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Späte Ernte
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„Das gelingt ihr gut. Wie Lene ihre Verletzungen und ihren Schmerz über Generationen weitergibt, das tut schon beim Lesen weh. Zumal man vieles bis zur überraschenden Auflösung nur erahnt.“
Süddeutsche Zeitung BayernBeschreibung
„Sanft, wütend und ungemein ehrlich.“ Julia Fischer | Wer sind wir noch, wenn uns alles genommen wird?
Im Jahr 1943 träumt die junge Südtirolerin Lene von einer glücklichen Zukunft auf dem Hof ihrer großen Liebe Elias. Wie hart das Schicksal ist, das in der rauen Bergwelt auf sie wartet, ahnt sie nicht. Viele Jahrzehnte später baut ihre Enkelin Anna in ebendieser kargen Landschaft mit viel Hingabe alte Apfelsorten an. Als sie die Mittfünfzigerin Lis kennenlernt, die eine schwere Schuld trägt, gewährt Anna ihr Unterschlupf auf dem Hof. Ein ganzes Jahr verbringen die Frauen gemeinsam im Einklang…
„Sanft, wütend und ungemein ehrlich.“ Julia Fischer | Wer sind wir noch, wenn uns alles genommen wird?
Im Jahr 1943 träumt die junge Südtirolerin Lene von einer glücklichen Zukunft auf dem Hof ihrer großen Liebe Elias. Wie hart das Schicksal ist, das in der rauen Bergwelt auf sie wartet, ahnt sie nicht. Viele Jahrzehnte später baut ihre Enkelin Anna in ebendieser kargen Landschaft mit viel Hingabe alte Apfelsorten an. Als sie die Mittfünfzigerin Lis kennenlernt, die eine schwere Schuld trägt, gewährt Anna ihr Unterschlupf auf dem Hof. Ein ganzes Jahr verbringen die Frauen gemeinsam im Einklang mit der Natur. Mit ihrer behutsamen Art ermöglicht Anna Lis, sich zu öffnen und zu heilen. Denn auch sie kennt die Last von fremder Schuld und den Schaden, den das Schweigen anrichten kann.
Ein einfühlsamer Roman über die heilende Kraft der Natur und die Befreiung von einer vererbten Schuld
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„Ganz große Erzählkunst, warmherzig, einfühlsam und klug. Eine Geschichte, die zu Herzen geht und eins der besten Bücher, die ich gelesen habe!“ Susanne Lieder
„Drei Stimmen, drei Schicksale und die gemeinsame Suche nach Selbstverwirklichung und Glück.“ Julia Fischer
„Wie Lene ihre Verletzungen und ihren Schmerz über Generationen weitergibt, das tut schon beim Lesen weh.“ Süddeutsche Zeitung
„Am Ende möchte man am liebsten ins Auto steigen und sofort nach Südtirol reisen.“ Süddeutsche Zeitung
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Die Autorin Nicole Wellemin erzählt, was hat Sie dazu inspiriert hat, diesen besonderen Roman zu schreiben:
„Vor fünf Jahren las ich zum ersten Mal von einem Südtiroler, der auf über 1.000 Höhenmetern gegen alle Widerstände sortenreine Apfelsäfte für die Hochgastronomie keltert, und war sofort fasziniert. Die Landschaft kenne ich noch aus dem Familienurlaub als Kind. Schon damals wirkten die Dolomiten auf mich wie die Grenze zwischen einem unsichtbaren Hier und Dort. Aus all den Bruchstücken in meinem Kopf setzte sich dann nach und nach eine Geschichte zusammen. Über Dinge, die nicht gesagt werden können, die aber doch die Macht haben, Menschen für immer zu entzweien, über den Anbau besonderer Äpfel und eine Schuld, der jede Generation etwas hinzufügt.“
Medien zu „Späte Ernte“
Über Nicole Wellemin
Aus „Späte Ernte“
Kapitel 1
Elisabeth
heute
Nun habe ich also mein Ziel erreicht. Bolzano. Bozen, begrüßt mich das Schild am Bahnhof. Nicht nur der Ortsname ist in zwei Sprachen angeschrieben. Auch jede andere Information. Da steht Bin. tronco und Stumpfgleis direkt nebeneinander. Binario und Gleis, oder Sud und Süd. Ich habe keine Ahnung, was ein Stumpfgleis ist. Hinter mir seufzt die Hydraulik des Zuges, als würde er unter der schwindenden Last aufatmen. Immer mehr Reisende steigen aus. Die meisten tragen dicke Rucksäcke auf den Schultern, einige haben Wanderstöcke dabei. Ich habe [...]
