Der Engel von Warschau (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 5)
Irena Sendler – Für die Rettung der Kinder riskierte sie ihr Leben
„Lea Kampe hat gut recherchiert, an einigen Stellen die Geschichte aufgefüllt, wie sie gewesen sein könnte, und daraus einen spannenden Roman gemacht.“ - Radio ZuSa
Der Engel von Warschau (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 5) — Inhalt
Die Geschichte des „weiblichen Oskar Schindler“
Warschau, 1940: Die Nazis errichten das Ghetto. Die 29-jährige Sozialarbeiterin Irena versucht alles, um den jüdischen Menschen zu helfen. Sie versteckt ein kleines, von verzweifelten Eltern ausgesetztes Mädchen unter falschem Namen bei einer nicht-jüdischen Familie. Was als mutige Tat beginnt, wird zur groß angelegten Rettungsaktion. Irena schmuggelt immer mehr Kinder mit gefälschten „arischen“ Identitäten aus dem Ghetto. Sie denkt nie ans Aufgeben, obwohl sie in ständiger Lebensgefahr schwebt. Aber Irena muss nicht nur um ihr eigenes Leben bangen. Denn Adam, ihre große Liebe, ist Jude.
In dunkelster Zeit schenkte sie Hoffnung
Historischer Hintergrund: Irena Sendler (1910-2008) rettete 2.500 jüdische Kinder vor dem sicheren Tod, indem sie sie aus dem Ghetto schmuggelte. Sie hoffte, die Kinder nach dem Krieg ihren Eltern zurückgeben zu können. Selbst als die Gestapo Irena Sendler unter Folter verhörte, soll „Die Mutter der Holocaust-Kinder“ keine Informationen preisgegeben haben. 1965 würdigte Yad Vashem Irena Sendler als „Gerechte unter den Völkern“.
Die junge Polin Irena Sendler ist noch keine dreißig, als Polen nach dem Blitzkrieg im Herbst 1939 von Deutschland besetzt wird. Anfangs hoffen die Menschen noch auf ein baldiges Ende des Krieges, doch schon bald wird klar, dass dem Land nie gesehene Gräuel bevorstehen und sie völlig auf sich allein gestellt sind. Innerhalb der nächsten fünf Jahre zwingen die Besatzer die jüdische Bevölkerung des Landes zunächst in Ghettos, um sie anschließend systematisch zu vernichten. In dieser dunkelsten Stunde europäischer Geschichte wächst die junge Irena Sendler über sich selbst hinaus. Obwohl schon auf das Zustecken einer Scheibe Brot die Todesstrafe steht, gelingt es ihr, in den kommenden Jahren über zweitausendfünfhundert jüdische Kinder vor der Ermordung zu retten.
Schon vor Beginn des Krieges kümmert sich die Sozialarbeiterin Irena um die Ärmsten Warschaus. „Kreative Sozialarbeit“ nennen sie und ihre Kolleginnen es, wenn sie Angaben auf Formularen fälschen, um gesetzliche Benachteiligungen auszugleichen und den Menschen ungeachtet ihrer Herkunft und Religion zu helfen, wo es geht. Dann kommt der Krieg. Von Anfang an führen die deutschen Besatzer Polen mit eiserner Hand.
Es hagelt Erlasse gegen die jüdische Bevölkerung: Enteignungen, Entlassungen, das Tragen des Judensterns, die Schließung von Schulen und Synagogen. Davon betroffen ist auch Adam Celnikier, ein junger Jurist, mit dem Irena in diesen schweren Monaten eine Liebesbeziehung beginnt. Im Herbst 1940 ist es dann soweit. Innerhalb weniger Wochen werden über dreihunderttausend jüdische Mitbürger in ein Ghetto von 3,4 Quadratkilometern gepfercht. Durchschnittlich neun Menschen teilen sich von nun an einen Raum. Kein Wunder, dass in den folgenden zwei Jahren Tausende an Hunger, Kälte und Typhus sterben. Irena und ihren Kolleginnen gelingt es, Passierscheine für das Ghetto zu erhalten.
Unermüdlich schmuggeln sie Medikamente und Nahrung zu den eingesperrten Menschen, eine Hilfeleistung, auf die längst die Todesstrafe steht. Was sie nicht wissen: Die Deutschen bauen unweit Warschaus ein Todeslager. Dann geschieht das Unfassbare. Im Sommer 1942 beginnen die Deutschen das Ghetto zu „evakuieren“. Täglich werden sechstausend Menschen zusammengetrieben und in Viehwagen ins Vernichtungslager Treblinka gekarrt. Für Irena und ihre Freundinnen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. In Werkzeugkisten, Säcken und Taschen schmuggeln sie unter den Augen der deutschen Wachen Babys und Kleinkinder aus dem Ghetto.
Größeren Kindern verhelfen sie durch Löcher in der Ghettomauer oder durch das stinkende Labyrinth der Kanalisation zur Flucht. Doch damit ist es nicht getan. Mithilfe gefälschter Papiere gelingt es ihnen, die Kinder in Waisenhäusern, Pflegefamilien oder Konventen unterzubringen. Auch ihrem Geliebten Adam gelingt mit Irenas Hilfe die Flucht. Die wahre Identität der Geretteten hält Irena auf dünnen Zigarettenpapieren in einem Einmachglas fest, welches sie unter einem Apfelbaum versteckt, in dem Wissen, dass ihnen die Besatzer dicht auf den Fersen sind. Und tatsächlich: Im Herbst 1943 wird Irena von der Gestapo festgenommen.
Zum Glück ist den Deutschen nicht klar, welch bedeutende Rolle die junge Frau bei der Rettung der Kinder wirklich spielt. Monatelang wird sie verhört, bevor ihre Freunde sie in einer gewagten Aktion retten können. Als die Besatzer im Januar 1945 die Stadt Warschau aufgeben, sind fast vierhunderttausend jüdische Bewohner tot, eine Zahl, die die Anzahl der geretteten Kinder beinahe klein erscheinen lässt. Und dennoch steht hinter jedem einzelnen von ihnen ein ganzes Menschenleben, eine neue Zukunft, neue Generationen. Der Preis, den Irena und ihre Freunde gezahlt haben, ist hoch. Viele ihrer Helfer überleben den Krieg nicht. 1946 verleiht Polen Irena Sendler das goldene Verdienstkreuz.
1965 ehrt der Staat Israel sie als „Gerechte unter den Völkern“, 1991 wird sie israelische Ehrenbürgerin. Viele weitere Ehrungen folgen in diesen und späteren Jahren. 2009 erscheint ein TV-Film unter dem Namen „The Courageous Heart of Irena Sendler“, die Adaption eines Theaterstücks. 2003 wird sie von Papst Johannes Paul II. in einem Brief geehrt. Am 12. Mai stirbt Irena Sendler mit 98 Jahren in Warschau.
„Lea Kampe hat gut recherchiert, an einigen Stellen die Geschichte aufgefüllt, wie sie gewesen sein könnte, und daraus einen spannenden Roman gemacht.“
„So brillant geschrieben, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.“
„›Der Engel von Warschau‹ ist ein gefühlvoller, sehr authentischer Roman.“
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