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Gevatter Tod (Terry Pratchetts Scheibenwelt)Gevatter Tod (Terry Pratchetts Scheibenwelt)

Gevatter Tod (Terry Pratchetts Scheibenwelt)

Terry Pratchett
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Ein Roman von der bizarren Scheibenwelt

„Die Scheibenwelt ist große Weltsatire voller Humor und Lebensweisheit. Dinge, die man gut brauchen kann.“ - Kurier (A)

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Gevatter Tod (Terry Pratchetts Scheibenwelt) — Inhalt

Bevor der Tod in seinen wohlverdienten Urlaub aufbricht, stellt er den jungen Lehrling Mort als Vertreter ein. Mort hat alle Hände voll zu tun: Überall auf der Scheibenwelt ist seine Sense gefragt, und es gehört zum guten Ton, dass Könige, Zauberer und andere wichtige Persönlichkeiten vor deren Ableben persönlich besucht werden. Doch dann trifft Mort auf eine junge Prinzessin, die Opfer eines Attentats werden soll. Mort rettet sie und bringt damit nicht nur Tods Plan, sondern das gesamte Gefüge der Scheibenwelt durcheinander …

€ 14,00 [D], € 14,40 [A]
Erschienen am 11.05.2015
Übersetzt von: Andreas Brandhorst
336 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-28064-8
Download Cover
€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 08.06.2015
Übersetzt von: Andreas Brandhorst
336 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-97221-5
Download Cover

Leseprobe zu „Gevatter Tod (Terry Pratchetts Scheibenwelt)“

Dies ist das von flackerndem Kerzenschein erhellte Zimmer mit den Lebensuhren – zahllose Regale, gefüllt mit kleinen Sand­uhren, eine für jeden Lebenden. Der Sand darin rinnt von der Zukunft in die Vergangenheit, und das leise Zischen der ein­zelnen Körner vereint sich zu lautem Tosen.
Dort ist der Herr des Zimmers ; er schreitet durch den Raum und wirkt recht nachdenklich. Sein Name lautet Tod.
Natürlich ist er nicht irgendein Tod, sondern ein ganz besonderer. Sein spezieller Wirkungskreis ist, nun, kein Kreis, sondern die flache, runde Scheibenwelt. Sie [...]

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Dies ist das von flackerndem Kerzenschein erhellte Zimmer mit den Lebensuhren – zahllose Regale, gefüllt mit kleinen Sand­uhren, eine für jeden Lebenden. Der Sand darin rinnt von der Zukunft in die Vergangenheit, und das leise Zischen der ein­zelnen Körner vereint sich zu lautem Tosen.
Dort ist der Herr des Zimmers ; er schreitet durch den Raum und wirkt recht nachdenklich. Sein Name lautet Tod.
Natürlich ist er nicht irgendein Tod, sondern ein ganz besonderer. Sein spezieller Wirkungskreis ist, nun, kein Kreis, sondern die flache, runde Scheibenwelt. Sie ruht auf den ­Rücken von vier riesigen Elefanten, die wiederum auf der ­gewaltigen Sternenschildkröte Groß-A’Tuin stehen, und von ihrem Rand ergießt sich ein ewiger Wasserfall in die Unendlichkeit des Alls.
Wissenschaftler haben errechnet, dass die tatsächliche Existenzchance für etwas derart Absurdes ungefähr eins zu einer Million beträgt.
Zauberer hingegen wissen aus Erfahrung, wie oft Un­mögliches und Verrücktes zur täglichen Norm werden können.
Tod klickt auf knöchernen Zehen über die schwarzweißen Fliesen und murmelt unter seiner Kapuze, während Skelett­finger über die Regale mit den Lebensuhren tasten.
Schließlich nickt er zufrieden, greift vorsichtig nach ­einem der gläsernen Behälter und trägt ihn zur nächsten Kerze. Er hält ihn ins Licht und beobachtet aufmerksam das winzige Objekt in seinem Innern.
Der Blick leerer, glühender Augenhöhlen gilt der Weltschildkröte, die durch die Tiefen des Alls wandert, ihr Panzer von Kometen und Meteoriten zerkratzt. Tod weiß : Eines ­Tages wird selbst Groß-A’Tuin sterben. Welche Herausforderung !
Schließlich betrachtet er das blaugrüne Schimmern der Scheibenwelt, die sich langsam unter ihrer winzigen Satellitensonne dreht.
Das Licht des Tages gleitet zu der langen Gebirgskette, die man Spitzhornberge nennt. In jenem Massiv gibt es viele tiefe Täler, steile Grate und, allgemein gesprochen, zu viel Geografie. Es hat sein eigenes, ganz spezielles Wetter, das zum größten Teil aus Schrapnellregen, Peitschenwind und einer gehörigen Portion Blitz und Donner besteht. Manche Leute behaupten, es liege daran, dass die Spitzhornberge Heimat alter, ungebändigter Magie sind. Na ja, die Leute ­reden eben viel …
Tod zwinkert, hält nach Einzelheiten Ausschau und sieht ein weites Grasland an den drehwärtigen Hängen der Berge.
Jetzt sieht er einen besonderen Hügel.
Jetzt sieht er ein Feld.
Jetzt sieht er einen laufenden Jungen.
Jetzt beobachtet er.
Seine Stimme klingt wie bleierne Tafeln, die auf rauen Granit herabfallen, als er sagt : JA.

