
Jacaranda - eBook-Ausgabe
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„Durchweg sehr sympathische Protagonisten“
hr2-KulturBeschreibung
Milan ist ein ganz normaler Junge aus Versailles. Bis zu dem Tag, an dem Claude auftaucht, ein Verwandter seiner Mutter aus Ruanda. Als Claude wieder verschwindet, lässt Milan die Erinnerung an den kleinen „Bruder“ nicht mehr los. Warum hat die Mutter ihn nie erwähnt, warum kennt Milan Ruanda nur aus den Abendnachrichten? Erst als junger Mann reist er nach Kigali, freundet sich wieder mit Claude an und dem undurchsichtigen Sartre. Reise um Reise beginnt Milan das Familiengeheimnis aufzudecken, begreift, dass sich Ruanda noch immer vom Völkermord an den Tutsi erholen muss. Mit der für ihn…
Milan ist ein ganz normaler Junge aus Versailles. Bis zu dem Tag, an dem Claude auftaucht, ein Verwandter seiner Mutter aus Ruanda. Als Claude wieder verschwindet, lässt Milan die Erinnerung an den kleinen „Bruder“ nicht mehr los. Warum hat die Mutter ihn nie erwähnt, warum kennt Milan Ruanda nur aus den Abendnachrichten? Erst als junger Mann reist er nach Kigali, freundet sich wieder mit Claude an und dem undurchsichtigen Sartre. Reise um Reise beginnt Milan das Familiengeheimnis aufzudecken, begreift, dass sich Ruanda noch immer vom Völkermord an den Tutsi erholen muss. Mit der für ihn typischen Sanftheit verfolgt Gaël Faye die Lebenswege seiner Figuren, erzählt von Dialog und Vergebung. Ein Buch, aus dem man verändert hervorgeht.
Nominiert für den Prix Goncourt, Prix FNAC, Grand Prix de l'Académie Française und den Prix Fémina
„Zutiefst bewegend. Es gibt kein anderes Wort.“ 20 minutes
Über Gaël Faye
Aus „Jacaranda“
Prolog
Sie stürzte in den Garten. Sah ihn fallen. Ihren Freund, ihre Kindheit, ihr Universum. Die Männer mit den Macheten waren schmutzig und mit sich selbst zufrieden, ihre Haut glänzte vor Schweiß. Stella schrie auf vor Entsetzen, dann sank sie mit brennendem Gesicht, die Hand auf den Bauch gepresst, im Gras auf die Knie.
An diesem Tag wurde sie eingewiesen.
Im Flur des Krankenhauses spricht der Arzt mit ihrer Mutter. Sagt etwas von posttraumatischer Belastungsstörung. Die Mutter lacht nervös auf. »Wovon reden Sie, Doktor? Sie hat nie etwas Schlimmes erlebt und [...]
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Pressestimmen
„›Jacaranda‹ ist ein tiefgründiger, poetischer Roman, der die Nachwirkungen des Völkermords in Ruanda durch die Augen eines jungen Mannes erzählt, der seine familiären Wurzeln und die Geschichte seines Landes entdeckt.“
Westdeutsche Zeitung»Gaël Fay hat in ›Jacaranda‹ Erlebnisse seiner eigenen Familie verarbeitet und sie in einen sehr berührenden, fesselnden Roman gegossen.«
WDR - Westart„Viel Schmerz kommt zur Sprache, aber der Autor benennt den Horror, ohne pornografisch zu sein. Seine liebenswerten Figuren entwickelt er mit großer Empathie.“
SWR Kultur„›Jacaranda‹ ist ein unaufdringlich eindringlicher Roman zu aktuellen zentralen Fragen. Und er zeigt, wie wichtig die Geschichte für die Gegenwart ist.“
Lüdenscheider Nachrichten„Das Buch setzt sich mit der Frage auseinander, wie Versöhnung möglich sein kann, und thematisiert durch seine Sprache auf fast spielerische Art und Weise, wie Verbindung auch Vergebung schaffen kann.“
Handelsblatt Online„Schmerzhaft – und unbedingt lesenswert.“
Freundin„Faye vermag es, über kaum in Worte zu fassende Gewalt mit einer gewissen Lakonie zu schreiben, ohne dass der Eindruck entsteht, er wolle etwas verbergen oder beschönigen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung„Er mach eindringlich klar: Eine friedliche Zukunft kann nur gemeinsam erreicht werden.“
