Spielarten der Fantasy
Die populärsten Genres der Fantasy und was sie bedeuten
Klar ist natürlich – Fantasy ist grundsätzlich toll. Wenn aber Leute von Fantasy reden, kann es durchaus sein, dass sie sehr unterschiedliche Dinge meinen. So wie in anderen Erzählformen auch, gibt es bei der Fantasy ein paar Richtungen, die sich in Sachen Erzählstil und Inhalt durchaus unterscheiden.
High Fantasy ist in gewisser Weise die „literarische“ Form der Fantasy – Geschichten dieses Genres sind immer „groß“ und spielen in einer meist uralten und detailliert ausgearbeiteten Welt. Mythologie und große, politische oder magische, Zusammenhänge spielen eine gewichtige Rolle in der High Fantasy. Die Idee der „Queste“, der großen Aufgabe, der sich die Helden, zumeist nicht weniger als der Rettung der gesamten Welt stellen müssen, ist einer der Stützpfeiler der High Fantasy.
„Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien ist das klassische Beispiel für dieses Genre.
Low Fantasy folgt keinem so hohen Anspruch wie ihre zuvor erwähnte Schwester, High Fantasy. Getreu den Regeln der Pulp-Abenteuer-Literatur geht es hier vor allem um das Spektakel. In der Low Fantasy steht weniger das Schicksal einer Welt im Mittelpunkt, als eher die persönlich erfahrenen Abenteuer der Titelfigur. Ein moralischer Kompass ist in der Low Fantasy vollkommen optional und moralische Ambivalenz ist nicht selten das Thema. Das Subgenre „Swords & Sorcery“ („Schwerter und Zauberei“) fällt ebenfalls in das Gebiet der Low Fantasy. Magie ist in der Low Fantasy eine sparsam genutzte Ressource und meistens den Schurken vorbehalten.
„Conan der Barbar“ von Robert E. Howard ist ein extrem klassisches Beispiel für dieses Genre.
Science Fantasy verbindet Elemente aus Science Fiction mit fantastischen Elementen, die normalerweise nur dem Fantasy vorbehalten sind. Innerhalb der Science Fantasy kann es durchaus in Richtung High oder Low Fantasy gehen, das Genre definiert sich nicht durch die Skala seiner Erzählung. Wo „klassisches“ Fantasy eine Erfahrungsmesslatte ansetzt, die lose auf unserer Vorstellung eines mittelalterlichen Weltverständnisses basiert, startet Science Fantasy bei unserer Vorstellung des Universums und reichert es durch fantastische Mythen an, die ihre Wurzeln in den Dingen haben, die wir kennen, gerade erst entdeckt haben oder in den Bereich plausibler Spekulation fallen.
„John Carter vom Mars“ von Edgar Rice Burroghs ist ein gutes Beispiel für dieses Genre.
Urban Fantasy spielt in unserer gegenwärtigen Welt. Oder wenigstens einer nahen Epoche (sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft). Die Grundprämisse von Urban Fantasy ist: Die Welt ist grundsätzlich die, die wir kennen – aber in den Schatten gibt es eine zweite, eine magische Welt, die parallel zu unserer existiert. Magie ist real, aber nur wenigen Eingeweihten vorbehalten, und an Monster nicht zu glauben, schützt einen nicht vor ihnen. Urban Fantasy kann gleichermaßen erzählerisch leichtfüßig daherkommen als auch in dunkle Gefilde des Horror absinken.
Die „Harry Potter“-Reihe von J.K. Rowling ist ein gutes Beispiel für Urban Fantasy.
Dark Fantasy ist ein bisschen das Cyberpunk des Fantasy: Vor dem Hintergrund einer dystopischen Welt, kämpfen oft moralisch ambivalente Antihelden mehr um das eigene Überleben als für ein höheres Ziel. Das Genre schneidet oft das Revier des Horrors und bedient sich vieler, düsterer Stilmittel, um eine bedrückende oder furchteinflößende Atmosphäre zu erzeugen. Magie in der Dark Fantasy ist grundsätzlich eine unheimliche, andersweltliche Kraft, mit der nicht zu spaßen ist und die selten in den Händen geistig gesunder Praktizierender liegt. Happy Ends sind in der Dark Fantasy optional oder stark Definitionssache.
„Der Dunkle Turm“ von Stephen King ist ein Beispiel für Dark Fantasy.
Es gibt noch deutlich mehr Genres, wie die spekulative Weird Fiction, märchenartige oder humoristisches Fantasy, die alle ihren eigenen Blog-Eintrag verdient hätten. Im Großen und Ganzen lassen sich aber die fantastischen Bücher, Filme und Spiele der letzten Jahre in diesen Kategorien eingliedern.
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