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Warten auf BojanglesWarten auf Bojangles

Warten auf Bojangles - eBook-Ausgabe Warten auf Bojangles

Olivier Bourdeaut
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Roman

„Traurig und schön zugleich.“ - Siegener Zeitung

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Warten auf Bojangles — Inhalt

Sie tanzen zu „Mr. Bojangles“, sie mixen sich Cocktails, gemeinsam mit ihrem Sohn fahren sie in ihr Schloss nach Spanien. Sie ist charmant und charismatisch, nimmt alle für sich ein mit ihrer extravaganten Art. Georges liebt sie hingebungsvoll, die beiden feiern das Leben, wann immer es geht, denn sie kennen auch seine dunklen Momente: Georges' schillernde Frau ist manisch-depressiv. Als diese bittere Wahrheit ihr Paradies zu zerstören droht, entführen Vater und Sohn die Frau, die sie lieben, kurzerhand aus der Psychiatrie. In einem amerikanischen Oldtimer nehmen sie Kurs auf Spanien, in der Hoffnung, dort so weiterleben zu können wie bisher. - „Warten auf Bojangles“ ist eine hinreißende Liebesgeschichte aus Frankreich, wo sie Kritiker wie Leser begeisterte und die Bestsellerlisten stürmte.

€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 01.03.2017
Übersetzt von: Norma Cassau
160 Seiten
EAN 978-3-492-97685-5
Download Cover
€ 14,00 [D], € 14,40 [A]
Erschienen am 03.07.2018
Übersetzt von: Norma Cassau
160 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-31326-1
Download Cover
„Ein furioser Roman: traurig und lustig, kraftvoll und zart. Es lohnt, den Publikumserfolg aus Frankreich zu lesen!“
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Leseprobe zu „Warten auf Bojangles“

„Manche Leute werden niemals verrückt. Was für ein wirklich schreckliches Leben müssen die leben.“

Charles Bukowski

 

Suzon Victor für ihre kostbare Zuneigung und ihren unerschütterlichen Glauben an mich

Thomas Tournemine für seine Hilfe, seine konstruktiven Spötteleien und erhellenden Ratschläge, oder umgekehrt

 

 

Das ist meine wahre Geschichte, richtig herum und falsch herum gelogen, weil das Leben häufig so ist.

 

 

1

Vor meiner Geburt, hatte mir mein Vater erzählt, sei er mit einer Harpune auf Fliegenjagd gegangen. Er hatte mir die Harpune gezeigt und eine [...]

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„Manche Leute werden niemals verrückt. Was für ein wirklich schreckliches Leben müssen die leben.“

Charles Bukowski

 

Suzon Victor für ihre kostbare Zuneigung und ihren unerschütterlichen Glauben an mich

Thomas Tournemine für seine Hilfe, seine konstruktiven Spötteleien und erhellenden Ratschläge, oder umgekehrt

 

 

Das ist meine wahre Geschichte, richtig herum und falsch herum gelogen, weil das Leben häufig so ist.

 

 

1

Vor meiner Geburt, hatte mir mein Vater erzählt, sei er mit einer Harpune auf Fliegenjagd gegangen. Er hatte mir die Harpune gezeigt und eine erlegte Fliege.

„Jetzt mache ich etwas anderes, es war zu anstrengend und sehr schlecht bezahlt“, hatte er hinzugesetzt und seine Arbeitsutensilien in einer Lackschatulle verstaut. „Jetzt eröffne ich Autowerkstätten, das ist viel Arbeit, aber sehr gut bezahlt.“

Am ersten Schultag nach den Ferien, wenn sich alle in den ersten Stunden vorstellen, erzählte ich nicht ohne Stolz von Vaters Berufen, aber ich wurde nur freundlich verspottet und reichlich getadelt.

„Die Wahrheit taugt nichts, dabei war sie diesmal sogar lustiger als jede Lüge“, jammerte ich.

In Wirklichkeit war mein Vater ein Mann des Gesetzes. „Das Gesetz ernährt uns!“, lachte er schallend und stopfte seine Pfeife.

Er war kein Richter, Abgeordneter, Notar oder Anwalt, nichts von alledem. Er verdankte seine Tätigkeit seinem Freund, dem Senator. Weil der ihn stets über die jüngsten Rechtsvorschriften informierte, hatte Vater sich in einen neuen Beruf gestürzt, den der Senator höchstselbst geschaffen hatte. Neue Vorschriften, neuer Beruf, und so wurde Vater „Autowerkstätteneröffner“. Denn um zu gewährleisten, dass alle Autos sicher und sauber rollten, hatte der Senator beschlossen, technische Untersuchungen einzuführen – für alle verpflichtend. Damit weniger Unfälle passierten, mussten die Besitzer sämtlicher Limousinen und Lieferwagen, Blechkaleschen und Benzinkutschen ihre Vehikel nun auf Herz und Nieren prüfen lassen; ob arm, ob reich, da mussten alle durch. Und weil das eben Pflicht war, ließ mein Vater sich die Arbeit teuer bezahlen, sehr teuer. Er ließ sich die Anfahrt bezahlen und die Abfahrt, die Inspektion und die Kontrollinspektion, und nach seinem Lachen zu urteilen, lief das Geschäft fabelhaft.

„Ich rette Leben, ich rette Leben!“, freute er sich, die Nase in den Bankauszügen vergraben.

Damals konnte man viel Geld damit verdienen, Leben zu retten. Nachdem mein Vater Unmengen an Werkstätten eröffnet hatte, verkaufte er sie an einen Konkurrenten. Maman war darüber sehr erleichtert, sie mochte es nicht, dass Vater Leben rettete, denn er musste dafür viel arbeiten, und wir bekamen ihn so gut wie gar nicht mehr zu Gesicht.

„Ich arbeite lange, damit ich nicht mehr lange arbeiten muss“, entgegnete er stets, aber ich verstand nicht, was er meinte.

Ich verstand häufig nicht, was Vater meinte. Im Laufe der Jahre wurde es ein bisschen besser, aber alles verstand ich nie. Und das war gut so.

 

Er hatte mir erzählt, er sei mit dieser aschgrauen Furche rechts an seiner Unterlippe zur Welt gekommen, ich fand aber bald heraus, dass diese stets leicht geschwollene Vertiefung, die sein schönes, ein wenig schiefes Lächeln ausmachte, vom fortwährenden Gebrauch seiner Pfeife kam. Sein Haarschnitt, der Mittelscheitel und die Wellen rechts und links davon, ähnelte der Frisur des preußischen Reiters auf dem Gemälde in der Diele. Außer an ihm und dem Preußen hatte ich diese Frisur nie an jemandem gesehen. Die tiefen Augenhöhlen mit den leicht hervorstehenden blauen, rollenden Augäpfeln verliehen seinem Blick etwas Eigentümliches, Tiefgründiges. Ich habe ihn damals immer glücklich erlebt, und er sagte es auch häufig: „Ich bin ein glücklicher Idiot!“

Worauf meine Mutter antwortete: „Wir glauben Ihnen aufs Wort, Georges, aufs Wort glauben wir Ihnen!“

Immerzu summte er vor sich hin, schief. Manchmal pfiff er, ebenso schief, aber wie alles, was von Herzen kam, war es erträglich. Er erzählte schöne Geschichten, und wenn ausnahmsweise keine Gäste da waren, faltete er seinen großen, festen Körper in meinem Bett zusammen, um mich in den Schlaf zu begleiten. Ein Augenrollen, ein Wald, ein Reh, ein Kobold, ein Sarg, und es war aus und vorbei mit meiner Müdigkeit. Am Ende sprang ich meistens munter auf dem Bett herum oder versteckte mich starr vor Schreck hinter den Vorhängen.

