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Sieh mich an

Mareike Krügel
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Roman

„Mareike Krügel sehr lesenswerter Roman ist feinsinnig und witzig zugleich.“ - Nürnberger Nachrichten

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Sieh mich an — Inhalt

Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor Kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiß davon, und das ist auch gut so. Denn an diesem Wochenende soll ein letztes Mal alles wie immer sein. Und so entrollt sich das Chaos eines ganz normalen Freitags vor ihr. Während sie aber einen abgetrennten Daumen versorgt, ihren brennenden Trockner löscht und sich auf den emotional nicht unbedenklichen Besuch eines Studienfreundes vorbereitet, beginnt ihr Vorsatz zu bröckeln, und sie stellt sich große Fragen: Ist alles so geworden, wie sie wollte? Ihre Musik, ihre Kinder, die Ehe mit dem in letzter Zeit viel zu abwesenden Costas? Als der Tag fast zu Ende ist, beschließt sie, endlich ihr Geheimnis mit jemandem zu teilen, den sie liebt. – Die Heldin in Mareike Krügels rasantem, klugem Roman gehört ganz sicher zu den einnehmendsten Frauengestalten in der deutschen Gegenwartsliteratur.

€ 12,00 [D], € 12,40 [A]
Erschienen am 02.10.2018
256 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-31416-9
Download Cover
€ 10,99 [D], € 10,99 [A]
Erschienen am 01.08.2017
256 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-97764-7
Download Cover
Mareike Krügel

Über Mareike Krügel

Biografie

Mareike Krügel, 1977 in Kiel geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie erhielt zahlreiche Stipendien, u.a. in der Villa Decius in Krakau, und ist Mitglied im PEN Deutschland. Im Jahr 2003 bekam sie den Förderpreis der Stadt Hamburg und wurde 2006 mit dem...

INTERVIEW mit Mareike Krügel

Der Titel des Buchs lautet „Sieh mich an“ – welche Rolle spielt dieser Satz für die Heldin, die ihn sagt?

Der Satz hat viele schöne Bedeutungen. Für Katharina geht es in erster Linie darum, gesehen zu werden, wahrgenommen, erkannt als diejenige, die sie ist. Sie ist viel für andere da und tritt damit natürlich selbst in den Hintergrund, es ist leicht möglich, sozusagen an ihr vorbeizuschauen, selbst wenn man in ihre Richtung guckt. Das gilt ganz besonders für ihren Mann. Manchmal denke ich, das Gefühl, ob ein Leben erfüllt oder gelungen ist, hängt nicht von dem ab, was man erreicht hat, sondern davon, ob die eigene Anwesenheit auf diesem Planeten wahrgenommen wurde. Ob man gesehen wurde. Letztlich braucht Katharina nicht mehr als diese Gewissheit, um ihre Unruhe beilegen zu können.


Die Musik spielt in Ihrem Roman eine große Rolle, sie durchzieht den Roman wie ein großes Leitmotiv. Was bedeutet Musik für Sie?
Musik ist mir wichtig, sie kann meine Stimmung beeinflussen, Erinnerungen konservieren und mich immer neu inspirieren. Dabei bin ich auf keine bestimmte Richtung festgelegt. Tatsächlich habe ich lange keinen unverstellten Zugang zu klassischer Musik gefunden. Die Beschäftigung mit Klassik, zu der ich durch den Roman gezwungen war, war eine große Bereicherung für mich und hat mir neue Türen geöffnet. Nicht nur beim Hören, sondern auch beim selber spielen. Dafür bin ich Katharina sehr dankbar.

Das Buch erzählt bei allem Ernst auf sehr tröstliche, immer wieder höchst komische Weise. Wie kann es gelingen, Tragik und Humor in einer solchen Geschichte miteinander zu verbinden?

