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Adrenalin Adrenalin - eBook-Ausgabe

Zlatan Ibrahimović
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Was ich noch nicht erzählt habe

— Offen wie nie: die offizielle Autobiografie des Fußball-Stars und Bestseller-Autors
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Adrenalin — Inhalt

Die „Ibracadabra“-Show geht weiter

„Den Spieler Ibra kennen alle, aber den Menschen Ibra nicht.“
Was macht den Fallrückzieher für einen Fußballspieler so besonders? Welche Bedeutung haben Tore für einen Stürmer, der auch mit über vierzig noch auf Weltklasseniveau kickt? Und welche Rolle spielen Trainer und Teamkollegen, Elfmeter und Verletzungen für jemanden, der sich schon so lange im Profisport behauptet?

Zlatan Ibrahimović muss sich und den anderen auf dem Platz nichts mehr beweisen. Seine Erfolge in den international renommiertesten Clubs stehen für sich; und sie haben ihn zu einem der besten Spieler der Welt gemacht, der von Journalisten wie Gegnern für seine exzentrische Art gefürchtet wird, aber zugleich als bodenständiger Familienmensch gilt.

„Das ist nicht das Evangelium eines Gottes, sondern das Tagebuch eines vierzigjährigen Mannes, der mit seiner Vergangenheit abrechnet und der Zukunft direkt in die Augen blickt, als wäre sie ein weiterer von unzähligen Gegnern, denen es entgegenzutreten gilt.“

In seiner Autobiografie gibt der „Gott des Fußballs“ sehr persönliche Einblicke, wie er im Laufe der Jahre gereift ist – zu einem Mann, der vor allem vor sich selbst bestehen kann. Der zwischen Adrenalin und Balance seinen Platz auf dem Rasen und im Leben gefunden hat. Und zu dem neben Stärke, Entschlossenheit und Mut auch die Angst vor der Zukunft gehört.

Offen wie nie spricht der Torjäger darüber, was ihm wirklich wichtig ist: über Rückschläge und Freiheit, Freundschaft, Liebe und Verlust. Ein Buch voller überraschender Offenbarungen. Und zugleich die packende Quintessenz eines bewegten (Fußballer-)Lebens.

„Der Wahnsinn hat einen Namen: Zlatan Ibrahimović.“ Kicker

„Ibrahimović ist der kompletteste Spieler seiner Generation. Weil er, wie kaum ein anderer, das Spiel mit der Show verbunden und das Ergebnis mit dem Spektakel versöhnt hat.“ Lucas Vogelsang, Stern

„Der Fuß Gottes“ Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Das größte Spektakel im Weltfußball“ 11 Freunde

„Zlatan Ibrahimović ist der extremste Fußballer dieser Zeit.“ Süddeutsche Zeitung

€ 16,00 [D], € 16,50 [A]
Erschienen am 31.08.2023
Mitautor: Luigi Garlando
Übersetzt von: Barbara Neeb, Katharina Schmidt
304 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-32006-1
Download Cover
€ 15,99 [D], € 15,99 [A]
Erschienen am 31.03.2022
Mitautor: Luigi Garlando
Übersetzt von: Barbara Neeb, Katharina Schmidt
288 Seiten
EAN 978-3-492-60129-0
Download Cover

Leseprobe zu „Adrenalin“

Vor der Partie (oder: über Adrenalin und Balance)
Mailand, Montag, den 4. Oktober 2021

Okay, ich füge mich meinem Schicksal.
Ich bin ein Gott, aber ein Gott, der älter wird.
Endlich nehme ich das zur Kenntnis, so wie ich zur Kenntnis genommen habe, dass mein Körper nicht mehr wie früher ist. Jahrelang habe ich die Signale ignoriert, die mein Körper an mich sendete, bevor ich mich entschlossen habe, auf sie zu hören. Ich kann mir nicht mehr einen Spurt nach dem anderen leisten, wie ich sie als junger Kerl hingelegt habe; wenn ich mich auspowere oder etwas [...]

