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Die Mutter der Berggorillas (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 18)

Elisa Jakob
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Dian Fossey – Sie lernte ihre Sprache, sie wurde ihre Vertraute, sie riskierte alles für ihr Überleben

„Die Romanbiografie reißt mit, rüttelt auf, und zeigt, wie wichtig es nach wie vor ist, sich für die Rechte der Tiere stark zu machen, denn nach wie vor sind viele Arten bedroht.“ - StadtRadio Göttingen „Book's n' Rock's“

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Die Mutter der Berggorillas (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 18) — Inhalt

„Die Mutter der Berggorillas“ | Historischer Roman über die Ikone des Artenschutzes Dian Fossey

Elisa Jakobs fesselnder Roman über die weltberühmte Verhaltensforscherin Dian Fossey, die den Gorillas so nahe kam wie niemand zuvor.

Dian Fossey war eine kompromisslose Kämpferin, die alles für das Überleben der einzigartigen Menschaffen gab und so zur Mutter der Berggorillas wurde.

1967 im Grenzgebiet zwischen Kongo, Ruanda und Uganda: Dian hat in den nebeligen Bergen ihr heute berühmtes Camp Karisoke gegründet und ist überwältigt, als sie die ersten Berggorillas entdeckt. Doch sie will mehr als ihre Beobachterin sein. Sie lernt ihre Sprache, gibt ihnen Namen und gehört bald zu ihrer Gemeinschaft. Aber aus der glücklichen Forschungsarbeit wird ein erbitterter Kampf ums Überleben, als Wilderer und Jäger „ihre“ Tiere bedrohen und töten. Dass sie sich dazu noch in den attraktiven, aber verheirateten Naturfotografen Bob Campbell verliebt, bringt ihr Herz fast zum Bersten …

Fans des Filmklassikers „Gorillas im Nebel“ können in dieser spannenden Romanbiografie die wahre Geschichte der Dian Fossey nachlesen.

Ende der 1960er Jahre gab es nur noch wenige hundert Berggorillas. Dian Fossey verbrachte 18 Jahre in den Bergen zwischen Kongo und Ruanda und beobachtete die Tiere. Zunächst arbeitete sie nahezu allein, später kamen immer mehr Helfer. Durch ihr Zusammenleben mit den Menschenaffen erlebte Dian mit, wie bedroht sie waren. Mit Wilderern und Jägern legte sie sich immer wieder an. Ihren Kampf musste sie am Ende mit dem Leben bezahlen. Die Berggorillas aber wären ohne Dian Fossey heute ausgestorben.  

„Hätte es Dian Fossey nicht gegeben, gäbe es heute keine Gorillas mehr in Afrika.“ David Attenborough«

Lassen Sie sich entführen in eine hochspannende Geschichte nach wahren Begebenheiten.

€ 15,00 [D], € 15,50 [A]
Erschienen am 02.11.2023
432 Seiten, Klappenbroschur
EAN 978-3-492-06409-5
Download Cover
€ 4,99 [D], € 4,99 [A]
Erschienen am 02.11.2023
432 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-60518-2
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Leseprobe zu „Die Mutter der Berggorillas (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 18)“

Prolog

Mai 1974

„Schau mal, Liebling, die dunkelhaarige Frau dort drüben …“

Der rotgesichtige Tourist hinter seiner Zeitung versuchte, diskret auf die groß gewachsene, schlanke Frau auf der anderen Seite des kleinen Flugzeugs zu deuten, stellte sich aber so unbeholfen an, dass seine Absicht nicht unbemerkt bleiben konnte.

„Ist sie das?“

„Wen meinst du?“ Die Frau neben ihm drehte sich suchend um und starrte in die Richtung, in die der Mann wies.

Ostentativ drehte sich die große Frau von dem neugierigen Paar weg und starrte durch das ovale Fenster neben ihrem [...]

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Prolog

Mai 1974

„Schau mal, Liebling, die dunkelhaarige Frau dort drüben …“

Der rotgesichtige Tourist hinter seiner Zeitung versuchte, diskret auf die groß gewachsene, schlanke Frau auf der anderen Seite des kleinen Flugzeugs zu deuten, stellte sich aber so unbeholfen an, dass seine Absicht nicht unbemerkt bleiben konnte.

„Ist sie das?“

„Wen meinst du?“ Die Frau neben ihm drehte sich suchend um und starrte in die Richtung, in die der Mann wies.

Ostentativ drehte sich die große Frau von dem neugierigen Paar weg und starrte durch das ovale Fenster neben ihrem Sitzplatz hinaus auf das Rollfeld. Die beiden sahen nur noch ihren buschigen dunklen Haarzopf, der über die rechte Schulter nach vorne geflochten war.

„Du weißt schon, die mit den Gorillas“, raunte der Mann und sah seine Begleiterin fragend an. „Du kannst dir Namen doch so gut merken, Liebes. Wie hieß die berühmte Forscherin noch gleich, über die sie in diesem Magazin berichtet haben?“

„Entschuldigen Sie bitte, aber bin ich hier richtig? Reihe 7, Fensterplatz B?“, fragte vom Gang her eine unbekannte Stimme, noch bevor die Ehefrau antworten konnte.

Eine ältere Dame mit einer bauchigen Handtasche in der einen und einem Stockschirm in der anderen Hand versperrte dem Paar unerwartet die Sicht.

„Das hier ist doch Reihe 7?“, fragte sie erneut und blickte erst auf die kleine Bordkarte in ihrer Hand und dann auf die beiden Passagiere vor sich.

„Ja, das ist Reihe 7“, antwortete die Touristin hastig. „Aber mein Mann und ich haben die Plätze C und D. Ihr Sitzplatz ist dort drüben, neben Dia…“ Die Frau machte eine vielsagende Pause und deutete hinüber zur gegenüberliegenden Seite des Ganges.

„Neben der Dame“, schloss sie gedehnt. Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen, denn ihr war der Name eingefallen, den ihr Mann vergeblich gesucht hatte.

„Danke schön.“

Die ältere Frau wandte sich ab und sagte freundlich, aber bestimmt in Richtung der anderen Seite des schmalen Ganges: „Entschuldigen Sie bitte. Ich glaube, Sie sitzen auf meinem Sitzplatz. Sitzplatz B?“

„Wie kommen Sie darauf?“

Dian Fosseys rauchige Altstimme klang ungehalten. Langsam drehte sie sich um und musterte ihr Gegenüber mit strengem Blick. Angesichts der freundlich lächelnden älteren Dame entspannten sich ihre Gesichtszüge jedoch.

Dian, sei höflich und zeig Respekt vor dem Alter, vernahm sie plötzlich die mahnende Stimme ihrer Mutter Kitty, und sie verkniff sich eine schärfere Replik. Eigentlich hatte Dian auf eine ruhige letzte Etappe gehofft, ohne Small Talk oder sonstige Störungen. Sie war lange fort gewesen und sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach Hause und nach ihren Gorillas.