„Es sind Geschichten zum Schlafen im Stehen“, sagte er und verließ mein Zimmer. Und wieder glaubte ich ihm aufs Wort.

Sonntagnachmittags trimmte er seine Muskeln, als Ausgleich für die Exzesse der Woche. Mit nacktem Oberkörper und der Pfeife im Mundwinkel stand mein Vater vor dem großen Spiegel mit dem goldverzierten Rahmen und der majestätischen Schleife und stemmte winzige Hanteln zu Jazzmusik. Gym tonic nannte er das, weil er seine Übungen gerne für einige kräftige Schlucke Gin Tonic unterbrach und meiner Mutter zurief: „Sie sollten es einmal mit Sport versuchen, Alma, glauben Sie mir, es macht Spaß, und man fühlt sich viel besser danach!“

Worauf meine Mutter antwortete – die Zunge zwischen den Zähnen, ein Auge geschlossen bei dem Versuch, mit einem Cocktail-Schirmchen eine Olive aus ihrem Martini aufzuspießen –: „Sie sollten es einmal mit Orangensaft probieren, Georges, und glauben Sie mir, danach finden Sie die Sache mit dem Sport nicht mehr so spaßig! Und seien Sie so gut, nennen Sie mich nicht Alma, geben Sie mir einen anderen Vornamen, sonst fange ich gleich an zu muhen!“

 

Ich habe nie wirklich begriffen, warum das so war, aber mein Vater nannte meine Mutter niemals länger als zwei Tage beim selben Vornamen. Und Maman mochte diese Gewohnheit sehr, selbst wenn sie einige Vornamen schneller satthatte als andere; jeden Morgen in der Küche sah ich, wie sie meinen Vater schalkhaft beobachtete und den Urteilsspruch abwartete, die Nase tief in ihrer Tasse oder das Kinn auf die Hände gestützt.

„Oh nein, das können Sie mir nicht antun! Nicht Renée, nicht heute! Wir haben heute Abend Gäste!“, lachte sie. Dann drehte sie den Kopf zum Spiegel und grüßte grimassierend die neue Renée oder würdevoll die neue Joséphine oder plusterte sich auf wie Marylou. „Außerdem habe ich überhaupt nichts in meinem Kleiderschrank, was zu Renée passen würde.“

Es gab nur einen Tag im Jahr, an dem Mutter immer gleich hieß: Am 15. Februar war sie Georgette. Das war nicht ihr echter Vorname, aber der Tag der heiligen Georgette kam nach dem Valentinstag, und da meine Eltern es nicht besonders beschaulich fanden, sich wie auf Bestellung in ein Restaurant und zwischen lauter Zwangsromantiker zu setzen, feierten sie lieber das Fest der heiligen Georgette; dann war das Restaurant leer und die Bedienung allein für sie da. Außerdem fand Vater, ein romantisches Fest könne nur einen weiblichen Vornamen tragen.

„Würden Sie uns bitte den besten Tisch auf die Namen Georges und Georgette reservieren? Und Sie haben hoffentlich keinen dieser grauenvollen Kuchen in Herzform mehr übrig? Nein? Gott sei Dank!“, sagte er dann, wenn er einen Tisch in einem noblen Restaurant bestellte.

Am Tag der heiligen Georgette hatten die zwei mehr zu feiern als eine dumme Liebelei.

 

Nach der Geschichte mit den Werkstätten musste Vater nicht mehr aus dem Haus, um uns zu ernähren, also begann er, Bücher zu schreiben. Andauernd und reichlich. Er saß an seinem großen Schreibtisch vor seinem Blatt Papier und schrieb und lachte darüber, und schrieb über das, worüber er lachte; er stopfte die Pfeife und füllte den Becher mit Asche, mit Qualm den Raum und mit Tinte das Blatt. Das Einzige, was sich leerte, waren Cocktailgläser und Kaffeetassen. Die Antwort der Verleger lautete trotzdem immer gleich: „Gut geschrieben, lustig, aber ohne Hand und Fuß.“ Um ihn über die Absagen hinwegzutrösten, sagte meine Mutter: „Ja, hat man denn schon mal ein Buch mit einer Hand und einem Fuß gesehen? Das wüsste ich!“

Darüber mussten wir sehr lachen.

 

Über Maman sagte mein Vater, dass sie mit den Sternen per Du sei, was merkwürdig war, denn sie siezte alle, sogar mich. Sie siezte selbst unseren Jungfernkranich, diesen eleganten und erstaunlichen Vogel mit den weißen Federbüscheln und den grellroten Augen, der mit seinem gewundenen, langen schwarzen Hals durch unsere Wohnung stelzte und dort lebte, seitdem meine Eltern ihn in ihrem früheren Leben von einer Reise nach Ich-weiß-nicht-wo mitgebracht hatten. Wir riefen ihn Taugenichts, denn er taugte zu gar nichts, außer grundlos und laut zu schreien, runde Pyramiden aufs Parkett zu setzen oder mich nachts zu wecken, indem er mit seinem orange-olivgrünen Schnabel an meiner Zimmertür pickte. Taugenichts war wie für die Geschichten meines Vaters gemacht, denn er schlief im Stehen, den Kopf unter dem Flügel versteckt. Als Kind hatte ich häufig versucht, ihn nachzuahmen, aber das war höllisch schwer.

Taugenichts mochte es, wenn Maman auf dem Sofa lag und las und ihm dabei stundenlang über den Kopf streichelte. Wie alle zahmen Vögel liebte er das Vorlesen.

Einmal hatte Mutter ihn in die Stadt zum Einkaufen mitnehmen wollen. Sie bastelte ihm eigens zu diesem Zweck eine hübsche Leine aus Perlen, aber Taugenichts bekam Angst vor den Leuten, und die Leute bekamen dann auch Angst vor ihm, denn er schrie wie nie zuvor in seinem Leben. Eine alte Dame mit Dackel warf Maman sogar vor, es sei unmenschlich und gefährlich, einen Vogel an der Leine auf dem Trottoir spazieren zu führen.

„Fell oder Federn, was macht das für einen Unterschied? Taugenichts hat noch nie irgendjemanden gebissen, außerdem finde ich ihn durchaus eleganter als Ihre Fellwurst! Kommen Sie, Taugenichts, gehen wir, diese Leute sind plump und ordinär!“

Maman war fürchterlich aufgebracht nach Hause gekommen und, wie immer, wenn sie in diesem Zustand war, gleich zu Vater gegangen, um ihm alles im Detail zu berichten. Und wie immer hellte ihre Stimmung sich erst gegen Ende ihrer Erzählung auf.

