

Im Schnee - eBook-Ausgabe Im Schnee
Roman
„›Im Schnee‹ ist ein großartiges, fast schüchternes Stück Prosa, ein melancholischer Augenblick, in dem Leben nur aufblitzt, bevor es sich wieder zurückzieht in die Winkel und verstaubten Ecken einer unbedeutenden Gegenwart.“ - (CH) Neue Zürcher Zeitung
Im Schnee — Inhalt
Von der Schönheit und der Härte des einfachen Lebens, von der Gnade der Freundschaft und dem Moment des Verlusts
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern. Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, solange er da ist...
Im Rahmen der Eisfelder Sommerkonzerte.
Treffpunkt jeweils 19:45 Uhr am Fontänenbrunnen im Stadtpark (Eingang Engelhardtstraße). Ewald Arenz[...]
„›Im Schnee‹ ist ein großartiges, fast schüchternes Stück Prosa, ein melancholischer Augenblick, in dem Leben nur aufblitzt, bevor es sich wieder zurückzieht in die Winkel und verstaubten Ecken einer unbedeutenden Gegenwart.“
„In diesem ruhigen Roman sind Schreibstil und Plot wunderbar aufeinander abgestimmt. Das genügsame geschilderte Leben, in dem es dem Protagonisten dennoch an nichts mangelt, strahlt eine wohltuende Atmosphäre aus.“
„Der Roman von Tommie Goerz (bietet) eine selten gewordene, intensive Lektüre.“
„›Im Schnee‹ von Tommie Goerz macht einfach glücklich. Die Geschichten und Anekdoten bringen eigene Erinnerungen zum Vorschein. Diesem Autor möchte man tagelang, ach was, ein Leben lang zuhören, weil er etwas in uns berührt, wie kaum ein anderer.“
„Dieses Buch beschreibt so stark diese Atmosphäre, diese winterliche Stille außen und innen, abgeschieden vom Rest der Welt und doch mitten im Leben – tolles Buch!“
„Tommie Goerz erweist sich auch in seinem neuen Roman als ein Meister im subtilen Aufzeigen von den Wunden auf der Seele der Idylle.“
„Es ist eine einfache, schnörkellose Sprache, in der sich Bodenständigkeit und Ehrlichkeit widerspiegeln.“
„Es gibt große Schneebücher in der Weltliteratur; in ihnen allen ist das Schneetreiben Allegorie der Vergeblichkeit menschlichen Strebens. Tommie Goerz lässt auch den Schnee am Ende zur Ruhe kommen. Ganz menschlich. Provinz ist hier neben Trumpf auch Triumph.“
„Die Sprache entwickelt einen sehr starken Sog, ich habe mich extrem reingezogen gefühlt. Ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen.“
„Man liest dieses Buch beinahe andächtig, ohne abzusetzen. Dieser makellose, wie mürbe erscheinende Stil hält vermutlich jede Leserin, jeden Leser im Fokus – beeindruckt vom sicheren Strich des routinierten Autors Tommie Goerz, der erst vor zwei Jahren mit ›Im Tal‹ sein Gesellen- und jetzt bereits sein Meisterstück der literarischen Öffentlichkeit präsentiert.“
„Ein beglückendes Leseerlebnis“
„Ein leise, sich zeitnehmende Geschichte (…) deren Herzstück jene Nacht der Totenwache ist.“
„Mit ›Im Schnee‹ ist dem Erlanger Tommie Goerz ein kleines Meisterwerk gelungen. Auf nur 175 Seiten entfaltet er ein ganzes Panorama untergehenden dörflichen Lebens.“
„Eine realistische Milieu-Studie, ganz lakonisch erzählt.“
„So wohltuend, so liebevoll, ohne irgendetwas zu beschönigen. Am besten lesen, wenn es schneit und Sie der Welt ein bisschen entrücken möchten.“
„Tommie Goerz‘ neuer Roman ist atmosphärisch dicht und leise erzählt, er geht behutsam und freundlich mit den Menschen seiner Geschichte um und lässt uns Lesende mit einem warmen Gefühl zurück.“