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Vor der Partie (oder: über Adrenalin und Balance)
Mailand, Montag, den 4. Oktober 2021

Okay, ich füge mich meinem Schicksal.
Ich bin ein Gott, aber ein Gott, der älter wird.
Endlich nehme ich das zur Kenntnis, so wie ich zur Kenntnis genommen habe, dass mein Körper nicht mehr wie früher ist. Jahrelang habe ich die Signale ignoriert, die mein Körper an mich sendete, bevor ich mich entschlossen habe, auf sie zu hören. Ich kann mir nicht mehr einen Spurt nach dem anderen leisten, wie ich sie als junger Kerl hingelegt habe; wenn ich mich auspowere oder etwas abbekomme, brauche ich mehr Zeit, um mich zu regenerieren. Ich habe mein Spiel an meinen neuen Körper angepasst. Ich bin nicht mehr das ganze Spiel über mitten im Strafraum, wo einem die Bälle nur so um die Ohren fliegen. Oft nehme ich mich da raus und baue das Spiel auf, ich arbeite heute mehr für die Tore der anderen als für meine eigenen. Ich muss nicht mehr im Rampenlicht stehen. Was ich gewinnen musste, habe ich gewonnen. Heute möchte ich meine jungen Teamkollegen inspirieren und ihnen helfen, sich weiterzuentwickeln.
Ich bin vierzig Jahre alt und habe zwei Söhne, die inzwischen keine Kinder mehr sind, sondern Teenager. In diesem Alter zieht man normalerweise einen Strich unter sein bisheriges Leben und erste Bilanzen.
Genau das ist Sinn und Zweck dieses Buches.
Tagelang habe ich versucht, so zu tun, als ob nichts wäre, und nicht über meinen Geburtstag nachzudenken, der immer näher rückte. Ich habe es vermieden, an die Zahl 40 zu denken, aber dann stand sie gestern Abend vor mir, rot und riesig groß, über eine gesamte Hotelfassade. Man hatte dafür in einigen Zimmern das Licht eingeschaltet und in anderen nicht.
In diesem Mailänder Hotel hatte meine Frau Helena eine Überraschungsparty organisiert, die mich sehr gerührt hat. Dort waren meine Liebsten versammelt, so viele Freunde aus der ganzen Welt, Menschen, die in meinem Leben etwas bedeuten. Fußballlegenden waren gekommen, Trainer, sogar Spieler, die ich auf dem Feld hart angegangen war. Ich hätte nie erwartet, sie dort auf der Hotelterrasse wiederzusehen.
Eine Erklärung dafür gab mir Rino Gattuso: „Du warst immer du selbst, auch wenn du ihnen was auf die Knochen gegeben hast. Deswegen sind sie gekommen.“
Helena war großartig. Sie hatte das alles heimlich organisiert, und damit hat sie mir ein wunderbares Geschenk gemacht. Normalerweise bin ich es, der andere beschenkt.
Wie ich von Rosengård weggegangen bin, um Fußballmeister zu werden, habe ich schon oft erzählt. Ich bin mit einem abgewetzten Select-Ball am Fuß aufgewachsen, habe jeden umdribbelt, der sich mir in den Weg gestellt hat, dort im „Rosengarten“, der tatsächlich ein Sammelbecken für Migranten aus aller Herren Länder war. Ein Funke genügte, und schon schlugen wir uns die Köpfe ein. Aber dieses handtuchgroße Stück festgestampfte Erde war das Labor für meinen Fußball, die Schule, in der ich die Tricks gelernt habe, die mich zu Ibra gemacht haben.
Meine Eltern haben sich früh getrennt. Ich wurde hin und her geschoben zwischen einer Mutter, die sich abschuftete, um etwas zu essen auf den Tisch stellen zu können, und einem Vater, dessen Kühlschrank oft leer war. Was mir fehlte, nahm ich mir. Ich klaute Fahrräder und Klamotten, weil ich es satthatte, dass man sich in der Schule über mich lustig machte. Ich trug immer Fußballstutzen statt normaler Socken und Trikots von Malmö, die ich mir heimlich aus der Umkleide „besorgte“.
Dann hat mich der Fußball aus dem Getto katapultiert und in ein anderes Leben geführt. Ich bin nach Amsterdam gekommen, wo ich mir den ersten Porsche kaufte und Mino Raiola kennenlernte, meinen Agenten. Er und meine Frau Helena zählen zu den wichtigsten Personen in meinem Leben und werden es immer bleiben.
Mino ist viel mehr als ein Manager, er ist ein Freund, ein Bruder, ein Vater, alles. Er gab den Kurs meiner Karriere, meiner Triumphe vor, er hat mich aus den schwierigsten Momenten herausgezogen und für mich Tausende von Problemen gelöst. Je mehr ich an Verletzungen laborierte, desto näher war er mir.
