
Der Gipfeldieb
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„Eine lesenswerte Verknüpfung von Komik und Poesie, unterlegt mit einem nagenden politischen Subtext.“
Wilhelmshavener ZeitungBeschreibung
Ludwik Wiewurka ist der Melancholiker unter den Wiener Heizungsablesern: Er besucht die Wohnungen der Stadt und ergründet ganz nebenbei die Gemütsverfassung nicht zuletzt seiner weiblichen Kunden. Dabei gilt sein eigentliches Interesse neuerdings aber seiner Staatsangehörigkeit – denn Ludwik ist gebürtiger Pole und soll nun endlich Österreicher werden. Doch dieser Status ist nicht umsonst zu haben. – Radek Knapp beschert uns mit seinem „Gipfeldieb“ ein äußerst zeitgemäßes Buch über das Fremdsein in der Heimat und zugleich einen listigen, hoch originellen Schelmenroman.
Über Radek Knapp
Aus „Der Gipfeldieb“
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Niemals hätte ich mich in diesem Sommer als zufriedenen Menschen bezeichnet. Das roch nach Spießigkeit, Anpassung und noch etwas, worüber ich lieber nicht nachdachte. Aber als ich die berühmte Pro-und-Contra-Liste durchging, sah es irgendwie danach aus. Ich mietete zum ersten Mal in meinem Leben eine kleine Wohnung, aus deren Fenstern man keine Autobahn, sondern einen Kinderspielplatz sah, auf dem ein riesiger Marienkäfer aus Holz thronte und wohltuende Zuversicht ausstrahlte. Meine Nachbarn spielten keine klassischen Instrumente, was in Wien einem Lottogewinn [...]
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Pressestimmen
„Der Autor ist ein humoriger Erzähler, der einen geistreich präsentierten und sehr sympathischen Anti-Helden poetisch und klug durch Verwirrungen schickt“
markusjaegerwriter.wordpress.com„Ein listiger Roman über Menschenkenner und Frauenhelden und polnische Wunderknaben.“
Zukunft (A)„Radek Knapp sinniert in diesem Roman über den Preis des Lebens – und preist das Leben: leichtfüßig, ironisch, skurril, herzenswarm.“
Wiener Zeitung„Ein schöner, heiterer, täuschend leichter Roman, an dessen Ende der Ich-Erzähler wirklich angekommen ist“
Wege„Redek Knapp verfügt über diese Verbindung von zuversichtlichem Sarkasmus und liebevollem Humor, die in Deutschland rar ist und die deshalb das Lesen seiner Bücher so vergnüglich macht.“
Süddeutsche Zeitung„Knapp ist ein witziger und kluger Roman gelungen, der mit feinem Gespür für absurde Konstellationen von der Sehnsucht nach dem Ankommen erzählt.“
Sächsische Zeitung„Ein listiger Roman über Menschenkenner und Frauenhelden, über ausgebuffte Wiener und polnische Wunderknaben. Radek Knapp nähert sich seiner hintersinnigen Geschichte mit bestechend leichter Hand.“
Osttiroler Bote (A)„amüsiert mit viel leichtfüßigem Esprit und durchtriebener Satire.“
Ostthüringer Zeitung„Radek Knapp ist damit wieder ein höchst hintersinniges und vergnügliches Buch in seiner Spezialdisziplin, dem Schelmenroman, gelungen.“
OPAC Bibliotheken in Österreich„Radek Knapp erzählt seine ›ereignislose‹ Geschichte so frisch und lebendig, dass der Leser denken muss: Das kann er sich nicht ausgedacht haben, das muss er selber so erlebt haben.“
Nürnberger Zeitung„Am Ende einer überraschend beglückenden Lektüre wünscht man sich nur eines: Dass Radek Knapp seinen Simplicissimus in Serie gehen lassen sollte!“
Luxemburger Tageblatt„Radek Knapp versteht sich auf die Kunst, vielsagend zu schreiben, ohne viele Worte zu verlieren. Die Plattitüde ›klein, aber fein‹ trifft seinen neuen Roman recht genau. Damit ist ihm etwas Großes gelungen.“
Kurier am Sonntag„Österreichs bester humoristischer Schriftsteller“
Kurier Wien (A)„Was für ein blitzgescheiter Schelm und leichtfüßiger Schreiber Radek Knapp doch ist.“
Kleine Zeitung (A)„... meistens lakonisch, humorvoll und so temporeich, dass der Leser nur wenig Zeit hat, über eine Pointe oder kuriose Charakterzeichnung zu schmunzeln, weil er schon auf die nächste stößt, manchmal aber auch leise und nachdenklich...“
Frankfurter Allgemeine Zeitung„Romane von Radek Knapp sind kleine Schelmenstücke, in denen das Figureninventar gegen die skurrilen Strudel des Lebens ankämpft.“