Sie regte sich häufig auf, aber niemals lange, denn die Stimme meines Vaters wirkte auf sie wie ein gutes Beruhigungsmittel. Die übrige Zeit geriet sie über alles in Verzückung, fand den Fortgang der Welt wahnsinnig unterhaltsam und begleitete ihn fröhlich tänzelnd. Mich behandelte sie weder wie einen Erwachsenen noch wie ein Kind, eher wie eine Figur aus einem Roman. Aus einem Roman, den sie übermäßig und zärtlich liebte und in den sie sich vertiefte, wann immer es ging. Von Traurigkeit und Sorgen wollte sie nichts hören: „Wenn die Wirklichkeit banal und trostlos ist, dann erfinden Sie eine schöne Geschichte für mich! Sie schwindeln so fein, es wäre schade, uns das vorzuenthalten.“

Also erzählte ich ihr meinen ausgedachten Tag, und sie klatschte begeistert und kicherte: „Was für ein Tag, mein liebes Kind, was für ein Tag, ich freue mich für Sie, so prächtig unterhält man sich sonst nie!“

Dann bedeckte sie mich mit Küssen. Sie sagte, sie herze mich, und ich ließ mich gerne von ihr herzen. Jeden Morgen, wenn sie ihren neuen Namen erhalten hatte, reichte sie mir einen ihrer frisch parfümierten Samthandschuhe, damit ihre Hand mich durch den ganzen Tag führen könne.

„Durch manche Gesichtszüge schimmerte ihre Kindlichkeit hindurch, durch die schönen vollen Wangen und die grünen Augen, in denen der Schalk funkelte. Die perlmuttenen bunten Spangen, die sie sich ohne erkennbares Muster in die Löwenmähne steckte, verliehen ihr den frechen Charme einer ewigen Studentin. Ihre prallen, karmesinroten Lippen aber, an denen wie von Zauberhand dünne weiße Zigaretten klebten, und ihre langen Wimpern, mit denen sie dem Leben nachspürte, ließen dem Betrachter keinen Zweifel daran, dass sie eine erwachsene Frau war. Ihre Kleidung, die leicht extravagant und außerordentlich elegant war, mindestens in der Art ihrer Zusammenstellung, bestätigten den fragenden Blicken, dass sie gelebt hatte, dass sie ihrem Alter entsprach.“

So hatte es mein Vater in sein geheimes Büchlein geschrieben, das ich später las, danach.

 

Meine Eltern tanzten immer und überall. In der Nacht mit ihren Freunden, am Morgen und am Nachmittag zu zweit. Manchmal tanzte ich mit. Sie tanzten völlig hemmungslos und rissen alles um, was ihnen im Weg war. Vater warf Maman in die Luft und fing sie nach einer Pirouette, manchmal nach zwei oder sogar drei, an den Fingerspitzen wieder auf. Er tauchte sie unter seinen Beinen hindurch, er wirbelte sie um sich herum, und warf er sie aus Versehen zu weit, landete sie mit ihrem Allerwertesten auf dem Parkett, sodass sie mit ihrem Kleid um sich herum aussah, als säße Tasse auf Untertasse.

Wenn sie tanzten, mixten sie sich die verrücktesten Cocktails, mit Schirmchen, Oliven, Löffeln, aus einem ganzen Sortiment von Flaschen. Über der Kommode im Salon hing ein riesiges Schwarz-Weiß-Foto von Maman, wie sie im Abendkleid in einen Pool springt, und davor stand ein schöner, alter Plattenspieler, auf dem sich die immer selbe Vinylscheibe mit dem immer selben Song drehte: Mister Bojangles von Nina Simone. Es war die einzige Platte, die auf den Plattenteller durfte; jede andere Musik wurde in die Stereoanlage verbannt, die zwar modern, aber recht glanzlos war. Der Song war wirklich verrückt, er war traurig und fröhlich zugleich, und in ebenjenen Zustand versetzte er auch meine Mutter. Obwohl das Lied so lang war, war es doch immer zu kurz, und meine Mutter rief: „Noch mal Bojangles!“ und klatschte dazu in die Hände.

Dann musste man den Arm anheben und den Diamanten auf den Rand zurücksetzen. Von nichts anderem als einem Diamanten konnte eine solche Musik kommen.

 

Um so viele Gäste empfangen zu können wie möglich, hatten wir eine sehr große Wohnung. Die großen schwarzen und weißen Fliesen auf dem Boden der Diele ergaben ein riesiges Damespiel. Dazu hatte mein Vater vierzig schwarze und weiße Kissen gekauft, mit denen wir mittwochnachmittags lange Partien spielten, unter den Augen des Preußischen Reiters, der unser Schiedsrichter war, auch wenn er nie etwas sagte. Manchmal brachte Taugenichts unser Spiel durcheinander, er verschob dann mit seinem Kopf die weißen Kissen oder hackte mit seinem Schnabel nach ihnen. Ob es immer die weißen waren, weil er die zu sehr mochte oder weil er die gar nicht mochte, das wussten wir nicht und würden es auch nie erfahren. Taugenichts hatte eben auch seine Geheimnisse, wie jeder.

In einer Ecke des Eingangsflurs türmte sich ein Briefberg, der entstanden war, weil meine Eltern alle Post, die sie erhielten, ungeöffnet dort hinwarfen. Der Berg war so eindrucksvoll groß, dass ich mich auf ihn schmeißen konnte, ohne mir wehzutun; es war ein lustiger, weicher Berg, und er war Teil der Einrichtung. Manchmal sagte mein Vater zu mir: „Wenn du nicht brav bist, lass ich dich die Briefe öffnen und sortieren!“

Es blieb aber immer bei der Drohung, er war ja kein Unmensch.

Der Salon war wirklich ein Wahnsinn. Es gab dort zwei kleine, blutrote Lehnstühle, in denen es sich meine Eltern beim Trinken gemütlich machen konnten, einen Glastisch, der mit Sand in allen möglichen Farben gefüllt war, und ein wuchtiges blaues Polstersofa, auf dem, so lautete die Empfehlung, gesprungen werden solle. Die Empfehlung kam von meiner Mutter, und häufig sprang sie mit mir, so hoch, dass sie an die Kristallkugel des tausendarmigen Leuchters stieß. Mein Vater hatte recht: Wenn meine Mutter wollte, war sie mit den Sternen per Du.

Gegenüber dem Sofa, auf einem alten Überseekoffer voller Hauptstadtaufkleber, stand ein kleiner vergammelter Fernseher, der nicht mehr besonders gut funktionierte. Auf den Kanälen flimmerten Ameisenhaufen in Grau, Schwarz und Weiß über den Bildschirm, und um den Fernseher für sein schlechtes Programm zu bestrafen, hatte mein Vater ihm eine Eselskappe aufgesetzt. Manchmal sagte er zu mir: „Wenn du nicht brav bist, lass ich dich fernsehen!“

Stundenlang fernzusehen war mir ein Graus. Aber ich musste es nur selten, Vater war wirklich kein Unmensch. Über den Geschirrschrank, den meine Mutter hässlich fand, ließ sie Efeu ranken, den fand sie hübsch. Aus dem Möbel war längst eine Riesenpflanze geworden oder jedenfalls ein Möbel, das Blätter verlor und das man gießen musste. So oder so war es bizarr, als Möbel und als Pflanze.

