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Deutsche Geschichte in 100 Objekten

Deutsche Geschichte in 100 Objekten

Hermann Schäfer
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„Der Leser erfährt eine Menge über die deutsche Vergangenheit und die kollektiven Erinnerungen einer Nation – und doch dürfen Vergangenheit und Erinnerung die Rätsel bleiben, die sie sind.“ - Der Spiegel

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Deutsche Geschichte in 100 Objekten — Inhalt

Was haben diese Objekte sowie eine Ritterrüstung, die Tabakdose Friedrichs des Großen und der WM-Fußball von 1954 gemeinsam? Es sind drei von 100 Mosaiksteinen der deutschen Geschichte, stumme Zeugen der Vergangenheit. Hermann Schäfer, einer der führenden Vertreter der deutschen Museumsszene, fügt sie in diesem opulent ausgestatteten Band zusammen. Anschaulich und gut verständlich bringt er die Objekte zum Sprechen und macht zugleich auch ihre erstaunliche Umdeutung im Dienst politischer Interessen und gesellschaftlicher Umbrüche deutlich. Für den interessierten Laien leicht zugänglich, eine Schatzkiste für immer neue Entdeckungen: Aus 100 fesselnden Geschichten wird eine große historische Erzählung. Ein farbiges Panorama der vergangenen über zwei Jahrtausende, von den vorgeschichtlichen Anfängen bis in die jüngste Gegenwart.

€ 14,99 [D], € 14,99 [A]
Erschienen am 09.11.2015
656 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-97233-8
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„Jede Objektgeschichte fesselt auf andere Weise, in der Zusammenschau zeigen sie ein großes, facettenreiches Gesamtbild unserer Geschichte – ein rundum gelungenes Buch!“
Prof. Dr. Lothar Gall

Leseprobe zu „Deutsche Geschichte in 100 Objekten “

Vorwort

Deutsche Geschichte anhand von 100 Objekten zu erzählen ist – schon allein aufgrund des immensen Umfangs eines solchen Projekts – eine gewaltige Herausforderung: Jahrtausende sind in den Blick zu nehmen, in jeder Epoche Erinnerungswürdiges, möglichst Geschichtsträchtiges, vielleicht Überraschendes aufzufinden und am Ende die vielen Einzelteile zu einem großen Ganzen zusammenzufügen – wie farbige Mosaiksteinchen, die jedes für sich, aber erst recht als Gesamtbild ihre magische Wirkung auf den Betrachter entfalten.

Tatsächlich besitzt die Zahl 100 [...]

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Vorwort

Deutsche Geschichte anhand von 100 Objekten zu erzählen ist – schon allein aufgrund des immensen Umfangs eines solchen Projekts – eine gewaltige Herausforderung: Jahrtausende sind in den Blick zu nehmen, in jeder Epoche Erinnerungswürdiges, möglichst Geschichtsträchtiges, vielleicht Überraschendes aufzufinden und am Ende die vielen Einzelteile zu einem großen Ganzen zusammenzufügen – wie farbige Mosaiksteinchen, die jedes für sich, aber erst recht als Gesamtbild ihre magische Wirkung auf den Betrachter entfalten.

Tatsächlich besitzt die Zahl 100 für viele Menschen etwas Magisches: Sei es, weil Zahlen bis 100 noch überschaubar und darum leichter zu merken sind; sei es, weil 100 Grad Celsius den Siedepunkt markieren, weil wir von 100 Punkten als Maximum oder von 100 Tagen Schonzeit sprechen, weil das kleine Einmaleins bei 100 endet oder weil uns der Hundertjährige Kalender manchmal verlässlicher scheint als der Wetterdienst.

Allerdings gibt es weder einen themen- noch einen objektbezogenen Grund, sich auf exakt die Zahl von 100 Objekten zu beschränken. Doch ähnlich wie die interessanteste Ausstellung nur dann besucherfreundlich ist, wenn ihr Spannungsbogen zu überblicken ist und Anfang wie Ende absehbar sind, dient hier die Begrenzung dazu, einen Rahmen für die Auswahl abzustecken – auch wenn dadurch ersichtlich wird, was fehlt, was ausgelassen und in der Darstellung übergangen wurde. Aufgrund seiner eigenen Interessen wird jeder Leser andere Leerstellen sehen, und all diese verweisen darauf, dass unsere Geschichte, ihre Themen wie ihre Objekte, in Herkunft und Zukunft unendlich sind.

Die Relikte aus den vergangenen 300 000 Jahren werden an vielen verschiedenen Orten aufbewahrt, gepflegt, interpretiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie alle verlangen die ganze Sorgfalt, Pflege und Hingabe der Museums-, Bibliotheks- sowie Archivmitarbeiter ebenso wie der Ausstellungsmacher. Nicht von ungefähr zieht es allein in Deutschland jährlich mehr als 100 Millionen Besucher in die Museen. Historische Themen, die am Beispiel von Menschen, Orten, Bauwerken oder eben meist von Objekten dargestellt werden, erfreuen sich dabei besonderer Beliebtheit. Vor allem Originale besitzen häufig eine Aura, der sich kaum jemand entziehen kann oder will. Wer sie betrachtet, sich auf sie einlässt, nimmt diese Eindrücke im Kopf und im Herzen mit. Aus diesem Umfeld heraus hat sich auch die Idee für dieses Buch entwickelt: Im Lauf eines langen und spannenden Berufslebens reifte der Gedanke. Zahlreiche Publikationen über einzelne Exponate und Objektgeschichten erscheinen im Rückblick wie der Testlauf für das vorliegende Buch. Das Echo auf sie war Ermutigung, sich auf das Projekt einzulassen, ein solches Mammutunternehmen in Angriff zu nehmen.

