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Die Suche nach Zuhause Die Suche nach Zuhause - eBook-Ausgabe

Marie Luise Ritter
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Von der Sehnsucht nach einem Ort, an den wir hingehören

Paperback (17,00 €) E-Book (16,99 €)
€ 17,00 inkl. MwSt. Erscheint am: 01.08.2025 In den Warenkorb Im Buchshop Ihrer Wahl bestellen
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Die Suche nach Zuhause — Inhalt

Was ist eigentlich Zuhause?

Kennst du das auch? Diese Idee „hach, einmal im Leben in Paris gelebt haben…“. Diese leise Sehnsucht, die plötzlich da ist, wenn du an einem fremden Ort sitzt, Espresso in der Hand, und spürst: Hier könnte ich leben. Hier könnte ich zu Hause sein.

Doch was bedeutet das eigentlich – irgendwo zu Hause sein? Ist es der Ort, an dem wir aufgewachsen sind? Oder einer, den wir erst noch finden müssen?

In einer Zeit voller Möglichkeiten sind wir ständig auf der Suche: nach Erfüllung, nach uns selbst, Menschen, die uns auffangen und unserem Platz in der Welt. Gleichzeitig, und vielleicht gerade weil alles möglich scheint, sehnen wir uns nach etwas Beständigem. Nach einem Ort, der uns hält. Einem Gefühl, das bleibt.

In Die Suche nach Zuhause nimmt uns Marie Luise Ritter mit auf eine persönliche Reise - einen Sommer lang in Paris, mitten hinein in Fragen, die uns alle bewegen. Wo gehören wir hin? Was lässt uns ankommen? Und was bringen wir selbst mit, um uns verbunden zu fühlen?

Ein ehrliches, warmes Buch über Sehnsucht, Verbundenheit und den Mut, sich auf die Suche zu machen – nach dem Ort, an den wir gehören.

€ 17,00 [D], € 17,50 [A]
Erscheint am 01.08.2025
240 Seiten, Klappenbroschur
EAN 978-3-492-06597-9
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€ 16,99 [D], € 16,99 [A]
Erscheint am 01.08.2025
208 Seiten
EAN 978-3-492-61167-1
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Leseprobe zu „Die Suche nach Zuhause“

Einleitung

Es war irgendwann im vorletzten Herbst, als ich in Paris saß und mich fragte: Könnte das hier mein Zuhause sein? Ich saß in einem kleinen Café in Montmartre, vor mir ein Café au Lait, um mich herum das typische Gewimmel von Touristinnen und Einheimischen. Ich beobachtete Kellnerinnen, die Teller balancierten, und die ältere Dame, die mit einem winzigen Hund an meinem Tisch vorbeiging. Für einen Moment fühlte sich alles so vertraut an, als wäre ich hier schon einmal gewesen. Dann dachte ich: Ist es das, was ein Zuhause ausmacht? Dieses Gefühl, [...]

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Einleitung

Es war irgendwann im vorletzten Herbst, als ich in Paris saß und mich fragte: Könnte das hier mein Zuhause sein? Ich saß in einem kleinen Café in Montmartre, vor mir ein Café au Lait, um mich herum das typische Gewimmel von Touristinnen und Einheimischen. Ich beobachtete Kellnerinnen, die Teller balancierten, und die ältere Dame, die mit einem winzigen Hund an meinem Tisch vorbeiging. Für einen Moment fühlte sich alles so vertraut an, als wäre ich hier schon einmal gewesen. Dann dachte ich: Ist es das, was ein Zuhause ausmacht? Dieses Gefühl, irgendwo reinzupassen, ohne sich erklären zu müssen?

Die Frage nach Zuhause ist etwas, das mich schon lange begleitet. Ich kann mir oft an Orten, an die ich reise, vorstellen, dort auch für länger zu bleiben. Hier wäre es doch schön, mal eine Weile zu leben, dachte ich mir, als ich meinen Rucksack in Playa del Carmen, Mexiko, abstellte. Einfach diese Wohnung behalten, träumte ich im Urlaub auf Mallorca. Das Leben hier fühlt sich irgendwie richtig an, überlegte ich in Nizza. Immer inklusive romantischer Verklärung meines kurzen Aufenthaltes zu etwas Größerem. Vielleicht hat das jeder schon einmal an einem fremden Ort oder auf einer Reise gedacht: Hach, ich bleibe einfach hier. Ich hatte schon immer Lust, die Welt zu entdecken. Gleichzeitig ist da so eine Sehnsucht in mir, irgendwo anzukommen oder einen Ort zu finden, an den ich hingehöre. An dem ich Wurzeln schlagen möchte. An dem sich so viele unsichtbare Bande um mich legen, dass ich gar nicht anders kann, als dort bleiben zu wollen. Wie eine höhere Macht.