Es ist wohl eine Binsenweisheit, dass Tragik und Komik dicht beieinanderliegen und dass alles zwei Seiten hat. Oder wie Karl Valentin behauptet hat, drei Seiten: eine positive, eine negative und eine komische. Kompliziert wird es erst da, wo die Dosierung anfängt. Denn ohne Tragik ist der schönste Witz flach, und ohne Humor ist die Tragik oft einseitig, aber falsch dosiert wird es allzu schnell albern oder sentimental. Die entscheidende Zutat, würde ich meinen, um Tragik und Humor gut zu verbinden, ist Respekt.

Was bedeutet für Sie Familie, eines der zentralen Themen im Buch?
Mir geht es da wie Katharina – seit ich selber Kinder habe, begreife ich erst, wie eng verbunden ich mit anderen Menschen bin. Ganz egal, wie eng oder locker das Verhältnis zu den Mitgliedern meiner näheren Verwandtschaft ist, es gibt da ein Element der Zugehörigkeit, das in guten Zeiten Halt gibt, in schwierigen Zeiten einengt und fesselt. Ich bin das, was man gemeinhin einen Familienmenschen nennt, und das bedeutet leider im Umkehrschluss, dass ich mich niemals wirklich vollständig fühle, wenn ich ganz allein bin. Und nur wenn alle Fäden des Familien-Spinnennetzes ruhig bleiben, kann ich selber ruhig sein.

Verlegerin Felicitas von Lovenberg über „Sieh mich an“

Das Beste, was einem Buch passieren kann, sind viele Leserinnen und Leser. In einem frühen Stadium allerdings, wenn das Werk noch verlagsfreies Manuskript ist, bedeutet das vor allem: Konkurrenz.

Den Roman, den ich Ihnen gerne vorstellen möchte, wollten ein gutes Dutzend Verlage unbedingt haben. Und jeder, der ihn las, hatte das Bedürfnis, sich darüber auszutauschen. „Sieh mich an“ von Mareike Krügel war auf der Frankfurter Buchmesse in aller Munde. Seither ist das Buch das Gesprächsthema bei uns im Verlag.

„Sieh mich an“ schildert einen Tag im Leben einer Frau um die vierzig, wie er einerseits normaler und andererseits merkwürdiger nicht sein kann: Erst muss sie ihre Tochter überstürzt aus der Schule abholen, weil das Kind Nasenbluten hat, dann haben die Nachbarn einen bizarren Gartenunfall, am Abend steht der emotional heikle Besuch eines Studienfreundes ins Haus, der Sohn bringt erstmals seine Freundin mit, und der Mann ist unter der Woche aus beruflichen Gründen nie da, doch es scheint zu früh, das als Zeichen einer Ehekrise aufzufassen. Aber dieser Tag ist bei aller Gewöhnlichkeit anders als andere, denn Katharina hat kürzlich eine Entdeckung gemacht, die bewirkt, dass sie alles, was geschieht, in einem anderen Licht sieht, sich selbst eingeschlossen.

Der Roman ist rasant, nachdenklich, lakonisch und zum Heulen komisch, und er besticht durch einen ganz eigenen Ton. Die Lektüre versetzt einem allerdings einen Stich. Denn so leichtfüßig der Roman geschrieben ist, so wenig scheut er die großen Themen. Für mich ist die ein Buch, wie man es nur ganz selten liest, erst recht von einer deutschen Autorin.

Mareike Krügel legt mit „Sieh mich an“ ihren vierten Roman vor. Wenn Sie ihn lesen, werden Sie Buch und Autorin nicht mehr vergessen.