Zweifellos verbarg sich etwas Magisches in dem hügeligen Gelände, und dadurch bekam es eine besondere Farbe, weshalb man die Region oktarines Grasland nannte. Es war einer der wenigen Orte auf der ganzen Scheibenwelt, die das Wachstum reannueller Pflanzen ermöglichten.
Solche Pflanzen wachsen rückwärts in der Zeit. Man bringt die Saat in diesem Jahr aus und erntet in der Vergangenheit.
Morts Familie war darauf spezialisiert, Wein aus reannu­ellen Trauben herzustellen. Die erlesenen Produkte ihrer ­Arbeit genossen gerade bei Wahrsagern einen ausgezeich­neten Ruf, denn sie versetzten Hellseher und ähnliche Zeit­genossen in die Lage, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Es gab dabei nur ein Problem : Man bekam zuerst den Kat­zenjammer und musste ­anschließend eine Menge trinken, um ihn loszuwerden.
Die meisten reannuellen Bauern waren groß und kräftig gebaut, und außerdem neigten sie dazu, sich selbst auf­merksam zu beobachten und ständig den Kalender im Auge zu behalten. Wer vergisst, gewöhnliche Saat auszubringen, verliert nur die Ernte. Doch wer es versäumt, Getreide zu säen, das bereits vor zwölf Monaten geerntet wurde, bringt das ganze Gefüge der Kausalität durcheinander und muss damit rechnen, in die eine oder andere peinliche Situation zu geraten.
Die Peinlichkeiten beschränkten sich nicht nur darauf : Mort, jüngster Sohn der Familie, besaß die erstaunliche Gabe, immer wieder für Verlegenheit zu sorgen. Er begegnete den Erfordernissen des Gartenbaus nicht annähernd mit dem nötigen Ernst und zeigte dabei ein Geschick, das sich kaum von dem eines toten Seesterns unterschied. Oh, er ging seinen Verwandten durchaus zur Hand, aber mit jener Art von vager, fröhlicher Hilfsbereitschaft, die ernsthafte Männer schon sehr bald fürchteten, weil sie etwas Ansteckendes und Fatales darin sahen. Mort war groß, hatte rotes Haar und Sommersprossen. Sein Körper schien nur teilweise der Kontrolle des Gehirns zu unterliegen und erweckte den Eindruck, einzig und allein aus Knien zu bestehen.
An diesem besonderen Tag lief Mort über den Hang, winkte und rief unaufhörlich.
Sein Vater und Onkel standen an der Mauer und beobachteten den Jungen verzagt.
» Es ist mir ein Rätsel, dass die Vögel nicht einmal fort­fliegen «, sagte Vater Lezek. „ Ich würde mich aus dem Staub machen, wenn eine solche Gestalt auf mich zuliefe. “
„ Oh, ein wahres Wunder. Der menschliche Körper, meine ich. Sieh dir nur seine Beine an. Man erwartet ständig, dass sie einknicken ; stattdessen ist er ziemlich flink damit. “
Mort erreichte das Ende der Ackerfurche. Eine dicke Ringeltaube watschelte gleichgültig beiseite.
„ Wenigstens hat er das Herz am richtigen Platz “, sagte ­Lezek vorsichtig.
„ Oh, was man vom Rest allerdings nicht behaupten kann. “
„ Er hält das Haus sauber “, fügte Lezek hinzu. „ Und er isst nicht viel. “
