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Sisis Schwester (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 17)

Eva-Maria Bast
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Sophie Charlotte in Bayern – Für die Liebe zu einem Bürgerlichen begehrte sie gegen die Konventionen ihrer Zeit auf

„Leichte Lektüre für schwere Zeiten ist das also, die Historisches sehr unterhaltsam auftischt und das alles in einem Jahr, in dem sich der Todestag von Kaiserin Sisi zum 125. Mal gejährt hat. Das kann man gut lesen.“ - Starnberger Merkur

Alle Pressestimmen (2)

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Sisis Schwester (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 17) — Inhalt

Sie ließ ihr Herz über ihren Verstand siegen – Das schicksalhafte Leben von Kaiserin Sisis jüngster und rebellischster Schwester 

Possenhofen, 1865: Herzogin Ludovika in Bayern schmiedet fleißig Hochzeitspläne für ihre Tochter Sophie Charlotte, die kleine Schwester der österreichischen Kaiserin Sisi. König Ludwig II. von Bayern, findet die engagierte Mutter, wäre genau der Richtige! Schließlich kennen sie sich seit Kindertagen – und ein bisschen schwärmt Sophie auch für ihn. Doch kaum hat sie zugestimmt, verliebt sie sich Hals über Kopf in einen Bürgerlichen. Heimlich lebt sie die Beziehung aus, bis Ludwig die Verlobung löst. Daraufhin setzt man Sophie einen neuen standesgemäßen Gemahl vor, Herzog Ferdinand von Alençon. Wird er ihren Freigeist zähmen können?

Im September 2023 jährt sich der Todestag von Kaiserin Sisi zum 125. Mal. Zu diesem Anlass gewährt Erfolgsautorin Eva-Maria Bast einen Einblick in das aufregende Leben Herzogin Sophie Charlotte in Bayerns. Die jüngste Schwester von Kaiserin Elisabeth war ein wahrlicher Freigeist und ihrer Zeit mit ihren Ansichten und Wünschen weit voraus.


Bedeutende Frauen, die die Welt verändern

Mit den historischen Romanen unserer Reihe »Bedeutende Frauen, die die Welt verändern" entführen wir Sie in das Leben inspirierender und außergewöhnlicher Persönlichkeiten! Auf wahren Begebenheiten beruhend erschaffen unsere Autor:innen ein fulminantes Panormana aufregender Zeiten und erzählen von den großen Momenten und den kleinen Zufällen, von den schönsten Begegnungen und den tragischen Augenblicken, von den Träumen und der Liebe dieser starken Frauen.

Weitere Bände der Reihe: 

  • Laura Baldini, Lehrerin einer neuen Zeit (Maria Montessori)
  • Romy Seidel, Die Tochter meines Vaters (Anna Freud)
  • Petra Hucke, Die Architektin von New York (Emily Warren Roebling)
  • Laura Baldini, Ein Traum von Schönheit (Estée Lauder)
  • Lea Kampe, Der Engel von Warschau (Irena Sendler)
  • Eva-Maria Bast, Die aufgehende Sonne von Paris (Mata Hari)
  • Eva-Maria Bast, Die vergessene Prinzessin (Alice von Battenberg)
  • Yvonne Winkler, Ärztin einer neuen Ära (Hermine Heusler-Edenhuizen)
  • Agnes Imhof, Die geniale Rebellin (Ada Lovelace)
  • Lea Kampe, Die Löwin von Kenia (Karen Blixen)
  • Eva Grübl, Botschafterin des Friedens (Bertha von Suttner)
  • Laura Baldini, Der strahlendste Stern von Hollywood (Katharine Hepburn)
  • Eva-Maria Bast, Die Queen (Queen Elizabeth II.)
  • Agnes Imhof, Die Pionierin im ewigen Eis (Josephine Peary)
  • Ulrike Fuchs, Reporterin für eine bessere Welt (Nellie Bly)
  • Anna-Luise Melle, Die Meisterin der Wachsfiguren (Marie Tussaud)
  • Petra Hucke, Die Entdeckerin des Lebens (Rosalind Franklin)
  • Jørn Precht, Die Heilerin vom Rhein (Hildegard von Bingen)
  • Elisa Jakob, Die Mutter der Berggorillas (Dian Fossey)
  • Eva-Maria Bast, Queen Mum (Elizabeth Bowes-Lyon)
  • Yvonne Winkler, Kämpferin gegen den Krebs (Mildred Scheel)
  • Lena Dietrich, Die Malerin der Frauen (Artemisia Gentileschi)
  • Laura Baldini, Die Pädagogin der glücklichen Kinder (Emmi Pikler)
    € 15,00 [D], € 15,50 [A]
    Erschienen am 31.08.2023
    416 Seiten, Klappenbroschur
    EAN 978-3-492-06371-5
    Download Cover
    € 10,99 [D], € 10,99 [A]
    Erschienen am 31.08.2023
    416 Seiten, WMePub
    EAN 978-3-492-60450-5
    Download Cover
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    Leseprobe zu „Sisis Schwester (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 17)“

    Prolog

    Possenhofen, 
    Sommer 1860 bis Februar 1861

    „Sophie! Sophie!“

    Ludwigs Schrei gellte über die Wiesen von Possenhofen und drang laut und dringlich an ihr Ohr. Lauschend hob Prinzessin Sophie Charlotte den Kopf und zügelte ihr Pferd. Sie kam gerade von einem Ausritt zurück und wollte das Tier zu den Ställen bringen. Nun jedoch wendete sie es und galoppierte mit wehendem Haar – sie hatte die blonde, lockige Pracht, die ihr bis zu den Knien reichte, nur mit ein paar Bändern zusammengebunden – bis zum Seeufer. Dort wartete ihr zwei Jahre älterer Cousin, [...]

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    Prolog

    Possenhofen, 
    Sommer 1860 bis Februar 1861

    „Sophie! Sophie!“

    Ludwigs Schrei gellte über die Wiesen von Possenhofen und drang laut und dringlich an ihr Ohr. Lauschend hob Prinzessin Sophie Charlotte den Kopf und zügelte ihr Pferd. Sie kam gerade von einem Ausritt zurück und wollte das Tier zu den Ställen bringen. Nun jedoch wendete sie es und galoppierte mit wehendem Haar – sie hatte die blonde, lockige Pracht, die ihr bis zu den Knien reichte, nur mit ein paar Bändern zusammengebunden – bis zum Seeufer. Dort wartete ihr zwei Jahre älterer Cousin, der, wie so oft, mit seinem Boot von Schloss Berg herübergekommen war, um sie zu besuchen. Als er sie heranreiten sah, eilte er ihr mit glühenden Wangen entgegen. Sie brachte ihr Pferd vor ihm zum Stehen, saß ab und strahlte den gut aussehenden Fünfzehnjährigen an. Er wusste zum Glück nicht, dass sie ein wenig für ihn schwärmte. „Ludwig“, begann sie, „du hast so rote Backen wie die Äpfel, die wir hier im Herbst immer von den Bäumen holen.“

    „Kein Wunder!“, rief Ludwig aufgeregt und packte ihre Hand. „Sophie, ich habe den … den … den …“ Er rang um Worte und stieß dann hervor: „Den Himmel hab ich erlebt!“

    „Aber was ist denn nur geschehen?“

    „Vater hatte mir erlaubt, in die Oper zu gehen. Ich habe Lohengrin gesehen. Von Richard Wagner. Und Sophie, ich habe geweint, so ergreifend war es. O wärst du nur dabei gewesen!“

    „Zu gern wäre ich dabei gewesen!“, stieß sie inbrünstig aus. Mit ihrem Cousin verband Sophie nicht nur die Liebe zur freien Natur, sondern auch und vor allem die Liebe zur Musik. Wie oft schon hatte sie für Ludwig Klavier gespielt und gesungen!