Im Esszimmer gab es alles, was man zum Essen brauchte, einen großen Tisch mit vielen Stühlen für die Gäste und natürlich für uns, aber das war ja das Mindeste. Zu den Zimmern gelangte man über einen langen Flur, in dem wir laut Stoppuhr einen Geschwindigkeitsrekord nach dem anderen aufstellten. Mein Vater gewann immer, und Taugenichts verlor immer; mit Wettkämpfen hatte er es nicht so, außerdem fürchtete er sich vor Applaus.

In meinem Zimmer gab es drei Betten, ein kleines, ein mittleres und ein großes. Das kam daher, dass ich meine alten Betten immer hatte behalten wollen, wegen der schönen Momente, die ich in ihnen verbracht hatte. Jetzt hatte ich jeden Abend die Qual der Wahl, und Vater fand, dass mein Zimmer wie eine Abstellkammer aussah. An der Wand hing ein Poster von Claude François im Glitzerfummel, das Vater mithilfe eines Zirkels in eine Zielscheibe umfunktioniert hatte. Er war nämlich der Meinung, dass Claude François nicht die Bohne singen könne, aber Gott sei Dank, sagte er, hätten die französischen Stromwerke ihm in der Badewanne den Garaus gemacht. Ich verstand weder wie noch warum, manchmal wurde ich einfach nicht klug aus ihm, da konnte man sagen, was man will.

Der Küchenboden stand voll mit allerlei Blumentöpfen und Gewächsen, die man zum Kochen brauchte, aber weil Maman meist vergaß, sie zu gießen, lag überall Stroh herum. Wenn sie dann doch einmal goss, war es immer zu viel; die Töpfe verwandelten sich in Siebe und die Küche in eine Rutschbahn. Es war eine herrliche Sauerei, bis die Pflanzen das übergelaufene Wasser wieder aufgesaugt hatten.

Taugenichts mochte es, wenn die Küche überschwemmt war, es erinnere ihn an sein früheres Leben, sagte Maman, er schlug dann mit den Flügeln und plusterte seinen Hals auf wie ein glücklicher Vogel.

Von der Decke hing zwischen Pfannen und Töpfen eine getrocknete Schweinekeule, die abscheulich anzusehen, aber sehr schmackhaft war. Während ich in der Schule war, bereitete Maman viele köstliche Leckereien zu, die sie dem Feinkostladen übergab, der sie uns wieder zurückbrachte, wenn wir sie brauchten, was unsere Gäste immer sehr beeindruckte. Unser Kühlschrank war viel zu klein für diese Mengen und daher immer leer. Maman lud zu jeder Tageszeit Scharen von Menschen zum Essen ein: unsere Freunde, manche Nachbarn (zumindest jene, die sich nicht vor dem Lärm fürchteten), die ehemaligen Kollegen meines Vaters, die Concierge, ihren Mann, den Postboten (wenn er gerade vorbeikam), den Lebensmittelhändler aus dem fernen Maghreb, der aber unten in seinem Laden ganz nah war, und einmal gar einen alten Mann in zerlumpten Kleidern, der sehr schlecht roch, aber trotzdem zufrieden wirkte.

Mit Uhren stand Maman auf Kriegsfuß. So kam ich manchmal zum Mittagessen aus der Schule, und es gab einen Braten, während ich andere Male bis spätnachts warten musste, bevor es etwas zu essen gab. Dann vertrieben wir uns geduldig die Zeit und tanzten und machten uns über die Oliven her. Manchmal kam es vor, dass vor lauter Tanzen das Essen ganz ausfiel und Maman mitten in der Nacht in Tränen ausbrach, weil es ihr so leidtat, dann herzte sie mich, drückte mich fest in die Arme, und ihr Gesicht war nass, und sie roch nach Cocktails. So war sie, meine Mutter, und das war gut so.

Unsere Gäste lachten viel und laut, und von Zeit zu Zeit, wenn das Lachen sie müde gemacht hatte, verbrachten sie die Nacht in einem meiner übrigen Betten und wurden am Morgen von Taugenichts’ Geschrei geweckt, der kein Freund von faulen Vormittagen war. Ich schlief grundsätzlich im großen Bett, wenn Gäste da waren, denn wenn ich sie beim Aufwachen zusammengequetscht wie eine Ziehharmonika in meinem Kinderbett liegen sah, lachte ich mich schief.

 

Drei Nächte in der Woche hatten wir einen Gast, da verließ der Senator seinen Sitz im Herzen Frankreichs, um in seinem Palais zu tagen. Mein Vater nannte ihn zärtlich Schuft. Ich habe nie erfahren, wie die beiden sich kennengelernt haben, die Versionen variierten von Cocktail zu Cocktail, aber sie hatten irrsinnig viel Spaß zusammen.

Schuft trug eine quadratische Frisur, einen kurzen Bürstenhaarschnitt, der als rechtwinkliges Viereck auf seinem roten, runden Gesicht thronte; ein prächtiger Schnauzer und eine feine Stahlbrille, die von zwei lustigen Ohren wie von zwei Garnelenschwänzen gehalten wurde, teilten es in zwei Hälften. Schuft hatte mir erklärt, es liege am Rugby, dass seine Ohrmuscheln aussähen wie Garnelenschwänze; ich hatte das nicht verstanden, aber daraus geschlossen, dass Gym Tonic ein weniger gefährlicher Sport war als Rugby, zumindest für die Ohren. Aber so war es eben: die Farbe, die Form – die zerquetschten Ohrmuscheln sahen aus wie Garnelenschwänze, dumm für ihn.

Wenn er lachte, bebte sein ganzer Körper, und da er immer lachte, bebten seine Schultern in einem fort. Er sprach laut und knarzte dabei wie ein altes Transistorradio. Er trug stets eine riesige Zigarre bei sich, die er nie anzündete. Wenn er bei uns ankam, hielt er sie in der Hand oder zwischen den Lippen, und wenn er ging, legte er sie wieder in sein Etui. Sobald er über die Schwelle trat, rief er: „Caipirowska! Caipirowska!“

Lange dachte ich, er riefe so seine Freundin aus Russland, nur dass die nie kam, also servierte mein Vater ihm einen eisgekühlten Cocktail mit Minze, um ihm die Wartezeit zu verkürzen, da war der Senator trotzdem glücklich. Meine Mutter mochte Schuft, denn er war lustig, überhäufte sie mit Komplimenten und war der Grund dafür gewesen, dass wir viel Geld verdient hatten, und ich, ich mochte ihn aus denselben Gründen, nicht mehr und nicht weniger.

Während unserer langen Tanznächte versuchte er, die Freundinnen meiner Mutter zu küssen. Mein Vater sagte, er packe jede Gelegenheit beim Schopf. Manchmal war die Gelegenheit günstig, dann ging er sie in seinem Zimmer beim Schopf packen. Wenige Minuten darauf kam er glücklich und mit hochrotem Gesicht wieder heraus und rief den Namen seiner Freundin aus Russland; er musste wohl merken, dass irgendetwas nicht stimmte. „Caipirowska! Caipirowska!“, schrie er fröhlich und schob seine Brille auf den Garnelenschwänzen zurecht.