Meine Heimatstadt war das für mich nie. Meine Großmutter, als kleines Mädchen mit ihrer Familie aus dem ehemaligen Sudetenland ins junge Nachkriegsdeutschland geflüchtet, lebte zeit ihres Lebens an diesem Ort. Sie wuchs in der DDR auf, gründete mit ihrem Ehemann ein Unternehmen, bekam dort Kinder und später Enkelinnen, unter anderem mich, aber bis auf die ersten hat sie die ganzen restlichen achtzig Jahre ihres Lebens in derselben Kleinstadt im Osten Deutschlands verbracht. Sie war fest verwurzelt. Wir, ihre Enkelinnen, flogen in alle Himmelsrichtungen aus, aber sie blieb in ihrem festgesteckten Radius. Das war ihr Zuhause.

Meiner Generation fehlt zwischen Remote-Arbeit, Erasmus-Aufenthalten, günstigen Flügen und Visa-Erleichterungen diese Gebundenheit. Das ganze Leben am selben Ort zu verbringen, gehört heute eher zur Seltenheit. Dieses Schicksal ist nur halbwegs selbst gewählt, es ist wohl eher die Zeit, die das möglich macht. Wenn man den nostalgischen Blick ablegt, ist klar, dass diese Entwicklung etwas überaus Positives darstellt: Uns stehen heutzutage ganz andere Möglichkeiten offen. Ich habe die letzten fünfzehn Jahre in Köln Praktika absolviert, in Hannover und Karlstad, Schweden, studiert, in Hamburg und Berlin gearbeitet und anschließend in Nizza und Palma gelebt. Mein Weg war nie vorgezeichnet.

Als ich meine Wohnung in Berlin durch einen unglücklichen Umstand verlor, musste ich mir nicht zwangsweise genau dort wieder etwas suchen. Mir stand die ganze Welt offen. Wenn man von null anfangen muss, dann fragt man sich ganz neu: Wo ist Zuhause für mich? Wo möchte ich es mir bereiten? Wo will ich wohnen – und warum?

Wir haben viel mehr Optionen als die Generationen vor uns – und genau das macht es manchmal so schwer; herauszufinden, wo wir leben wollen, wenn wir überall leben können. Zuhause bedeutet für uns etwas anderes als für junge Menschen „damals“, wie meine Großmutter. Weil wir eine Wahl haben, es uns selbst erschaffen können.

Die große Frage, die aber bleibt: Kann man sich „einfach so“ ein Zuhause anderswo kreieren? Bleibt Zuhause für immer die Stadt, in der wir aufgewachsen sind? Ist es begrenzt auf das Land, in das wir geboren wurden, dessen Sprache wir sprechen und wo wir verstanden werden – oder kann Zuhause buchstäblich überall sein?

Was passiert, wenn wir an verschiedenen Orten leben, verschiedene Kulturen erleben und uns ständig in Bewegung befinden? Können wir an jedem Ort das Gefühl von Zuhause finden? Oder wird Zuhause zu einem abstrakten Konzept, das sich mit uns verändert, je mehr wir die Welt entdecken?

 

„Was ist Zuhause für dich?“, löcherte ich meine jeweiligen Gegenüber über den Spätsommer hinweg und erhielt so unterschiedliche Antworten, wie es Menschen gab, die sie aussprachen. Es ist eine Frage, die Bilder im Kopf hervorruft. „Zuhause“ löst Vorstellungen und Gefühle aus, warme, weiche oder eine leere Stelle im Herzen und Einsamkeit, ein Bild von Familie oder ganz konkret einem Haus oder einer Wohnung, vier Wänden, die die eigenen Möbel beherbergen oder die der Eltern. Unseren Heimatort, unser Elternhaus meinen wir, wenn wir kurz nach der Schulzeit sagen „Ich fahr nach Hause über Weihnachten“, bis die Bedeutung sich irgendwann ändert und aus dem Zimmer im Wohnheim oder der WG eine eigene Wohnung wird, die diesen Begriff für uns einnimmt. Aus „ich fahr nach Hause“ wird „ich fahre zu meinen Eltern“, je weiter das eigene Erwachsensein voranschreitet. Zuhause als ein veränderlicher Begriff dafür, wenn wir uns nach Kindheit und Jugend ein eigenes Leben aufbauen, ein Ende der Adoleszenz, ein Begriff, der sich löst und dann im Raum schwebt und von eigenen Erfahrungen besetzt wird oder einfach weiterhin in der Schwebe hängt und danach verlangt, neu ausgefüllt zu werden.

 

Auf dieser Suche zog es mich nach Paris. Seit Jahrhunderten lebt die Liebe dort an der Seine. Vielleicht ist es einer dieser Träume, die uns alle vereinen: einmal im Leben in Paris gelebt zu haben. Vor allem als junges Mädchen hatte ich immer wieder diese Vision, diesen Traum, der wahrscheinlich nicht mal mein eigener war, sondern nur etwas, was mir Film oder Literatur eingepflanzt hatten. Vielleicht gibt es keine Stadt, über die so viel geschrieben, zitiert und gedichtet wurde, die so viel Zauber und Verheißung innehat, die Zentrum so vieler Filme und literarischer Werke ist, wie Paris. Also beschloss ich, mein Glück dort zu (ver)suchen.