Aus Holland hat mich Mino nach Italien gebracht, dann nach Spanien, zurück nach Italien, nach Frankreich, nach England, nach Amerika und wieder zurück nach Italien.
Helena war immer die Reifere und Verantwortungsbewusstere von uns beiden. Sie hat mir geholfen nachzudenken, sie hat mir Vernunft beigebracht und auch Geschmack, sie kann Schönes erkennen und selbst erschaffen. Und sie hat ein besonderes Gespür für Eleganz. Das war ihr Beruf und wird es auch dann noch sein, wenn ich mit dem Spielen aufhöre. Mit der Zeit hat sie meinen wilden Charakter ziemlich gezähmt, und vor allem hat sie mir das für mich Wertvollste auf der Welt geschenkt: meine Söhne.
Den Spieler Ibra kennen alle, aber den Menschen Ibra nicht.
Ich will versuchen, von diesem Menschen zu erzählen, jetzt, auf der Hälfte meines Wegs, zwischen meiner Geschichte als Fußballspieler, die allmählich zu Ende geht, und einer Zukunft, die anders sein wird und immer näher rückt, aber im Moment noch unklar ist. Dieses Buch spiegelt in seiner Gliederung meine aktuelle Situation zwischen diesen zwei Welten.
Jedes Kapitel beginnt mit Geschichten aus dem Fußball und endet in Reflexionen über das tägliche Leben: vom Tor zum Glück, vom Schiedsrichter zur Gerechtigkeit, vom Assist zur Freundschaft, von der Verletzung zum Tod …
Ich verstecke mich nicht, ich spiele nichts vor. Ganz so, wie es Gattuso gesagt hat. Ich gestehe zum Beispiel, dass mir der Gedanke ans Aufhören Angst macht. Je näher der Zeitpunkt kommt, mit dem Spielen Schluss zu machen, desto größer wird meine Angst vor der Zukunft: Wo werde ich das Adrenalin finden, das mir heute eine Auseinandersetzung auf dem Platz mit Giorgio Chiellini verschafft?
Adrenalin, der Titel dieses Buchs, ist das Schlüsselwort meines Lebens.
In allem, was ich mache, muss ich eine Herausforderung sehen und mich mit maximaler Leidenschaft einsetzen. Mit dem letzten Blutstropfen. So ist es immer gewesen, und so wird es immer sein. Ich muss das Adrenalin spüren, wie es in meinen Adern pulsiert. Das jetzt, mit vierzig Jahren, mit zwei großen Söhnen, anders pulsiert, weil ich andere Bedürfnisse habe. Habe ich mich früher mit Schiedsrichtern angelegt, unterstütze ich sie heute. Früher habe ich gerne gespalten, und für mich gab es nur eine Meinung – heute gehe ich nach Sanremo und bin gerührt, wenn ich die Liebe und den Respekt aller Italiener spüre. Aber trotzdem bekomme ich kaum Luft, wenn zu viele Menschen um mich herum sind. Dann hole ich eines von meinen Schätzchen aus der Garage, fahre auf die Autobahn, trete das Gaspedal durch und fahre den Tank leer, oder ich verschwinde in einen Wald auf der Suche nach Freiheit. Ich suche die Menschen, und gleichzeitig meide ich sie.
Das ist nicht der einzige Widerspruch, den ich an mir erkenne. Ich habe immer welche in mir gehabt, sie sind Teil meines Charakters. Neu ist, dass ich nun mit vierzig versuche, sie zu kontrollieren, wie ich auch gelernt habe, meine spontanen Reflexe unter Kontrolle zu halten. Heute kommt es selten vor, dass ein Verteidiger mich provozieren kann, so wie am Anfang meiner Karriere. Ich folge nicht mehr blind meinem Instinkt, ich denke, dass ich ausgeglichener geworden bin. Das habe ich der Zeit, Helena und Mino zu verdanken. Glaube ich. Ich suche in allem, was ich tue, nach Ausgeglichenheit. Auch bei der Erziehung meiner Kinder: Ich gleiche Disziplin mit Zärtlichkeit aus.
Das Wort „Gleichgewicht“ kommt mir leichter auf Englisch über die Lippen: balance. Ich muss oft daran denken. Wenn ich früher nur Adrenalin war, so bin ich jetzt Adrenalin und balance.
Das ist nicht das Evangelium eines Gottes, sondern das Tagebuch eines vierzigjährigen Mannes, der mit seiner Vergangenheit abrechnet und der Zukunft direkt in die Augen blickt, als wäre sie ein weiterer von unzähligen Gegnern, denen es entgegenzutreten gilt.


