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Der Stoff, aus dem wir sind
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Beschreibung
Von den Rätseln der Natur und der Bewahrung der Erde
Ist die Welt nur eine Maschine? Sind wir nichts als biologische Roboter in einem seelenlosen Universum? In einer faszinierenden Reise durch die Geschichte der Wissenschaften zeigt Fabian Scheidler, dass sich diese Auffassung der Natur als tödlicher Irrtum erwiesen hat. Angesichts der ökologische Krise und der zunehmenden Macht der Technik weist das Buch Wege zu einem neuen Verständnis der Natur und unser selbst. Zugleich eröffnet es Perspektiven für neue Formen des Wirtschaftens und Zusammenlebens, die nicht auf Konkurrenz und Ausbeutung,…
Von den Rätseln der Natur und der Bewahrung der Erde
Ist die Welt nur eine Maschine? Sind wir nichts als biologische Roboter in einem seelenlosen Universum? In einer faszinierenden Reise durch die Geschichte der Wissenschaften zeigt Fabian Scheidler, dass sich diese Auffassung der Natur als tödlicher Irrtum erwiesen hat. Angesichts der ökologische Krise und der zunehmenden Macht der Technik weist das Buch Wege zu einem neuen Verständnis der Natur und unser selbst. Zugleich eröffnet es Perspektiven für neue Formen des Wirtschaftens und Zusammenlebens, die nicht auf Konkurrenz und Ausbeutung, sondern auf Verbundenheit mit dem Lebendigen beruhen.
„Dieses Buch ist ein großer Wurf.“ Ernst Ulrich von Weizsäcker
„Eines der wichtigsten Bücher zum Thema.“ Forum Wissenschaft
Über Fabian Scheidler
Aus „Der Stoff, aus dem wir sind“
Einleitung
Die industrielle Zivilisation hat das Antlitz der Erde innerhalb der letzten zwei Jahrhunderte radikal verändert: An die Stelle von beinahe endlosen Wäldern und vielfältigen Kulturlandschaften sind Megastädte und Industriegebiete, Straßengeflechte und Containerhäfen, landwirtschaftliche Monokulturen und Abraumhalden getreten. Gewaltige Flussläufe wurden begradigt, umgeleitet und aufgestaut, Berge untertunnelt und gesprengt. Was auf der einen Seite als Triumph der Zivilisation über die Natur erscheint, als Beweis der Macht und Intelligenz des Menschen, [...]
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Herr Scheidler, „Der Stoff, aus dem wir sind“, was verbirgt sich hinter dieser Formel?
Das Buch handelt von unserem Verhältnis zu dem, was wir „Natur“ nennen, und das vor dem Hintergrund eines drohenden Kollapses globaler Ökosysteme. Wir betrachten die Natur oft als etwas, das getrennt von uns ist, das wir als Freizeitkulisse genießen,als Ressource ausbeuten oder als Umwelt schützen können. Dabei ist sie der Stoff, aus dem auch wir selbst sind, unser Körper, unser Geist, unsere Fähigkeit zu fühlen. Ich zeige in dem Buch, dass dieser Stoff ganz anders ist, als wir denken. Und dass der gesellschaftliche Wandel, den wir dringend brauchen, nicht ohne eine Veränderung unserer Sichtweise auf uns selbst und die übrige Natur zu haben ist.
Sie sagen, wir verstehen die Wissenschaften heutzutage falsch – was meinen Sie damit?
Die Naturwissenschaften sind vor 400 Jahren mit der Idee ausgezogen, dass die Welt eine Art Maschine ist, die sich vollständig berechnen und kontrollieren lässt. Diese Weltsicht ist in den letzten 100 Jahren spektakulär gescheitert, und zwar auch in der Physik und Biologie. Trotzdem wird uns in populären Darstellungen immer wieder suggeriert, wir seien nichts als biologische Roboter in einer maschinen-artigen Welt. Diese technokratische Ideologie ist im Kern anti-wissenschaftlich.
Ist Ihr Buch auch eine Antwort auf die Frage, warum wir die Klimakrise nicht in den Griff kriegen?
Ja. Solange wir glauben, dass wir durch Technik alles kontrollieren können,sind wir unfähig, die tieferlegenden Strukturen, die unsere Zukunft bedrohen, zu erkennen und zu verändern. Wir brauchen ein neues Verständnis der Natur, das nicht auf Herrschaft, Kontrolle und Ausbeutung beruht, sondern auf Kooperation mit komplexen lebenden Systemen.
Waren Sie überrascht von den Erkenntnissen, die Sie in diesem Buch zutage gefördert haben?
Die moderne Physik und Biologie zeigen uns eine Welt, die viel wunderbarer und rätselhafter ist, als es die technokratische Ideologie auch nur erahnen lässt. Je tiefer man in die Natur schaut, desto mehr zeigt sich, wie wenig wir wissen. Und dass das, was wir glaubten zu wissen, eigentlich ganz anders ist. Das zu vermitteln, ist wichtig, um uns von der gefährlichen Illusion zu befreien, wir könnten alles durchschauen und beherrschen. Ich spreche in diesem Zusammenhang auch von einer „Pädagogik des Staunens“.
