
Sag nie, es gäbe nur den Tod für uns - eBook-Ausgabe
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Beschreibung
Vor einiger Zeit stieß Judy Batalion auf die Berichte junger jüdischer Frauen, die im Widerstand gegen die Nazis kämpften. Diese „Ghetto-Mädchen“ versteckten Revolver in Brotlaiben und bombardierten Züge. Sie flirteten mit den Nazis, bestachen sie mit Schnaps – und töteten sie. Warum hatte Batalion, die in einer Familie von Holocaust-Überlebenden aufgewachsen war, nie davon gehört? Hier erzählt sie die wahre Geschichte dieser mutigen Frauen. Im Zentrum steht die Polin Renia Kukielka, die sich durch ihr vom Krieg gezeichnetes Land bewegt und ständig riskiert, für den Widerstand zu sterben.
Über Judy Batalion
Aus „Sag nie, es gäbe nur den Tod für uns“
Einleitung – Weibliche Identitäten
Im Lesesaal der British Library roch es nach alten Büchern. Ich schaute auf den Stapel von historischen Werken über Frauen, den ich bestellt hatte – nicht zu viele, beruhigte ich mich, nicht zu erdrückend. Der Band zuunterst war der ungewöhnlichste: vergilbtes Büttenpapier, eingebunden in ein festes Cover aus einem verschlissenen blauen Gewebe. Ihn schlug ich zuerst auf und fand um die zweihundert Blätter in winziger Schreibschrift – auf Jiddisch. Ich beherrschte diese Sprache zwar, hatte sie aber mehr als fünfzehn Jahre nicht mehr [...]
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„Vor zehn Jahren recherchierte ich in der britischen Nationalbibliothek über jüdische Frauen und stieß dabei auf ›Freuen in di Ghettos‹ – ein verstaubtes, schmales Buch von 1946, das auf Jiddisch verfasst ist. Da ich aufgrund meines familiären Hintergrunds jiddisch spreche, schlug ich es auf, eingestellt auf Trauer und Trübsal. Doch stattdessen erwartete mich eine Geschichte voller Waffen, Explosionen und Spionage.
Das Buch war ein jiddischer Thriller der von polnisch-jüdischen ›Ghettomädchen‹ erzählt, die Gestapo-Männer bestachen, Revolver in Teddybären versteckten und halfen, Systeme von unterirdischen Bunkern zu errichten. Sie flirteten mit den Nazis, schmierten sie mit Schnaps und Süßigkeiten – und töteten sie später.
Sie agierten als Kurierinnen für geheime Nachrichten, bombardierten Züge, organisierten Suppenküchen und wurden immer und immer wieder Zeuginnen des unfassbaren Grauen, das den Juden während des zweiten Weltkrieges widerfuhr. Ich war fassungslos. Warum hatte ich, die in einer Familie von Holocaustüberlebenden aufgewachsen war, nie von dieser Seite der Geschichte gehört? Ich wusste sofort, dass ich einen Schatz gefunden hatte, über den ich mehr herausfinden musste…“
Über jüdische Frauen, die im Widerstand gegen die Nazis kämpften, ist kaum etwas bekannt. In „Sag nie, es gäbe nur den Tod für uns“ erzählt Judy Batalion ihre wahre Geschichte. Wir folgen einer Gruppe von Widerstandskämpfer*innen, die sich auf den Aufstand vorbereiten und dabei immer größeren Gefahren aussetzen. Im Zentrum steht Renia Kukielka, eine Schmugglerin und Botin aus der kleinen Stadt Będzin in Polen, die sich durch ihr vom Krieg gezeichnetes Land bewegt und ständig Gefahr läuft, im Dienste des Widerstands gegen Hitler zu sterben.
Mitwirkende
Einleitung – Weibliche Identitäten
Prolog
Vorausblende – Abwehrkampf oder Rettung ?
Teil: 1: „ Ghetto-Mädchen “
Kapitel 1: Po-Lin, das ist mein Land
Kapitel 2: Vom Regen in die Traufe
Kapitel 3: Die Stunde der Frauen
Kapitel 4: Ein neuer Morgen ? Terror im Ghetto
Kapitel 5: Das Warschauer Ghetto – Hort der Bildung
Kapitel 6: Blutige Zeiten – die Entstehung der ŻOB
Kapitel 7: Rastlose Odyssee
Kapitel 8: Versteinert
Kapitel 9: Die schwarzen Raben
Kapitel 10: Drei Zeilen im Geschichtsbuch – die Krakauer Weihnachtsüberraschung
Kapitel 11: 1943, ein neues Jahr – Miniaufstand in Warschau
Teil: 2: Göttinnen oder Teufelinnen
Kapitel 12: Mobilmachung
Kapitel 13: Die „ Kuriermädchen “
Kapitel 14: In der Höhle des Löwen
Kapitel 15: Der Aufstand im Warschauer Ghetto
Kapitel 16: Banditen mit Zöpfen
Kapitel 17: Waffen, Waffen, Waffen
Kapitel 18: Mit dem Kopf in der Schlinge
Kapitel 19: Die „ Freiheit “ im Wald – bei den Partisanen
Kapitel 20: Unterschlupf, Geld und Rettung
Kapitel 21: Eine Blume, rot wie Blut
Kapitel 22: Zagłębies Jerusalem brennt
Teil: 3: „ Keine Grenze wird sie aufhalten “
Kapitel 23: Der Bunker und darüber hinaus
Kapitel 24: In den Fängen der Gestapo
Kapitel 25: Ein Kuckucksei
Kapitel 26: Schwestern, Vergeltung !
Kapitel 27: Licht am Ende des Tunnels
Kapitel 28: Die Flucht
Kapitel 29: „ Zog nit keyn mol az du geyst dem letstn veg “
Teil: 4: Das emotionale Erbe
Kapitel 30: Die Angst vor dem Leben
Kapitel 31: Vergessene Stärken
Epilog – Verschüttete Wurzeln
Anmerkung der Autorin zur Forschungsarbeit
Dank
Bibliografie
Bildnachweis
Anmerkungen
Register
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