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Wir sind dann wohl die Angehörigen
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„Seine Erinnerungen in Romanform sind nicht nur ein Versuch die bis heute andauernde Sprachlosigkeit in seiner Familie zu überwinden, sie sind auch eine berührende Geschichte über das Erwachsenwerden.“
WDR 3Beschreibung
Johann Scheerer erzählt auf berührende und mitreißende Weise von den 33 Tagen um Ostern 1996, als sich sein Vater Jan Philipp Reemtsma in den Händen von Entführern befand, das Zuhause zu einer polizeilichen Einsatzzentrale wurde und kaum Hoffnung bestand, ihn lebend wiederzusehen.
„Es waren zwei Geldübergaben gescheitert und mein Vater vermutlich tot. Das Faxgerät hatte kein Papier mehr, wir keine Reserven, und irgendwo lag ein Brief mit Neuigkeiten.“ Wie fühlt es sich an, wenn einen die Mutter weckt und berichtet, dass der eigene Vater entführt wurde? Wie erträgt man die Sorge, Ungewissheit,…
Johann Scheerer erzählt auf berührende und mitreißende Weise von den 33 Tagen um Ostern 1996, als sich sein Vater Jan Philipp Reemtsma in den Händen von Entführern befand, das Zuhause zu einer polizeilichen Einsatzzentrale wurde und kaum Hoffnung bestand, ihn lebend wiederzusehen.
„Es waren zwei Geldübergaben gescheitert und mein Vater vermutlich tot. Das Faxgerät hatte kein Papier mehr, wir keine Reserven, und irgendwo lag ein Brief mit Neuigkeiten.“ Wie fühlt es sich an, wenn einen die Mutter weckt und berichtet, dass der eigene Vater entführt wurde? Wie erträgt man die Sorge, Ungewissheit, Angst und die quälende Langeweile? Wie füllt man die Tage, wenn jederzeit alles passieren kann, man aber nicht mal in die Schule gehen, Sport machen, oder Freunde treffen darf? Und selbst Die Ärzte, Green Day und die eigene E-Gitarre nicht mehr weiterhelfen?
Medien zu „Wir sind dann wohl die Angehörigen“
Über Johann Scheerer
Aus „Wir sind dann wohl die Angehörigen“
28.4.1996 New York, Central Park
Die Eisbahn ist voll, die Vögel zwitschern, der Frühling liegt in der Luft, aber wir können die Schönheit nicht erkennen. Nicht spüren. Nicht genießen. Wir sind nicht hier, weil wir etwas erleben wollen. Wir können nicht nach Hause. Die Journalisten vor, hinter und über unserem Haus, in Autos und Hubschraubern, die Berichte auf den Titelblättern sämtlicher deutschen Zeitungen. In Deutschland können wir jetzt nicht sein.
Noch Wochen nach unserer Rückkehr nach Hamburg würden sie nach Benni rufen, damit ich mich auf unseren täglichen [...]