Der kurze Flug von Kenias Hauptstadt Nairobi nach Ruhengeri, der kleinen Stadt im Norden Ruandas, die ihrem Forschungscamp am nächsten lag, war schon seit Jahren ihr liebster Reiseabschnitt. Bei gutem Wetter konnte man in der letzten halben Stunde, beim Flug über das Dreiländereck von Uganda, Ruanda und Kongo, die herrliche Aussicht auf die Virunga-Vulkankette genießen. Dies war die schwer zugängliche Heimat der vom Aussterben bedrohten Berggorillas – und seit nunmehr sieben Jahre ihr Zuhause.

Dian unterdrückte ein Gähnen. Sie war todmüde, der vorangegangene Flug war sehr anstrengend gewesen. Wie üblich war sie in London erschöpft ins Flugzeug gestiegen, weil sie bis kurz vor dem Abflug Interviews gegeben und Gespräche mit potenziellen Sponsoren geführt hatte.

Die meisten Flüge aus europäischen Hauptstädten starteten spät abends und kamen früh am nächsten Morgen in Kenia an. Wie Dian wusste, eigneten sie sich ganz hervorragend, um vor der Ankunft ihr Schlafdefizit aufzufüllen. Das Wetter auf der Strecke war fast immer gut und der Flug so ruhig und ereignislos, dass er selbst auf ängstliche Fluggäste einschläfernd wirkte.

Leider nicht auf ihren geschwätzigen Nebenmann.

Dians Sitznachbar, ein deutscher Tourist auf dem Weg zu einer Safari, hatte sie erkannt und in radebrechendem Englisch mit Fragen zu Afrika und ihrer Gorillaforschung gelöchert. Erst die zaghaften Hinweise, man könne in der Morgendämmerung das Horn von Afrika erkennen, das grandiose Farbenspiel der aufgehenden Sonne über der Savanne sei ein einzigartiges Erlebnis, und mit etwas Glück sehe man beim Landeanflug sogar Gazellen und andere Wildtiere, brachten Dian die ersehnte Ruhe.

„Ähm …“ Das energische Räuspern der älteren Dame riss sie aus ihren Gedanken.

„Sie sagten doch Platz B, richtig?“, antwortete Dian rasch. „Ich sitze aber auf Platz A. Der Fensterplatz ist immer A.“

„Oh, Verzeihung. Das wusste ich nicht.“ Die Stimme der weißhaarigen Frau klang nun beinahe schuldbewusst. „Ich hatte beim Einchecken ausdrücklich um einen Fensterplatz gebeten. Ich will die Vulkane betrachten können, wenn wir sie überfliegen. Meine Freundin Roz hat mir gesagt, jenseits von Kisoro bietet sich einer der beeindruckendsten Anblicke, den der afrikanische Kontinent zu bieten hat. Und dass sich unser Flugzeug bei gutem Wetter sogar in den Kraterseen spiegelt.“

„Roz, sagten Sie?“ Dian richtete sich in ihrem Sitz auf und sah die Frau mit neu erwachtem Interesse an. „Meinen Sie etwa Rosamond Carr, die Blumenzüchterin?“

Die Dame nickte, und Dians zuvor verschlossen und abweisend wirkendes Gesicht hellte sich merklich auf.

„Ja, Rosamond Halsey Carr, eine alte Freundin von mir. Wir sind zusammen in New Jersey zur Schule gegangen. Kennen Sie sie?“

„Aber natürlich.“ Dian lächelte breit. „Welch ein Zufall! Auch ich bin eine Freundin von Roz.“

Sie streckte der Älteren die Hand entgegen.

„Mein Name ist Dian Fossey.“

„Wirklich? Aber das ist doch nicht möglich …“, stammelte Dians Gegenüber und streckte Dian die Hand entgegen. „Ich bin Julia, Julia Davis. Es freut mich wirklich sehr, dich endlich kennenzulernen. Ich sage einfach Dian, ja, und wir lassen alle Förmlichkeiten weg?“, sprudelte sie begeistert heraus. „Rosamond hat mir schon so viel von dir und deinen Gorillas geschrieben, und die Freunde meiner Freunde sind auch meine Freunde. Was für ein Zufall, dass wir beide uns ausgerechnet in diesem Flugzeug treffen.“

Von der unerwarteten Vertraulichkeit ein wenig überrumpelt, nickte Dian bloß. Sie schüttelte die dargebotene Hand und sah zu, wie ihre Sitznachbarin das Handgepäck im dafür vorgesehenen Netz über ihren Köpfen verstaute, während die kleine Propellermaschine bereits über den holprigen Asphalt der Startbahn rollte.

„Vor lauter Aufregung habe ich letzte Nacht im Hotel kaum geschlafen“, fuhr Julia fort, nachdem sie sich mit einem erleichterten Ächzen auf ihrem Sitzplatz eingerichtet hatte. „Endlich werde ich meine Freundin wiedersehen. Nach all der Zeit!“ Sie lachte. „Mein Gott, unsere letzte Begegnung ist weit über fünfundzwanzig Jahre her. Seitdem haben wir uns nur Briefe geschrieben. Damals waren wir jung, beide frisch verheiratet, und dann zog Roz mit Kenneth in den Kongo.“ Sie deutete auf ihr weißes Haar. „Jetzt sind wir zwei alte Damen, doch wie ich Roz kenne, würde sie mir jetzt heftig widersprechen.“

„Da hast du wohl recht“, antwortete Dian lachend. „Roz und alt? Kein Gedanke.“ Sie schüttelte den Kopf. „Dann bist du wohl zum ersten Mal in Afrika?“

„Ja, leider. Die liebe Roz hatte mich zwar schon oft eingeladen“, antwortete Julia und seufzte. „Na ja, wie auch immer, irgendwie hat es nie mit einem Besuch geklappt. Erst waren meine Kinder zu klein und das Geld knapp, dann wurde mein Mann krank, und ich wollte ihn nicht allein lassen. Ich habe ihn lange gepflegt, aber vor ein paar Monaten ist er dann gestorben.“

Ein trauriger Schatten huschte über das faltige Gesicht. „Meine Tochter und mein Sohn haben mir geraten, endlich zu Rosamond zu fahren, um auf andere Gedanken zu kommen und mich im warmen Klima ein wenig zu erholen.“

„Nun, das mit der Wärme kommt in Zentralafrika ganz darauf an, wo du bist“, erwiderte Dian und wunderte sich wie schon so oft, wie wenig ihre Landsleute über das kleine, bergige Land wussten, in dem sie seit Jahren lebte und forschte.

Afrika, das war für viele bloß die endlose Weite der heißen Savanne mit ihren wilden Tieren, die man auf abenteuerlichen Safaris beobachten konnte. Dian lächelte geduldig, denn ihr selbst war es anfangs schließlich auch nicht anders gegangen.

„Weißt du, Julia, dort, wo ich wohne, ist es nicht sonderlich warm“, erklärte sie daher. „Unsere Vulkanberge sind eher kühl und feucht, und fast immer ist es etwas neblig. Wenn du in Ruanda menschenleere Steppenlandschaften mit Löwen, Giraffen und riesigen Herden von Gnus, Zebras oder Antilopen erwartest, muss ich dich leider enttäuschen. Ruanda wird nicht umsonst das Land der tausend grünen Hügel oder die Schweiz Afrikas genannt.“ Dian lachte.