Doch hinter dieser Entscheidung steckte auch eine ganz persönliche Frage: Was bedeutet „Zuhause“ für mich? Kann ein Ort, den man erst entdeckt, zu einem Gefühl werden, das tiefer geht?

Paris war für mich immer ein Sehnsuchtsort, aber erst als ich das halbe Jahr dort lebte, wurde mir klar, dass die Frage nach „Zuhause“ viel komplexer ist, als ich dachte. Es war ein Gespräch mit einer Freundin, das diesen Gedanken auf den Punkt brachte. Wir saßen in einem kleinen Café in Saint-Germain, als sie sagte: „Zuhause ist doch da, wo du aufhörst zu suchen, oder?“ Ich wusste, dass ich dem widersprechen wollte, aber ich konnte nicht genau sagen, warum. Vielleicht, weil ich spürte, dass diese Stadt mich mehr fordern würde, als ich es erwartet hatte. Eine andere Freundin sagte im gleichen Sommer ungerührt: „Vielleicht ist Zuhause dort, wo man seinen Zahnarzt hat.“ Was lapidarer war, aber vermutlich nicht weniger wahr. In diesem Buch möchte ich Antworten finden – oder zumindest neue Fragen stellen. Irgendwo zwischen Poesie, Beobachtungen und Sachbuch.

Ich versuche mich dem Thema Zuhause aus verschiedenen Perspektiven zu nähern. Paris bildet dabei den erzählerischen Rahmen – stellvertretend für jede andere Stadt oder jeden Ort, an dem man sich fragt: Kann das hier mein Zuhause sein? Ob Berlin, Köln oder ein kleines Dorf in Rheinland-Pfalz, überall dort, wo man neu ankommt oder schon lange lebt und doch nicht genau weiß, wie heimisch man sich wirklich fühlt.

Während der Monate in Paris lernte ich die Stadt nicht nur als Besucherin, sondern als Bewohnerin kennen – mit all ihrer alltäglichen Schönheit, ihren Eigenheiten und kleinen Herausforderungen. Zwischen meinen persönlichen Erlebnissen spüre ich den Fragen nach: Was macht einen Ort zu einem Zuhause? Was bringen wir selbst mit, um irgendwo anzukommen? Und wie verändern sich diese Antworten im Laufe des Lebens? Diese Geschichte ist ein Versuch, meine eigenen Erfahrungen einzuordnen – und das Gefühl von Zuhause darin greifbar zu machen.

Es ist eine Einladung, diese Frage einmal selbst zu beantworten:

Was ist Zuhause für dich?



1
Ankommen

März

Es war ein März, in dem ich in Paris ankam, braun gebrannt von einem Winter in Südfrankreich, doch innerlich ganz bleich. Müde von der Fahrt und vom Schreiben des letzten Buches, das leicht betitelt eigentlich bleischwer fiel. Vielleicht lag es auch nur daran, dass eben Winter war und alles in mir nach Sommer hungerte.

Die Sonne ist noch nicht dabei, die Stadt in dieses goldene Licht zu tauchen, dafür ist es noch zu früh, als ich an diesem Morgen Nizza verlasse. Behutsam ziehe ich die schwere rote Holztür zu und umklammere den Schlüssel fest. Er ist alt, einer von denen, die man nicht so leicht in der Tasche verliert. Ich halte ihn für einen Moment in meiner geschlossenen Hand, fühle das kühle Metall und lasse meinen Blick ein letztes Mal über die schattige Fassade des Hauses schweifen. Majestätisch thront es dort hinter dem Place Garibaldi, die grünen Fensterläden an die hellgelbe Fassade weit aufgeschlagen. Ein Haus, das für eine Weile mein Zuhause war. Es war mir ein gutes Zuhause gewesen, für die drei Monate, die ich hier war, vielleicht die schönste Wohnung, in der ich je gelebt habe, aber leider nicht mehr als eine Ferienwohnung auf Zeit, die ich mir für den Winter gemietet hatte. Ich vermisse sie schon, bevor ich sie verlassen habe. So wie wir eben manchmal Dinge schon vermissen, bevor sie zu Ende sind, als könnten wir kaum glauben, wie schön sie waren. Aber etwas in mir wollte weiter. Die Luft des anrollenden Tages knistert bereits verheißungsvoll.

Der Pizzaladen unten im Haus ist noch geschlossen, alles ist still, nur die Kehrmaschine röhrt und wässert eintönig den Schmutz des letzten Tages davon, um die Straßen wieder für den nächsten herzurichten. Für neuen Dreck, unfertige Gedanken, Essen, das krümelt, Croissantfäden und was Menschen sonst so in ihre Umgebung verlieren, während sie durch die Welt eilen.

