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Die Macht der Alten (Die Götterkriege 6)Die Macht der Alten (Die Götterkriege 6)

Die Macht der Alten (Die Götterkriege 6)

Richard Schwartz
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Die Götterkriege 6

„Schwartz beweist einmal mehr, dass er, was die Abenteuer-Fantasy aus Deutschen Landen anbelangt, unangefochten Spitze ist.“ - phantastik-couch

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Die Macht der Alten (Die Götterkriege 6) — Inhalt

Havald, der Engel des Todes, hat sich von seinen Freunden getrennt, die nun auf sich gestellt in die Schlacht ziehen müssen. Leandra wie Seraphine kämpfen mit Havalds Entscheidung, denn sie wissen, dass sein Weg ins Dunkel führt. Werden sie die Macht der Alten aktivieren und damit Askir und Illian retten? Oder wird der Nekromantenkaiser ohne Havalds Schutz die Reiche verschlingen? Richard Schwartz bringt in diesem aufwühlenden Roman seine Figuren für das Finale seiner High-Fantasy-Reihe in Stellung.

€ 10,99 [D], € 11,30 [A]
Erschienen am 13.04.2015
560 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-26919-3
Download Cover
€ 8,99 [D], € 8,99 [A]
Erschienen am 13.04.2015
560 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-96608-5
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Leseprobe zu „Die Macht der Alten (Die Götterkriege 6)“

Kapitel 1: Im Hammerkopf


Als sie durch die Tür des Gasthofs zum Hammerkopf trat, erinnerte mich ihr Anblick daran, wie ich sie das erste Mal gesehen hatte. Sie trug dieselbe Rüstung und schlug mit derselben Geste die Kapuze ihres Umhangs zurück. Nur dass sie diesmal lächelte, als sie mich an meinem Tisch sitzen sah.
Während die anderen Gäste sie angafften, als sie sich zwischen den Tischen ihren Weg zu mir suchte, schaute ich vorwurfsvoll zu Meister Eberhard hinüber, der nur den Kopf schüttelte, als wollte er sagen, dass er mich nicht verraten hatte.
Das [...]