„So viel weiß ich mittlerweile auch“, antwortete Julia und deutete schmunzelnd auf das schmale Büchlein, das aus ihrer Handtasche ragte. „In meinem Reiseführer steht, dass Ruanda extrem dicht besiedelt ist und dort mehr Menschen pro Quadratkilometer leben als in jedem anderen afrikanischen Land.“

„Vermutlich stimmt das sogar“, antwortete Dian schulterzuckend, „wundern würde es mich nicht. Du solltest mal mit Roz auf einen der einheimischen Wochenmärkte gehen, dann weißt du, was ich meine.“

„Ist es denn wirklich so kalt wie in der Schweiz?“, fragte Julia, und Dian konnte die Verunsicherung in ihrer Stimme hören. „Ich weiß nämlich nicht, ob ich dann die richtige Kleidung eingepackt habe.“

„Nein, nein, keine Angst. Du bist schließlich immer noch in Afrika. In Ruanda kommt es auf die Höhe an, auf der man sich befindet. Bei Roz unten am Kivusee ist es deutlich wärmer als bei mir in den Bergen. Das liegt auch daran, dass unsere Bergkette eine Wasserscheide bildet: Nach Osten fließt alles Wasser zum Nil hin ab und nach Westen in den Kongo. Oft scheint am Morgen die Sonne, aber das ist trügerisch, denn im Laufe des Tages zieht der Himmel zu, und es regnet. Oder umgekehrt. Und glaub mir, Julia, mit Regen meine ich diesen ausdauernden Nieselregen, der dir die Kleidung durchnässt und bis auf die Knochen dringt.“

Jetzt erst schien Dian den ungläubigen Blick ihrer Sitznachbarin zu bemerken und ergänzte lachend: „Aber in meinen Augen sind unsere Nebelberge immer noch der schönste Ort auf Erden.“ Sie strahlte bei ihren Worten über das ganze Gesicht. „Du hast Glück. Der Wetterbericht für heute sieht sehr gut aus, und das heißt, wir sollten den Kratersee oberhalb von Karisoke sehen können, von dem Roz dir geschrieben hat.“

„Karisoke?“, fragte Julia neugierig.

„Ja, mein Gorillaforschungscamp im Schutzgebiet des Volcanoes-Nationalparks. Es liegt auf gut dreitausend Meter Höhe, ziemlich genau zwischen den Vulkanen Karisimbi und Visoke.“ Dian lächelte stolz. „Weißt du was, Julia? Du könntest mich besuchen, und ich zeige dir meine Lieblinge. Würde dir das gefallen?“

Als ihre neue Bekannte eifrig nickte, ergänzte Dian: „Roz muss dich natürlich begleiten. Sie war schon eine Weile nicht mehr bei uns im Camp. Wie lange wirst du bei ihr bleiben?“

„Ein paar Wochen. Rosamond hat mich gedrängt, zwischen den beiden Regenzeiten zu kommen und nicht bis Herbst zu warten.“ Julia lächelte erwartungsvoll. „Würde unser Besuch denn zu deinen Plänen passen? Roz hat mir geschrieben, du bist oft unterwegs, hältst Vorträge und sammelst Spendengelder zum Schutz der Gorillas.“

Dian nickte zustimmend. „Ja, und dieses Mal war ich besonders lange fort. Sechs ganze Monate. Erst habe ich in den USA an einem Symposion zu Ehren meines verstorbenen Mentors, des berühmten Paläoanthropologen Dr. Louis Leakey, teilgenommen, dann habe ich meine Familie in Kalifornien besucht, und anschließend war ich ein paar Monate in England, um endlich mein Promotionsstudium abzuschließen.“ Sie seufzte schwer. „Du kannst mir glauben, Julia, derzeit sehne ich mich nur noch nach der Ruhe und Abgeschiedenheit meines Camps. Ich habe nicht vor, allzu bald wieder auf Reisen zu gehen.“

„Das kann ich gut verstehen.“

Nachdenklich blickte Dian aus dem kleinen Seitenfenster. Tief unter dem Flugzeug flog bereits die afrikanische Landschaft dahin.

Ein angespannter Zug trat auf ihr schmales Gesicht. Wie immer, wenn sie nach längerer Abwesenheit zurück nach Karisoke reiste, klopfte ihr auch dieses Mal das Herz vor Aufregung und Vorfreude bis zum Hals. Doch ihr war gleichzeitig auch ein wenig bang.

Werden die Gorillas mich wiedererkennen?, fragte Dian sich wohl zum hundertsten Mal seit ihrer Abreise. Werde ich mit meiner Forschungsarbeit dort weitermachen können, wo ich aufgehört habe?

Es hatte Jahre gedauert, bis sich die verschiedenen Gorillagruppen im Norden Ruandas an die regelmäßige Beobachtung gewöhnt hatten. In den ersten beiden Jahren war sie überhaupt nie länger als ein paar Tage weggefahren aus Angst, bei ihrer Rückkehr wieder bei null anfangen zu müssen. Einige der Gorillas hatten damals zunächst ablehnend und misstrauisch auf sie reagiert. Seither bebte Dian jedes Mal innerlich vor Sorge, ihre lange Abwesenheit könnte dem mühsam aufgebauten Vertrauensverhältnis erneut geschadet haben.

Entschlossen wandte sie sich nun wieder ihrer Sitznachbarin zu.

„Wollen wir Plätze tauschen, Julia? Dann hast du einen besseren Blick auf die fantastische Landschaft dort unten, und ich kann dir schon mal ein wenig von den Gorillas und meiner Arbeit erzählen.“


Kapitel 1

September 1967

„Fantastisch.“

Zum ersten Mal seit Wochen lachte Dian Fossey wieder aus vollem Herzen. Sie ließ das Fernglas sinken und drehte sich zu Alyette De Munck um, die neben ihr auf dem kleinen Felsvorsprung stehen blieb und hörbar nach Luft schnappte.

„Sieh dir das mal an, Alyette!“, rief Dian begeistert und reichte der drahtigen kleinen Belgierin den dunkelgrünen Feldstecher.

Dian deutete auf eine weitläufige Senke unterhalb ihres Aussichtspunktes, die sich in der Ferne zwischen den Gipfeln der Vulkane Karisimbi und Visoke erstreckte.

Das Gelände war sanft gewellt und licht, es hob sich bereits aus der Distanz ab von der deutlich dunkleren Vegetation des Bergregenwaldes, der sich über die steilen Hänge erstreckte.

„Das Areal dort drüben erinnert mich ein wenig an die Kabarawiese“, fuhr Dian fort. „Eine große, unberührte Lichtung. Weit und breit sind weder Hütten noch Felder zu erkennen.“

Dian strahlte, und weil ihr die Begeisterung über die Entdeckung buchstäblich ins Gesicht geschrieben stand, spähte Alyette neugierig durch den Feldstecher.

Schon seit elf Tagen durchstreiften sie gemeinsam das riesige Regenwaldgebiet der Virungas, immer auf der Suche nach einem geeigneten Platz, von dem aus Dian ihre vor einigen Monaten begonnene Langzeitstudie zu Sozialverhalten und Lebensweise von Berggorillas fortsetzen konnte.

