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Niemands Töchter

Roman | Ein bewegendes Debüt zu zeitlosen Fragen wie Identität, die Suche nach der eigenen Herkunft und den Einfluss von Familienwunden.
24,00 €
30.01.2026
384 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
12,8cm x 21cm
978-3-492-07369-1

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Piper Verlag GmbH
Georgenstraße 4
80799 München

24,00 € inkl. MwSt. versandkostenfrei
Erscheint am: 30.01.2026

Bald verfügbar

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Beschreibung

Über das Schweigen, das uns prägt – und die Wahrheit, die uns befreit

Alma ist Niemands Tochter. Sie wächst in den Achtzigerjahren in der Eifel auf, doch das kluge und neugierige Mädchen fühlt sich fremd in seiner Familie. Denn um seine Herkunft wird geschwiegen.  
Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort vermisst noch eine Frau ihre Mutter schmerzlich – Isabell, die 2019 in Berlin lebt. Diese Leerstelle hat ihre Vergangenheit geprägt, und beeinflusst noch immer ihre Gegenwart, ihr Fühlen und Denken und ihr eigenes Familienleben.
Als sich Almas und Isabells Wege auf schicksalshafte Weise…

Über das Schweigen, das uns prägt – und die Wahrheit, die uns befreit

Alma ist Niemands Tochter. Sie wächst in den Achtzigerjahren in der Eifel auf, doch das kluge und neugierige Mädchen fühlt sich fremd in seiner Familie. Denn um seine Herkunft wird geschwiegen.  
Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort vermisst noch eine Frau ihre Mutter schmerzlich – Isabell, die 2019 in Berlin lebt. Diese Leerstelle hat ihre Vergangenheit geprägt, und beeinflusst noch immer ihre Gegenwart, ihr Fühlen und Denken und ihr eigenes Familienleben.
Als sich Almas und Isabells Wege auf schicksalshafte Weise kreuzen, entfaltet sich zwischen Polaroids und verlorenen Träumen eine Geschichte, die die beiden Frauen über Generationen hinweg verbindet. 
Ihr Leben lang waren Niemands Töchter auf der Suche nach ihrem Platz im Leben, und gemeinsam finden sie ihn, wo sie ihn am wenigsten erwartet haben. Ein berührender Roman über das, was wir verlieren, das, was bleibt – und die Kraft, die man daraus schöpft, das eigene Glück zu suchen.


Judith Hoerschs Debut erforscht zeitlose Fragen, wie Identität, die Suche nach der eigenen Herkunft und den Einfluss von Familienwunden. 

Der Roman von Judith Hoersch

Medien zu „Niemands Töchter“

Über Judith Hoersch

Judith Hoersch

Biografie

Judith Hoersch verbrachte in ihrer Kindheit viel Zeit in der großelterlichen Bäckerei und erinnert sich lebhaft an den Geruch von frischem Brot und Hefe. Ihre ersten Schreibversuche machte sie bereits als Kind – geprägt durch ihren Vater, der als Journalist arbeitete und Künstlerportraits schrieb....

Mehr über Judith Hoersch

Events zum Buch

Buchpremiere

Judith Hoersch liest aus „Niemands Töchter“ in Berlin

02. Februar 2026
Berlin Pfefferwerk Berlin
Lesung

Judith Hoersch liest aus „Niemands Töchter“ in Wolfsburg

28. Februar 2026
Wolfsburg Hallenbad Wolfsburg
Lesung und Gespräch

Judith Hoersch liest aus „Niemands Töchter“ in Koblenz

09. März 2026
Koblenz Café Hahn
Lesung und Gespräch

Judith Hoersch liest aus „Niemands Töchter“ in Wismar

05. Juni 2026
Wismar Bürgerschaftssaal im Rathaus
Lesung und Gespräch

Judith Hoersch liest aus „Niemands Töchter“ in Fürth

13. Juni 2026
Fürth tbd
Lesung und Gespräch

Judith Hoersch liest aus „Niemands Töchter“ in Rastede

24. September 2026
Rastede tbd

Aus „Niemands Töchter“

Prolog

Es war kurz vor sechs, als Alma den Bahnhof Zoo betrat. Trotz der frühen Morgenstunde war es laut und geschäftig in der Bahnhofshalle. Am Ticketautomaten löste sie ihre Fahrkarte nach Mayen und fuhr die Rolltreppe hoch zu den Gleisen. Alma setzte sich auf einen freien Platz neben eine ältere Frau. Sie nickten einander freundlich zu. Die Frau sah zur Anzeigetafel.

