


Sprung ins Leere Sprung ins Leere - eBook-Ausgabe Sprung ins Leere
Roman
— Der SPIEGEL-Bestseller-Autor über die Macht der Kunst und die Täuschung„Dass das Leben spannend sein kann und kein Sprung ins Leere sein muss, erzählt der wunderbar verwinkelte, kluge und handlungsreiche neue Roman ›Sprung ins Leere‹ von Heinrich Steinfest.“ - Kleine Zeitung
Sprung ins Leere — Inhalt
Das Leben als Sprung ins Leere, die Kunst als Täuschung und Zufluchtsort
Klara Ingold arbeitet im Kunsthistorischen Museum in Wien. Sie ist beseelt von einer tiefen Liebe zu den Gemälden. Deshalb interessiert sie sich anders als ihre Mutter auch für die künstlerische Hinterlassenschaft ihrer ungeliebten Großmutter Helga, die die Familie 1957 ohne ein Wort verließ – und deren Werke jetzt in einer Lagerhalle wieder entdeckt werden. Darunter findet sich eine Fotografie, die einen vagen Hinweis liefert, wohin sie gegangen sein könnte. Klara Ingolds emotionale Spurensuche führt nach Japan, zu einem Gemälde mit dem Titel „Die blinde Köchin“, das vielleicht ihre Großmutter zeigt.
„Heinrich Steinfest erzählt lustvoll, klug, mitreißend.“ SZ
Leseprobe zu „Sprung ins Leere“
1
Ein Mann springt in die Leere.
Eine Frau springt ins Leere.
Die Frau allerdings drei Jahre vor dem Mann.
Bloß, dass der Sprung des Mannes zu einem der ikonischen Kunstwerke einer ganzen Epoche führte.
Und die Frau?
Es geht hier gar nicht darum, dass der Sprung der Frau schlichtweg aufgrund ihres Geschlechts verschwiegen oder verdrängt wurde und also die Kunstwelt praktisch drei Jahre darauf gewartet hatte, bis endlich auch ein Mann auf die Idee kam, in die Leere beziehungsweise ins Leere zu springen. Nein, es schien einfach Pech gewesen zu sein. Vielleicht [...]
1
Ein Mann springt in die Leere.
Eine Frau springt ins Leere.
Die Frau allerdings drei Jahre vor dem Mann.
Bloß, dass der Sprung des Mannes zu einem der ikonischen Kunstwerke einer ganzen Epoche führte.
Und die Frau?
Es geht hier gar nicht darum, dass der Sprung der Frau schlichtweg aufgrund ihres Geschlechts verschwiegen oder verdrängt wurde und also die Kunstwelt praktisch drei Jahre darauf gewartet hatte, bis endlich auch ein Mann auf die Idee kam, in die Leere beziehungsweise ins Leere zu springen. Nein, es schien einfach Pech gewesen zu sein. Vielleicht aber hatte die Frau auch gar nicht vorgehabt, mit diesem speziellen Sprung berühmt zu werden, so wie der Mann mit seinem Sprung dann berühmt wurde. Das war schwer zu sagen.
Klara Ingold konnte es im Moment nicht beurteilen. Sie war auf dieses Foto gestoßen, als sie nach München gefahren war, um die Sachen zu begutachten, die ihre Großmutter bei ihrem Verschwinden vor achtundsechzig Jahren zurückgelassen hatte. Ein paar Malereien, einige Zeichnungen und Aquarelle, diverse Fotos und Fotomontagen, ein paar kleine Objekte aus Papier und Stoff, dazu Habseligkeiten und einen Haufen Bücher. Das alles zusammengedrängt im hintersten Winkel des Lagerbereichs einer Münchner Gerüstbaufirma. Eine Firma, die nach sechseinhalb Jahrzehnten auf diesen hinter Planen versteckten Nachlass jener Frau gestoßen war, die anscheinend im Nachbarhaus ihr Atelier gehabt hatte. Wie auch immer ihre Sachen in dieses Lager geraten waren.
Denn das konnte der Gerüstbauer, der dieses Geschäft vor zwanzig Jahren von seinem Vater übernommen hatte, nicht sagen. Es gab schlichtweg keine Unterlagen dazu. Allerdings war es ihm nicht nur gelungen, den Namen der ehemaligen Besitzerin all der Gegenstände zu eruieren, Helga Blume, sondern auch deren Nachfahrin ausfindig zu machen. Blumes Tochter, die in Wien lebende Britta Ingold, die sich jedoch vollkommen desinteressiert an den Sachen ihrer Mutter zeigte. Eine Mutter, die verschwunden war, als sie selbst, Britta, noch keine zwei Jahre alt gewesen und in der Folge zunächst bei ihrem Vater, dann aber bald bei ihren Großeltern väterlicherseits aufgewachsen war. Später hatte sie das Allgäu verlassen und war von Kempten nach Wien gegangen, der Heimat ihrer so gut wie nie gesehenen Mutter. Wo sie studierte und viele Jahre ein ziemlich wildes Leben führte – die späten Siebziger und die frühen Achtzigerjahre –, zudem fest entschlossen war, eines ganz sicher nicht zu tun, nämlich ein Kind in die Welt zu setzen, so wie sie selbst in die Welt gesetzt und dann von ihrer Mutter verlassen worden war. Eine Mutter, die sie bewusst nie erlebt hatte. Ihr Fehlen, ihre Abwesenheit aber sehr wohl. Was auch immer aus dieser Frau geworden war, die heute vierundneunzig Jahre alt wäre, allerdings bereits vor langer Zeit für tot erklärt worden war.
