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Toxic Man

Frédéric Schwilden
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Roman

„Derb, selbstironisch, manchmal sentimental.“ - Focus

Alle Pressestimmen (17)

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Toxic Man — Inhalt

Von einem, der auszog, ein Mann zu sein

Sein Vater stirbt, er heiratet. In Köln eröffnet seine bisher größte Fotoausstellung. Der Erzähler steht vor seinem künstlerischen Durchbruch. Mit seiner Frau bekommt er das erste Kind und wird depressiv. Sein Cousin trinkt sich zum Organversagen, sein bester Freund verschwindet im Meer. Er selbst schlägt seinen Kopf gegen die Wand, bis er ohnmächtig wird. Und dann?
„Toxic Man“ erzählt autofiktional davon, dem Terror der Mittelschicht zu entkommen. Sich zu erfinden, zu präsentieren und fast zu vernichten.

Die umwerfende Geschichte eines jungen Mannes, der bewundert und geliebt werden will.

„Hüten Sie sich vor diesem Mann! Er wird Sie nicht mehr loslassen bis Sie, huch, das ganze Buch auf einmal verschlungen haben.“ Jackie Thomae

„Alles an diesem Buch ist schön. Selbst das Hässliche und Kaputte. Auf jeder Seite eine gute Idee, ein toller Gedanke und das Gefühl: schön, dass das jemand aufgeschrieben hat!“ Thees Uhlmann

€ 22,00 [D], € 22,70 [A]
Erschienen am 23.02.2023
288 Seiten, Hardcover
EAN 978-3-492-07191-8
Download Cover
€ 18,99 [D], € 18,99 [A]
Erschienen am 23.02.2023
288 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-60427-7
Download Cover
„Treffsicher und soghaft tragikomisch.“
emotion
„Mit temporeichem Fluff ist das Ganze formuliert, Schwilden unterwandert den eigenen Zynismus und führt ihn mit Freude an Pointen und an der Angeberei vor.“
Berliner Zeitung

Leseprobe zu „Toxic Man“

1.

Ich sitze auf der Terrasse vor dem Haus meiner zukünftigen Schwiegereltern in den Weinbergen. Es ist Anfang August, und ich denke, dass ein Gewitter kommen wird. Riccarda schläft, und ihre Eltern sind ins Tal gefahren, um einzukaufen. Vor mir ist der Garten, der am Hang liegt. In der Mitte ist die Terrasse. Früher stand auf dem Beton-Fundament ein Pool. Danach wurden dort Spanferkel auf den Firmenfeiern von Riccardas Vater gegrillt. Ihm gehörte eine Aluminium-Firma, die Hälfte seiner 50 Mitarbeiter kam aus Frankreich. Die Firma hat er verkauft. Er ist [...]

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1.

Ich sitze auf der Terrasse vor dem Haus meiner zukünftigen Schwiegereltern in den Weinbergen. Es ist Anfang August, und ich denke, dass ein Gewitter kommen wird. Riccarda schläft, und ihre Eltern sind ins Tal gefahren, um einzukaufen. Vor mir ist der Garten, der am Hang liegt. In der Mitte ist die Terrasse. Früher stand auf dem Beton-Fundament ein Pool. Danach wurden dort Spanferkel auf den Firmenfeiern von Riccardas Vater gegrillt. Ihm gehörte eine Aluminium-Firma, die Hälfte seiner 50 Mitarbeiter kam aus Frankreich. Die Firma hat er verkauft. Er ist noch stiller Teilhaber. In der unteren Garage stehen zwei Porsche 911, davor ein Tesla und in der oberen ein alter Porsche-Traktor in Rot.

 

Die Zigarette jedenfalls schmeckt nicht. Nach drei Zügen mache ich sie aus. Vielleicht ist es zu warm, denke ich. Vielleicht brauche ich etwas zu trinken. Ich hole mir ein kleines Bier. Kleine Biere bleiben im Verhältnis zu ihrem Volumen länger kalt, und die Kohlensäure geht nicht so schnell raus. Aber das kleine Bier schmeckt nicht.

Direkt beim ersten Schluck fühle ich mich dick. Ich spüre einen Druck um meinen Kopf. So, als ob ein Gürtel darum geschnallt wäre. Ich überlege, ob der Druck schon länger da ist und ich ihn erst jetzt bemerke oder ob dieser Druck gerade angefangen hat. Ich überlege, ob ich das Bier wegschütten soll. Ich stelle die Flasche mit dem Kronkorken darauf wieder in den Kühlschrank in der Küche und setze mich in den Liegestuhl. Ich denke darüber nach, ob das in Ordnung war, den Kronkorken wieder auf das Bier zu tun, oder einfach nur peinlich kleinbürgerlich.

