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Die Farben der Magie (Terry Pratchetts Scheibenwelt)

Terry Pratchett
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Ein Roman von der bizarren Scheibenwelt

„Die Farben der Magie bildet den optimalen Einstieg in eine paradoxe und irrwitzige Welt, die der unseren in vielerlei Dingen so sehr ähnelt.“ - Mittelbayerische Zeitung

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Die Farben der Magie (Terry Pratchetts Scheibenwelt) — Inhalt

Seit mehr als dreißig Jahren begeistern Terry Pratchetts Romane von der bizarren Scheibenwelt Millionen Leser weltweit. Die neun ersten Scheibenweltbände zählen unbestritten zu den besten. Sie liegen nun vollständig überarbeitet und aktualisiert vom Originalübersetzer Andreas Brandhorst vor - mit Sammelcover und in einzigartiger Ausstattung, die das Regal jedes Fans zum Pratchett-Schrein werden lässt.

€ 12,00 [D], € 12,40 [A]
Erschienen am 11.05.2015
Übersetzt von: Andreas Brandhorst
256 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-28062-4
Download Cover
€ 8,99 [D], € 8,99 [A]
Erschienen am 08.06.2015
Übersetzt von: Andreas Brandhorst
256 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-97222-2
Download Cover

Leseprobe zu „Die Farben der Magie (Terry Pratchetts Scheibenwelt)“

Prolog


In einer fernen und gebrauchten Dimension, in einer astralen Sphäre, die das Unmögliche zur Norm erhebt, wogen die Sternennebel und teilen sich …
Seht nur …
Dort kommt die Schildkröte Groß-A’Tuin. Langsam schwimmt sie durch den interstellaren Ozean – Wasserstoffeis klebt an ­ihren dicken Beinen, und Meteore haben zahllose Krater im riesigen alten Panzer hinterlassen. Aus tränenden Augen groß wie Meere, von Asteroidenstaub verklebt, blickt die Schildkröte einzig und allein zum Ziel.
Mit geologischer Trägheit ziehen Gedanken durch ein Gehirn, das [...]