„Au revoir“, nickt mir die Besitzerin des Full Bloom Café zu, das die letzten Wochen fest zu meiner morgendlichen Spazierrunde mit meinem Hund gehörte. Ich hatte ihr von meinen Paris-Plänen erzählt, sie mir die besten Cafés rausgesucht, die den gleichen Kaffee verwenden, wie sie: Nomad, die Sorten monatlich wechselnd, aktuell Peru Churupallana. Meine beiden Koffer stehen neben mir, bereit, genauso, wie ich. Sie sind schwerer, als ich in Erinnerung hatte, vielleicht, weil ich mehr eingepackt habe, als ich wirklich brauchte. Oder weil Abschiede immer mehr wiegen, als man erwartet.

Für einen Moment stehe ich einfach nur da, die angenehm warme Morgenluft in der Nase, und höre, wie die Möwen kreischend über dem Hafen kreisen.

 

Die Autotür hängt schwer in den Angeln, als ich sie an diesem Morgen aufreiße. Tausend Kilometer Richtung Norden liegen vor mir. Es war ein Winter in Südfrankreich, der ganz still war, in mir ruhend, besinnlich und voller Sonne, Kieselsteine und Meer, aber ich war auch bereit für etwas Neues. Ich öffne die Tür, werfe die Koffer auf den Rücksitz, schnalle den Hund auf dem Beifahrersitz an und halte kurz inne. Die ersten Strahlen der Sonne glitzern auf dem Kopfsteinpflaster, und ich kann förmlich spüren, wie die Neugier auf das kommende Kapitel in mir aufsteigt. Aber Nizza, dieses Haus, diese Gassen werden mir fehlen. Die letzten Wochen hatte ich mich, meine Gedanken, Erlebnisse und Erinnerungen, in jedem Winkel hier verteilt. Ein wenig fühlt es sich an, wie ein Zuhause zu verlassen. Aber vielleicht ist das der Zauber daran: Es bleibt, auch wenn man selbst weiterzieht.

Winter ist für mich die Zeit des In-sich-Kehrens, jetzt sehne ich mich nach Frühling, nach Menschen. Danach, mir einen Traum zu verwirklichen: einmal im Leben in Paris gelebt zu haben. In diesem Moment ist alles offen. Die Vorfreude packt mich, taumelnd falle ich ins Auto und in diese neue Idee von einem Leben hinein. Paris liegt vor mir, ab Marseille ist es nur eine einzige Autobahn geradeaus Richtung Norden, ich steuere die nächsten Stunden darauf zu, als würde ich mein ganzes Leben schon darauf hinlaufen. Ein Licht am Ende des Tunnels, ein sich jetzt erfüllender Traum. Vielleicht ja der Ort, an dem ich bleiben will. Dekker säuselt aus den Lautsprechern.

Kennt ihr das auch? Diese Idee: „Hach, einmal im Leben in Paris gelebt haben …“, gedankliche Pause, „… das wäre doch schön“? Ich habe das Gefühl, das ist einer dieser losen Gedanken, die gemeinschaftlich durch verschiedene Köpfe wandern, genauso wie „irgendwann lebe ich mal am Meer“ oder „eröffne ich ein eigenes Café“, große Wünsche, kollektives Gedankengut quasi. Vielleicht hat jeder diesen einen Ort auf der Welt, von dem er träumt, einmal dort zu leben. New York, Kopenhagen, Rom, ein Strand in der Karibik oder Wien. Für mich war es Paris. Diese Stadt, sie reizte mich schon, seit ich denken kann. Mir war immer klar, dass ich irgendwann dort leben würde. Oder zumindest hatte ich es gehofft: Es war so eine Sehnsucht, die mir Kraft gab, ein Gedanke, der mich durch trübe Tage schleppte, daran, wie viel Leben noch auf mich warten würde. Entsprechend doll pocht mein Herz an diesem Morgen.

 

Es war bislang nicht mehr als ein loses Vorhaben, das ich mir in den Kopf gesetzt hatte, dieses Jahr über den Sommer in Paris zu wohnen. Bisher hatte ich keine Bleibe, zuerst würde ich mich der Wohnungssuche widmen müssen. Ich hatte aus Nizza heraus bereits Inserate durchsucht, die aber innerhalb von Sekunden online und wieder offline waren, mit Besichtigungen noch am selben Tag. Das Geschäft war schnelllebig und ich in Nizza von Paris zu weit weg.

Deswegen war mein Plan, erst einmal hinzufahren, ein paar Tage in ein Hotel einzuchecken und mein weiteres Verbleiben dann vor Ort zu organisieren. Ich war mir sicher, wenn ich erst mal in der Stadt war, würde sich schon alles ergeben. Ein quasi unerschütterlicher Glaube, dass sich schon alles fügen würde. Dennoch: Ohne eine Wohnung dort war Paris für den Moment nichts als ein Besuch, nichts mehr als eine Idee von einem möglichen Leben dort.