 

Ich habe noch einen letzten Auftrag vor der Hochzeit angenommen. Die Plattenfirma hatte mich gefragt, ob ich eine Sängerin in London fotografieren wollte. Die Sängerin ist 16, ich hatte ihren Namen noch nie gehört. Sie singt von Depressionen, sagte man mir. Was ich natürlich dumm fand. Jeder vernünftige Mensch mit 16 ist doch depressiv. Sie schickten mir ein paar Videos von ihr. Und in den Augen dieses Fastnochkindes sah ich wirklich die Tragik und Schönheit des ganzen letzten Jahrhunderts der westlichen Welt. Deswegen sagte ich Ja. Das mit den Augen werde ich noch erklären.

Für die Fotos hat die Plattenfirma ein Studio in North Kensington gemietet. Bis heute glaube ich, dass man in Studios keine guten Fotos machen kann. Und erst recht nicht, wenn das Management, zwei Typen von der Plattenfirma, ein Stylist, eine Make-up-Frau und drei Praktikanten da rumstehen. Und meine Fotos entstehen eben nicht in Studios, sondern im Wald, oder auf Supermarktparkplätzen, eben dort, wo man sie eigentlich nicht macht.

 

Und jetzt denke ich, dass das vielleicht keine gute Idee war, den Auftrag anzunehmen. Ich renne durchs Haus, weil ich meine Kamera nicht finde. Hilf mir, ruf ich. Hilf mir doch. In letzter Zeit fühlte ich mich oft hilflos. Ich schreie Riccarda an. Ich weiß nicht mehr genau warum, aber es ist wohl, weil mir das alles zu viel ist. Ich schlage meinen Kopf gegen den Kühlschrank, und für einen Moment werde ich ohnmächtig. Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich die Kamera. Sie liegt auf dem Küchentisch direkt vor mir.

Riccarda geht nach draußen, und ich sitze noch einige Zeit auf dem Boden. Auf der Couch schlafe ich ein. Am frühen Morgen kommt das Taxi.

Der Flug ist pünktlich. Vom Flughafen fahre ich mit dem Expresszug zur Paddington Station. Es ist 7 Uhr Londoner Zeit. Je näher ich dem Zentrum komme, desto mehr Jungen und Mädchen in Schuluniformen steigen ein. In London sehen Kinder wie kleine Banker aus.

Sie tragen Kopfhörer. Meist große, teure Over-Ears mit Noise Cancelling-Funktion. Ich glaube, daran liegt das größte Problem der westlichen Welt. Es gibt keine Welt mehr, auf der alle sind. Jeder will in seiner eigenen leben, in der es nur so klingt, so aussieht, so riecht, wie man es selbst will, in der nur die politischen Gegebenheiten gelten, die das jeweilige Ich akzeptiert.

Schopenhauers wichtigster Satz ist: Die Welt ist meine Vorstellung. Aber heute gilt für die meisten: Meine Vorstellung ist die Welt. Egal ob Influencer, Dschihadist oder Grünen-Wählerin, wirklich alle denken so.

Menschen leben aus Bequemlichkeit in ihrer eigenen Welt. Sie hören die gleiche Musik oder Musik, die so ähnlich klingt wie ihre Musik und die ihnen deswegen von einem Algorithmus empfohlen wird. Menschen entdecken nichts Neues mehr. Und darum geht es doch eigentlich. Das Neue. Das Unbekannte. Das nie zuvor Gesehene. Mir ist es immer darum gegangen.

In unserer Gegenwart verschwimmen Schopenhauers Meine Vorstellung ist die Welt mit Warhols In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes und Beuys’ Jeder Mensch ist ein Künstler. Daraus entsteht das, was ich den Gott-Komplex nenne. Der Übergang der Zehner- in die Zwanzigerjahre des 21. Jahrhunderts wird rückblickend die Zeit gewesen sein, in der die Wohlstandskinder dieser Erde kollektiv glaubten (sie sprachen es natürlich nicht aus, dazu waren sie zu unreflektiert), Götter zu werden.

