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Dystopie Bücher

Survival-Story über die Kraft von Freundschaft unter jungen Frauen

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Wilder GirlsWilder Girls
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Roman

Seit achtzehn Monaten steht das Mädcheninternat von Raxter Island unter Quarantäne, denn eine gefährliche Seuche hat sich ausgebreitet: Bei den Schülerinnen löst sie grausige Mutationen aus, die Lehrerinnen starben eine nach der anderen. Die Natur auf der Insel ist wild und unberechenbar geworden. Zum Überleben braucht man Freundinnen, die alles für einen tun würden – so wie Hetty und Reese für Byatt. Denn als Byatt verschwindet, beginnen die beiden eine verbotene Suche, bei der sie auf grausamere Wahrheiten stoßen, als sie es sich je hätten ausmalen können …

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Der amerikanische Kultroman ist Thriller und packende Zukunftsvision zugleich

Silo 1
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Roman

Drei Jahre nach dem mysteriösen Tod seiner Frau setzt Sheriff Holston seiner Aufgabe ein Ende und entschließt sich, die strengste Regel zu brechen: Er will wie seine Frau das Silo verlassen. Doch die Erdoberfläche ist hoch toxisch, ihr Betreten sein sicherer Tod. Holston nimmt ihn in kauf, um endlich mit eigenen Augen zu sehen, was sich hinter der großen Luke befindet, die sie alle gefangen hält. Was ihn dort erwartet, ist ebenso ungeheuerlich wie die Folgen, die sein für alle anderen schwer nachvollziehbares Handeln hat … Hugh Howeys verstörende Zukunftsvision ist rasanter Thriller und Gesellschaftsroman in einem. Silo handelt von Lüge und Verrat, Menschlichkeit und der großen Tragik unhinterfragter Regeln.

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Dystopische Bücher von Margaret Atwood

Die preisgekrönte Schrifstellerin ist für ihre politischen Zukunftsvisionen wie „Der Report der Magd“ bekannt.

Der Report der MagdDer Report der MagdDer Report der Magd

Roman

Eine erschreckend-realistische Vision der Welt von morgen – und einer der besten Romane aller Zeiten 

Frauen als unterdrückte Gebärmaschinen. Ein totalitärer Staat, der keine Gnade kennt. Und eine stille Heldin, die den Ausbruch versucht: „Der Report der Magd“ ist große Literatur und noch viel mehr. 

Für Millionen Leserinnen auf der ganzen Welt ist Margaret Atwood die wichtigste literarische Stimme eines warnenden Feminismus. Ihre beklemmende Dystopie löste bei Erscheinen im Jahr 1985 einen kollektiven Aufschrei aus. Die weltweite Faszination ist geblieben.

Die provozierende Vision eines totalitären Staats: Nach einer atomaren Verseuchung ist ein großer Teil der weiblichen Bevölkerung unfruchtbar. Die Frauen werden entmündigt und in drei Gruppen eingeteilt: Ehefrauen von Führungskräften, Dienerinnen und Mägde. Letztere werden zur Fortpflanzung rekrutiert und sollen für unfruchtbare Ehefrauen Kinder empfangen. Auch die Magd Desfred wird Opfer dieses entwürdigenden Programms. Doch sie besitzt etwas, was ihr alle Machthaber, Wächter und Spione nicht nehmen können, nämlich ihre Hoffnung auf ein Entkommen, auf Liebe, auf Leben ...

„Mit ›Der Report der Magd‹ hat sich Margaret Atwood in die Nachfolge von Aldous Huxley und George Orwell hineingeschrieben.“– Der Spiegel 

Es gibt kein zweites Buch wie „The Handmaid's Tale “. Spätestens seit der Serienverfilmung mit Elisabeth Moss in der Hauptrolle ist Atwoods Dystopie international wieder zum Bestseller geworden. Der Roman stellt seine Fragen an die Selbstbestimmung der Frau heute lauter und eindringlicher denn je. 

Ein Klassiker, ein Aufschrei, eine Warnung …  

Margaret Atwoods Kultbuch in neuer Ausstattung ist eine zwingende Lektüre für jeden in unserer Gesellschaft – unbequem, aufrüttelnd und fast 40 Jahre nach Erscheinen so aktuell wie nie. 

Die lang erwartete Fortsetzung des Weltbestsellers „Report der Magd“

Mit „Die Zeuginnen“ nimmt Margaret Atwood den Faden der Erzählung fünfzehn Jahre später wieder auf. 

I
Nacht

Kapitel eins

Wir schliefen in dem Raum, der einst die Turnhalle gewesen war. Der Fußboden war aus Holz, versiegelt, mit aufgemalten Linien und Kreisen für die Spiele, die früher dort gespielt wurden; die Ringe für die Basketballnetze waren noch an ihrem Platz, doch die Netze fehlten. Eine Empore verlief rings um den Raum, für die Zuschauer, und ich meinte, ich könnte, schwach wie ein Nachbild, den säuerlichen Schweißgeruch riechen, durchsetzt vom süßlichen Kaugummi- und Parfümduft der zuschauenden Mädchen – Mädchen in Filzröcken, wie ich von Bildern wusste, später in Miniröcken, dann Shorts, dann mit einem einzigen Ohrring, mit stachligem, grün gesträhntem Haar. Vermutlich hatten hier Tanzfeste stattgefunden; die Musik klang noch nach, ein Schicht um Schicht beschriebenes Palimpsest nicht gehörter Töne, Stil auf Stil, ein untergründiger Trommelwirbel, ein einsamer Klagelaut, Blumengirlanden aus Seidenpapier, Pappteufel, eine mit Spiegeln besetzte, sich drehende Kugel, die einen Schnee von Licht über die Tanzenden stäubte.