Tagsüber arbeitete er im Palais du Luxembourg, das sich seltsamerweise in Paris befand, aus Gründen, die ich nicht verstand. Er sagte, er werde lange arbeiten, kam aber immer sehr früh zurück. Der Senator pflegte einen seltsamen Lebensstil. Nach der Arbeit erzählte er uns gern, dass sein Beruf vor dem Fall der Mauer lustiger gewesen sei, weil alles klarer gewesen war. Ich hatte daraus geschlossen, dass es in seinem Büro Bauarbeiten gegeben, man eine Mauer eingerissen und vor den Fenstern wieder aufgebaut habe. Ich verstand gut, dass er früh nach Hause ging, das waren ja keine Arbeitsbedingungen, selbst für einen Schuft nicht. Mein Vater sagte über ihn: „Das ist mein teuerster Freund, seine Freundschaft ist unbezahlbar!“

Und das wiederum verstand ich sehr gut.

 

Mit dem Geld von den Autowerkstätten hatte Vater ein schönes, kleines Wolkenschloss in Spanien gekauft, weit im Süden. Ein bisschen Auto, ein bisschen Flugzeug, wieder ein bisschen Auto und viel Geduld. Hoch in den Bergen, etwas oberhalb eines ganz weißen Dorfes, wo am Nachmittag nie ein Mensch war, aber dafür nachts sehr viele, sah man vom Schloss aus nur Pinienwälder oder fast nur. Rechts säumten Terrassen voller Oliven-, Orangen- und Mandelbäume einen milchblauen See, der von einer imposanten Talsperre aufgestaut wurde. Vater behauptete, dass er sie gebaut habe und ohne ihn das Wasser abgeflossen wäre, aber ich tat mich schwer, ihm das zu glauben. In der ganzen Wohnung gab es kein einziges Werkzeug, man sollte es nicht übertreiben, hatte ich gedacht.

Nicht weit weg war das Meer, dessen Küsten voller Menschen waren, am Strand, in den Gebäuden, vor den Restaurants, auf den Straßen, es war wirklich verblüffend. Maman sagte, sie könne nicht verstehen, warum Leute eine Stadt verließen, um in einer anderen Urlaub zu machen, sie erklärte, dass die Strände mit Leuten verschmutzt seien, die sich die Haut einfetteten, um auch noch braun zu werden, egal, wie dick und fett sie schon waren; sie erklärte, dass das alles viel Lärm mache und sehr schlecht rieche. Aber das hinderte uns nicht daran, uns an den drei Handtuch breiten Stränden am See zu sonnen, was viel schöner war.

Auf dem Dach des Schlosses gab es eine große Terrasse mit Wolken von Jasmin, der die Eigenschaft hatte, sehr gut zu riechen. Die Aussicht war wirklich spektakulär. Sie machte meinen Eltern Durst, sie tranken dort Wein mit Früchten darin, überhaupt aßen wir viele Früchte, am Tag, in der Nacht, wir tranken sie und tanzten dazu.

Mister Bojangles war natürlich mit uns gereist, während hingegen Taugenichts später zu uns stieß, wir holten ihn am Flughafen ab, weil er einen besonderen Status hatte. Er reiste in einer Kiste mit einem Loch, durch das nur sein Kopf und der Hals passten, in seiner Not schrie er viel und dieses Mal zu Recht.

Zum Früchteessen, Tanzen und Sonnen am Seestrand luden meine Eltern sämtliche Freunde ein, die fanden, dies sei das Paradies, und es gab keinen Grund, etwas anderes zu denken. Ich fuhr ins Paradies, wann immer ich wollte, oder besser, wann meine Eltern es wollten.

 

Maman erzählte mir oft die Geschichte von Mister Bojangles. Seine Geschichte war wie seine Musik: schön, traurig und zum Tanzen. Darum liebten meine Eltern ihre Slows mit Mister Bojangles so, es war Musik für die Gefühle. Mister Bojangles lebte in New Orleans, wenngleich schon vor langer Zeit, mit new hatte das nichts mehr zu tun. Erst war er mit seinem Hund und in seinen alten Kleidern im Süden eines anderen Kontinents herumgereist. Dann starb sein Hund, und nichts war mehr wie früher. Also fing er an, in Bars zu tanzen, noch immer in seinen alten Kleidern. Mister Bojangles tanzte, er tanzte wirklich die ganze Zeit, wie meine Eltern. Die Leute gaben ihm Bier aus, damit er weitertanzte, also tanzte er, in seiner zu großen Hose, er sprang sehr hoch und kam sehr sanft wieder auf. Maman sagte, er tanze, damit sein Hund zurückkäme, sie wisse das aus sicherer Quelle. Und sie, sie tanzte, damit Mister Bojangles zurückkäme. Darum tanzte sie die ganze Zeit. Er sollte zurückkommen, ganz einfach.

 

 

2

„Nennen Sie mich, wie Sie wollen! Aber bitte unterhalten Sie mich, bringen Sie mich zum Lachen, hier mieft es nach Langeweile!“, hatte sie gesagt und nach zwei Champagnerkelchen auf dem Büfett gegriffen.

„Ich bin nur hier, weil ich nach meiner Lebensversicherung suche!“, erklärte sie und leerte den ersten Kelch in einem Zug, ihren leicht irren Blick in meinen versenkt.

Und als ich gutgläubig meine Hand ausstreckte, um das zweite Glas entgegenzunehmen – ich dachte, es sei mir bestimmt –, hatte sie es auch schon in sich hineingeschüttet. Dann musterte sie mich, strich sich über das Kinn und sagte mit fröhlicher Respektlosigkeit:

„Sie sind mit Abstand der hübscheste Programmpunkt dieser trostlosen Galaveranstaltung!“

Ich hätte der Vernunft gehorchen und das Weite suchen, vor ihr fliehen sollen. Im Übrigen wäre ich ihr besser nie begegnet.

 

Um die Eröffnung meiner zehnten Werkstatt zu feiern, hatte meine Bank mich zu einer geschlossenen Gesellschaft in eine Nobelherberge an der Côte d’Azur eingeladen. Die Veranstaltung sollte zwei Tage dauern und trug den seltsamen Namen „Die Wochenenden des Erfolgs“. Es handelte sich um eine Art Seminar für Jungunternehmer mit Zukunft. Nicht nur der Name der Veranstaltung war absurd; die triste Gesellschaft wurde obendrein mit allerlei Vorträgen von allwissenden Klugrednern bei Laune gehalten, in deren Visagen sich Wissen und Fakten tief eingegraben hatten.

Wie so oft seit meiner Kindheit vertrieb ich mir die Zeit, indem ich mir aberwitzige Rollen ausdachte, um den anderen Unternehmern samt Gemahlinnen etwas vorzuspielen. So hatte ich am Abend zuvor schon beim Hors d’œuvre über meine Verwandtschaft mit einem ungarischen Fürsten fabuliert, dessen entfernter Urahn mit Graf Dracula verkehrt habe.