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Kapitel 1: Im Hammerkopf


Als sie durch die Tür des Gasthofs zum Hammerkopf trat, erinnerte mich ihr Anblick daran, wie ich sie das erste Mal gesehen hatte. Sie trug dieselbe Rüstung und schlug mit derselben Geste die Kapuze ihres Umhangs zurück. Nur dass sie diesmal lächelte, als sie mich an meinem Tisch sitzen sah.
Während die anderen Gäste sie angafften, als sie sich zwischen den Tischen ihren Weg zu mir suchte, schaute ich vorwurfsvoll zu Meister Eberhard hinüber, der nur den Kopf schüttelte, als wollte er sagen, dass er mich nicht verraten hatte.
Das Getuschel im Gastraum nahm zu, je näher sie mir kam. Eberhard runzelte die Stirn und griff unter seine Theke, um einen knorrigen Knüppel herauszuholen, mit dem er hart auf das Holz der Theke schlug.
„ Lasst sie in Ruhe “, rief er aufgebracht. „ Ich dulde nicht, dass ihr euch die Mäuler über sie zerreißt ! “
„ Aber sie ist die Königin ! “, begehrte ein junger Mann auf, der zwar eine Rüstung und Schwert trug, dessen Wangen jedoch noch keine Rasur gesehen hatten.
„ Ja “, knurrte Eberhard verärgert. „ Eben. Meint Er, sie mag es, wenn man sie angafft und hinter ihrem Rücken tuschelt ? Halte Er sich zurück, sonst kann Er schauen, wo Er sein Bier herbekommt ! “ Er hob den Knüppel an. „ Ich meine es ernst “, grollte er und ließ seinen Blick drohend über die anderen Gäste schweifen. „ Wer auch nur noch ein Wort verliert oder zu ihr hinschaut, wird hier nicht mehr bedient. “
„ Das könnt Ihr nicht tun, Meister Eberhard “, beschwerte sich einer der Gäste entsetzt. „Der Hammerkopf ist das einzige Gasthaus in fünfzig Meilen Umkreis ! “
„ So ist es ! “, grollte der Wirt. „ Also überlegt euch genau, was ihr jetzt tut ! “
„ Danke, Eberhard “, sagte Leandra mit einem freund­lichen Lächeln. „ Das ist lieb von Ihm. “
Der Wirt warf noch einen drohenden Blick zu seinen Gästen hin, die hastig wegsahen. „ Es ist das Mindeste, was ich für Euch tun kann, Majestät “, entgegnete er ver­legen. „ Das und den besten Braten für Euch in den Ofen zu schieben. “
„ Das wird nicht nötig sein “, teilte sie ihm freundlich mit. „ Aber eine Flasche Wein wäre willkommen. “
„ Gewiss “, nickte Eberhard eifrig und verbeugte sich tief. „ Sofort ! “
Leandra setzte sich an meinen Tisch, hängte ihr Schwert aus, legte es auf den Stuhl neben sich und stützte ihren Kopf auf ihre gefalteten Hände, um mich mit funkelnden Augen anzusehen.
„ Der Götter Segen mit dir, Havald “, begrüßte sie mich mit einem feinen Lächeln. „ Wenn du dich hast verborgen halten wollen, hast du dir den falschen Ort dafür ausgesucht. Es hat keine zwei Tage gedauert, bis ich erfahren habe, dass du dich hier aufhältst. Gib es zu, du wolltest, dass ich zu dir komme. “
„ Vielleicht “, sagte ich verhalten. „ Ich gebe zu, ich habe dich vermisst. “
Tatsächlich war es weit mehr als das. Unlängst hatte ich die Macht des Nekromantenkaisers am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Es hatte mich zerstört, in meinen Grundfesten erschüttert, und nur mit Mühe hatte ich mich zusammenhalten können. Doch das war nur der ­Anfang gewesen. Ich hatte das Grab eines toten Gottes und das Erbe der Titanen gefunden, mit eigenen Augen in das Antlitz Omagors geblickt und ihm seinen Umhang gestohlen. Ich hatte mit dem verfluchten Nekromantenkaiser Kolaron Malorbian die Klingen gekreuzt, ein Wesen bekämpft, das nie auf unserer Welt hätte sein sollen, und trug nun die Erinnerungen und Talente von unzähligen Seelen in mir, die sowohl meinem Schwert Seelenreißer als auch dem Verschlinger selbst zum Opfer gefallen ­waren. Doch über all dem hatte ich mich selbst verloren.