Das Projekt sollte möglichst alle Epochen abbilden: die Antike und das Mittelalter, Spätmittelalter und Frühe Neuzeit, die neuere und neueste Geschichte bis hin zur jüngsten Zeitgeschichte; seine regionale Begrenzung findet es im heutigen Deutschland. Es sollte eine zeitliche Spanne umfassen, die von den ersten Speeren der Menschheit bis zur Energiewende und zum heutigen Selbstverständnis der Deutschen reicht. Langfristige strukturgeschichtliche Veränderungen waren wichtiger als kurzfristige politische Wechsel. Zu den Themen zählen technische Neuerungen ebenso wie Industrialisierung und sozialer Wandel, Erster und Zweiter Weltkrieg, beide Diktaturen auf deutschem Boden und ihre Folgen, schließlich die Vereinigung des geteilten Deutschlands bis hin zum europäischen Einigungsprozess und den Problemen des 21. Jahrhunderts – dies sind nur einige der Facetten, aus denen sich die einzelnen Teile zusammensetzen.

Manche Objekte – vielleicht den Käfer, die Pille, ein Carepaket oder ein Westpäckchen – wird der Leser wie alte Bekannte begrüßen, weil er an sie eigene Erinnerungen knüpft. Oft sind es auch Überraschungsfunde, von denen die wenigsten hätten sagen können, dass sie tatsächlich zur deutschen Geschichte gehören, wie der erste Computer oder auch die Aspirin-Tablette. Jedes einzelne der 100 Objekte wird in den historischen Zusammenhang gestellt, seine Herkunft und individuelle Geschichte beschrieben. Manche können als Leitobjekte exemplarisch für ganze Phasen historischer Entwicklungen gesehen und interpretiert werden, andere werfen Schlaglichter auf kürzere oder längere Prozesse, prägende Strukturen und besondere Ereignisse. Trotz aller gesellschaftlichen Umbrüche und Veränderungen lässt sich doch über die Jahrhunderte auch eine – sicherlich nicht auf deutsche Geschichte beschränkte – Konstante erkennen: die beharrlichen Versuche der Herrschenden, Geschichte zu instrumentalisieren und für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Das fängt bei der römischen Gesichtsmaske an und hört bei Angela Merkels Handy längst nicht auf.

Wie aber wählt man am Ende aus der Fülle des Materials aus, welche historischen Überreste sind geeignet, Deutsche Geschichte in 100 Objekten zu repräsentieren? Schließlich gibt es keinen Kanon der deutschen Geschichte und schon gar nicht einen, der sich konkret auf die Exponate beziehen würde. Manches ist Pflicht, anderes ist Kür, aber jede Auswahl ist subjektiv geprägt und hat zwangsläufig viel mit den Vorlieben sowie biografischen Erfahrungen des Autors zu tun. Das Neumagener Weinschiff etwa vermochte ihn schon als Jugendlicher zu fesseln und stand ihm wieder vor Augen, als er dieses Buch zu schreiben begann. Anderen Objekten begegnete er in späteren Jahren in seinem Berufsleben, wieder andere fielen durch ihre besondere Provenienz auf. In jedem Fall sollten die Objekte anziehen, fesseln und zur Kommunikation anregen. Gesucht wurden mehr dreidimensionale als flache Objekte – selbst wenn diese Vorgabe bei manchen Themen langwierige und nicht immer erfolgreiche Recherchen nach sich zog. Beispielsweise existieren die 1834 beseitigten Zollschranken heute nicht mehr, während Teile der Berliner Mauer in unendlicher Zahl zu besichtigen sind. Aus ebendiesen Gründen wurden weder die Zollschranken noch Mauerüberreste in diese Auswahl aufgenommen, andere Exponate zur deutschen Kleinstaaterei und zum Mauerfall aber sehr wohl.