Sie kündigen neue Perspektiven auf einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel an. Was sind das für Perspektiven?
Wir sind Gefangene eines Wirtschaftssystems, das mit den Grenzen der Biosphäre nicht vereinbar ist, weil es ständig wachsen muss und dazu die lebendige Natur in tote Waren verwandelt. Wir brauchen einen Umbau unserer grundlegenden Institutionen, in der Wirtschaft ebenso wie im Staat und in der Wissenschaft, damit sie dem Leben dienen und nicht der endlosen Geldvermehrung.
Und, glauben Sie, dass uns dieser Wandel als Gesellschaft gelingen kann?
Nur wenn sich große Teile der Bevölkerung einmischen. Es ist unverantwortlich, die Zukunft der Menschheit und des Planeten allein den Jugendlichen aufzubürden, die mit Fridays for Future auf die Straße gehen. Wir haben nur noch wenig Zeit. Überall, in der Politik, in den Behörden, in der Forschung, in den Schulen und Universitäten muss die Lösung der Erdkrise an oberster Stelle stehen. Dabei kann es nicht um Kompromisse zwischen Wirtschaft und Umwelt gehen. Auf einem toten Planeten gibt es auch keine Ökonomie mehr. Wenn diese Wirtschaft nicht zukunftsfähig ist, müssen wir sie grundlegend ändern. Dabei darf es keine Tabus geben.
Einleitung
Der Stoff, aus dem wir sind
Der große Graben
Das mechanistische Weltbild und der Tod des Universums
Naturwissenschaften in der modernen Megamaschine
Die Ideologie des Getrenntseins
Teil I: Die verkannte Natur
1 Stoff
Aufstieg und Krise der mechanistischen Physik
Von Geld und Atomen
Die Rätsel der Gravitation und des Lichts
Das Verschwinden der Materie
Alice im Quantenland
Das Überleben von Zombie-Begriffen
Die vergebliche Suche nach der Weltformel
„Dunkle Materie“ und „dunkle Energie“
Errungenschaften und Grenzen der modernen Physik
2 Leben
Eine andere Form der Kausalität
Weltinnenräume
Lebewesen verfolgen Ziele
Bewusstsein und Nervensystem
Die Ursprünge des Erlebens
Fühlende Materie und erwachende Quantenfelder
Die Frage nach Tod und Jenseits
Rätsel und Mysterien: die Grenzen unserer Erkenntnisfähigkeit
3 Evolution und Kreativität
Die großen Sprünge in der Geschichte des Lebens
Die Zelle: ein Kosmos voller seltsamer Wesen
Mehrzelligkeit und Kambrische Explosion
Von der Genesis zu Darwin: Geschichten von der Entwicklung des Lebens
Wie entsteht Neues?
Realität und Mythos der DNA
Die drei Sichtweisen auf die Evolution
Kreative Prozesse in der Evolution und beim Menschen
Teil II: Menschliche Gesellschaften und die Krise des Lebens auf der Erde
4 Die vier Verbundenheiten und die Große Trennung
Biosphärischer und gesellschaftlicher Stoffwechsel
Die Ideologie der Trennung
Die Geburt der technokratischen Weltsicht
Die Natur als Objekt
Der Mensch als Objekt und die Spaltung von Körper und Geist
Kollektive Traumata und die Sehnsucht nach dem Ganzen
Die technokratische Gesellschaft und der Verlust der Kontrolle
Geo-Engineering und die Flucht in den Weltraum
Willkommen in der Matrix: der Mensch als Algorithmus
Epilog 1: Wir Außerirdischen
5 Das Ganze denken: Weltsichten und Kosmologien
Wie wir die Welt sehen: Kosmologien und visuelle Wahrnehmung
Die notwendige Unvollständigkeit der Wissenschaften
Die Frage nach der Religion
„Teekannen-Dogmen“
Den Kosmos denken
Indigene Kosmologien des Amazonas
Das Beispiel Bali: die verbundenen Wasser
Auf der Suche nach lebensfreundlichen Kosmologien
Epilog 2: Das Haus der Erkenntnis und das Haus der Macht
6 Planetare Krise und gesellschaftlicher Umbau
Zerfall und Reorganisation komplexer Gesellschaften
Die Epidemie der Einsamkeit
Eine Ökonomie der Verbundenheit
Eine Wirtschaft jenseits von Wachstums- und Profitzwang
Politik der Verbundenheit: Teilhabe und planetare Verantwortung
Die Erneuerung der Wissenschaften und die Wiederkehr der Innenwelten
Eine neue Sicht auf Bildung und Gesundheit
Epilog 3: Wer wir sind, bleibt offen
Dank
Ausgewählte Literatur
Anmerkungen
Bild- und Abdrucknachweis
Register
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