Dreck macht gesund - eBook-Ausgabe
Der durchlässige Darm als Ursache Ihrer Beschwerden und was Sie dagegen tun können
„Der ›durchlässige Darm‹ ist verborgener Auslöser zahlreicher Erkrankungen. Josh Axe klärt über die Hintergründe dieses erschreckenden Phänomens auf und zeigt, was wir aktiv dagegen tun können.“ - Pforzheimer Zeitung
Dreck macht gesund — Inhalt
Antibiotika als Allheilmittel, pasteurisierte Lebensmittel, der Einsatz von Dünge- und Spritzmittel in der Landwirtschaft oder ein extremes Hygienebedürfnis – viele vermeintliche Errungenschaften der Moderne machen uns krank. Durch sie wird unsere Darmschleimhaut undicht, wodurch chronische Entzündungen, Allergien, Autoimmunerkrankungen und sogar psychische Probleme entstehen können. Der „durchlässige Darm“ – auf Englisch „leaky gut“ – ist verborgener Auslöser zahlreicher Erkrankungen. Josh Axe klärt über die Hintergründe dieses erschreckenden Phänomens auf und zeigt, was wir aktiv dagegen tun können. Sein Ansatz ist so provokant wie plausibel: Wir müssen einfach wieder mehr Dreck in unseren Alltag lassen.
Leseprobe zu „Dreck macht gesund“
Einführung
Ich war 24 Jahre alt, studierte Medizin und hatte an einer Klinik in der Nähe von Orlando in Florida eine Stelle als Ernährungsberater, als mich meine Mutter Winona von zu Hause anrief. Sie war völlig aufgelöst. „Was ist denn los, Mum?“, fragte ich. „Der Krebs ist zurück“, sagte sie unter Tränen. Ich war entsetzt und fühlte mich sofort in die siebte Klasse zurückversetzt, als meine Mutter erfuhr, dass sie Brustkrebs im 4. Stadium hatte, der bis auf die Lymphknoten ausgestrahlt hatte. Die Nachricht war ein schwerer Schlag für alle, die sie [...]
Einführung
Ich war 24 Jahre alt, studierte Medizin und hatte an einer Klinik in der Nähe von Orlando in Florida eine Stelle als Ernährungsberater, als mich meine Mutter Winona von zu Hause anrief. Sie war völlig aufgelöst. „Was ist denn los, Mum?“, fragte ich. „Der Krebs ist zurück“, sagte sie unter Tränen. Ich war entsetzt und fühlte mich sofort in die siebte Klasse zurückversetzt, als meine Mutter erfuhr, dass sie Brustkrebs im 4. Stadium hatte, der bis auf die Lymphknoten ausgestrahlt hatte. Die Nachricht war ein schwerer Schlag für alle, die sie kannten. Meine Mutter war damals 41 Jahre alt; sie war meine Sportlehrerin in der Schule, gab Schwimmunterricht und galt allen als Vorbild in Sachen Fitness und Gesundheit. Kurz nach der Diagnose ließ sie sich die linke Brust komplett entfernen und begann mit dem ersten von insgesamt vier Chemotherapie-Zyklen. Davon war sie so geschwächt, dass sie die folgenden Tage nicht in der Lage war, das Bett zu verlassen. Es war schwer zu ertragen, wie sehr die Chemo ihr zusetzte. Ich weiß noch gut, wie ich eines Tages ins Badezimmer kam und ganze Büschel ihres sandblonden Haars am Boden sah. Sie wirkte, als wäre sie in zwei Wochen um 20 Jahre gealtert. Glücklicherweise hieß es Monate später, sie hätte den Krebs besiegt. Dennoch ging es mit ihrer Gesundheit weiter abwärts. Selbst als sie sich von der Chemotherapie erholt hatte und wieder arbeitete, fühlte sie sich miserabel. Wenn sie nachmittags um halb vier nach Hause kam, legte sie sich hin und schlief bis abends. Beim gemeinsamen Essen konnte sie sich nur mit Mühe wach halten und ging bald danach ins Bett. Als sie ihrem Arzt erzählte, dass sie das Leben als Ehefrau, Mutter und Lehrerin überfordere, verschrieb er ihr ein Antidepressivum. Erschöpft und depressiv – so habe ich meine Mutter während meiner gesamten Teenagerzeit erlebt. Die Angst, der Krebs könnte zurückkommen, bestimmte ihr Leben. Und jetzt, zehn Jahre später, war es passiert. Die Verzweiflung in ihrer Stimme holte mich zurück in die Gegenwart. „Mein Onkologe sagt, sie hätten an meiner Lunge einen 2,5 Zentimeter großen Tumor gefunden“, sagte sie. „Er möchte operieren und dann gleich mit Bestrahlung und Chemotherapie anfangen.“ Ich versuchte, sie zu ermutigen. „Mum, mach dir bitte keine Sorgen. Dein Körper hat die Fähigkeit, wieder gesund zu werden“, sagte ich. „Wir müssen aufhören, die Krebszellen zu füttern, und die Krankheit an ihrer Wurzel packen.