Britta hatte versprochen, kein Kind in die Welt zu setzen. Tat sie dann aber doch, nachdem sie einen Herrn Ingold geheiratet hatte, wobei sie genau genommen auch nie hatte heiraten wollen. Aber manches geschieht gegen jegliche Überzeugung, manches geschieht mit der Wucht einer Erfindung, die zwar nicht von einem selbst stammt, deren Auswirkungen man aber trotzdem zu spüren bekommt. Britta heiratete Herrn Ingold, einen nicht mehr ganz jungen Unternehmer, und bekam, als sie dann selbst nicht mehr ganz jung war, eine Tochter: Klara. Das war 1994.
Einmal sagte Britta, es sei völlig absurd und unnötig gewesen, so spät noch Mutter zu werden, nachdem sie genau das doch so lange unterbunden hatte. Dennoch müsse sie zugeben, dass es letztlich das Beste gewesen war, was ihr in ihrem blödsinnigen Leben zugestoßen sei. Die Mutterschaft sei dummer Kitsch. Aber sie sei diesem Kitsch vollkommen verfallen.
Wozu ihre Tochter Klara, eine nun einunddreißigjährige Frau, meinte, für sie sei es ein Segen gewesen, dass ihre Mutter so ganz und gar dem Kitsch der Mutterschaft erlegen war. Das habe ihr selbst nämlich zu einer durchaus glücklichen Kindheit verholfen. Zu einer Einzelkindschaft, in der sich Mutter und Tochter als Gefährtinnen und nicht als Konkurrentinnen gegenüberstanden. Wozu auch, so hart das klingen mochte, der frühe Tod des Herrn Ingold beitrug, der nur wenige Jahre nach Klaras Geburt sich in eine noch wesentlich jüngere Frau verliebte, mit dieser jungen Frau in den Urlaub fuhr und aus diesem Urlaub nicht wieder lebend zurückkehrte. Er war da schon einiges über sechzig gewesen und hätte etwas mehr Rücksicht auf sein angegriffenes Herz nehmen sollen, anstatt auf Teufel komm raus einen Gewaltmarsch durch die Tiroler Bergwelt zu absolvieren. Der Teufel kam auch wirklich heraus, sprang gewissermaßen aus Herrn Ingolds Herzen.
Es war nicht so, dass Klara sagen konnte, ihr sei der Vater nicht abgegangen. Nicht speziell dieser eine kaum gesehene, sondern ganz grundsätzlich einer, während die Liebhaber ihrer Mutter immer nur etwas Ephemeres an sich gehabt hatten, so schnell, wie sie kamen und gingen. Viel wichtiger war das innige Verhältnis zur Mutter gewesen, die zwar die Wildheit ihrer frühen Jahre nicht völlig aufgegeben hatte, aber in Bezug auf das Kind stets etwas geboten hatte, was man schlicht als Präsenz bezeichnen könnte. Sie war einfach da gewesen. Präsenz allein macht es natürlich nicht aus, ist aber eine gute Basis. Auch dann, wenn die Kinder ihre Ruhe haben wollen und es sinnvollerweise um eine zurückhaltende Präsenz geht, da zu sein und doch nicht da zu sein.
Der entscheidende Beitrag des verstorbenen Herrn Ingold war sicherlich gewesen, seiner Frau ein mittelgroßes Unternehmen hinterlassen zu haben. „Irgendwas mit Metall“, pflegte Britta kokett zu sagen, wenn man sie nach der Art der Firma fragte. Die Geschäftsleitung hatte sie einem alten, nie erhörten Verehrer übertragen, während sie selbst nur an den diversen Gewinnausschüttungen interessiert war.
Sie sagte einmal, es sei völlig ungerecht, dass sie, anstatt an einer Supermarktkasse zu stehen oder alten Leuten den Hintern auszuwischen oder sich wenigstens mit Gewalt in eine Spitzenposition gekämpft zu haben, einfach nur die Hand aufhalte. Das sei im Grunde unwürdig, aber sie sei nicht bereit, dieses Unwürdige ausgleichen zu wollen, indem sie den Spott auf die Spitze treibe und irgendeinem Wohltätigkeitsverein vorstehe oder junge Künstler vor dem Verhungern bewahre. Stattdessen ein wildes Leben, aber auch eine kitschige Mutterschaft.
Und Verdrängung. Zu dieser bekannte sie sich in einer ähnlichen Weise wie zur Unwürdigkeit ihres aus purem und nicht einmal selbst verwaltetem Erbe resultierenden Privilegs. Sie wollte rein gar nichts über das Zeug erfahren, das da achtundsechzig Jahre nach dem Verschwinden ihrer Mutter im Lager eines Münchner Gerüstbauers aufgetaucht war. Sie verspüre keinerlei Bedürfnis, sagte sie, zu erfahren, wer ihre Mutter überhaupt gewesen war.