„Gott sei Dank, der Zug ist pünktlich. Ich sitze schon seit einer Stunde hier, so aufgeregt bin ich.“ Sie sah Alma freundlich an, offensichtlich froh, jemanden zum Reden zu haben. »Wissen Sie, ich [...]

Buchcover müssen unverändert und vollständig wiedergegeben werden (inklusive Verlagslogo). Die Bearbeitung sowie die Verwendung einzelner Bildelemente ist ohne gesonderte Genehmigung nicht zulässig. Wir weisen darauf hin, dass eine Zuwiderhandlung rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Die erste Bewertung schreiben

Judith Hoersch
Niemands Töchter.
INTERVIEW mit Judith Hoersch

Liebe Judith, in deinem Roman stehen Mutter-Tochter-Beziehungen im Zentrum. Was hat dich an diesem Thema besonders gereizt? 
Beim Schreiben tauche ich meistens mit einer Fragestellung in die Geschichte ein. Besonders faszinieren mich die Prägungen, die wir von unseren Eltern mit bekommen – und im Speziellen Töchter von ihren Müttern. Selbst das Unausgesprochene kommt irgendwann ans Licht, und es gibt Wiederholungen: transgenerationale Themen, die sich wiederholen, bis wir sie auflösen. Ich habe mich gefragt: Was macht eine Mutter aus? Bleibt man Mutter, auch wenn man das Kind nicht selbst großgezogen hat? Und ist man Mutter, wenn man das Kind nicht selbst geboren hat? Wie prägen uns die Geheimnisse unserer Mütter – und wie das, was nie ausgesprochen wurde? 

Wie bist du auf die Idee gekommen, Polaroid-Bilder als zentrales Motiv und Verbindungsglied zwischen den Generationen zu nutzen? 
Ich hatte bereits einen großen Teil geschrieben, doch es fehlte mir ein Symbol – ein Element, das durch die Zeit reisen kann. Ich habe eine Schwäche dafür, mir vorzustellen, wo ein Objekt vorher war: eine Münze, ein Stein. Als Idee erschien es mir schließlich wundervoll, dass am Ende ein Polaroid-Bild alles zusammenführt. Am Polaroid-Bild liebe ich, dass jede Aufnahme kostbar und unwiederholbar ist. Ein Moment, der sich nicht vervielfältigen lässt. Oft zeigen sie auf den ersten Blick etwas Unspektakuläres, Alltägliches – und gerade darin liegt ihre eigentliche Kraft. 

Maries Entscheidung, ihr Kind auszusetzen, ist radikal. Wie hast du dich in diese Ausnahmesituation hineingedacht?
Im Prozess gibt es immer diesen Moment, in dem ich in die Figuren hineinklettere. Menschen innerlich nachzuvollziehen, fällt mir durch meinen Beruf als Schauspielerin leicht. Ich spiele sie durch – so, wie ich mich einer Rolle annähern würde. Dass Marie ihr Kind aussetzt, entstand erst beim Schreiben. Natürlich habe ich im Vorfeld einen Rohentwurf, doch die Figuren und ihre Schicksale zeigen sich mir anfangs oft nur skizzenhaft, fast zwei dimensional. Erst nach und nach gewinnen sie Tiefe. Als ich gerade in Maries Leben eingetaucht war, stieß ich zufällig auf einen Zeitungsartikel über eine Frau, die 1981 in einem Berliner Kaufhaus ausgesetzt worden war. Dieser Zufall gab mir die entscheidende Idee. 

Alma wächst mit einer Lebenslüge auf. Glaubst du, dass Geheimnisse in Familien manchmal notwendig sind – oder immer zerstörerisch?
Geheimnisse können beides sein: zerstörerisch und bewahrend. Doch früher oder später finden sie ihren Weg an die Oberfläche. In meiner Geschichte ist Gabriele die Hüterin des Geheimnisses – und sie trägt die Last am schwersten. Denn wer schweigt, leidet am meisten. Erst wenn das Verborgene ans Licht tritt, entsteht ein Raum für Heilung. So auch in Niemands Töchter. 