Pressestimmen
Nürnberger Nachrichten

„Mareike Krügel sehr lesenswerter Roman ist feinsinnig und witzig zugleich.“

Heilbronner Stimme

„›Sieh mich an‹ ist eine mutig erzählte Geschichte über zerplatzte Träume und die erdrückende Realität.“

Brigitte "Bücher Spezial"

„Ein rasanter Roman mit furiosem Showdown, der den PR-Rummel verdient hat.“

Kölnische Rundschau

„Wie Katharina - die heimlich Listen schreibt, um das Leben zu strukturieren, aber auch um Pläne und Hoffnungen zu Papier zu bringen - sich schließlich all ihren Ängsten stellt, liest sich großartig.“

lizzynet.de

„Ein Roman wie eine ganze Schatztruhe!“

Flow

„Ein kluges Buch, rasant, gefühlvoll und mit einer erleichternden Portion Witz erzählt.“

Kommentare zum Buch
Es ist was es ist
ele am 28.09.2017

Ein ganz normales Wochenende im Leben von Katharina, das übliche Chaos nur etwas ist anders. Das „Etwas" sitzt in ihrer Brust und tut alles was es nicht tun soll. Es ist was es ist. Aber es ist nicht seine Aufgabe, Hoffnung zu machen. Katharina entdeckt einen Knoten in ihrer Brust. Ein letztes Wochenende soll es so sein wie immer. Bevor sie ihr Geheimnis bekundet. Doch an diesem Wochenende geht alles drunter und drüber. Ihre Tochter hat Nasenbluten und muss von der Schule abgeholt werden. Ein Verkehrsunfall bei spiegelglatter Fahrbahn. Im Nachbargarten mäht sich der Nachbar den eigenen Daumen ab und muss notärztlich versorgt werden, der Wäschetrockner brennt, Kilian ein Studienfreund hat sich angemeldet um das Wochenende bei ihr zu verbringen, außerdem ist in ihrer Ehe mit Costas nicht mehr alles in Ordnung. Dazu die alltäglichen Probleme mit ihrer Tochter Helli, die ein ADHS-Problem hat. Ihre Schwester Sissi verlangt ihre Aufmerksamkeit, ihr Sohn Alex hat eine Freundin und Pink und Floyd sind auch noch plötzlich verschwunden. Kann Katharina in diesem Chaos den Überblick bewahren? Und plötzlich stellt sie ihr ganzes Leben in Frage, ihre Mutter ist zudem viel zu früh an dieser schrecklichen Krankheit verstorben. Selbst meint die Protagonistin an einer Stelle: „Ich bin zu müde für Hoffen und Bangen. Die bestürzende Geschichte ist im personalen Erzählstil aus der Sicht Katharinas verfasst. Der Roman ist in einer wunderschönen Sprache geschrieben und hat mich zutiefst berührt. Große Themen, lustig und zugleich traurig werden angesprochen. Ich habe mich immer gefragt: „Wie kann diese Frau das alles schaffen, was würde ich an ihrer Stelle tun? Ich finde die Geschehnisse auch nicht übertrieben, denn aus eigener Erfahrung ist mir klar, dass es solche Tage gibt an denen man denkt: „ Die ganze Welt hat sich gegen mich verschworen, was kommt denn noch alles?“ Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin hinein fühlen, wenn sie z.B. Gänsehaut und Tränen in den Augen bei bestimmten Liedtexten bekommt. Es sind viele Wahrheiten und Lebensweisheiten im Buch enthalten, wie z.B. „Die Geschichten meiner Mutter haben mich nie interessiert und jetzt, da ich sie hören will, ist sie nicht mehr da.“ Oder: „Eltern lieben blind drauflos aber Geschwister sehen einen wie man wirklich ist.“ Der Roman ist eigentlich nicht wirklich spannend, trotzdem fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Und habe es fast in einem Stück durchgelesen. Am Ende hätte ich mir gewünscht, zu erfahren wie es mit Katharina weitergeht und ob sie die Krankheit besiegen kann. Trotz des traurigen Hintergrunds – ein Wohlfühlbuch, Sprache und Stil tun der Seele unendlich gut. Ein toller Frauenroman! Absolute Leseempfehlung 

Temporeicher, tiefgründiger Roman über den alltäglichen Wahnsinn - trotz aller Übertreibungen sehr authentisch
Lena am 09.08.2017