Bislang war ihre Suche leider erfolglos gewesen. Die Hänge unterhalb des Karisimbi waren dicht besiedelt, zu dicht für die scheuen Menschenaffen, wie Dian enttäuscht festgestellt hatte. Entlang der Flanken des Berges zog sich eine Vielzahl kleiner, verstreut liegender Bauerndörfer mit den dazugehörigen Feldern bis weit nach oben.

Deshalb waren die Frauen an diesem Tag bis auf viertausend Meter Höhe geklettert in der Hoffnung, von dort oben aus unbewohntes Gelände zu entdecken.

„Das dort ist bestes Gorillagebiet, Alyette. Diesmal bin ich mir ganz sicher. Bestimmt leben dort Berggorillas, genau wie drüben im Kongo.“

Nachdenklich blickte Dian gen Westen und deutete mit dem Finger in Richtung des Nachbarlandes.

„Wenn ich es richtig einschätze, dann liegt Kabara bloß einige Kilometer Luftlinie von dort drüben entfernt. Eigentlich keine unüberwindbare Distanz für eine umherziehende Gorillagruppe.“

Sie seufzte und wandte sich wieder zu ihrer Begleiterin um.

„Es kommt mir so vor, als würden wir von hier oben auf eine friedlichere Welt blicken, eine Welt, die mit etwas Glück von vielen Gorillas bewohnt ist. Hoffentlich der passende Ort für einen Neuanfang. Wer weiß, vielleicht treffe ich dort sogar meine pelzigen Freunde aus Kabara wieder?“

Hoffnung und Vorfreude schwangen bei diesen Worten in Dians Stimme mit.

Zufrieden steckte sie das schwere Fernglas zurück in seine lederne Hülle.

„Lass uns umkehren, Alyette. Ich habe Hunger.“

 

Später am Abend saßen die Freundinnen vor einer Hütte in dem kleinen Dorf am Fuße des Karisimbi, wo sie während der letzten Tage übernachtet hatten.

„Was machst du eigentlich, wenn sich das Gelände morgen doch als ungeeignet herausstellt und du dort wieder keine Gorillaspuren findest?“ Alyette sah Dian fragend an. „Gibst du dann auf, oder suchen wir an einer anderen Stelle weiter?“

„Aufgeben? Da kennst du mich aber schlecht. Auf gar keinen Fall werde ich aufgeben.“ Dian schüttelte energisch den Kopf mit den langen dunklen Locken. „Falls, und ich betone, falls ich mich geirrt habe, und dort drüben leben doch keine Gorillas, dann werde ich halt weitersuchen. So lange, bis ich welche finde und meine Studie fortsetzen kann.“

„Das Virunga-Gebiet ist zwar riesig“, antwortete Alyette, „aber vielleicht hat Rosamond doch recht, und es gibt in Ruanda keine Berggorillas mehr?“

„Papperlapapp, irgendwo im Volcanoes-Nationalpark gibt es ganz bestimmt noch ein paar Familiengruppen. Zum Glück hat die Leakey Foundation dafür gesorgt, dass ich mich hier relativ frei bewegen darf.“ Ein energischer Zug umspielte Dians Lippen. „Diese Zwangspause dauert mir nämlich schon lange genug. Ich will endlich wieder meine Arbeit machen.“

Alyette nickte. „Das glaube ich dir, aber sei bitte nicht enttäuscht, wenn wir morgen doch kein Glück haben.“

„Dieses Mal passt die Stelle, glaub mir. Du hast doch heute selbst gesehen, wie nahe die grüne Grenze zum Kongo liegt. Nationalpark hier und dort, das ist alles ein großes, zusammenhängendes Regenwaldgebiet.“ Sie sah Alyette herausfordernd an. „Ich habe die Gorillas drüben doch gesehen! Und jetzt nenn mir bitte einen Grund, weshalb es auf dieser Seite der Bergkette nicht auch welche geben sollte. Gorillas kennen keine Grenzen, sie ziehen dorthin, wo es gute Futterplätze gibt.“

„Na ja, wahrscheinlich hast du recht. Schließlich bist du die Gorillaexpertin, nicht ich.“

Dian verzog bei Alyettes Worten gequält das Gesicht. „Als Expertin würde ich mich noch nicht bezeichnen. Aber zumindest durfte ich einige Monate in Schallers altem Lager im Albert-Nationalpark leben und arbeiten, bis man mich …“

Mit einem Mal stockte Dian und verstummte. Sie warf Alyette einen unsicheren Blick zu.

Bis man mich mit Waffengewalt von dort vertrieben hat, hatte sie eigentlich sagen wollen, aber das tieftraurige Gesicht ihrer Freundin hielt sie zurück.

Wie immer, wenn irgendwer Ruandas Nachbarland Kongo erwähnte, hatte sich Alyettes Miene verfinstert, alles an ihr schien mit einem Mal von Dunkelheit umfangen.

 

Unweit des Albert-Nationalparks im Ostkongo war es im Juli 1967 zwischen einheimischen Soldaten und weißen Söldnertruppen, die zuvor von kongolesischen Rebellen ins Land geholt worden waren, zu erbitterten Kämpfen gekommen. Marodierende Soldaten der kongolesischen Armee hatten betrunken in den Straßen randaliert, wahllos auf Weiße geschossen und westliche Frauen vergewaltigt. Binnen weniger Tage hatte sich der Konflikt zu einem blutigen Bürgerkrieg ausgeweitet, der viele unschuldige Opfer forderte. Viele Weiße, die zum Teil lange im Kongo gelebt hatten, kamen nur knapp mit dem Leben davon, weil sie über die nahe gelegenen Grenzen nach Uganda oder Ruanda flohen.

Selbst im abgelegenen Kabara waren Anfang Juli plötzlich Soldaten aufgetaucht und hatten Dians sofortige Abreise angeordnet. Zwei Wochen lang war sie in Rumangabo gefangen gehalten worden, bevor sie endlich fliehen konnte.

Auch Alyettes Sohn Yves, einer ihrer Neffen und ein Freund der beiden waren durch einen unglücklichen Umstand mitten hinein in die Bürgerkriegswirren geraten. Man hatte sie an der Grenze als Spione und vermeintliche weiße Söldner verhaftet und grausam ermordet. Die Studenten waren lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und hatten diesen Fehler mit dem Leben bezahlt.

Hastig wechselte Dian das Thema, denn sie wollte Alyette nicht an die schlimmen Ereignisse erinnern, die erst wenige Wochen zurücklagen. Stattdessen sagte sie mit aufgesetzter Munterkeit: „Apropos George Schaller, habe ich dir eigentlich erzählt, Liebes, dass mein umtriebiger Landsmann mittlerweile Löwen und Geparden in der Serengeti beobachtet und seine Gorillaforschung ad acta gelegt hat?“

Alyette ging bereitwillig auf den Themenwechsel ein. „Nein, das hast du nicht erzählt“, erwiderte sie. „Wäre es denn schlimm, wenn Schaller zurückkäme?“

„Na ja, wie man es nimmt. Seine Fußstapfen als Verhaltensforscher sind groß, er war schließlich der Erste, der vor ein paar Jahren Feldforschungen zu frei lebenden Berggorillas betrieben hat. Vorher wusste man beinahe nichts über die Tiere, nur dass sie akut vom Aussterben bedroht sind. Schaller schätzte, dass es höchstens noch fünfhundert von ihnen gibt. Sein Buch darüber habe ich quasi auswendig gelernt. Es war und ist mir eine große Hilfe bei meiner Arbeit für Dr. Leakey“, antwortete Dian.