Und … irgendwo musste man ja wohnen.

 

In meine Gedanken über Paris mischen sich die letzten Monate und Jahre. Der Weg, den ich bisher gegangen bin, kreuzt den, der vor mir liegt. Auf Autobahnen kann ich unwahrscheinlich gut nachdenken, meine Gedanken rollen genauso gleichmäßig dahin wie mein Auto auf dem Asphalt. Ich wohne, so richtig, gerade nirgendwo.

Im vergangenen Jahr hatte ich meine Wohnung in Berlin in meiner Abwesenheit während eines Winters am Meer für drei Monate untervermietet und anschließend nicht wiederbekommen.[i] Mein Zuhause wurde mir genommen. Die 70 Quadratmeter Altbau, die ich liebevoll über drei Jahre hinweg eingerichtet hatte: Ich hatte in der Küche weißes Klicklaminat auf dem alten Linoleumboden verlegt, hatte die Raufasertapete von den Wänden gerissen, die kahle Oberfläche mithilfe von Youtube-Tutorials grundiert, verputzt, weiß und tapetenlos überstrichen. Ich hatte die Küche zusammengestellt und aufbauen lassen, Bilder an die Wände gehängt und wieder abgenommen, Pflanzen am Leben gehalten und beerdigt, den Balkon abwechselnd begrünt und winterfest gemacht, Gardinenstangen angebohrt, die Fenster in drei Jahren nur einmal geputzt, ich habe mich mit den Nachbarinnen über ihren Nachwuchs gefreut, habe mich mit einer anderen Frau im Haus übers Kochen angefreundet, ich wusste, wo die Holzdielen quietschten, wenn ich nachts im Dunkeln aufs Klo schlich. Ich war dort gemeldet, meine Oma schickte mir dorthin Blumen zu meinem Geburtstag, das Finanzamt seine Mahnungen (davon umso mehr), kurz: Ich hatte eine Wohnung, die, zumindest auf dem Papier, ein Zuhause war. Ob sie es auch in meinem Herzen war, weiß ich nicht so recht.

Ich war eher zufällig in Berlin gelandet, hatte eigentlich vor, nach München zu ziehen, aber damals ergab sich spontan eine andere Möglichkeit, der ich folgte. Die Wohnung war dann eine Notlösung nach einer Trennung. Mit dem Viertel war ich nie so ganz warm geworden, es war das Ergebnis aus Mangel an Optionen auf dem Wohnungsmarkt zu Beginn der Coronapandemie. Vor allem war sie bezahlbar. Abgewohnter Altbau, der einen neuen Anstrich und Bodenbelag nötig gehabt hätte, alles das, was die Vermieter nicht übernehmen wollten. Aber was sollte ich machen, es war Berlin, und ich hatte nicht mal eine Kaution bezahlt. Der Wohnungsmarkt in Berlin lässt da kaum eine Wahl, und man muss einfach froh sein, wenn man eine Wohnung hat. Ich hatte eine, bis ich diese besagten Monate am Meer verbrachte und dann keine mehr hatte. Als sie einer Räumungsklage zum Opfer fiel und die Option im Raum stand, mir nun etwas Neues in Berlin zu suchen, fragte ich mich zum ersten Mal auch, warum ich dort überhaupt gewohnt hatte, ob es sich wirklich nach einem Zuhause angefühlt hatte und ob ich noch einmal in die gleiche Wohnung ziehen würde, 70 Quadratmeter Altbau am Rand der Stadt.

Wahrscheinlich nicht.

Das, was ich als mein Zuhause gekannt hatte und mir gegen meinen Willen genommen wurde, wirbelte mich erst völlig durch und warf dann die Frage auf: Was mache ich jetzt? Wo soll jetzt mein Zuhause sein? Wieder hier?

Und: Was ist eigentlich Zuhause für mich? Was ist, wenn man es nicht mehr hat? Was bleibt ohne die vier Wände, die uns definieren, noch von uns übrig? Ich begann mich ganz von vorn zu fragen, wie ich leben wollte.

Ich besaß nichts mehr. Zumindest nichts Materielles, was größer war als meine Kaffeemaschine. Nachdem ich den ersten Schock des Verlustes überwunden hatte, wusste ich, das hieß eben auch: Jetzt war alles möglich.

 

Oder mal anders gefragt: Warum wohnen wir überhaupt dort, wo wir wohnen?