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Prolog


In einer fernen und gebrauchten Dimension, in einer astralen Sphäre, die das Unmögliche zur Norm erhebt, wogen die Sternennebel und teilen sich …
Seht nur …
Dort kommt die Schildkröte Groß-A’Tuin. Langsam schwimmt sie durch den interstellaren Ozean – Wasserstoffeis klebt an ­ihren dicken Beinen, und Meteore haben zahllose Krater im riesigen alten Panzer hinterlassen. Aus tränenden Augen groß wie Meere, von Asteroidenstaub verklebt, blickt die Schildkröte einzig und allein zum Ziel.
Mit geologischer Trägheit ziehen Gedanken durch ein Gehirn, das größer ist als eine Stadt, und die meisten gelten dem Gewicht.
Für das Gewicht sind in erster Linie Berilia, Tubul, Groß-T’Phon und Jerakeen verantwortlich, die vier riesigen Elefanten, auf deren breiten, vom Sternenschimmern gebräunten Schultern die Scheibenwelt ruht. Ein langer Wasserfall schmückt ihren Rand, und darüber wölbt sich das himmelblaue Firmament.
Bisher haben die Astropsychologen noch nicht herausgefunden, woran die Elefanten denken.
Die Existenz der Sternenschildkröte galt nur als Hypothese, bis man im kleinen geheimnisvollen Königreich von Krull, wo die randnächsten Berge über den Wasserfall hinausreichen, ein Flaschenzuggerüst auf der steilsten Klippe baute. Von dort aus ließ man mehrere Beobachter in einer mit Quarzfenstern ausgestatteten Messingkapsel über den Rand hinab ; sie sollten feststellen, was sich unter der Welt befand.
Jene frühen Astrozoologen – ganze Sklavenheere zogen an ­Seilen und Tauen, um sie von ihrer ersten Forschungsmission zurückzuholen – sammelten viele Informationen über Gestalt und Natur A’Tuins und der Elefanten, aber grundsätzliche Fragen nach Sinn und Zweck des Universums blieben unbeantwortet.
Zum Beispiel : War A’Tuin weiblichen oder männlichen Geschlechts ? Die Astrozoologen wiesen mit wissenschaftlicher Autorität darauf hin, dass man nur mithilfe eines noch größeren und leistungsfähigeren Flaschenzuggerüsts ( ganz zu schweigen von längeren Seilen ) Aufschluss gewinnen könne. Bis dahin ließ der bekannt gewordene Kosmos nur Spekulationen zu.
Einige Theoretiker behaupteten, A’Tuin sei aus dem Nichts gekommen und setze ihren Weg ins Nichts mit gleichmäßigem Kriechen – beziehungsweise mit beständigem Schreiten – fort, bis in alle Ewigkeit. Diese Theorie erfreute sich bei Akademikern großer Beliebtheit.
Wer dazu neigte, die Welt aus einer religiösen Perspektive zu betrachten, zog folgende Alternative vor : A’Tuin kroch ( oder lief ? ) vom Geburtsort zur Paarungszeit, wie alle Sterne am Himmel, die natürlich ebenfalls von Himmelsschildkröten getragen wurden. Dort stand ihm – oder ihr – eine kurze und leidenschaftliche Paarung bevor, die erste und letzte in seinem ( ihrem ) Leben, und das Ergebnis dieser feurigen Vereinigung bestand aus neuen Schildkröten, denen das Schicksal neue Welten auf den Rücken legte. Man sprach in diesem Zusammenhang von der sogenannten Urbums-Hypothese.
An diesem ereignisreichen Abend beschloss ein junger Spe­zialist für kosmische Schildkröten – ein Mitglied der Kriechen/Laufen-Fraktion –, sein neues Teleskop zu testen, in der Hoffnung, die genaue Albedo vom rechten Auge Groß-A’Tuins festzustellen. Als er während seiner Experimente mittwärts blickte, sah er Rauch über der ältesten Scheibenweltstadt.
Später in der Nacht vertiefte er sich so sehr in seine Studien, dass er den Qualm völlig vergaß. Trotzdem war er der erste unbeteiligte Beobachter, der ihn bemerkte. Es gab noch andere …