„Wie bist du eigentlich zu deinem Job bei Leakeys Stiftung gekommen?“ Alyette sah ihre Freundin neugierig an. „Du hast mir doch erzählt, dass du Ergotherapeutin bist und ein paar Jahre in einem Kinderkrankenhaus in Kentucky gearbeitet hast. Und jetzt beobachtest du Berggorillas? Wie geht das zusammen?“

„Das ist eine gute Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe“, antwortete Dian lachend. „Bereits als Kind wollte ich später irgendetwas mit Tieren machen. Ich habe sogar ein paar Semester Tiermedizin studiert, aber das war nicht das Richtige für mich. Dann wurde ich Beschäftigungstherapeutin, aber ich wusste immer, dass das noch nicht alles war. Vor ein paar Jahren hat mir dann eine gute Freundin in Kentucky von ihrer Afrikareise erzählt und mir solch fantastische Fotos gezeigt, dass ich das alles mit eigenen Augen sehen wollte. Tja, und auf dieser Reise habe ich dann Dr. Leakey und seine Frau kennengelernt. Ich war einen Tag lang an ihrer Ausgrabungsstätte in der Olduvai-Schlucht, und als er letztes Jahr im Frühjahr zu einem Vortrag über Paläoanthropologie und die Herkunft des Menschen bei uns in Louisville war, bin ich hingegangen und habe ihm ein paar meiner Artikel über die Afrikareise gezeigt, die ich für unsere Lokalzeitung geschrieben hatte.“

„Konnte er sich denn an eure Begegnung von damals überhaupt erinnern? Du warst doch bestimmt nicht die Einzige, die ihn angesprochen hat.“

Dian grinste und zog vielsagend eine Augenbraue hoch. „Glaub mir, er konnte sich an mich erinnern. Damals hatte ich mir nämlich an einem versteinerten Giraffenknochen übel den Knöchel verstaucht. So dämlich haben sich bestimmt nicht viele seiner Besucherinnen angestellt.“

Dian zog eine lustige Grimasse, woraufhin beide Frauen herzhaft lachten.

„Aber Dr. Leakey hat dir den Job doch nicht einfach so angeboten, oder doch?“

„Ganz so einfach war es nicht“, bestätigte Dian. „Wir haben uns nach dem Vortrag zum Essen verabredet, und Dr. Leakey wollte wissen, was ich beruflich mache. Ich habe ihm unter anderem erzählt, wie sehr mich meine kurze Begegnung mit Berggorillas in Kabara beeindruckt hat, insbesondere, wie liebevoll die Tiere miteinander umgegangen sind. Dr. Leakey war völlig begeistert und hat gemeint, nicht zuletzt durch solche Parallelen im Sozialverhalten hoffe er, irgendwann das letzte Glied in der Kette zu finden, welches Mensch und Menschenaffen verbindet.“ Dian lächelte. „Ja, und dann hat er in die Innentasche seines Jacketts gegriffen und ein Kartenspiel herausgenommen.“

„Ein Kartenspiel? Warum das denn?“

„Er hat gemeint, er würde gerne kurz etwas testen. Dann hat er die Karten gemischt und sie verdeckt auf den Tisch gelegt. Ich sollte ihm sagen, welche der Karten rote und welche schwarze Symbole zeigen.“

Dian lächelte zufrieden, denn sie sah, dass Alyette irritiert die Stirn runzelte.

„Woher solltest du das denn wissen? Die Karten sehen auf der Rückseite doch alle gleich aus.“

„Richtig, aber Dr. Leakey hat gesagt, ich solle mir die Karten ganz genau ansehen. Glaub mir, Alyette, in diesem Augenblick wurde ich plötzlich innerlich ganz ruhig. Mir war sofort aufgefallen, dass die eine Hälfte der Karten ganz leicht in eine Richtung gebogen waren. Nur ein winziges bisschen, aber es ist mir aufgefallen.“

„Und?“

„Und ich habe Dr. Leakey gesagt, dass ich zwar nicht sagen könne, welche der Karten rote oder schwarze Symbole zeigen, dass ich die Karten aber in zwei Stapel aufteilen könne.“

„Und was hat Leakey gesagt?“, fragte Alyette atemlos.

„Er hat genickt und gesagt, dass zuvor keiner der männlichen Bewerber – wohlgemerkt alle mit akademischer Vorbildung – diese Anforderung erfüllen konnte und dass ich den Job für die geplante Langzeitstudie über die Berggorillas haben könne, wenn ich ihn wollte. Du siehst, meine Liebe, manchmal geht das Schicksal seltsame Wege.“

Dian lächelte stolz, und Alyette nickte zustimmend.

„Und denk doch auch mal an uns beide“, fuhr Dian fort. „Wenn deine Freundin Rosamond nicht dafür gesorgt hätte, dass wir beide uns kennenlernen – glaubst du wirklich, dann würde ich heute Abend hier so gemütlich sitzen, voller Hoffnung, dass ich morgen wieder mit meiner Arbeit loslegen kann?“

Alyette schüttelte lächelnd den Kopf. „Wahrscheinlich nicht. Rosamond hat sich definitiv etwas dabei gedacht, als sie dich in Nairobi zum Flughafen geschickt hat, um mich bei meiner Rückkehr aus Paris in Empfang zu nehmen. Du warst nämlich eine echte Naturgewalt, meine Liebe. Wie du auf mich und die Jungs zugestürmt bist und uns mit deinem Redeschwall überfallen hast! Rosamond Carr habe dich geschickt, da ich die einzige Person im Umkreis von hundert Kilometern um die Virungas sei, die mit genügend Wissen und gesundem Menschenverstand ausgestattet sei, um dir bei der Suche nach einem geeigneten Platz für ein neues Lager zu helfen.“

Dian lächelte entschuldigend. „Ich weiß, ich weiß, das war übergriffig und völlig unpassend von mir. Da warst du doch erst ein paar Tage Witwe und außerdem mit Yves und seinen Freunden auf dem Weg nach Hause. Sei mir bitte nicht mehr böse.“

Alyette seufzte und lächelte traurig. „Ich bin dir nicht böse. War ich nie. Und mittlerweile kenne ich dich ja ein wenig und weiß, wie leidenschaftlich du werden kannst. Ganz besonders, wenn es um deine geliebten Gorillas geht. Glaub mir, Dian, als mehrfache Mutter kann ich absolut nachvollziehen, wie sehr du für deine Schützlinge eintrittst.“

Ein dunkler Schatten huschte über Alyettes Züge, und Dian wusste, ihre Freundin dachte gerade an ihre jüngst verstorbenen Lieben.

