Rückkehr
Roman
„Ein flirrendes Spiel zwischen Dämmerlicht, Schweigen und wortlosem Verstehen.“ - Wilhelmshavener Zeitung
Rückkehr — Inhalt
„Es war jene Sommernacht, die unser Leben änderte.“
Jakob Kilv kehrt zurück in das Dorf seiner Kindheit. In der archaischen Natur der Berge kommen Erinnerungen an den letzten Sommer der Jugend hoch. Die alten Freunde sind geblieben – Bruno, Ranz, Zwoller. Auch seine Jugendliebe Liv war nie fort. Damals engagierten sie sich gegen den ansässigen Liftmogul, der das Tal mit einem irrwitzigen Projekt für den Skitourismus öffnen wollte. Ihr Protest lief aus dem Ruder, einer der Freunde verlor sein Leben. Was geschah wirklich in jenem Sommer? Und was passierte zwischen Jakobs Mutter und Bruno – ahnte sein Vater etwas? Jakob muss noch einmal entscheiden, ob er an diesem Ort bleiben kann.
Ein raffinierter psychologischer Roman über die unstillbare Sehnsucht nach Zugehörigkeit, die Kraft des Unausgesprochenen und den einen Moment im Leben, der alles ändert.
„Rückkehr ist wunderbar geschrieben, lyrisch, leichthändig und doch tiefgründig. Ich war gespannt bis zur letzten Zeile“ Norbert Scheuer
„Achten erzählt in betörender Sprache und unvergesslichen Bildern“ stern
In Ihrem neuen Roman kehrt der Protagonist Jakob Kilv nach vielen Jahren in das Dorf seiner Kindheit und Jugend zurück. Er findet dort vieles wieder, was ihn an damals erinnert, die Freunde von früher, seine Jugendliebe. Aber was sucht er eigentlich?
Jakob Kilv ist wund von seinem Leben. Aber über all die Jahre wirkt die Erinnerung an die Jahre im Dorf in ihm. Ein verlorenes Paradies, wie er denkt. Er sehnt sich nach dem, was er verloren hat, möchte es wiederbeleben, sein altes Leben im Dorf wieder aufnehmen und immer wieder fragt er sich, kann das gelingen?
Denn das Dorf ist natürlich nicht das Dorf geblieben, das er kannte. Und doch sucht er dort wieder eine Heimat, will dazugehören und prüfen, ob ein Damals zu einem Jetzt werden kann. Ich glaube, in allen, die heimkehren wollen, lebt eine tiefe Sehnsucht, der sie irgendwann nachgeben müssen.
Das Tal und das Dorf haben sich verändert, seit Jakob gegangen ist. Die Landschaft, die Stimmung, die Leute, die dort leben – ist diese Welt ein Spiegel ihrer Bewohner?
Ja, die Menschen spiegeln sich in der Landschaft, und die Landschaft spiegelt die Menschen. Und es gibt einen Rest an Schönheit in der Natur, der in der Gleichung nicht aufgeht, der intakt bleibt und seinen Zauber bewahrt.
Refugien für die Seele und den Körper und ich glaube, solange es diese Reservate noch gibt, sie werden weniger, bleibt die Erde ein lebenswerter Ort. Jakob hat die Gabe, diese Schönheit für sich zu sehen, aber er sieht natürlich auch, wie angreifbar sie ist.
Ein Leitmotiv in Rückkehr ist der Wunsch nach Verlässlichkeit und Zugehörigkeit. Dennoch wird dieses Grundvertrauen unentwegt auf die Probe gestellt, und das beschäftigt Jakob sehr. Ist diese Auseinandersetzung nicht etwas zutiefst Menschliches?
Zugehörigkeit zu einer Gruppe, zu einer Landschaft, zu einer Weltanschauung und nicht zuletzt zu Menschen, die einen lieben, ist entscheidend für unser Leben. Unser soziales, emotionales und auch für unser physisches Leben.