Die Farben der Magie


Feuer loderte in der Zwillingsstadt Ankh-Morpork. Als es das Viertel der Zauberer erreichte, flackerte es blau und grün ; hier und dort stoben sogar Funken in der achten Farbe Oktarin. ­Einige besonders kühne Flammen erreichten die Bottiche und Ölfässer an der Kaufmannsstraße, woraufhin Explosionen krachten und prasselnde Fontänen entstanden. In den Gassen der Parfümmischer gewann der beißende Rauch einen süßlichen Duft. Wo die Glut hungrig durch Lagerkammern von Arzneimeistern und Drogisten knisterte und dabei seltene getrocknete Kräuter verschlang, verloren Menschen den Verstand und sprachen zu Gott.
Inzwischen brannte die ganze Innenstadt von Morpork. Die wohlhabenderen und würdigeren Bürger von Ankh auf der ­anderen Seite des Flusses reagierten ausgesprochen tapfer auf diese bedrohliche Situation, indem sie in fieberhafter Eile die Brücken zerstörten. Aber die Schiffe an den Morpork-Docks – ihre Ladung bestand aus Korn, Baumwolle und Holz, und hinzu kam ein Anstrich aus Teer – standen bereits lichterloh in Flammen. Ihre Vertäuung verwandelte sich in Asche, und daraufhin trieben sie mit der Ebbe fort, entzündeten Villen und Lauben am Ufer und glitten wie langsam ertrinkende Glühwürmchen zum Meer. Funken flogen in der Brise und landeten weit entfernt in abgelegenen Gärten und trockenen Heuschobern.
Der Rauch des fröhlichen Feuers stieg meilenweit hoch und bildete eine vom Wind zerfaserte Säule, die man auf der ganzen Scheibenwelt sehen konnte.
Sie sah auch noch recht beeindruckend aus, wenn man sie ­einige Wegstunden entfernt von der kühlen, dunklen Hügelkuppe beobachtete, auf der zwei Gestalten standen und der Rauchsäule beträchtliches Interesse entgegenbrachten.
Der größere Mann knabberte an einem Hähnchenschenkel und stützte sich auf sein Schwert, das nur etwas kürzer war als ein durchschnittlicher Mensch groß. Eine Aura wachsamer ­Intelligenz umgab ihn – andernfalls hätte man ihn vielleicht für einen Barbaren aus der mittwärtigen Wildnis gehalten.
Sein Gefährte war wesentlich kleiner und von Kopf bis Fuß in einen braunen Umhang gehüllt. Später, wenn er Gelegenheit bekommt, sich zu bewegen, werden wir sehen, dass seine Bewegungen die leichtfüßige Eleganz einer Katze haben.
Während der letzten zwanzig Minuten hatten die beiden Männer kaum ein Wort gewechselt – abgesehen von einer kurzen Diskussion, die ohne schlüssiges Ergebnis blieb und bei der es um die Frage ging, ob eine besonders eindrucksvolle Explosion auf das zentrale Öllager oder die magische Werkstatt des Hexenmeisters Keribel zurückging. Geld stand auf dem Spiel.
Der Hüne leckte die letzten Fleischreste vom Knochen, warf ihn ins Gras und lächelte kummervoll.
„ Schade um die kleinen Gassen “, sagte er. „ Sie gefielen mir. “
„ Und die Schatzkammern “, murmelte der Kleine. Nachdenklich fügte er hinzu : „ Ob Diamanten brennen ? Man sagt, sie bestehen aus Kohle. “
Der größere Mann ging nicht darauf ein. „ Und dann das Gold. Schmilzt jetzt und fließt durch den Rinnstein. Und der Wein. Kocht in den Fässern. “
„ Es gab Ratten in der Stadt “, sagte sein brauner Begleiter.
„ Ratten, ja. Lässt sich nicht leugnen. “
„ Und der Gestank. Im Hochsommer hielt man’s dort nicht aus. “
„ Zugegeben. Trotzdem wird einem irgendwie, äh, anders ums Herz. Ich meine … “
Der Hüne brachte den Satz nicht zu Ende, doch dann erhellte sich seine Miene. „ Wir schulden dem alten Fredor vom Scharlachroten Blutsauger acht Silberlinge “, sagte er. Der kleine Mann nickte.
Sie schwiegen, während mehrere Explosionen eine rote Furche durch ein bis dahin dunkles Viertel der größten Stadt der Scheibenwelt brannten. Dann trat der Große vom einen Bein aufs andere.
„ Schleicher ? “
„ Ja ? “
„ Ich frage mich, wer dafür verantwortlich ist. “