“ Ich war zuversichtlich, dass sie wieder gesund werden könnte – aber dazu mussten wir uns um ihren ganzen Körper kümmern. Am nächsten Tag flog ich nach Hause und half ihr dabei, ein Gesundheitsprogramm aufzustellen. Dazu sollte sie zunächst beschreiben, welche Symptome ihr schon vor der Diagnose aufgefallen waren. Sie seufzte. „Die Depression macht mir immer noch zu schaffen“, antwortete sie. „Und selbst wenn ich mal die ganze Nacht durchschlafe, bin ich am nächsten Tag trotzdem müde.“ Dazu beschrieb sie Symptome, die auf eine mehrfache Nahrungsmittelunverträglichkeit schließen ließen, und man hatte bei ihr eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. Das alles war ziemlich besorgniserregend; eine Sache schockierte mich allerdings besonders: Auf die Frage nach ihrer Verdauung erklärte sie, sie habe seit zehn Jahren im Durchschnitt ein- bis zweimal pro Woche Stuhlgang. „Wow, Mum“, antwortete ich verblüfft. „Warum hast du dich nicht längst mal mit deinem Arzt darüber unterhalten?“ „Ich dachte, das sei normal“, sagte sie. Sie verzog das Gesicht. Ich fasste ihre Hand. „Mum, das ist eigentlich eine gute Nachricht. Für deine Verdauung können wir nämlich tatsächlich etwas tun, und schon allein dadurch wirst du dich sehr viel besser fühlen.“ Und hoffentlich wird das auch helfen, den Krebs zu stoppen, dachte ich. Ich erzählte meiner Mutter vom Leaky-Gut-Syndrom (LGS) – einer Krankheit, bei der die Darmwand so geschädigt ist, dass Mikroben und Nahrungspartikel aus dem Verdauungstrakt ins Blut gelangen können, was eine entzündliche Immunreaktion auslöst – und wie gefährlich diese Darmdurchlässigkeit ist. Dies sei höchstwahrscheinlich der Grund für ihre Verstopfung und diverse andere Leiden und wir müssten sofort Gegenmaßnahmen ergreifen. „Wir können das schaffen, Mum“, sagte ich. „Komm.“ Ich stand auf und wir gingen in die Küche. Ich schnappte mir einen schwarzen Müllsack und öffnete die Küchenschränke. „Wir machen das von Grund auf“, erklärte ich. „Ab jetzt isst du keine verpackten Nahrungsmitteln mehr.“ Und dann warfen wir zusammen alle industriell gefertigten Lebensmittel weg, die wir fanden:
- Frühstückszerealien wie Honig-Nuss-Cheerios und Honig-Hafer-Crunch (die sie für gesund gehalten hatte)
- Fruchtsäfte in Plastikflaschen mit „90 Prozent natürlichem Fruchtsaft“, die aber aus Apfelsaftkonzentrat und „natürlichen“ Aromen bestanden, die ganz und gar nicht natürlich waren
- Kartoffelchips und Kräcker, die Glutamat und modifizierten Mais enthielten
- Müsliriegel mit fruktosereichem Maissirup, künstlichen Farbstoffen und Sojaprotein
- Salatdressings mit künstlichen Verdickungsmitteln, Emulgatoren und gehärtetem Fett
- Weißen Zucker und Weißmehl
Dann nahmen wir uns den Kühlschrank vor und warfen Würzen und Soßen hinaus, dazu Margarine, Kaffeeweißer, Mayonnaise, konventionelle Milchprodukte wie Magermilch und Schmelzkäse-Scheibletten. Insgesamt kamen drei große Müllsäcke voll industriell gefertigter Nahrungsmittel zusammen. Dann fuhren wir zum örtlichen Bioladen, und ich zeigte ihr beim Gang durch die Regalreihen, welche Nahrungsmittel sie essen sollte, um ihrem Körper im Kampf gegen die Krebszellen zu helfen. Wir kauften Bio-Gemüse und Beeren, Wildlachs, Freilandhähnchen und „saubere“ Grundnahrungsmittel – alles aus biologischer Erzeugung mit so wenigen Inhaltsstoffen und so wenig verarbeitet wie möglich. In einem anderen Naturkostladen besorgten wir zur Nahrungsergänzung Kurkuma, spezielle Pilze zur Anregung des Immunsystems, Vitamin D3 und ätherisches Weihrauchöl. Damals hatte der antibakterielle Wahn gerade seinen Höhepunkt erreicht, und es schien, als wären fast allen Produkten im gewöhnlichen Handel bakterizide Substanzen hinzugefügt worden – vom Bodenreiniger über die Zahnpasta bis zu Bleistiften der Härte 2. Doch immer mehr Wissenschaftler warnten vor der überbordenden Verschreibung von Antibiotika und der daraus folgenden Verbreitung resistenter Keime sowie vor der Gefahr einer allzu sterilen Lebensumwelt für unser Immunsystem, aber noch waren diese Erkenntnisse nicht bis in jeden Haushalt durchgedrungen. Dennoch konnte ich die Auswirkungen tagtäglich in meiner Naturheilkundepraxis erleben. Schon seit mehreren Jahren sah ich dort die Begleitschäden, die Antibiotika und andere der „Hygiene“ dienende Chemikalien verursachten.