Vielleicht war ich tatsächlich wegen ihr hierher zurückgekehrt, an den Ort, an dem ich mein Ende hatte finden wollen und wo dann doch alles seinen Anfang nahm. Mit ihr. Maestra Leandra di Girancourt, Königin von Illian, meine Königin, Liebhaberin und die Mutter unseres ungeborenen Kindes. Als der Nekromantenkaiser mit seiner dunklen Gabe nach Maestra Asela und mir griff, war der Gedanke an sie der gewesen, der mir die Kraft gegeben hatte, dem Angriff des Seelenreiters standzuhalten. Jetzt saß sie vor mir, an meinem Tisch, und in diesem Moment fühlte ich mich wie ein Verdurstender in einer Wüste, der eine Oase erblickte.
Ich wusste nicht, dass Ihr so romantisch seid, meinte ­Hanik.
Ich unterdrückte mit Mühe einen Seufzer. Stabskorporal Hanik war nur ein Geist, ein Schatten, eine Erinnerung. Auch er war ein Opfer des Verschlingers geworden wie Tausende andere vor ihm. Seine Seele war schon längst zu Soltar gegangen, doch für mich war er nicht ­weniger real als Leandra selbst, ich trug die Erinnerung seines gesamten Lebens in mir. Wie die von Tausenden anderen auch. So viele Erinnerungen, dass ich oft nicht wusste, wer ich in Wahrheit war.
Hanik hatte sich zum Sprecher all der anderen aufgeschwungen, deren Leben und Erinnerungen mich bedrängten, was es einfacher machte, nicht zu vergessen, wer ich war.
Auf der anderen Seite hatte er die unglückliche Angewohnheit, meine Gedanken ungefragt zu kommentieren.
Pah, meinte Hanik erheitert. Entscheidet Euch. Entweder bin ich es, der Euch die Perlen meiner Weisheiten oder Einsichten zukommen lässt, oder Ihr redet, wie Ihr immer gerne behauptet, mit Euch selbst. Ist es das eine, habt Ihr in mir einen Freund gefunden, der Euch sagt, was er denkt, ist es das andere, beschwert Ihr Euch über Euch selbst.
Nur dass mich beides drohte, in den Wahn zu treiben.
Ihr seht es falsch, Lanzengeneral, lachte Hanik. Tatsächlich bin ich es, der Euch davor schützt. Es ist einfacher, eine Stimme zu ertragen, als deren Tausende, die alle zugleich auf Euch einstürmen.
Das mochte sein. Nur konnte ich ihn gerade nicht gebrauchen.
Wie Ihr wünscht, lachte Hanik, und ich fühlte, wie er sich zurückzog. Nur wussten wir beide, dass es nicht von langer Dauer sein würde.
„ Was ist ? “, fragte Leandra leise und griff über den Tisch, um meine Hand in ihre zu nehmen. » So tief in ­Gedanken ? Was drückt dich ? Muss ich in Sorge sein um dich ? « Sie lächelte schief. „ Nicht, dass ich es nicht auch so schon beständig bin. “ Sie holte tief Luft, und ich sah die Feuchtigkeit in ihren Augen. „ Es ist nur ein paar Tage her, dass ich erfuhr, dass du im Kampf mit dem Verfluchten gefallen wärest. Ich habe es nicht glauben können. “ Sie schluckte heftig. „ Ich bin froh zu sehen, dass du überlebt hast, dass es nur ein Irrtum war. “
„ Es war nahe daran, kein Irrtum zu sein “, gestand ich ihr und griff nun selbst ihre Hände fester. Eberhard kam heran, sah auf unsere Hände herab und stellte wortlos die Flasche neben uns auf den Tisch, um sich genauso leise wieder zurückzuziehen.