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Pressestimmen
„Ganz große Erzählkunst, warmherzig, einfühlsam und klug. Eine Geschichte, die zu Herzen geht und eins der besten Bücher, die ich gelesen habe!“
Susanne Lieder„›Späte Ernte‹ ist ein wunderbarer, sehr einfühlsamer Roman, über das Erlenen von Vertrauen und das Lösen von vererbter Schuld.“
Radio Mülheim„Nicole Wellemin hat einen ganz wunderbaren Erzählstil, das Buch ist voller toller Sätze.“
Podcast „Lies und das“„Ein spannender, einfühlsamer und tiefgründiger Roman über Schuld und Vergebung. Sanft, wütend und ungemein ehrlich.“
Julia Fischer„Sie beschreibt darin die Kraft, die aus der Freundschaft kommt, und den Mut, den es braucht, sich seinem Gegenüber so zu öffnen, dass eine verletzte Seele eine Chance auf Heilung hat.“
Freude pur„Kunstvoll erzählt dieser Roman von fremder Schuld, dem Ringen dreier Frauen und von der heilenden Kraft der Natur.“
(A) Buchmedia Magazin„Das gelingt ihr gut. Wie Lene ihre Verletzungen und ihren Schmerz über Generationen weitergibt, das tut schon beim Lesen weh. Zumal man vieles bis zur überraschenden Auflösung nur erahnt.“
Süddeutsche Zeitung Bayern„Vor gut fünf Jahren las ich zum ersten Mal über einen Südtiroler Apfelbauern, der auf über tausend Höhenmetern gegen alle Widerstände sortenreine Apfelsäfte für die Hochgastronomie keltert, und war sofort fasziniert von seiner Idee und Lebensgeschichte. Schon damals wirkten die Dolomiten auf mich wie die Grenze zwischen einem unsichtbaren Hier und Dort. Nach und nach setzte sich aus diesen Bruchstücken in meinem Kopf eine Geschichte zusammen. Eine Geschichte über Dinge, die nicht gesagt werden können und die doch die Macht haben, Menschen für immer zu entzweien. Über alte Apfelsorten und eine Schuld, der jede Generation etwas hinzufügt. Eine Geschichte über Hindernisse, die bewältigt werden müssen, aber auch über Brücken, die selbst die tiefsten Furchen überwinden."
Wie und wann entstand die Idee zu „Späte Ernte“?
Vor gut fünf Jahren las ich zum ersten Mal von einem Südtiroler Apfelbauern, der auf über 1.000 Höhenmetern gegen alle Widerstände sortenreine Apfelsäfte für die Hochgastronomie keltert, und war fasziniert von seiner Idee, Säfte herzustellen, die so besonders sind, dass sie es mit Wein aufnehmen können. Ich habe sofort dieses Prickeln gespürt, auf ein vielschichtiges und interessantes Thema gestoßen zu sein, wusste aber noch nicht, wie ich das in einen Roman umsetzen könnte. Immer mehr Menschen suchen ja nach hochwertigen Alternativen zu Alkohol, ohne dabei auf Genuss verzichten zu müssen. Sortenreine Apfelsäfte sind für mich die perfekte Symbiose von Sinnlichkeit, Geschmack und Qualität – Eigenschaften, die ich auch an einer Geschichte schätze.
Was war zuerst da: Ihre Figuren? Das Thema? Der Ort?
Je mehr ich in die Materie eintauchte, desto mehr faszinierte mich auch die Lebensgeschichte des Apfelbauern, über den ich gelesen hatte. Auf dem elterlichen Hof verwirklichte dieser Mann mit Leidenschaft eine Vision, die sein Unternehmen in eine moderne Zukunft führte und dabei doch die eigenen Wurzeln bewahrte. Seine Geschichte verschmolz in meinem Kopf schon bald mit anderen Themen, die ich bereits eine ganze Weile mit mir herumgetragen hatte. So kenne ich zum Beispiel die Landschaft Südtirols nur zu gut. Jahr für Jahr bin ich als Kind mit meinen Eltern an der Etsch entlang in den Urlaub gefahren. Weil eine lange Reise mit Kind und Kegel anstrengend ist, saßen dabei Konflikte oft ebenso mit im Auto wie Hoffnungen für die kommende Zeit. Schon damals wirkten die Dolomiten mit ihrem bleichen Kalkgestein, den bizarren Felsformationen und engen Schluchten auf mich wie die Grenze zwischen einem unsichtbaren Hier und Dort, zu der die üppigen Obstwiesen im Tal mit ihrer Fruchtbarkeit und lieblichen Schönheit einen beinah grotesken Wiederspruch bildeten.