Wenn der Ursprung des Problems zu viel Sauberkeit war, dann musste es sich doch durch das Gegenteil lösen lassen – mehr „Dreck“. Vielleicht half der wiederholte Kontakt mit kleinen Mengen von Dreck, in dem sich lange entbehrte Bakterien, Viren und andere Mikroben tummelten. So würde eine natürliche Immunisierung angeregt und die Wiederansiedlung der nutzbringenden Bakterien, die wir durch den Überfluss an antibakteriellen Produkten in unserer Umwelt verloren haben, unterstützt. Das Immunsystem könnte wieder von Grund auf lernen, sich zu verteidigen, ohne zu weit zu gehen. Anstatt uns vor ein bisschen Schmutz hier und da zu fürchten, sollten wir bewusst dem Rhythmus der Natur folgen und uns auf ihre Heilkräfte einlassen, die uns im Alltag umgeben. Um Mutters Gesundheitsprogramm zu starten, stürzte ich mich deshalb direkt in den Dreck. In meiner medizinischen Forschung hatte ich mich über die Jahre immer stärker für Probiotika interessiert – Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel, die reich an gesundheitsfördernden Mikroorganismen, Bakterien, Pilzen und Hefe sind und für eine gesunde Darmflora sorgen. Besonders interessant fand ich hierbei den Forschungsansatz, dass es im Boden nur so wimmelt vor lebenswichtigen Mikroben, die im Darm häufig fehlen. Sofort verschrieb ich meiner Mutter eine probiotische Nahrungsergänzung mit Soil-Based Organismen (SBOs), die die Aufnahme von Nährstoffen sowie die Darmfunktion verbessern und das Wachstum von Hefen eindämmen soll. Außerdem dachte ich mir andere Methoden aus, wie meine Mutter „schmutzig“ werden konnte. In ihrer Jugend war sie gern geritten – also ging sie von nun an wieder regelmäßig reiten und atmete im Stall beim Striegeln der Pferde jede Menge Staub ein. Wir gingen auf den Wochenmarkt und kauften Bio-Gemüse aus der Region, das keine 15 Kilometer vom Markt entfernt gewachsen war. Dieses Gemüse war voller Antioxidantien und an den Wurzeln klebte noch Erde. Zu Hause in ihrer Küche zeigte ich meiner Mutter, wie man aus Spinat, Sellerie, Gurken, frischem Koriander, Limetten, grünen Äpfeln und Stevia leckere Smoothies zubereitet. Außerdem nahm sie zur Ergänzung von nun an täglich hochwertige Auszüge aus Arzneipflanzen zu sich. Sie schlürfte tellerweise frisch gekochte, heilsame Brühen aus Knochen und Innereien vom Huhn, Rind, Lamm oder Fisch, die allesamt als Fleischabfälle gelten, für sie aber eine wertvolle Quelle an Kollagen, Glutamin und anderen Nährstoffen darstellten, die dabei halfen, ihre Darmschleimhaut zu heilen und abzudichten. Sie verbrachte täglich Zeit draußen im Garten, harkte die Blumenbeete oder saß einfach an der frischen Luft. Eines muss ich meiner Mutter lassen – meine Ratschläge zur Ernährung und Lebensweise befolgte sie sehr gewissenhaft. Außerdem ließ sie sich mit Naturheilverfahren wie Lymph-Massage und Chiropraktik behandeln, und schon nach einigen Monaten nahm sie viele positive Veränderungen an sich wahr: Sie litt nicht mehr unter Verstopfung, sondern hatte einmal täglich Stuhlgang. Sie hatte wieder viel mehr Energie, und ihre Schilddrüsenprobleme waren verschwunden. Sie nahm zehn Kilo ab und litt nicht mehr unter Depressionen, ganz im Gegenteil: So viel Freude hätte sie im ganzen Leben noch nicht empfunden, sagte sie. Als meine Mutter nach vier Monaten im Computertomografen untersucht wurde, waren die Ärzte mehr als erstaunt über das Ergebnis. Nicht nur hatte sich ihr Blutbild normalisiert, auch die Werte der Krebsmarker waren dramatisch zurückgegangen. „Das ist äußerst ungewöhnlich“, erklärte ihr Onkologe überrascht. „Wir sehen Krebs nur sehr selten schrumpfen.