„Von mir aus“, sagte sie, „können die das Ganze zur Müllverbrennung bringen.“
Nun war es aber ganz sicher nicht die Aufgabe der Münchner Firma, auch noch die Entsorgung dieses Nachlasses zu übernehmen, der da jahrzehntelang unbezahlt in einer vergessenen Ecke des Betriebsgeländes gelagert worden war.
Doch ohnehin war es so, dass Brittas Tochter Klara die Dinge völlig anders sah. Für sie war es ein Geschenk, diese Möglichkeit, etwas über ihre unbekannte Großmutter zu erfahren, noch dazu – wie sich jetzt herausstellte, weil zuvor nie darüber gesprochen worden war –, dass es sich bei ihr um eine Künstlerin gehandelt hatte.
Aus diesem Grund war Klara nach München gereist, hatte sich in einem kleinen Hotel nahe dem Viktualienmarkt für einige Tage einquartiert und damit begonnen, in der einst dunklen, nun von mehreren aufgestellten Leuchten erhellten Ecke der weitläufigen, tief in das Gebäudeinnere vorstoßenden Anlage aus Lagerräumen den Nachlass ihrer Großmutter zu sichten. Zu sortieren und für den Transport nach Wien vorzubereiten.
Der Besitzer der Gerüstfirma erklärte ihr, dass dieser Bereich des Areals in den späten Sechzigerjahren, als sein Großvater das Unternehmen führte, verschlossen und seither nur im Zuge irgendwelcher Inspektionen betreten worden sei, ohne dass man unter all dem hier abgelegten Schrott die mit Planen zugedeckten Kunstwerke der Helga Blume entdeckt habe. Was eben jetzt erst geschah, nachdem er selbst und seine Mitarbeiter begonnen hatten, in einer Weise, die etwas von Stadtarchäologie besaß, den vergessenen Teil des Gebäudes freizulegen. Er benutzte wirklich diese Worte: Archäologie und freilegen. Und ergänzte, dass es sein Großvater gewesen sein musste, der hier einst diesen Lagerplatz für Blumes Werke zur Verfügung gestellt hatte.
Was also, wenn man das Verschwinden Helga Blumes bedachte, um das Jahr 1957 gewesen sein dürfte.
Klara selbst bezeichnete sich als „gewesene Kunstgeschichtlerin“, was bedeutete, dass sie nach der Matura ein Kunstgeschichtestudium begonnen hatte, und zwar mit dem Hinweis, in die Kunst verliebt zu sein, gerade auch in die Vorstellung der Herstellung von Kunst, aber genau zu wissen, dass sie über keinerlei eigene kreative Energie verfügte. Nicht die Energie, die nötig wäre, etwas Originales und Originelles zu schaffen, sondern nur etwas Nachgemachtes, etwas Kopiertes, etwas ganz und gar Überflüssiges. Das hatte sie von ihrer Mutter, diese Einsicht in ein Unvermögen (auch wenn Brittas Einsicht in das Unvermögen der Mutterschaft sich dann als falsch herausgestellt hatte).
Um nun aber bei der Kunst bleiben zu können, bei einer unerwiderten Liebe, hatte sich Klara für die Theorie entschieden. Sich allerdings nach zwei Semestern eingestehen müssen, wie wenig sie das befriedigte und wie sehr ihr die Kunstgeschichte gleichzeitig zu nahe und zu fern zur Kunst stand. Die Wissenschaft besaß für sie eine ungemeine Anmaßung, indem sie das Unerklärliche zu erklären versuchte und unter einem Schwall von Begrifflichkeiten und Analysen ihre Impotenz verbarg. Wie jemand, der aus seiner Unfähigkeit zu zaubern sich entschlossen hatte, den Zauber zu entzaubern.
Abgesehen davon fand sie, dass es sich bei den meisten ihrer Kommilitonen und erst recht bei der Professorenschaft um schlichtweg unsympathische Menschen handelte. Unsympathische Menschen gab es sicherlich auch woanders, aber dieser Hang, sich ausgerechnet bei den wunderbarsten Schöpfungen menschlicher Schaffenskraft zu bedienen, eine Form von Plünderung zu betreiben, führe, so Klara, zu einer beschämenden Intensivierung des Unsympathischen. Und das Schlimmste dabei sei sicher der Beruf des Kurators. Kuratoren seien Leute, die in Wirklichkeit einen einzigen Gegenstand ausstellten, nämlich sich selbst.
Das war natürlich alles vollkommen übertrieben, aber dennoch nicht ohne Wahrheit. Und führte letztlich dazu, dass Klara ihr Studium aufgab und den wohl konsequentesten Weg überhaupt ging, indem sie sich einfach für einen Job als Museumsaufseherin bewarb und diesen auch erhielt. Und zwar in dem Museum überhaupt, dem Kunsthistorischen Museum in Wien. Nicht, weil sie die Alten Meister über die Moderne stellte, nicht einmal über die noch zwischen Ewigkeitsanspruch und völligem Verwelken schwankende zeitgenössische Kunst, aber sie bevorzugte das gedämpfte Licht, welches mit den Alten Meistern einherging. Sie war keine Anhängerin weißer Wände, wie man sie der Moderne und der Avantgarde aufzwang. Klara meinte, dass nichts so sehr von der Kunst ablenke wie der weiße Raum (auch wenn ja allgemein genau das Gegenteil behauptet wird). Der weiße Raum, sagte sie, sei das schwarze Loch der Kunst, das alles verschluckt.