„ O ja, das sehe ich. “
Lezek musterte seinen Bruder, der zum Himmel emporstarrte.
» Wie ich hörte, ist auf deiner Farm eine Stelle frei, Ha­mesh «, sagte er.
„ Oh. Ich habe inzwischen einen Lehrling eingestellt. Glaube ich. “
„ Oh “, machte Lezek düster. „ Wann denn ? “
„ Gestern “, log sein Bruder sofort und errötete nicht einmal. „ Ein Vertrag mit Unterschrift und Siegel. Tut mir leid. Weißt du, ich habe nichts gegen deinen Sohn. Ein netter Junge – wenn man ihn besser kennt. Es ist nur … “
„ Ich weiß, ich weiß “, brummte Lezek. „ Er hat zwei linke Hände. “
„ Zwei linke Knie “, sagte Hamesh.
Sie beobachteten die Gestalt in der Ferne. Mort war gerade gefallen, und einige Tauben wankten neugierig näher.
„ Er ist keineswegs dumm, nein, das bestimmt nicht “, fuhr Hamesh fort. „ Ich meine, wirkliche Dummheit sieht anders aus. Glaube ich. “
„ Er hat ein Gehirn im Kopf “, räumte Lezek ein. „ Manchmal denkt er so angestrengt nach, dass man ihm eine Ohrfeige geben muss, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Oma hat ihm das Lesen beigebracht. Ich fürchte, die Belastung war zu groß für ihn. “
Mort stand auf, stolperte über den Saum seines Umhangs und fiel erneut.
„ Du solltest ihn ein Gewerbe erlernen lassen “, schlug Hamesh vor. „ Das Priestertum. Oder vielleicht die Zauberei. Zauberer lesen viel. “
Die beiden Brüder wechselten einen besorgten Blick und stellten sich vor, was Mort anrichten mochte, wenn er magische Bücher in die ungeschickten Hände bekam.
„ Es gibt noch andere Berufe “, fügte Hamesh hastig hinzu. „ Bestimmt kann sich Mort irgendwo und irgendwie nützlich machen. Glaube ich. “
„ Sein Problem besteht darin, dass er zu viel denkt “, sagte Lezek. » Sieh ihn dir nur an. Normale Jungen überlegen nicht, wie man Vögel erschreckt. Man verscheucht sie einfach, und damit hat es sich. Aber Mort braucht für alles Er­klärungen. Das bringt ihn in Schwierigkeiten. Ihn und seine Umwelt. «
Hamesh rieb sich das Kinn und überlegte.
„ Vielleicht kann sich jemand anderer um dieses Problem kümmern “, sagte er.
Lezeks Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, aber in seinen Augen blitzte es kurz.
„ Worauf willst du hinaus ? “, fragte er.
„ Nächste Woche findet in Schafrücken der Gewerbemarkt statt. Schick ihn als Lehrling dorthin. Sein neuer Herr nimmt ihn unter die Fittiche und sorgt dafür, dass er pariert, dass er sich anständig benimmt. “
Lezek starrte über den Acker. Mort betrachtete gerade ­einen Stein.
„ Oh, ich möchte nicht, dass ihm etwas zustößt “, erwiderte er skeptisch. „ Seine Mutter und ich … Wir mögen ihn recht gern. Ich meine, man gewöhnt sich an ihn. “
„ Es wäre nur zu seinem eigenen Besten. Jemand soll einen Mann aus ihm machen. “
„ O ja “, sagte Lezek und seufzte. „ Rohmaterial gibt’s sicher genug. “

