
Wasser (Die Elemente 1) - eBook-Ausgabe
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„So ruhig wie soghaft entfaltet Boyne eine Geschichte über Schuld und Verantwortung.“
EmotionBeschreibung
Was, wenn die Schuld bestimmt, wer wir sind?
Vanessa Carvin ist auf der Flucht vor ihrem alten Leben. Mit kurz geschorenen Haaren und neuem Namen will sie auf der kleinen Insel vor der irischen Küste noch einmal neu anfangen. Zu Hause in Dublin kannte die Presse über Monate kein anderes Thema als die missbräuchlichen Taten ihres Mannes. Hier, in der Abgeschiedenheit zwischen tosendem Ozean und ihrer einsamen Hütte, drängt sich Vanessa nun die Frage auf, die nur sie beantworten kann – wo liegt die Grenze zwischen Unwissen und Mitschuld?
Kompromisslos und doch voller Empathie erzählt John Boyne in…
Was, wenn die Schuld bestimmt, wer wir sind?
Vanessa Carvin ist auf der Flucht vor ihrem alten Leben. Mit kurz geschorenen Haaren und neuem Namen will sie auf der kleinen Insel vor der irischen Küste noch einmal neu anfangen. Zu Hause in Dublin kannte die Presse über Monate kein anderes Thema als die missbräuchlichen Taten ihres Mannes. Hier, in der Abgeschiedenheit zwischen tosendem Ozean und ihrer einsamen Hütte, drängt sich Vanessa nun die Frage auf, die nur sie beantworten kann – wo liegt die Grenze zwischen Unwissen und Mitschuld?
Kompromisslos und doch voller Empathie erzählt John Boyne in „Wasser“ von einer Frau und ihrer Suche nach der eigenen Schuld. Eine fesselnde Lektüre über die Tiefen und Untiefen des Menschen.
„Subtil, intelligent und menschlich“ Sunday Telegraph
„Wasser“ ist Teil 1 von John Boynes großem Erzählprojekt „Die Elemente“.
Weitere Titel der Serie „Die Elemente“
Über John Boyne
Aus „Wasser (Die Elemente 1)“
1
Nach meiner Ankunft auf der Insel ändere ich als Erstes meinen Namen.
Achtundzwanzig Jahre lang war ich Vanessa Carvin, aber davor war ich immerhin vierundzwanzig Jahre lang Vanessa Hale. Es ist überraschend tröstlich, meinen Mädchennamen wieder anzunehmen, denn manchmal fühlt es sich an, als wäre er mir gestohlen worden, auch wenn ich daran selbst nicht ganz unschuldig war.
Ein paar Minuten später ändere ich ihn erneut, diesmal in Willow Hale. Willow ist mein zweiter Vorname, und es erscheint mir ratsam, noch einen Schritt weiterzugehen, um die Frau, die ich mal [...]
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Flucht vor der Vergangenheit
Irland. Vanessa Carvin kommt alleine auf einer kleinen Insel vor der irischen Küste an. Sie hat sich ein Haus gemietet, das sie monatlich verlängern kann. Sie weiß noch nicht, wie lange sie bleiben wird. Als erstes hat sie nicht nur ihre langen Haare abgeschnitten, sondern auch ihren Namen abgele…
Irland. Vanessa Carvin kommt alleine auf einer kleinen Insel vor der irischen Küste an. Sie hat sich ein Haus gemietet, das sie monatlich verlängern kann. Sie weiß noch nicht, wie lange sie bleiben wird. Als erstes hat sie nicht nur ihre langen Haare abgeschnitten, sondern auch ihren Namen abgelegt. Sie heißt nun Willow Hale und hofft, dass man sie nicht erkennt. Nur langsam nimmt sie wieder am Leben teil, vorwiegend, damit die Leute nicht nach ihrer Vergangenheit fragen.
John Boyne beginnt mit Wasser ein Quartett von Novellen rund um Schuld. Er verknüpft jede einzelne mit einem der vier Elemente. Wasser ist die Grundlage des Lebens auf der Erde. Es ist vor allem ambivalent. Man kann sowohl darin ertrinken als auch getragen und an einen anderen Ort gespült werden. Es ist das Symbol der Reinigung und Erneuerung. Bezogen auf die Protagonistin könnte es nicht treffender sein. Die Ich-Erzählerin deutet auf den ersten Seiten bereits einen Vorfall an, den sie möglichst schnell ganz weit hinter sich lassen will. Ihre Kommunikation mit ihrer Tochter scheint einseitig. Zusätzlich zu den Veränderungen, die sie an ihrer Person vorgenommen hat, kann man etwas Skandalöses vermuten. Der irische Autor weiß diese Hinweise perfekt zu platzieren. Die Novelle wird mit jeder Szene vorangetrieben und steigert das Drama.
Wasser als vieldeutiges Symbol
Vanessa/Willow lässt die Leser als Ich-Erzählerin sehr nah an ihre Emotionen herankommen. Es liest sich erschütternd, wenn sich ihre seelische Qual langsam abzeichnet. Ihr Mann ist im Gefängnis, eine ihrer Töchter tot und die zweite weigert sich, ihrer Mutter auf die zahlreichen SMS zu antworten. Ihre Figur hat so viele Facetten, dass man im Schatten noch viel mehr Charakterzüge vermutet, die sie vor den gesellschaftlichen Regeln der kleinen Inselgemeinschaft versucht zu verstecken. Während Willows Verletzungen langsam heilen, stellt sie fest, dass auch andere etwas vorgeben, was sie nicht sind. Diese leisen Nebenschauplätze bereiten vermutlich auf die drei weiteren Elemente Erde, Luft und Feuer vor.
Mit Wasser gelingt John Boyne ein stiller, aber eindringlicher Auftakt seines geplanten Novellenquartetts über Schuld und menschliche Abgründe. Seine Sprache ist präzise, poetisch und zugleich gnadenlos ehrlich. Er zeigt, dass es nicht mehr als 140 Seiten braucht, um einer Figur emotionale Tiefen zu verleihen. Schuld trägt nicht nur der Handelnde, sondern auch derjenige, der untätig dabei ist. Wasser ist bestimmt keine leichte Lektüre, doch sie hallt lange nach der letzten Seite nach. Die Novelle bietet Raum für Empathie. Ich warte schon auf die drei weiteren Elemente.