“ Ihr größter Tumor hatte sich um 52 Prozent verkleinert. Der Onkologe riet ihr, genauso fortzufahren, »denn was immer sie da tun, es funktioniert«. Das Ärzteteam entschied, mit der Operation erst einmal zu warten. Mum war sehr erleichtert, dass sie nicht wieder unters Messer musste. Eines möchte ich an dieser Stelle jedoch ganz deutlich sagen: Krebs zählt zu den einschneidendsten Diagnosen, die einen Menschen treffen können. Ich würde niemals behaupten, dass mein Gesundheitsprogramm den Krebs bei meiner Mutter „geheilt“ hat. Ein Verlauf wie bei ihr ist durch vielerlei Faktoren bedingt, und sie hat sich streng an die Empfehlungen und Anweisungen ihrer anderen Ärzte gehalten. Aber dort, wo deren Ratschläge endeten, kamen ihre veränderte Ernährung und Lebensweise ins Spiel. Heute – mehr als 20 Jahre nach ihrer ersten Brustkrebsdiagnose und ein Jahrzehnt nach dem zweiten Auftreten – bin ich davon überzeugt, dass es dem Zusammenspiel all dieser Faktoren zu verdanken ist, dass meine Mutter nach wie vor die Früchte ihres veränderten Lebensstils genießen kann. Etwa sieben Jahre nach dem Rückfall gingen meine Eltern in Ruhestand und zogen nach Florida in ein Haus an einem See. Dort genießen sie gemeinsam mit neuen Freunden das Wasserskifahren und Wandern. Mum und ich haben gemeinsam an mehreren 5-km-Läufen teilgenommen – sie als Zweit- und Drittschnellste ihrer Altersklasse! Sie strahlt vor Glück und ist voller Energie. Fast immer, wenn ich sie sehe, betont sie, wie sehr sich ihr Gesundheitszustand verändert hat. Sie sagt, jetzt mit über sechzig ginge es ihr besser als damals mit dreißig!
Bonus: Die genauen Anleitungen, die meiner Mutter zu neuer Gesundheit verhalfen – Ernährungsplan, Nahrungsergänzungen und Verhaltensregeln –, können kostenlos heruntergeladen werden unter: www.draxe.com/healing-plan-bonus
Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich für die Gesundheit meiner Mutter bin – sie war und ist mein wichtigstes Vorbild. Die entsetzlichen Monate voller Ungewissheit, die sie nach ihrer ersten Brustkrebsdiagnose durchleiden musste, gaben damals den Anstoß zu meiner Entscheidung, Arzt zu werden. Und als ich ihr später helfen konnte, ihre Darmdurchlässigkeit zu heilen und damit auch ihre Schilddrüsenunterfunktion, chronische Müdigkeit, Depressionen und den Krebs zu überwinden, kristallisierte sich meine eigene Mission als Arzt heraus. Ihre strahlende Gesundheit ist für mich ein Sinnbild für die umfassende Genesung, die wir erzielen können, wenn wir einen kranken Darm heilen. Der Heilungsplan, dem sie damals folgte, hat sich inzwischen bei Tausenden meiner Patienten bewährt und bildet das Rückgrat des Eat Dirt-Programms. Meiner Überzeugung nach kann dieser Ansatz die Gesundheit der gesamten Bevölkerung grundlegend verbessern – und das möglicherweise gerade noch rechtzeitig, denn wir befinden uns mitten in einer versteckten Epidemie des Leaky-Gut-Syndroms.