 

Das fängt damit an, dass Krankenschwestern aus Jena und Tourismuskaufmänner aus Braunschweig Fotos von Avocado-Toasts mit englischen Texten versehen auf Instagram stellen. Dort haben sie 75 Follower, die aus einem Umkreis von 25 Kilometern kommen. Meine Schwester ist Pathologin und lebt in Düsseldorf. Sie ist 33, fleißig, aber nicht überdurchschnittlich intelligent, und nach der Geburt ihres Sohnes postete sie ein Foto, wie sie seine Füße in der Hand hält, sein Kopf ist unscharf im Hintergrund, das Baby gähnt, und darunter hat sie geschrieben:

 

#firstmothersday

#babyboy

#endlesslove

 

Ich weiß wirklich, dass meine Schwester mit niemandem befreundet ist, der Deutsch nicht als Muttersprache spricht. Aber ich glaube, dass in diesem Post alles drinsteckt; die Hoffnung oder die Sehnsucht einer durchschnittlichen Person, ein Star zu sein, von dem es interessant ist, zu wissen, wie das gähnende Baby aussieht. Und gleichzeitig eine Art göttliche Omnipräsenz, die eben nicht metaphysisch spirituell, sondern digital ist.

 

Ich fahre die letzte Strecke von der Paddington Station zum Studio mit einem Taxi. London hat die besten Taxis. Sogar mit einem Rollstuhl kann man einfach einsteigen, oder mit einem Kinderwagen. Alle Taxen haben eine große Tür und einen Platz für so was. Ich schaue durch das Fenster auf die Gehwege vor den Hochhäusern. Die Menschen in London gehen viel schneller als in Berlin oder München, schneller als in jeder deutschen Stadt. London ist eine Stadt, in der die Menschen Geld verdienen müssen. In Berlin braucht keiner Geld. In München ist es einfach da.

Das Studio liegt in einem Wendehammer eines Industriegebiets. Ich steige aus dem Taxi und erkenne das Haus sofort. Es ist das alte Studio von Juergen Teller. Ein sinnlicher Betonkasten in einer Straße am Ende der Zivilisation. Zwischen kaputten Häusern und überwucherten Zäunen. Ich hatte das mal in einem Magazin am Flughafen gesehen. Ich drücke die Klingel. Irgendjemand öffnet die Tür und führt mich an dem schon aufgebauten Studiolicht und der Leinwand vorbei.

 

Sie hat hellblondblau gefärbte Haare, ihr dunkelbrauner Ansatz kommt oben schon wieder durch. Sie steht in einem viel zu großen blau-weiß-roten Marc-Jacobs-Trainingsanzug der nächsten Kollektion vor dem aufgebauten Catering und hat schlechte Laune.

How the fuck should I eat this? I am fucking glutenfree. Don’t you get it?

Ich finde das absurd, aber auch schön. Ich meine, kein vernünftiger Mensch sagt mit 16, I’m glutenfree, und macht eine Szene, weil da ein Berg Sandwiches liegt. Und schon gar nicht, wenn eine Plattenfirma einem einen Millionenvorschuss gezahlt hat. Wer sich mit 16 nicht über Sandwiches freut, muss kaputt sein.

Aber dann wiederum, denke ich, gibt es natürlich nichts Richtigeres als das zu tun, wenn man ein Star ist, sein oder werden will. Beim Starsein geht es darum, in Erinnerung zu bleiben. Der Galerist Johann König hat einmal gesagt, er sei lieber der, der auf der Party auf den Teppich gekotzt hat, als der, der heimlich gegangen ist. Weil man sich an Letzteren niemals erinnern würde.

 

Ich sage also Hi, aber sie beachtet mich nicht. Sie stürmt an mir vorbei durch die offene Glastür und setzt sich im Innenhof auf eine Bank bei einer Wassertonne, in der Goldfische schwimmen. Daneben steht ein großer Baum. Ich stelle meine Tasche mit der Kamera auf einen Tisch und gehe hinaus. Ich zünde mir eine Zigarette an.

 

Hi, sage ich noch mal.

And you are the photographer? You don’t have a camera with you, sagt sie.

Und ich sage: And I didn’t know that the future of music would be glutenfree.

Sie sagt: I’m Billie, but you know that.

 

Berühmte Leute erwarten, dass man sie kennt. Sie erwarten, dass man eine Meinung zu ihnen hat. Sie sind es gewohnt, permanent Dinge gefragt zu werden. Und ihre Antworten sollen dann Platten, Filme, Kleidung oder Magazine verkaufen. Und so ist es eigentlich unmöglich, mit ihnen zu reden. Weil das, was sie sagen, keine Antworten sind, sondern Content, der irgendwas vermarkten soll. Deswegen erzähle ich, wenn ich Menschen fotografiere, immer das, was gerade in meinem Leben passiert. Nichtberühmte Menschen suchen häufig jemanden, der ihnen zuhört, aber Celebrities brauchen jemanden, der ihnen etwas erzählt. Sie können dann abschalten, müssen nicht mehr performen oder verkaufen. Menschen, deren Arbeit es ist, zu unterhalten, wollen auch mal unterhalten werden.