Format (A)„Ein kurzweiliges Lesevergnügen, das zum Schmunzeln und Nachdenken animiert.“
Focus online„Es ist die Geschichte eines Sinnsuchers und Hinhörers, eines Sternendeuters und Schicksalsergebenen – glänzend erzählt und voll liebevoller kleiner Momente.“
Aachener Nachrichten„Die Begegnungen mit den Wienern in ihren Wohnungen oder dem für die Verleihung der Staatsbürgerschaft zuständigen Beamten sind so witzig und authentisch, dass sie nur Feldforscher wie Radek Knapp formulieren können.“
(A) Falter„Die Leichtigkeit und subtile Hintergründigkeit, mit der Knapp das Leben dieses Konsum- und Karriereverweigerers skizziert, macht ihm so schnell keiner nach.“
(A) Die Presse„›Der Gipfeldieb‹ ist ein leiser Roman voller Wachheit für die Skurilitäten und Abgründe des Lebens.“
(A) Die Furche„Eine lesenswerte Verknüpfung von Komik und Poesie, unterlegt mit einem nagenden politischen Subtext.“
Wilhelmshavener ZeitungRadek Knapp – der verschmitzte Melancholiker
Seit seinem Debut „Herrn Kukas Empfehlungen“ liebe ich diesen polnischen, in Wien lebenden Autor, der jetzt auch schon 50 Jahre alt ist und noch immer auf die Welt sieht mit diesem fassungslosen Blick eines Heranwachsenden: das soll schon alles gewesen sein? Mehr Überraschungen kommen nicht?
Aber er verzagt nicht an Tristesse, sondern stellt sich ihr mit gelassener Heiterkeit – einer selten gewordenen Haltung. Sein neues Buch „Der Gipfeldieb“ ist ein Buch, das in diese Zeit der Ratlosigkeit angesichts neuer Völkerwanderungen passt: wo wollen die alle hin, wie wollen und sollen die alle glücklich werden, wo es schon einem einzelnen kleinen Polen derart schwer fällt, sich ohne Heimweh irgendwo zurecht zu finden?
Der Pole Ludek im neuen Buch wird endlich als Österreicher anerkannt, soll aber dafür sofort zum Militär. Nein, dazu ist er zu friedfertig, er verweigert und wird Pfleger im Altenheim „Weiße Tulpe“. Und siehe da, der Umgang mit den lieben und bösen, den klugen und den verrückten Alten lehrt ihn wieder, Fuß zu fassen. Er zerreißt seinen Rückfahrschein nach Polen, wäscht seiner dominanten Mutter ordentlich den Kopf und isst noch eine Portion Palatschinken. Geht doch, das Leben.
Die Sprache von Radek Knapp ist so wenig geschliffen wie seine Gedanken: da tastet sich einer vorwärts, aber immer mit einem Lächeln, mit einer grundsätzlichen Menschenliebe, mit Neugier und Respekt, und den Tieren im Zoo erzählt er auf Polnisch sein Leben - fasziniert hören sie zu, so wie wir fasziniert und berührt ein Buch lesen, das uns einer schenkt, der eine Mischung aus Grimmelshausen, Don Quijote und Parsifal ist: ein suchender, liebender, fragender Mensch ohne jede Eitelkeit.
Was für ein seltenes Juwel.
Elke Heidenreich, Okt. 2015
„Eine Geschichte ist wie eine Stadt. Sie braucht ein Zentrum. Stehen einmal die Kirche und das Rathaus, kommt nach und nach der Rest hinzu, Häuser, Geschäfte und dann das Wirtshaus. Die erste Straße entsteht und führt aus dem Zentrum hinaus.
Das Zentrum des ›Gipfeldiebs‹ war mein Zivildienst in einem Altersheim namens ›Weiße Tulpe‹. Ich habe es in der Geschichte ›Titus der Krankenpfleger‹ zusammengefasst, ohne zu wissen, dass es mir einmal gute Dienste leisten würde. Um sie herum wuchsen die übrigen Abenteuer wie zum Beispiel die unerwartete Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft, die meine Mutter hinter meinem Rücken beantragt hatte. Dann die skurrile Vorstellung bei der Militärkommission. Schließlich der Job als Heizungsableser, bei dem ich merkwürdige Menschen traf und eine Menge exotischer Tiere. Und mitten unter ihnen ein echter Gipfeldieb. Jemand, der Berggipfel stahl und sie nach Hause brachte. Er behauptete, wichtiger als Geld und sogar die Liebe sei die Vogelperspektive. Er schenkte mir einen Gipfel, und von da an lief ich mit einer Vogelperspektive im Taschenformat herum. Mit ihr war die Arbeit an der kleinen Stadt, die ich auf den Namen ›Gipfeldieb‹ taufte, beendet. Sie brauchte einige Jahre. Man trennt sich schwer von einem Ort, der nach der Veröffentlichung nicht mehr in Privatbesitz ist.“
Radek Knapp
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