Der kleine Schwertkämpfer namens Schleicher gab keine Antwort. Er beobachtete die Straße im rötlichen Zwielicht. Nur wenige Reisende waren aus jener Richtung gekommen, denn das Deosil-Tor gehörte zu den ersten Pforten, die in einer Wolke aus glühender Asche einstürzten.
Doch jetzt näherten sich zwei Personen. Schleichers Augen, die in Dämmerung und Halbdunkel am besten sahen, erkannten zwei Reiter, denen ein kleines Tier folgte. Zweifellos handelte es sich um reiche Kaufleute, auf der Flucht mit wertvollen Dingen, die sie schnell zusammengerafft hatten. Schleicher richtete entsprechende Worte an seinen großen Begleiter, der leise seufzte.
„ Nun, eigentlich sind wir keine Straßenräuber “, erwiderte der Barbar. „ Aber eins steht fest : Die Zeiten sind hart, und heute Nacht gibt’s keine weichen Betten. “
Er schloss die Hand fester um das Heft des Schwerts. Als der erste Reiter herankam, trat er auf die Straße, hob die Hand und zeigte ein Grinsen, das sowohl beruhigen als auch drohen sollte.
„ Entschuldige bitte, Herr “, begann er.
Der Reiter zügelte sein Pferd und schob die Kapuze zurück, woraufhin der Barbar ein Gesicht mit mehreren leichten Verbrennungen und den Resten eines versengten Barts sah. Selbst die Augenbrauen waren verschwunden.
„ Hau ab ! “, knurrte der Reiter. „ Du bist Bravd der Mittländer, nicht wahr ? “
Bravd spürte, dass man ihm die Initiative gestohlen hatte.
„ Geh mir aus dem Weg, hast du verstanden ? “, fuhr der Fremde fort. „ Ich habe jetzt keine Zeit für dich, kapiert ? “
Er blickte sich um und fügte hinzu : „ Das gilt auch für deinen verlausten Gefährten, der die Schatten liebt – wo immer er sich jetzt versteckt. “
Schleicher näherte sich dem Pferd und musterte die recht mitgenommen wirkende Gestalt.
„ He, du bist der Zauberer Rincewind, nicht wahr ? “, fragte er in einem erfreuten Ton und merkte sich die Worte des Magiers, um später genüsslich Rache dafür zu nehmen. „ Die Stimme klingt vertraut. “
Bravd spuckte und schob das Schwert in die Scheide. Es lohnte nur selten, sich auf einen Kampf mit Zauberern einzu­lassen – es steckte fast nie etwas Wertvolles in ihren Taschen.
„ Für einen Gossenzauberer riskiert er eine ziemlich dicke Lippe “, brummte er.
„ Ihr versteht nicht “, erwiderte Rincewind erschöpft. » Ich habe solche Angst vor euch, dass sich mein Rückgrat in Brei ­verwandelt. Allerdings leide ich derzeit an einer Überdosis Entsetzen. Ich meine, wenn ich mich davon erholt habe, finde ich bestimmt Gelegenheit, euch angemessen zu fürchten. «
Schleicher deutete zur brennenden Stadt.
„ Kommst du aus dem Feuer ? “, fragte er.
Der Zauberer hob eine rote, von einigen Brandblasen gezierte Hand. „ Ich bin dort gewesen, als es begann. Seht ihr ihn ? “ Er nickte zur Straße hinüber. Sein Begleiter war noch immer damit beschäftigt, sich zu nähern ; er hatte eine besondere Methode des Reitens entwickelt, bei der er alle paar Sekunden aus dem Sattel fiel.
„ Und ? “, fragte Schleicher.
„ Er ist schuld an den Flammen “, sagte Rincewind schlicht.
Bravd und Schleicher beobachteten den Mann. Er hüpfte nun über den Weg, mit einem Fuß im Steigbügel.
„ Ein Brandstifter, wie ? “, knurrte Bravd schließlich.
„ Nein “, widersprach Rincewind, „ nicht unbedingt. Lasst es mich so ausdrücken : Wenn vollständiges, absolutes Chaos in Form von Blitzen kommt, so steht er während eines Gewitters auf der Kuppe eines hohen Hügels, trägt dabei eine Kupferrüstung und ruft : › Zur Hölle mit allen Göttern ! ‹ Habt ihr was zu essen ? “
„ Leckere Hähnchen “, sagte Schleicher. „ Für eine Geschichte. “
„ Wie heißt er ? “, fragte Bravd, der bei Gesprächen oft den ­Anschluss verlor.
„ Zweiblum. “
„ Zweiblum ? “, wiederholte der Barbar. „ Ein seltsamer Name. “
„ Ja. “ Rincewind stieg ab. „ Und das ist noch längst nicht alles. Hähnchen, wie ? “