Es roch nach früherem Sex und nach Einsamkeit in dem Raum und nach Erwartung, Warten auf etwas, das weder Form noch Namen hatte. Ich erinnere mich an dieses Sehnen nach etwas, das immer drauf und dran war, sich zu ereignen, und doch niemals das Gleiche war wie die Hände, die dort und damals auf uns lagen, auf dem Rücken, im Kreuz, oder draußen auf dem Parkplatz oder im Fernsehraum, wo der Ton leise gestellt war und nur die Bilder über die sich aufbäumenden Körper flimmerten.

Wir sehnten uns nach der Zukunft. Woher hatten wir das, dieses Talent zur Unersättlichkeit? Es lag in der Luft; und es lag jetzt noch immer in der Luft, ein Nachhall, wenn wir zu schlafen versuchten, in Feldbetten, die in Reihen aufgestellt waren, mit genügend Abstand, damit wir nicht miteinander sprechen konnten. Wir hatten Flanellbetttücher wie kleine Kinder und Armeedecken, alte, auf denen noch U.S. stand. Wir falteten unsere Kleider ordentlich zusammen und legten sie auf die Hocker an den Bettenden. Die Lichter waren schwächer gestellt, wurden aber nicht gelöscht. Tante Sara und Tante Elizabeth machten die Runde; sie hatten elektrische Stachelstöcke wie zum Viehtreiben, die an ihren Ledergürteln hingen.

Jedoch keine Schusswaffen. Selbst ihnen wurden keine Waffen anvertraut. Pistolen waren den Wachen vorbehalten, die aus der Heerschar der Engel sorgfältig ausgesucht wurden. Die Wachen durften das Gebäude nicht betreten, außer wenn sie gerufen wurden, und wir durften es nicht verlassen, außer zu unseren Spaziergängen zweimal täglich, bei denen wir zu zweit um das Footballfeld gingen, das jetzt von einem mit Stacheldraht gekrönten Kettengliedzaun umgeben war. Die Engel standen draußen, mit dem Rücken zu uns. Sie waren für uns Gegenstand der Furcht, aber ebenso auch Gegenstand von etwas anderem. Wenn sie doch herüberschauen würden! Wenn wir doch mit ihnen sprechen könnten! Man könnte etwas tauschen, dachten wir, einen Handel abschließen, Geschäfte machen, immerhin hatten wir noch unsere Körper. Das war unser Tagtraum.

Wir lernten, fast lautlos zu flüstern. Im Halbdunkel konnten wir die Arme ausstrecken, wenn die Tanten nicht hersahen. Wir konnten einander über den Abstand hinweg mit den Fingerspitzen berühren. Wir lernten, von den Lippen zu lesen, auf der Seite liegend, den Kopf flach auf dem Bett, einander auf den Mund blickend. So tauschten wir Namen aus, von Bett zu Bett:

Alma. Janine. Dolores. Moira. June.

 

II
Einkaufen

 

Kapitel zwei

Ein Stuhl, ein Tisch, eine Lampe. Darüber, an der weißen Zimmerdecke, ein Relief-Ornament: ein Kranz und in der Mitte eine leere Fläche, zugegipst, wie die Stelle in einem Gesicht, wo ein Auge herausgenommen worden ist. Dort muss einmal ein Kronleuchter gehangen haben. Sie haben alles entfernt, woran man einen Strick befestigen könnte.

Ein Fenster, zwei weiße Gardinen. Unter dem Fenster ein Fenstersitz mit einem kleinen Kissen. Wenn das Fenster einen Spalt geöffnet ist – es lässt sich nur einen Spalt öffnen –, kann die Luft herein und die Gardinen bewegen. Ich kann auf dem Stuhl sitzen oder auf dem Fenstersitz, mit gefalteten Händen, und zuschauen. Auch Sonnenlicht strömt durch das Fenster herein und fällt auf den Fußboden, der aus Holz ist, schmale Dielenbretter, auf Hochglanz poliert. Ich rieche das Bohnerwachs. Auf dem Fußboden liegt ein Teppich, oval, aus Stoffresten geflochten. Das ist die Note, die sie mögen: Volkskunst, archaisch, von Frauen in ihrer Freizeit gemacht aus Dingen, die sonst nicht mehr zu gebrauchen sind. Eine Rückkehr zu traditionellen Werten. Nichts entbehrt, wer der Verschwendung wehrt. Ich werde nicht verschwendet. Warum entbehre ich so viel?

An der Wand über dem Stuhl ein Bild, gerahmt, aber ohne Glas: Blumen, blaue Iris, die Reproduktion eines Aquarells. Blumen sind noch erlaubt. Ob alle von uns das gleiche Bild haben, den gleichen Stuhl, die gleichen weißen Vorhänge? Eigentum der Regierung?

Stellt euch vor, ihr wärt beim Militär, sagte Tante Lydia.