Mort fand Interesse an dem Stein. Er enthielt kleine, verschnörkelte Schalen, die aus den Anfangstagen der Welt stammten. Niemand wusste, warum der Schöpfer damals solchen Wert ­darauf gelegt hatte, steinerne Wesen entstehen zu lassen.
Mort interessierte sich für viele Dinge, zum Beispiel dafür, weshalb die menschlichen Zähne so gut zusammenpassten. Er hatte lange über diese Frage nachgedacht. Auch darüber, aus welchen unerfindlichen Gründen die Sonne ausge­rech­net am Tag über den Himmel kroch, obgleich ihr Licht während der Nacht weitaus nützlicher gewesen wäre. Er kannte die üblichen Erklärungen, aber sie befriedigten seine Neugier nicht.
Mit anderen Worten : Mort gehörte zu den Leuten, die ge­fährlicher sind als ein Sack voller Klapperschlangen. Er war ­entschlossen, über die elementare Logik des Universums Aufschluss zu gewinnen.
Was enorm schwierig sein musste, weil es überhaupt keine gab. Der Schöpfer hatte einige bemerkenswert gute Ideen, als er die Scheibenwelt formte, doch Verständlichkeit stand nicht auf der Liste seiner Optionen.
Tragische Helden stöhnen immer, wenn die Götter ihre Aufmerksamkeit auf sie richten. Doch wirklich arm dran sind die­jenigen, die von den Göttern nicht beachtet werden.
Mort hörte die wie üblich verärgert klingende Stimme seines Vaters. Er warf den Stein nach einer Taube, die gleichgültig träge auswich, seufzte und kehrte über den Acker zurück.