Sie war also Museumsaufseherin geworden, und da hatte ihre sie liebende Mutter auch noch so sehr den Kopf schütteln können. Wie sie ja auch den Kopf schüttelte, als ihre Tochter sich auf den Weg nach München machte.
„Was erwartest du dir davon?“, hatte sie gefragt. „Antworten auf nie gestellte Fragen. Woher du kommst? Wer du bist? Diesen ganzen Quatsch der Herkunft. Und was aus deiner Großmutter in Wirklichkeit geworden ist. Wohin sie verschwand? Und warum überhaupt?“
„Ach, eigentlich“, sagte Klara, „erwarte ich mir nur ein paar interessante Bilder. Vielleicht ist es ja eine echte Entdeckung.“
„Meine Güte, kehrst du jetzt zur Kunstgeschichte zurück?“, spottete Britta. Ihr Grinsen war wie ein Biskuit, das in schwarzen Kaffee getaucht wird.
„Betrachtungsgeschichte“, hatte Klara korrigiert. „Und simple, reine, pure Neugierde. Zudem ein guter Grund, nach München zu fahren.“
„Was soll das denn bringen?“, fragte Britta. „Diese Stadt, die davon lebt, sich selbst zu überschätzen.“
„In der du immerhin deine ersten Lebensjahre zugebracht hast.“
„Eine Erinnerung, von der man nicht einmal sagen kann, sie stecke in einem Nebel“, meinte die Mutter und ergänzte: „Die ersten Lebensjahre eines Menschen sind von demselben Phänomen wie München bestimmt: Selbstüberschätzung.“
„Und du leidest unter deinem Zynismus“, sagte Klara.
„Nein, ich liebe ihn, und er hält mich am Leben.“
„Ja, aber wie ein Vampir.“
„Ach, du hältst mich also für untot, du Schlawiner“, sagte Britta und lachte. Das Biskuit tauchte wieder aus dem Kaffee hoch. Erstaunlich intakt.
„Schlawi(e)nerin muss es heißen“, verbesserte Klara ihre Mutter.
Das war ein alter, wirklich sehr alter Scherz zwischen ihnen beiden. Ein Kinderschmäh, der die wundersame Wirkung besaß, noch immer, nun zwischen der Einunddreißigjährigen und ihrer inzwischen siebzigjährigen Mutter, zu einer Umarmung zu führen.
Und da stand Klara also vor der von Scheinwerfern beleuchteten Ansammlung aneinandergelehnter Leinwände, gerahmter Zeichnungen, der Objekte und Fotografien, die ihre Großmutter geschaffen hatte, dazu Stühle, Bücher, Platten, Kartons voller Geschirr, alte Vasen, alte Lampen, diverse Haushaltsgeräte aus den späten 1950er-Jahren, darunter ein wirklich wunderschöner weinroter Miele-Staubsauger, der aussah wie ein Vehikel aus einem Jules-Verne-Roman, auch ein nicht minder eleganter Bartisch aus gelbem, polsterartigem Stoff, an dem man sich auch mit noch so spitzen Knien nicht hätte verletzen können.
Die Malereien und Zeichnungen erschienen Klara eher mittelmäßig, eine Mischung aus kubistischen und abstrakten Elementen, von einer erdigen Farbigkeit, Nachkriegsmoderne halt, als die deutschen Künstler einiges aufzuholen hatten. Viel interessanter war das Konvolut an experimentellen Fotografien, die fast alle auf ihrer Vorderseite signiert und datiert waren, vor allem aber mit einem Titel versehen, der mit schwarzem Filzstift geschrieben eine Prominenz besaß, die ihn zu einem Teil der Fotografie werden ließ. Etwa ein Bild – alle Fotos waren schwarz-weiß –, auf dem man ein paar sich beschnüffelnde Hunde sah, die so aufgenommen waren, als wären sie aus dem Blickwinkel eines Kindes betrachtet worden, das kaum größer als diese Hunde sein konnte. Und darunter, beziehungsweise darüber stand geschrieben: Vier Damen erklären einander den Biedermeier.
Eine beeindruckende Handschrift, fand Klara. Eine Schrift, die den großen Vorteil besaß, zugleich eigenwillig und höchst grafisch zu sein, und dennoch leserlich, während ja in der Regel entweder das eine oder das andere der Fall war und man sich zwischen Kinderhandschrift und Hieroglyphen entscheiden musste.
Klara fühlte sich bei dieser Handschrift an jene von Joseph Beuys erinnert, etwa: Wer nicht denken will fliegt raus, nur dass Helgas Schrift noch ein wenig eigenwilliger und noch ein wenig leserlicher war.