 

Und ich sage: I’m going to be a father soon.

Do you want that, fragt sie.

Ich meine: There’s this song by the White Stripes. We’re going to be friends. That’s what I’m going to play to my son on my guitar.

Und sie fragt: You wanna be friends with your son?

Und ich sage: I am going to be his father.

Und sie sagt: So you’ll start with a lie?

 

Ich schaue auf den Baum in der Mitte des quadratischen Lichthofs. Außen ist nur Beton und Glas. Der Baum überragt die Beton-Stockwerke. Er sieht aus wie ein Tier in einem viel zu kleinen Käfig. Seine Blätter sind rot und gelb.

Ich denke daran, wie meine Schwester durch den Lichtschacht aus dem Keller meinen damaligen Spitznamen rief. Ich stand oben vor der Haustür mit Frau Faller, meiner Kinderfrau, die ein Alkoholproblem hatte. Was auffiel, weil der Cognac-Dekanter zunächst leerer und dann wieder voller und der Cognac dünner wurde. Schluppi, rief meine Schwester aus dem Kellerfenster nach oben. Wegen Schlupp vom Grünen Stern. Und ich stand da und wusste, dass sie da unten war. Ich ging mit Frau Faller hinein. Ich hatte mir die Schuhe ausgezogen und die Wachsjacke. Und im Wohnzimmer hing diese von Picasso in wenigen Strichen gezeichnete Eule. Das war natürlich eine billige Lithografie. Aber so stellten sich meine Eltern Kunst vor: Ein Mann in einem gestreiften Pullover zeichnete was, und im Abonnenten-Shop der Zeit kann man das dann für 150 Mark kaufen.

 

Jedenfalls hatte meine Schwester der Nachbarin Frau Ulbricht, einer sehr netten, Kette rauchenden Putzfrau, die Zunge herausgestreckt, als die morgens um halb sieben an der Haustür klingelte und nach einem Fünf-Mark-Stück für den Zigarettenautomaten gefragt hatte. Und mein Vater fand, dass sie deswegen die Woche im Keller eingesperrt werden musste. Sie war zwölf damals. Und ich muss fünf gewesen sein. Zum Frühstück durfte sie raus. Dann musste sie in die Schule gehen und nach dem Mittagessen wieder in den Keller. Unsere Kinderfrau wusste auch Bescheid.

Es täte ihr wirklich leid, hat sie damals gesagt. Wie meine Mutter stand sie daneben und hat zugelassen, dass meine Schwester unter Tränen und Schreien jedes Mal erneut in den Keller gezwungen wurde und dort übernachten musste. Ein Klo gab es nicht. Sie bekam einen Nachttopf. Da unten. Im Dunkeln. Im Feuchten. Im Kalten. Das war 1994 in einem Vorort vor Bonn, ein Jahr bevor mein Vater einen eigenen Lehrstuhl bekam.

Ich habe nie mit meiner Schwester über all das gesprochen. Mit meiner Mutter auch nicht. Ich weiß das nur, weil sie das im Streit meinem Vater mal vorgeworfen hat.

 

Ich muss etwas komisch geschaut haben, in der Sekunde, in der ich an das alles gedacht habe. Denn Billie sagt: You should try Zoloft.

Und ich frage: What’s that?

Sie sagt: It’s my wife and my life.

 

Zoloft ist ein Antidepressivum.

Die Managerin, eine schwarze und sehr dünne und sehr große Frau mit einer Stoppelfrisur, kommt in den Innenhof. Sie hat ein rot-weißes Wollkleid von Gucci an.

Wie modern, denke ich, als ich sie anschaue. Aber auch, wie banal. Weil Gucci durch Alessandro Michele wieder zu einer ernst zu nehmenden Modefirma geworden ist und es deswegen toll ist, Gucci zu tragen, aber auch einfallslos. Jetzt Gucci zu tragen, ist so eine Politiker-Entscheidung, wenn man alles richtig machen möchte. Und dann liegt man damit trotzdem falsch.

Wobei Politiker natürlich niemals Gucci tragen. Zumindest in Deutschland. Weil sie es sich zwar leisten können, aber nicht trauen, es zu kaufen, weil dann irgendjemand auf Twitter ihren Rücktritt fordert. Und sich dann alles so hochschaukelt, dass sie wirklich zurücktreten müssen. Die Managerin schaut streng auf meine Zigarette. Und dann meint sie, she’s the popstar, you’re the photographer, let’s get to work.