Mir gingen die außergewöhnlichen Fotos der Eisblüte in Südtirol nicht mehr aus dem Kopf, die entsteht, wenn die Bauern die gerade blühenden Apfelbäume beregnen, um die verletzlichen Blüten mit einer Schicht aus Eis vor dem Frost zu schützen. Der Widerspruch in diesem Vorgehen faszinierte mich und brachte mich letztendlich auf die Idee für meinen Roman: Anhand des Heranwachsens eines Apfels – von der verletzlichen Blüte über die unreife bis hin zur reifen Frucht, aus der man einen runden, ausbalancierten Saft herstellen kann – wollte ich von Menschen unterschiedlicher Generationen und ihrem allmählichen Wachstum im Umgang mit Trauma und Schuld erzählen. Nach und nach setzte sich so in meinem Kopf eine Geschichte zusammen.
Eine Geschichte über Dinge, die nicht gesagt werden können und die doch die Macht haben, Menschen für immer zu entzweien. Über alte Apfelsorten und eine Schuld, der jede Generation etwas hinzufügt. Eine Geschichte über Hindernisse, die bewältigt werden müssen, aber auch über Brücken, die selbst die tiefsten Furchen überwinden.
Wie sind Sie auf die Thematik der vererbten Schuld gekommen, und was hat Sie daran fasziniert?
Je älter ich wurde, desto klarer wurde mir im Austausch mit Freundinnen und Freunden, durch eigene Erfahrungen und durch Beobachtungen, dass unsere Art und Weise, mit Spannungen und Unstimmigkeiten umzugehen, ebenso von unserer Herkunft und Sozialisierung geprägt ist wie unsere Art zu sprechen oder unser Aussehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Konflikte klein sind, wie eine anstrengende Reise, oder so lebensverändernd, dass danach nichts mehr sein kann wie zuvor. Schlimmes, das wir erleben, beeinflusst nicht nur uns, sondern kann noch Generationen später Schmerz und Leid verursachen – vor allem, wenn darüber geschwiegen wird. Psychologen nennen dieses Phänomen transgenerationales Trauma.
Der Apfel, seit jeher ein Symbol für Schuld und Streit, schien mir wie das perfekte Sinnbild dafür. Sie schreiben in Ihrem Roman über drei starke
Frauen – gibt es einen Grund dafür?
Als Autorin war es mir wichtig, in den Mittelpunkt dieser Geschichte starke Frauenfiguren zu setzen. Wie vielen meiner Geschlechtsgenossinnen sind den drei Protagonistinnen Lene, Lis und Anna die Gefühle von Scham und Schuld wohlvertraut. Dabei schämen sie sich sogar für Dinge, die sie gar nicht selbst getan haben, für die sie nicht verantwortlich sind, oder auf die sie eigentlich stolz sein sollten. Je länger ich an
„Späte Ernte“ geschrieben habe, desto persönlicher hat dieser Aspekt die Geschichte für mich gemacht. Als Roman ist „Späte Ernte“ nicht biografisch, aber das Gefühl, irgendwie falsch zu sein, schuldig oder nicht genug, gehört für mich ebenso wie für viele andere Frauen weltweit zum kollektiven Bewusstsein.
Paradoxerweise sind es dabei oft genug gerade Frauen, die andere Frauen besonders harsch beurteilen. Neue Freiheiten bringen neue Verunsicherungen mit sich, und anhand meiner Protagonistinnen wollte ich zeigen, dass es keinen Fahrplan fürs perfekte Glück geben kann. Wir leben in einer Zeit, in der traditionelle Rollen ständig neu verhandelt werden, und so gehen meine drei Protagonistinnen, die jeweils einer anderen Generation entstammen, auch ganz unterschiedlich mit ihrer Suche nach Sinn und dem richtigen Platz im Leben um. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich in dem Spagat, das Unmögliche möglich machen zu wollen, beinah aufreiben. Sie fühlen sich gleichzeitig zu viel und nicht genug. Sie wünschen sich Erfolg, aber schämen sich für Ehrgeiz. Sie möchten ihren Standpunkt vertreten, aber schämen sich, wenn sie zu laut oder schwierig werden. Sie möchten ihr Leben nach ihren eigenen Wünschen gestalten, aber schämen sich, wenn sie den Ansprüchen anderer nicht gerecht werden.
