Up in Flames – Entbrannt (Rosemary Beach 14) — Inhalt
Wer liebt, wird verletzt. Immer. Das musste Nan schon früh auf schmerzhafte Weise lernen. Nach außen hin hat sie sich deshalb längst eine harte Schale zugelegt: Sie ist kalt und berechnend, sie provoziert, intrigiert und macht ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle. Innerlich ist sie jedoch zerrissen, gebrochen, zutiefst unglücklich. Vor allem aber hat sie es sich verboten, jemals wieder Gefühle für einen anderen Menschen zuzulassen. Doch dann empfindet sie plötzlich trotzdem etwas – und zwar ausgerechnet für den Mann, bei dem sie es am wenigsten erwartet hat.
Leseprobe zu „Up in Flames – Entbrannt (Rosemary Beach 14)“
Männer regten mich auf. Sie wollten etwas von mir, doch nur selten ging es ihnen um mich. Sie sahen in mir die Tochter eines Rockstars, und sie sahen mein Geld. Und die meisten hofften, mit meiner Hilfe aufs Cover eines billigen Klatschmagazins zu gelangen.
Daher hielt ich wenig bis gar nichts von Männern. Mit Ausnahme meines Bruders Rush, denn der war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte. Spannungen hatte es nur gegeben, als ich seiner Frau eine Zeit lang ordentlich die Hölle heiß gemacht hatte. Doch inzwischen hatte sich meine Eifersucht gelegt, [...]
Männer regten mich auf. Sie wollten etwas von mir, doch nur selten ging es ihnen um mich. Sie sahen in mir die Tochter eines Rockstars, und sie sahen mein Geld. Und die meisten hofften, mit meiner Hilfe aufs Cover eines billigen Klatschmagazins zu gelangen.
Daher hielt ich wenig bis gar nichts von Männern. Mit Ausnahme meines Bruders Rush, denn der war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte. Spannungen hatte es nur gegeben, als ich seiner Frau eine Zeit lang ordentlich die Hölle heiß gemacht hatte. Doch inzwischen hatte sich meine Eifersucht gelegt, und alles war wieder im Lot. Mir reichte es, wenn Rush glücklich war.
Ich bemühte mich, erwachsen zu werden und meine Schlachten selbst auszufechten, was mir auch einigermaßen gelang. Oder besser gesagt: Ich bekam mein Leben geregelt, wenn auch auf meine eigene Art und Weise …
Mein Handy vibrierte, und auf dem Display erschien das Gesicht von Major, meinem neuesten Fehlgriff. Er sah sensationell aus und war für meinen Geschmack fast schon zu nett – ohne einen Hauch Drama ging es bei mir ja normalerweise nicht –, doch einen Haken gab es: Major war ein alter Aufreißer und ließ in puncto Frauen nichts anbrennen. Dabei glaubte er, ich würde nicht merken, dass neben mir auch noch was mit anderen lief, aber da überschätzte er seine schauspielerischen Qualitäten. Seine Antworten auf meine SMS verrieten mir genau, ob er gerade mit einer anderen zugange war oder Zeit für mich hatte.
Zunächst hatte ich damit umgehen können, doch inzwischen verfiel ich seinem jungenhaften Charme und seiner einnehmenden Art immer mehr. Dabei wusste ich ja, dass ich für ihn nur eine weitere Eroberung darstellte.
Was machst du gerade?
Eine SMS wie diese bekam ich immer dann von ihm, wenn er allein war und sich langweilte. Anfangs hatte ich noch gedacht, meine Antworten würden ihn wirklich interessieren. Doch seit ich bemerkt hatte, wie oft Formulierungen wie „Hey, Süßer“ und „Hallo, Schatz“ auf seinem Display erschienen, während wir zusammen waren, wusste ich, dass ich das vergessen konnte.
Männer waren alle Lügner, davon war ich überzeugt. Selbst die gut aussehenden mit dem großen Herzen.
Dumm nur, dass ich sie trotzdem brauchte. Wäre ich nur nicht so liebesbedürftig gewesen! Ich versuchte ja, es nicht zu zeigen, doch das fiel mir immer schwerer.
Es war schon nicht ganz leicht für mich gewesen, als ich mitbekam, wie Rush sein Playboyleben für die richtige Frau aufgab und wie sich sein bester Freund Grant Carter für seine Frau Harlow in einen mustergültigen Ehemann verwandelt hatte. Insbesondere, weil mich mit Grant mal eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen verbunden hatte. Doch ich war keine Blaire oder Harlow und inspirierte Männer nun mal nicht dazu, für mich ihr Leben umzukrempeln. Eine Erkenntnis, die wehtat, doch allmählich fand ich mich damit ab.