Ein Bett. Schmal, die Matratze mittelhart, darüber eine weiße Wollflockendecke. Nichts spielt sich in diesem Bett ab als Schlaf. Oder Schlaflosigkeit. Ich versuche, nicht zu viel zu denken. Wie manches andere neuerdings muss auch das Denken rationiert werden. Es gibt vieles, was kein Nachdenken verträgt. Nachdenken kann dir die Chancen verderben, und ich beabsichtige durchzuhalten. Ich weiß, warum vor dem Aquarell mit der blauen Iris kein Glas ist und warum das Fenster sich nur einen Spaltbreit öffnen lässt und warum die Fensterscheibe aus bruchsicherem Glas ist. Dass wir weglaufen, davor haben sie keine Angst. Wir würden nicht weit kommen. Es sind die anderen Fluchtwege, die, die wir in uns selbst öffnen können, sofern ein scharfer Gegenstand zur Hand ist.

Nun ja. Abgesehen von solchen Kleinigkeiten, könnte dies ein Gästezimmer in einem College sein, für die weniger vornehmen Besucher. Oder ein Zimmer in einer Pension, wie es sie in früheren Zeiten gab, für Damen in beschränkten Verhältnissen. Genau das sind wir jetzt. Die Verhältnisse sind beschränkt worden – für diejenigen von uns, die noch Verhältnisse haben.

Immerhin, ein Stuhl, Sonne, Blumen: Das darf man nicht von der Hand weisen. Ich bin am Leben, ich lebe, ich atme, ich strecke die Hand aus, geöffnet, ins Sonnenlicht. Ich bin hier nicht im Gefängnis, sondern ich genieße ein Privileg, wie Tante Lydia sagte, die in das Entweder-oder verliebt war.

Die Glocke, die die Zeit misst, schlägt. Die Zeit wird hier mit Glocken gemessen, wie einstmals in Nonnenklöstern. Ebenfalls wie im Nonnenkloster gibt es hier nur wenige Spiegel.

Ich stehe von meinem Stuhl auf und schiebe die Füße vorwärts ins Sonnenlicht, in ihren roten Schuhen, die keine Tanzschuhe sind, sondern flache Absätze haben, weil das besser für die Wirbelsäule ist. Die roten Handschuhe liegen auf dem Bett. Ich nehme sie und streife sie über die Hände, Finger für Finger. Alles, außer den Flügeln, die mein Gesicht umgeben, ist rot: die Farbe des Bluts, die uns kennzeichnet. Der Rock ist knöchellang, weit, zu einer flachen Passe gerafft, die sich über die Brüste spannt; die Ärmel sind weit. Die weißen Flügel sind ebenfalls vorgeschrieben: Sie sollen uns am Sehen hindern, aber auch am Gesehenwerden. Rot hat mir noch nie gestanden, es ist nicht meine Farbe. Ich nehme den Einkaufskorb und hänge ihn mir über den Arm.

Die Tür des Zimmers – nicht meines Zimmers, ich weigere mich, mein zu sagen – ist nicht zugeschlossen. Sie schließt nicht einmal richtig. Ich gehe hinaus in den gebohnerten Flur. In der Mitte ein Läufer, blassrosa. Wie ein Pfad durch den Wald, wie ein Teppich für königlichen Besuch weist er mir den Weg.

Der Läufer knickt ab und führt die Treppe hinunter, und ich folge ihm, eine Hand auf dem Geländer, das einst ein Baum war und in einem anderen Jahrhundert gedrechselt und zu warmem Glanz gerieben wurde. Spätviktorianisch ist das Haus, ein Familienwohnhaus, für eine große, reiche Familie erbaut. In der Diele steht eine großväterliche Standuhr, die Zeit austeilt, und dann kommt die Tür zu dem matronenhaften Wohnzimmer mit seinen fleischfarbenen Tönen und Anspielungen. Ein Wohnzimmer, in dem ich nicht wohne, sondern nur stehe oder knie. Am Ende der Diele, über der Haustür, befindet sich ein fächerförmiges Buntglasfenster: Blumen, rote und blaue.

Bleibt noch der Spiegel an der Dielenwand. Wenn ich den Kopf so drehe, dass die weißen Flügel, die mein Gesicht rahmen, meinen Blick in seine Richtung lenken, kann ich ihn sehen, während ich die Treppe hinuntergehe, rund, konvex, ein Pfeilerspiegel, wie ein Fischauge, und mich selbst darin, ein verzerrter Schatten, eine Parodie, eine Märchengestalt in einem roten Umhang, absteigend zu einem Moment der Unbekümmertheit, die das Gleiche ist wie Gefahr. Eine Ordensschwester, in Blut getaucht.

Am Fuß der Treppe befindet sich ein Hut- und Schirmständer aus Bugholz, lange, gerundete Holzsprossen, die sich sanft zu Haken in der Form sich öffnender Farnwedel emporschwingen. Mehrere Schirme stehen darin: ein schwarzer für den Kommandanten, ein blauer für die Frau des Kommandanten und der für mich bestimmte, der rot ist. Ich lasse den roten Schirm stehen, denn vom Blick aus dem Fenster weiß ich, dass die Sonne scheint. Ich überlege, ob die Frau des Kommandanten wohl im Wohnzimmer sitzt. Sie sitzt nicht immer. Manchmal höre ich, wie sie hin und her geht, ein schwerer Schritt und dann ein leichter und das leise Pochen ihres Gehstocks auf dem altrosa Teppich.