Emotion„Es ist ein enorm vielschichtiges Buch, sehr differenziert, Augen öffnend, also lehrreich im besten Sinne.“
Deutschlandfunk Kultur - Lesart„Ein eindringlicher Roman, der den Blick für ein längst vergessenes Unrecht schärft. Fayes größter Verdienst ist es aber, jungen, modernen Ruandern eine Stimme zu geben.“
(CH) kulturtipp„Behutsam verwebt er die Geschichte seiner Familie mit der des Landes, über das man hier beschämend wenig weiß.“
(A) Maxima„›Jacaranda‹ ist ein wichtiges Buch, weil es die Erinnerung an die unvorstellbare Gewalt bewahrt und trotzdem von Kontinente und Generationen umfassender Freundschaft erzählt und vom Glück des Ankommens in einer zunächst fremden Welt.“
(A) Der Standard»Gaël Faye wandert wie ein Chronist durch Ruandas blutige Vergangenheit und vier Generationen von starrköpfigen Frauen, die Bilder prägen sich tief ein.«
(A) Buchkultur - Das internationale Buchmagazin„Durchweg sehr sympathische Protagonisten“
hr2-Kultur
















Bewertungen
Die tiefen Wunden eines Landes
Vor etwas über 30 Jahren ereignete sich in Ruanda ein Völkermord, bei dem bis zu eine Million Menschen getötet wurden. Hintergrund war ein schon lange währender Konflikt zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen Tutsi und Hutu. Schon in der Vergangenheit hatte es blutige Auseinandersetzungen gegebe…
Vor etwas über 30 Jahren ereignete sich in Ruanda ein Völkermord, bei dem bis zu eine Million Menschen getötet wurden. Hintergrund war ein schon lange währender Konflikt zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen Tutsi und Hutu. Schon in der Vergangenheit hatte es blutige Auseinandersetzungen gegeben, die auch das Nachbarland Burundi betrafen.
Der Autor Gaël Faye stammt aus Ruanda und wuchs teilweise in Burundi auf. In seinem unglaublich bewegenden Debüt Kleines Land beschäftigt er sich mit dem Konflikt in Burundi. In Jacaranda steht nun der Völkermord in Ruanda im Fokus. Milan wächst als Sohn eines französischen Vaters und einer ruandischen Mutter in Frankreich auf. Über seine ruandischen Wurzeln weiß er recht wenig. Zum ersten Mal wird er mit der Thematik konfrontiert, als seine Eltern für einige Zeit ein Jungen mit einer schweren Kopfverletzung bei sich aufnehmen, einen Verwandten der Mutter. Als Student besucht Milan erstmals das Land seiner Vorfahren und erfährt lange verschwiegene Familiengeheimnisse.
Die erste Hälfte von Jacaranda plätschert ein wenig dahin, es ist zunächst nicht ganz klar, worauf der Autor hinaus möchte. Doch in der zweiten Hälfte nimmt das Buch einen völlig anderen Ton an. Gaël Faye beschreibt äußerst gelungen und vor allem authentisch die Zerrissenheit des Landes. Der Konflikt zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen hat derartige Wunden hinterlassen, dass es noch sehr lange dauern wird, bis diese geheilt sind. Die geschilderten Grausamkeiten sind häufig fast unvorstellbar und für Außenstehende kaum nachvollziehbar. Sie ließen mich beim Lesen entsetzt zurück. Das Cover des Buches mag es nach einer entspannten Lektüre aussehen lassen, das Auge sollte jedoch eher zu den dunklen Schatten wandern, die sich ebenfalls auf dem Bild befinden.
Jacaranda ist keine leichte Lektüre und es braucht vor allem gegen Ende starke Nerven. Nicht ganz so stark wie das Debüt, aber trotzdem ein unglaublich wichtiges und lesenswertes Buch.