Wut, Selbstverachtung und Minderwertigkeitskomplexe können einen Menschen gehässig und bitter machen und ihn in ein Monster verwandeln.
Genau das wollte ich vermeiden.
Eigentlich hätte ich auf Majors SMS nicht eingehen sollen, doch wenn ich ihm antwortete, würde er sich mit mir abgeben, und ich könnte mir zumindest einen Moment lang vorgaukeln, Major hätte Gefühle für mich. Ich könnte mir einbilden, ich würde ihm etwas bedeuten und wäre die Art von Frau, für die ein Mann sein Leben veränderte.
Ich wache gerade auf, schrieb ich zurück und setzte mich in meinem Bett auf.
Ein Klingelton signalisierte, dass eine SMS eingegangen war. Ich verspürte ein leichtes Kribbeln im Bauch. Major war allein. Und er dachte an mich.
Du Schlafmütze. Wann bist du gestern Abend ins Bett gegangen?
Mich hätte viel mehr interessiert, wann er am Vorabend ins Bett gegangen war. Nach zwanzig Uhr hatte ich keine Nachricht mehr von ihm bekommen, doch mein Stolz verbot mir, ihm als Erste zu simsen oder ihn anzurufen. Bei seiner letzten SMS am Vorabend hatte er zerstreut gewirkt, er hatte also vermutlich Gesellschaft gehabt.
Spät, schrieb ich nur zurück. In Wahrheit hatte ich auf dem Sofa gesessen und mir, in eine Decke gekuschelt, die dritte Staffel von Gossip Girl reingezogen und dazu Popcorn gegessen. Deshalb würde ich an diesem Morgen auch laufen gehen müssen.
Was hast du so spät noch gemacht?
Solche Fragen nervten mich. Er meinte, mich alles fragen zu können, denn er wusste, ich würde ihm ehrlich darauf antworten. Ich hingegen konnte mir solche direkten Fragen sparen, da er sowieso nur mit einem Teil der Wahrheit herausrückte – gewöhnlich mit dem, in dem keine Frau verwickelt war.
Hab eine DVD geschaut. Ich hatte keine Lust, Major anzuschwindeln, um ihn eifersüchtig zu machen. Längst hatte ich eingesehen, dass derlei Versuche zwecklos waren.
Gossip Girl oder Grey’s Anatomy?
Er kannte meine Lieblingsserien, wie er sich überhaupt an alles erinnerte, was mich betraf. Auch das machte die Sache irgendwie komplizierter.
Gossip Girl.
Verstehe, schrieb er und schickte einen Zwinkersmiley mit. Er war der einzige Mann in meinem Bekanntenkreis, der Emojis verwendete. Zuerst hatte es mich gestört, aber inzwischen erwartete ich es fast. Irgendwie gehörten sie zu Major dazu. Er schaffte es, dass man Dinge okay fand, die eigentlich nicht sexy waren.
Lust auf Mittagessen heute? Vielleicht japanisch?
Er liebte japanisches Essen.
Vielleicht liebte ich ihn ja doch, ein bisschen zumindest.
Gerne.
Nie konnte ich mir sicher sein, ob Nan sauer auf mich
war oder nicht. Hatte sie denn einen Grund? Eigentlich nicht. Wir waren kein Paar, sondern nur Freunde mit gewissen Vorzügen, woran ich sie immer mal wieder erinnerte, damit sie auf keine dummen Ideen kam. Aber ob das für jemand wie Nan eine Rolle spielte?
Die Frau, mit der ich den Abend in meinem Apartment verbracht hatte, brachte wesentlich weniger Gepäck mit als Nan. Sarah war immer gut drauf und tiefenentspannt. Ich musste mir keine Gedanken machen, dass ich sie verärgern könnte oder dass ihre Stimmung unvermittelt in den Keller rauschen würde. Zum Glück konnte ich mich bei ihr auch jederzeit aus dem Staub machen. Daran war bei Nan nicht zu denken, zumindest nicht, bevor dieser Job erledigt war. Ich musste sie bei Laune halten. Mit ihr zu schlafen und dann einfach zu gehen, das war nicht drin.