In der Zusammenschau aller Objekte und Themen kann und will das Buch weder Geschichtsbücher noch Überblicksdarstellungen oder Speziallektüre ersetzen und erst recht nicht den Besuch von Ausstellungen und Museen. Vor allem anderen möchte es neugierig machen auf die Auseinandersetzung mit der Geschichte und dem Leser durch das emotionale Erfahren der Objekte einen weniger abstrakten, konkreteren Zugang zu unserer Vergangenheit eröffnen. Es möchte ein breites, historisch interessiertes Publikum ansprechen. Wer sich eingehender informieren will, dem bietet es Hinweise auf weiterführende Literatur, die auch der Arbeit an diesen Texten zugrunde lag. Wenn der Leser hinschaut, hinterfragt, Zusammenhänge nachvollzieht und auf diese Weise aus den Objekten und ihren Kontexten eine Art Netz von Erinnerungen zu spannen vermag, dann fügen sich Zusammenhänge zu einem Gesamtbild, und das Buch hat eines seiner Ziele erreicht. Ein anderes Ziel ist die Sensibilisierung für die Objekte, ein weiteres die Auseinandersetzung mit den Themen und vielleicht sogar mit den Leerstellen, die es aus eigenem Interesse und eigener Neugier zu füllen gilt. Denn die Vergangenheit ist ja nicht gänzlich vergangen, sondern bleibt immer auch Entstehungsgeschichte, also Grundlage unserer Gegenwart.

Meinen Dank für die vielfältige Unterstützung, die ich während der Arbeit an diesem Projekt immer wieder erfahren konnte, habe ich an anderer Stelle zum Ausdruck gebracht. Neben den Kolleginnen und Kollegen in den Museen, Archiven, Bibliotheken und allen weiteren Einrichtungen, die sich mit Liebe und Leidenschaft der Bewahrung, Pflege und Erforschung ihrer Objekte widmen, danke ich vor allem allen Besucherinnen und Besuchern von Museen und Ausstellungen, denen ich begegnen durfte und die sich als Alltagsmenschen anziehen und faszinieren ließen, interessante Fragen stellten, meine Sensibilität schärften und so durch ihre Neugier das Entstehen dieses Buches maßgeblich förderten.

Ihnen allen sei es gewidmet!


Hermann Schäfer

Köln/Bonn, im September 2015



1 Die Speere von Schöningen

Homo erectus und die „ deutsche “ Vorgeschichte

Die ältesten auf deutschem Boden gefundenen Überreste unserer Vorfahren gehören – natürlich – zu unserer Geschichte. Und das nicht nur, weil sie überraschend einsatzfähig aussehen: acht Speere, sieben aus Fichten-, einer aus Kiefernholz, 1,80 bis 2,50 Meter lang, drei bis fünf Zentimeter dick, beidseits angespitzt, sorgfältig von Menschenhand gefertigt und bearbeitet. In Bauform und Wurfeigenschaften ähneln sie sogar heutigen Speeren und lassen sich 70 Meter weit werfen. Sensationsfunde aus dem Oktober 1994, die allen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge die weltweit ältesten bisher gefundenen Jagdwaffen der Menschheit sind und deren Erforschung das Bild der kulturellen Entwicklung des frühen Menschen nachhaltig verändert.

Als 1983 der Abbau im Helmstedter Braunkohlerevier an der innerdeutschen Grenze bei Schöningen begann, ahnte niemand, welche archäologischen Schätze hier Jahrtausende überdauert hatten. Die Entdeckungen sprengten selbst die kühnsten Erwartungen aller Experten. Archäologen begleiteten den Tagebau und fanden anfangs dicht unter der Oberfläche viele Spuren der jüngeren Vergangenheit. Nach neun Jahren kamen schließlich – gut zehn Meter unter der Oberfläche und aufbewahrt in Jahrmillionen alten Torfschichtungen über die Abfolge zweier Eiszeiten hinweg – acht hölzerne Speere aus der Altsteinzeit zum Vorschein. Nach allen bisherigen Erkenntnissen dienten sie den hier lebenden Urmenschen – Homo erectus – zu Jagd- oder auch Verteidigungszwecken und sind unfassbare 300 000 bis 400 000 Jahre alt.

Neben den Wurfspeeren legten die Archäologen in angrenzenden Schichtpaketen weitere Artefakte frei, die dem Urmenschen dieser Region vermutlich als Distanzwaffen dienten. So die als Lanze, als Wurfstock bzw. -holz und als Klemmschäfte interpretierten menschlichen Jagd- und Arbeitsgeräte, etwa 20 bis 30 Steinwerkzeuge (Schaber) sowie einen angekohlten, auf den Gebrauch von Feuer verweisenden Holzstab, möglicherweise in der Funktion eines Bratspießes. Diese menschlichen Hinterlassenschaften wiederum befanden sich inmitten einer Ansammlung von etwa 12 000 Tierknochen, die von mehr als 20 Wildpferden, vereinzelt von Rothirsch, Wisent, Nashörnern und Elefanten stammen. Die Spuren an den Skelettresten der Pferde sowie aufgeschlagene Knochen weisen auf gezielte menschliche Bearbeitung, vermutlich Schlachtung durch Steinwerkzeuge, hin, wie sie der afrikanische Urmensch bereits vor 1,5 Millionen Jahren etwa mit dem Faustkeil praktizierte.

Alles in allem liegt mit dem Fundensemble die beinahe eine halbe Million Jahre alte Momentaufnahme menschlicher Frühgeschichte vor, im luftdichten Boden des Tagebaus konserviert für die Gegenwart. Was sagt sie uns für das Verständnis unserer Vorfahren, über ihre Intelligenz, das Sozialverhalten und die Anpassungsfähigkeit des Homo erectus im Nordwesten des heutigen Deutschland?