Ich gehe durch die Diele, an der Wohnzimmertür und an der Tür, die ins Esszimmer führt, vorbei. Ich öffne die Tür am Ende der Diele und gehe hindurch in die Küche. Hier herrscht nicht mehr der Geruch nach Möbelpolitur. Rita ist da. Sie steht am Küchentisch, dessen Platte mit weißer, angeschlagener Emaille überzogen ist. Sie trägt ihr übliches Martha-Kleid, das dunkelgrün ist, wie ein Chirurgenkittel in der Zeit davor. Das Kleid ist im Schnitt meinem sehr ähnlich, lang und verhüllend, aber mit einem Servierschürzchen davor und ohne die weißen Flügel und den Schleier. Sie legt den Schleier an, wenn sie ausgeht, obwohl sich niemand weiter darum zu kümmern scheint, wer das Gesicht einer Martha zu sehen bekommt. Ihre Ärmel sind bis zu den Ellbogen aufgekrempelt, sodass man ihre braunen Arme sieht. Sie ist dabei, Brot zu backen, und teilt gerade den Teig ein, ehe sie die Laibe ein letztes Mal kurz knetet und formt.

Rita sieht mich und nickt, ob zum Gruß oder einfach nur zum Zeichen, dass sie meine Anwesenheit wahrgenommen hat, ist schwer zu sagen. Sie wischt sich ihre mehligen Hände an der Schürze ab und sucht in der Küchenschublade nach dem Gutscheinheft. Stirnrunzelnd reißt sie drei Gutscheine heraus und gibt sie mir. Ihr Gesicht könnte freundlich sein, wenn sie lächeln würde. Doch das Stirnrunzeln ist nicht persönlich gemeint: Es ist das rote Kleid, was ihr missfällt, und das, wofür es steht. Sie meint, ich wäre womöglich ansteckend, wie eine Krankheit oder irgendein anderes Unglück.

Manchmal horche ich an geschlossenen Türen. In der Zeit davor hätte ich das nie getan. Ich horche nicht lange, weil ich nicht dabei ertappt werden möchte. Einmal habe ich jedoch gehört, wie Rita zu Cora sagte, sie selber würde sich nicht derartig entwürdigen.

Von dir verlangt es ja auch keiner, sagte Cora. Im Übrigen, was könntest du dagegen tun, wenn es von dir verlangt würde?

In die Kolonien gehen, sagte Rita. Man hat die Wahl.

Zu den Unfrauen, und dort verhungern und weiß Gott was sonst?, sagte Cora. Dich möchte ich sehen!

Sie palten Erbsen aus; sogar durch die fast geschlossene Tür hörte ich das leichte Aufprallen der harten Erbsen, die in die Metallschüssel fielen. Ich hörte, wie Rita ein Grunzen oder einen Seufzer von sich gab, Protest oder Zustimmung.

Immerhin tun sie es für uns alle, sagte Cora. Oder behaupten es jedenfalls. Wenn ich mich nicht hätte sterilisieren lassen, hätte es auch mich treffen können, wäre ich, sagen wir, zehn Jahre jünger. So schlimm ist es auch wieder nicht. Schwere Arbeit kannst du es nicht gerade nennen.

Besser sie als ich, sagte Rita, und ich öffnete die Tür. Ihre Gesichter sahen so aus, wie Gesichter von Frauen aussehen, die hinter deinem Rücken über dich gesprochen haben und denken, du hast es gehört: verlegen, aber auch ein bisschen herausfordernd, als hätten sie ein Recht darauf. An diesem Tag war Cora liebenswürdiger zu mir als sonst, Rita dagegen mürrischer.

Heute würde ich, trotz Ritas verschlossenen Gesichts und ihrer zusammengepressten Lippen, lieber hierbleiben, in der Küche. Cora würde vielleicht dazukommen, von irgendwoher im Haus, ihre Flasche Zitronenöl und ihr Staubtuch in der Hand, und Rita würde Kaffee kochen – in den Häusern der Kommandanten gibt es noch echten Kaffee –, und wir würden an Ritas Küchentisch sitzen, der genauso wenig Ritas Küchentisch ist, wie mein Tisch meiner ist, und wir würden reden, über Schmerzen und Beschwerden, Krankheiten, über unsere Füße, unsere Rücken, über all die verschiedenen Unarten, die unsere Körper sich wie aufsässige Kinder einfallen lassen. Wir würden zur Bekräftigung dessen, was jede von uns sagte, mit den Köpfen nicken und einander zu verstehen geben, dass wir, natürlich, über alles Bescheid wissen. Wir würden Heilmittel austauschen und versuchen, einander bei der Aufzählung unserer körperlichen Wehwehchen zu übertreffen; leise würden wir klagen, unsere Stimmen sanft und in Moll und trauervoll wie Tauben in der Dachrinne. Ich weiß, was du meinst, würden wir sagen. Oder, eine seltsame altmodische Redensart, die man zuweilen noch von älteren Menschen hört: Ich höre wohl, woher du kommst, als sei die Stimme selbst eine Reisende, die von einem fernen Ort kommt. Und das wäre sie ja auch, das ist sie ja auch.

Wie ich solches Gerede früher immer verachtet habe! Jetzt sehne ich mich danach. Zumindest wurde geredet, war es eine Art Austausch.