    Aufgeregt sagte er: „Ich hab die Noten dabei, Sophie. Ein Geschenk für dich. Und wenn ich das nächste Mal zu dir herüberkomme, dann singst du den Lohengrin für mich.“

    Er reichte ihr eine Mappe mit Noten.

    Sophie schlug sie auf, begann neugierig darin zu blättern. Sogleich hatte sie die Melodie im Kopf und begann sie zu summen. „Es ist wunderschön“, sagte sie.

    „Es ist mehr als das“, begeisterte sich Ludwig. „Sophie, es ist … eine Offenbarung.“

    „Sophie!“, unterbrach eine strenge Stimme vom Haus her ihr Gespräch. „Nun komm doch bitte endlich herein, wir essen gleich zu Abend.“

    Bedauernd sah Sophie ihren Cousin an. „Tut mir leid. Ich hätte noch so gerne mit dir geplaudert und alles, einfach alles über diese Aufführung erfahren. Aber du kennst Mutter ja. So viel Freiheit sie uns sonst auch lässt, wenn wir nicht alle beim Abendessen um den Tisch sitzen …“

    Ludwig sandte ihr ein trauriges Lächeln. „Wenn ich ehrlich sein soll: Ich beneide dich um deine Mutter.“

    „Mutter ist wirklich wunderbar“, bestätigte Sophie. „Dabei wird sie so viel kritisiert.“ Sie äffte den hochnäsigen Ton der vornehmlich weiblichen Kritiker nach: „Für eine Familie unseres Standes gehört es sich nicht, sich selbst so viel um seine Kinder zu kümmern. Zum Glück kann Papa die Etikette auch nicht leiden und lässt Mama gewähren.“

    Ludwig lachte. „Und sie ihn auch, nicht wahr? Onkel Max ist wirklich der unkonventionellste Mann, den ich kenne. Wobei deine Mutter ja doch eher auf die Etikette bedacht ist.“

    „Na ja“, sagte Sophie, „Mama rügt Papa schon immer wieder mal, dass er sich benehmen soll. Vor allem seine Artusrunden mag sie gar nicht. Aber ich liebe ihn.“

    Sophie war klar, dass Herzog Max’ Benehmen und die Artusrunden nicht die einzigen Probleme zwischen ihren Eltern waren. Ihr Vater verkehrte auch mit anderen Frauen und hatte mit diesen Damen einige Kinder, mit denen er sogar regelmäßig zu Mittag aß. Aber dennoch hatte sie eine glückliche Kindheit, die sich im Winter im Palais der Familie in München und im Sommer vornehmlich auf Schloss Possenhofen am Würmsee abspielte.

    Ihr Vater Herzog Max hatte das aus dem 16. Jahrhundert stammende Schloss mit seinen vier Ecktürmen im Jahr 1834 für hundertfünfundvierzigtausend Gulden erworben und es umbauen und erweitern lassen, sodass Gäste und Pferde nun mehr Platz hatten. Sophie liebte den riesigen Park, der das Schloss umgab, sie liebte es, über die weiten Wiesen zu galoppieren, in den dichten Wäldern spazieren zu gehen oder, vom Bootshaus aus, in See zu stechen.

    Doch glücklich waren sie nicht nur wegen all dieses Komforts und dem Leben in der Natur, sondern vor allem deshalb, weil sich ihre Mutter Ludovika, genannt Luise, so liebevoll um sie und ihre Geschwister kümmerte. Ihr Cousin tat ihr stets ein wenig leid. Aus einem Grund, den Sophie nie verstanden hatte, erzog man den Königssohn derart spartanisch, dass er manchmal sogar über Hunger klagte. Sophie wusste, dass die Bediensteten auf Schloss Berg Ludwig oft heimlich etwas zusteckten, und auch sie hielt meist etwas Essbares für ihn bereit. Diesmal aber war er derart überraschend herübergekommen, dass sie nichts für ihn hatte.

    „Sophie!“, rief Ludovika, in deren Stimme nun deutliche Verärgerung mitschwang, erneut vom Haus her. „Mach sofort, dass du hereinkommst.“

    Sophie überlegte kurz. „Möchtest du mitessen?“, fragte sie Ludwig und sah auf seinem Gesicht für einen Moment so etwas wie Sehnsucht und Verlangen aufflammen, doch dann schüttelte er traurig den Kopf.

    „Ich habe leider nicht Bescheid gesagt, dass ich über den See fahre“, erwiderte er bedauernd. „Wenn ich nicht bald wieder zurück bin, wird das zu jeder Menge Aufregung führen. Aber morgen, Sophie, da komme ich wieder.“

    „Fein“, sagte sie. „Und dann spielen wir zusammen den Lohengrin.“

    ***

    Als Sophie Charlotte am nächsten Morgen von einem langen Ausritt zurückkehrte, erlebte sie eine große Überraschung: Die Kutsche der österreichischen Kaiserin stand vor der Tür.

    „Sisi!“, rief Sophie, riss die Eingangstür des Schlosses auf und stürmte nach oben. In der Tat fand sie ihre zweitälteste Schwester im Salon vor, zusammen mit den Eltern und ihrer Schwester Mathilde, dreieinhalb Jahre älter als Sophie und in der Familie Spatz genannt.

    Die meisten Kinder in ihrer Familie hatten Spitznamen. Sophies ältester Bruder Ludwig war Louis, die älteste Schwester Helene hieß Nené, Elisabeth war Sisi, Carl Theodor wurde in der Familie Gackel gerufen, und der Jüngste im Bunde, Max Emanuel, hörte auf den Namen Mapperl. Inzwischen waren diese Namen allgemein bekannt, das war aber, wie Sophie wusste, nicht immer so gewesen. Ihre Mutter hatte ihr schon oft erzählt, dass sie einmal bei einer Reise ihre Ankunft mit einem Telegramm angekündigt hatte: Komme mit Gackel und Spatz. Eigentlich hatte sie dieses Telegramm an Nené schicken wollen, die sie zu besuchen gedachte. Ihre Tochter hätte selbstverständlich gewusst, wer mit den Kosenamen gemeint war. Doch das Telegramm landete in dem Hotel, in dem sie gebucht hatten, und dort hatte man vermutet, die Herzogin reise mit einem Vogel und einem Gockel, also einem Hahn, weshalb man sie mit zwei Käfigen in Empfang genommen hatte. Sooft Sophie sich diese Schilderung auch in Erinnerung rief, sie musste immer wieder kichern. Zu herrlich war die Vorstellung von den beiden Dienern mit ihren leeren Käfigen.

