Die verbannte Prinzessin Die verbannte Prinzessin - eBook-Ausgabe
Das Leben der Sophie Dorothea von Hannover
Spannende Szenen lassen das höfische Leben der Barockzeit und das Schicksal der Großmutter Friedrichs des Großen lebendig werden. - Hannoversche Allgemeine Zeitung
Die verbannte Prinzessin — Inhalt
Früh verheiratet, von ihrem Mann ungeliebt und gedemütigt, begegnet Kurprinzessin Sophie Dorothea von Hannover im Jahr 1690 dem schwedischen Oberst Philipp Christoph Königsmarck, Auftakt einer leidenschaftlichen Affäre, die mit ihrer Verbannung auf ein Landschlösschen an der Aller endet. 30 Jahre, bis zu ihrem Tod, muss sie dort in völliger Isolation verbringen, während ihr Mann als Georg I. den englischen Thron besteigt, ihre Tochter Königin von Preußen wird und einen Knaben zur Welt bringt, der als Friedrich der Große in die Geschichte eingehen wird.
Marissa litt über Jahrzehnte an Depressionen und hat ihrem Leben vor einem halben Jahr ein Ende gesetzt. Ihre beiden Töchter Luna und Pia ("Pipi") trauern um ihre Mutter, die sie nur als traurige und gebrochene Frau kannten. Sie hinterlässt ihnen zum Abschied Videos mit Szenen aus ihrem gemeinsamen Leben und den Hinweis, dass die knapp 30-jährige Luna nicht die Tochter ihres Ehemanns und Vaters von Pia ist. Die beiden Schwestern reisen gemeinsam von London nach Bay Ridge, einem Stadtviertel von Brooklyn/ New York, wo Marissa aufgewachsen ist und ihren späteren Ehemann, den Engländer Henry, kennen und lieben gelernt hat. Luna und Pia haben das Elternhaus von Marissa, das zur Hälfte Marissas Schwester Stephanie gehört, anteilig geerbt. Das Haus ist unbewohnt und in einem stark vernachlässigten Zustand. Es ist der Ort, wo Luna erstmalig eine surreale, über die Grenzen der Zeit hinausgehende Erfahrung macht, und ihrer Mutter im Jahr 1977 begegnet. Luna sieht eine ganz andere, fröhliche, unbeschwerte und lebenslustige Frau, die sie nie kennenlernen durfte. In ihren Reisen in die Vergangenheit, deren Zeitpunkt und Dauer sie nicht beeinflussen kann, erfährt sie mehr über ihre eigene Herkunft, den Auslöser für Marissas Depressionen und warum sie damals fluchtartig mit Henry nach London gegangen ist. Luna beschließt alles zu tun, um das Leben ihrer Mutter zu retten und nimmt dabei in Kauf, ihre eigene Existenz auszulöschen. "Beim Leben meiner Mutter" erzählt das Schicksal von Marissa, die in jungen Jahren schwer traumatisiert wurde und versucht hat, in England mit ihrer Liebe Henry ein neues Leben anzufangen. Die Erlebnisse, die sie offensichtlich nicht verarbeitet hat, wogen allerdings so schwer, dass auch das vermeintliche Familienglück mit zwei Töchtern ihr nicht darüber hinweghelfen konnte. Dreißig Jahre danach nimmt sie sich das Leben und ihre Töchter suchen nach Erklärungen. Luna begibt sich bei der Reise nach New York auch auf die Suche nach ihrer eigenen Identität und muss Erschreckendes erfahren. Von Rowan Coleman habe ich bereits "Zwanzig Zeilen Liebe" und "Im siebten Sommer" gelesen und auch bei diesem Roman schafft es die Autorin, sich einem heiklen Thema tiefgründig und voller Gefühl und gleichzeitig sehr lebendig und leichtgängig zu widmen. Ich mag ihren angenehmen Schreibstil und die Charakterzeichnungen der Protagonisten, die Ecken und Kanten haben, aber im Herzen gut sind. So ist Marissa nicht nur Opfer, sondern auch Täter, wohingegen Pia ihre Mutter für ihr Drogen- und Alkoholproblem verantwortlich macht. Dieses Familiendrama unterscheidet sich von den anderen Romanen der Autorin aufgrund der unwirklichen, fantastischen Handlung, auf die man sich einlassen muss. Ich hätte mir zumindest einen Ansatz für eine realistische Erklärung gewünscht, warum Luna immer wieder ins Jahr 1977 reisen kann und hätte dabei auch eine psychische oder physische Erkrankung oder sehr lebendige Träume akzeptiert. Dennoch gefiel mir die Geschichte über die bedingungslose Liebe einer Tochter zu ihrer Mutter über den Tod hinweg trotz der surrealen Aspekte - gerade weil es einmal nicht die Mutter ist, die sich für ihre Kinder opfert. Bis zum Schluss bleibt es spannend, ob Luna es schafft, die Geschichte zu ändern und wie sich diese Eingriff auf ihre eigenes Leben auswirken könnte. Wie alle Romane von Rowan Coleman ist auch dieser trotz aller Schicksalsschläge unheimlich positiv und lebensbejahend und zeigt, dass Menschen über sich hinauswachsen können und dass passend zum Titel im Original "The Summer of impossible Things" nichts unmöglich ist.
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