Katharina ist ungefähr 40 Jahre alt, verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt an einem Ort an der Ostsee. Ihr Mann Costas hat nach seiner Arbeitslosigkeit eine Anstellung als Architekt in Berlin gefunden und ist deshalb nur am Wochenende zu Hause. Den Alltag mit all seinen Tücken muss Katha allein bewältigen. Eine besondere Herausforderung stellt ihre 11-jährige Tochter dar, die unter ADHS leidet und gerade in die Pubertät kommt. Katha schenkt Helli ihre gesamte Aufmerksamkeit, weshalb sie es kaum schafft, den Haushalt zu bewältigen, zumindest stundenweise ein Zubrot als Musikpädagogin zu verdienen, geschweige denn Zeit für sich selbst hat, um einfach nur hinzusitzen oder die Anrufe ihrer Schwester entgegen zunehmen.   "Sieh mich an" schildert einen einzigen Tag in Kathas Leben. Es ist ein Freitag im Winter und das erste Wochenende, an dem Costas nicht nach Hause kommt, da er sich verpflichtet fühlt, zu einer betriebsinternen Weihnachtsfeier zu gehen. Katha nutzt die Gelegenheit, ihren Studienfreund Kilian wiederzusehen, den sie seit Jahren nicht getroffen hat und der an diesem Wochenende in der Gegend ist.   Der Tag beginnt schon denkbar schlecht, als Katha von Hellis Schule gebeten wird, ihre Tochter - mal wieder - wegen Nasenbluten abzuholen. Es folgen ein abgefahrener Seitenspiegel am Auto, ein Trockner, der in Flammen aufgeht und der transsexuelle Nachbar, der sich bei der Reparatur seines Rasenmähers den Daumen abtrennt. In dem ganzen Chaos muss Katha zudem jederzeit mit dem nächsten Ausraster ihrer überdrehten Tochter rechnen.   Scheinbar unberührt - oder einfach schon daran gewöhnt - gehen die Stunden für Katha voran, bis sie am Abend endlich Kilian am Bahnhof abholen kann. Was Katha eigentlich belastet, ist "das Etwas", das sie Tage zuvor in ihrer Brust ertastet hat und dessen gynäkologische Abklärung sie aufgrund ihrer erblichen Vorbelastung vor sich herschiebt.   "Das Etwas sitzt in meiner linken Brust und tut alles, was es nicht tun soll: Es wird nicht kleiner, ist nicht beweglich und schmerzt nicht. Es ist, was es ist. Aber es ist schließlich auch nicht seine Aufgabe, mir Hoffnung zu machen."   Mit Katha möchte man wahrlich nicht tauschen und so ist es bewundernswert, dass sie diese Abfolge an unvorhergesehene Ereignissen mit scheinbar stoischer Gelassenheit erträgt, als gehörten diese zu einem normalen Familienalltag. Tatsächlich hegt sie allerdings Selbstmordgedanken, wobei nicht ganz klar ist, wie ernst es ihr mit einem Abgang, der möglichst schonend für die Hinterbliebenen sein soll, tatsächlich ist.   "Sieh mich an" ist ein tragikomischer Roman über eine Frau, die als Studentin noch so viel vorhatte, aber dann zu früh in die Mutterrolle rutschte und mit zwei Kindern keine Zeit mehr für ihre Dissertation und eine Anstellung als Musikwissenschaftlerin hatte. Die ADHS-Erkrankung ihrer Tochter wurde zu spät erkannt und ihr Ehemann glänzt durch permanente Abwesenheit, weshalb auch er im Alltag keine Hilfe ist. Für ihn ist Katha "nur" Hausfrau, die Stunden der musikalischen Früherziehung, die sie an der Musikschule gibt, erkennt sie ja selbst nicht als berufliche Tätigkeit an. Katha funktioniert nur noch und nur die Liebe zur klassischen Musik und der turbulente Alltag lenken sie ab, damit sie sich nicht mehr Sorgen um ihre Gesundheit machen muss.   Das Thema Brustkrebs bleibt bis zum Ende des Roman eher im Hintergrund, so dass die amüsanten, wenn auch zum Teil bestürzenden Szenen, überwiegen und der Roman insgesamt sehr temporeich und humorvoll zu lesen ist. Als Leser taucht man direkt in die Gedankenwelt von Katha und ihren To-do-Listen ein und nimmt kaum wahr, dass es sich tatsächlich nur um einen Tag im Leben von Katha gehandelt hat und ist geradezu froh, dass man selbst ein so vergleichsweise eintöniges Leben führt. Am Ende kann Katha ihre Emotionen aber nicht mehr kontrollieren, sie sieht derart pessimistisch in die Zukunft und da ist es plötzlich doch ihr Ehemann, bei dem sie Halt sucht. "Sieh mich an" ist ein außergewöhnlich geschriebener, tiefgründiger Roman, bei der die Handlung trotz aller Übertreibungen nichts an ihrer Authentizität verliert und der sich mit der Frage beschäftigt, wie viel von der eigenen Individualität im täglichen Wahnsinn noch übrig bleibt.