    Nun rief Sophie: „O Sisi, wie wunderbar, dass du da bist!“, und fiel der Älteren um den Hals. Doch Sisi erwiderte die Umarmung nicht so herzlich wie sonst. Erst da fiel Sophie auf, was für ernste Gesichter sie alle machten. Ludovika, die sonst nie die Fassung verlor, sah gar aus, als habe sie geweint!

    „Ist etwas passiert?“, fragte sie erschrocken.

    „Es ist Marie!“, presste Ludovika hervor und brach zu Sophies Entsetzen nun wirklich in Tränen aus.

    „Ist sie tot?“, rief Sophie. Einen anderen Grund konnte sie sich für die Tränen ihrer Mutter nicht vorstellen.

    Doch Ludovika schüttelte zu ihrer unendlichen Erleichterung den Kopf. „Aber nein, wo denkst du hin!“

    Sophie atmete erleichtert auf. Wie an allen ihren Schwestern hing sie auch an Marie sehr. Und Marie dauerte sie fast noch mehr als Sisi. Marie hatte nämlich in Gestalt von Maria Theresia von Habsburg nicht nur eine ähnlich schreckliche Schwiegermutter wie Sisi, nein, sie hatte auch noch einen furchtbaren Mann geheiratet. Heiraten müssen! Ohne ihn jemals zuvor gesehen zu haben, musste sie im Alter von siebzehn Jahren dem Kronprinzen von Neapel das Jawort geben. Nicht einmal bei der Hochzeit hatte sie ihren Bräutigam persönlich kennengelernt. Wie Marie ihrer kleinen Schwester erzählt hatte, wäre sie sonst schreiend davongelaufen. Aber die Ehe war per procurationem geschlossen worden: Ein Stellvertreter ihres Gatten hatte den Bund der Ehe mit ihr geschlossen, bevor Marie zu ihrem angetrauten Gemahl in ihre künftige Heimat gereist war.

    Sophie hatte einmal ein Gespräch zwischen Marie und Sisi belauscht, in dem Marie der großen Schwester im Vertrauen erzählt hatte, Franz Prinz von Kalabrien sehe nicht nur ausgesprochen unvorteilhaft aus, er interessiere sich außerdem viel mehr für seine Religion als für sie. Obendrein habe er furchtbare Angst vor seiner Stiefmutter, die die eigentliche Regentin sei. Sisi hatte bitter aufgelacht und erklärt, sie kenne dieses Problem, wobei ihre Schwiegermutter freilich nicht die Stief-, sondern die richtige Mutter ihres Gatten sei. „Aber sie bestimmt, wo es langgeht, und sie ist der eigentliche Mann am Wiener Hof, wie man sagt.“

    Dann hatte Marie die Stimme gesenkt, und Sophie hatte genau hinhören müssen, um weiterhin alles zu verstehen. „Er kann die Ehe nicht vollziehen“, hatte Marie geflüstert. „Er leidet an einer … Anomalie. In der Hochzeitsnacht hat er sich ständig übergeben.“

    „Oh“, stieß Sisi betroffen aus. „Kann man so etwas nicht … behandeln?“

    „Doch, aber davor hat er zu viel Angst“, hatte Marie erwidert und ergänzt: „Offen gestanden bin ich auch nicht so unglücklich darüber. Ich habe nicht wirklich das Verlangen, ihm näherzukommen.“

    Sophie hatte zwar nicht gewusst, wovon ihre Schwestern sprachen und was das war – die Ehe vollziehen –, aber sie vermutete, dass Maries Gatte es mit dem Magen hatte, und fürchtete nun, die Probleme ihrer Schwester hätten etwas damit zu tun. Vielleicht lag Franz, der kurz nach der Hochzeit mit Marie aufgrund des Todes seines Vaters König von Neapel geworden war, nun ebenfalls im Sterben?

    Sophie war ganz in ihren Gedanken versunken und schreckte auf, als sich ihr Vater vernehmen ließ: „Das ist nun einmal so, wenn man heiraten muss, obwohl man nicht will. Man hat sie geopfert.“

    „Max!“, rief Ludovika empört.

    „Vater hat doch recht“, mischte sich nun Mathilde ins Gespräch. Dann wandte sie sich an Sisi. „Man wollte Marie nur, weil du Kaiserin bist. Maries Schwiegervater hat sich von euch Hilfe in seinem so wackeligen und von Aufständen gebeutelten Land erhofft. Und weil man sie geopfert hat, ist sie nun in dieser Situation.“ Vorwurfsvoll sah sie ihre große Schwester an.

    „Da kann die Sisi doch nichts dafür!“, verteidigte Sophie ihre Schwester. „Also, dass der damalige König von Neapel Marie als Schwiegertochter wollte, weil Sisi Kaiserin ist. Aber nun sagt mir doch endlich, in was für einer Situation sie ist!“

    „Tausend italienische Freiwillige haben unter der Führung von Giuseppe Garibaldi von Genua aus nach Sizilien übergesetzt, um das Land von den Bourbonen zu befreien“, wandte sich Ludovika nun erklärend an ihre Tochter. „Sie wollten das Königreich beider Sizilien in einen zu gründenden italienischen Nationalstaat eingliedern. Die Armee hat sich auf ihre Seite gestellt, und es ist ihnen nach mehreren Schlachten gelungen, Neapel zu erobern, die Hauptstadt des süditalienischen bourbonischen Königreichs.“

    Sophie schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund. „Haben sie Marie etwas angetan?“

    „Sie konnte mit ihrem Mann, ihrer Schwiegermutter und den Resten ihrer Armee in die Festung von Gaeta fliehen“, erwiderte Ludovika. „Aber man hat sie umzingelt.“

    „Ich weiß wirklich nicht, warum Franz Josef ihnen nicht hilft!“, polterte Herzog Max ärgerlich und ergänzte, an seine zweitälteste Tochter gewandt: „Sie hat dich so inständig um Hilfe gebeten.“

    „Und ich hätte ihr so gern geholfen und teile eure Sorge, glaubt mir“, beteuerte Sisi verzweifelt. „Deshalb bin ich ja auch sogleich zu euch geeilt. Aber der Kaiser kann momentan nichts für sie tun! Ihr wisst doch, dass wir im Sardinischen Krieg herbe Verluste hinnehmen mussten, die Lombardei ging uns verloren.“

    „Und was wird nun aus Marie?“, fragte Sophie voller Angst.

    „Das ist ja das Schlimme, Kind“, flüsterte ihre Mutter. „Sie ist ganz auf sich allein gestellt. Wir können nur noch für sie beten.“

    ***

    Den ganzen Herbst über – Sisi war schon lange wieder abgereist – war die Familie voller Angst um Marie. Zum Glück besuchte Ludwig Sophie oft in Possenhofen, die Begegnungen mit ihm waren willkommene kleine Fluchten für sie.