„Es war dennoch unsensibel von mir, und ich hätte es besser wissen müssen.“

„Mach dir bitte keine Gedanken mehr. Was geschehen ist, ist geschehen. Jedenfalls haben mich dein entwaffnendes Lächeln und deine unbeirrbare Entschlossenheit trotz deiner forschen Worte sehr berührt.“ Alyette tätschelte Dian sachte die Hand, bevor sie leise fortfuhr: „Yves war doch auch ganz begeistert von der Idee, dass ich dir helfe. Wie Rosamond war auch er der Ansicht, die Zerstreuung würde mir guttun und mich von meiner Trauer um Adrien ablenken. Wie könnte ich euch denn böse sein nach allem, was geschehen ist?“

Alyettes Augen füllten sich mit Tränen.

„Aber Yves hatte doch recht. Haben dich die vergangenen Tage nicht tatsächlich ein wenig von deiner Trauer um deinen Mann und ihn abgelenkt?“, sagte Dian rasch.

Immer wieder hatte Dian sich während der gemeinsamen Suche gefragt, ob das alles ihrer trauernden Freundin nicht zu viel wurde, doch Alyette hatte ihr mehrfach versichert, es gehe ihr gut, sie komme zurecht. Und dass sie froh sei, etwas Sinnvolles zu tun und nicht zu Hause auf ihrer Farm herumzusitzen und in Trauer zu versinken.

„Ich wüsste jedenfalls nicht, wie ich die letzten Tage ohne dich und deine Sprachkenntnisse durchgestanden hätte, liebe Alyette. Mit den paar Brocken Suaheli, die ich in Kentucky gelernt habe, wäre ich in den Bergdörfern nicht weit gekommen.“

„Wohl kaum“, antwortete Alyette und lächelte schwach. „Zu dumm, dass du kein Französisch sprichst. Oder Deutsch, schließlich waren wir mal deutsche Kolonie. Damit würdest du hier zumindest im offiziellen Bereich klarkommen. Du solltest auf jeden Fall Kinyarwanda lernen, obwohl unsere Sprache als eine der schwierigsten in ganz Afrika gilt. Und definitiv auch Französisch.“

„Du hast ja recht, Alyette. Ich verspreche dir, sobald ich mein neues Camp halbwegs eingerichtet habe und meine Arbeit fortsetzen kann, werde ich deinen Ratschlag beherzigen und Kinyarwanda büffeln.“

„Da bin ich aber mal gespannt“, antwortete Alyette skeptisch.

 

Als Dian später im Bett lag, fiel ihr ein, dass Alyette nicht die Erste war, die ihre fehlenden Sprachkenntnisse bemängelte. Auch Louis Leakey hatte sie beim letzten persönlichen Gespräch in Nairobi ermahnt, sie müsse ihre Sprachkenntnisse verbessern.

„Sie sollten unbedingt Französisch und Kinyarwanda lernen und das Geschwätz der US-amerikanischen Diplomaten ignorieren“, hatte er geraten, nachdem sie ihm erklärt hatte, dass sie die Arbeit für seine Stiftung trotz der schlimmen Erlebnisse im Kongo unbedingt fortsetzen wolle, auch wenn die amerikanische Botschaft in Ruandas Hauptstadt Kigali klipp und klar erklärt hatte, Dians Gorillaprojekt sei dort unerwünscht.

„Leider tue ich mich mit Fremdsprachen ziemlich schwer, aber ich verspreche Ihnen, Dr. Leakey, dass ich mir Mühe geben werde. Allerdings möchte ich noch viel lieber die Sprache der Gorillas lernen.“

Leakey hatte den Einwand vom Tisch gefegt. „Die Sprache der Gorillas zu erlernen, das ist eine Sache, Miss Fossey. Etwas völlig anderes ist es, dass Sie dort oben auf dem Berg über Wochen und Monate allein mit Ihren einheimischen Helfern klarkommen müssen. Und auch mit den Beamten in Ruhengeri oder Kigali. Unterschätzen Sie das nicht.“

„Das tue ich nicht, aber schließlich bezahlen Sie mich dafür, das Sozialverhalten und die Lebensweise der Berggorillas verstehen zu lernen und nicht die Sprachen der Hutu, der Tutsi und gar der Batwa, nicht wahr?“

„Glauben Sie mir, Dian, Sie sollten sich aber trotzdem mit den Menschen in Ruanda beschäftigen, nicht nur mit den Gorillas. Lernen Sie etwas über ihre Geschichte, ihre Lebensweise. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Watussi – oder Tutsi, wie Sie sie nennen – ein Volk von schlanken, groß gewachsenen Viehzüchtern und Hirten sind, die vor vierhundert Jahren aus dem Norden nach Ruanda einwanderten? Und obwohl sie nur eine Minderheit sind, bilden sie eine Art Elite und bestimmen weitgehend die Geschicke des Landes.“

Dian schüttelte den Kopf. Das hatte sie nicht gewusst.

„Oder dass die größte Volksgruppe die untersetzten Bahutu oder Hutu sind? Das ist eigentlich ein Bauernvolk aus dem Süden, das schon vor den Watussi ins Land kam. Ziemlich wahrscheinlich werden Ihre einheimischen Helfer einer dieser beiden Volksgruppen angehören, denn die eigentlichen Ureinwohner Ruandas, die Batwa, ein Volk kleinwüchsiger Jäger und Sammler, lebt sehr zurückgezogen in den Virungas.“

„Batwa, Hutu oder Tutsi, das ist mir einerlei, solange sie nur dem Nationalpark fernbleiben und keine Gorillas jagen.“

 

Früh am nächsten Morgen machten sich die Frauen auf den Weg zu der Gegend, wo Dian ihr neues Lager anlegen wollte. Dians alter Land Rover, den sie „Lily“ getauft hatte, und Alyettes klappriger VW-Bus waren bis unters Dach beladen mit Ausrüstungsgegenständen und Vorräten. Es war kurz nach Sonnenaufgang und kaum hell genug, um die holprige Fahrspur zu erkennen, die sich aus dem kleinen Dorf am Fuße des Karisimbi in nordöstlicher Richtung erstreckte.

Alyettes Bus übernahm die Führung, Dian folgte mit Lily, und so tuckerten sie über eine mit Felsbrocken übersäte und von unzähligen Ziegen- und Rinderherden überquerte Fahrrinne.

Immer wieder fluchte Dian leise, wenn Lilys gewöhnungsbedürftige Gangschaltung die üblichen Mucken machte. Mittlerweile kam sie mit dem Getriebe zwar etwas besser zurecht, doch die ersten Fahrversuche im Nairobi-Nationalpark waren katastrophal gewesen. Ihr Möchtegern-Fahrlehrer hatte kein Englisch gekonnt und sie ständig auf Suaheli angeschrien, wenn sie das Zwischengas vergaß oder den Wagen in einem Warzenschweinloch abwürgte.

Dian verzog spöttisch den Mund, als sie beim Fahren daran dachte. Dr. Leakey hatte nur gelacht, als sie sich über seinen rüden Mitarbeiter beschwert hatte, und gemeint, unter Druck lerne der Mensch immer noch am besten. Dann hatte er ihr ein paar Blankoschecks in die Hand gedrückt und mit schelmischem Grinsen auf die Läden entlang der Straße gedeutet. Er wusste ja, dass sie nur ein paar Brocken Suaheli konnte.