Während die Malereien und Zeichnungen mit einer gewissen Verbissenheit die Moderne verarbeiteten und dabei etwas entstand, was Klara als einen „abstrakten Waldboden“ definierte, besaßen diese Fotos samt ihrer Titel weniger eine Verbissenheit als eine Bissigkeit, und zwar eine humorvolle und philosophisch-anspielungsreiche.
Und dann fiel ihr Blick auf diese eine bestimmte Fotografie, von der sie natürlich sofort dachte, es handle sich um eine Hommage an jenes berühmt gewordene Foto des französischen Künstlers Yves Klein, das von den beiden Fotografen Harry Shunk und János Kender aufgenommen worden war. Aber selbstverständlich als eine Arbeit Yves Kleins galt, diesem Hauptvertreter des Nouveau Réalisme, der auf dem Foto, die Arme ikarusartig ausgebreitet, sich von der Mauer oder dem Dach eines Hauses in die Tiefe stürzt.
Freilich kein Hochhaus, aber ein paar Meter sind es wohl schon, zudem springt er mit Brust und Kopf voran, unter ihm der Beton der Rue Gentil Bernard. Sodass für den Betrachter der Eindruck entsteht, dass sich der Künstler bei seiner Landung entweder heftige Verletzungen zuziehen müsste oder aber es irgendwie schafft, tatsächlich ins Fliegen oder Schweben zu gelangen. Oder sich in Luft auflöst.
Angeblich aber war es so, dass, als dieses Foto entstand, ein Dutzend Judokämpfer – Yves Klein war ein fanatischer Judoka – unten auf der Straße eine Matte oder ein Sicherheitstuch hielten, in dem Klein wohlbehalten und unverletzt landen konnte. Diese Judokas und diese Matte wurden dann aus dem Foto herausretuschiert, weshalb nur noch die leere Straße und ein im Hintergrund vorbeiziehender Radfahrer zu sehen sind. Die Montage würde später unter dem Titel Le Saut Dans Le Vide, auf Deutsch Sprung in die Leere, weltberühmt werden.
Die Aufnahme war im Oktober 1960 entstanden und am Sonntag des 27. Novembers 1960 in einer nur für einen einzigen Tag konzipierten Zeitung namens Dimanche erschienen, dort unter dem Titel Der Maler des Raumes stürzt sich in die Leere.
Oktober und November 1960 also, dachte Klara.
Obwohl es eigentlich so klar und eindeutig war – allerdings auch so unglaublich –, brauchte Klara eine Weile, um zu verstehen, dass es sich bei dem Foto ihrer Großmutter, das sie soeben in der Hand hielt, nie und nimmer um eine Anlehnung an jenes berühmte Yves-Klein-Bild handeln konnte. Ganz sicher nicht, war diese Frau doch im September des Jahres 1957 verschwunden und nie wieder aufgetaucht.
Und da stand es ja, das Entstehungsdatum dieses Bildes: 3. September 1957. Dazu die Signatur Helga Blume und der Titel Sprung ins Leere. Das war also ein kleiner Unterschied, nicht „in die Leere“, sondern „ins Leere“. Und auf dem Foto war natürlich kein Mann, sondern eine Frau zu sehen, die mit ausgebreiteten Armen von der Brüstung eines im ersten Stock gelegenen Balkons springt, unter ihr eine menschenleere Straße, keine Judokas, die eine Matte halten, auch sonst keine sichtbare Konstruktion, in der sie wohlbehalten landen könnte. Sie trägt einen Rock, den es nach oben weht, eine helle Bluse, die den Eindruck des Flügelschlags verstärkt, und ihr dunkles Haar ist zu einem Zopf gebunden, der sich in einem hübschen Bogen himmelwärts schwingt. Es ist jedoch die absolut gleiche Haltung, die gleiche „fliegende Pose“ wie auf dem Klein-Foto. Und auch wenn es ein anderes Haus ist sowie eine andere Straße, in München möglicherweise, und der Radfahrer im Hintergrund fehlt, so ist die Anmutung dieser Umgebung von frappierender Ähnlichkeit. Zudem: So wie man vielleicht sagen kann, dass Yves Klein auch im Sprung ein ausgesprochen gut aussehender Mann gewesen war, war diese Frau bei ihrem Sprung eine ausgesprochen gut aussehende Frau. Aber eben drei Jahre früher, wenn das hier keine Fälschung war.
Eine Fälschung? Also in dem Sinne, dass jemand dieses Bild vordatiert hatte. Was dann hätte bedeuten müssen, dass das Foto in Wirklichkeit einige Zeit nach dem Entstehen von Yves Kleins Bild von 1960 hergestellt worden war, dann aber vordatiert wurde, um schließlich in diese spätestens seit Ende des Jahres 1957 bestehende Ansammlung aus Kunstwerken und Habseligkeiten eingeschleust zu werden. Somit erst nachträglich unter die festen Kunststoffplanen gelangt war (Planen, wie man sie vielleicht auch verwendet hatte, um eine vom Balkon springende Aktionskünstlerin aufzufangen).
Doch ein derartiges Manöver war nur schwer vorstellbar.