Das führt auch Jakob wieder ins Dorf – er sucht dort diese Sicherheit, die er früher gespürt hat und die er dennoch am Ende seiner Jugend verloren hat. Bei seiner Rückkehr ins Dorf setzt er alles daran, dieses Grundvertrauen wiederzufinden. Vielleicht ist das seine Form der Suche nach dem Glück.
Sie haben einen speziellen Blick für das Schöne – in der Natur, im Menschen, in den besonderen Momenten des Lebens. Und doch zeigen Sie auch immer wieder, wie fragil das alles ist. Was steckt hinter der Wehmut?
Ich habe allzu oft erlebt, dass Landschaften und Orte, sich verändern. Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, von dem meine Eltern noch erzählten, wie schön es einst gewesen sei, und auch in meiner Kindheit war es noch schön, erst später wurde es ruiniert. In der Erinnerung besteht die Möglichkeit, das Dorf zu erhalten, wie es war. Im Roman ist die Wehmut wie eine Vorahnung – als Autor kann ich mehr wissen als meine Figuren, und vielleicht ist die Wehmut ein Mittel, ihnen etwas von diesem Wissen als Ahnung mitzugeben.
Wo ich jetzt lebe, gibt es viele Gärten, die immer kahler werden. Leer wird die Landschaft. Das Geräusch des Sommers ist die Säge. Das des Herbsts die Laubbläser. Im Frühling kehren die Vögel zurück und singen gegen die Traktoren an, auch darin liegt etwas Wehmütiges. Und manchmal ist es für mich so, als könnte ich das Lied der Vögel schreiben.
In Rückkehr spielt die Welt der Vögel und Ornithologie eine große Rolle. Welches Interesse haben Sie persönlich daran? Und wie kamen Sie darauf, das für den Roman aufzunehmen?
Mich haben immer Zugvögel beeindruckt. Ihr ungeheurer Instinkt, das wiederzufinden, was sie verlassen haben. Ihre Unruhe, ins Weite aufzubrechen. Ihre Zuversicht zurückzufinden über zehntausende Kilometer. Ihr Zugehörigkeitsgefühl für eine Region, einen Ort, einen Brutplatz – sie setzen alles daran zurückzukehren. Wirklich alles. Weder der Dschungel, noch die Wüste, noch das Meer lassen sie zögern, sich aufzumachen. Zugvögel im Besonderen sind eine schöne Metapher für das, was auch Jakob antreibt.
Im Roman heißt es ja „Ich bin wie ein Zugvogel“. Sie stehen für das Wiederfinden, für das Heimkehren. Das wollen wir alle, heimkehren zu einem Ort, der gut zu uns ist, an dem sich leben lässt. Auch wenn man noch nie einen solchen Ort hatte, kann man eine Art Heimkehr erleben, sollte man ihn finden.