1 Fallrückzieher (oder: über den Wandel)
Beverly Hills, Herbst 2019.
Es ist Abend, wir sind gerade von einem Essen im Restaurant nach Hause gekommen. Das Handy klingelt.
Helena vermutet: „Mino.“
Treffer: Es ist Mino Raiola, mein Agent. Aber das war nicht schwer. Seit Tagen bombardiert er mich mit Anrufen.
Nach der Erfahrung bei Los Angeles Galaxy und dem Ausscheiden in den Play-offs der MLS habe ich beschlossen, die Fußballstiefel an den Nagel zu hängen, und nun unternimmt er alles, um mich umzustimmen.
Er versucht es noch einmal: „Zlatan, einer auf deinem Level und mit deiner sportlichen Vergangenheit kann seine Laufbahn nicht in Amerika beenden. Man wird sagen, dass du keinen Mumm mehr hast, dass du schlapp geworden bist, dass du dich mit der leichten Tour begnügst. Wo ist der Löwe des Fußballs, der König des Waldes geblieben?“
„Ich bin angekommen, Mino. Ich hab damit abgeschlossen. Find dich damit ab.“
Aber er bleibt hartnäckig: „Nein. Du musst nach Europa zurückkehren und beweisen, dass du noch mit den Besten mitspielen kannst, trotz der Verletzung in Manchester. Und wenn es nur für sechs Monate ist, von Januar bis Juni. Beweis dich noch mal, nimm diese Herausforderung an, und dann mach, was du willst. Du bist Ibra. Du musst nach Ibra-Art abtreten. Ich finde einen Club für dich, wenn du willst.“
„Hör zu, Mino, es gibt nur eine Art, auf die du mich überzeugen kannst: mit Adrenalin. Ich brauche nicht irgendeinen Vertrag, ich brauche eine Herausforderung, die das Blut in meinen Adern unter Strom setzt. Hast du so was?“
Mit achtunddreißig Jahren kann ich mich immer noch im Training fertigmachen, mich total ausgepowert fühlen und trotzdem weitermachen. Aber wenn ich morgens aufstehe, brauche ich eine gute Antwort auf die Frage: Warum machst du das, Zlatan?
Und es kann nur eine Antwort darauf geben: Weil all diese Quälerei in Form von Adrenalin zu mir zurückkehrt, und das verschafft mir ein gutes Gefühl.

An einem Abend wenig später schaue ich zu Hause die HBO-Doku über Diego Armando Maradona. Irgendwann sieht man Aufnahmen einer weit zurückliegenden Partie des SSC Neapel, und die Bilder zeigen das Publikum im San Paolo. Das Stadion ist ausverkauft. Der Zoom geht auf die hitzigste Kurve, die Fans sind dicht gedrängt, sie singen, schreien, trommeln, die Spannung, die von ihnen ausgeht, ist unglaublich. Ich setze mich auf meinem Sofa auf, schaue aufmerksam hin und spüre, wie das Adrenalin zu pulsieren beginnt, hier, in den Adern am Hals. Bumm, bumm, bumm …
Sofort telefoniere ich mit Mino: „Ruf beim SSC Neapel an. Ich gehe zum SSC.“
„Zum SSC?“
„Ja, ich werde in Neapel spielen.“
„Bist du dir sicher?“, fragt er mich verdutzt.
„Du willst, dass ich weiter Fußball spiele? Mein Adrenalin sind die Fans von Neapel. Ich gehe dorthin, bei jeder Partie hole ich achtzigtausend Menschen ins Stadion, und ich gewinne den Scudetto wie damals Diego. Mit einem Sieg in der italienischen Meisterschaft bringe ich alle zum Ausflippen. Das ist mein Adrenalin.“
Wir sprechen mit dem Club, verhandeln und einigen uns. 
Abgemacht. Ich bin jetzt beim SSC Neapel.
Der Trainer ist Carlo Ancelotti, den ich gut kenne, wir waren zusammen in Paris. Er freut sich riesig, dass wir dort wieder zusammenkommen, wir telefonieren fast jeden Tag. Er erklärt mir, wie und wo er plant, mich einzusetzen.
Mit dem Präsidenten, Aurelio De Laurentiis, habe ich nicht gesprochen, aber ich kannte ihn schon. Wir waren uns vor ein paar Jahren begegnet, als ich zusammen mit meiner Familie Urlaub in Los Angeles machte.
De Laurentiis hatte erfahren, dass wir im selben Hotel untergebracht waren, und an der Rezeption seine Karte hinterlassen: „Heute Abend sind Sie in diesem Restaurant eingeladen.“ Daran hing ein Zettel mit der Adresse. Das wirkte nicht wie eine Einladung, sondern eher wie ein Befehl.
„Da gehen wir hin“, hatte Helena sofort gesagt.
Wir haben einen sehr angenehmen Abend verbracht.