    Viele Stunden verbrachten sie miteinander im Musikzimmer und studierten Wagners Werke ein. Oft saß Ludwig in einem hohen Lehnsessel und ließ sich Tee und Gebäck schmecken, während Sophie sang: „Heil, König Heinrich! Segenvoll mög Gott bei deinem Schwerte stehn! Ruhmreich groß dein Name soll von dieser Erde nie vergehn!“ An schönen Tagen gingen sie anschließend spazieren, und Ludwig bat Sophie fast täglich, auch hier draußen in der Natur für sie zu singen, eine Aufforderung, der sie gern Folge leistete. Sie liebte es, wenn ihre Stimme in den weiß-blauen Possenhofener Himmel stieg, hinauf zu den Vögeln, zu den Wolken. Dann stellte sie sich manchmal vor, dass ihre Stimme sich wie ein fein gewebter Teppich über ihnen ausbreitete. Vielleicht reichte er sogar bis zu Marie und beschützte sie.

    „Du hast eine wunderschöne Singstimme, Sophie“, sagte Ludwig dann jedes Mal. Und jedes Mal wurde ihr bei seinen Komplimenten ganz warm ums Herz. Wenn sie schon einmal heiraten musste – und daran kam sie wohl nicht vorbei –, dann sollte es einer wie Ludwig sein. Ein Freund, der sie verstand und der die gleichen Interessen hegte wie sie.

    Nur dass Ludwig irgendwann einmal König werden würde, das störte Sophie. Am Beispiel ihrer Schwestern Sisi und Marie sah sie ja, wie schrecklich das Leben an der Seite eines Königs war.

    Seit sechs Jahren war Elisabeth nun schon mit dem österreichischen Kaiser Franz Joseph verheiratet. Wie steif das Leben am Wiener Hof war, wusste Sophie nicht nur aus Erzählungen, sie hatte sich bei ihren Besuchen selbst davon überzeugen können. Besonders Sisis Schwiegermutter, ihre Tante Sophie, war grauenhaft, wie Sophie fand, ebenso sehr wie die Schwiegermutter von Marie. Vielleicht mussten Schwiegermütter einfach unangenehm sein, dachte Sophie. Und das Leben bei Hofe auch. Andererseits war das Leben am bayerischen Königshof längst nicht mit dem der österreichischen Kaiserin zu vergleichen. Sisi durfte ja nicht mal ein Paar Schuhe zweimal tragen, eine ungeheure Verschwendung!

    ***

    „Schau, was ich hier habe“, sagte Ludwig, als er eines Nachmittags wieder einmal nach Possenhofen herüberkam, diesmal zu Pferd.

    „Was ist das?“, fragte Sophie, als er ihr das Buch zeigte, das er gerade aus seiner Satteltasche gezogen hatte.

    „Ein Buch“, erwiderte Ludwig und lächelte mit leisem Spott.

    „Das sehe ich!“, ereiferte sie sich und stemmte die Arme in die Hüften. „Hör auf, mich zu verspotten. Was ist das für ein Buch?“

    Er begegnete ihrer nicht ganz ernst gemeinten Empörung mit einem liebevollen Lächeln. „Es ist von Wagner“, erklärte er. „Sein Ring. Es ist ein großartiges Werk, das auf dem Nibelungenlied basiert, Sophie, und es besteht aus vier Teilen: Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung. Und jetzt schau, was er im Vorwort schreibt.“

    Eifrig schlug er das Buch auf und deutete auf eine Stelle, die er mit Bleistift unterstrichen und mit drei Ausrufezeichen am Rand versehen hatte. Im vollen Sommer soll an einem Vorabende das Rheingold und an den drei folgenden Abenden die Hauptstücke Walküre, Siegfried und Götterdämmerung zur Darstellung kommen.

    Mit leuchtenden Augen sah er Sophie an. „Stell dir das nur vor, liebste Base“, sagte er. „Vier Tage lang Wagners gewaltige Musik! Er will dazu die großartigsten Sänger und Musiker verpflichten. Und geschehen soll das Ganze“, Ludwig machte eine weit ausholende Bewegung gen Himmel, „in einem eigens dafür errichteten Gebäude.“

    „Das ist ja wundervoll“, flüsterte Sophie hingerissen. „Wann soll es so weit sein? Und wo ist dieses Gebäude?“

    Ludwig stieß ein Seufzen aus. „Das ist es ja. Es gibt dieses Gebäude noch nicht und auch keinen, der es finanzieren könnte. Wagner sucht nun einen Fürsten, der alles bezahlt.“

    „Wer aber könnte das sein?“, fragte Sophie ratlos und ging im Geiste alle Fürsten durch, die sie kannte.

    „Mir fällt keiner ein“, sagte Ludwig da auch schon. „Aber eines Tages werde ich König sein, Sophie. Und wenn das Werk dann noch nicht zur Aufführung gelangt ist, werde ich diesen Ort erschaffen. Wozu soll Wagner sich mit einem Fürsten begnügen, wenn er auch einen König haben kann?“

    ***

    Das Weihnachtsfest verbrachte man voller Sorge um Marie, nur schleppend kamen die Nachrichten aus der Festung Gaeta. Sophie erfuhr, dass Franz Anstalten machte zu fliehen, doch Marie wollte ihre Truppen nicht im Stich lassen. Es hieß, sie kümmere sich aufopferungsvoll um die Soldaten, die mit ihr ausharrten, verarzte Verwundete und rede ihnen gut zu, weiterzukämpfen. Und einmal sei sie sogar selbst auf die Zinnen der Burg gestiegen, um sich an der Verteidigung zu beteiligen. Sophie war außer sich vor Angst um ihre große Schwester und bewunderte sie andererseits zutiefst. Und da war sie nicht die Einzige: Marie war inzwischen zur Heldin geworden. Dennoch, aller Widerstand war vergeblich, am 13. Februar 1861 musste Gaeta kapitulieren, und Marie war keine Königin mehr – Franz II. ging ins römische Exil. Aber immerhin war sie nun in Sicherheit. Und das, fand Sophie, war doch das, was zählte. Vielleicht würde nun doch noch alles gut werden.


    Teil 1

    1865–1867

    Kapitel 1

    „Seine Majestät, der König, für Sie, Eure Königliche Hoheit.“

    „Danke!“ Sophie, die mit ihrer Hofdame Nathalie von Sternbach im Salon der Münchner Familienresidenz, dem Herzog-Max-Palais, saß, legte die Lektüre beiseite, die sie gerade aufschlagen wollte, während die Hofdame demonstrativ nach einem Buch griff.

    Sophie war dankbar für die Ablenkung.

    Vorhin hatte ihre Mutter schon wieder vom Heiraten angefangen. Nachdem Sophie ihr endlich klarmachen konnte, dass sie den sehr um sie bemühten Herzog Philipp von Württemberg auf keinen Fall ehelichen wollte, hatte Ludovika ihr nun den Sohn des portugiesischen Königs, Prinz Louis von Portugal, vorgeschlagen. Sophie wollte aber überhaupt noch nicht heiraten, und erst recht keinen Mann, den sie gar nicht kannte. Mit Ausnahme von Nené, der Ältesten, war keine ihrer Schwestern glücklich verheiratet: Auch Mathilde, die zweitjüngste Tochter von Herzog Max und Herzogin Ludovika, war vor vier Jahren den Bund der Ehe eingegangen. Mit Luigi Trani, einem Halbbruder des abgesetzten Königs Franz II. von Neapel, war Mathilde jedoch alles andere als glücklich.