Frédéric Schwilden

Über Frédéric Schwilden

Biografie

Frédéric Helmut Johannes Schwilden wird 1988 geboren und wächst in der Fränkischen Schweiz auf. Nach dem Abitur zieht er nach Berlin, studiert Gartenbau und wird Journalist. Anfangs schreibt er für den deutschen Rolling Stone über Popmusik. Später arbeitet er als Redakteur im Feuilleton der Welt am...

Unser Blog zu Frédéric Schwilden
INTERVIEW mit Frédéric Schwilden, geführt von Matze Hielscher

Deine Romanfigur fragt als Fotograf sein Gegenüber vor jedem Shooting „Wer bist du?“ So möchte ich auch beginnen: Wer bist du? 
Ich will immer weiter sein, als ich schon bin. Als ich noch nicht geschrieben habe, wollte ich schreiben. Als mich noch keiner gesehen hat, wollte ich gesehen werden. Oft bin ich Zuschauer. Ich versuche, alles zu sehen, will alles verstehen. Und fühl mich dabei manchmal groß, aber meistens unendlich klein. Wenn ich mich ins Verhältnis zu Zeit und Raum setze, wird mir bewusst, dass ich egal bin. 

Warum gibt es diesen Roman? 
Es gibt diesen Roman, weil ich möchte, dass er gelesen wird. Ich möchte, dass Menschen über dieses Buch sprechen und nachdenken. Ich glaube, dass jeder von uns eine Geschichte in sich trägt, die es wert ist, besprochen und überdacht zu werden. Wenn wir uns diese Geschichten erzählen und zuhören und über sie sprechen, glaube ich, wird die Welt ein bisschen besser. Wobei das nicht mein Ziel ist. Ich bin kein Weltverbesserer.  

Toxic Man erzählt immer wieder von einem privilegierten Leben, das von außen betrachtet akademisch und wohlhabend aussieht, hinter verschlossenen Türen jedoch in den Abgrund führt. Ist es ein Irrtum anzunehmen, dass ein privilegiertes Leben bedeutet, ein besseres Leben zu führen? 
Jeder Mensch, der in Deutschland lebt, ist privilegiert, gemessen am weltweiten Durchschnitt. Ein Arbeitsloser aus Wuppertal ist privilegiert im Verhältnis zu einem südafrikanischen Minenarbeiter, eine Obdachlose, die in Berlin lebt, ist privilegiert gegenüber einem nordkoreanischen Bauern. Das ist so eine Mode-Diskussion, wo sich Wohlstandskinder einreden, es schlecht gehabt zu haben. Und gleichzeitig ist es ein Irrtum, zu glauben, wenn man aus eine Professorenhaushalt kommt, dass man ein besseres Leben hat. Ich hab die Handwerkerkinder in Franken beneidet. Die hatten die cooleren Fahrräder und die netteren Väter. Ich hab mich für die Bildung meiner Eltern auf eine Art geschämt. Das war alles so weit weg von der Realität. Ich bin mit der Idee aufgewachsen, dass Menschen, die keinen Doktortitel haben, dumm sind. Eine Freundin von mir ist Psychologin, und mit der habe ich da oft drüber gesprochen und deswegen kommt das auch in meinem Buch vor. Natürlich ist Leid relativ, aber es wird absolut empfunden. Und weil Empfinden nur vom Ich abhängt, ist es immer wahr. Insofern kann man alles haben, und trotzdem unendlich unglücklich sein. Avicii, ein erfolgreicher DJ, hat sich 2018 in einer Residenz der Königsfamilie im Oman umgebracht. Es wäre zynisch, zu sagen, er hätte ein besseres Leben geführt als Leute, die weniger Geld oder Ruhm hatten. 

Der Toxic Man ist ein gescheiterter Superheld. Ein Mensch, dessen Superkraft darin besteht, Gift zu sein. Was hat ihn vergiftet? 
Eine Mischung aus Herkunft, Aufwachsen, Zeit und Sehnsucht. Das ist ja im Buch der Vater des Erzählers. Wobei jeder Mann es eigentlich irgendwie ist. Jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, hat das Potential Gift zu sein. Auf das Buch bezogen: der Erzähler ist Fotograf. Sein Vater stirbt. Er macht ein Foto seines toten Vaters im Krankenhaus und das Bild wird das Titelbild seiner ersten großen Museumsausstellung, die er „Toxic Man“ nennt. Dieser Vater hat selber schon einen Vater gehabt, der depressiv und Alkoholiker war. Dieser Vater ist ein Nachkriegskind, er hat es zu zwei Doktortiteln und einer Professur geschafft. Da muss ja was auf der Strecke bleiben, bei so einem Leben. Bei so viel Ehrgeiz, bei so viel Fleiß, muss was in einem kaputt sein. Und wenn man dazu noch säuft und diesen Fleiß und den Ehrgeiz von seinen Kindern erwartet, dann ist das halt Gift. 