Oder wir würden Klatschgeschichten erzählen. Die Marthas wissen manches, sie reden untereinander, verbreiten die inoffiziellen Neuigkeiten von Haus zu Haus. Bestimmt horchen sie, wie ich, an Türen und sehen manches, auch mit abgewandten Augen. Ich habe ihnen manchmal dabei zugehört, Fetzen ihrer privaten Gespräche aufgeschnappt. Totgeboren, ja. Oder: Mit einer Stricknadel erstochen, richtig in den Bauch. Eifersucht muss es gewesen sein, nagende Eifersucht. Oder noch verlockender: Mit Toilettenreiniger hat sie es gemacht. Hat fabelhaft funktioniert. Obwohl man denken sollte, er hätte es schmecken müssen. Muss der betrunken gewesen sein. Nur dass sie ihr leider auf die Schliche gekommen sind.

Oder ich würde Rita beim Brotbacken helfen, meine Hände in diese weiche, widerstandsfähige Wärme tauchen, die so sehr wie die Wärme eines Körpers ist. Mich hungert danach, etwas zu berühren, etwas anderes als Stoff oder Holz. Mich hungert danach, den Akt des Berührens zu vollziehen.

Doch selbst wenn ich fragen würde, selbst wenn ich derart die Regeln verletzen würde, Rita würde es nicht zulassen. Zu groß wäre ihre Angst. Die Marthas dürfen nicht mit uns fraternisieren.

Fraternisieren heißt, sich wie ein Bruder verhalten. Das hat Luke mir gesagt. Er sagte, es gebe kein entsprechendes Wort, das sich wie eine Schwester verhalten bedeutet. Sororisieren müsste es heißen, sagte er. Vom Lateinischen abgeleitet. Es machte ihm Spaß, über solche Einzelheiten Bescheid zu wissen. Die Ableitungen von Wörtern, sonderbare Redewendungen. Ich zog ihn immer damit auf, dass er pedantisch sei.

Ich nehme die Gutscheine aus Ritas ausgestreckter Hand. Es sind Bilder darauf, Bilder von den Gegenständen, die dafür eingetauscht werden können: zwölf Eier, ein Stück Käse, ein braunes Etwas, das ein Steak sein soll. Ich stecke die Gutscheine in die Reißverschlusstasche in meinem Ärmel, in der ich meinen Pass aufbewahre.

„Sag ihnen, frisch sollen sie sein, die Eier“, sagt sie. „Nicht wie letztes Mal. Und ein Hähnchen, sag ihnen das! Kein Suppenhuhn. Sag ihnen, für wen es ist, dann drehen sie dir nichts an.“

„Gut“, sage ich. Ich lächle nicht. Warum sie zur Freundschaft verführen?

Kapitel drei

Ich gehe durch die Hintertür hinaus in den Garten, der groß und gepflegt ist: ein Rasen in der Mitte, eine Trauerweide, Weidenkätzchen; ringsherum an den Rändern die Blumenrabatten, wo die Narzissen jetzt verblassen und die Tulpen ihre Kelche öffnen, Farbe verschütten. Die Tulpen sind rot, ein dunkleres Karmesinrot zum Stängel hin, als hätten sie dort Schnittwunden, die eben zu heilen beginnen.

Der Garten ist die Domäne der Frau des Kommandanten. Wenn ich durch mein bruchsicheres Fenster hinausschaue, sehe ich sie dort oft, die Knie auf einem Kissen, einen blauen Schleier über ihrem breitkrempigen Gartenhut, einen Korb mit Gartenschere und Bast zum Anbinden der Blumen neben sich. Ein Wächter, der dem Kommandanten zugeteilt ist, besorgt die schwere Arbeit des Umgrabens. Die Frau des Kommandanten leitet ihn an, sie zeigt mit dem Stock. Viele der Kommandantenfrauen haben solche Gärten – es ist etwas, das sie in Ordnung und instand halten und wofür sie sorgen können.

Ich hatte auch einmal einen Garten. Ich erinnere mich noch an den Geruch der umgegrabenen Erde, an die prallen Formen der Blumenzwiebeln in den Händen, die Fülle, an das trockene Rascheln von Samen zwischen den Fingern. Die Zeit verging mir darüber viel schneller. Manchmal lässt sich die Frau des Kommandanten einen Stuhl herausbringen und sitzt einfach nur darauf, in ihrem Garten. Aus der Entfernung sieht es friedlich aus.

Jetzt ist sie nicht da, und ich überlege, wo sie ist: Ich schätze es nicht, wenn ich der Frau des Kommandanten unerwartet begegne. Vielleicht ist sie im Wohnzimmer und näht, den linken Fuß auf dem Schemel, wegen ihrer Arthritis. Oder sie strickt Schals für die Engel an der Front. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Engel Bedarf an solchen Schals haben, und die von der Frau des Kommandanten gestrickten sind ohnehin zu kunstvoll. Mit dem Kreuz-und-Stern-Muster, das viele der anderen Ehefrauen wählen, gibt sie sich gar nicht erst ab. Es ist ihr nicht schwierig genug. Tannenbäume stehen an den Enden ihrer Schals stramm oder Adler oder steife androide Gestalten, Junge und Mädchen, Junge und Mädchen. Es sind keine Schals für ausgewachsene Männer, sondern für Kinder.

Manchmal denke ich, dass diese Schals gar nicht an die Engel geschickt, sondern aufgeribbelt und wieder in Wollknäuel verwandelt werden, damit die Frauen sie von Neuem verstricken. Vielleicht dient das Stricken nur dazu, die Ehefrauen zu beschäftigen, ihnen das Gefühl der Nützlichkeit zu vermitteln. Aber ich beneide die Frau des Kommandanten um ihr Strickzeug. Es ist gut, kleine Ziele zu haben, die leicht erreicht werden können.