Der mittlerweile gut dokumentierte Fund der Schöninger Speere, dem mit dem „Paläon“ am Entdeckungsort seit 2013 ein Besucherzentrum und Museum gewidmet ist, schließt eine große Lücke im archäologischen Geschichtsbuch der frühen Menschheitsgeschichte, auch wenn noch viele Mutmaßungen bleiben. Etwa 800 000 Jahre ist es nach bisherigem Erkenntnisstand her, dass die ersten Vertreter der vom Menschenaffen und Frühmenschen unterschiedenen Menschenart Homo erectus von Afrika aus Europa erreichten. Als nomadisierender Jäger und Sammler fand dieser aufrecht gehende Urmensch auch im Norden des heutigen Deutschland gute Lebensgrundlagen. Das belegen die ältesten hierzulande gefundenen Überreste von Menschen wie der 1907 entdeckte Unterkiefer des „Homo erectus heidelbergensis“ von Mauer bei Heidelberg (600 000 Jahre) und der 1933 gefundene Schädel des „Urmenschen von Steinheim“ an der Murr (250 000 bis 300 000 Jahre alt). Der 1856 bei Düsseldorf entdeckte Neandertaler ist demgegenüber viel jünger (40 000 Jahre), und noch jünger ist das 1914 bei Bonn-Oberkassel gefundene Paar mit dem ältesten Haushund Europas (14 000 Jahre).

Dabei bedurfte das Überleben des altsteinzeitlichen Menschen in dieser Region ausgebildeter Anpassungsfähigkeiten an wechselvolle Lebensverhältnisse und das entsprechende Klima. Sein Lebensraum im geologischen Eiszeitalter, dem mittleren Pleistozän, wurde über Jahrhunderttausende bestimmt durch den Wechsel von Warm- und Kaltzeiten, den Vorstoß gigantischer skandinavischer Gletschermassen, die in der Zeit vor 400 000 bis 320 000 Jahren auch den niedersächsischen Mittelgebirgsrand erreichten.

Auch die Schöninger Jagdrelikte stammen aus einer Warmphase zwischen zwei Eiszeiten, der Elster- und der Saale-Eiszeit. Am Speere-Fundort, davon geht die Forschung heute aus, entstand im Verlauf eiszeitlicher Ablagerungen aus einer Senke ein See und damit ein vom Menschen häufig aufgesuchter Rast- und Jagdplatz. In der Folge wurde dieses Gebiet wiederum über Jahrhunderttausende hinweg (bis vor etwa 150 000 Jahren) von bis zu 100 Meter hohen Gletschern übertürmt und am Übergang zum Holozän vor etwa 11 700 Jahren mit einer viele Meter starken Schicht aus Löss bedeckt. Auf diese Weise konnten die Speere wie in einem Magazin ungestört lagern und zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung wie „frisch vergraben“ erscheinen.

Das Eiszeitalter oder Quartär ist der jüngste Abschnitt der Erdgeschichte; darin findet die Entwicklung des Menschen, der Gattung „Homo“, statt. Sie begann vor 2,6 Millionen Jahren und dauert bis heute an. Das Quartär wird in zwei geologische Zeitabschnitte unterteilt, das Pleistozän und das Holozän, die Jetztzeit. Die altsteinzeitlichen Funde von Schöningen stammen aus dem mittleren Pleistozän, sind also 320 000 bis 300 000 Jahre alt. Tausende von Generationen vor der Bildung erster Zivil- und Staatsgemeinschaften in Mesopotamien (ca. 4000 v. Chr.) und den ältesten Hochkulturen der Menschheit in Ägypten, Babylonien, Mexiko und Kreta erscheint also der Mensch im Pleistozän. Im nördlichen Mitteleuropa beginnt er als Homo erectus mit seiner Herrschaft über widrige Naturbedingungen, auf heutigem deutschem Boden bewährt er sich als mutiger und listiger Jäger von Wasserbüffel, Auerochse oder Wildpferd, und er tritt bewaffnet den Giganten des Eiszeitalters wie dem Eurasischen Altelefanten, der Säbelzahnkatze oder dem Steppenmammut gegenüber.

Der Schatz von Schöningen fügt sich in dieses archäologische Bild ein und ergänzt es zugleich, denn er wirft Fragen zum Entwicklungsgrad dieses europäischen Homo erectus im Allgemeinen und zum Heidelbergmenschen im Besonderen auf. Fragen, die nicht nur den Archäologen bewegen. Umso spannender, wie die moderne Forschung die „Schöninger Jagdszene“ aus der Altsteinzeit interpretiert.

