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Blick ins Buch
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Glutnester

Gedichte

„Wer hätte schon vermutet, dass sich zwischen zwei Buchdeckeln wirklich das verlorene Leben wiederfinden lässt?“ - Neues Deutschland

Alle Pressestimmen (6)

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Glutnester — Inhalt

Auch mit dem lyrischen Werk steht Helmut Krausser seinem vielfältigen künstlerischen Schaffen aus Prosa, Theaterstücken und Musikkompositionen nicht nach und beweist sich als kreativer Tausendsassa. Mit „Glutnester“ entfaltet er ein breites Spektrum an Formen und Farben der Dichtkunst, das vom inspirierten Spiel mit klassischen Versmaßen und Vorreitern bis zum Sprachexperiment reicht. Naturimpressionen, Tiergedichte, Aphoristisches, Großstadtlyrik, Dorfgeschichten und nicht zuletzt das Erotik- und Liebesgedicht öffnen weite Themenräume. Einmal mehr gilt: „Krausser kann's!“ (FR)

„Ein souveräner Alleskönner, der sämtliche Tonarten des lyrischen Sprechens beherrscht“ NZZ

€ 22,00 [D], € 22,70 [A]
Erschienen am 01.02.2021
112 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-8270-1394-1
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€ 11,99 [D], € 11,99 [A]
Erschienen am 01.02.2021
112 Seiten, WMePub
EAN 978-3-8270-8021-9
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„Wer hätte schon vermutet, dass sich zwischen zwei Buchdeckeln wirklich das verlorene Leben wiederfinden lässt?“
Neues Deutschland

Leseprobe zu „Glutnester“

Du hast Zeit,

du hast Licht.

 
Die Ewigkeit

hast du nicht.

 
Fang einfach an.




Anfanghund

Freundin sagt: Mach mehr Hund.

Mach ein Gedicht mit Hund.

Mach Gedichte mit Hunden, denn:

Die Leute hassen Gedichte, doch sie

lieben Hunde, das hebt sich auf,

prompt spielst du nie mehr auswärts.

 
Nach einem Hund kannst du

praktisch alles behaupten. Und füg

am Ende einen Hund hinzu, dann

gehst du auf Nummer Sicher und

machst die Menschen glücklich.

 
Endehund.




Mohnrot, rapsgelb, himmelblau.

Wochen voller Mücken und Fische.

 
Rot das Fischblut, die Kirschen, dein

Nacken und der [...]

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Du hast Zeit,

du hast Licht.

 
Die Ewigkeit

hast du nicht.

 
Fang einfach an.




Anfanghund

Freundin sagt: Mach mehr Hund.

Mach ein Gedicht mit Hund.

Mach Gedichte mit Hunden, denn:

Die Leute hassen Gedichte, doch sie

lieben Hunde, das hebt sich auf,

prompt spielst du nie mehr auswärts.

 
Nach einem Hund kannst du

praktisch alles behaupten. Und füg

am Ende einen Hund hinzu, dann

gehst du auf Nummer Sicher und

machst die Menschen glücklich.

 
Endehund.




Mohnrot, rapsgelb, himmelblau.

Wochen voller Mücken und Fische.

 
Rot das Fischblut, die Kirschen, dein

Nacken und der Abendhorizont.

 
Gelb der Eidotter, die Butter,

der Amselschnabel, die Hälfte der Wespen.

 
Blau dein Kleid, das Meer, der

Himmel und die Kornblumen.

 
Drei Farben. Rot, Gelb, Blau. Wie von

Macke gemalt. So war das.




Vor etwa 6.000 Jahren

tauchte ich auf, ein dünner

Typ auf dem Marktplatz.

Was ist das für einer, fragten

sich die Leute, der quatscht

die ganze Zeit, aber gut,

hören wir mal, was er sagt.

So begann ich Geschichten

zu erzählen, selbsterfundene und

von Vorgängern geklaute, brachte

die Leute zum Lachen und

Weinen und bat am Ende um

ein wenig zu essen. Meist

kam ich damit so einigermaßen

durch, ohne allzuviel

arbeiten zu müssen.

 
Mir gegenüber sitzt eine

junge Literatin, sie sagt,

sie schreibe für sich selbst,

also ohne billige Affekte

und Gekünsteltes.

Nicht für ein Publikum.

Spannungslinien finde sie

ermüdend, Pointen gar gräßlich,

lineare Geschichten seien höchstens

Kindern angemessen. Sie

lebt von Preisen und

Stipendien und lacht über

mich Knecht, der ich jeden Tag schufte,

der ich mich unter ständigen

Einfallszwang stelle, um meinen

Gönnern zu Dienst zu sein.

 
Und ich dachte zurück, wie das

war, vor 6.000 Jahren, ich hielt

mich damals für frech, ja beinahe

dreist.




Glutnester suchen,

draußen in der Nacht,

mit der bloßen nackten

Hand aufnehmen, zum

Mund hinaufheben,

Luft reinpusten,

bis sie heller leuchten, bis

ich Feuer fange, brenne,

wieder Fackel bin und

zündeln kann.




Leben ist ja nur

ein Palindrom

für seltsames Wandern,

 
wie kaum etwas

kein Anagramm ist

für gar nichts.

 
Was ich damit sagen will,

ist viel, doch weniger

wär auch nicht mehr.

 
Solange die Sonne,

die große Glucke,

die Ur-Uhr da oben,

 
den Ozean wärmt,

ist Zeit und das

Mögliche auch.





Glückliche Künstler

 
Kurz vor Weihnachten sitzen im Ristorante

glückliche Künstler,

alle haben von ihren Auftraggebern

Geld bekommen,

jeder möchte

die Rechnung übernehmen,

der Kellner bringt

Pizza.

Pressestimmen
Neues Deutschland

„Wer hätte schon vermutet, dass sich zwischen zwei Buchdeckeln wirklich das verlorene Leben wiederfinden lässt?“

News (A)

„Romancier, Dramatiker, Lyriker: In jeder dieser Eigenschaften verkörpert Helmut Krausser Großformat. Diesfalls gilt es seine Gedichte zu bewundern. Eine Begegnung mit Beethoven, Witwe Bolte, ein Bier bestellend, ironische Selbstdiagnosen: ›Glutnester‹ ist ein Aufleuchten des Witzes in dunkler Zeit.“

glarean-magazin.ch (CH)

„Wir sind also gut unterhalten, und der arme Poet kann seinen Magen füllen.“

Büchermagazin

„Süffisant nimmt Helmut Krauser in ›Hybris‹ sich selbst und seine Zukunft auf die Schippe und erteilt dem Geniekult mit ironischer Verve eine Absage.“

Freie Presse

„Kraussers Gedichte regen einmal mehr zum Nachdenken an, zum Schmunzeln und Genießen. Seine Themen umfassen ein breites Spektrum.“

Junge Welt

„Im neuen Gedichtband ›Glutnester‹ faucht und jodelt der Tausendsassa mopsfidel durch die deutsche Sprache (...), dichtet das Genie.“

Kommentare zum Buch
Peter T. am 06.04.2021

Die Gedichte von Helmut Krausser sind unbedingt laut zu lesen - für die eigenen Ohren oder auch für die Geliebten und alle anderen! Im schönsten Fall sind sie, in alle Spektren explodierende Bilder, die knallige Kettenreaktionen auslösen, doch mindestens ein Riesen Spaß und machen satt und bringen dich zum strahlen und ändern dir den Blick auf alles um dich rum! Peter T.

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