Woran erkennt der Superheld, dass er gescheitert ist? 
Die größten Probleme von Superhelden sind Naivität und Ignoranz. Alle Superhelden sind erst mal Straftäter. Sie begehen Selbstjustiz. Sie wissen, dass das, was sie machen, nicht erlaubt ist, halten sich und ihre Motive aber für so wichtig, dass sie glauben, das rechtfertigt, Gesetze zu ignorieren. Menschen, die so handeln, sind immer gescheitert und wissen es nicht. Egal, ob sie fürs Klima, ein deutscheres Deutschland oder den Islamischen Staat kämpfen. Das sind Arschlöcher, die sich als Romantiker tarnen. 

Mit welchem Bild von Männlichkeit bist du aufgewachsen? 
Ich weiß gar nicht, ob es ein festes Bild von Männlichkeit gegeben hat. Ich hab meinen Vater gar nicht dezidiert geschlechtlich wahrgenommen. Er war ein brillanter Wissenschaftler, und zuhause ein Choleriker, der seine eigene Verletzlichkeit überschrien hat. Aber ist das männlich?  Und früher hat er geraucht und in Griechenland einen Bundeswehrparka getragen. Er hat viel getrunken. Aber das haben viele Frauen, die ich in meinem Leben getroffen habe, auch. Vielleicht anders. Ich glaube, die Männer in meiner Familie haben alle einen Knacks. Die sind verletzt, die sind teilweise richtig kaputt gewesen. Wir hatten alles, Krebs, Alkoholismus, Depression, Übergewicht, schlechte Haut.  Das ist vielleicht das, wovor ich am meisten Angst habe. Dass das alles bei mir zusammenkommt. Depression hatte ich schon. Übergewichtig bin ich zumindest laut Body-Mass-index. Aber die Haut wird besser, seit ich weniger trinke. 

War dein Vater ein guter Vater? 
Mein Vater hat mich nicht als die Person akzeptiert, die ich war. Das war schmerzhaft. Aber kann man überhaupt ein guter Vater sein? Das ist doch genauso kitschig, wie der Wunsch nach einer Märchenhochzeit mit Disneykutsche. Ich glaube, beim Eltern- und beim Vater-Sein geht es darum, so wenig wie möglich kaputt zu machen.  Wirklich gut kann man das nie machen. Einen Schaden hat jeder durch sein Aufwachsen. 

Du schreibst: „Mit jedem Stück Vergangenheit, das verschwindet, denke ich, komme ich dem Ich, das ich sein will, näher.“ Inwiefern ist dein Erinnern ein Abarbeiten an deiner eigenen Geschichte, damit du selbst frei sein kannst? 
Das Buch ist ein Roman, kein Sachbuch, keine Biografie. Alles darin ist per Definition eine Fiktion. Aber ich glaube, dass viele Fiktionen der Wahrheit am nächsten kommen. Autor zu sein, heißt immer, sich an sich selbst abarbeiten. Ich kann ja nur aufschreiben, was in mir drin ist. Versuchen das festzuhalten, was mir durch die Hände rutscht. Natürlich ist dieses Buch meine Geschichte. Ich hab sie mir ausgedacht und aufgeschrieben. Und natürlich ist das mein Bewusstsein, aber es ist nicht meine erlebte Realität. Dieses Buch zu schreiben, hat mich nicht befreit. Es hat mich aber von Gefühlen befreit. Ich habe beim Schreiben Mitgefühl für die Menschen, über die ich schreibe, entwickelt, das ich vorher nicht oder weniger hatte. Ich habe vielen Menschen verziehen und mir vorgenommen, selbst um Verzeihung zu bitten. 

