
No Trace – Die Spur des Bösen (Caleb Zelic 3) - eBook-Ausgabe
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Beschreibung
Der gehörlose Privatermittler Caleb ist endlich auf dem richtigen Weg: Er sucht sich Hilfe wegen seiner Albträume, er hat wieder Aufträge, und die Beziehung zu seiner fast-Ex-Frau läuft besser als je zuvor. Doch das verworrene Leben seiner Ex-Business-Partnerin Frankie holt ihn ein. Frankie hat viel verbrannte Erde hinterlassen, sich mit den Falschen angelegt und die noch Falscheren hintergangen. Als plötzlich ihre Nichte aus Calebs Obhut entführt wird, müssen Caleb und Frankie zusammenarbeiten, um das Kind zu retten. Aber kann Caleb Frankie nach all den Lügen und Täuschungen wieder vertrauen?
Weitere Titel der Serie „Caleb Zelic“
Über Emma Viskic
Aus „No Trace – Die Spur des Bösen (Caleb Zelic 3)“
1. Kapitel
Ein Kinderbauernhof war eine nette Abwechslung. Sonst fanden seine heimlichen Treffen in finsteren Pubs statt, nicht inmitten künstlich angelegter Koppeln mit schönem Ausblick und besten Lichtverhältnissen. Obwohl der Park in einer halben Stunde schloss, waren noch ein paar Familien unterwegs und betrachteten die Kühe. Frische Luft und tiefblauer Himmel, dazu noch etwas Restwärme der Nachmittagssonne. Ein Melbourner Herbst, wie er im Buche stand.
Caleb zahlte den happigen Eintrittspreis und marschierte dann eilig den Hauptweg entlang. Die Fahrt von seinem [...]
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Der Held meines Buches No Sound – Die Stille des Todes war von Anfang an in Schwierigkeiten. Caleb Zelic war alles, was ich von einem Ermittler wollte – lustig, wachsam, isoliert und unendlich stur, und er war zudem gehörlos. Obwohl ich Caleb liebte und dachte, er würde ein interessanter Protagonist werden, hatte ich Angst.
Ich bin eine professionelle Klarinettenspielerin. Ich habe die meiste Zeit meines Lebens damit verbracht, über den Klang nachzudenken. Jahrelang spielte ich in Orchestern und Opern, übte und perfektionierte Klangnuancen. Sogar dem Schreiben nähere ich mich durch den Klang, schreibe erste Entwürfe, die sich wie Drehbücher lesen, Seite für Seite Dialoge, die nur kurz von Beschreibungen des Ortes unterbrochen werden.
Das Beschreiben eines gehörlosen Charakters fühlte sich zu weit entfernt von dem an, was ich wusste. Und was noch wichtiger war: Wenn man etwas beschreibt, das außerhalb der eigenen Erfahrungen liegt, geht damit eine große Verantwortung einher. Caleb ist kein Vertreter der Gehörlosengemeinschaft, doch ihn falsch darzustellen könnte Menschen verletzen. Ich habe versucht, ihn zum Hören zu bringen, aber es hat nicht funktioniert. Wenn ich seine Geschichte aufschreiben wollte, musste ich ihn so beschreiben, wie ich ihn sah.
Meine Bedenken, dass seine Gehörlosigkeit zu zentral für den Roman sein könnte, wurden ebenfalls ausgeräumt: Obwohl es ein wichtiger Teil von ihm ist, ist es nicht alles, was ihn ausmacht. Zu guter Letzt musste ich entscheiden, ob Caleb die australische Zeichensprache (Auslan) verwenden würde oder nicht. Obwohl Caleb entschlossen ist, in der Welt des Hörens zu leben, war ich von der Idee angezogen, dass er Gebärden verwendet und auch Lippen liest. Meine Schule lag in der Nähe der Gehörlosenschule, und auf der täglichen Fahrt sah ich eine Gruppe von schnell gestikulierenden Schülern. Ihre ausdrucksstarke Kommunikation schien eine Welt fernab des Lippenlesens zu sein.
Es dauerte fünf Jahre, bis ich No Sound – Die Stille des Todes geschrieben hatte, Ich habe auf dem Weg dorthin viel gelernt, einschließlich der unerwarteten Vorteile, die es mit sich bringt, einen gehörlosen Charakter zu schreiben. Während ich mich natürlich für Dialoge interessiere, ist Caleb auf die körperlichen Reaktionen der Menschen eingestellt. Neben dem Lesen ihrer Worte muss er auch auf ihre Ausdrücke, Körpersprache und Interaktionen achten. Bei der Erschaffung seiner Figur bin ich viel aufmerksamer geworden, was mein Umfeld und meine Mitmenschen angeht – ein wunderbares Geschenk für mein Schreiben und für mich.
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