    Gleich darauf stand Ludwig auch schon in der Tür und riss sie aus ihren Gedanken. Doch seine tief liegenden Augen blickten bekümmert, als er seiner Cousine zur Begrüßung die Hand küsste.

    „Ludwig!“, sagte sie erschrocken. „Ist etwas passiert?“

    „Ja“, erwiderte er tonlos und ließ sich auf einen der chintzbezogenen Sessel sinken. „Ich musste ihn nun endgültig fortschicken.“

    Sophie wusste sofort, von wem Ludwig sprach. „Wagner.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

    Nachdem Ludwig vor einem Jahr aufgrund des plötzlichen Ablebens seines Vaters Maximilian König geworden war, hatte er sich an das Versprechen erinnert, das er Sophie gegenüber an jenem Sommertag 1860 ausgesprochen hatte: Wenn er einmal König wäre, würde er Wagner bei seinem Vorhaben unterstützen und ihm ein Festspielhaus bauen. Er hatte ihn ausfindig machen und nach München bringen lassen und ihn aufgefordert, den „Ring des Nibelungen“ zu vollenden. Voller Dankbarkeit hatte sich der bis über beide Ohren verschuldete Wagner ans Werk gemacht, und mit dem gleichen Eifer hatte sich Ludwig seiner neuen Aufgabe als König gewidmet, auf die der damals Achtzehnjährige eigentlich nicht im Mindesten vorbereitet gewesen war. Er hatte Berge von Akten studiert, Audienzen gegeben und sich von seinen Ministern beraten lassen. Doch wann immer der König Sophie besuchte, sprach er kaum von seinen Pflichten als König, sondern schwärmte vor allem von Wagner und von dem Festspielhaus, das er für ihn bauen lassen wollte, wofür er Gottfried Semper hatte gewinnen können.

    Sophie konnte ihn verstehen. Dieser Mann war ja auch ein wahres Genie! Doch mit dieser Ansicht schien sie allein zu stehen: Wagner fiel in der Münchner Gesellschaft immer mehr in Ungnade, was zum einen an seiner teilweise recht kauzigen Art, vor allem aber an den hohen Kosten lag, die er durch seine künstlerischen Ansprüche und seine Ideen verursachte. Vielen war auch der Einfluss, den der Tondichter auf den König hatte, nicht geheuer; zumal bekannt geworden war, dass Wagner Ludwig einredete, er solle zwei seiner wichtigsten Minister entlassen!

    „Die Münchner Bürger protestieren gegen Wagner, Sophie“, berichtete Ludwig nun. „Sie fordern, dass ich mich von ihm distanziere.“

    Bestürzt sah Sophie ihren Cousin an. „Wie grauenhaft. Du willst ihn also deshalb wirklich fortschicken?“

    „Ich habe meine Mutter um Rat gefragt“, erwiderte er leise. „Eben weil ich nicht wusste, was ich tun sollte. Ich war … ich bin ratlos. Und soeben war ich auch bei Carl Theodor.“

    Sophie nickte. Nicht nur sie stand ihrem Cousin nahe, auch mit dem sechs Jahre älteren Carl Theodor, Sophies zweitältestem Bruder, war er gut befreundet. Und ebenso mit Sisi, mit der er im engen Briefkontakt stand.

    „Und? Was haben sie dir geraten?“

    „Sie stellen sich vehement gegen Wagner. Und ich denke, ich muss ihrem Rat folgen. Ich habe keine andere Wahl.“

    „Oh, Ludwig, das tut mir so leid!“, rief Sophie. „Du wolltest doch für ihn das Festspielhaus bauen. Du hattest so viele Pläne mit ihm. Was wird denn nun? Wo soll er denn jetzt hin?“

    „Erst einmal in die Schweiz“, erklärte Ludwig. „Und dann sehen wir weiter.“

    Sophie sah ihren Freund und Vertrauten an. Und auf einmal spürte sie das Gefühl drohenden Unheils in sich aufsteigen. Sie schluckte.

    ***

    Das Gefühl drohenden Unheils sollte sich in den kommenden Wochen und Monaten noch verstärken und sich zu einer großen, alles niederdrückenden Sorge ausweiten: Otto von Bismarck, Preußens Ministerpräsident, wollte Österreich als Führungsmacht im Deutschen Bund ablösen. Bereits im Februar 1866 hatte er im preußischen Kronrat auf eine militärische Lösung gedrungen. Nachdem es Bismarck gelungen war, im April 1866 mit Italien ein Bündnis gegen das österreichische Kaiserreich zu schließen, sah sich Kaiser Franz Josef zum Aufrüsten seiner Armee gezwungen. Lange hatte er noch die Hoffnung gehegt, den Konflikt auf diplomatischem Wege lösen zu können. Doch diese Hoffnung zerschlug sich endgültig, als die Preußen bereits am 10. Mai ihre Mobilmachung abgeschlossen hatten.

     

    „Ich verstehe das nicht!“, sagte Sophie zu ihrem Bruder Carl Theodor beim gemeinsamen Ausritt über die Wiesen von Possenhofen. „Vor zwei Jahren haben Preußen und Österreich doch noch gemeinsam Krieg gegen Dänemark geführt. Warum rüsten sie nun gegeneinander?“

    „In ebendiesem Krieg gegen Dänemark liegt der Grund für den Konflikt“, sagte Carl Theodor grimmig. „Damals wie heute geht es darum, wer Holstein und Schleswig bekommt. Diese damalige Auseinandersetzung, der zweite Schleswig-Holsteinische Krieg, brach aus, weil die Dänen das unabhängige Herzogtum Schleswig annektieren wollten. Und nach dem österreichisch-preußischen Sieg mussten die Dänen Holstein und Schleswig an Preußen und Österreich abtreten.“

    „Ja, das weiß ich“, sagte Sophie mit leiser Ungeduld. „Und ich weiß auch, dass unser lieber Schwager Franz Joseph die beiden Herzogtümer als eigenständige Mitglieder im Deutschen Bund belassen wollte, während Preußen sie in sein eigenes Staatsgebiet zu übernehmen gedachte. Aber man hat sich doch geeinigt!“

    „Das hat man“, bestätigte Carl Theodor. „Preußen verwaltet Schleswig und Österreich mit dem Deutschen Bund Holstein.“

    „Aber dann ist doch alles gut!“, rief Sophie.

    „Eben nicht“, schnaubte Carl Theodor. „Vielleicht wäre alles gut, wenn es diesen Bismarck nicht gäbe! Er gibt einfach keine Ruhe.“

    „Und wo stehen wir?“

    „Zwar hofft Ludwig immer noch auf eine diplomatische Lösung, aber ihm ist klar, dass Bayern seine Verpflichtungen gegenüber dem Deutschen Bund erfüllen muss. Damit stehen wir an der Seite Österreichs.“

    Sophie atmete erleichtert auf. Wenigstens das. Sie hätte es nicht ertragen, sozusagen mit ihrer eigenen Schwester im Krieg zu liegen, die schließlich die Kaiserin Österreichs war.