„ Es war nicht meine Absicht, meinen Tod vorzutäuschen “, erklärte ich ihr. „ Doch als ich feststellte, dass man mich tot glaubte, dachte ich, dass es vielleicht besser wäre, daran nichts zu ändern. Die Prophezeiung sagt, dass ich dem Verfluchten alleine gegenübertreten muss und dass alle, die mich auf diesem Weg begleiten, dafür mit ihrem Leben zahlen müssen. Ich wollte das nicht. Ich will das nicht “, verbesserte ich mich. „ Ich will nicht, dass ihr euch für mich in Gefahr begebt. “
Sie nickte langsam und löste eine Hand von der meinen, um sich einzuschenken. Sie trank einen kleinen Schluck, setzte das Glas ab und schaute mir tief in die Augen. „ Wird nicht umgekehrt ein Schuh daraus ? “, fragte sie mich sanft. „ Ich war es doch, der dich bat, mir zu helfen. Es ist nicht alleine dein Kampf, Havald. Zokora trägt neues Leben unter ihrem Herzen, und ich bin schwanger mit deinem Kind. Wenn wir nichts tun, wenn wir den Verfluchten gewähren lassen, was für eine Welt wäre es für unsere Kinder ? In diesem Kampf kann und darf niemand alleine stehen. Es braucht uns alle, um den Verfluchten zu besiegen und eine Welt zu schaffen, in der man leben will. “ Sie legte ihre Hand auf ihren noch ­immer flachen Bauch. „ Ich weiß, dass sie es nicht anders sehen wird. “
„ Sie ? “, fragte ich atemlos.
Leandra nickte. „ Es wird eine Tochter sein. “ Ihr Lächeln wurde weiter. „ Und ich weiß jetzt schon, dass sie dich um den Finger wickeln wird, wann immer sie es wünscht. “
„ Die Prophezeiung sagt, dass ich sterben werde. Auf meinem eigenen Schwert “, erinnerte ich sie verdrießlich. „ Ich werde unsere Tochter niemals kennenlernen. “
„ Das glaube ich nicht “, sagte sie sanft. » Du wirst sie kennenlernen. Ich bin Zokoras Ansicht, du musst den Worten der Prophezeiung nur eine andere Bedeutung ­geben. Überhaupt, wie kommt es, dass du, der du dich dein ganzes Leben gegen die Götter aufgelehnt hast, jetzt Worten Glauben schenken willst, die irgendein Priester vor Jahrhunderten in seinem Wahn gestammelt hat ? «
Gute Frage, grinste Hanik.
„ Ich bin nicht mehr der Gleiche, den du kennst “, erklärte ich ihr mit belegter Stimme. „Ich verfüge nun über Wissen und Erinnerungen von Tausenden, habe Dinge gesehen und erlebt, die du dir nicht vorstellen kannst. Ich habe mich verloren, Leandra, und ich fürchte, ich werde auch noch den Rest dessen verlieren, was mich noch zusammenhält. “
Sie nickte langsam. „ Ich habe von Serafine und Asela gehört, was geschehen ist. Doch glaube mir, deine Sorgen sind unbegründet. “
Ich schaute sie erstaunt an und sie lachte leise.
„ Schau dich an “, sagte sie erheitert. „ Du bist wieder der, den ich kennen- und lieben gelernt habe. Die Narben, die grauen Schläfen, diese buschigen Augenbrauen, die sich immer so bedrohlich zusammenziehen, wenn dir nicht gefällt, was jemand sagt … so wie jetzt. “ Sie lachte und schüttelte den Kopf. „ Nein, Havald, du hast dich nicht geändert. “
„ Ich bin so, weil ich es so will “, knurrte ich und versuchte, meine Hand wegzuziehen, doch sie hielt sie mit überraschender Stärke fest.
„ Genau darum geht es “, gab sie eindringlich zurück. » Wir entscheiden, wer wir sind. Nicht die Götter, nicht ­irgendwelche Prophezeiungen. Wir sind das, was wir ­entschieden haben zu sein. Mit all unseren Fehlern. All die Erinnerungen, all das Wissen, von dem du sprichst, wird daran nichts ändern. Es gibt dir nur mehr Möglichkeiten, wie du dich entscheiden kannst, doch die Entscheidungen liegen immer noch bei dir. So geht es nicht nur dir, es geht uns allen so. «