Da die Jagdgeräte, der „Bratspieß“ und die steinernen Werkzeuge zum Zerlegen inmitten einer Fläche lagen, die von Tausenden Tierknochen bedeckt war und erwiesenermaßen nicht durch nachträgliche Seebewegungen entstand, lassen sich diese Relikte tatsächlich als Beleg für die – mutmaßlich häufiger stattfindende – systematische Jagd des steinzeitlichen Jägers und Sammlers deuten. Der Homo erectus wie später der Neandertaler ernährte sich sehr fleischreich; nördliches Klima und Lebensraum verlangten viel Energie bei einem nomadisch geführten Leben. So wurden wohl auch hier an dem ehemaligen Ufer eines Sees gemeinsam Wildpferde gejagt und vermutlich Strategien der Großwildjagd in der sozialen Gemeinschaft verabredet. „Wer glaubt“, so der Speere-Entdecker Hartmut Thieme, „dass das mit Grunzlauten und Armfuchteln möglich war, der irrt! Eine subtile Kommunikation war nötig, mit Sicherheit gab es bereits eine Form von Sprache.“ Zu den kognitiven Fähigkeiten (bewusst und vorausschauend planen, strategisch denken, sozial kommunizieren und koordinieren) kommen also handwerkliche Fertigkeiten und ein technologisches Wissen hinzu, wie das gezielte handwerkliche Bearbeiten von Rohmaterial (Holz, Stein) zur Werkzeug- oder Waffenherstellung für den gemeinschaftlichen Jagdzweck. Zu solchen Intelligenzleistungen sind nur Wesen aus der Familie der Hominiden befähigt. Sie setzen ein großvolumiges, hoch organisiertes Gehirn voraus, aber auch von Generation zu Generation weitergegebene Erfahrungen.

Die Speere belegen, dass die Schöninger Jäger bereits eine Jagdtechnik besaßen, denn sie sind nicht nur sorgfältig bearbeitet und mit ihren unterschiedlichen Längen vermutlich der Konstitution ihrer Werfer angepasst. Sie sind auch ballistisch optimal austariert, geformt wie heutige Wettkampfspeere und als Distanzwaffen gebaut. Unbeantwortet bleibt bislang die Frage, weshalb die Speere am Schöninger Jagdgrund zurückgelassen wurden. Sind sie eventuell Relikte ritueller Handlungen (H.  Thieme), Bestandteil eines frühen Opferkults des Homo erectus?


Ungeachtet der Vielzahl von Deutungsmöglichkeiten und noch ausstehender Detailuntersuchungen korrigieren die Speere von Schöningen bereits heute eine lange verbreitete Auffassung der Evolutionstheorie, wonach der kräftig gebaute Mensch des Pleistozäns noch kein Jäger gewesen sei, trotz seines starken Kiefers hauptsächlich vegetarisch gelebt und sich wie Tiere von Aas ernährt habe. Wenn aber bereits der Vorfahre des europäischen Neandertalers, der Homo erectus von Schöningen, in großem Stil Wildtiere angegriffen, erbeutet und in der Gruppe unterschiedliche Waffen und Angriffstechniken (Wurfspeere, Lanze) verwendet hat, dann muss das erste Auftreten menschlichen Jagdverhaltens „um mindestens ein Vierfaches an Zeit“ (Thieme) zurückdatiert werden. Bereits der Schöninger Homo erectus war also Großwildjäger und Fleischesser, planender Denker und sprachlicher sozialer Kommunikator mit Anpassungsstrategien für die Klima- und Umweltverhältnisse im nördlichen Harzvorland. Insofern rückt der Schöninger Speerfund den Homo erectus der Altsteinzeit mit seiner menschlichen Intelligenz dem Homo sapiens evolutionsgeschichtlich so nah wie noch nie. Solchen detaillierten Aufschluss über den europäischen „Prä-Neandertaler“ konnten bisherige Knochen-, Schädel- und Siedlungsfunde wie 1908 und 1972/73 im thüringischen Bilzingsleben (400 000 Jahre alt) bislang nicht gewähren.

Auch die Besiedlungsgeschichte Nordeuropas erhält mit dem Speere-Schatz einen neuen Mosaikbaustein, denn sie sind der bisher älteste Siedlungsnachweis des Menschen in Niedersachen – wiederum gut 14 000 Generationen, bevor der moderne Homo sapiens auch auf dem Boden des heutigen Deutschland sesshaft wurde, Ackerbau betrieb und menschliche Kulturlandschaften wie Siedlungen und Großsteingräber schuf (um 5600 v. Chr.).

Dank der altsteinzeitlichen Jagdspeere ist das Braunschweiger Land rund um den Elm heute eine weltweit bedeutsame archäologische Fund- und Untersuchungslandschaft. Sie umfasst inzwischen rund sechs Quadratkilometer und verspricht auch nach 30 Jahren intensiver Forschung noch weitere Erkenntnisse: so zum Beispiel zu urgeschichtlichen Siedlungen, zu Befestigungsanlagen sowie zu Gräbern aus der Jungsteinzeit, der Bronze- und Eisenzeit. Auf diese Weise ergeben sich immer wieder überraschende „Kurzschlüsse“ der modernen Zivilisation mit ihren Ursprüngen, die wesentlich erst durch die Schaufelradbagger des industriellen Fortschritts ermöglicht wurden.

