
Die Norland Nannys – Joan und der Weg in ein neues Leben (Die englischen Nannys 1) - eBook-Ausgabe
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Beschreibung
England am Anfang des 20. Jahrhunderts: Drei Frauen, ihre Freundschaft und ihre große Berufung
England, 1902: Die junge, kinderliebende Joan denkt nicht ans Heiraten und lässt sich am fortschrittlichen Norland Institute zur Nanny ausbilden. Nach ihrem Abschluss kümmert sie sich um die Kinder der Countess of Dudley, deren Familie mit dem König befreundet ist. Joan fühlt sich oft allein. Weder ist sie ein Teil der Dienerschaft, noch gehört sie zu der adeligen Familie. Als Reginald, der jüngere Bruder des Earl, aus dem Krieg zurückkehrt, entwickelt sich eine dramatische Liebesgeschichte. Denn Joan…
England am Anfang des 20. Jahrhunderts: Drei Frauen, ihre Freundschaft und ihre große Berufung
England, 1902: Die junge, kinderliebende Joan denkt nicht ans Heiraten und lässt sich am fortschrittlichen Norland Institute zur Nanny ausbilden. Nach ihrem Abschluss kümmert sie sich um die Kinder der Countess of Dudley, deren Familie mit dem König befreundet ist. Joan fühlt sich oft allein. Weder ist sie ein Teil der Dienerschaft, noch gehört sie zu der adeligen Familie. Als Reginald, der jüngere Bruder des Earl, aus dem Krieg zurückkehrt, entwickelt sich eine dramatische Liebesgeschichte. Denn Joan entwickelt Gefühle für den schwermütigen Mann, die sie nicht haben darf …
Historischer Hintergrund:
Tauchen Sie mit dieser hinreißenden Roman-Trilogie ein in die Welt der englischen Nannys!
Die Norland Nannys und ihre Ausbildungsstätte, das Norland College, gibt es wirklich. Liebevolle, moderne und kindgerechte Pädagogik stand dort von Anfang an im Mittelpunkt – und so ist es noch heute. Emily Ward, eine Pionierin der Kindererziehung in England, gründete das inzwischen legendäre Institut vor ca. 130 Jahren. Dessen Nannys nehmen Englands Upperclass-Kinder inklusive Prinz George und Prinzessin Charlotte unter ihre Fittiche.
Weitere Titel der Serie „Die englischen Nannys“
Über Ella Perkins
Aus „Die Norland Nannys – Joan und der Weg in ein neues Leben (Die englischen Nannys 1)“
Prolog
London, Mai 1892
Emily Ward blieb vor den hohen Türen zum Salon stehen, hinter denen gedämpft der Singsang vieler Frauenstimmen zu hören war. Immer mal wieder erklang ein Lachen, schrill und fröhlich. Sie runzelte die Stirn. Bis zu diesem Moment war sie ganz auf ihr Ziel konzentriert gewesen, doch nun wurde sie wieder von der Vorstellung überrannt, dass niemand hören wollte, was sie zu sagen hatte.
Die Frauen, die sich hinter den Salontüren versammelt hatten, gehörten zu den klügsten der Londoner Gesellschaft. Viele von ihnen hatten sich dem Ziel verschrieben, [...]
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Ob Emily Ward wohl wusste, wie viel Einfluss sie mit ihrer Arbeit auf spätere Generationen haben würde, als sie 1876 die Norland Place School mitbegründete? Und ob sie ahnte, dass dies nur eine vorübergehende Station sein würde, bevor sie 1892 mit der Gründung des Norland Institute eine Ausbildungsstätte für Nannys schuf, die bis heute für ihre Exzellenz bekannt ist?
Aber der Reihe nach.
1850 wurde sie als Emily Lord geboren, über ihre Kindheit wissen wir nur wenig. Bereits 1873 trat sie als Lehrerin für Kleinkinder an der Notting Hill High School in Erscheinung. Diese verließ sie 1876 und gründete die Norland Place School für Kinder im Alter von drei bis acht Jahren, die von den pädagogischen Ideen Friedrich Fröbels durchdrungen war. Lehrerinnen ihrer Zeit warfen ihr mitunter vor, der frühkindlichen Bildung zu viel Bedeutung beizumessen. Emily Ward ging jedoch noch weiter, als sie 1892 das Norland Institute gründete, das sich der Ausbildung von Nannys verschrieb.
Bis zu diesem Zeitpunkt war es in den Haushalten der Oberschicht üblich, dass sich ein Dienstmädchen um die Kindererziehung kümmerte, bevor Gouvernanten und Hauslehrer übernahmen. Deshalb sah sich Emily Ward viel Kritik ausgesetzt, zumal sich ihre Ausbildung anfangs vor allem an junge Frauen aus der Oberschicht richtete. Wer brauchte denn eine Ausbildung für so langweilige, simple Tätigkeiten?
Schon bald erwies sich Emily Wards Idee dann aber als Erfolgsgeschichte. Die Schule hatte lange Wartelisten, sowohl von jungen Frauen, die Nannys werden wollten, als auch von Familien, die auf eine Nanny hofften, obwohl diese ein teures Vergnügen waren. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Norland Nannys in den höchsten Kreisen engagiert wurden. So gehörten die Countess of Dudley und die griechische Prinzessin Jelena zu den ersten Kunden aus dem Hochadel.
Die Norland Nannys reisten mit „ihren“ Familien um die Welt und waren auf allen Kontinenten tätig. Die jungen Frauen hatten sich bewusst für diese Ausbildung und diese Lebensform entschieden– eine freie Ausübung ihres Berufs, dem sie mit viel Leidenschaft nachgingen. London und vor allem das Norland Institute am Pembroke Square blieben all die Jahre ihr Fixstern.
Emily Ward war für die Nannys wie eine zweite Mutter, die ihre ehemaligen Schülerinnen nie aus dem Blick verlor. Der Norland Quarterly, eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift der Schule, war fester Bestandteil dieser nicht abreißenden Verbindung. Nur die Norland Nannys und Alumni hatten Zugang dazu und konnten dort Berichte aus dem Institut oder aber von den Nannys lesen, die gerade Anstellungen außerhalb Englands innehatten, von den „nannys abroad“.
Bis zu ihrem Tod 1931 nahm Emily Ward als Schulgründerin stets Einfluss auf die Institution, die aufgrund ihres Erfolgs schon bald von Nachahmern und Trittbrettfahrern kopiert wurde. Doch die „Norlander“, wie sie sich selbst nannten, blieben unübertroffen.
Kein Wunder also, dass sie bis heute beim Hochadel und in vielen reichen Familien für die Kinder sorgen. Ihre beharrliche Sorge für die Kleinsten, voller Liebe, Verständnis und auf Augenhöhe, hat sie zu einer Institution gemacht. Emily Wards Idee wirkt bis ins 21. Jahrhundert und wird noch lange Bestand haben.
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