Musik: Ludger Singer
„Willi Achten hat mit ›Rückkehr‹ einen modernen Heimatroman geschrieben, der bis zum Ende spannend bleibt.“
„Ein sehr lyrisches Eintauchen in die versunkenen Schmerzen des Erwachsenwerdens.“
„Besonders begeistert die Sprache. (…) Die Sätze haben Rhythmus, die Worte sind genau gewählt. Und dennoch wirkt die Sprache niemals überladen. Sie hat Leichtigkeit und Genauigkeit.“
„Dabei ist die auf zwei Zeitebenen erzählte Geschichte attraktiv. Willi Achten hat das Netz aus umweltpolitischen, psychologischen und erotischen Fäden kunstvoll geknüpft.“
„Ein flirrendes Spiel zwischen Dämmerlicht, Schweigen und wortlosem Verstehen.“
„Er komponiert dramatische Szenen und feinsilbrige Psychogramme, ist beredt und erzählt auch viel über das Ungesagte.“
„›Rückkehr‹ ist ein raffinierter psychologischer Roman über die unstillbare Sehnsucht nach Zugehörigkeit, die Kraft des Unausgesprochenen und den einen Moment im Leben, der alles ändert.“
„Ein raffinierter psychologischer Roman über die unstillbare Sehnsucht nach Zugehörigkeit, die Kraft des Unausgesprochenen und den einen Moment im Leben, der alles ändert.“
„Willi Achtens Roman ist ein melancholischer Rückblick auf etwas, das nie existierte. Die Sehnsucht nach Neuanfängen gepaart mit Verlustängsten. Eine ungesunde Kombination. Ein Text, so leise wie faszinierend, der einen reißenden Fluss als idyllischen Bergbach tarnt.“
„Ein großartiger Roman mit fein austarierten Spannungsbögen, eindrücklich gerade in den leisen Passagen.“
„Willi Achten begleitet Jakobs Suche nach der Wahrheit mit einem melancholischen Grundton und verknüpft gelungen Jakobs lebensprägende Themen.“
„Willi Achtens poetischer neuer Roman ›Rückkehr‹ steuert unterhaltsam auf eine Katastrophe zu.“
„Trotz aller Tiefgründigkeit fühlt sich die Geschichte leicht an, nach Sommer, frischer Luft und Urlaub.“
„Er erzählt einfühlsam, präzise und zugleich poetisch. Lesegenuss pur!“
„Achtens Figuren sind lebensnah, keine holzschnittartigen Idealisten.“
„Mit ›Rückkehr‹ ist Willi Achten ähnlich wie schon mit ›Die wir liebten‹ ein lesenswerter Roman gelungen. Hervorzuheben ist vor allem die lyrische Sprache, die in der Schilderung der Landschaft zum Tragen kommt, die er mit wunderbaren Sprachbildern beschreibt, womit er einem ihre Fragilität vor Augen führt. Man fühlt sich hereingenommen in die bezaubernde Welt der Alpen.“
„Es ist eine langsam erzählte Geschichte, die immer wieder von Natur- oder Landschaftsbeschreibungen ausgebremst wird, aber andererseits dadurch eine zur Bergwelt, in der der Roman spielt, stimmige Atmosphäre aufbaut.“
„Wie seinen Vorgängern merkt man auch ihm an, dass Achten seine literarische Karriere nicht nur als Lyriker begann, sondern bis heute neben seinen Romanen und Erzählungen auch immer wieder Gedichte schreibt und veröffentlicht. Das schlägt in poetisch aufgeladenen Landschaftsbildern zu Buche und verleiht den Prosaarbeiten ihren melancholisch rhythmisierten Ton.“
„Maximal empfehlenswert.“
„Die vielen Schichten der Bedeutungen schwingen überall in Achtens Ton mit; da merkt man ihm den Lyriker an, der Wörter wie Fährten auslegt.“
„Dabei ist die auf zwei Zeitebenen erzählte Geschichte attraktiv. Willi Achten hat das Netz aus umweltpolitischen, psychologischen und erotischen Fäden kunstvoll geknüpft. Einige der darin verstrickten Helden sind so eigensinnig und verrätselt, dass ihnen eine poetische Tiefe zuwächst.“
„Die Beschreibungen der Natur sind stark und intensiv, der Leser riecht förmlich die nass geregneten Nadelgehölze und hat die baufälligen Hütten am Rande der verschlängelten Wirtschaftswege vor Augen.“