„Statten Sie sich selbst mit dem Nötigsten aus, Miss Fossey. In Ihrem Bewerbungsgespräch haben Sie mir doch erklärt, wie wichtig Selbstbestimmung und Eigeninitiative für Sie sind.“

Die Erinnerung an ihre eigene Blauäugigkeit, gepaart mit Leakeys männlicher Unverfrorenheit, trieb Dian ein breites Grinsen auf die Lippen, während sie gleichzeitig versuchte, die vor ihr fahrende Alyette nicht aus dem Blick zu verlieren.

Nach drei Stunden schweißtreibender Fahrt endete die holprige Trasse in einem anderen kleinen Bauerndorf, das von frisch gerodeten Feldern umgeben war. Dicht an dicht standen die traditionellen Hütten der Hutu; wo Dian auch hinsah, überall wimmelte es von Menschen, die ihre Ankunft neugierig beäugten.

Auf einem freien Platz im Zentrum des Dorfes hielten sie an.

In Windeseile waren die beiden Fahrzeuge von Kindern umringt. Kopfschüttelnd stieg Dian aus und sah sich um. Der Geräuschpegel, den die vielen Menschen verursachten, war unangenehm hoch.

„Bei all dem Lärm und dem Tumult, die hier herrschen, machen Gorillas definitiv einen weiten Bogen um das Dorf“, rief sie Alyette zu, die gleichfalls ausgestiegen war. „Mit den Autos geht es ab hier jedenfalls nicht mehr weiter. Was sollen wir jetzt machen?“

Dian war sich am Vortag so sicher gewesen, dass die angepeilte Stelle inmitten des Regenwaldes für ihre Forschungszwecke geeignet war, dass sie schon vor der Ankunft beschlossen hatte, dieses Mal gleich die ganze Ausrüstung mitzunehmen, auch auf die Gefahr hin, dass sie sich irrte.

„Lass das mal meine Sorge sein, Dian“, antwortete Alyette. „Ich verhandle jetzt mit dem Dorfältesten und bitte ihn um ein paar Träger.“

Sie wandte sich an einen der Umstehenden, und binnen weniger Minuten hatte sie in fließendem Kinyarwanda drei Dutzend Träger angeheuert. Die Fahrzeuge wurden ausgeladen und in der Obhut eines vorab bezahlten Wächters zurückgelassen. Es dauerte nicht lange, dann waren Dians Gepäckstücke und Vorräte auf die barfüßigen Träger verteilt, die sich in der Zwischenzeit mit geschickten Händen bequeme Kopfschutzpolster aus langen Grashalmen geformt hatten, auf denen sie die schweren Lasten tragen würden.

Die Männer benutzten jeder einen Fimbo, einen dünnen Wanderstab, und auch Dian und Alyette bekamen jede einen Stab gereicht. Später sollte er sich auf den schlammigen Abschnitten des Pfades als äußerst nützlich erweisen, um aus den tiefen Sumpflöchern der Elefantentrittsiegel herauszukommen.

Eine ganze Heerschar ausgelassener Kinder jeden Alters folgte der langen Kolonne durch die umliegenden Felder. Trotz des Nieselregens sah Dian dort gleich mehrere Frauen arbeiten, die den schweren rötlichen Boden mit Hacken auflockerten.

Ein kühler Schauder lief ihr über den Rücken. Sie fröstelte unter ihrer Regenkleidung, während die Dorfkinder barfüßig auf dem matschigen Weg herumsprangen und zwischen ihren Vätern im Tross und den Müttern auf den Feldern muntere Grußworte hin- und hergerufen wurden.

Kurz hinter dem Dorf führte der Pfad durch frisch gerodetes Gelände. Dian war heilfroh, dass in diesem Moment etwas Nebel aufzog und sie die verkohlten Stümpfe der herrlichen alten Kosobäume, die bis vor Kurzem dort gestanden hatten, nicht so genau ansehen musste.

„Schau mal da, Alyette“, Dian wies anklagend in Richtung der schlammigen Ackerflächen, „das werden alles neue Pyrethrumfelder, genau wie auf der anderen Seite des Berges. Ich kann einfach nicht fassen, dass die Regierung in Kigali knapp vierzig Prozent des Nationalparks roden lassen will. Und das, obwohl bald niemand mehr das Insektengift aus den Blüten der Pflanzen kaufen wird, die dort wachsen sollen.“ Sie schnaubte wütend. „Wie sinnlos! Die Bauern roden den Regenwald ganz umsonst, denn es gibt doch jetzt schon dieses synthetische Zeug, das außerdem noch viel billiger ist. Und die Industrieländer sparen sich sogar den langen Transportweg.“

Alyette bemerkte Dians Ärger, daher antwortete sie besänftigend: „Die Bauern können auf den neuen Feldern doch auch etwas anderes anbauen. Der Vulkanboden ist fruchtbar. Getreide oder Gemüse zum Beispiel.“

„Das müssen sie sogar, wenn ihnen die Einnahmen vom Pyrethrum bald wegbrechen. In meinen Augen ist es trotzdem ein Sakrileg, dass sie mit den fürchterlichen Brandrodungen den Lebensraum für die Berggorillas und all die anderen wilden Tiere unwiederbringlich zerstören.“

„Ich verstehe dich ja, Dian, aber du solltest auch Verständnis dafür haben, dass die Bauern mehr Land brauchen. In Ruanda leben fürchterlich viele Menschen auf einem sehr kleinen Staatsgebiet. Pro Quadratkilometer viel mehr als anderswo, zumindest in Afrika. Und diese Menschen brauchen Platz. Sie brauchen urbar gemachtes Land, um sich ernähren zu können und um sich Dörfer zu bauen. Du musst das alles mal vom afrikanischen Blickwinkel aus betrachten. Unsere Menschen haben ein Recht auf ihre traditionelle Lebensweise. Und Menschen sind auch wichtig, Dian, nicht nur Gorillas.“

„Pah, afrikanischer Blickwinkel“, schnaubte Dian verärgert, drehte sich um und ließ ihre Freundin wortlos stehen.

Verdrossen stapften die beiden Frauen weiter. War der Pfad zu Beginn nur langsam und sanft angestiegen, so wurde der Aufstieg mit der Zeit immer beschwerlicher.

Nach einer weiteren Stunde Fußmarsch erreichte die Kolonne schließlich ein weitläufiges Bambusgebiet. Wie eine hellgrüne Wand reckten sich dicht an dicht lange, schlanke Bambushalme in den Himmel, links und rechts vom Trampelpfad, der vor einem kühlen Felstunnel aus altem Vulkangestein zu enden schien.

Schwer atmend blieb Dian stehen, als sie den Durchgang vor sich bemerkte, während die Träger ihren Weg unbeirrt fortsetzten und einer nach dem anderen im dunklen Tunneleingang verschwanden.

Dians Blick fiel auf frischen Elefantenkot, der auf dem Weg lag. Ein zufriedenes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Zum ersten Mal seit Wochen spürte sie endlich wieder etwas vom Zauber der Wildnis, den sie seit ihrer Vertreibung aus Kabara so schmerzlich vermisste.