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Pressestimmen
„Scheerers berührendes Buch lässt sich als zeitgeschichtliches Dokument dieses Verbrechens lesen oder als Coming-of-Age-Roman. Eine Liebeserklärung an den Vater bleibt es immer.“
NZZ am Sonntag (CH)„Das ist berührend, das geht einem nah, das ist ein ganz neuer Blick auf die Reemtsma-Entführung.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung„(…) ein lesenswertes Lehrstück über ein falsches Leben im ohnmächtigen richtigen.“
Wilhelmshavener Zeitung„Als Roman ist das erschütternde, mitreißende Buch etikettiert, aber es ist ein sehr persönlicher, autobiografischer Bericht. Das liest sich teils wie ein Thriller, greifbar in der Szenerie, bilderreich, gespeist mit den zitierten Briefen der Entführer und des Vaters. (…) Scheerers Tatsachen-Roman ist eine Leidensgeschichte, die der Leser nicht schnell vergisst. “
Südwest Presse„Das liest sich spannend wie ein guter Roman mit hoher psychologischer Dichte.“
Rüsselsheimer Echo„Scheerer hat mit ›Wir sind dann wohl die Angehörigen‹ ein Seelenprotokoll geschrieben. Superstark.“
Offenbach-Post„Dass es Scheerer gelingt, die Gefühlswelt des Kindes nie zu verraten und diese öden Stunden doch spannend, teils sogar komisch zu erzählen, ist die große Stärke dieses Buches.“
Münchner Feuilleton„Einfach lesen!“
Magdeburger Volksstimme„Immer hat Scheerer die verzweifelte Lage des Entführten im Visier,aber auch ein gutes Auge für groteske Randgeschichten, die er mit leisem Humor erzählt.“
Leipziger Volkszeitung„Es ist in höchstem Maße spannend, obwohl wir wissen, wie es ausgeht.“
Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln„Scheerers Buch ist so klug und berührend, weil es sich jeden sentimentalen Annäherungsversuch versagt.“
Die Zeit„Ein starker neuer Ton, ein ungewöhnliches Debüt.“
Der Sonntag„Das Buch zeigt, dass nicht nur Reemtsma selbst während der 33 Tage durch die Hölle ging, sondern auch seine Angehörigen und Freunde.“
Aachener Nachrichten„Seine Erinnerungen in Romanform sind nicht nur ein Versuch die bis heute andauernde Sprachlosigkeit in seiner Familie zu überwinden, sie sind auch eine berührende Geschichte über das Erwachsenwerden.“
WDR 3Wie kam es dazu, dass Johann Scheerer nach über 20 Jahren die Geschichte über seinen Vater aufarbeitet?
Offenbar hat diese Geschichte Johann seither begleitet, ohne dass sich eine Gelegenheit ergeben hätte, zusammenhängend davon zu erzählen. Als ich ihn darauf ansprach, zeigte sich, dass er durchaus ansprechbar war und viele Szenen, Dialoge, Erinnerungsfragmente noch sehr präsent und auch schon in prägnanten Formulierungen parat hatte. Wie immer, wenn man sich Zeit dafür nimmt, sich zu erinnern, stellen sich auch längst vergessen geglaubte Erinnerungen wieder ein, sodass er sehr schnell mit dem Manuskript vorankam. Motiviert hat ihn dabei der Wunsch, selbst zu bestimmen, wann und wie er der Öffentlichkeit mit seiner eigenen Geschichte gegenübertritt. Die Zeit war reif.
Wie kann man sich an so ein sensibles Thema am besten rantasten?
Als ich mit Johann Scheerer Kontakt aufnahm, interessierte ich mich für seine Tätigkeit als Musikproduzent, konkret für seine Arbeit mit Peter Doherty am Album „Hamburg Demonstrations“. Erst bei der Recherche vor unserem ersten Treffen fand ich heraus, dass er der Sohn von Ann-Kathrin Scheerer und Jan Philipp Reemtsma ist. Damit war mir klar, dass er noch ganz andere Geschichten zu erzählen hat. An das Thema habe ich mich dann gar nicht herangetastet, sondern mit einer Bemerkung zu seinem ersten Tattoo eine Tür geöffnet, durch die wir beide entschlossen hindurchgegangen sind.
Was ist das Besondere an der Aufarbeitung? Welchen neuen Blickwinkel eröffnet Johann Scheerer im Vergleich zu seinem Vater?
Die Geschichte der Reemtsma-Entführung wird überhaupt erst vollständig und begreifbar durch die Geschichte seiner Angehörigen, die ebenfalls zu Opfern der Entführer wurden. Sie mussten 33 Tage lang die Ungewissheit darüber aushalten, ob sie ihren Mann bzw. Vater jemals lebend wiedersehen würden. Gleichzeitig hing es auch von ihrem Verhalten ab, ob die Geldübergabe gelingen und es zu einem Wiedersehen kommen würde. 33 Tage, also knapp 800 Stunden, unter Hochspannung bei weitgehendem Entzug von Handlungsoptionen auszuhalten, dabei rund um die Uhr von der Polizei begleitet und von den Medien observiert zu werden, ist nahezu unvorstellbar. Johann Scheerer gelingt es, das alles aus der Perspektive des dreizehnjährigen Jungen, der er war, ganz anschaulich und nachvollziehbar zu machen.
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