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Als uns die Hoffnung am Leben hielt
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Beschreibung
Zwei Wochen kämpfen sie ums Überleben
Harald stammt aus einer Bergbaufamilie. Schon sein Vater und Großvater arbeiteten unter Tage. Am 24. Oktober ist Haralds erster Tag als Kumpel der Zeche in Lengede. Simone hat einen großen Traum: Sie will Reporterin werden. Als Frau in einer Männerwelt ist das alles andere als leicht. In Lengede soll sie Fakten einer Geschichte prüfen, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Antonio ist gerade Vater geworden und feiert in der Kneipe, als der Rettungsspezialist der Grubenwehr einen Notruf aus Lengede erhält.
Vor allen dreien liegen dramatische Stunden,…
Zwei Wochen kämpfen sie ums Überleben
Harald stammt aus einer Bergbaufamilie. Schon sein Vater und Großvater arbeiteten unter Tage. Am 24. Oktober ist Haralds erster Tag als Kumpel der Zeche in Lengede. Simone hat einen großen Traum: Sie will Reporterin werden. Als Frau in einer Männerwelt ist das alles andere als leicht. In Lengede soll sie Fakten einer Geschichte prüfen, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Antonio ist gerade Vater geworden und feiert in der Kneipe, als der Rettungsspezialist der Grubenwehr einen Notruf aus Lengede erhält.
Vor allen dreien liegen dramatische Stunden, Tage und am Ende sogar Wochen zwischen Trauer und Leid, Hoffnung und Rettung.
Über Henriette Küpper
Aus „Als uns die Hoffnung am Leben hielt“
Prolog
Paul rannte.
Er rannte durch die Nacht. Längst war er außer Atem. Seine Lunge brannte. Ihm war schwindelig. Die Beine schmerzten. Er spürte ein Stechen in der Seite. Aber er konnte nicht stehen bleiben. Unmöglich. Er musste weiter.
Es war schon spät und die Straßen in Essen leer. Die wenigen Menschen, die zu dieser Uhrzeit unterwegs waren, schauten ihm verwundert nach. Einer hatte ihm nachgerufen. Wohin er denn so eilig wolle. Paul redete gern. Aber er hatte keine Zeit. Nicht jetzt.
Den Weg kannte er auswendig. Selbst mit geschlossenen Augen hätte er ihn [...]



























Bewertungen
Grubenunglück
Lengede ist Bergbau, alle Männer arbeiten unter Tag, so soll auch Harald endlich erstmals als Kumpel einfahren, obwohl der Großvater einst unten geblieben und der Vater später schwer verletzt worden ist. Dem jungen Mann bleibt aber keine andere Wahl, will er nicht mit der Familientradition breche…
Lengede ist Bergbau, alle Männer arbeiten unter Tag, so soll auch Harald endlich erstmals als Kumpel einfahren, obwohl der Großvater einst unten geblieben und der Vater später schwer verletzt worden ist. Dem jungen Mann bleibt aber keine andere Wahl, will er nicht mit der Familientradition brechen. Zum Glück ist auch Marius, sein bester Freund seit Kindertagen, in derselben Partie dabei, wenn es mit dem engen Gitterkorb in die Tiefe geht. Just an diesem Herbsttag passiert ein Unglück.
Auf außerordentlich beeindruckende Weise packt Autorin Henriette Küppers eine wahre Begebenheit in einen atemberaubenden Roman. Tatsächlich hat sich im niedersächsischen Lengede am 24. Oktober 1963 ein Grubenunglück ereignet, aus dem Klärteich 12 haben riesige Wasser- und Schlammmassen die Grube Mathilde geflutet. Wie in der Realität kämpfen auch die Männer aus dem Buch ums Überleben, suchen Halt an Grubenstempeln, klettern auf Erzhaufen, um sich vor dem steigenden Wasser zu schützen oder suchen Zuflucht in einem „Alten Mann“, einem stillgelegten Stollen, den man unter anderen Umständen niemals betreten hätte. Die unvorstellbaren Zustände in den finsteren Stollen schildert Küpper hervorragend, Angst und Hoffnung, Verzweiflung und Zuversicht wechseln einander ab, die Kameraden unterstützen einander so gut es in dieser Situation möglich ist. Die Beklemmung springt durch die fesselnde Schreibweise schnell auf den Leser über, wobei sich jede Stunde, jeder Tag in der Realität genau so abgespielt haben könnte.
Neben den Ereignissen im Bergwerk ist aber auch an der Oberfläche einiges los und wie die beiden „Außenseiter“, eine junge Reporterin und ein italienischer Truppführer der Bergemannschaft ins Geschehen eingebunden werden, ist einfach nur fabelhaft. Jede einzelne Figur in diesem Roman ist derart lebendig dargestellt, dass man sich nicht als Zuseher fühlt, sondern als kleines Rädchen mittendrinnen zwischen eingeschlossenen Bergarbeitern und emsigen Helfern, zwischen bangenden Familienmitgliedern und aufgeregten Reportern.
Die Gratwanderung zwischen realitätsgetreuer Fassung und spannendem Roman ist mehr als gelungen, stets bleiben die Schilderungen eher ruhig und genau deshalb auch so bewegend, dass man sich kaum abwenden kann. Insbesondere Ingos Schicksal unter Tage hat mich sehr berührt, aber auch alle weiteren Methoden, auf Hilfe zu hoffen und zu warten, sind beindruckend. Nicht nur über technische Ausrüstung und Bergegerät erfährt man viel Interessantes, sondern auch über die menschliche Stärke, unter schier ausweglosen Bedingungen die Hoffnung aufrechtzuhalten.
Als uns die Hoffnung am Leben hielt ist ein brillanter Roman, der einen da und dort den Atem anhalten lässt, der sich sehr nahe am realen Vorbild des Grubenunglücks von Lengede orientiert und gleichzeitig ausgezeichnete Romanelemente in die Geschichte einbindet. Überaus beeindruckend!