Sarah wusste, was Sache war. Ich mochte sie, was nicht hieß, dass mit ihr was Festeres geplant war. Nein, ich brauchte sie einfach nur als Ausgleich zu Nans überwältigender Präsenz in meinem Leben.
Nan hatte eine Art, die mich vergessen ließ, dass aus uns nie mehr werden durfte. Dafür war mein Job zu wichtig. Wir würden nie ein echtes Paar sein. Das wusste sie bloß nicht. Noch nicht.
Eigentlich brauchte sie mir gar nicht zu schreiben, was sie am Vorabend gemacht hatte. Ich wusste es sowieso schon. Schließlich stand Nans Haus unter ständiger Überwachung. Wenn ich nicht dort war und sie beobachtete, behielt Cope, mein Boss, sie im Auge. Und wenn Nan das Haus verließ, mussten wir ihr Ziel kennen.
Glücklicherweise war sie zu Hause geblieben, und ich hatte mich mit Sarah amüsieren können. Das letzte Mal, als ich etwas mit ihr unternehmen wollte, hatte mich Nan angerufen. Sie war wegen irgendeiner Sache neben der Spur gewesen, und ich hatte zu ihr fahren und sie trösten müssen. Bei Nan und ihren emotionalen Achterbahnfahrten musste man ständig auf Draht sein.
Es klopfte laut, und ich stöhnte auf. Ich wusste, wer vor der Tür stand, und es war noch zu früh, um mich mit ihm auseinanderzusetzen. Noch hatte ich meinen Kaffee nicht getrunken und mein Rührei nicht gegessen. Seufzend stieg ich aus meinem warmen Bett, schlüpfte in die Shorts, die ich am Vorabend auf dem Boden hatte liegen lassen, und ging zur Tür.
Kaum hatte ich geöffnet, da drängte Cope sich auch schon in mein Apartment. Er war nur wenig größer als ich, doch seine Wirkung hatte nichts mit seiner Körpergröße zu tun, sondern mit seiner Persönlichkeit. Jeden Raum betrat er, als gehörte er ihm – oder als würde er über Leichen gehen, um ihn in seinen Besitz zu bringen. Mit einem wie ihm legte man sich besser nicht an. Er war so großartig wie durchgeknallt, und ich hatte schon miterlebt, wie er ein Zielobjekt binnen weniger Minuten aufspürte und mit einem kalten Lächeln um die Ecke brachte.
„Na, hast du deinen Abend genossen?“, fragte er bissig.
„Allerdings. Danke der Nachfrage“, konterte ich. Einschüchtern ließ ich mich von dem nicht! Von Sarah hatte ich ihm nichts erzählt, und das war auch gut so.
„Du hast noch überhaupt nichts erreicht“, fuhr er mich an. „Nan vertraut dir nicht. Sie weiß, dass du ein alter Hurenbock bist.“
Wie bitte, Hurenbock?
„Natürlich vertraut sie mir!“
Cope wirbelte herum, und seine dunklen Augen durchbohrten mich mit einem so zornigen Blick, dass selbst Superman einen Schritt vor ihm zurückgewichen wäre.
„Den Teufel tut sie. Die Frau ist doch nicht auf den Kopf gefallen. Sie war schon mit genügend Männern zusammen, um zu wissen, wann man sie auflaufen lässt.“
„Ich gehe gleich mit ihr mittagessen!“
„Anscheinend nicht oft genug. Mag sein, dass sie nicht weiß, wer da noch mit im Spiel ist – im Gegensatz zu mir. Sarah Jergins, 8431 Ravenhurst Drive. Nan weiß, dass du mit einer anderen zusammen warst. Und das heißt, sie schenkt dir nicht genügend Vertrauen, um dir ihre Geheimnisse zu verraten. Ohne die kommen wir aber nicht an diesen Livingston ran. Sie ist ihm nähergekommen, da muss sie einfach was wissen. Und genau das müssen wir aus ihr herauskitzeln.“
Cope wandte sich zum Gehen, und ich ergriff die Gelegenheit, hinter seinem Rücken eine Grimasse zu ziehen.
„Du hast eine Woche Zeit, um an die Infos zu kommen, danach schreite ich ein. Wenn du es nicht schaffst, dass Nan sich in dich verliebt, übernehme ich das.“
Er riss die Tür auf und knallte sie hinter sich wieder zu.