In jedem Fall musste es sich um eine Fotomontage handeln, wie es im Falle des Bildes von Yves Klein eine Fotomontage war. Oder? Wer auch immer dieses Bild fotografiert haben mochte. Denn darauf bestand selbst auf der Rückseite des Abzugs keinerlei Hinweis. Und es wäre auch wirklich zu viel des Guten gewesen, wären da etwa die Namen der beiden Fotografen Shunk und Kender gestanden.
Klara war schlichtweg betört. Betört von der Vorstellung, dass ihre Großmutter drei Jahre vor Yves Klein den Sprung in die Leere beziehungsweise ins Leere gewagt hatte. Und dass es beinahe so aussah, als hätte der hübsche Franzose ihre Großmutter kopiert, was gewiss nicht der Fall war. Sosehr man Derartiges etwa von Picasso kannte, dessen Konkurrenten ihre Bilder verhängten, wenn er sie besuchte, auch wenn er selbst nicht von kopieren, sondern kokett von stehlen sprach und es verstand, aus fremdem Gold eigene Diamanten herzustellen. Picasso, der so alt wurde wie Helga Blume jetzt sein mochte, vierundneunzig, während Yves Klein keine zwei Jahre nach seinem „Sprung“ im Alter von vierunddreißig Jahren an einem Herzinfarkt gestorben war. Höchstwahrscheinlich als eine Folge der Vergiftungen, die er sich bei der Arbeit an seinen monumentalen Schwammbildern zugezogen hatte. Bilder in dem für Klein typischen, von ihm selbst entwickelten und patentierten Blau. Kleins Organe seien danach, so seine Witwe Rotraut Klein-Moquay, als rede sie von Objekten, „wie aus ganz dünnem Glas“ gewesen.
Natürlich fiel es Klara auf, wie sehr das Foto ihrer Großmutter in einem zeitlichen Zusammenhang mit deren Verschwinden zu stehen schien. Als sei’s ein Requiem, ein Abschiedsbrief, eine Vorahnung.
Vielleicht aber war die Verbindung noch viel unmittelbarer. Was, wenn es sich gar nicht um eine Fotomontage handelte?
Nicht, dass Klara sich vorstellte, ihre Großmutter sei durch diesen Sprung vom Balkon in eine Art von Zeitloch gefallen, in ein Paralleluniversum oder Zwischenreich, aber doch, dass sie ohne Sicherung gesprungen war, nicht wie Klein in eine Matte oder ein Tuch hinein, sondern …
Wie sondern?
Wollte sich Klara ernsthaft ausmalen, dass ihre Großmutter in ihrer Kunst so radikal realistisch gewesen war wie manche späteren Aktionskünstler? Und sie als Folge dieses Sprungs auf dem Boden der Straße gelandet war, sich verletzt hatte, leicht oder schwer oder auch lebensgefährlich, oder aber – wie das vielleicht Judokas tun würden – in einer Weise abgerollt war, die ihr eine heftige Verletzung erspart hatte. Sie aber gerade dieses Überlebthaben zum Anlass nahm, aus dem Leben zu verschwinden. Trotz zweijähriger Tochter, so schwer etwas Derartiges zu begreifen war.
Hier war einiges nicht zu verstehen. Aber es reizte Klara, es reizte sie ganz ungemein.
Sie packte alles in Kisten und Kartons und ließ es von einer Spedition abholen und nach Wien bringen. Auch dort würden die Sachen in ein Lager kommen, allerdings eines, das sich weit weniger eignete, die nächsten achtundsechzig Jahre in Vergessenheit zu geraten.
Das Foto Sprung ins Leere hingegen – signiert, datiert, betitelt – tat sie in ihre Tasche. Sie war fest entschlossen, diesem Bildnis auf die Spur zu kommen. Und damit eben auch ihrer Großmutter, ihrer so lange verschwiegenen und verdrängten Großmutter. Auf die Spur, vielleicht sogar auf die Schliche.
Wollte sie die Kunstgeschichte umschreiben?
Irgendeine Geschichte auf jeden Fall.
Das Atelier freilich, das einst im Nachbarhaus der Gerüstbaufirma gewesen war, existierte nicht mehr, das Atelier und das Haus nicht. Es gelang Klara ebenso wenig, die Straße zu entdecken, in der das Foto aufgenommen worden war. Sie zog zahlreiche Kreise um das Areal der Lagerhalle und des Neubaus, wo einst das Atelier gewesen war, aber keine dieser Straßen erinnerte an jene auf der Fotografie ihrer Großmutter.
Sie sprach noch einmal mit dem Besitzer der Firma und fragte ihn nach seinem Großvater, wollte wissen, ob dieser hochbetagt am Leben sei.
„Sie haben Glück“, meinte der, „er lebt tatsächlich noch. Wenngleich schon einige Zeit in einer anderen Welt.“
Der Firmenchef erklärte, dass sein Großvater jetzt siebenundneunzig sei, allerdings schwer dement, und seit Jahren in einem Pflegeheim am Rande Münchens wohne. Er erkenne niemanden mehr aus seiner Familie, sei aber ein freundlicher, zufrieden wirkender Mann von erstaunlicher Mobilität. Was auch dazu führe, dass er immer wieder das Gelände des Pflegeheims verlasse, marschierend wie ein junger Gott, wie es die Pflegerinnen liebevoll ausdrückten, um sich dann in der Gegend um den Perlacher Forst heillos zu verirren und von dem einen oder anderen Anrainer zurück ins Heim gebracht zu werden.