„Entgegen allem, was man uns glauben machen möchte, war dieser Mann von ausgesprochener Höflichkeit und seltenem Feingefühl. Ich bin im Besitz von Dokumenten, die beweisen, dass der Unglückliche Opfer einer nie da gewesenen Verleumdungskampagne war, die vom gemeinsten und niedersten Neid angetrieben wurde.“

Man muss, wie stets in vergleichbaren Fällen, die Blicke der Zweifler ignorieren und sich auf die Leichtgläubigen konzentrieren. Kann man sich der Aufmerksamkeit des Naivsten in der Runde sicher sein, muss man ihn mit Details von höchster Präzision anfüttern und ihm dann einen Kommentar entlocken, der die Lügengeschichte legitimiert. An jenem Abend war dies die Gattin eines Weinbauern aus Bordeaux. Sie nickte zustimmend und erklärte: „Ich habe es schon immer gewusst. Diese Geschichte ist viel zu übertrieben und haarsträubend, um wahr zu sein! Ein Märchen!“

Dieser Meinung schloss sich der Gatte an, dem wiederum die restliche Tischgesellschaft zustimmte, und fortan kannten alle beim Abendessen nur noch ein Thema. Jeder legte seine Einschätzung dar, die Zweifel, die er immer schon gehegt habe, man suchte sich gegenseitig zu überzeugen und stellte allerhand Hypothesen auf. Am Ende des Diners hätte sich niemand mehr getraut zuzugeben, auch nur eine Sekunde an die immer noch wahre Geschichte von Dracula, dem Pfähler, geglaubt zu haben.

Tags darauf, berauscht von meinem vorabendlichen Erfolg, wagte ich mich an neue Versuchskaninchen. Diesmal gab ich mich als Sohn eines reichen amerikanischen Industriellen mit Automobilfabriken in Detroit aus, dessen Kindheit sich im Maschinenlärm der Produktionshallen abgespielt habe. Gewürzt hatte ich die Geschichte mit einem Autismus schwersten Grades, weswegen ich bis zum Alter von sieben Jahren stumm geblieben war.

Den Märchenonkel zu spielen, meine Opfer bei ihrem Mitgefühl zu packen und ihre Herzen zu gewinnen, ist eine meiner leichtesten Übungen.

„Und was war denn Ihr erstes Wort?“, rief meine Tischnachbarin über ihr unversehrtes und erkaltetes Seezungenfilet hinweg.

„Reifen!“, antwortete ich ernst.

„Reifen?!“, echoten meine Tischnachbarn.

„Jawohl, Reifen“, wiederholte ich. „Ist das nicht unglaublich?“

„Ahhh, daher Ihre Leidenschaft für Autowerkstätten, das erklärt natürlich alles, verrückt, wie das Schicksal spielt!“, ergänzte meine Nachbarin die Geschichte, während ihr Teller so in die Küche zurückging, wie er gekommen war.

Die restliche Zeit des Mittagessens parlierten wir von den Wundern des Lebens, dem Schicksal des Einzelnen, der Last des Erbes auf der Existenz aller, und ich, ich genoss meinen Mandelcognac und das wahnsinnige und egoistische Vergnügen, für einen kurzen Augenblick die Aufmerksamkeit aller auf mich zu lenken – mit Geschichten, die so hieb- und stichfest waren wie ein Windstoß.

 

Ich hatte mich von der feinen Gesellschaft verabschieden wollen, bevor man mich am Pool, wo die Gäste sich versammeln wollten, an die Wand und meinen tollkühnen Geschichten gegenüberstellte. Da begann eine junge Frau mit geschlossenen Augen zu tanzen, ihr Kopf war befiedert, sie trug ein weißes, luftiges Kleid, und zwischen den Fingern hielt sie eine nicht angezündete, dünne und lange Zigarette. In der anderen Hand hatte sie einen weißen Leinenschal, mit dem sie so leidenschaftlich tanzte, als wäre er lebendig. Ich war fasziniert von den Windungen ihres Körpers, den rhythmischen Bewegungen ihres Kopfes, auf dem die Federn ihrer Haube, dieses seltsamen, lautlos umherwirbelnden Haarschmucks, auf und ab wippten. Das Spektakel war je nach Rhythmus von der Grazie eines Schwans oder der Lebhaftigkeit eines Raubvogels, es erfüllte mich mit Staunen, und ich blieb wie angewurzelt stehen.

 

Erst dachte ich, es müsse sich um eine von der Bank gesponserte Einlage zur Unterhaltung der Gäste handeln, um diesen tödlich stumpfsinnigen Cocktailempfang aufzulockern und sehr langweilige Menschen bestmöglich zu erheitern. Ich beobachtete, wie diese Mischung aus Zwanzigerjahre-Kokotte und Cheyenne auf Peyotl tänzelnd von Gruppe zu Gruppe schwebte und wie die Männer beim Anblick ihrer anzüglichen Posen vor Vergnügen rosige Wangen bekamen, während sich die Frauen aus ebendiesen Gründen unwohl fühlten. Sie schnappte sich die Ehemänner, ob sie wollten oder nicht, ließ sie ein paarmal rotieren und schickte sie dann in ihre traurigen Leben zurück, zurück zu ihren eifersüchtigen, sauertöpfischen Gattinnen.

Ich weiß nicht, wie lange ich dort unter der Pergola gestanden, Pfeife geraucht und nach jedem Glas gegriffen hatte, das vom livrierten Kellnerballett an mir vorbeigetragen wurde. Ich schwankte schon nicht schlecht, als ihr Blick an meinem schüchternen und wahrscheinlich glasigen Blick hängen blieb. Ihre Augen waren seladongrün, ihr Blick offen genug, um mich zu bemerken und mir ein Gestotter von tragischer Banalität zu entlocken:

„Wie heißen Sie?“

 

„Bei mir, über dem Kamin, hängt ein Gemälde mit einem schönen preußischen Reiter, stellen Sie sich vor, Sie haben die gleiche Frisur wie er! Ich kenne Gott und die Welt und kann Ihnen sagen, niemand frisiert sich mehr so seit dem Krieg! Wo lassen Sie sich denn das Haar schneiden, seit es Preußen nicht mehr gibt?“

„Meine Haare wachsen nicht, das war schon immer so. Ich kam schon vor Jahrhunderten mit dieser albernen Frisur zur Welt. Als Kind sah ich aus wie ein Greis, aber je mehr Zeit vergeht, desto besser passt die Frisur zu meinem Alter. Ich setze auf die zyklischen Veränderungen der Mode; wenn ich sterbe, wird die Frisur wieder todschick sein.“

„Ich meine es ernst! Sie sind das perfekte Abbild jenes Reiters, in den ich seit meiner Kindheit schrecklich verliebt bin. Ich habe ihn schon tausendmal geheiratet, wissen Sie, die Hochzeit ist ja der schönste Tag im Leben, darum haben wir beschlossen, jeden Tag zu heiraten; unser Leben ist also ein immerwährendes Paradies.“

„Jetzt, wo Sie das sagen, erinnere ich mich dunkel an diesen einen Feldzug mit meiner Kavallerie. Ich habe das Bild von mir nach einer siegreichen Schlacht malen lassen. Ich bin entzückt zu hören, dass ich nun über Ihrem Kamin hänge und Sie schon tausendmal heiraten durfte.“

„Spotten Sie nur, spotten Sie nur, und es stimmt doch! Aus Gründen, die Sie sich leicht denken können, ist die Ehe nur nicht vollzogen, ich bin also noch Jungfrau. Nicht, dass ich nicht nackt vor dem Kamin tanzen würde, aber mein tapferer Krieger scheint nicht aus seiner Haut zu können, der Arme!“

„Wie kann das sein? Ein Tanz wie der Ihre müsste doch eine ganze Armee aufrecht stehen lassen! Ihr Kriegsheld benimmt sich wie ein Eunuch. Woher haben Sie übrigens dieses reizende Tanztalent?“

„Sie bringen mich in Verlegenheit, jetzt muss ich Ihnen noch etwas Unglaubliches gestehen. Sie müssen wissen, mein lieber Freund, mein Vater ist der heimliche Sohn von Josephine Baker!“

„In Zeus’ Namen! Glauben Sie mir oder nicht, aber ich kannte Josephine Baker sehr gut, wir lebten während des Krieges im selben Hotel in Paris.“

„Sagen Sie mir nicht, dass Josephine und Sie … also, Sie wissen, was ich meine?“

„Doch, es war in einer schönen Sommernacht, als draußen die Bomben fielen, da suchte sie Zuflucht in meinem Zimmer. Die Panik, die Hitze, die Nähe, da war es um uns geschehen.“

„Du liebe Güte! Dann sind Sie womöglich mein Großvater! Das feiern wir mit ein paar ordentlichen Cocktails!“, rief sie und klatschte nach einem Kellner.