Kann Kunst uns befreien? Wenn ja, wie muss Kunst sein, damit sie das kann? 
Wenn Kunst etwas soll, ist es keine Kunst mehr. Kunst ist Kunst. Kein Lebensratgeber, kein Coach, kein 12-Punkte-Plan. Mir haben viel mehr Künstler geholfen als ihre Kunst. Weil ich gesehen habe, was Menschen aus sich selbst heraus schaffen können. Ich bewundere Künstler. Sie sind für mich im wirklichen Sinne göttlich. Sie sind Schöpfer, die aus dem Nichts Welten schaffen können. Abgründe. Schönheit. Grausamkeiten. Formen. Vor allen Dingen muss man sich selbst befreien. Das kann einem niemand abnehmen. Mir haben Drogen geholfen. Was jetzt auch wieder krasser klingt, als es ist. Weil alle Dinge, die ich, seit ich sechzehn war, konsumiert habe, auch nichts anderes tun als sämtliche Psychopharmaka, die man psychisch Kranken verschreibt. Die meisten illegalen Drogen wirken genauso auf den Serotonin- und den Dopamin-Haushalt im Gehirn, wie die legal von Psychiatern verschriebenen. Mir haben illegale Drogen geholfen, weniger Angst zu haben, mich nicht mehr zu schämen, wer ich bin. Wobei das natürlich auch nur Abkürzungen waren. Ich glaube, Therapie und Sport und sowas alles ist besser. Drogen sind teuer und man wird auch ziemlich ekelig, wenn man auf der Toilette eines Klubs aufwacht, weil jemand gegen die Tür schlägt, weil die Person denkt, man sei tot. 

Dein Buch schont weder den Erzähler noch die Menschen, über die er berichtet. Es geht um wiederkehrende Panikattacken, elterliche Grausamkeiten, Kokainmissbrauch und Vergewaltigung und dennoch ist es dein Ziel ein Werk zu schaffen, dass Schönheit enthält. Wie geht das zusammen? 
Genauso wie das Gute das Böse braucht, braucht Schönheit Hässlichkeit, um zu existieren, um wahrnehmbar zu sein. Und ich finde sehr viele Dinge, die der Durchschnitt als hässlich empfindet, sehr schön. Der amerikanische Künstler Joel Peter Witkin hat mit Leichenteilen unglaublich poetische und zärtliche Fotografien gemacht. Otto Dix hat die Kriegsversehrten des 1. Weltkriegs in seinem Bild „Die Skatspieler“ gemalt. Es sind Fabelwesen. Durch Terror und Leid entstandene Wolpertinger. Die Kaputten, die Kranken, die Geschändeten konfrontieren uns Wohlstandskinder mit existenziellen Gefühlen. Ich finde Hässlichkeit immer erstmal interessanter als Schönheit. Diese ganzen klassischen Schönheitsideale interessieren mich nicht. Menschen, die der Durchschnitt als schön empfindet, sind für mich leblos. Wahre Schönheit entsteht für mich durch Fehler, durch Risse, durch Wunden, durch Narben. 

In deiner Erzählung tauchen Erlebnisse mit Billie Eilish, Jens Spahn, Malakoff Kowalski auf. Musst du sie um Erlaubnis bitten? 
Wer um Erlaubnis bittet, kann kein Künstler sein. 

Joachim Meyerhoff sagte einmal: „Erinnern heißt erfinden.“ Hast du beim Schreiben einen Unterschied zwischen dem, was wahr ist und dem, was erfunden ist, bemerkt? (Wenn ja, welchen?) 
Ich traue meiner Erinnerungen nicht. Ich weiß, dass auch ich mir meine eigene Vergangenheit und Geschichte zurechtlüge, um klarzukommen. Ich glaube, das habe ich irgendwo gelesen, dass mehr als 70 Prozent von Falschverurteilungen durch amerikanische Gerichte auf falschen Zeugenaussagen beruhen. Nicht auf Lügen, sondern auf falschen Aussagen, von Menschen, die wirklich daran glauben, es so erlebt zu haben. Descartes hat gesagt: „Die Außenwelt könnte ein bloßer Traum sein.“ Schopenhauer fand: „Die Welt ist meine Vorstellung.“ Ich halte den Wahrheitsfetisch unserer Zeit für absurd. Es gibt hunderte Wahrheiten und keine muss stimmen. Fake News können wahr und faktengecheckte Informationen falsch sein. Und ich denke, wenn ich etwas erfinde, wird es auf eine Art auch wahr. Es wird zumindest eine Wahrheit. Ich belüge mich selbst, glaube es, weiß aber, dass es falsch sein kann. 

In deiner Arbeit interessieren dich Widersprüche. Welche eigenen Widersprüche haben sich dir beim Schreiben offengelegt? 
Das ist jetzt so altklug, aber ich bin mir meiner Widersprüche schon recht lange bewusst. Zumindest theoretisch. Vielleicht ist das meine wirkliche Stärke: Widersprüche in Menschen aushalten. Andererseits fällt mir das in der Praxis auch viel schwerer, als es hier so hingesagt klingt. Was hat sich bei mir offengelegt? Ich weiß es echt nicht. Ich habe geweint beim Schreiben, irgendwas muss da ja gewesen sein. 