Erst am Ende ihrer Entwicklungskurven können wenigstens zwei von den dreien für sich akzeptieren und begreifen, dass für jeden Menschen Glück etwas anderes bedeutet. Gönnen zu können und andere nicht nach den eignen Maßstäben zu messen, sondern so zu nehmen, wie sie sind, wird am Ende des Romans zum erlösenden Lichtblick für meine Protagonistinnen. Gemeinsam sind sie stärker als alleine, nicht obwohl sie unterschiedlich sind, sondern gerade weilsie es sind. Ihre Unterschiede sind es, die ihnen helfen, eingeübte Verhaltensmuster zu durchbrechen und den eigenen Weg zu finden. Wenn am Ende des Romans das neue Bauernjahr beginnt und die Bäume auf den Apfelwiesen unter einer Decke aus Schnee wieder Kraft für das Wachstum neuer Früchte sammeln, können auch meine Figuren gestärkt und gereift in ihren
neuen Lebensabschnitt aufbrechen.
Bewertungen
Ein grandioses Lesevergnügen!
!ein Lesehighlight 2024!
Klappentext:
„Wer sind wir noch, wenn uns alles genommen wird?
Im Jahr 1943 träumt die junge Südtirolerin Lene von einer glücklichen Zukunft auf dem Hof ihrer großen Liebe Elias. Wie hart das Schicksal ist, das in der rauen Bergwelt auf s…
!ein Lesehighlight 2024!
Klappentext:
„Wer sind wir noch, wenn uns alles genommen wird?
Im Jahr 1943 träumt die junge Südtirolerin Lene von einer glücklichen Zukunft auf dem Hof ihrer großen Liebe Elias. Wie hart das Schicksal ist, das in der rauen Bergwelt auf sie wartet, ahnt sie nicht. Viele Jahrzehnte später baut ihre Enkelin Anna in ebendieser kargen Landschaft mit viel Hingabe alte Apfelsorten an. Als sie die Mittfünfzigerin Lis kennenlernt, die eine schwere Schuld trägt, gewährt Anna ihr Unterschlupf auf dem Hof. Ein ganzes Jahr verbringen die Frauen gemeinsam im Einklang mit der Natur. Mit ihrer behutsamen Art ermöglicht Anna Lis, sich zu öffnen und zu heilen. Denn auch sie kennt die Last von fremder Schuld und den Schaden, den das Schweigen anrichten kann.“
Ich muss klar zugeben, allein der drastische Prolog blieb mir leider zu lange zu negativ im Gedächtnis hängen aber das sollte sich schnell ändern. Autorin Nicole Wellemin schaffte es wahrlich brillant auf eine ganz einmalige Weise diese Geschichte hier zu erzählen. Wer glaubt hier einen simplen Heimat-Roman vor sich zu haben, der irrt auf ganzer Linie! Wellemin entführt in die raue Bergwelt Südtirols. Der Hauptakteur dieser Geschichte ist vielmehr ein Hof mit seinen Menschen die mit und in ihm leben. Einerseits lernen wir Lene kennen, die in einer Zeit den Hof führen muss, wo nicht nur der braune Sumpf sein Unwesen treibt und die Weltgeschichte sich damit verändert, sondern wo es einfach gänzlich schwer ist den Lebensmut nicht zu verlieren. Die raue Bergwelt hat nicht nur schöne und romantische Seiten wie man meint! Sie ist auch hart, karg und es ist schwer mit ihr im Einklang zu sein wenn man sich als Mensch nicht fügt. Das macht was mit den Menschen die dort leben! Für Träumereien ist da wenig Platz und wenn diese aufkommen, zerplatzen vielen davon an den spitzen Bergkuppen. Als Leser dürfen wir mehr als gekonnt zwischen den Zeiten von damals und heute wechseln. Nicole Wellemin hat ein sehr geschicktes Händchen dafür bewiesen! Lenes Enkelin Anna sieht in vielen Jahrzehnten später dennoch großes Potential in dieser Landschaft und baut alte Apfelsorten an. Aus dem einstigen Thalerhof wird nun also ein Apfelhof. Das Buchcover suggerierte dies bereits recht dezent. Auf dem Hof strandet eines Tages Lis. Ihr Seelenrucksack wiegt schwer und der Thalerhof scheint diese Schicksale magisch anzuziehen. Die beiden Frauen verbringen viel Zeit miteinander, lernen