Sie ließ ihren Blick durch den Gastraum schweifen, was dazu führte, dass man hastig von uns wegsah. „ Ich bin eine Maestra, Havald “, sagte sie ruhig. » Mit das Erste, was ich lernte, war, dass meine Entscheidungen eine andere Tragweite besitzen als die anderer Menschen. Es ist so und ja, mein Talent zur Magie machte mich zu der, die ich heute bin. Doch ich bin nicht anders als diese guten Menschen hier, die Eberhards Bier trinken und uns zu gerne belauschen würden. Ich habe nur mehr Möglich­keiten. So ist es auch mit dir. Du hast dich nicht verloren, Havald, du hast nur mehr Möglichkeiten, zu entscheiden, wer du sein willst. « Sie griff meine Hand fester. „ Es gibt einen Grund, weshalb ich mich nicht darum sorge, ob du dich verlieren kannst “, lächelte sie.
„ Welcher wäre das ? “
Sie lachte verhalten. „ Du bist zu stur, um dich jetzt noch zu ändern. Was genau der Grund ist, weshalb ich dich liebe, auch wenn deine Sturheit mir graue Haare bringen wird.“
„ Dein Haar ist weiß “, erinnerte ich sie, weil mir nichts anderes zu sagen einfiel.
Sie lachte. „ Ja “, schmunzelte sie. „ Doch wäre es nicht so, ich bin sicher, ich könnte dir die eine oder andere graue Strähne zeigen ! “
Ich konnte nicht anders, ich musste jetzt selbst lachen.
Doch bevor ich etwas sagen konnte, wurde die Tür zum Gastraum aufgestoßen. Ein Soldat in der Rüstung der ­Federn stand in der Tür. „ Es gibt Nachricht aus dem Kaiserreich ! “, rief er aufgeregt und hielt eine Schriftrolle hoch. „ Das Reich Xiang ist an unserer Seite in den Krieg gegen den Verfluchten eingetreten und hat Thalaks Truppen vor Aldar zurückgeschlagen ! Die Belagerung der Stadt ist gebrochen und Thalaks Truppen befinden sich auf dem Rückzug ! Ohne Aldar ist den schwarzen Legionen der Nachschub abgeschnitten ! Damit sind die schwarzen Legionen im Königreich Rangor eingekesselt und können die Kernlande nicht mehr bedrohen ! “
„ Das ist gut für die Kernlande “, rief ein älterer Händler, der nicht gar so begeistert von der frohen Kunde schien. „ Doch was ist mit uns ? Wir haben dreizehn der schwarzen Legionen hier in unseren Landen stehen, kommt Xiang auch bei uns vorbei ? “
„ Das ist der zweite Teil der Nachricht “, strahlte die ­Feder. » Sobald die letzten Feindlegionen aus Aldane vertrieben sind, wird die Kaiserin die zweite Legion nach ­Illian verlegen, um hier mit dem schwarzen Geschmeiß ein für alle Mal aufzuräumen ! «
Diesmal war der Jubel ohrenbetäubend.
Leandra und ich sahen uns an. „ Wenn das wahr ist “, sagte sie so leise, dass ich sie über den Jubel kaum noch hören konnte. „ Dann könnte uns das die Wende bringen. “
„ Die zweite Legion ist nur eine Legion “, erinnerte ich sie. » Ihr stehen hier dreizehn der schwarzen Legionen ­gegenüber. «
„ Ja “, nickte sie und lachte befreit auf. „ Doch wenn du sie führst, wird sie nicht zu besiegen sein ! “
Ja, dachte ich. Vielleicht. Doch ich führte die Legion nicht mehr, Miran hatte jetzt den Befehl inne.
Vielleicht war es doch ein Fehler, Askannon seinen Ring zurückzugeben, meinte Hanik verhalten.
Miran ist eine hervorragende Kommandeurin, erinnerte ich ihn.
Das mag sein, sagte Hanik. Doch neben anderen Fehlern hat sie noch den einen, der den Unterschied machen kann.
Und welcher wäre das ?, fragte ich ihn verstimmt.
Sie ist nicht Lanzengeneral von Thurgau.