„Es gibt nicht nur Schätze aus Silber und Gold, sondern auch Schätze der Erkenntnis“, sagen Archäologen mit Bezug darauf, dass sich „über 99 Prozent der Menschheitsgeschichte unseres Landes nur in paläontologischen und archäologischen Quellen“ (Harald Meller, nach: Güntheroth/Pursche) abbilden. Einzigartige Entdeckungen wie die von Steinheim und Mauer, Weimar-Ehringsdorf und Mettmann, Nebra oder Schöningen belegen diese Sichtweise. Sie öffnen neue Fenster in die Ursprungszeit des Menschen unserer Region, geben den Äonen des weltumspannenden Zivilisationsprozesses ein wenig klarere Konturen oder lassen bei allem Staunen überhaupt erst verständlich werden, wie lang die Kette der menschlichen Kulturentwicklung wirklich ist. Und wie viele Glieder in dieser Kette immer noch fehlen.

Hermann Schäfer

Über Hermann Schäfer

Biografie

Prof. Dr. Hermann Schäfer, geb. 1942, ist Historiker und international renommierter Museumsfachmann, Gründungspräsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Das von ihm aufgebaute und zwanzig Jahre geleitete Museum für Zeitgeschichte erhielt zahlreiche Auszeichnungen und...

Unser Blog zu Hermann Schäfer
Pressestimmen
Prof. Dr. Lothar Gall

„Jede Objektgeschichte fesselt auf andere Weise, in der Zusammenschau zeigen sie ein großes, facettenreiches Gesamtbild unserer Geschichte – ein rundum gelungenes Buch!“

Gießener Allgemeine

„Eine lebendige und anschauliche Schilderung zentraler Wegmarken, Wendepunkte, Wandlungen und Weiterentwicklungen deutscher Vergangenheit. (...) Dringende Empfehlung.“

Sächsische Zeitung

„Wie Deutsche ihre Geschichten und Objekte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neu gedeutet, gebraucht, missbraucht haben, zeigt Hermann Schäfer wunderbar an mehreren Beispielen.“

Kölner Stadtanzeiger

„Mit seinen im Buch vorgestellten Gegenständen möchte Schäfer Zusammenhänge zu einem Gesamtbild weben, er wirbt für eine ›Sensibilisierung für die Objekte‹, will eine Auseinandersetzung mit den von ihm vorgeschlagenen Themen provozieren. Es gelingt famos.“

NZZ Geschichte

„Von der römischen Gesichtsmaske im Teutoburger Wald bis zum Handy von Bundeskanzlerin Merkel schmökert man mit Lust und Gewinn in der deutschen Geschichte.“

Mannheimer Morgen

„Schäfer möchte den Leser neugierig machen auf die Auseinandersetzung mit der Geschichte. Und dieses Ziel erreicht er auf sehr kurzweilige Weise.“

WDR 3 Mosaik

„Hermann Schäfer hat 100 Objekte aus 2000 Jahren deutscher Geschichte ausgewählt. Darunter eine Pestarztmaske, die Tabaksdose Friedrich des Großen, der Blitzableiter und die Aspirintablette. Die Geschichten, die sich an jedem einzelnen Objekt ablesen lassen, sind erstaunlich komplex und facettenreich.“

Stuttgarter Nachrichten

„Hermann Schäfer erzählt anhand von 100 Gegenständen vielfältig und lebendig die deutsche Geschichte nach, weiß über die Tabakdose Friedrichs des Großen oder Jakob Hemmers Blitzableiter ebenso spannend zu berichten wie über Merkels Handy.“

Sachbuch Bestenliste

Der persönliche Tipp von Prof. Dr. Rainer Blasius: „Der frühere Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn präsentiert eine höchst informative und vor allem leicht verständliche Objekte-Schau. Ganzseitige, farbige Abbildungen mit Kurzerläuterungen dienen als Aufmacher für die einzelnen Artikel, die vom technikgeschichtlichen Wissen des Autors und von seiner museumspädagogischen Erfahrung sehr profitieren.“

Hans-Martin Hinz, Präsident des International Council of Museums, ICOM

„Hermann Schäfers ›Deutsche Geschichte in 100 Objekten‹ bietet wunderbare Zugänge zu den Epochen deutscher Geschichte. Objekte, die die Schnittstellen deutscher Geschichte markieren, erleichtern die Identifizierung mit der Vergangenheit und machen neugierig auf Museumsbesuche.“

Wolfgang Herles

„Objekte erzählen Geschichte – aber nur, wenn sie jemand so prägnant zum Sprechen bringt wie Hermann Schäfer.“

Der Spiegel

„Der Leser erfährt eine Menge über die deutsche Vergangenheit und die kollektiven Erinnerungen einer Nation – und doch dürfen Vergangenheit und Erinnerung die Rätsel bleiben, die sie sind.“

Prof. Dr. Peter Steinbach

„Der Gründungsdirektor des Hauses der Geschichte in Bonn hat mit einem der schönsten Bücher des Jahres ein neues Meisterstück geliefert: 100 Objekte sind der Anlass für einhundert meisterhafte Essays, die ein Bild deutscher Geschichte zeichnen, das nicht indoktriniert, sondern einlädt, nachzudenken, sich überraschen und verunsichern zu lassen und das Verständnis von Epochen, Ereignissen und fremden Welten verständlich machen will.“

Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz

„Zu jedem der 100 Objekte findet man Überraschendes, manchmal ganz Unglaubliches. Der Kunstgriff, den Zeitgeist einer Epoche, die Entstehungsgeschichte des Objekts, seinen Stellenwert im Kontext vergleichbarer Objekte, die vielfach abenteuerliche Geschichte auf dem Weg in eine Sammlung zu beschreiben, ist für jeden, der Sinn für Geschichte hat, von hohem Reiz.“

Inhaltsangabe

Vorwort


Aus Vorgeschichte und Antike

1 Homo erectus und die „deutsche“ Vorgeschichte
Die Speere von Schöningen

2 Weltsicht in der Bronzezeit 
Die Himmelsscheibe von Nebra

3 Die Schlacht im Teutoburger Wald: Arminius contra Varus 
Eine römische Gesichtsmaske

4 Die deutsche Weinkultur 
Das Neumagener Weinschiff


Aus dem Mittelalter

5 Die Wikinger 
Haithabu 1

6 Glocken im kulturellen Wandel
Der Saufang

7 Königsthron – Geschichte und Mythos 
Der Karlsthron in Aachen

8 Gottes-, Herrschafts- und Wirtschaftszeichen 
Das Trierer Marktkreuz

9 Gottesgnadentum und Kaiserherrschaft 
Die Reichskrone

10 Frömmigkeit und Renovatio imperii 
Christussäule und Bernwardtür

11 Heldenepik und das Ideal der Treue 
Das Nibelungenlied

12 Der Ritter als Idol 
Der Bamberger Reiter

13 Gesetzgebung und Rechtsprägung 
Der Sachsenspiegel


Vom Spätmittelalter in die Frühe Neuzeit

14 Armen- und Krankenpflege im Spätmittelalter 
Kabäuschen im Lübecker Heiligen-Geist-Hospital

15 Klöster als Wirtschaftsunternehmen 
Das Tennenbacher Güterbuch

16 Mit den Städten blühen die Zünfte auf 
Die Schmiedefenster im Freiburger Münster

17 Königswahl und Kaisermacher 
Die Goldene Bulle

18 Die Hanse – eine Wirtschaftsmacht
Die Bremer Kogge

19 Ritter – Söldner – Landsknechte – stehende Heere 
Der Plattenrock

20 Universitäten – Gründung und Wandel 
Das Große Siegel der Universität Heidelberg

21 Kathedralen und Dombauhütten in der Spätgotik 
Das Parlerzeichen auf der Parlerin

22 Revolution der Wissenstechnik 
Gutenbergs bewegliche Lettern 

23 Globalisierung im 15./16. Jahrhundert 
Martin Behaims Erdapfel

24 Körperbilder und Geschlechterrollen in der Renaissance 
„Das Frauenbad“ von Albrecht Dürer

25 Stifter, Kunst und Politik 
Die „Markgrafentafel“ von Hans Baldung Grien

26 Bier – vom Wasserersatz zum Volks- und Kultgetränk 
Das Reinheitsgebot

27 Handel im Frühkapitalismus 
In der „Goldenen Schreibstube“

28 Bauernkrieg und frühbürgerliche Revolution 
Werner Tübkes Panoramabild in Bad Frankenhausen

29 Bibelübersetzung und Reformation 
Martin Luthers Biblia Deutsch

30 Stadtleben in Spätmittelalter und Früher Neuzeit 
Die Augsburger Monatsbilder


Aus der Frühen Neuzeit

31 Der Dreißigjährige Krieg 
Die Zapfhähne aus der Schlacht bei Wittstock

32 Jüdisches Leben und Traditionen 
Ein Chanukka-Leuchter

33 Der Schwarze Tod 
Die Pestarztmaske

34 Von der Ewigkeit zur Endlichkeit des Lebens 
Der „Tanzende Tod“

35 Einwanderungsland Preußen 
Das Edikt von Potsdam

36 Architektur und Baukunst im Barock 
Balthasar Neumanns Instrumentum Architecturae

37 Das „Mirakel des Hauses Brandenburg“ 
Die Tabakdose Friedrich des Großen

38 Erhellende Aufklärung 
Der Blitzableiter

39 Französische Revolution in Deutschland 
Goethes „Freiheitsbaum“


Aus dem 19. Jahrhundert

40 An der Schwelle zur Moderne: Die preußische Reformpolitik 
Das Oktoberedikt

41 Altes Volksgut und neue Ideen: Die Romantik 
Die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm

42 Die Völkerschlacht – vom Befreiungskrieg zum Nationalismus 
Skelett mit Kanonenkugel

43 Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit 
Beethovens „Neunte“

44 Ingenieurskunst auf der Großbaustelle 
Der Grabstein von Johann Gottfried Tulla

45 Erste Demokratieversuche und ihre Niederschlagung 
Die Hambacher Fahne

46 Der Deutsche Zollverein 
„Gränzverlegenheiten“

47 Die Eisenbahn – Deutschlands Aufbruch in die Industrialisierung 
Der Adler

48 „Einigkeit und Recht und Freiheit“ 
Der Erstdruck des „Deutschlandlieds“