starke Frau, die trotz einer folgenschweren Entdeckung versucht, ihren alltäglichen Wahnsinn zu bewältigen
Christine am 04.08.2017

Mareike Krügel traut sich mit einer unglaublich klugen Mischung aus Humor, Leichtigkeit und Tiefgründigkeit an ein beklemmendes Thema.

Berührend und komisch zugleich
liselotterie am 03.08.2017

Dieses Buch lockte mich zunächst mit dem Cover - „Oh, ein Fuchs!“ Die Leseprobe gefiel mir, und das Buch „verschlang“ ich an einem Tag. Ein Tag wie ein Jahr ... Denn auch die Handlung des Romans umfasst nur einen einzigen Tag im Leben von Katharina. Sie ist Anfang 40, Hausfrau, Mutter mit kleinem Nebenjob, der sie glücklich macht, aber weit entfernt ist, was sie sich als junge Frau mit abgeschlossenem Studium der Musikwissenschaften erträumte. Mit ihrem Mann führt sie seit gut einem Jahr eine Wochenendehe. Alles klingt ganz normal, banal, langweilig, solche Leben werden in unserem Land tausendfach gelebt. Doch seit zwei Wochen weiß nur Katharina, dass ein „Etwas“ da ist, das sie in ihrer Brust ertastet hat und das da nicht hingehört. Gedanken um Sinn des Lebens und das, was nach dem Sterben bleibt, beschäftigen sie.   Rückblick, Bestandsaufnahme, Vorausschau und immer wieder ihre heimlich geführten Listen. Das alles beschäftigt Katharina und wird doch immer wieder unterbrochen von dem ganz alltäglichen Chaos und Wahnsinn, der ihr Leben bestimmt. Der Autorin ist eine wundervolle Gratwanderung gelungen zwischen ernsthaften, teilweise fast philosophischen Gedanken und schreiend komischen Situationen. Katharinas Leben ist alles andere als banal und langweilig. Ein pflegeleichter, angepasster Siebzehnjähriger mit Goldkehlchen und eine pummelige, chaotische Elfjährige mit ADHS - unterschiedlicher könnten Kinder nicht sein. Dazu die beiden Nachbarn, die einmal Nachbarinnen waren, ein alter WG-Freund, abenteuerlustige Ratten und Haushaltsgeräte mit Mord- bzw.- Selbstmordabsichten ... Und schließlich das Meer und tatsächlich der Fuchs vom Buchcover. Letzterer ist für mich eine Metapher, denn er lebt sein Leben, ohne dass Katharina sich für ihn verantwortlich fühlen muss. Andere loslassen, zu sich selbst finden, das gelingt ihr im Laufe des Tages immer besser. Dem Ende zu gewinnt die Geschichte an Tiefe, was wohl am Meer liegt, dem Katharina sich endlich wieder zuwendet, auch wenn sie es quasi vor der Haustür hat.   Mir gefällt die Figur der Katharina so gut, weil ich mich an ganz vielen Stellen mit ihr identifizieren kann. Ihr Wunsch nach Perfektion, der oft genug im Chaos endet, die alten, begrabenen Träume, die Wochenendehe, die Flirt-Resistenz. Aber auch die Spontanität, der Mut, aus- und aufzubrechen. Am Ende ist nicht alles gut, aber trotzdem macht mich die Geschichte glücklich. Denn „Glück ist das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.“ (Jo Jansen)   Fazit: Leseempfehlung!

