
Erschienen am
:
10.02.2014
Als Heinrich Himmler und Marga Siegroth sich 1927 kennenlernen, ist die Zuneigung gegenseitig. Das Paar ist sich einig in seinem Antisemitismus („das Judenpack“) wie in seinem Traum vom Landleben. Himmler, als Funktionär der NSDAP häufig „mit dem Chef“ Hitler auf Reisen, rät seinem „Liebchen“ aus der Ferne, den „Holunder als Mus einzumachen“; Marga berichtet ihrem Mann stolz, dass ihr Haus „Treffpunkt aller Nationalsozialisten“ sei. Während Himmler nach 1933 zum mächtigsten Mann hinter Hitler aufsteigt und als Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei die „Endlösung der Judenfrage“ organisiert, schickt er seiner „kleinen Frau“, die für das Rote Kreuz durch das besetzte Polen reist („der unbeschreibliche Dreck“) „liebe Gedanken zum Muttertag“, brüstet sich mit der vielen „Arbeit“ und legt Fotos von seinen Reisen zu den SS-Einsatzgruppen und Waffen-SS-Einheiten bei. Die Harmlosigkeit der Briefe ist nur scheinbar, hinter der kleinbürgerlichen Fassade werden die Gewalt und der Mangel an Empathie sichtbar, die auch das Privatleben der Himmlers prägten.


Erschienen am
:
17.09.2013
Ein Großteil der deutschen Nachkriegskinder ist ins Leben hineingeprügelt worden. Doch wie konnte es sein, dass Schläge mit Teppichklopfer, Kochlöffel und Rohrstock in der Schule und zu Hause völlig üblich waren? Und was wurde aus diesen Kindern, die in der Gewissheit aufwuchsen: Ich bin ein Nichts, ich gehöre bestraft? Ingrid Müller-Münch spürt diesen Fragen nach und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur gegenwärtigen Erziehungsdebatte.

Erschienen am
:
17.09.2013
In einem bislang unbekannten Briefwechsel und einer wiederentdeckten Radiosendung diskutieren Hannah Arendt und Joachim Fest über Adolf Eichmann und die Frage: Wie konnte ein „erschreckend normaler“ Mensch zu einem Verbrecher werden, der als selbst ernannter „Spezialist“ an entscheidender Stelle für den Völkermord an den europäischen Juden verantwortlich war?

Erschienen am
:
12.03.2013
Es gibt sie, die Geschichten von Überlebenden, die verborgen in Kellern, herumgereicht von helfenden Händen oder als „arische“ Kinder getarnt der Vernichtung durch die Nationalsozialisten entkamen. Eine von ihnen erzählt Rahel Mann: Als Fünfjährige harrte sie monatelang alleine in einem Kellerverlies aus. Ausgerechnet die Frau des Blockwarts half ihr und brachte Essen. Rolf Joseph verweigerte sich als junger Mann dem Tod gleich mehrmals. Er vergrub sich im Wald, sprang bei seiner Abholung aus dem Fenster und flüchtete schließlich aus dem Transport nach Auschwitz. Eugen Herman-Friede dagegen tauchte nicht nur unter, er leistete aktiven Widerstand gegen das Regime. Sie alle dürften nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit nicht mehr leben. Tina Hüttl und Alexander Meschnig haben die wenigen Ausnahmen getroffen.

Erschienen am
:
06.12.2012
Es gab eine Zeit, in der der Wald vom Atlantik bis zu den Karpaten unseren ganzen Kontinent bedeckte. Der Wald ist ein Mythos, ein Natur- und Kulturraum, der einzigartig ist, unermesslich sein Reichtum an Sagen und Geschichten. Kerstin Ekmans lebenslange Beschäftigung mit dem Wald mündet in diesem gewaltigen Werk: Sie erzählt darin von der jahrtausendealten Begegnung zwischen Mensch und Wald, schreibt von Waldgeistern, Volksmärchen, Räubern, Wölfen und Dichtern. Ihre Betrachtungen reichen vom Mittelalter bis heute, von der Urbarmachung über das Jagen bis zum Wirtschaftsraum Wald. Kerstin Ekman streift durch die Kiefernwälder ihrer nordschwedischen Heimat, erzählt von der Heilkraft der Nadelbäume und dem Reichtum von Flora und Fauna. Reich bebildert und mit zahlreichen Zitaten versehen, ist „Der Wald“ ein eindrucksvolles Zeugnis einer Welt, die bald verschwunden sein wird.

Erschienen am
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12.11.2012
Das übliche süße Sisi-Klischee wird man in diesem Buch vergeblich suchen – Elisabeth, Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn, war eine der gebildetsten und interessantesten Frauen ihrer Zeit. Schon vor dem Attentat, das 1898 ihr Leben beendete, war sie zur Legende geworden. Brigitte Hamann schildert in dieser zum Standardwerk gewordenen Biografie das wirkliche Leben der Kaiserin. Die virtuos erzählte und historisch präzise Geschichte eines ungewöhnlichen Lebens.

Erschienen am
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12.11.2012
Die Erzherzoginnen Sophie, Gisela und Marie Valerie, die Töchter von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph, standen bisher immer im Schatten ihres berühmten Bruders: Kronprinz Rudolf, dessen Leben so früh und tragisch 1889 in Mayerling endete. Anhand von Briefen, Tagebüchern, Gemälden und Fotografien zeichnet die Historikerin Martha Schad die Lebenswege der Töchter des Kaiserpaares und die ihrer Nachkommen bis in die Gegenwart.

Erschienen am
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09.10.2012
17 Millionen „ganz normale Männer“ kämpften während des Zweiten Weltkriegs in Hitlers Armee. Felix Römer schafft aus über hunderttausend Seiten US-amerikanischen Vernehmungsberichten und Abhörprotokollen ein wirklichkeitsgetreues Bild der deutschen Wehrmacht. Hier sprechen die Akteure selbst – wir sehen den Krieg mit den Augen des normalen Soldaten.