sich kennen und leben mit der Natur und eben dem Hof. Lis‘ Geheimnis schwebt über allem mit und als Leser platzt man fast vor reiner Neugier um was es sich wohl dabei dreht. Kommt die Auflösung? Lesen Sie diese wunderbare Geschichte und lassen Sie sich von Autorin Nicole Wellemin nach Südtirol entführen! Tenor der Geschichte ist jedenfalls: wir können nur von der Natur lernen wenn wir aufmerksam sind und sie achten! Wellemins emotionale Erzählweise kommt komplett ohne Kitsch und Trash aus. Sie formuliert alles wohl bedacht, passt sich perfekt den Zeiten an, beschreibt sehr bildhaft das Leben auf dem Hof und drumherum und somit darf man als Leser wirklich einmalig in diese natürliche Geschichte abtauchen! Meine anfängliche Skepsis verflog sehr schnell und wir lernen in diesem Buch die Menschen auf dem Hof bestens zu verstehen ebenso die Natur von der alles abhängt. Die Story wirkt realistisch und nicht wie eine Folge aus „Der Bergdoktor“. Alles in allem eine richtig starke Geschichte die man gelesen haben muss! 5 verdiente Sterne hierfür und eine ganz klare Leseempfehlung!
Frauenpower und Apfelaroma
Ich hatte vor "Späte Ernte" noch kein Buch der Autorin Nicole Wellemin gelesen. Unter anderen Pseudonymen kann man in anderen Genres durchaus fündig werden. Manchmal wird man auf neue Bücher aufmerksam und fühlt sich sofort zu ihnen hingezogen. Das kann gefährlich sein, denn oft hat man dann Erwa…
Ich hatte vor "Späte Ernte" noch kein Buch der Autorin Nicole Wellemin gelesen. Unter anderen Pseudonymen kann man in anderen Genres durchaus fündig werden. Manchmal wird man auf neue Bücher aufmerksam und fühlt sich sofort zu ihnen hingezogen. Das kann gefährlich sein, denn oft hat man dann Erwartungen an die Geschichte und die Gefahr, enttäuscht zu werden ist größer, um so vielversprechender ein Buch einem aus unterschiedlichen Gründen scheint. Die Fallhöhe steigt mit jeder Stufe an. Das Cover ist einfach ein Hingucker und passt hervorragend zum Titel „Späte Ernte“. Als Münchnerin ist Italien quasi von Kleinkindalter an zweite Heimat und der Klappentext verspricht starke Frauen, Dramatik und eine uralte Schuld.
Als besonderes Zuckerl habe ich das Buch in einer Leserunde erobert und die Autorin hat uns mit viel Engagement und bereichernden Zusatzinfos begleitet. Und von der ersten Seite an war klar, dass Nicole Wellemin einfach mit wunderbar treffenden Worten erzählen kann.
Mal ehrlich. Was sollte da noch schief gehen.
Schon beim Prolog, der starke Gefühleauslösen konnte, hatte mich das Buch und ich bin tief eingetaucht in das Universum dreier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Von der bodenständigen Lene des 20.ten Jahrhunderts, über deren Enkelin Anna, die mit Mut, Hartnäckigkeit und Stärke ihre Apfelhaine vor Eis und Schnee zu schützen wusste und dabei nach ganz neuen Saftkreationen suchte, über die dritte im Bunde, die spröde Lis, die vor den großen Wunden ihres Lebens in die Abgeschiedenheit der südtiroler Alpen geflohen war und dort Ruhe und Freundschaft und die Kraft für einen Neuanfang gefunden hat. Ein Buch der großen Gefühle, der leisen Worte, der tiefen Verletzungen und warmherzigen Freundschaften. Ein Buch voller Frauenpower. Lebensklugheit und Apfelaroma.
Meine Erwartungen wurden auf wunderbare Weise erfüllt. Was will man mehr. Als ein weiteres Buch von Nicole in dass wir uns wieder voller Vorfreude und Neugierde stürzen dürfen.
Späte Ernte
Späte Ernte
Inhaltsangabe: Quelle Piper
Späte Ernte — Inhalt
„Sanft, wütend und ungemein ehrlich.“ Julia Fischer | Wer sind wir noch, wenn uns alles genommen wird?