Worum beneidet sie mich?

Sie spricht nicht mit mir, sofern sie es irgend vermeiden kann. Ich bin für sie ein Tadel, ein Vorwurf – und eine Notwendigkeit.

Vor fünf Wochen standen wir uns zum ersten Mal gegenüber, als ich hier eintraf, um diese Stellung anzutreten. Der Wächter von der früheren Stelle brachte mich bis an die Haustür. Am ersten Tag dürfen wir durch die Haustür eintreten, aber danach sollen wir die Hintertür benutzen. Es hat sich alles noch nicht richtig eingespielt, es ist noch zu früh, man ist sich noch nicht klar über unseren genauen Status. Wenn noch eine Weile vergangen ist, werden wir alle nur noch die Haustür oder nur noch die Hintertür benutzen dürfen.

Tante Lydia sagte, sie setze sich dafür ein, dass es die Haustür sei. Ihr habt schließlich eine ehrenhafte Stellung, sagte sie.

Der Wächter klingelte für mich, aber noch bevor Zeit war, die Glocke zu hören und herbeizueilen, ging die Tür nach innen auf. Sie muss dahinter gestanden und gewartet haben. Ich war auf eine Martha gefasst, aber stattdessen war sie es, unverkennbar in ihrem langen taubenblauen Gewand.

Du bist also die Neue, sagte sie. Sie trat nicht beiseite, um mich einzulassen. Sie stand einfach nur in der Tür und versperrte den Eingang. Sie wollte mir zu verstehen geben, dass ich nur auf ihr Geheiß das Haus betreten konnte. Es gibt heute oft harte Rangeleien um solche Machtpositionen.

Ja, sagte ich.

Lass das auf der Veranda. Das sagte sie zu dem Wächter, der meine Tasche trug. Die Tasche war aus rotem Vinyl und nicht sehr groß. Ich hatte noch eine andere Tasche, die den Winterumhang und wärmere Kleider enthielt, aber die würde später nachkommen.

Der Wächter setzte die Tasche ab und salutierte. Dann hörte ich hinter mir seine sich entfernenden Schritte und das Klicken des Gartentors, und ich hatte das Gefühl, als würde mir ein schützender Arm entzogen. Die Schwelle eines neuen Hauses ist ein einsamer Ort.

Sie wartete, bis der Motor angelassen wurde und das Auto davonfuhr. Ich sah ihr nicht ins Gesicht, sondern auf den Teil von ihr, den ich mit gesenktem Kopf sehen konnte: die blaue, dick gewordene Taille, die linke Hand auf dem Elfenbeinknauf ihres Gehstocks, die großen Diamanten am Ringfinger, der einmal sehr hübsch gewesen sein musste und jetzt noch gepflegt aussah mit dem zu einer sanft gerundeten Spitze gefeilten Fingernagel am Ende des knöchernen Fingers. Er wirkte an diesem Finger wie ein ironisches Lächeln, wie etwas, das sich über sie lustig machte.

Dann komm nur herein, sagte sie, wandte mir den Rücken zu und hinkte durch die Diele. Mach die Tür hinter dir zu.

Ich trug die rote Tasche nach drinnen, wie sie es zweifellos gewollt hatte, dann schloss ich die Tür. Ich sagte nichts zu ihr. Tante Lydia sagte immer, es sei das Beste, nur zu sprechen, wenn sie uns eine direkte Frage stellten. Versetzt euch einmal in ihre Lage, sagte sie, die Hände gefaltet und fest aneinandergedrückt, mit ihrem nervösen, flehenden Lächeln. Es ist nicht leicht für sie.

Hier herein, sagte die Frau des Kommandanten. Als ich ins Wohnzimmer trat, saß sie schon auf ihrem Stuhl, den linken Fuß auf dem Schemel mit dem Petit-Point-Polster: Rosen in einem Korb. Ihr Strickzeug lag auf dem Boden neben dem Stuhl, mit durchgesteckten Nadeln.

Ich stand mit gefalteten Händen vor ihr. Also, sagte sie. Sie hielt eine Zigarette zwischen den Fingern, die sie in den Mund steckte und mit den Lippen festhielt, während sie sie anzündete. Ihre Lippen waren in dieser Haltung schmal, mit dünnen vertikalen Linien ringsherum, wie man sie früher in Anzeigen für Lippenkosmetik sah. Das Feuerzeug war elfenbeinfarben. Die Zigaretten mussten vom Schwarzmarkt stammen, sagte ich mir, und das gab mir Hoffnung. Obwohl kein richtiges Geld mehr in Umlauf ist, gibt es auch jetzt noch einen Schwarzmarkt. Es gibt immer einen Schwarzmarkt, es gibt immer etwas zum Tauschen. Dann war sie also eine Frau, die in der Lage war, die Vorschriften zu umgehen. Aber was hatte ich zum Tauschen?

Ich starrte sehnsüchtig auf die Zigarette. Für mich sind Zigaretten, wie Alkohol und Kaffee, verboten.

Dann hat es bei dem alten Wieheißterdoch also nicht geklappt, sagte sie.

Nein, Ma’am, sagte ich.

Sie stieß etwas aus, was ein Lachen sein mochte, dann hustete sie. Pech für ihn, sagte sie. Dies ist dein Zweiter, nicht wahr? Mein Dritter, Ma’am, sagte ich.

Für dich auch nicht so gut, sagte sie. Ein weiteres hustendes Lachen. Du kannst dich setzen. Ich will es nicht zur Regel machen, nur dieses Mal.