Vor welchen deiner Eigenschaften hast du Angst? 
Ich hab keine Angst vor meinen Eigenschaften. Ich kenn' sie und weiß, wo es ungesund wird. Gier nach Aufmerksamkeit, nach Erfolg, ist nur bis zu einem gewissen Grad gut. Absolute Eso-Banalität: weniger wollen, mehr sein. 

Es ist dein erster Roman: Welche Hoffnung und welche Ängste hast du für den Roman? 
Die Hoffnung ist, dass er gelesen wird. Gerne auch verrissen. Find ich super. Es gibt in der Kunst kein größeres Kompliment als Ablehnung. Das Schlimmste für mich wäre, wenn dieses Buch egal ist. 

Welchen Anzug hast du beim Schreiben getragen? 
Meine bequemen Anzüge, in denen ich, wenn ich das Jackett ablege, auch einen Mittagsschlaf auf dem Sofa mache. Ich hab aber grundsätzlich aufgehört, unbequeme Anzüge zu tragen. Zu eng ist immer falsch. Schwitzender Stoff sowieso. Wolle, Seide oder Leinen sind richtig. Der Rest ist Mist. Niemand sollte wie Heiko Maas angezogen sein müssen. Slim-Fit ist der größte Irrtum der Post-Moderne. Sieht immer scheiße aus. 

Pressestimmen
emotion

„Treffsicher und soghaft tragikomisch.“

Berliner Zeitung

„Mit temporeichem Fluff ist das Ganze formuliert, Schwilden unterwandert den eigenen Zynismus und führt ihn mit Freude an Pointen und an der Angeberei vor.“

SWR "lesenswert Quartett" mit Denis Scheck

„Schwilden hat ein klugen, einen amüsanten, soziologischen Blick.“

Mixology

„Schwildens Prosa hat Tempo, ist wohldosiert, mit essayistischen Miniaturen und sich überlappenden Zeit- und Handlungswechseln.“

Merkur online

„Komisch und doch berührend.“

Dresdner Morgenpost

„Ein Roman in und über unsere Zeit, so wild wie klug.“

BR „Frankenschau aktuell“

„›Toxic Man‹ ist alles andere als ein woker Beitrag zum Diskurs toxischer Männlichkeit. Es ist ein wildes Konglomerat aus Bekenntnissen, Meinungen, Urteilen, essayhaften Passagen, Dialogen, Anekdoten, Zitaten, einem eigenen Soundtrack und jeder Menge Namedropping. Und dennoch fügen sich die disparaten Teile zu einem formvollendeten, harmonischen Ganzen.“

Abendzeitung

„Der Autor hat ein wichtiges Phänomen in einer Genauigkeit erfasst, die staunen lässt und dieses Buch lesenswert macht.“

Rolling Stone

„›Toxic Man‹ ist ein anekdotisches, ein lustiges Buch – man weiß nicht, ob es stimmt oder wahr ist oder authentisch, aber witzig und traurig ist es.“

Focus

„Derb, selbstironisch, manchmal sentimental.“

NDR Kultur „Neue Bücher“

„Der Roman ist eine höchst erhellende und auch sehr unterhaltsame Lektüre für alle, die diesen Typus Mann zu kennen meinen. Man möchte durchaus mal genauer hineinsehen in diese nur notdürftig als Herz kaschierte Mördergrube eines Egomanen.“

Podcast „1LIVE Stories“

„Es ist besonders, weil auf jeder Seite mindestens ein Satz steht, den man ausschneiden oder zumindest unterstreichen möchte.“

Podcast „Papierstau Podcast“

„Das Buch ist unglaublich lustig, provokant, in bester Popliteratur-Manier.“

carpegusta.de

„Es ist ein Roman entstanden, den man nicht mehr aus der Hand legen mag, bis sich der Schleier über dem narrativen Geheimnis endlich lüftet.“

Bayern 2 „Diwan“

„Ein sehr empfehlenswerter Roman.“

BR 2 "Kultur"

„Durch das Buch zieht sich ein höchst unterhaltsames Hadern mit Deutschland.“

studentpartout.de

„Schwildens Debütroman erinnert dabei stark an einen ›stream of consciousness‹. Und genau durch diesen Stil schafft es der Text so mitreißend zu sein. Weil Lesende sich nicht nur in den Gedanken, sondern auch in den Gefühlen der Figur wiederfinden und vielleicht zum Teil sogar selbst erkennen können.“

Kommentare zum Buch
Uhl Theesmann am 04.06.2023

„Nichts an diesem Buch ist schön. Noch nicht einmal das Hässliche und Kaputte. Auf jeder Seite eine unnütze Idee, ein banaler Gedanke und das Gefühl: wie überflüssig, dass das jemand aufgeschrieben hat!“

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