    ***

    Sophie sah Ludwig auch in den kommenden Tagen nicht oft. Es schien ihr, als wäre mit Wagners Fortgang und dem zu erwartenden Ausbruch eines Krieges jede Freude aus Ludwig gewichen. Nur noch selten besuchte er Sophie auf Schloss Possenhofen – was nicht mit Regierungsgeschäften zu entschuldigen war, denn am Anfang seiner Regentschaft hatte Ludwig sich viel mehr um seine Aufgaben gekümmert, als er das jetzt tat. Und so musste sie auch bedauernd verneinen, als Herzog Max sie am Abend des 22. Mai fragte: „Weißt du, wo der König steckt?“

    Erstaunt sah Sophie ihren Vater an. „Nein“, sagte sie. „Er war schon lange nicht mehr hier. Das weißt du doch.“

    „Nun, er war auch schon lange nicht mehr in München“, ließ sich Sophies Bruder Carl Theodor, in der Familie liebevoll Gackel genannt, vernehmen. „Eigentlich hätte er heute den Landtag eröffnen sollen. Aber man hat vergeblich auf ihn gewartet.“

    Herzog Max ergänzte: „In der Stadt herrscht helle Aufregung, sie rennen alle herum wie die aufgescheuchten Hühner! Die Zeitungen schreiben, der König sei durchgebrannt.“ Das Familienoberhaupt grinste, nahm einen großen Schluck Bier und rülpste dann genussvoll.

    „Max, bitte!“, rügte ihn seine Ehefrau.

    „Ach, ich vergaß, deine geliebten Manieren“, sagte er. „Dabei sind wir doch unter uns.“

    „Als würdest du dich in Gesellschaft besser benehmen“, bemerkte Ludovika streng. „Und außerdem kann man auch, wenn man nur mit seiner Familie am Tisch sitzt, ein Mindestmaß an Umgangsformen an den Tag legen.“

    „Ludwig verhält sich wirklich unverantwortlich“, lenkte Carl Theodor aufs eigentliche Thema zurück. „Immerhin haben wir vor elf Tagen mobilgemacht. Und auch diese Mobilmachung hat er nur höchst widerwillig unterschrieben.“

    „Das mag ja sein“, sagte Carl Theodor. „Durch Untätigkeit hat jedoch noch niemand einen Krieg verhindern können. Und nach allem, was ich gehört habe, hat Ludwig sich an den Verhandlungen überhaupt nicht beteiligt, sondern alles von der Pfordten überlassen.“

    „Der Ministerpräsident ist auch viel erfahrener als Ludwig“, hielt Sophie dagegen.

    „Ach“, schnaubte Carl Theodor, „das mag zwar stimmen, aber trotzdem müsste der König jetzt hier sein und sich um die Tagesgeschäfte kümmern. Er kann nicht einfach alles schleifen lassen.“

    „Vielleicht hält er Bayern in diesem Krieg für zu unbedeutend?“, mischte sich nun erstmals die andere Sophie, Carl Theodors Gemahlin, ins Gespräch. Sophie lächelte ihrer Namensschwester dankbar zu.

    „Unbedeutend ist auf jeden Fall unser Heer“, befand Carl Theodor und hieb die Gabel in seinen Knödel, als könnte er durch diese Vehemenz etwas an diesem Umstand ändern. „Weder Ludwigs Vater noch sein Großvater haben sich während ihrer Regentschaft um das Heer groß gekümmert. Und Ludwig schon gleich dreimal nicht.“

    „Warum fragt ihr nicht Tante Marie?“, erkundigte sich Sophie hastig und in der Hoffnung, das unangenehme Gespräch damit zu beenden. „Sie wird ja wissen, wo der König ist.“

    „Ich werde mich bei ihr erkundigen“, sagte Ludovika.

    Doch die Königsmutter wusste ebenfalls nicht, wo sich ihr Sohn aufhielt, oder wenn sie es wusste, wollte sie es nicht sagen.

    Fünf Tage später erfuhr Sophie es dann vom keineswegs durchgebrannten, sondern im Gegenteil heimgekehrten König persönlich: Wie so oft stand er plötzlich einfach vor ihr. Diesmal traf er sie bei einem Spaziergang an. „Ludwig!“, rief sie und starrte ihn an, als wäre er ein Gespenst. „Wo um alles in der Welt warst du? Alle waren in heller Aufregung, es hieß schon, du seist durchgebrannt.“

    „Das wäre ich auch am liebsten, Sophie, glaube mir“, gab er zu. „Aber ich weiß um meine Pflichten.“

    „Ist das so?“, fragte in diesem Moment eine Stimme hinter ihnen.

    Erschrocken wandten Ludwig und Sophie sich um und sahen sich Carl Theodor gegenüber, Sophies älterem Bruder und Ludwigs Freund.

    Ludwig lief rot an und presste die Lippen aufeinander. Sophie wusste, was in ihm vorging. Er konnte es gar nicht leiden, respektlos behandelt zu werden. Und als Respektlosigkeit betrachtete er Carl Theodors Frage sicherlich. Auch der kannte seinen Cousin gut genug, um zumindest zu erahnen, was in Ludwig vor sich ging. Obwohl er das höfische Leben hasste, bestand er doch darauf, dass man ihm die entsprechende Ehrerbietung entgegenbrachte. Und Carl Theodor war zwar sein Vertrauter, aber vor allem war er auch sein Untertan.

    „Ludwig“, lenkte Carl Theodor daher rasch ein, „ich bin doch auf deiner Seite. Und deshalb sage ich dir offen, dass sich die Stimmung immer mehr gegen dich kehrt. Wie ich höre, hast du heute nachträglich das Parlament eröffnet?“

    „Ja“, murmelte Ludwig. „Und du hast schon recht, Gackel, man hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich das schon vor fünf Tagen hätte tun sollen.“

    „Ludwig“, sagte Carl Theodor, „ich möchte noch mal wiederholen, dass ich zu dir stehe und dass ich die folgenden Worte nur sage, um dich zu warnen: Es gibt Stimmen, viele Stimmen, die verlangen, du sollest abdanken.“

    Ludwig wurde blass. „Was?“, rief er. „Nur weil ich ein paar Tage nicht da bin, soll ich gleich abdanken?“

    „In anderen Zeiten würde man dir das vielleicht verzeihen, aber wir stehen unmittelbar vor einem Krieg! Da muss ein König für sein Volk da sein.“

    Wütend sah Ludwig ihn an. „Ich bin nach Possenhofen gekommen, um diesem unglaublichen Wahnsinn endlich zu entfliehen. Und stattdessen muss ich mir Vorhaltungen machen lassen! Geh fort. Ich möchte mit Sophie allein sein.“

    „Ludwig …“, setzte Carl Theodor noch einmal an, doch der König machte eine Handbewegung, als wollte er eine lästige Fliege verscheuchen.

    Carl Theodors Miene versteinerte. „Eure Majestät“, sagte er und deutete eine Verbeugung an, um sich dann abzuwenden und auf das Wohnhaus zuzugehen.

    Seufzend wandte sich Ludwig Sophie zu. „Nur du, nur du allein verstehst mich!“, klagte er.