 

Den ganzen Nachmittag blieben wir am selben Ort, rührten uns nicht weg, sponnen um die Wette, breiteten heiteren Ernstes verworrene und unumstößliche Theorien aus und taten, als glaubten wir dem anderen seine Hochstapelei. Ich sah die Sonne hinter ihr wandern, sah, wie sie langsam und unaufhaltsam ihrem Untergang entgegenging – einen Augenblick hatte sie sie sogar gekrönt –, bis sie sich hinter die Felsen flüchtete und uns nur mehr hübsch mit dem großzügigen Lichthof ihres Gestirns bedachte. Nachdem ich mehrmals vergebens die Hand nach einem Champagnerkelch ausgestreckt hatte, in dem Glauben, er sei mir bestimmt, fügte ich mich in mein Schicksal und bediente mich selbst, und weil sie sich üblicherweise zwei Gläser auf einmal nahm, bestellte ich meinen Scotch ebenfalls paarweise.

Bei diesem Höllentempo dauerte es nicht lange, bis sie dazu überging, mich einer Art verkehrtem Verhör zu unterziehen. Als sei es das Normalste der Welt, legte sie mir in den Mund, was sie gerne hören wollte, und garnierte ihre Behauptung mit einer Frageformel:

„Sie sind entzückt von der Begegnung mit mir, nicht wahr?“

Oder auch: „Ich würde eine zauberhafte Ehefrau abgeben, meinen Sie nicht?“

Und dann: „Sicher fragen Sie sich, ob Sie die Mittel haben, mich auszuführen, oder täusche ich mich? Quälen Sie sich nicht, mein Guter, Sie bekommen das Eintrittsbillett von mir ermäßigt, bis Mitternacht gibt es mich im Schlussverkauf, nutzen Sie das!“, hatte sie wie eine Marktschreierin verkündet und dabei mit den Schultern gewackelt, dass ihr Dekolleté tanzte.

 

Ich war also an diesem besonderen Punkt angekommen, an dem man noch wählen kann, an diesem Punkt, an dem man über die Zukunft seiner Gefühlswelt entscheidet. In diesem Moment stand ich oben auf der Rutsche. Noch konnte ich mich dafür entscheiden, die Sprossen wieder hinabzusteigen, fortzugehen, weit weg von ihr; noch konnte ich eine Verpflichtung vorschützen, die ebenso fadenscheinig wie wichtig wäre. Oder ich gab mich hin, setzte mich auf die Schräge und ließ mich mit dem köstlichen Gefühl hinuntergleiten, nichts mehr entscheiden und nichts mehr anhalten zu können. Ich würde mein Schicksal einer Bahn anvertrauen, die nicht vorgezeichnet war, und in goldenen, watteweichen Treibsand eintauchen. Ich spürte, dass sie nicht alle Sinne beisammen hatte, dass ihre grünen, wahnsinnigen Augen unsichtbare Verletzungen verbargen, dass ihre kindlichen, leicht runden Wangen die Wunden vergangener Zeiten verdeckten, dass diese schöne, junge, scheinbar lustige und in ihrer Blüte stehende Frau erlebt haben muss, wie ihr altes Leben ins Schleudern geraten und mit Füßen getreten worden war. Ich sagte mir, dass sie so wild tanzte, um ihre Qualen zu vergessen, ganz einfach. Ich sagte mir ganz stupide, dass mein Berufsleben von Erfolg gekrönt, ich fast reich und eher gut aussehend war und leicht eine normale Frau finden könnte, dass ich ein geregeltes Leben führen könnte, in dem ich jeden Abend vor dem Essen einen Aperitif nehmen und um Mitternacht schlafen gehen würde. Ich sagte mir, dass mir selbst einige Tassen im Schrank fehlten und ich vernünftigerweise nicht einer Frau verfallen sollte, die gar kein Geschirr mehr im Schrank hatte, dass unsere Beziehung die eines Einbeinigen mit einer Gliederlosen wäre und dass diese Verbindung nur hinken und sich tastend in unvorhersehbare Richtungen bewegen könnte. Ich wollte feige kneifen, ich hatte Angst vor der wirren Zukunft und dem endlosen Trubel, die sie mir mit wogendem Dekolleté wie in einer Reklame zum Schnäppchenpreis feilbot. Aber dann legte sie mir zu den Klängen einer jazzigen Melodie ihre Gazestola um den Hals, zog mich an sich, heftig, und schon lagen unsere Wangen aneinander. Ich begriff, dass ich mir Fragen zu einem Problem stellte, das sich schon längst erledigt hatte, ich rutschte der schönen Dunklen schon entgegen, ich war schon auf der Schrägen, ich hatte mich in den Nebel gestürzt, ohne es zu merken, ohne Vorwarnung, ohne das Horn zu blasen.

 

„Die Natur ruft mich, ich bin bis oben hin voll mit Cocktails, warten Sie auf mich, rühren Sie sich nicht vom Fleck!“, hatte sie mich inständig gebeten und dabei nervös an ihrer langen Perlenkette genestelt, während sie, der ganz natürlichen Dringlichkeit wegen, ihre Knie ungeduldig zusammenpresste.

„Wieso mich rühren? In meinem ganzen Leben war ich an keinem besseren Ort“, beruhigte ich sie und hob meinen Finger, um bei einem Kellner Nachschub zu bestellen.

Und als mein Blick ihr folgte, wie sie eilig, aber unbefangen die Toilette aufsuchte, stand ich plötzlich Nase an Nase mit meiner Tischnachbarin. Sie war wütend, betrunken und außer sich, sie gestikulierte und drohte mir mit dem Finger.

„Sie sind also mit Dracula verwandt!“, schrie sie mich an, während andere Gäste sich uns näherten.

„Nicht direkt“, antwortete ich völlig unvorbereitet.

„Einmal sind Sie Autist und ein andermal Fürst! Erst kommen Sie aus Ungarn und dann aus den USA! Sie sind verrückt! Warum lügen Sie uns an?“, schrie sie, während ich rückwärts auf Distanz zu ihr ging.

„Der Kerl ist krank!“, rief ein Mann aus der Menge.

„Das eine schließt das andere nicht aus“, stotterte ich, gefangen in meinem eigenen Lügennetz.