Ein Tritt in den Magen
Der Begriff „Leaky Gut“, auf Deutsch durchlässiger Darm, erregt in den Medien und im Gesundheitswesen zum Teil immer noch Skepsis und Schmunzeln, obwohl der medizinische Fachausdruck „pathologisch durchlässige Darmwand“ in der medizinischen Literatur seit mehr als 100 Jahren bestens dokumentiert und als Risikofaktor für Autoimmunerkrankungen anerkannt ist. Beide verheerenden Krankheiten sind eindeutig auf dem Vormarsch. Ihre Häufigkeit ist in den letzten zehn Jahren drastisch angestiegen. Die weltweite Verbreitung von Typ-1-Diabetes (mellitus), einer Erkrankung mit erwiesener Verbindung zu erhöhter Darmdurchlässigkeit, ist allein von 1998 bis 2008 um fast 40 Prozent gestiegen.1 Gegenwärtig leiden schätzungsweise 50 Millionen Amerikaner – also fast jeder sechste – unter Autoimmunerkrankungen. Epidemiologen gehen davon aus, dass etwa vier Millionen Menschen in Deutschland von einer Autoimmunerkrankung betroffen sind, also jeder 20.2 Mittlerweile werden nahezu 100 verschiedene Autoimmunerkrankungen unterschieden, und bei 40 weiteren wird eine Immunstörung als Ursache vermutet.3 Während Wissenschaftler nach wie vor dabei sind, die genauen Mechanismen zu ergründen, haben praktische Mediziner festgestellt, dass sich eine Vielzahl verschiedener Krankheiten mit einem sorgfältig durchgeführten Programm gegen Darmdurchlässigkeit lindern oder ganz heilen lässt – darunter Allergien, Asthma, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Verdauungsstörungen, Arthritis, Schilddrüsenerkrankungen und sogar schwer behandelbare Störungen wie chronische Erschöpfung und Autismus. Eine verborgene Epidemie hat unser Land im Griff. Zu lange haben wir unser Verdauungssystem vernachlässigt und ihm entscheidende Nährstoffe verweigert. Wir haben es stattdessen mit toxischen Mengen an vorgefertigten Nahrungsmitteln und Zucker überfüttert und mit Umweltchemikalien, Stress und einem Übermaß an Antibiotika belastet. Zu lange haben wir geglaubt, unser Verdauungssystem sei nur dazu da, Nahrung in Energie umzuwandeln, die Regulierung des Stoffwechsels zu unterstützen und den Körper von Abfallprodukten zu befreien. Offensichtlich war diese Auffassung nicht nur lückenhaft – sie hat den Blick auf die wahre Bedeutung unseres Darms verstellt. Der Darm verarbeitet nicht nur unsere Nahrung, sondern bildet das Zentrum unserer Gesundheit.
Wie wir den Laden dicht kriegen
Für einen krankhaft durchlässigen Darm gibt es vielerlei teils unerwartete Anzeichen:
Wir fühlen uns müde und träge.
Wir leiden an Verstopfung, Sodbrennen, fühlen uns aufgebläht und haben Blähungen.
Wir entwickeln Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln, die wir über Jahre (oder Jahrzehnte) ohne Probleme gegessen haben.
Wir können nicht klar denken, leiden unter Gedächtnisverlust und können uns schlecht konzentrieren.
Wir bemerken Hautveränderungen wie dunkle Ringe unter den Augen, entzündliche Ekzeme, Schuppenflechte oder Akne.
Im fortgeschrittenen Stadium zeigen sich möglicherweise ernstere Auswirkungen: chronische Müdigkeit, adrenale Erschöpfung, Teilnahmslosigkeit, starke Schmerzen und Arthritis. Dazu kommen eine Reihe von Verdauungsstörungen wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Autoimmunkrankheiten wie Hashimoto-Thyreoiditis (Schilddrüsenunterfunktion) und bisweilen unerklärliche lebensbedrohliche Zustände. Jemand, der nie vom Leaky-Gut-Syndrom gehört hat und mit den Wechselwirkungen nicht vertraut ist, jagt möglicherweise jahrelang einzelnen Symptomen nach und sucht Hilfe bei Allergologen, Kardiologen, Rheumatologen, Endokrinologen, Neurologen – möglicherweise sogar beim Psychiater. So viele verschiedene Symptome sollen eine einzige Ursache haben? Ist die Antwort wirklich so einfach? Und wenn sich derartige Beschwerden so rasch ausbreiten, wie sollen wir uns dagegen schützen? Glücklicherweise halten wir die Antwort in Händen – sie findet sich in unseren Küchen, auf Bauernhöfen, in Gärten, in der U-Bahn und in der Schule. Wir müssen Dreck essen.
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