Hoffnungsvoll blickte sie auf den geheimnisvollen Tunneleingang vor sich, der ihr wie ein eindrucksvolles steinernes Tor zum Gorillaland vorkam. Knapp zwei Meter breit und ungefähr zehn Meter lang, war er wie eine Art Übergang von der lauten Zivilisation der Menschen hinüber zur magischen Ruhe des düsteren Bergwaldes, wo sich das Surren der Insekten, die Rufe der Vögel und das Rauschen der Blätter zu einem ganz besonderen Klang vereinten.

Dian freute sich mit der ganzen Kraft ihres Herzens auf das, was sie sich hinter dem Tunnel zu finden erhoffte.

Langsam ging sie zum Eingang, legte die Hand auf das raue Lavagestein der Tunnelwände und wandte sich dann triumphierend zu Alyette um, die mittlerweile zu ihr aufgeschlossen hatte.

„Sieh mal, das hier waren eindeutig wilde Elefanten.“

Sie wies auf die gut sichtbaren Schleifspuren an den Wänden des Tunnels und die festgetrampelte Erde des Bodens. Durchziehende Dickhäuter auf ihrem Weg zum schmackhaften Bambus hatten dort offensichtlich über viele Jahre diese Spuren hinterlassen.

„Ich kann sie riechen.“ Angesichts des starken Elefantengeruchs in der dumpfen Luft des Tunneleingangs verzog Alyette angewidert die Nase.

„Warte nur ab, bis du das erste Mal einen ausgewachsenen Gorilla aus der Nähe riechst. Da sind Elefanten nichts dagegen“, spottete Dian und wandte sich zur Tunnelöffnung.

„Du musst es ja wissen“, grummelte Alyette und strich sich energisch durch das kurze braune Haar. „Ich lebe zwar schon mein ganzes Leben lang in Ruanda, doch was weiß ich schon über Elefanten oder gar über Gorillas?“

Alyettes ungewohnt bissiger Tonfall ließ Dian aufhorchen. Abrupt blieb sie stehen. Sie kannte die zehn Jahre ältere Frau noch nicht lange genug, um zu wissen, ob die Bemerkung ernst gemeint war oder ob sie nur einen Scherz machen wollte.

Dian wandte so hastig den Kopf, dass ihr schwerer dunkler Zopf nach hinten flog. Seit ein paar Monaten bändigte sie das buschige lange Haar jeden Morgen in einem Seitenzopf, damit es sie nicht behinderte. Vor Afrika hatte sie ihre Haare kürzer und elegant frisiert getragen, doch angesichts des schwülen Regenwaldklimas der Virungas wusste sie diese praktische Haartracht mittlerweile sehr zu schätzen.

Dann sagte sie: „Wie meinst du das, Alyette? Bist du beleidigt wegen vorhin? So habe ich es doch nicht gemeint.“

Mittlerweile war Dian wieder aus dem Tunneleingang herausgetreten. Sie sah Alyette fragend an, doch die schüttelte den Kopf.

„Nein, ich bin nicht beleidigt, aber du scheinst manchmal zu vergessen, dass ich mich hier in Ruanda ziemlich gut auskenne. Besser als du, obwohl ich deine Kenntnisse über seltene Wildtiere nicht in Abrede stelle, gewiss nicht.“ Alyette seufzte. „Aber lass uns jetzt bitte nicht streiten. Wir haben noch einen ziemlich langen Aufstieg vor uns.“

Dian nickte, drehte sich um und verschwand erneut im dämmrig feuchten Elefantentunnel.

Während sie weiterging, dachte sie darüber nach, dass sie tatsächlich manchmal vergaß, wie kurz ihre Bekanntschaft mit Alyette eigentlich war, so vertraut gingen sie mittlerweile miteinander um. Trotz oder gerade wegen der jüngsten Ereignisse.

Dian schüttelte unwillig den Kopf, denn sie wollte sich nicht schon wieder von dunklen Erinnerungen ablenken lassen.

Quälend langsam ging es im Nieselregen den Berg hinauf. Der frische Trampelpfad, den die Kolonne getreten hatte, wurde immer schmaler und unwegsamer, und Dian musste sich sehr konzentrieren, um im steilen Gelände nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Je höher sie stiegen, desto nebliger wurde es. Irgendwann blieb Dian einfach stehen, stützte die Hände auf den Oberschenkeln ab und drehte sich schwer atmend zu Alyette um, die direkt hinter ihr ging und nun ebenfalls innehielt.

„Geht es dir gut, Dian?“

Auch Alyettes Atmung ging hörbar angestrengt, doch ihre Stimme klang mitfühlend.

Die ungewohnte Höhe, die kühle, feuchte Luft und der zügige Aufstieg machten beiden Frauen zu schaffen. Insbesondere Dian pfiff aus dem letzten Loch, denn seit vielen Jahren plagten sie immer wieder Atemwegserkrankungen. Das ungewohnte feuchtkalte Klima der Nebelberge war da zusätzlich belastend.

Erst jetzt bemerkten die Freundinnen, dass die Kolonne vor ihnen ebenfalls angehalten hatte.

„Ist nichts, alles okay“, keuchte Dian und schaute neugierig zum Anführer der Träger, der eben aus dem Dunst auftauchte und etwas auf Kinyarwanda zu Alyette sagte.

„Noch etwa eine halbe Stunde Fußmarsch, meint er, dann haben wir die Lichtung erreicht, die wir gestern gesehen haben. Wir haben es bald geschafft“, übersetzte sie für Dian, die ihre Worte mit einem erleichterten Lächeln quittierte.

„Hoffentlich habe ich mich nicht getäuscht, und wir finden dort wirklich mein Gorillaland.“

Es dauerte dann doch noch etwas länger, bis die Gruppe das angepeilte Ziel zwischen den beiden Bergkegeln erreicht hatte.

Der Regen hatte aufgehört, auch der Nebel hatte sich gelichtet. Nichts trübte mehr die Sicht.

Dian blieb am Rande der Lichtung stehen und sah sich um.

Vor ihr erstreckte sich eine weitläufige Senke, die mit verschiedensten Gräsern, Kleearten und Wildblumen bewachsen war. Wie mächtige Wachposten standen herrliche moosbedeckte alte Kosobäume auf dem Gelände, mit langen Flechtenbärten, die von orchideenumschlungenen Ästen hingen.

Wahrlich ein fantastischer Ort.

Elisa  Jakob

Über Elisa Jakob

Biografie

Elisa Jakob wurde 1971 in Saarbrücken geboren und lebt mittlerweile wieder in ihrer Heimatstadt Trier. Sie studierte Amerikanistik und Politikwissenschaft und arbeitet als freiberufliche Autorin, Literaturgutachterin und Übersetzerin. 

Weitere Titel der Serie „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“

Tauchen Sie ein in das Leben inspirierender und außergewöhnlicher Persönlichkeiten!

Pressestimmen
StadtRadio Göttingen „Book's n' Rock's“

„Die Romanbiografie reißt mit, rüttelt auf, und zeigt, wie wichtig es nach wie vor ist, sich für die Rechte der Tiere stark zu machen, denn nach wie vor sind viele Arten bedroht.“

carpegusta-literatur.de

„Faszinierende Vita einer beeindruckenden Kämpferin, die nicht nur imposante Spuren hinterlassen, sondern regelrecht Geschichte geschrieben hat. Fosseys Geschichte brennt sich unauslöschlich ein. Ein Muss!“

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