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Wovon wir träumen

Roman | „Ein Roman wie eine innige Umarmung.“ Fatma Aydemir
12,00 €
27.04.2023
240 Seiten, Broschur
12cm x 18,7cm
978-3-492-31957-7

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Piper Verlag GmbH
Georgenstraße 4
80799 München

Beschreibung

Nur eins kann ich mir nicht aussuchen: Tochter sein

Eine junge Frau steht auf einem Berg in Shaoxing. Sie ist gekommen, um ihre Großmutter zu beerdigen. Die Frage, wo sie selbst hingehört, schiebt sie beiseite. Vielleicht ist sie überall ein bisschen zu Hause oder nirgendwo ganz. Ihre Mutter hat China vor Jahren verlassen, weil sie in Deutschland ein anderes Leben wollte. Die Träume der jungen Frau ähneln denen ihrer Mutter. Und doch träumt sie anders, weil die Orte verschwimmen und sie die Geister der Familie nicht loswird.
Subtil, mutig und mit feinem Gefühl für die Sprache erzählt Lin Hierse…

Nur eins kann ich mir nicht aussuchen: Tochter sein

Eine junge Frau steht auf einem Berg in Shaoxing. Sie ist gekommen, um ihre Großmutter zu beerdigen. Die Frage, wo sie selbst hingehört, schiebt sie beiseite. Vielleicht ist sie überall ein bisschen zu Hause oder nirgendwo ganz. Ihre Mutter hat China vor Jahren verlassen, weil sie in Deutschland ein anderes Leben wollte. Die Träume der jungen Frau ähneln denen ihrer Mutter. Und doch träumt sie anders, weil die Orte verschwimmen und sie die Geister der Familie nicht loswird.
Subtil, mutig und mit feinem Gefühl für die Sprache erzählt Lin Hierse in „Wovon wir träumen“ von einer Beziehung zwischen Mutter und Tochter und den Fragen nach Identität, Nähe und Abgrenzung. Auf den Spuren der deutsch-chinesischen Geschichte findet sie eine Form, Migration nicht als Trauma zu begreifen, sondern als Traum. 

„Extrem berührend und unaufdringlich nah: ein Roman wie eine innige Umarmung.“ Fatma Aydemir

Über Lin Hierse

Foto von Lin Hierse

Biografie

Lin Hierse ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihre Texte und Kolumnen erscheinen unter anderem in der taz, bei Zeit Online und in Literaturzeitschriften. Nach ihrem hochgelobten Debüt „Wovon wir träumen“ (Piper 2022) ist „Das Verschwinden der Welt“ ihr zweiter Roman. Lin Hierse lebt und arbeitet...

Mehr über Lin Hierse

Aus „Wovon wir träumen“

abschied

Der Tag, an dem wir A’bu nach Hause bringen, ist sehr gewöhnlich. Es ist frühmorgens an irgendeinem Dienstag im April, der Himmel über Shanghai ist weder grau noch blau, es regnet nicht und es scheint auch nicht die Sonne. Es ist einfach, wie es ist.

Da Jiujiu, mein ältester Onkel, steht auf dem Bürgersteig und hält ein großes gerahmtes Portraitfoto von A’bu in den Händen. Es ist in dicken schwarzen Stoff eingewickelt, nur oben links, wo das Tuch verrutscht ist, schaut ihre ordentliche Frisur hervor. Da Jiujiu sieht müde aus und sanft. Er war immer schon der [...]

Buchcover müssen unverändert und vollständig wiedergegeben werden (inklusive Verlagslogo). Die Bearbeitung sowie die Verwendung einzelner Bildelemente ist ohne gesonderte Genehmigung nicht zulässig. Wir weisen darauf hin, dass eine Zuwiderhandlung rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Bewertungen

Lin Hierse
Wovon wir träumen.
2 Bewertungen

Peter Franke
am 03.07.2023

Ich finde das Buch sehr eindrucksvoll, weil es viele Situation darstellt, die ich auch immer wieder erlebt und empfunden. Als Mann, Jahrgang 1950, geboren in Beijing mit chinesischer Mutter und deutschem Vater, aufgewachsen dann in einer deutschen Großstadt und späteren mehrfachen China Aufenthalten…

Wovon wir träumen

Jochim Tarwitt
am 22.08.2023

Ein wunderbares Buch.Lin Hierse nimmt uns an der Hand und wir sind direkt dabei,ìn dieser Geschichte. Ich möchte nicht das dieses Buch schnell endet. Hoffe sie schreibt noch viele Bücher. Danke

Joachim Tarwitt Berlin 22. August 2023

INTERVIEW mit Lin Hierse

Im Mittelpunkt deines Buches steht die Erzählerin und ihre Beziehung zu ihrer Mutter. Warum ist das Tochtersein so besonders für diese junge Frau?

Ich denke, Tochtersein ist für alle Frauen eine sehr prägende und intime Erfahrung. Die Erzählerin in meinem Buch ist die Einzige, die annähernd verstehen kann und will, wer ihre Mutter ist und wer sie vor ihrer Einwanderung von China nach Deutschland war. Sie versucht, die Rolle der engsten Vertrauten zu erfüllen, zu der ihre Mutter jederzeit sagen könnte „Du weißt ja, wie das ist“. Natürlich klappt das nicht immer.

Während ihre Mutter sich bewusst entschieden hat, China zu verlassen, muss sich die Erzählerin, die in Deutschland geboren ist, immer wieder mit der Frage nach der Zugehörigkeit auseinandersetzen. Ist das schmerzlich für sie?

Schmerzlich ist für sie sicher die Erfahrung, dass ihre Position – als Person „zwischen den Kulturen“, wie es oft heißt – ständig von anderen erzählt wird. Auch was die Frage nach Zugehörigkeit betrifft: Du gehörst ein bisschen hierher und ein bisschen nach da, aber eigentlich bist du immer im Zwischenraum. Sie übernimmt diese Vorstellung einer dauernden Unvollständigkeit auf eine Art sogar selbst, aus Mangel an Alternativen. Aber das reicht ihr nicht. Sie will ganz sein.

Der Titel spricht vom Träumen. Was hat es damit auf sich?

Träume spielen auf mehreren Ebenen eine Rolle für das Buch. Die Erzählerin steht über ihre Träume in Verbindung mit verstorbenen Familienmitgliedern. Deren Geister besuchen sie in ihren Träumen. Außerdem verschwimmen die Erinnerungen ihrer Mutter an das Leben in China auf eine traumähnliche Art. Je weiter es in die Vergangenheit rückt, desto schwerer fällt es ihr, die damaligen Umstände wiederzugeben. Die Erzählerin versucht, diese Geschichten zu retten. Und letztendlich geht es auch um Träume im Sinn von Lebensträumen. Was wünschen wir uns vom Leben