Im Jahr 1943 träumt die junge Südtirolerin Lene von einer glücklichen Zukunft auf dem Hof ihrer g…
Späte Ernte
Inhaltsangabe: Quelle Piper
Späte Ernte — Inhalt
„Sanft, wütend und ungemein ehrlich.“ Julia Fischer | Wer sind wir noch, wenn uns alles genommen wird?
Im Jahr 1943 träumt die junge Südtirolerin Lene von einer glücklichen Zukunft auf dem Hof ihrer großen Liebe Elias. Wie hart das Schicksal ist, das in der rauen Bergwelt auf sie wartet, ahnt sie nicht. Viele Jahrzehnte später baut ihre Enkelin Anna in ebendieser kargen Landschaft mit viel Hingabe alte Apfelsorten an. Als sie die Mittfünfzigerin Lis kennenlernt, die eine schwere Schuld trägt, gewährt Anna ihr Unterschlupf auf dem Hof. Ein ganzes Jahr verbringen die Frauen gemeinsam im Einklang mit der Natur. Mit ihrer behutsamen Art ermöglicht Anna Lis, sich zu öffnen und zu heilen. Denn auch sie kennt die Last von fremder Schuld und den Schaden, den das Schweigen anrichten kann.
Ein einfühlsamer Roman über die heilende Kraft der Natur und die Befreiung von einer vererbten Schuld
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ich muss gestehen es ist mein erster Roman der Autorin Nicole Wellemin und ich bin begeistert. Ihr Schreibstil ist sehr einfühlsam man merkt mit wie viel Kraft sie sich in ihre Protagonisten hineinversetzt, sie war als Kind viel in Südtirol sie liebt die Gegend, deshalb ist sehr viel Herzblut in die Geschichte geflossen . Man spürt die innere Zerrissenheit, Wut und Trauer ihrer einzelnen Figuren , die Aufarbeitung ihrer Familiengeschichten von Anna und Lis. Auch wenn ein großer Alters Unterschied herrscht, zwischen den beiden haben sie eins gemeinsam, ihre Belastungen durch ihre Familiengeschichte, deren sie sich endlich stellen müssen. Es hat viel Spaß gemacht in diese Geschichte abzutauchen, die sehr bildlich , tiefgründig Emotional beschrieben ist. Ob der Anbau der Äpfel hoch oben im Gebirge, die Herstellung eines Sortenreinen Apfelsaftes. Das harte Leben und das abtrotzen der Natur, das die Ernte etwas wird. Im Nachwort ist all dies hervorragend beschrieben.
Es fängt mit Lis an, die völlig Plan und Kopflos, von ihrem bisherigen Leben in die Dolomiten flüchtet, sie hat schreckliches hinter sich. Irgendwie verliert sie ihren Kopf als sie in Bozen ankommt, sie flieht in die Dolomiten und wird von einem schweren Unwetter in den Bergen überrascht. Gut das Anna mit ihrem Auto auf der Rückfahrt zu ihren Apfelplantagen ist. Sie nimmt einfach die Abkürzung, obwohl es gefährlich bei solch einem Wetter ist, und findet plötzlich Lis in einer Notsituation, sie rettet sie und nimmt sie ohne viel Federlesen mit sich nach Hause. Es ist nicht einfach für Anna einen Zugang zu der völlig verstörten Frau zu finden. Langsam ganz langsam findet Lis vertrauen zu Anna, und hilft im Haus, Garten und Apfelplantagen mit. Beide haben eine Vergangenheit die schmerzhaft ist, ob sie je darüber reden werden.
Schön ist Annas Vergangenheit wirklich nicht, Lene ihre Großmutter hat ein schreckliches Geheimnis das sie ihr Leben lang belastet. Auch Lis, mit einem charmanten und fürsorglichen Mann Manni der sie über alles liebt, wie sie immer glauben wollte, wird je durch einen SEK Einsatz , in der Wohnung aufgeschreckt und erfährt die ganze Wahrheit über ihren Mann.
Kein Wunder, dass sie nach dem Prozess vor der Presse und Menschen in sie Einsamkeit der Dolomiten flieht. Gut das sie auf Anna traff den auch sie kennt die Last fremder und Schuldgefühle , das schweigen das entsetzlich viel Schaden anrichten kann, wenn man sich niemanden öffnen will, weil die Last fremder Schuld einem zu erdrücken droht. Auch die gute alte Thea vom Dorfladen möchte ich nicht vergessen, diese gute Seele.