Ich setzte mich auf die Kante eines der Stühle mit den hohen geraden Lehnen. Ich wollte nicht in dem Zimmer umherschauen, ich wollte nicht unaufmerksam erscheinen; deshalb blieben der marmorne Kamin zu meiner Rechten und der Spiegel darüber und die Blumensträuße an diesem Tag nur Schatten am Rand meines Gesichtsfelds. Später sollte ich mehr als genug Zeit haben, sie genau zu betrachten.

Jetzt war ihr Gesicht auf einer Höhe mit meinem. Ich meinte sie wiederzuerkennen, oder zumindest war irgendetwas Vertrautes an ihr. Unter dem Schleier war ein wenig von ihrem Haar zu sehen. Es war noch blond. Ich dachte damals, dass sie es vielleicht bleichte, dass sie auch Haarfärbemittel über den Schwarzmarkt bekommen konnte. Doch inzwischen weiß ich, dass es wirklich blond ist. Die Augenbrauen waren zu dünnen, gebogenen Linien gezupft, was ihr einen Ausdruck permanenter Überraschung oder Empörung oder Neugier verlieh, wie man ihn manchmal vielleicht bei einem aufgeschreckten Kind sieht, aber die Augenlider darunter sahen müde aus. Nicht so ihre Augen, die das matte, feindselige Blau eines Hochsommerhimmels bei strahlender Sonne hatten, ein Blau, das einen ausschließt. Ihre Nase musste einmal das gewesen sein, was man niedlich nennt, war jetzt aber zu klein für ihr Gesicht. Ihr Gesicht war nicht dick, aber es war sehr groß. Zwei Falten zogen sich von den Mundwinkeln nach unten, dazwischen lag das Kinn, geballt wie eine Faust.

Ich möchte dich so wenig wie möglich sehen, sagte sie. Ich nehme an, dir geht es mit mir genauso.

Ich antwortete nicht, da ein Ja eine Beleidigung und ein Nein ein Widersprechen gewesen wäre.

Ich weiß, dass du nicht dumm bist, fuhr sie fort. Sie inhalierte, blies dann den Rauch aus. Ich habe deine Akte gelesen. Soweit es mich betrifft, ist dies eine geschäftliche Transaktion. Aber wer mir Schwierigkeiten macht, kriegt Schwierigkeiten. Du verstehst?

Ja, Ma’am, sagte ich.

Nenne mich nicht Ma’am, sagte sie gereizt. Du bist keine Martha.

Ich fragte nicht, wie ich sie anreden sollte, denn ich sah sehr wohl, dass sie hoffte, ich würde nie Gelegenheit haben, sie irgendwie anzureden. Ich war enttäuscht. Damals hätte ich sie am liebsten zu einer älteren Schwester gemacht, zu einer Mutterfigur, zu jemandem, der mich verstand und mich beschützte. Bei meiner bisherigen Stelle hatte die Ehefrau den größten Teil ihrer Zeit in ihrem Schlafzimmer verbracht; die Marthas sagten, sie trinke. Ich wünschte mir, dass diese anders sei. Ich wollte gern glauben, dass ich sie, zu einer anderen Zeit und an anderem Ort, in einem anderen Leben gern gemocht hätte. Aber ich sah bereits, dass ich sie nie gemocht hätte und sie mich auch nicht.

Sie drückte ihre halb gerauchte Zigarette in einem kleinen verschnörkelten Aschenbecher auf dem Lampentisch neben sich aus. Sie tat dies entschlossen, ein Stoß und ein Drehen, nicht das wiederholte Tippen, wie es viele der Ehefrauen bevorzugen.

Was meinen Mann angeht, sagte sie, so ist er genau das. Mein Mann. Ich möchte, dass das absolut klar ist. Bis dass der Tod uns scheidet. Das ist endgültig.

Ja, Ma’am, sagte ich wieder, versehentlich. Früher gab es Puppen für kleine Mädchen, die sprachen, wenn man am Rücken an einer Schnur zog. Ich sagte mir, dass ich mich genauso anhörte, monoton, wie die Stimme einer Puppe. Wahrscheinlich sehnte sie sich danach, mir ins Gesicht zu schlagen. Sie dürfen uns schlagen, es gibt Präzedenzfälle in der Schrift. Aber nicht mit irgendwelchen Gegenständen. Nur mit der Hand.

Das ist eine der Errungenschaften, für die wir gekämpft haben, sagte die Frau des Kommandanten, und plötzlich schaute sie nicht mehr mich an, sie schaute hinunter auf ihre Knöchel, ihre mit Diamanten besetzten Finger, und ich wusste, wo ich sie schon einmal gesehen hatte.

Das erste Mal hatte ich sie im Fernsehen gesehen, als ich acht oder neun war. Das war die Zeit, als meine Mutter am Sonntagmorgen länger schlief und ich oft früh aufstand und zum Fernsehapparat in ihrem Arbeitszimmer hinüberging und auf der Suche nach Zeichentrickfilmen alle Kanäle durchprobierte. Manchmal, wenn ich nichts fand, sah ich mir die „Andachtsstunde für heranwachsende Seelen“ an, in der für Kinder biblische Geschichten erzählt und Choräle gesungen wurden. Eine der Frauen hieß Serena Joy. Sie war der erste Sopran. Sie war aschblond, zierlich, mit Stupsnase und riesigen blauen Augen, die sie bei den Chorälen gen Himmel wandte. Sie konnte zur gleichen Zeit lächeln und weinen, ein oder zwei Tränen kullerten ihr anmutig die Wange hinunter, wie auf Kommando, während ihre Stimme sich zu den höchsten Tönen emporschwang, tremulierend, mühelos. Später hatte sie sich dann anderen Dingen zugewandt.