„ Warum bist du wirklich hier ? “, fragte mich Leandra ­etwas später. Wir hatten uns mit zwei Bechern und einer Flasche Wein auf den Wehrturm der alten Wegestation zurückgezogen.
Von den Zinnen des Turms aus hatte man einen guten Blick ins Tal, und bei klarem Wetter, so hatte Eberhard mir versichert, konnte man in der Nacht sogar die Lichter Illians sehen. Leandra hatte gelacht, als ich es ihr erzählte. „ Er bildet es sich nur ein. Illian liegt von hier aus hinter dem Horizont. Doch es ist ein schöner Gedanke. “
Dennoch standen wir jetzt an den Zinnen und schauten gemeinsam dorthin, wo die Kronstadt liegen musste.
Ich schaute zu den Soldaten ihrer Leibwache hin, die im Hof ihre Pferde versorgten. Immer mal wieder sah einer von ihnen hoch zu uns, als ob sie sich vergewissern würden, dass ich sie noch nicht gestohlen hatte. „ Ich hatte nachzudenken “, gestand ich ihr. „ Ich wollte herausfinden, was ich als Nächstes tun will. “
„ Und ? “, fragte sie sanft. „ Hast du ? “
Ich schüttelte den Kopf. „ Nein. “
„ Nun “, sagte sie. „ Ich kann dir sagen, was du als Nächstes tun musst. Desinas Krönung ist in zwei Tagen und du hast ihr versprochen, dass du anwesend sein wirst, wenn man ihr die Kaiserkrone aufsetzt. “
„ Was das angeht … “, begann ich unbehaglich, doch Leandra ließ mich gar nicht erst ausreden.
Sie fuhr herum und bedachte mich mit einem harten Blick aus diesen violetten Augen. „ Du wirst mit mir zu ihrer Krönung kommen “, teilte sie mir entschlossen mit. „ Seit wann hältst du deine Versprechen nicht ? “
„ Leandra, du weißt nicht, wie es war “, versuchte ich ihr zu erklären. » Die Dunkelheit, die der Verfluchte gegen uns schickte, hat alles in sich aufgesogen, kein Leben ­bestehen lassen. Sie … sie hat mich berührt und nichts ­
ist mehr wie vorher. « Ich schluckte hart. „ Seitdem zweifle ich an mir, zweifle daran, dass ich die Kraft noch habe, das zu tun, was ihr alle von mir erwartet. Am liebsten würde ich mich in ein Loch verkriechen und dort darauf warten, dass alles ein Ende findet. “
Sie hob eine Augenbraue an. „ Du hast dich hier verkrochen ? Hier im Hammerkopf ? “
Ich nickte betreten.
„ An dem einen Ort, von dem du wusstest, dass ich es sofort erfahren würde ? “
Da hat sie Euch, Lanzengeneral, lachte Hanik.
Leandra legte ihre Arme um mich und zog mich an sich heran und küsste mich. In diesem einen Augenblick vergaß ich alles um mich herum, die Welt, die Götter und selbst diesen verfluchten Nekromantenkaiser.
„ Du wirst dich nicht verkriechen, Havald “, sagte sie schwer atmend, als sie sich etwas von mir löste. Ich vermisste ihre Lippen bereits schon wieder. „ Und du wirst auch nicht mehr an dir zweifeln. Muss ich dich noch einmal küssen, damit du es verstehst ? “
Ich tat, als müsste ich darüber nachdenken. „ Ich glaube schon “, antwortete ich lächelnd und zog sie an mich heran. Doch als ich über ihre Schultern sah, erblickte ich einen heranreitenden Herold, auf dessen Wappenrock das Wappen von Illian prangte. Die Flanken seines Pferdes waren mit Schaum bedeckt, und selbst auf die Entfernung sah ich sein grimmiges Gesicht. Welche Nachricht er auch immer bringen würde, eine gute war es jedenfalls nicht.
„ Leandra “, sagte ich leise. Sie löste sich aus meinen ­Armen und folgte meinem Blick, um dann leise zu seufzen.
„ Ich hätte mir gewünscht “, gestand sie, während sie ihre Hände auf die Zinnen legte und mit mir gemeinsam zusah, wie der Reiter näher kam. „ Dass wir etwas länger hätten jubeln können. “