49 Landwirtschaft im Wandel 
Der Goldene Pflug

50 Der deutsche Militarismus 
Die Pickelhaube

51 Armutsflüchtlinge und Auswanderung 
Geburtsmatrikel von Löb Strauß

52 Das Gespenst einer alternativen Gesellschaftsutopie 
Das Kommunistische Manifest

53 Die Paulskirche: Wiege der deutschen Demokratie 
Der „Zug der Volksvertreter“ von Johannes Grützke

54 Die Elektroindustrie 
Die Dynamomaschine von Werner von Siemens


Aus dem Kaiserreich

55 Die Proklamierung des Kaiserreichs 
„Versailles“ von Anton von Werner

56 Die Anfänge der Arbeiterbewegung 
Die Traditionsfahne der Sozialdemokratie

57 Malerischer Realismus in der Industrialisierung 
Das „Eisenwalzwerk“ von Adolph Menzel

58 Grundlegung des Sozialstaats – das Zuckerbrot zur Peitsche 
Die Kaiserliche Botschaft vom 17. November 1881

59 Der Start ins automobile Zeitalter 
Der Benz Patent-Motorwagen Nummer 1

60 Die pharmazeutisch-chemische Industrie wird Weltmarktführer 
Das Aspirin

61 Von der Bildergeschichte zum modernen Comic 
Die Bleistifte des „lachenden Pessimisten“ Wilhelm Busch

62 Weltmachtpolitik und Kolonialismus 
Der Sarotti-Mohr


Aus dem 20. Jahrhundert

63 Industrialisierter Krieg und Kriegsschuldfrage
Das MG 08/15

64 Die Urkatastrophe des Ersten Weltkriegs 
„Der Krieg“ – das Triptychon von Otto Dix

65 Frankreichs Triumph und Deutschlands Rache 
Der Waffenstillstandswaggon von Compiègne

66 Ausrufung der Republik 
Die Scheidemann-Schallplatte

67 Gleichberechtigung und Emanzipation 
„Frauen! – für die Wahl“

68 Der Nationalsozialismus als Weltanschauung und Ideologie 
Hitlers Mein Kampf

69 Terror gegen den Geist: Die Bücherverbrennung 
Ein Buch, das den Flammen entging

70 Antisemitismus, Rassenwahn und Massenmord 
Der „Judenstern“

71 Rundfunk im Dienst der Propaganda 
Der Volksempfänger

72 Widerstand gegen den Nationalsozialismus 
Die Werkbank von Georg Elser

73 Staatlicher Willkür und Anmaßung 
Nicht einfach „eine“ Guillotine


Aus der Zeitgeschichte seit 1945

74 Der 8. Mai 1945 – Niederlage und Befreiung 
Die sowjetische Fahne auf dem Reichstag

75 Flucht und Vertreibung 
Die Suchdienst-Kartei

76 Die Nürnberger Prozesse – das erste internationale Strafgericht 
Die Anklagebank

77 Hilfe in großer Not: Mythos und Realität 
Carepaket und Westpäckchen

78 Die Erfindung des Computers – aus Rechenfaulheit 
Zuse-Rechenmaschine Z3

79 Staatsgründung mit eingeschränkter Souveränität 
Das Besatzungsstatut

80 Das Wunder von Bern 
Der WM-Ball 1954

81 Ein geeinter Kontinent – Idee und Realität 
Die Europaflagge

82 Von zwei Armeen im Kalten Krieg zu einer im Einsatz 
Helme von Bundeswehr und NVA

83 Antibabypille versus Wunschkindpille 
Anovlar und Ovosiston

84 Vom KdF-Automobil zum Wirtschaftswunder-Käfer 
Der Volkswagen

85 Einwanderung ins Wirtschaftswunder 
Das „Gastarbeiter“-Moped

86 Die RAF und der Deutsche Herbst 
Magnum-Revolver

87 Holocaust – eine TV-Serie: Die Vergangenheit holt die Deutschen ein 
Bilder einer Familiengeschichte

88 Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 
Die Geheimkamera

89 Überwachung und „Vorratsdatenspeicherung“ in der Diktatur 
Die Geruchsproben der Stasi

90 Grenze im geteilten Deutschland 
Abfertigungskabine im Tränenpalast

91 Der erste Deutsche im All – ein Bürger der DDR 
Der Raumanzug von Sigmund Jähn

92 Die Friedensbewegung in der DDR 
„Schwerter zu Pflugscharen“

93 Die Öffnung der Mauer 
Schabowskis Zettel


Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert

94 Die Immer-und-überall-Kultur
MPlayer3 (Pontis)

95 Protestbewegungen in der Bundesrepublik 
Sprechende Logos

96 Geld – Währung – Inflation 
Die DM-Urpatrize

97 „Wir sind Papst“ 
Der Stuhl Benedikts XVI.

98 Ausspähen unter Freunden 
Merkels Handy

99 Die Energiewende 
Großspeicherbatterien

100 Jeder ist ein Fremder – fast überall 
Das Plakat „Dein Christus – ein Jude“


Dank 


Anhang
Literatur 
Bildnachweis 
Personenregister 


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