„ Scharf gewürzt “, sagte Schleicher. „ Und knusprig gebraten. “
Gebraten, dachte Rincewind und stöhnte leise. Dieses Wort weckte höchst unangenehme Erinnerungen in ihm.
„ Da fällt mir ein … “ Schleicher schnippte mit den Fingern. „ Vor etwa einer halben Stunde kam es zu einer besonders großen Explosion … “
„ Damit hat sich das zentrale Öllager verabschiedet. “ Rincewind verzog das Gesicht, als er sich an den brennenden Regen erinnerte.
Schleicher drehte sich um, sah seinen Gefährten an und ­lächelte erwartungsvoll. Bravd brummte leise und gab ihm eine Münze. Kurz darauf ertönte ein Schrei von der Straße ; Rincewind blickte nicht von seinem Hähnchenschenkel auf.
„ Es gibt viele Dinge, die er nicht kann, und dazu gehört auch das Reiten “, sagte er. Dann ballte sein Gedächtnis die Faust und rammte sie in die Magengrube des Gewissens. Rincewind ächzte leise, wirbelte herum und stürmte davon. Als er zurückkehrte, lag Zweiblum schlaff auf seiner Schulter. Der Mann – das Wesen – war klein und dürr, trug eine seltsame Kniehose und ein buntes Hemd. Die Farben seiner Kleidung bildeten einen so grellen Kontrast zueinander, dass Schleichers empfindsame Augen selbst im Zwielicht schmerzten.
„ Offenbar sind keine Knochen gebrochen “, sagte Rincewind. Er atmete schwer. Bravd zwinkerte Schleicher zu und trat dann an das Etwas heran, das sie für ein Lasttier hielten.
„ Haltet euch davon fern ! “ Rincewind untersuchte noch immer den bewusstlosen Zweiblum. „ Eine große Macht schützt es, glaubt mir. “
„ Ein Zauber ? “, fragte Schleicher und ging in die Hocke.
„ Nein, das nicht, aber eine Art Magie. Glaube ich jedenfalls. Allerdings nicht die übliche Sorte. Ich meine, es kann Gold in Kupfer verwandeln, obwohl es Gold bleibt. Es macht Männer reich, indem es ihr Eigentum zerstört. Es erlaubt den Schwachen, unerschrocken unter Dieben zu wandeln. Es marschiert durch die dicksten Türen, um streng bewachte Schätze zu erreichen. Mich hat es versklavt, und deshalb bleibt mir gar nichts anderes übrig, als diesem Wahnsinnigen zu folgen und ihn vor allem Übel zu bewahren. Es ist stärker als du, Bravd. Ich glaube, es ist sogar schlauer als du, Schleicher. “
„ Und wie heißt diese mächtige Magie ? “
Rincewind hob die Schultern. „ In unserer Sprache nennt man sie Widerhallendes-Geräusch-wie-von-unterirdischen-Geistern. Habt ihr auch Wein ? “
» Weißt du, ich bin nicht ohne Geschick, soweit es Magie ­betrifft «, sagte Schleicher. » Im letzten Jahr habe ich, mithilfe meines Gefährten hier, den mächtigen Erzmagus von Ymitury um seinen Stab, den Gürtel mit Mondjuwelen und sein Leben gebracht – etwa in dieser Reihenfolge. Ich fürchte dieses Widerhallende-Geräusch-wie-von unterirdischen-Geistern nicht, aber du hast mein Interesse geweckt. Darf ich dich bitten, uns mehr zu ­erzählen ? «
Bravd betrachtete das Etwas auf der Straße. Es war jetzt näher, und seine Umrisse zeichneten sich im schwachen Licht des Morgengrauens deutlicher ab. Sonderbarerweise sah das Ding aus wie …
„ Eine Truhe mit Beinen ? “, brachte er hervor.
„ Ich erkläre euch alles “, bot sich Rincewind an. „ Vorausgesetzt, ihr habt Wein. “
Unten im Tal donnerte und zischte es. Jemand, der vernünftiger war als die meisten anderen Bürger, hatte den Befehl gegeben, die großen Schleusentore dort zu schließen, wo der breite Ankhstrom aus der Zwillingsstadt floss – daraufhin trat er über die Ufer und erreichte schon nach kurzer Zeit die vom Feuer heimgesuchten Straßen. Aus dem Kontinent der Flammen wurden einige Inseln, die rasch schrumpften, als die dunkle Flut höher stieg. Dampf gesellte sich Rauch und Qualm über der Stadt hinzu und verschlang das Licht der Sterne. Schleicher verglich die Form der Wolke mit der eines riesigen Pilzes.