„Es ist ein sehr ruhiges Buch, sehr atmosphärisch.“
„Er hat eine große Geschichte über eine kleine Welt geschrieben – eine Dorfgeschichte der ganz besonderen Art.“
„Ein sehr ruhiger und gleichzeitig intensiver Roman über zwei alte Männer, die eine lebenslange Freundschaft verbindet. Eine dichte Geschichte, die unaufgeregt die großen Themen unserer Zeit verhandelt.“
„Mit ›Im Schnee‹ hat er eines jener besonderen Bücher geschrieben, die man mit Genuss liest, jedes wohlplatzierte Wort davon.“
Letztes Jahr war Im Tal von Tommie Goerz eines meiner absoluten Lesehighlights, und so konnte ich sein neuestes Werk Im Schnee kaum erwarten. Max ist über 80 Jahre alt und wohnt im (fiktiven) kleinen fränkischen Dorf Austhal. Es ist Winter, Max sieht aus dem Fenster und denkt über das Leben nach. Gerade haben die Totenglocken geläutet, sein bester Freund Schorsch, den er sein Leben lang wie einen Bruder kannte, ist gestorben. Max macht sich auf zur Totenwacht: Abends wachen die Männer, von Mitternacht bis in den Morgen die Frauen. Max bleibt die ganze Nacht, so wie er auch mit Schorsch viel Zeit mit den Frauen des Dorfes verbracht hat, ob beim Besenbinden, Fertigen von Kräutersträußen oder Backen. Tief in Gedanken hängt er seinen Erinnerungen nach an eine Zeit, die nur noch in den Gedanken der Alten lebendig ist, Erinnerungen, die mit ihnen aussterben werden, genauso wie das Dorfleben. Denn das Dorflädchen, den Bäcker, den Schuster, den Metzger und all die anderen alten Gewerke gibt es schon lange nicht mehr. Doch Tommie Goerz verklärt das Dorfleben nicht, die vermeintliche Idylle, die keine ist und nie eine war: "Dieses Dorf [...] ist wie jedes Dorf. Da wohnen Leute, und da gibt es Misthaufen. Und je näher man herankommt, desto mehr stinkt es." Wie schon bei "Im Tal" gelingt es Tommie Goerz auch hier auf unvergleichliche Weise, das Innenleben der Hauptfigur spürbar zu machen und in ihrer Tiefe auszuloten. Wieder ist die Hauptfigur ein stiller, wortkarger Mensch, der seine Gefühle nicht nach außen trägt, aber dennoch tief empfindet. Und in seinen Erinnerungen wird die alte Zeit wieder lebendig, so klar, dass man beim Lesen das Gefühl hat, unmittelbar dabei zu sein. Da ist die eingeschworene Dorfgemeinschaft der Alteingesessenen, die sich gegenseitig hilft. Wenn es etwas zu reparieren gibt, ist immer jemand zur Stelle, man feiert gemeinsam, trifft sich im Wirtshaus, kennt sich von Kindesbeinen an. Der Tee wird aus selbst gesammelten Wildkräutern bereitet, geschlachtet wird auf dem Hof, man ist autark als Gemeinschaft, aber auch hermetisch abgeschlossen gegen alles Neue. Die Zugezogenen aus dem Neubaugebiet gehören auch nach 40 Jahren nicht dazu, man bleibt beim Sie, lässt sie spüren, dass sie niemals dazugehören werden. Ganz zu schweigen gar von Geflüchteten da wird lieber über Nacht ein Haus abgerissen, als zu riskieren, dass dort Afrikaner einquartiert werden. Die gegenseitige soziale Kontrolle ist hoch, jeder sieht alles, doch alle sehen auch gerne weg, wenn etwas nicht gesehen werden soll. Misshandlungen, cholerische Patriarchen da mischt man sich lieber nicht ein. Und über Gefühle spricht man schon gar nicht. Beim Lesen war die Enge für mich stellenweise geradezu körperlich spürbar. Dieses Buch ist ein echtes Juwel, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte, ebenso wie "Im Tal". Sehr, sehr lesenswert.
Regt zum Lesen des Buches an.