Aber als ich mir eingestehen musste, dass man mich in die Enge getrieben hatte, brach ich in lautes Lachen aus, in ein großmütiges, befreites Lachen.

„Der ist wirklich verrückt, er macht sich immer noch über uns lustig!“, bemerkte meine Anklägerin ganz richtig und kam auf mich zu.

„Ich zwinge doch niemanden, meine Geschichten für bare Münze zu nehmen, aber Ihnen haben sie gefallen, und darum haben Sie sie geglaubt! Ich habe mit Ihnen gespielt und Sie haben verloren!“, antwortete ich mit verschmitzter Miene und einem Whisky in jeder Hand, während jeder weitere Schritt rückwärts mich gefährlich nahe an den Pool brachte.

Noch ein Stück weiter, und ich hätte den Beckenrand erreicht, da sah ich mein Gegenüber plötzlich abheben, den Boden verlassen, losfliegen und ohne Umwege mit einem lauten Platschen im Chlorwasser landen.

„Bitte verzeihen Sie, aber ich konnte nicht widerstehen! Dieser Mann ist mein Großvater und Josephine Bakers Liebhaber, mein preußischer Reiter und zukünftiger Ehemann! Dieser Mann ist alles in einem, und ich, ich glaube ihm!“

 

Ein paar Cocktails, einen Tanz, eine wahnsinnige Frau mit Federhut, mehr hatte es nicht gebraucht, um mich verrückt zu machen nach ihr, die mich einlud, ihren Wahnsinn mit ihr zu teilen.

Olivier Bourdeaut

Über Olivier Bourdeaut

Biografie

Olivier Bourdeaut wurde 1980 in Nantes geboren. Er verdingte sich als Helfer bei der Fleur-de-Sel-Ernte, als Hausmeister eines Verlags und als Immobilienmakler. Nach dem letzten Jobverlust zog er sich nach Spanien zurück und schrieb dort sieben Wochen lang an einem Roman, der die Franzosen in...

Medien zu „Warten auf Bojangles“
Pressestimmen
plus Magazin

„Ein furioser Roman: traurig und lustig, kraftvoll und zart. Es lohnt, den Publikumserfolg aus Frankreich zu lesen!“

Die Rheinpfalz

„Ein wunderbarer, beglückender, trauriger Roman.“

Frau und Mutter

„Es ist ein seltsamer Roman, lustig und traurig, mutmachend und verstörend, heiter und wehmütig zugleich.“

Südhessen Woche

„(…) eine Liebeserklärung an das Leben und ein tragisches Märchen zugleich. Man legt das Buch nicht aus der Hand.“

Siegener Zeitung

„Traurig und schön zugleich.“

Augsburger Allgemeine Wochenend Journal

„Dem Franzosen Olivier Bourdeaut ist ein außergewöhnliches und hervorragendes Debüt gelungen. Die Sprache poetisch, der Aufbau spannend. Es ist ein Fest der Fantasie, ein Appell gegen Resignation und ein bemerkenswertes Plädoyer für die Liebe.“

WDR "Frau TV"

„Es gibt sie, jene Bücher, die einem wochenlang im Kopf bleiben. Von denen man weiß, dass man sich auch noch Monate später an ihren Titel, ihre Geschichte erinnern wird. So ein Buch ist ›Warten auf Mr. Bojangles‹.“ Christine Westermann

BÜCHER Magazin

„Bourdeaut gelingt es, ohne billiges Pathos, Gefühle der Sanftmut und der Hoffnung zu erwecken. Die literarische Leistung des Franzosen besteht darin, nicht allzu naiv auf die Welt zu blicken und dennoch mit Zärtlichkeit das Schicksal der psychisch kranken Mutter zu beschreiben. (…) Bourdeaut erzählt von der Kraft der Freiheit und der Liebe, selbst in den schwierigsten Zeiten des Lebens.“

Basler Zeitung (CH)

„Mit seinem Erstling ›Warten auf Bojangles‹, der jetzt eben auf Deutsch erschienen ist, landete Olivier Bourdeaut einen Volltreffer – mit einer ganz und gar unglaublichen, doch köstlichen und anrührenden Geschichte über eine durchgedrehte Familie, die nur eines will: glücklich sein.“

literaturmarkt.info

„Anmutig leicht und zugleich tief berührend - mit ›Warten auf Bonjagles‹ gelingt Olivier Bourdeaut nicht nur der Überraschungsbestseller des französischen Bücherjahres, sondern eine Verheißung so süß wie das Leben. Das Buch sprüht nur so vor Charme. (…). Die Franzosen schreiben die traurig-schönsten Liebesgeschichten überhaupt.“

NEON

„Olivier Bourdeaut beschreibt mit viel Fantasie ein Lebensmodell, auf das man neidisch schaut. Er bringt einen dazu, sich zu ärgern, was man doch selbst für ein Spießer ist. Bis er einem den schönen Traum brachial aus den Händen reißt.“

Liechtensteiner Woche Sonntagszeitung

„Traurig und schön zugleich, leichtflüssig erzählt und mit Tiefgang.“

Kirchenzeitung für das Bistum Aachen

„Das Buch bietet ein selten köstliches Lesevergnügen.“

feinerbuchstoff.wordpress.com

„Olivier Bourdeaut hat mit ›Warten auf Bojangles‹ einen ungewöhnlichen, schönen und absolut einnehmenden Roman vorgelegt, der auf nicht einmal 160 Seiten alles auffährt, was ein Leben bereithalten kann und manchmal aushalten muss.“

Berliner Zeitung

„›Warten auf Bojangles‹ ist die Geschichte einer Achterbahnfahrt mit steilem Absturz, aber zuvor so knallvoll mit Höhen, dass dieser womöglich gar keine Rolle mehr spielt.“

Frankreich Magazin

„Eine originelle und literarische Liebesgeschichte aus Frankreich, traurig und schön zugleich.“

Westdeutsche Allgemeine

„Verstörend poetisch“

myself

„Tragisch und von wunderbarer Leichtigkeit, wie Nina Simones Hymne ›Mr. Bojangles‹, die noch lange nach dem Lesen nachklingt.“

Die Rheinpfalz

„Eine Entdeckung. Skurril, leicht verrückt und am Ende verstörend – mit seinem kleinen Roman ›Warten auf Bojangles‹ gelingt dem jungen französischen Autor Olivier Bourdeaut ein außergewöhnliches Debüt.“

Meine Woche Klagenfurt (A)

„Ein Roman über eine wahre, tiefe Liebe.“

Züriberg (CH)

„Eingepackt in eine wunderschöne Liebesgeschichte hat der Autor hier ein ernstes Thema aufgegriffen.“

Schweiz am Wochenende (CH)

„160 herzerwärmende Seiten verdichtet zu einem Hohelied auf Fantasie, Tanz und ungebremste Lebensfreude. Bis das Schicksal zugreift. Zauberhaft und traurig-schön.“

Ruhr Nachrichten

„Eine wunderschöne, lebensbejahende Geschichte mit viel Faible für alles Verrückte hat der Franzose Olivier Bourdeaut geschrieben – und dafür alle wichtigen Literaturpreise in Frankreich gewonnen. […] Zum Glück für alle Literaturfans liegt das Büchlein jetzt auch auf Deutsch vor.“

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