Oft ist das etwas, was nicht weiter infrage gestellt wird. Der Umzug innerhalb der Stadt ist das höchste der Gefühle, irgendwann ist man ja auch so eingenistet im Geflecht aus sozialen Beziehungen und bekanntem Alltag, dass man sich nicht wirklich daraus lösen möchte, und warum sollte man auch. Meine Freundin Soraya predigt schon seit Jahren, eigentlich will sie Berlin verlassen, raus aufs Land. Aber sie tut es nicht, weil alles sie in der Hauptstadt hält und nichts sie woanders hinzieht. Es ist eben ihr Zuhause, schon von Geburt an, also bleibt es das auch. Es sind diese unsichtbaren Bindungen, die uns an Orte geknüpft halten und es nur schwer machen zu entkommen. Eine Art inneres Gewicht: der Traum-Arbeitgeber und der Job, der einem wirklich Spaß macht. Die Beziehung und vielleicht die Gebundenheit des Partners, die Nähe zur eigenen Familie. Ein Ehrenamt, vielleicht Hab und Gut, das sich anhäuft, Besitz in Form von ausufernd vielen Dingen, die man nur schwerlich auf die nächste spanische Insel schleppen kann. Ein komplexes Geflecht an nicht sichtbaren Verbindungen. „Jedes Zuhause-Gefühl (…) ist eine Art Geheimnis, ein banales zwar, aber dennoch ein Geheimnis“, zitiert Daniel Schreiber dazu den Philosophen Vilém Flusser.[ii] „Es binde Menschen an die Dinge, die sie umgeben, es verleihe diesen Dingen die Aura von etwas Heiligem.“ Etwas, das man bewahren möchte, ohne genau zu wissen, warum. Es ist eine Verklärung, die vor allem durch den Prozess der Gewöhnung einsetzt, so Flusser. Der Philosoph spricht in diesem Zusammenhang von „geheimnisvollen Fesseln“.

 

Zuhause war für mich einerseits ein Ort, an dem ich mein gewohntes Umfeld hatte, aber auch der, an dem sich zwischen meinen vier Wänden massenhaft Bücher, Pflanzen und Bilder türmten. Was ich wirklich schlimm fand am Verlust meiner Wohnung, war deswegen nicht nur die zerstörte Bleibe an sich, sondern vor allem auch, meine lieb gewonnene Büchersammlung und alles andere an zusammengesammeltem Mobiliar zu verlieren. Die handgeknüpften Teppiche von einer Reise nach Marokko, Erstausgaben von Romanen aus einem Antiquariat in Berlin, den Couchtisch, den ich von meinem ersten selbst verdienten Geld kaufte, die selbst gemalten Bilder meiner Schwester. Ich hatte anschließend keinen Besitz mehr, der buchstäblich schwer wog, der einen Grund ergab, dass alles ausgerechnet in dieser Wohnung und in dieser Stadt auf mich wartete. Einen Grund, einen Ort nicht einfach so verlassen zu können. Alles, was ich nun noch besaß, war das, was ich vorher in meinen Monaten am Meer dabeihatte, und passte in mein Auto. Meine „geheimnisvollen Fesseln“ hatten sich gelöst. Ich war völlig frei. Schon eine Weile hatte ich darüber nachgedacht, mich von Berlin zu trennen, jetzt bekam dieser Gedanke nicht nur einen Schubs, einen unerwarteten Stoß, sondern auch eine ganz neue Dringlichkeit, ein erneutes Fragezeichen. Diesmal mit Tinte geschrieben und nicht nur mit Bleistift.

Ich fand die Idee schön, noch mal etwas anderes von unserem Kontinent zu sehen. Nicht nur wegen der höheren Wahrscheinlichkeit, an meinem bisherigen Wohnort einen Exfreund im Supermarkt zu treffen, weil woanders die Luft rein war und ein Tapetenwechsel immer guttut. Viel mehr störte mich inzwischen, dass man in Berlin so ewig von einem Ende zum anderen brauchte, wenn man verabredet war; dass mir die Stadt sowieso in letzter Zeit immer lauter vorkam und ich auch nicht mehr mit ansehen wollte, wie an Silvester Böller in Kinderzimmer im dritten Stock geschossen oder wahlweise Autos angezündet wurden oder jemand sich auf dem Gehweg seiner Notdurft entledigte. Ich hatte zu viel gesehen, mein Nervensystem war überreizt. Das Gerichtsverfahren um die Wohnung hatte dem nur noch die Krone aufgesetzt. Ich hatte nicht die Art Bedürfnis wegzulaufen, wie wenn ich Post vom Finanzamt im Briefkasten fand, sondern so ein kribbeliges Gefühl, dass draußen noch mehr Leben auf mich warten könnte. Dass ich noch mal einen anderen Teil der Welt erleben könnte. Dank meiner Selbstständigkeit war das möglich, wofür ich mich sehr glücklich schätze. Es ist definitiv ein großes Privileg, die Option zu haben, „einfach so“ woanders hinzuziehen, es zumindest ausprobieren zu können. Und wenn ich eins über mich weiß, dann, dass ich später nicht zurücksehen möchte mit dem Gedanken „hätte ich das damals doch nur mal gemacht“.