Die Frau, die vor mir saß, war Serena Joy. Oder war es einmal gewesen. Also war es noch schlimmer, als ich gedacht hatte.

Zukunftsroman in einem zerstörten Europa

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Dystopischer Roman

Zwei junge Frauen in einer Welt der Gegensätze – auf der verzweifelten Suche nach Hoffnung, Wahrheit und dem eigenen Selbst. Für Fans von Suzanne Collins und Veronica Roth

„Eine kühle Brise strich über June und ließ sie frösteln, während sie aus dem riesigen Schatten der Isle ins Mondlicht traten. Vielleicht kam die Luft ihr aber auch so kalt vor, weil sie gerade alle Wärme in sich verloren hatte.“

Das Jahr 2242. June kämpft sich mit ihrer kleinen Schwester durch eine verwüstete Welt, immer auf der Suche nach Medikamenten und Schutz.
Luca hat alle Erinnerungen an ihr früheres Leben verloren – sie wacht auf einer technologisch fortschrittlichen High Rise Isle auf, einer Stadt, die auf gewaltigen Säulen über dem zerstörten Erdboden thront. Doch auch hier ist nicht alles so paradiesisch, wie es scheint, denn ein dunkles Geheimnis verbindet die beiden Welten …

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Rasante, humorvolle Dystopie um ein übermächtiges Medienunternehmen

Eine apokalyptische Zukunftsvision und ein komischer, fesselnder Familienroman

Überleben in einer Welt nach dem Klimawandel

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All that's leftAll that's left
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Roman

Das Klima: unerbittlich
Die Außenwelt: feindlich
Die Zukunft: ungewiss
… es sei denn, man nimmt sie in die eigene Hand!

Unerträgliche Hitze, gewaltige Orkane und tödliche Seuchen haben die Erde im Jahr 2059 beinahe unbewohnbar gemacht. Vor all dem ist die 15-jährige Mariana im Haus ihrer Eltern in München sicher – doch sie ist ganz allein und kurz davor aufzugeben. Das ändert sich, als der gleichaltrige Ali bei ihr einbricht. Er reißt sie aus ihrer Verzweiflung und die beiden werden Freunde. Ali will jedoch nicht bleiben. Er erträgt die abgeschlossene Welt im Haus nicht und will weitere Überlebende suchen. Eines Morgens ist er verschwunden, und Mariana fasst einen tollkühnen Plan: Sie wird Ali in die feindliche Außenwelt folgen, zu Fuß über die Alpen …

Mit einem Nachwort von Clara Mayer, Klimaaktivistin und Pressesprecherin von Fridays for Future.

„Ein Buch, das die Klimakrise greifbar macht.“
Clara Mayer

„›Mad Max: Fury Road‹ trifft Marlen Haushofers ›Die Wand‹: Dieser schonungslose und doch hoffnungsvolle Jugendroman verbindet Feminismus, Klimakrise und knallharte Action zu einem unglaublich spannenden dystopischen Plot, der nicht nur räumlich gar nicht so weit von unserer Realität entfernt scheint.“
Magda Birkmann, Buchhändlerin bei Ocelot

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Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch auf der Welt wärst?

Allein durch die SterneAllein durch die Sterne
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Roman

Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch der Welt wärst? Für alle, die eine Reise durch die Sterne machen wollen, um am Ende bei jemandem anzukommen, der es wert ist

„Meine Fotos wurden kurioser. Selfies im leeren Supermarkt. Ein „Hilfe“ aus Dosenravioli gebaut. Da war niemand. Niemand sah meine Bilder, egal wie viel Hashtags ich versuchte. Ich betitelte sie alle mit #iamunstoppable.“

Die freiheitsliebende Ariadne tut nur, was sie will: Sie versucht sich an Dingen, die ihr Spaß machen und umgibt sich nur mit Leuten, die ihr Freude bereiten – sowie mit ihrer Katze namens Katze. Doch dann sind alle Menschen in ihrer Umgebung von einem Moment auf den anderen verschwunden. Ariadne ist der letzte Mensch auf Erden und völlig allein. Bis sie eines Tages eine Nachricht von Sanghyun erhält – dumm nur, dass er in Shanghai und auf der anderen Seite der Welt ist ...

„Ich wurde prächtigst unterhalten und mochte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Ich wünsche dieser abenteuerlichen und gefühlvollen Dystopie, die so herrlich erzählt ist, eine große Leserschaft!“  ((Leserstimme auf Netgalley))
„Dieses Buch ist wirklich zu empfehlen und ein schöner und ungewöhnliche Zeitvertreib, der einen für einige Stunden in einer dystopischen Welt gefangen hält.“  ((Leserstimme auf Netgalley)) 
„Eine sehr außergewöhnliche Geschichte mit Humor, Abenteuer und viel Spannung. Man möchte nicht als lesen, lesen, lesen, bangt aber davor, dass die Geschichte dann zu schnell endet.“  ((Leserstimme auf Netgalley))  
„Ein toller Mix aus Dystopie, Romantik und Survivalabenteuer!“  ((Leserstimme auf Netgalley))   



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