Richard Schwartz

Über Richard Schwartz

Biografie

Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen...

Weitere Titel der Serie „Die Götterkriege“

Nach einem tragischen Verlust begibt sich die Magierin und Halbelfe Leandra auf eine epische Reise: Sie folgt den Spuren eines Mörders. Gleichzeitig bahnt sich zwischen den Göttern ein furchtbarer Krieg an … „Die Götterkriege“ ist nach „Das Geheimnis von Askir“ die neue High-Fantasy-Saga von Richard Schwartz – und ebenso grandios.

Pressestimmen
phantastik-couch

„Schwartz beweist einmal mehr, dass er, was die Abenteuer-Fantasy aus Deutschen Landen anbelangt, unangefochten Spitze ist.“

Kommentare zum Buch
Hörbuch Teil 5
Daniel am 30.06.2015

Hallo, Ich habe mit audible geschrieben und dort wurde mir mitgeteilt, dass das Hörbuch für den 5. Teil mitte Juli erscheint.

Hörbuch
Fainne90 am 02.05.2015

Hi, ich wollte mal fragen, ob jmd weiß, wann das Hörbuch zum 5. Teil ("Die Macht der Alten") raus kommt? Würde mich über eine Antwort sehr freuen!   Liebe Grüße   Fainne

wann habt ihr denn das letzte mal was pünktlich beendet?
faule-haut am 07.12.2014

was regt ihr euch auf?! wenn herr schwartz keine lust mehr hat zuschreiben, dann denkt euch selbst was aus. habt ihr keine fantasie mehr? ich hab schon mehr als nen dutzend enden fantasiert.... aber leider hat der inquisitor von askir ein paar ausgelöscht :-) liebe grüße

Zwischenbericht zu „Die Macht der Alten“ vom Programmleiter der Piper Fantasy
Carsten Polzin am 01.12.2014

Leider hat sich die Veröffentlichung des neuen Romans von Richard Schwartz verzögert. Gerade als Fan verstehe ich nur zu gut, dass man den nächsten Band einer Serie kaum erwarten kann und über eine Verschiebung dann so gar nicht erfreut ist. Sowohl der Autor als auch der Verlag bedauern daher sehr, dass wir die Richard-Schwartz-Fans noch etwas auf die Folter spannen müssen. Der Grund dafür ist ganz einfach, dass das Manuskript noch nicht fertiggestellt ist. Richard Schwartz kennt die Ansprüche der Leserinnen und Leser an seine Romane und setzt alles daran, den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Er ist kein Autor, der sich mit einem mittelmäßigen Buch zufrieden gäbe oder seinen Fans etwas Halbgares vorsetzen würde. Als Perfektionist erfindet er sich beim Schreiben immer wieder neu und stellt sich die Frage: ist das jetzt das Bestmögliche, oder geht es noch besser? Nicht weniger als das wollen wir den Fans bieten und bitten um Verständnis, dass es aus diesem Grund zu der Verschiebung kam. Wir können euch aber schon jetzt verraten – die Wartezeit hat sich gelohnt, denn der bisherige Text zu „Die Macht der Alten“ ist ein echter Knaller!

Lustig - und der 6. Teil soll im März folgen - wer es glaubt....
MSC am 27.11.2014

Also irgendwas läuft bei Piper nicht. Der 5. Teil der Götterkriege wird ständig verschoben. Wenn das so weiter geht, kommt laut Ankündigung des Piper-Verlages der 6. Teil noch vor dem 5. :-D   Leute, setzt doch einfach mal realistische Termine an, das ist anstrengend!

von Ankündigungen, Lektoren und höflichen Bußübungen
Richard Weißes am 25.11.2014