Mit seinem belletristischen Romandebüt „Im Tal“ (2023) hatte der als Kriminalschriftsteller preisgekrönte Autor Tommie Goerz (71) das Genre gewechselt und die Geschichte eines Dörflers in der Fränkischen Schweiz erzählt. Im Januar erschien nun beim Piper Verlag mit „Im Schnee“ sein zweiter Roman, der nicht nur in seinem kurzen Titel dem Vorgänger ähnelt. Diesmal ist es die Geschichte des alten Bauern Max, der in Austhal, einem fiktiven oberfränkischen Dorf zwischen Arzberg und Wunsiedel, um seinen heute verstorbenen Freund Schorsch trauert. „Kein Mensch hat den Schorsch je Georg gerufen, nur in seinem Pass hatten sie es so geschrieben: Georg Wenzel. Aber was wissen die im Amt schon von den Menschen.“ Schorsch war für Max viel mehr als nur ein Freund und Nachbar: „Sie waren ja fast wie Geschwister, schon als Kinder.“ Nun ist Schorsch gestorben, liegt daheim aufgebahrt auf dem Sofa, und die Alten kommen zur Totenwacht zusammen – bis Mitternacht die Männer, danach die Frauen, wie es der alte Brauch verlangt. Nur Max bleibt auch noch bei den Frauen dabei. In leisem Gespräch erinnert man sich an gemeinsam Erlebtes, an Komisches und Trauriges. Über Stunden erzählen sie sich von Freuden, vom kleinen Glück und vom Schorsch, aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. „Der Schnee ist wie das Schweigen. … Wenn man schweigt, kommt man sehr gut miteinander aus. Worüber man nicht spricht, das gibt es nicht. Alte Dinge rührte man nicht an. Man wollte, man musste ja zusammenleben.“ Max erinnert sich an ein Dorfleben, das es so heute nicht mehr gibt. „Hier gibt es gar nichts mehr. Keinen Laden, keinen Bäcker, keinen Metzger. Haben wir früher alles gehabt. Sogar mal einen Schmied, einen Schuster, drei Wirtshäuser, einen Wagner, einen Daubner und einen Korbflechter ganz früher und was weiß ich. … Hatte man früher [im Wirtshaus] am Abend zehn, zwölf oder mehr Striche auf dem Filz, völlig normal, waren es heute gerade mal drei, wenn überhaupt. Und es saßen auch viel weniger Männer im Wirtshaus, es gab ja nicht mehr viele.“ Wir lesen von der Geschichte eines sterbenden Dorfes, das für Max einmal die ganze Welt war. Doch das alte Dorf besteht nur noch in seiner Erinnerung. Nichts wird wiederkommen. Inzwischen leben im Neubaugebiet am Ortsrand sogar Neubürger aus der Stadt, sauber getrennt von den Dörflern: „Und die kannte man noch nicht lange genug, egal wie lange sie schon da waren.“ „Im Schnee“ ist ein sehr leiser, eindringlicher, atmosphärisch dichter Roman über das in früherer Zeit sehr einfache, bescheidene Leben auf dem Land. Die Menschen waren mit dem Wenigen zufrieden, was sie hatten und sich leisten konnten. Bei Tommie Goerz, der eigentlich Marius Kliesch heißt und promovierter Soziologe ist, steht nicht die Action im Vordergrund seines Romans, sondern die menschliche Psyche. Er beschreibt die innere Zerrissenheit seiner Dorfbewohner und deren Marotten, aber auch deren selbstverständlichen Zusammenhalt. In alter Zeit war man aufeinander angewiesen und half sich gegenseitig, wo Hilfe erwünscht war. Der saubere Schnee, der den Schmutz verdeckt und dem Durchreisenden eine winterliche Idylle vortäuscht, steht dabei als Symbol für das Verborgene, das Unausgesprochene, das von den Alten bewusst Vergessene. „Das Dorf ein ruhiger See, eine Idylle?“, zweifelt Max an der Begeisterung eines Wanderers. Nein! „Es war ein Rattennest. Wohin man sah, stieß man auf Komisches und Fragen, manchmal auf Dreck und Müll. … Und trotzdem war es schön da.“ Tommie Goerz macht mit seinem Roman „Im Schnee“, dessen Handlung sich nur über die Nacht der Totenwache und den folgenden Vormittag erstreckt, der „Belletristik“ in ihrem originären Wortsinn alle Ehre: Dieser Roman ist wirklich „schöne Literatur“. Es ist kein fränkischer Heimatroman, denn „Austhal ist eigentlich wie viele Dörfer heute“, sondern ein psychologisch tiefgehender, menschlich berührender und gerade wegen seiner dichten Atmosphäre, seiner Behutsamkeit im Umgang mit den Figuren und der leisen Erzählweise ein lesenswerter Roman. Wer heute als jüngerer Angehöriger des modernen Social-Media-Zeitalters noch in einem solchen Dorf wohnt, wird nach der Lektüre dieses Romans vielleicht die Alten besser verstehen und eher gewillt sein, ihnen genauer zuhören, wenn sie aus alter Zeit erzählen. Man sollte auch mal genauer nachfragen, denn viel Zeit bleibt nicht mehr. „Wenn dann die Menschen starben, waren die Geschichten weg. Und damit alles, was sie wussten und immer verschwiegen hatten.“
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