Seither probiere ich verschiedene Orte zum Leben aus. So landete ich erst über den Winter in Südfrankreich und schleiche jetzt auf der rechten Spur der Autobahn nach Paris hinter einem Lastwagen her. Für den Moment war ich zuhause-los. Würde es vielleicht in Paris auf mich warten? Würde ich heute Abend in der Stadt ankommen, in der ich die nächsten Jahre oder mein restliches Leben verbringen würde?

 

Die Sonne steht inzwischen hoch und wird von schüchternen, aber wiederkehrenden Wolkenbrüchen gekreuzt. Mein Auto gleitet gleichmäßig über leere und regennasse Straßen, ich komme zügig voran. Die Zahl auf dem Navi schrumpft in großen Schritten. Zwischen Allan und Espeluche erscheint ein gigantischer Regenbogen mittig über der Fahrbahn, der sich bis Roussillon hält und selbst bei Reventin-Vaugris noch über der Rhône zu sehen ist. Die Autobahn schlängelt und windet sich, aber dieser himmelfüllende Regenbogen genau vor mir, der kommt immer wieder. Ich fahre auf ihn zu, in ihn hinein. Wie eine Verheißung, wie ein Wegbegleiter. Ich sehe ihn als Zeichen: Alles würde gut werden. Er ist bei mir.

Die Sonne wird in dem Moment verschluckt, in dem ich mich Paris durch die Vorstädte nähere. Es regnet in Strömen, als ich am frühen Abend von der Périphérique das erste Mal in den inneren Pariser Ring abbiege. Düster und grau blickt die Stadt mir entgegen. Ein Sommer in Paris soll vor mir liegen, aber es würde sicherlich noch sommerlicher werden, immerhin ist erst Mitte März, also versöhne ich mich für den Moment mit diesem Anblick. Der Scheibenwischer quietscht, graue Straßenecken mit bunt verzierten Café-Fassaden ziehen an meinen Fenstern vorbei, die Menschen sitzen draußen unter Rauchwolken und Heizstrahlern auf regengeschützten Terrassen in Decken gewickelt. Immer, wenn ich an einer Ampel halte, sehe ich ihnen kurz verträumt dabei zu.

Ich halte in der Abenddämmerung erst einmal in der Innenstadt am Rand der Seine und löse ein Parkticket. Spaziere unter meinem aufgespannten Schirm auf eine der vielen Brücken, ich kann sie noch nicht unterscheiden. Ein Spatz landet neben mir auf dem Boden und pickt in den Brotkrumen meines Vorgängers. Die Welt hat einen ganz besonderen Geruch, wenn es regnet. Rauchig und frisch zugleich, als hätte die Natur selbst ausgeatmet. Die Menschen um mich herum genießen den frühen Abend, ohne sich vom Wolkenbruch weiter stören zu lassen. Überall sehe ich Schirme durch die Luft tanzen. Es herrscht eine verzauberte Atmosphäre, und ich atme tief ein.

Wenn ich entscheiden müsste, welche Momente ein Leben begleiten sollen, dann wären es für mich Momente wie diese. Irgendwo neu zu sein, kurz innezuhalten, sich zu denken: krass. Das soll jetzt also mein Leben sein. Diese magischen Momente, in denen sich alles überwältigend möglich und ganz leicht anfühlt. Welche Abenteuer würden hier auf mich warten? Ich checke spät ins Hotel ein, beziehe ein winziges Zimmer und schlafe sofort ein.

 

Das Licht sucht, aber findet die Stadt nicht ganz, es fällt eher wie durch einen schweren Nebel in die Straßen, als ich am nächsten Morgen dort im 11. Arrondissement rund um den Square Maurice Gardette nach einem Kaffee suche und mich vor dem Café de l’Atelier des Lumières in die Schlange stelle. Man merkt, dass die Sonne scheint, aber man kann sie noch nirgendwo ausmachen. Das tut meiner guten Stimmung keinen Abbruch. Irgendwo scheint sie bestimmt, ich wickele mich einfach tiefer in meinen Schal und in den weiten Mantel, den ich aus meinem vollgeräumten Auto gezogen habe. Meine Hände am Getränk wärmend spaziere ich durch die verschlungenen Wege des Parks und lasse die Unverbrauchtheit dieses Tages auf mich wirken. Anmutig und leer liegt er vor mir. Mit jedem Schritt, den ich gehe, verwandele ich ihn zu einem, der mir gehört.

Es ist ein wunderbar befreiendes Gefühl, neu an einem Ort zu sein, an dem einen niemand kennt. Als könnte man für einen Moment sein, wer man in diesem Moment gern sein würde. Als wäre alles egal. Es ist wie fünf Uhr morgens wach sein: als gäbe es nur die Welt und dich. Erich Maria Remarque schreibt in Der Himmel kennt keine Günstlinge: „Niemand kennt mich hier, dachte sie. Und niemand weiß, dass ich hier bin! Sie empfand diese Anonymität wie ein sonderbares, stürmisches Glück, das Glück, einem Glück entkommen zu sein, auf kurze Zeit oder für immer.“[iii] Genauso fühle ich mich an diesem Morgen.