Sehr geehrte Frau Patrizia, sehr geehrter Verlag,   auch ich muss die Politik der Ankündigung kritisieren. Die Hochglanzwerbung und die großen Sprüche, die man ständig bis zum Überdruss hört oder liest, entsprechen doch sogar nicht der schnöden Realität. Sie schieben die Verzögerung jetzt auf den Autor, obwohl jedem handwerklich einigermaßen sicheren Mitarbeiter, der sich um die Sache kümmert (Lektor u.a.) doch klar sein muss, wie weit der Autor gekommen ist (vorliegendes Manuskript). Wenn am Roman nur noch kleine Änderungen vonnöten sind, dann und nur dann, kann man den Verkauf terminieren.   Und eines gebietet denn doch die alltägliche Höflichkeit: Man entschuldigt sich bei denen, die sich verschaukelt fühlen. Das, Frau Patrizia, sollten auch der Verlag und Sie begreifen und in ihren Gedächtnisarchiven abspeichern. Das wäre mal ein lohnendes "Update" und tut auch nicht wirklich weh. 

Die Götterkriege 5 - Die Macht der Alten - ich bin diese "Aufschieberitis" endgültig leid!!!!
Dunja Richter am 18.11.2014

Also, Sie sollten dringend an Ihrem Timing mit Ihrem Autor arbeiten! Vor allem aber keine Erscheinungstermine versprechen, die nicht eingehalten werden können. Diese endlose "Aufschieberitis" ist für uns Leser mehr als enttäuschend und ärgerlich ... die Vorfreude auf dieses Buch ist mir inzwischen leider vergangen! Man fühlt sich regelrecht verarscht - sorry!

Wie oft wirds denn noch verschoben?
Agnes Grünerbl am 13.11.2014

Zuerst hab ich mich auf September gefreut, dann auf Oktober, dann zumindest akzeptiert noch mal 2 Monate warten zu müssen .. und jetzt? Schon wieder verschoben? Warum wird denn dann nicht ein realistisches Datum gesetzt und dann vorverlegt? Würde die Leser zumindest mal freuen und nicht anpissen. Feuen/enttäuscht werden/feuen/enttäuscht werden .. dass vergrault mit der Zeit die treusten Leser! Wenn das dann bei den anderen Büchern immer so weiter geht, frag ich mich ob ich mir das echt antun soll ... :)

Noch einmal verschoben?
Sophie am 10.11.2014

Mittlerweile ist das Buch auf Februar verschoben worden, und das nächste soll bereits kurze Zeit später erscheinen? Ist das überhaupt noch realistisch? Wie stehen denn die Chancen, dass dieses Buch noch im Februar erscheinen wird?   Mit freundlichem Gruß von einer treuen und begeisterten Leserin dieser Reihe

Die Götterkriege 5 - Die Macht der Alten
Thorsten Bischoff am 08.11.2014

Hallo Leute, jetzt habe ich mich schon so sehr auf den neuen Götterkriege - Band gefreut, vor allem, weil er an meinem Geburtstag rauskommen sollte, und nun wird er schon wieder um zwei Monate verschoben. So langsam komme ich mir einigermassen verschaukelt vor. Hoffentlich bleibt es jetzt bei dem neuen Termin. Gruß Euer Thorsten

Götterkriege - Die Macht der Alten
Patricia am 14.10.2014

Der Titel musste leider verschoben werden, da der Autor noch fleißig daran schreibt. Im Dezember ist es dann endlich soweit. Liebe Grüße aus dem Piper Fantasy Patricia

Erscheinungsdatum
Kumo am 12.10.2014

Ich kann verstehen das, wenn das Buch noch nicht fertig ist?, dass Erscheinungsdatum verschoben wird, doch fände ich es ganz gut eine Begründung zu erhalten. Zumindest nach 2 maligem verschieben, erst um einen Monat und dann nochmal um zwei Monate. Mit freundlichem Gruß ein Leser der es kaum erwarten kann dieses Buch endlich zu lesen 

Nicht bei itunes
P. Hasel am 10.10.2014

Warum gibt es im im iBooks Store die Götterkriege 1-4 und 6 zum vorbestellen, aber Teil 5 fehlt? Das ist echt schade...dann fehlt mir dieser Teil in meiner Sammlung.

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