Einige Tage später machten sich Vater und Sohn auf den Weg : Am Silvesterabend verließen sie die Berge und reisten nach Schafrücken. Ein verdrießlich und mürrisch wirkender Esel trug den Sack, der Morts geringe Habe enthielt. Das Dorf bestand eigentlich nur aus einem kopfsteingepflas­ter­ten Platz, auf vier Seiten von Läden und Geschäften gesäumt, die alle notwendigen Dienstleistungen einer landwirtschaftlichen Gemeinschaft anboten.
Nach fünf Minuten kam Mort aus der Stube des Schneiders und trug ein weites, braunes und undefinierbares Kleidungsstück, von dem sich der frühere Besitzer aus gutem Grund getrennt hatte. Es schien für einen neunzehnbeinigen Elefan­ten bestimmt zu sein und bot daher genug Platz, um hinein­zu­wachsen.
Lezek musterte seinen Sohn kritisch.
„ Sehr hübsch, wenn man den Preis bedenkt “, behauptete er kühn.
„ Es kratzt “, sagte Mort. „ Und ich glaube, ich bin hier drin nicht allein. “
„ Tausende von Jungen im ganzen Land wären überglücklich, ein so herrlich warmes “ – Lezek suchte nach den richtigen Worten – „ Gewand ihr Eigen nennen zu können. “
„ Kann ich es einem von ihnen überlassen ? “, fragte Mort hoffnungsvoll.
„ Du musst würdevoll aussehen “, sagte Lezek streng. „ Du musst einen guten Eindruck machen, aus der Menge ragen. “
Letzteres fiel ihm bestimmt nicht sehr schwer. Vater und Sohn bahnten sich einen Weg durch das Gedränge auf dem Platz, und jeder von ihnen lauschte den eigenen Gedanken. Für gewöhnlich fand Mort großen Gefallen daran, den Ort zu be­suchen. Er mochte die kosmopolitische, internationale ­Atmosphäre in Schafrücken und hörte gern die fremdartigen Dialekte von Leuten, die aus fünf oder sogar zehn Meilen ­entfernten Dörfern stammten. Diesmal aber entstand Un­be­hagen in ihm, und er hatte das ebenso seltsame wie un­an­genehme Gefühl, sich an etwas zu erinnern, das erst noch geschehen musste.
Der Gewerbemarkt schien auf folgende Weise zu funk­tio­nieren : Die nach Arbeit suchenden Männer warteten auf der Mitte des Platzes und bildeten eine lange Reihe. Die meisten von ihnen hatten Zeichen an den Hüten befestigt, um dem Rest der Welt ihren Beruf mitzuteilen : Schäfer trugen Wollstreifen, Fuhrleute ein Büschel aus Pferdehaar, Innenaus­statter kleine Fetzen interessanter Sackleinentapeten. Und so weiter und so fort.
Wer sich einen Ausbildungsvertrag erhoffte, stand auf der mittwärtigen Seite des Platzes.
„ Gesell dich einfach zu den anderen ! “, sagte Lezek und fügte unsicher hinzu : „ Dann kommt jemand und bietet dir eine Lehrlingsstelle an. Wenn du einen guten Eindruck machst. Wenn du den Leuten gefällst. Wenn … “ Er war plötzlich ziemlich sicher, dass er mit seinem Sohn nach Hause zurückkehren musste.
„ Und wenn jemand an mich herantritt ? “, fragte Mort. „ Was passiert dann ? “
„ Nun … “, begann Lezek und brach ab. Über diesen Punkt hatte Hamesh geschwiegen. Er besann sich auf sein beschränktes Wissen über Märkte, das vor allen Dingen den Verkauf von Vieh betraf. „ Ich nehme an, man zählt deine Zähne und so. Wahrscheinlich wollen sich die Interessenten vergewissern, dass du nicht niest und deine Füße in Ordnung sind. An deiner Stelle würde ich nicht darauf hinweisen, dass du lesen kannst. Damit könntest du eventuelle Lehrmeister beunruhigen. “
„ Und dann ? “
„ Dann begleitest du deinen neuen Herrn und lernst ein Gewerbe “, sagte Lezek.
„ Was für eins ? “
„ Nun … Das Zimmerhandwerk ist nicht übel “, erwiderte ­Lezek vorsichtig. „ Oder die Diebeskunst. Sie gilt durchaus als ehrenhaft. Glaube ich jedenfalls. Ich meine, es muss Leute geben, die stehlen. Sonst wäre das Leben viel zu langweilig. “
Mort starrte zu Boden. Er war ein pflichtbewusster Sohn, wenn er sich an die Tugend des Gehorsams erinnerte, was nicht allzu häufig geschah. Wenn Vater und Schicksal von ihm er­warteten, eine Ausbildung zu beginnen, wollte er ­wenigstens ein guter Lehrling sein. Das Zimmerhandwerk erschien ihm ­allerdings wenig geeignet – Holz konnte ziemlich stur sein und neigte dazu, ein beharrliches Eigenleben zu entwickeln. Außerdem splitterte es leicht. Und was die Kunst des Klauens, Stehlens und Entwendens betraf : Die meisten Bewohner der Spitzhornberge waren so arm, dass sie sich keinen offiziellen Dieb leisten konnten.
„ Na schön “, sagte Mort schließlich. „ Ich versuch’s. Aber was machen wir, wenn mich niemand will ? “
Lezek kratzte sich am Kopf.
„ Keine Ahnung “, entgegnete er. » Ich schlage vor, wir ­warten bis zum Ende des Marktes. Bis heute Abend. Besser noch : bis um Mitternacht. «

Terry Pratchett

Über Terry Pratchett

Biografie

Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England, erfand in den Achtzigerjahren eine ungemein flache Welt, die auf dem Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte ruht, und hatte damit einen schier unglaublichen Erfolg: Ein Prozent aller in Großbritannien verkauften Bücher sind...

Pressestimmen
Kurier (A)

„Die Scheibenwelt ist große Weltsatire voller Humor und Lebensweisheit. Dinge, die man gut brauchen kann.“

The Guardian

Ein boshafter Spaß und ein Quell bizarren Vergnügens!

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