Terry Pratchett

Über Terry Pratchett

Biografie

Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England, erfand in den Achtzigerjahren eine ungemein flache Welt, die auf dem Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte ruht, und hatte damit einen schier unglaublichen Erfolg: Ein Prozent aller in Großbritannien verkauften Bücher sind...

Pressestimmen
Mittelbayerische Zeitung

„Die Farben der Magie bildet den optimalen Einstieg in eine paradoxe und irrwitzige Welt, die der unseren in vielerlei Dingen so sehr ähnelt.“

Oxford Times

Terry Pratchett ist schlicht und einfach der beste komische Schriftsteller unserer Zeit!

Kommentare zum Buch
Einfach genial
Wuschel am 11.03.2021

Erstmal zu dem Inhalt des Buches, denn irgendwie verrät der Klappentext nicht wirklich viel darüber. In diesem Band, dem für mich ersten Band der Zauberer Reihe, trifft Rincewind auf den Touristen und versucht diesem, so hilfsbereit wie er ist, ohne jeglichen Hintergedanken auf Entlohnung oder ähnliches, die Stadt Ank-Morpork zu zeigen. Der Tourist wird außerdem von einer Truhe voller Dinge - mitunter Mengen an Gold - begleitet, was ihm in der einen oder anderen Situation zum Verhängnis wird - oder auch nicht. Ich werde jetzt nicht gesondert erwähnen, dass meine Beschreibung vielleicht nicht ganz den Tatsachen entspricht oder vor Sarkasmus nur so trieft, sondern gehe einfach davon aus, dass man das so herauslesen kann. Da Rincewind also irgendwie an den Touristen gebunden ist - so ganz habe ich das nicht verstanden, oder wieder vergessen habe -, erleben sie gemeinsam einige Abenteuer.   Ich muss gestehen, dass ich unglaublich froh war zuvor die Serie "Good Omens" sowie den Film "Hogfather" gesehen zu haben, denn zum einen wurde mir so deutlich vor Augen geführt wie unfassbar trocken der Humor ist/ sein kann und wie verquert die Scheibenwelt ist. Ein absoluter Pluspunkt, denn mit Rincewind als Fremdenführer hat man schlichtweg verloren. Irgendwo hatte ich zuvor auch gelesen, dass einige Bücher des Autors zwar eine zusammenhängende Geschichte enthielt, aber die Kapitel im Grunde kleine Kurzgeschichten seien. Ob das so stimmt, weiß ich nicht, doch mit diesem Hintergedanken zu lesen, war doch sehr viel angenehmer. Besonders der Sprung zwischen Kapitel eins und zwar war doch schon sehr extrem und zusammenhangslos. Danach war es etwas besser.   Google war in der Tat auch beim Lesen mein bester Freund und würde ich die Anschaffung der eBooks als rentabel ansehen, wären sie mein klarer Favorit, denn das Nachschlagen diverser Wörter bzw. Wortkreationen wäre viel einfacher. Da diese aber etwa genauso viel kosten - oder nur unwesentlich weniger - als das Print, nö.   Bezüglich der Geschichte bin ich sehr froh schon des Öfteren gelesen zu haben, dass die ersten Bände jene sind, die einen am meisten verwirren, denn so habe ich Motivation dran zu bleiben. Der Stil gefällt mir unfassbar gut, wenngleich man wirklich bei der Sache bleiben muss. Ich hätte auch nie gedacht, dass meine Rezension zu einem etwa 250 Seiten Buch so lange ausfallen kann und ich könnte auch noch eine ganze Weile so weiter machen. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf andere Bände des Autor und glücklich, dass ich es gewagt habe mich auf dieses Abenteuer einzulassen. Terry Pratchatt erfindet die Welt neu, auf eine irritierende und doch unterhaltsame Art.   Fazit:   Ein skurriles und unterhaltsame Abenteuer in der Scheibenwelt. Der erste Besuch dort ist etwas irritierend, aber machbar.

Nicht mein liebstes Buch aus der Scheibenwelt, aber trotzdem toll!
Weltenwanderer am 05.06.2018