Krüger, Sieh mich an
Beate Heitmeyer am 01.08.2017

Diese Leseprobe ist faszinierend! Morgen kaufe ich das Buch. Ich bin Buchhändlerin und selbst vor 5 Jahren an Brustkrebs erkrankt . Ich verstehe jeden einzelnen von Katharinas Gedanken. Aber ich lebe und fühle mich gut, gelte als geheilt... Und ich liebe Schumann und Heine. Und die Ostsee. Freue mich auf morgen, dann lese ich das Buch zuende. Beate Heitmeyer

Manchmal ist ein Tag länger als ein Jahr
Katina Gremler am 01.08.2017

Püntklich zum VÖ-Datum habe ich das Buch heute ausgelesen und bin fast schon traurig, dass es zu Ende ist. Danke an vorablesen.de und den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar.     Zur Autorin:   Mareike Krügel überzeugt mich mit ihrer klugen Sprache, den Wortwitz und auch besonders der Dramatik, die diese Geschichte auch noch nach dem lesen hinterlässt. Wunderbar. Eines meiner liebsten Bücher in 2017! Ehrlich, ich habe von ihr vorher noch nie was gelesen, das hole ich jetzt nach.   Um was geht es:   Die Geschichte beginnt damit das Katharina Theodoroulakis, (sie ist mit dem Griechen Costa verheiratet), ihre Tochter Helli aus der Schule abholen muss. Und so begleiten wir Katharina und Helli durch einen Tag voller Chaos, Glück, guten Freunden und einer angstmachenden Entdeckung.   Das Buch ist so gegliedert, das es nur einen Tag aus dem Leben von Katharina und ihren Freunden und Verwandten erzählt. Sie gibt uns immer Rückblicke auf das frühere Leben von ihr. Das macht das ganze Buch würzig. Dazu das Chaos um sie herum und man genau weiß, sowas kann einem in 24 Stunden wirklich passieren. 24 Stunden sind lang, manchmal auch zu kurz. Manchmal der purer Wahnsinn, manche Stunden können einen Angst machen und manche sehr fröhlich. Manchmal geht was kaputt und manchmal kann man etwas reparieren oder operieren, ganz wie man es nimmt.   Ganz viel Situationskomik und viel klassische Musik, die mich dazu veranlasst meine alten CD´s mal wieder rauszukramen und beim Lesen leise Musik zu hören, machen für mich dieses Buch zu einem neuen Lieblingsbuch. Wie immer, ist ein Buch aus dem Piper Verlag wunderbar verarbeitet. Was ich hier ebenfalls sehr zu schätzen weiß, ist wie leicht dieses Buch an Gewicht ist. Fast als hätte man nur einen Reader in der Hand und dennoch die ganze Bandbreite von umblättern, Bücherduft und Lesebändchen. Ich liebe Lesebändchen, danke das ihr eines dabei war. :-)   Mein Fazit:   Empfehlenswert zum selber lesen und auch zum verschenken. Ein Buch das nachhaltig spürbar ist. Ein Buch, wo man sich denkt: Katharina entschleunige mal. Mach langsam. Und man das für sich selber auch möchte. Entschleunigen. Langsam lesen. Dieses Buch genießen, denn das ist es, ein wahrer Genuss unter den Sommerbüchern 2017. Danke dafür! 

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