Klara ließ sich die Adresse geben, bestellte ein Taxi und fuhr zu jenem Pflegeheim, in dem der alte Herr Urban drauf und dran war, hundert zu werden. Und sie hatte tatsächlich Glück, nicht nur weil der Mann noch lebte, sondern auch weil er sich im Zuge eines kleinen Geburtstagsfestes für einen anderen Heimbewohner im Haus und nicht drüben im Forst aufhielt.
Natürlich wurde ihr gleich gesagt, dass der alte Herr kaum zu einem normalen Gespräch in der Lage sei. Doch Klara setzte sich zu Herrn Urban, der in einem tiefen Fauteuil saß und der, so klein und rosinenhaft runzelig, vor dem Hintergrund des dunklen Stoffs schwer auszumachen war. Eigentlich nur seine leuchtenden, geradezu strahlenden Augen. Als schaue er aus einer anderen Sphäre herüber, einer Sphäre, in der alles zu größter Klarheit und Brillanz reifte.
Während Klara noch sagte, wer sie sei und mit einfachen Worten zu beschreiben versuchte, wieso sie ihn aufsuchte, sprach er aus einem Mund, der schmal und dunkel, geradezu unsichtbar, unter dem freundlich glänzenden Augenpaar stand. Er sagte: „Helga!“
Er hatte es mit erstaunlich kräftiger Stimme ausgerufen, sodass sich mehrere Leute im Raum zu ihnen hindrehten. Als hätte er „Feuer!“ gerufen.
Und ein Feuer schien es durchaus, das in ihn gefahren war. Denn obgleich Klara jetzt darlegte, nicht Helga, sondern Klara zu sein, die Enkelin der Frau Blume, sprach Urban sie weiterhin mit Helga an. Und entschuldigte sich. Es tue ihm wirklich leid, aber er habe es einfach nicht übers Herz gebracht.
„Was hast du nicht übers Herz gebracht?“, ging Klara zum Du über. Denn das hatte sie nun begriffen, wie sehr die Ähnlichkeit, die zwischen ihr und ihrer Großmutter bestand, als diese jung gewesen war, dazu führte, dass der verwirrte Herr Urban sie für Helga Blume hielt.
Wenn behauptet worden war, der alte Mann könne sich kaum noch verständlich artikulieren, dann stimmte das nicht. Zumindest nicht im Moment. In einem Moment, da er meinte, die jugendliche Helga Blume vor sich zu haben. Welcher er nun – mit einer Stimme zwischen Wiedersehensfreude und Selbstvorwurf – erklärte, nicht getan zu haben, worum sie ihn so eindringlich gebeten habe. Nämlich ihre Kunstwerke zu zerstören. Alles, vor allem die Fotografien, zu vernichten, alles dem Feuer zu opfern. Stattdessen habe er die Sachen in eine entlegene Ecke eines der Lagerräume geschafft, gut verpackt, gut verborgen unter Planen, umgeben von altem Plunder, der dort abgestellt worden sei wie Müll, der in der Zeit verloren geht.
So drückte er es aus: in der Zeit verloren geht.
Und indem er das sagte, schien es, er gehe selbst in der Zeit verloren, fiel zurück in ein stummes Lächeln, kein Mundlächeln, sondern ein Augenlächeln, erhob sich mit juveniler Flinkheit aus der Tiefe des Sessels, setzte sich eine eigentümliche Brille auf, die etwas von einer goldbeschichteten Blindenbrille an sich hatte, und eilte hinüber zu der Geburtstagsgesellschaft, ohne dass er Klara, die für einen Moment Helga gewesen war, noch einmal beachtete.
Klara hätte ihm gerne das Foto der 1957 vom Balkon springenden Helga Blume gezeigt, aber da war nichts zu machen, er verschwand in der Feiergesellschaft in einer ähnlichen Weise, wie er des Öfteren aus seinem Zimmer und dem Heim zu verschwinden pflegte. Aber immerhin, sie wusste nun, was für einem kafkaesken Umstand es zu verdanken war – man könnte auch sagen brodesken –, dass sie dieses eine Foto in ihren Händen halten konnte, anstatt bloß auf einen Haufen Asche gestoßen zu sein.
Mit besagtem Foto in der Tasche kehrte Klara nach Wien zurück, wo ja immerhin ein Beruf wartete, ein Museum, das Leute wie sie benötigte. Was wäre ein Museum ohne Aufseher und Aufseherinnen? Auch wenn der Begriff doch sehr an ein Gefängnis erinnerte. Mit dem Unterschied, dass hier die Gefangenen, also die Gemälde und Skulpturen, vor den Besuchern geschützt werden mussten.