Die Wolkendecke bricht auf. Ein verhaltenes Lachen eines Fremden in der Metro. Ein warmes Croissant eingewickelt in einer Tüte, mein erstes von vielen. Zusammen beginnen wir den Frühling. Der Jardin du Palais-Royal ist an diesem Tag im März wie gemalt, die rosa Magnolien blühen, als hätten sie den ganzen Winter auf diesen Moment hingefiebert. Sie hüllen den Park in tausende rosa Blüten. Da Magnolien oft die ersten Bäume sind, die blühen, stehen sie auch für den Neubeginn, den Anfang des Frühlings. Ich betrachte sie und lege den Kopf schief. Die rosa tanzende Luft, die von der Sonne gekitzelt wird, weckt in mir Hoffnung und Zuversicht.

Ich beobachte zwei Rentner, die auf den blassgrünen Stühlen rund um einen Brunnen sitzen und die Beine hochgelegt haben. Sie sitzen da, die Hände gefaltet, nicken synchron, in Richtung der Vögel, des Plätscherns im Brunnen. Beide tun … nichts.

Vielleicht tun wir das nie.

In Paris zu spazieren fühlt sich an, als würde ich durch ein Stück Museum wandern, und dieses Gefühl wird mich auch die kommenden Monate nicht verlassen.

Ich mache ein paar Schnappschüsse von diesem perfekten Zusammenspiel aus Himmel, Menschen, Architektur und Frühlingsblüten, folge dem Reflex meiner persönlichen Social-Media-Abhängigkeit und poste sie online, dann lasse ich mein Handy wieder in meine Manteltasche gleiten.

Wenn ich hier umherblicke, scheint sich keiner besonders an etwas zu stören. Die Menschen hier im Jardin sitzen, stehen, lachen, telefonieren, als wäre die Zeit angehalten worden und sie Teil eines großen Gemäldes, für das sie posieren. Der Frühling wirbelt unablässig durch die Luft. Ich sehe zwei Mädchen mit den Händen im Brunnen planschen, jauchzend. Ich muss lächeln.

In diesem Moment schien die Zeit sich aufzulösen. Gerade war alles möglich, als hätte sich ein neues Zeitfenster zwischen gestern und morgen geöffnet. Ich fühlte mich, als würde ich diesen Tag, die Menschen, den Frühling nur träumen, als wäre es eine wahr gewordene Fantasie, die man nicht so ganz begreifen konnte. Und die nichts in die Schranken des Möglichen zurückwies.

Vielleicht war das hier wirklich nur ein Traum. Vielleicht war ich umsonst hergefahren, würde keine Wohnung für den Sommer finden und in ein, zwei Wochen zurück nach Deutschland fahren. Mich bei meiner Schwester im Gästezimmer einquartieren, und sie würde mir einen Tee machen, im Türrahmen stehen, die Arme verschränken, mich mitleidig ansehen, als wäre ich ihr drittes, verlorenes Kind, und fragen: Und jetzt?

Aber selbst wenn es nur ein Traum war, erlaubte ich mir für einen Moment, ihn mitzuträumen. Solange ich kein Zuhause hatte, konnte ich mir alles angucken, von jeder Ecke träumen und mir ein Leben hier ausmalen. Vielleicht war es für einen Moment auch schön, nirgendwo hinzugehören. Weil alles möglich war.


[i]Die Geschichte dazu gibt es in Von der Kunst, das Leben leicht zu nehmen, Kapitel 31: „Meine Begegnung mit einer Mietnomadin“.

[ii]Daniel Schreiber: Zuhause. Berlin: Hanser Berlin 2021.

[iii]Erich Maria Remarque: Der Himmel kennt keine Günstlinge. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2018.

Marie Luise Ritter

Über Marie Luise Ritter

Biografie

Marie Luise Ritter, geboren 1991, ist studierte Journalistin und hat sich erst Hamburg und jetzt Berlin zur Wahlheimat gemacht. Als Influencerin mit dem Fokus auf persönlichen, authentischen Geschichten nimmt sie ihre Leser:innen auf Instagram unter @luiseliebt mit – auf Reisen und Festivals, auf...

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Donnerstag, 18. September 2025 in Frankfurt am Main
Zeit:
20:00 Uhr
Ort:
Jahrhunderthalle (Club),
Pfaffenwiese 301
65929 Frankfurt am Main
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Lesung
Mittwoch, 01. Oktober 2025 in Stuttgart
Zeit:
20:00 Uhr
Ort:
Im Wizemann (Studio),
Quellenstraße 7
70376 Stuttgart
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Lesung
Dienstag, 14. Oktober 2025 in München
Zeit:
19:00 Uhr
Ort:
Carl-Orff-Saal im Fat Cat (ehem. Gasteig),
Rosenheimer Str. 5
81667 München
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