Deine Figuren erleben immer wieder Brüche, Verluste und Neuanfänge. Was möchtest du über Resilienz und das Weiterleben nach Krisen erzählen?
Ich liebe Menschen mit Brüchen, mit Fehlern – und mit dem Mut, neu anzufangen. Nichts ist langweiliger, als wenn immer alles gelingt; darin liegt kaum eine Möglichkeit zu wachsen. Meine größten Krisen waren zugleich meine größten Lehrmeister. Scheitern, wieder aufstehen, weitermachen – darin liegt für mich die eigentliche Stärke. Ich glaube, wir müssen solche Erfahrungen durchleben, um überhaupt Resilienz entwickeln zu können. 

Maries Indienreise ist ein Wendepunkt in ihrem Leben. Hast du eigene Erfahrungen  mit Indien gemacht, die in den Roman eingeflossen sind?
Tatsächlich habe ich zwei große Indienreisen unternommen. Mit dem Rucksack und alleine bin ich in meinem Leben schon viel herumgekommen, doch Indien hatte eine besonders soghafte Wirkung auf mich. Dieses Lebensgefühl konnte ich unmittelbar aus meinen eigenen Erfahrungen heraus ins Schreiben übertragen.

Die Bäckerei in Mayen ist ein zentraler Ort für Alma und Gabriele. Gibt es ein reales Vorbild für diesen Schauplatz?
Ja, den gibt es. Ich habe unzählige Stunden bei meinen Großeltern und in unseren Bäckereien verbracht. Meine ganze Familie stammt aus Mayen – dort liegen meine Wurzeln, auch wenn ich in Köln aufgewachsen bin. Die Bäckerei im Buch war tatsächlich unsere, und die Figuren Jupp und Hedwig tragen in abgewandelter Form viel von meinen Großeltern in sich. Nicht das, was ihnen widerfährt, doch ich brauchte mir nur vor zustellen, wie sie reagiert hätten. Meine Großmutter war ein wundervoller Mensch, und die Zeit bei ihr war für mich prägend und unverlierbar.

Gibt es eine Figur, mit der du dich beim Schreiben besonders verbunden gefühlt hast? Warum?
Irgendwie schreibt man immer auch ein Stück entlang des eigenen Lebens. Es gibt Elemente, in denen ich mich wiederfinde oder mit denen ich mich verbunden fühle. Am nächsten ist mir allerdings Alma. Doch auch in die anderen drei Frauen einzutauchen, war eine Freude und eine wunderbare Reise.

Dein Roman endet mit der Hoffnung auf eine neue Familie. Glaubst du, dass Versöhnung und Neuanfang immer möglich sind?
Zumindest möchte ich das glauben. Familie, das kann viel sein. Sie muss nicht zwingend die klassische Kernfamilie sein. Wichtig ist, dass wir unsere „Herde“  finden – unsere Menschen, unseren Ort, an dem wir ganz wir selbst sein dürfen. 

Du selbst bist Mutter, Tochter, Schauspielerin und Schriftstellerin. Wie bekommst du das alles unter einen Hut? Und was sind die größten Herausforderungen im Alltag mit Jobs und Familie?
Ehrlich gesagt weiß ich oft selbst nicht, wie ich das alles unter einen Hut bekomme! Ein Schlüssel, damit dieser Spagat gelingt, ist sicherlich Disziplin und eine gute Planung, und gleichzeitig auch Flexibilität. Als Mutter habe ich gelernt: Nutze die Lücke – und sei dann zu hundert Prozent bei der Sache. Wenn ich mit meiner Tochter zusammen bin, dann ganz und gar. Dasselbe gilt fürs Schreiben und fürs Spielen. Meistens stehe ich sehr früh auf und schreibe gleich am Morgen, auch vor Drehtagen. In drehfreien Zeiten widme ich mich ausschließlich dem Schreiben. Ich agiere nicht so sehr nach dem Lustprinzip. Wenn ich mir etwas Vornehme bin ich sehr damit beschäftigt, sehr stur und sehr eisern – das habe ich wohl von meiner Großmutter.