Ich finde ein Haus in Posillipo, das für mich passen könnte, aber da ich nur sechs Monate bleiben soll und alle mir sagen, dass die Stadt ziemlich chaotisch ist, überlege ich mir auch die Möglichkeit, auf einem Boot zu leben.
An dem Tag, an dem ich in Neapel unterschreiben soll, am 11. Dezember 2019, schmeißt De Laurentiis Ancelotti raus. Mitten in der Saison.
Ich habe ein ungutes Gefühl. Das ist ein schlechtes Zeichen. Ich kann diesem Präsidenten nicht trauen. So jemand kann weder mir noch der Mannschaft Halt geben. Außerdem weiß ich, dass Ancelottis Nachfolger Rino Gattuso, der zwar mein Freund ist, einen anderen Typ Mittelstürmer für seine 4-3-3-Formation braucht. Und er meldet sich auch nicht bei mir.
Das Ganze platzt.
Ein paar Tage später rufe ich Mino an und frage ihn: „Wer braucht mich am meisten? Welche Mannschaft steckt am tiefsten in der Scheiße?“
Ich suche keinen Vertrag, ich suche eine Herausforderung.
„Milan hat 5 : 0 in Bergamo verloren.“
Normalerweise kehre ich aus Prinzip nicht zu einer Mannschaft zurück, in der ich schon einmal war, weil ich dann riskiere, schlechter zu spielen als damals. Aber dieses Mal ist es anders. Milan hat 5 : 0 verloren.
Ich trage Mino auf: „Ruf Milan an. Wir gehen nach Mailand.“
Meine Herausforderung wird es sein, einen der renommiertesten Clubs der Welt wieder an die Spitze zu bringen. Wenn ich das schaffe, zählt das mehr als alles, was ich bei den anderen Teams erreicht habe.
Das ist mein Adrenalin.

Zunächst haben wir mit Paolo Maldini, dem Technischen Direktor, gesprochen, und ehrlich gesagt lief es überhaupt nicht gut.
Okay, ich habe beschlossen, zum AC Milan zu gehen, und ich habe mich selbst vorgeschlagen, aber wenn du mich willst, dann musst du mich unter Spannung setzen, du musst mir Vertrauen einflößen, du musst mir Begeisterung vermitteln, du musst mich überzeugen und sollst mir nicht ständig vorbeten, dass ich achtunddreißig bin.
Ich weiß selbst sehr gut, wie alt ich bin, wie viele Geburtstage ich gefeiert habe.
Paolo vermittelte mir keine Sicherheit, genau wie der Präsident von Neapel. Dann kam Zvonimir Boban, der Manager, zu den Verhandlungen hinzu, und endlich verstanden wir uns. Zvone war deutlich überzeugter von mir: „Zlatan, verlang, was du willst, ich gebe es dir.“
Genau so spricht man mit Ibra.
Und so kam Ibra nach Mailand zurück.

Über Zlatan Ibrahimović

Biografie

Zlatan Ibrahimović, 1981 in Malmö geboren, spielte unter anderem bei Juventus Turin, dem FC Barcelona und Paris Saint-Germain. Derzeit steht er zum zweiten Mal beim AC Mailand unter Vertrag, wo er zuletzt das 500. Tor seiner Vereinskarriere erzielte. Sein erster Band ›Ich bin Zlatan‹ wurde in...

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