    „Aber wo warst du denn nur, Ludwig?“, fragte sie.

    „Am einzigen Ort, an dem es sich lohnt zu sein“, sagte Ludwig und strahlte plötzlich über das ganze Gesicht. „Bei Wagner war ich.“

    „In der Schweiz?“ Erstaunt sah Sophie ihn an.

    „Natürlich!“, gab Ludwig zurück. „Er hatte doch Geburtstag. Dreiundfünfzig Jahre alt ist er geworden. Oh, Sophie, es war ganz wunderbar. Wir haben viel gesungen und eine Bergwanderung unternommen.“

    „Du bist ganz allein in die Schweiz gereist?“, vergewisserte sie sich noch einmal. „War das nicht viel zu gefährlich?“

    Doch Ludwig winkte ab. „Mein Flügeladjutant Paul von Thurn und Taxis hat mich begleitet“, sagte er, als wäre dieser die königliche Leibgarde. „Es konnte also gar nichts passieren.“

    Sophie sah ihn zweifelnd an. Sosehr sie Ludwig auch zugetan war, sie war ebenfalls der Ansicht, er hätte nicht zur Geburtstagsfeier des verehrten Wagner reisen dürfen, während sein Parlament darauf wartete, dass er es eröffnete, und in Preußen Bismarck zum Krieg rüstete. Aber das sagte sie ihm natürlich nicht.


    Kapitel 2

    „Wenn ich das so sagen darf: Sie sind eine bezaubernde Schönheit“, raunte der Erzherzog Sophie ins Ohr.

    Schaudernd und Halt suchend griff Sophie nach ihrem Weinglas und wechselte einen Blick mit ihrer Hofdame Nathalie von Sternbach, die neben ihr saß. Ludwig Viktor, der jüngste Bruder des österreichischen Kaisers, war ihr furchtbar unsympathisch. Fieberhaft überlegte Sophie, was sie diesem schmierigen Kaiserbruder, den ihre Mutter eigens nach Possenhofen beordert hatte, erwidern konnte. Nachdem Sophie sowohl den Herzog von Württemberg als auch den portugiesischen Kronprinzen abgewiesen hatte, war Ludovika erneut auf der Suche nach einem passenden Bräutigam für ihre Jüngste, und Erzherzog Ludwig Viktor war ihr als genau der Richtige erschienen. „Noch einen Habsburger als Schwiegersohn, das könnte mir schon gefallen“, hatte sie gesagt. „Und du wärst ganz in Sisis Nähe.“

    Sophie hatte das Gesicht verzogen. Sie liebte ihre große Schwester zwar heiß und innig, den Wiener Hof jedoch und das dort herrschende strenge Spanische Hofzeremoniell fand sie schlichtweg grauenhaft. Dennoch hatte sie nachgegeben. Wenigstens ansehen musste sie sich den jüngeren Kaiserbruder, das war sie ihrer Mutter schuldig. Denn ihr war ja klar, dass sie sich einer Eheschließung nicht auf ewig entziehen konnte. Immerhin war sie schon neunzehn Jahre alt – jede ihrer Schwestern, abgesehen von der ältesten, Helene, genannt Nené, war in diesem Alter bereits verheiratet gewesen! Und Nené hatte damals schon einiges hinter sich gehabt. Den Kaiser von Österreich hätte nämlich eigentlich sie heiraten sollen …

    Ihre Mutter hatte gemeinsam mit ihrer Schwester Sophie, die wiederum die Mutter des Kaisers war, wunderbare Pläne geschmiedet. Monatelang hatte Nené zusätzlichen Unterricht bekommen, um auf ihre Rolle vorbereitet zu werden, und im August 1853 war Mama Ludovika mit Nené zur kaiserlichen Sommerresidenz nach Ischl gereist, damit sich die Auserwählten persönlich kennenlernen konnten. Auch die damals fünfzehnjährige Sisi hatten sie mitgenommen, und als der junge Kaiser das Mädchen erblickte, hatte er sich unsterblich in sie verliebt. Danach war die arme Nené eine verschmähte Braut, und Mama Ludovika hatte es nicht ganz so leicht gehabt, ihre Älteste doch noch unter die Haube zu bringen. Doch inzwischen war Nené mit dem Erbprinzen von Thurn und Taxis verheiratet. Und soviel Sophie wusste, war sie sehr glücklich.

    Da spürte sie etwas auf ihrer Hand, zwei Finger strichen ihr über die Haut. Ganz zart war die Berührung. Erschrocken sah sie auf und blickte in das grinsende Gesicht des Erzherzogs. Hastig entzog Sophie ihm die Hand. „Was erlauben Sie sich!“, zischte sie und sah sich erschrocken um. Ob jemand Zeuge dieses unpassenden Verhaltens geworden war?

    Doch zu Sophies Erleichterung schenkte ihnen niemand Beachtung. Ihre Mutter plauderte angeregt mit Sisi, die zu Sophies Entzücken ebenfalls mit nach Possenhofen gereist war, und ihre Schwägerin, Carl Theodor und ihr Vater unterhielten sich wieder einmal über die Preußen.

    „Was sagen Sie dazu, Erzherzog?“, wandte sich in diesem Moment zu Sophies unendlicher Erleichterung Carl Theodor an den Kaiserbruder.

    „Pardon, Herzog, ich war gerade im Gespräch mit Ihrer bezaubernden Schwester“, entschuldigte sich Ludwig Viktor. „Würden Sie die Frage bitte wiederholen?“

    „Preußen, Ludwig Viktor“, antwortete nun Sisi an seiner statt. „Mein Bruder möchte wissen, wie du die Situation mit Preußen siehst.“

    „Nun“, der Erzherzog runzelte die Stirn und sah verärgert aus, „Bismarcks Verhalten ist eine riesige Frechheit. Das sieht auch mein Bruder, der Kaiser, so.“

    „Die Saupreißn können es eben nicht ertragen, dass sie sich die Macht im Deutschen Bund mit Österreich teilen müssen“, brachte es Herzog Max auf den Punkt, was ihm ein tadelndes „Max!“ von Ludovika einbrachte.

    „Er hat doch recht“, meinte Sisi lachend und legte ihrem Vater, dem sie schon immer sehr zugetan gewesen war, eine Hand auf den Unterarm. „Es ist so wohltuend, deine frische und unkonventionelle Art wieder einmal zu erleben.“

    „Du bist halt von meinem Fleisch, Madl!“ Herzog Max strahlte und zwinkerte seiner Tochter zu.

    Der Erzherzog wollte sich das Gespräch jedoch nicht entreißen lassen. „Er hat nichts unversucht gelassen, um uns zu schwächen!“

    „Was hat er denn getan?“, fragte Sophie, die froh war, dass sich das Gespräch in eine unverfänglichere Richtung bewegte.

    „Zum Beispiel hat er verhindert, dass Österreich dem deutschen Zollverein beitritt“, schnaubte der Erzherzog. „Und er blockierte vehement Reformpläne, mit denen wir den Deutschen Bund stärken wollen.“

    „Das verstehe ich nicht“, sagte Sophie. „Preußen ist doch selbst Mitglied im Deutschen Bund.“

    „Die Saupreißn sind auch nicht zu verstehen, Maderl!“, polterte Herzog Max. „Und die Politik ist sowieso nichts für euch Weibsbilder.“

    „Da haben Sie recht, werter Herzog“, stimmte Ludwig Viktor schmierig zu und hob sein Glas.