Ich hab sie ja schon alle gelesen, die Scheibenweltromane! Aber ich bin einfach ein Riesenfan und möchte jetzt alle Revue passieren lassen und nochmal lesen.   Die Farben der Magie war auch mein erstes Buch überhaupt von Terry Pratchett und ich war damals etwas verwirrt von dem Buch *lach* Wenn man sich in bzw. mit der Scheibenwelt nicht auskennt, kann es schon etwas irritierend sein, denn da kommt soviel zusammen, dass man sich da erstmal reinfinden muss.   Die Schildkröte Groß A´Tuin schwimmt durch das All, auf ihrem Rücken stehen vier Elefanten, die die Scheibenwelt tragen - alleine das Szenario ist schon genial! Überhaupt die Welt als Scheibe und wie Pratchett das ganze Prinzip erklärt ist einfach super! Und mittendrin die Hauptstadt Ankh Morpork, in der die Verbrechergilden ihr Unheil treiben und alles unter der strengen Ordnung des "Patriziers" liegt - der allerdings seine eigene Vorstellung davon hat, wie er die Gesellschaft am Laufen hält.   "Die Zwillingsstadt Ankh-Morpork, urbanes Zentrum am runden Meer, war die Heimat von vielen Banden, Verbrechergilden, Syndikaten und ähnlichen Organisationen - einer der Gründe für ihren Reichtum." S. 22     Hier im ersten Band bekommt Ankh Morpork Besuch vom Gegenkontinent, dem Achatenen Reich. Der Kontakt besteht eigentlich nur aus wenigen schriftlichen Floskeln, doch als der Tourist Zweiblum nun den Hafen betritt, gerät die ganze Stadt aus den Fugen. Denn Zweiblum kommt nicht alleine: mit ihm reist eine Truhe, in der er all sein Hab und Gut befördert - und noch einiges mehr. Die Truhe ist alles andere als gewöhnlich, denn sie ist aus intelligentem Birnbaumholz gefertigt. Das übersteigt alle magischen Künste, die man auf dem Kontinent kennt und die ersten Diebe stehen schnell auf dem Plan - aber auch Rincewind, der Zauberer! Ein gescheiterter Zauberer wohl gemerkt, der nur einen einzigen Zauberspruch kann. Doch nicht mal den hat er in aller Regel gelernt, sondern durch eine unbedachte Wette gestohlen; und das auch noch aus einem sehr gefährlichen Buch ... Jedenfalls erkennt Rincewind sofort, um was es sich bei der Truhe handelt und nimmt sich Zeiblum als Reisebegleiter an - wodurch natürlich alles schief geht, was nur schief gehen kann. Dabei ist Zweiblum ja gerade auf Abenteuer aus, denn er möchte natürlich zuhause etwas aufregendes von seiner Reise berichten können!     Die Charaktere sind allesamt sehr kurios, aber auch treffend, nicht alltäglich, aber man kann sich immer wieder mit ihnen identifizieren; auf die ein oder andere makabere Art. Ich hab ja im Laufe der Zeit einige Figuren aus der Scheibenwelt sehr ins Herz geschlossen; Rincewind steht da leider etwas hinten an, aber trotzdem hat auch er etwas reizvolles.   Wir begegnen bei der abenteuerlichen Mission aber auch Hrun, dem Barbaren, den Göttern der Scheibenwelt, die um das Schicksal der Menschen würfeln und natürlich auch dem TOD, der immer wieder in den Scheibenweltbüchern auftaucht und ein ganz besonders reizendes Gemüt an den Tag legt *g*   Tod wirkte überrascht, was erstaunlich genug war, denn immerhin zeichnete sich sein Gesicht durch einen auffallenden Mangel an Mimik aus. "RINCEWIND?" fragte er. Es klang so dumpf und hohl, als falle tief im Boden eine Tür aus Blei zu. S. 73   Der Schreibstil, den Pratchetts Bücher auszeichnen, ist total genial! Auf verschlungenen Pfaden, mit einem ins Auge springenden Humor (wobei er sich dabei manchmal festkrallt als würde ihn das irgendwie helfen, unentdeckt zu bleiben), mit einer unendlichen Vielzahl an kuriosen Ideen und kleinen philosophischen Hintertürchen, die man zwischen den Zeilen finden kann.   Ich war damals von dem ersten Besuch auf der Scheibenwelt wie gesagt total verwirrt und bin heute zwar sehr begeistert, aber ich weiß, dass es noch einige Geschichten gibt, die mich noch einen Tick mehr in den Bann gezogen haben. Deshalb nicht die volle Punktzahl, aber trotzdem ein tolles Buch! Für den Einstieg in die Scheibenwelt aber vielleicht etwas kompliziert ...

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