„Wie Achten die äußeren und inneren Bedrohungen zusammenmontiert, sorgt von Anfang an für Spannung.“
„Einige Absätze lesen sich, als wären sie einem Sachbuch entnommen und das tut diesem Roman sehr gut, macht ihn zu einem Lesegenuss.“
„Willi Achten rollt die Geschichte mit großem erzählerischen Raffinement aus. Auch wenn der 1958 geborene Autor selbst aus dem niederrheinischen Mönchengladbach stammt und heute in den Niederlanden in der Aachener Grenzregion lebt, gelingt es ihm auf beeindruckende Weise, der alpinen Natur Leben einzuhauchen. Ein Leben freilich, dessen Fragilität in jeder Zeile fast körperlich zu spüren ist.“
"Meine Welt war klein. Sie bestand aus dem Dorf." "Statt also mit Plänen und Sorgen für die Zukunft beschäftigt zu sein, oder aber uns der Sehnsucht nach der Vergangenheit hinzugeben, sollten wir nie vergessen, daß die Gegenwart allein real und allein gewiß ist." So schreibt Schopenhauer und er trifft vielleicht ungewollt diese Idee des brillanten Romans von Willi Achten(1958 - ). Denn mit dem Protagonisten Jakob Kilv hintergeht Willi Achten in gewisser Weise diese Gegenwart, indem er ihn an die Stelle zurück führt, die ihm seine Jugend geschenkt hatte. Aber aus einem Grund: Zukunft. Denn Jakob weiß, was er will. Nicht allein Vergangenheit ausleuchten, er "will eine Zukunft", dazu bedarf es einer "Gegenwart, die frei ist von dem, was geschehen ist". Diese Rückkehr zieht ihn in die Erinnerung des letzten Sommers, den er dort verbrachte und wie im Reigen der Geschehnisse deutlich wird, erkennt er diesen Ort zum ersten Mal (Eliot). Denn Achtens Motto von Eichendorff, dem Buch vorangestellt, macht bereits deutlich, dass Rückkehr heißt: nicht wissen, wohin es geht. Verdienst des Denkens jedoch ist, in die Irre zu führen, so Jakob. "Jeder sieht, was er sieht." Genau die Suche ist es, die Jakob begleitet. Einmal das alte Elternhaus, seine Freunde von damals, nicht gewiss, ob sie es auch heute sind. Vor allem jedoch die Ereignisse, die aus heutiger Sicht noch einmal ein Spotlight erfahren. Insbesondere wird auch ein Licht auf die Freunde geworfen, die Beziehungen, die undurchsichtige und vorsichtige Liebe zu Liv, die auch im Nachhinein als ein Sehnen und Verlangen erscheint. Wohlwissend, "[d]ass nichts ans Ziel kommt, was sofort zum Ziel will." Auch der Blick auf die Eigenschaften der Eltern, der Vater ein Liebhaber der Vogelkunde, die Mutter eine Sängerin und vielleicht auch Träumerin, in Beziehung zu ihm, Jakob, und den Freunden, besonders Bruno. Das Dorf, sein Heimatdorf, ist in den Bergen. Die Idylle und die Natur rauschen in das Erlebnis des Lesers durch die bravouröse Sprache des Autors. So wie in "Nichts bleibt" eine Einzigartigkeit des Beschreibens wirkte, so gelingt es dem Autor auch hier. Ebenso die Dramatik einer endenden Liebe zwischen Vater und Mutter, schon in "Die wir liebten" thematisiert, erfährt auch hier neues Mitgefühl. "Wir sind Körper" heißt es an einer Stelle und schneller erfährt man, was es heißt, Asymmetrie und Fragilität in Beziehungen zu sehen. Warum? Warum geht Jakob zurück? "Mein Herz ist seltsam treu, den Dingen wie den Menschen gegenüber." Eigentlich heißt es: Es ist noch nicht vorbei. Ja, die Vergangenheit liegt noch unbearbeitet vor Jakob. In einer Ferne, die das Auge nur klein erkennt, die die Gedanken jedoch vergrößert zurückholt. "Beredter, [wenn] man nicht spricht." Aber "wahr ist, was erzählt wird." Und so ist die Geschichte von Jakob Kilv, dem Ich-Erzähler, sein Leben. Anderen mitgeteilt, und doch sich selbst. Wortgewaltig, spannend und hinreißend erzählt von Willi Achten. Eine Empfehlung. ~~
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