    ***

    „Oh, Sisi, ich habe noch nie einen grauenhafteren Menschen kennengelernt!“, rief Sophie auf dem Ausritt, den sie nach dem Abendessen mit ihrer Schwester machte. Wie meist, wenn Sisi ihre Familie in Possenhofen besuchte, war sie mit ihrem Hofstaat im nahe gelegenen Schloss Garatshausen untergekommen, sodass die Schwestern wenig Gelegenheit hatten, miteinander zu sprechen. Es befand sich im Besitz ihres Bruders Ludwig und bot mehr Platz als Possenhofen.

    Mit einem liebevollen, aber auch etwas resignierten Lachen sah Sisi Sophie an. „O Kleines, ich habe schon befürchtet, dass du so reagieren würdest. Ich teile deine Meinung. Luzi-Vuzi, wie wir ihn nennen, passt nicht zu dir. Und du auch nicht zu ihm. Er ist ohnehin eher … nun ja, dem männlichen Geschlecht zugetan.“

    „Oh“, machte Sophie verlegen. „Das hätte ich gar nicht vermutet. Er war doch recht eindeutig …“

    „Womöglich, um das zu überspielen“, sagte Sisi.

    „Luzi-Vuzi?“, fragte Sophie dann und musste kichern. „Das passt zu ihm. Er ist so schleimig! Allein schon sein Äußeres. So … geleckt. Und dann sagt er ständig Dinge, die einen in Verlegenheit bringen.“

    „Sei froh, dass er nicht seinen Zynismus auf dich losgelassen hat. Nein, der Luzi-Vuzi ist keiner für dich, wenn ich auch zugeben muss, dass er mir besonders in meinen Anfangsjahren am Wiener Hof treu zur Seite stand.“

    „Und jetzt nicht mehr?“, fragte Sophie. „Was ist passiert?“

    „Ach, er liebt seine Mutter heiß und innig, ich hingegen kann sie nicht ausstehen. Daher ist unser Miteinander inzwischen etwas angespannt. Aber auch wenn er keiner für dich ist, ich hätte mich gefreut, wenn du ihn geheiratet hättest. Dann hätt ich dich bei mir gehabt, Sopherl, und das hätte mir die Einsamkeit ein wenig vertrieben.“

    Erschrocken sah Sophie sie an. „Bist du immer noch so unglücklich?“

    „Das weißt du doch, Kleines“, sagte Sisi. „Die Frau Schwiegermama ist ein Drachen und das Leben bei Hofe furchtbar steif. Wie glücklich war ich doch hier in Possenhofen!“ Sie machte eine weit ausholende Bewegung.

    „Und Franz Josef?“, fragte Sophie leise.

    „Ach, er ist nun mal der Kaiser, ständig muss er Pflichten nachkommen, ständig ein Bad in der Menge nehmen. Und du weißt, wie sehr ich das hasse. Wenn er ein bloßer Schneider wäre, wäre vieles einfacher.“

    „Wäre es nicht“, widersprach Sophie lachend. „Du glaubst doch nicht, dass Mutter dir die Ehe mit einem Bürgerlichen erlaubt hätte. Und schon gar nicht mit einem einfachen Schneider.“

    Sisi seufzte. „Nein, sicher nicht. Aber stell dir das nur mal vor, Sopherl, wie es wäre, bürgerlich zu sein. Wir könnten lieben, wen wir wollten …“

    „… und frei sein wie zwei Vögel“, nahm Sophie den Gedanken auf.

    Die beiden Schwestern sahen einander an und lachten.

    Dann sagte Sisi übergangslos: „Der Franz Josef hat auch nicht geglaubt, dass du Luzi-Vuzi nimmst. Ach, Sophie, ich wünsch dir so sehr einen Mann, der dich glücklich macht.“

    „Das wünsch ich mir auch!“, sagte Sophie und gab ihrem Pferd die Sporen.

    ***

    Am Abend kam Ludovika ohne anzuklopfen ins Zimmer ihrer Tochter. „Ich habe Neuigkeiten für dich. Der Erzherzog ist ganz hingerissen von dir. Er hat gerade bei deinem Vater um deine Hand angehalten.“

    Erschrocken keuchte Sophie auf. „Er wird sie ihm doch nicht gegeben haben!“

    Die Vorstellung, mit „Luzi-Vuzi“ verheiratet zu sein, war mehr, als sie ertragen konnte.

    Ludovika kniff für einen Moment die Lippen aufeinander und sagte dann: „Du kennst deinen Vater. Er hält den Erzherzog für einen Schnösel, und das hat er ihm auch deutlich zu verstehen gegeben. Und ebenso, dass die Entscheidung bei dir liegt.“

    „Vater hält Luzi … ähhh … den Erzherzog nicht nur für einen Schnösel, er ist auch einer. Und zwar ein ganz furchtbarer“, sagte Sophie erleichtert.

    Zu ihrer Überraschung versuchte ihre Mutter nicht, sie zu überreden, sondern nickte nur seufzend. „Es hätte mich verwundert, wenn du anders denken würdest. Es ist mir unsagbar peinlich gegenüber meiner Schwester – immerhin ist er der Bruder des Kaisers –, aber ich werde ihm und ihr deine Entscheidung mitteilen. Ich gehe davon aus, dass er dann recht bald abreisen wird.“

    Sophie war erleichtert: „Danke, Mutter.“ Sie stand auf, um die Arme um ihre Mutter zu schlingen. „Ich bin so froh, dass du mir nicht böse bist.“

    „Wie könnte ich das, Kind“, sagte Ludovika, „ich will ja auch, dass du eine glückliche Ehe führen kannst. Und das könntest du mit ihm nicht, so viel ist sicher.“

    Sie küsste ihre Tochter nachdenklich auf die Stirn und sagte: „Aber so langsam müssen wir uns schon Gedanken darüber machen, wo wir einen Mann für dich herbekommen. Und irgendwann wirst du Ja sagen müssen. Alle wirst du nicht abweisen können.“

    Eva-Maria Bast

    Über Eva-Maria Bast

    Biografie

    Starke Frauen haben die Journalistin Eva-Maria Bast schon immer fasziniert – und so war es eine große Freude für die Leiterin der Bast Medien GmbH, die Zeitschrift „Women’s History – Frauen in der Geschichte“ ins Leben zu rufen, um interessanten historischen Frauenfiguren eine Bühne zu bieten und...

    Weitere Titel der Serie „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“

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    Pressestimmen
    Starnberger Merkur

    „Leichte Lektüre für schwere Zeiten ist das also, die Historisches sehr unterhaltsam auftischt und das alles in einem Jahr, in dem sich der Todestag von Kaiserin Sisi zum 125. Mal gejährt hat. Das kann man gut lesen.“

    StadtRadio Göttingen „Book's n' Rock's“

    „Basts Romanbiografie ist eine spannende Entdeckungsreise.“

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