Wobei die Bilder nicht etwa den Status von Kleinkriminellen und Straßendealern und Verkehrssündern besaßen, natürlich nicht, sondern den Rang wahrhafter Großverbrecher: Bosse, Paten, Superschurken, Gentlemangauner, Millionenbetrüger. Und darum war es auch nötig, dass eine ständige Präsenz, ja eine würdevolle Präsenz der Aufseher gegeben war. Die gleichsam als ein bewegliches Ornament den Wert der ausgestellten Werke betonten, den „kriminellen“ Wert. Und sich nicht etwa von den Besuchern allein dadurch unterschieden, dass sie langsamer gingen, selten oder nie ein Gemälde ansahen, sich beim Abwechseln verschwörerische Blicke zuwarfen und die Macht besaßen, zur Ordnung zu rufen. Sie waren in einer fast schon mystischen Weise Teil der Objekte, die sie bewachten. Und das spürte ein jeder Besucher, wie merkwürdig und unpassend es nämlich ist, sich in einem Museumsraum aufzuhalten, in dem gerade kein Aufseher oder keine Aufseherin zu sehen sind.
Zurück nach Wien also, zurück ins Museum. Nach drei Tagen Urlaub in München.
Im Gepäck einen Schatz. Und ein Rätsel.
„Wenn Sie einen großen, anregenden Unterhaltungsroman suchen, der gleichzeitig noch ein wunderbarer Gang durch die Kunstgeschichte ist, dann ist das ihr Buch.“
„Weltliteratur. Extrem interessant und amüsant“
„Dass das Leben spannend sein kann und kein Sprung ins Leere sein muss, erzählt der wunderbar verwinkelte, kluge und handlungsreiche neue Roman ›Sprung ins Leere‹ von Heinrich Steinfest.“
„Heinrich Steinfest ist ein Meister darin seine Geschichten fast unmerklich in einen Strudel zu verwandeln. Anfangs ist es nur ein sanfter Sog, dem sich die handelnden Figuren theoretisch noch entziehen könnten. (...) Je weiter sich die Handlung entwickelt, desto mehr Dynamik bekommt der Strudel, desto weniger Entscheidungsspielraum haben die Figuren. Die Dinge, die ab dann geschehen, sind teilweise höchst unwahrscheinlich. Die Frage, was wirklich ist, gehört deshalb zum Leseerlebnis dazu.“
„Steinfest (füllt) die Passagen zwischen diesen, sagen wir: Plotpunkten mit kenntnisreichen, lebensklugen und manchmal kunstvoll als Erfindung getarnten Exkursen über Realität und Realismus, Kino, Kunst und Chaos.“
„Wie immer hat Heinrich Steinfest seinen Romanfiguren mit viel Liebe zum Detail Leben eingehaucht, ihnen außergewöhnliche Biografien und Eigenschaften, die nach und nach zutage treten und ergründet werden, auf die Leiber geschneidert.“
„Steinfests große Kunst ist genau diese Mischung aus leichter Ironie, abstrusen Handlungen, glaubwürdigen, leicht schrägen Charakteren und einer Sprache, die geistreich, sachlich, poetisch und präzise gleichzeitig ist.“
„Ein fantasievoll-poetischer Roman, der zeigt, dass Kunst Täuschung und ein Zufluchtsort zugleich sein kann.“
„Steinfests fachkundige Exkursionen in Malerei und Literatur, Film und Fotografie bewegen sich oft messerscharf zwischen Fakten und Fiktion.“
„Der ›Sprung ins Leere‹ ist ein großes Vergnügen“
„Steinfest versteht es auch in dieser Geschichte, das Leben in seinen so vielfältigen Facetten zu zeigen.“
„In ›Sprung ins Leere‹ tauchen neben den echten Gemälden auch immer wieder erfundene Werke fiktiver Künstlerpersönlichkeiten auf. Aber Heinrich Steinfest beschreibt sie alle mit so viel Liebe zum Detail, dass man meint, sie vor Augen zu haben.“
„Wie so oft erschafft der Autor auch in diesem Buch ein Paralleluniversum voller skurriler Begebenheiten und Figuren.“
„Der Roman liest sich wie ein Gedicht. Heinrich Steinfest ergötzt sich gerne an Details, lässt sie in seiner wunderbaren Sprache funkeln.“
„Das Steinfest ursprünglich Maler war und sich auch heute noch intensiv mit Fotografie beschäftigt, ist dem fantasievollen und kenntnisreichen Kunst-Krimi abzulesen. Er nimmt die Leserin mit auf eine turbulente, skurrile Reise.“
„Voll von Bezügen zur Kunst und durchtrieben von Humor hält die Geschichte einen bei Laune.“
„Erstklassig“
„Den Roman zeichnet eine Detailverliebtheit aus, die so weit geht, dass sie das Detail ernster nimmt als das große Ganze. Gemeinsam mit der fein geschliffenen mäandernden Sprache ist sie das Fundament der speziellen Steinfest-Leseerfahrung.“
„Thriller, Rätsel, philosophische Sumoringer treffen auf George Clooney, Zauberei auf Zeitmaschinen – man folgt ihm gebannt in diesen freien Fall. Und landet gut.“
„Heinrich Steinfest schreibt über Kunst. Und schafft damit selbst ein Kunstwerk. Gekonnt erzählt und sprachlich brillant nimmt es uns mit auf eine Abenteuerreise.“
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