Die Tatsache, dass er Sarahs Namen und Adresse kannte, überraschte mich nicht, doch der Gedanke, er könnte Nans Liebe gewinnen, war einfach lachhaft. Nan mochte Männer mit Modelgesichtern. Männer mit Gesichtern wie meinem. Außerdem stand sie auf nette Kerle, die zum Flirten aufgelegt waren.
Cope hatte da nicht die geringste Chance. Seine Haare waren so lang, dass er sie die meiste Zeit zu einem Knoten zusammenfasste, und sein Bart war ungepflegt. Die ganze Wolle hätte dringend mal abrasiert werden müssen. Gut, er war der reinste Muskelprotz, aber er ähnelte mir überhaupt nicht. Und Nan mochte mich. Sehr sogar. Das merkte ich genau. Cope würde ihr nicht einmal auffallen, das konnte er glatt vergessen.
Ich wollte ihr nicht wehtun, sonst wäre ich noch einen Schritt weitergegangen und hätte sie dazu gebracht, mich zu lieben. Doch das konnte ich ihr nicht antun. Nicht, wenn ich ihre Liebe nicht erwiderte. Und dafür war in meinem Leben momentan kein Platz. Zunächst mal musste ich eine Mission erfüllen.
Ich schnappte mir mein Handy und schrieb ihr eine weitere SMS. Hast du Lust, nach dem Mittagessen einen Strandspaziergang zu machen? Oder willst du lieber laufen gehen?
Ich konnte sie zum Reden bringen, ohne ihr das Herz zu brechen. Sie musste nur Vertrauen zu mir schöpfen. Viel schien dazu nicht mehr zu fehlen. Hätte sie gewusst, dass ich gestern Abend mit Sarah zusammen war, wäre sie heute Morgen schnippisch zu mir gewesen.
Ich glaube, laufen täte mir heute ganz gut, schrieb sie.
Und ich simste lächelnd zurück: Dann laufen wir.
Meinung: Bereits in den Vorgängern der "Rosemary Beach"-Reihe haben wir Nan kennen gelernt und zugegebener Maßen hat sie sich mit ihrem Verhalten in kein gutes Licht gerückt und auch nicht darum bemüht, dies zu ändern. Ebenso Charaktere deren Geschichten wir schon miterleben durften, lassen kein gutes Blatt an ihr, bemühen sich jedoch darum, ihre Abneigung im Zaun zu halten, da ihr Bruder Rush trotz ihrer Fehltritte immer für sie da ist. Befehle entgegenzunehmen. Damit kam ich nur schwer klar. Eigentlich überhaupt nicht. Cope kam mit einem Killerblick in den Augen zu mir zurück. Er war stinkwütend auf mich. Da wartete ich lieber erst mal ab, was er zu sagen hatte, ehe ich zur Verteidigung überging. Mein damaliger erster Eindruck von Nan, war der einer oberflächlichen Zicke, die jede positive Gefühlsregung versucht im Keim zu ersticken. Nur von wenigen Menschen hat sie bekommen was sie sich gewünscht, aber nie geäußert hat, weshalb Rushs Beziehung zu Blair für sie ein Dorn im Auge war. Eine Frau, die sich in ihren Augen zwischen die beiden stellt. Allerdings hat Rush Nan niemals hängen lassen, viel mehr waren es ihre Befürchtungen, die sie selbst dazu gebracht haben, sich von ihm zu distanzieren. Schon als Kind hatte ich nichts besser beherrscht, als meine Gefühle zu verbergen, damit niemand meinen wahren Seelenzustand erkannte. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlen muss, die offenkundige Ablehnung gegen die eigene Person zu durchleben. Obwohl die Männer von Rosemary Beach selbst Fehler begangen und letztendlich doch ihr Glück gefunden haben, so sind sie Nan gegenüber blind. Sie bemühen sich gar nicht hinter ihre eisige Fassade zu blicken oder haben den Versuch längst aufgegeben, was mir für sie sehr leid getan hat. Major scheint neben Rush jemand zu sein, der ihr wenigsten Ansatzweise das Gefühl von Wärme vermittelt, dabei scheint es allerdings so als wüsste er selber nicht, was er will. Sein ständiges hin und her mitzuverfolgen war nervenaufreibend und für Nan wieder ein Schlag ins Gesicht, trotzdem sie sich bemüht hat, seine offensichtlichen Geheimnisse zu akzeptieren und zu verdrängen. Für ihn scheint sie nur eine Zu- bzw. Ausflucht zu sein, ohne das Nan ahnt, dass sie hier nur Mittel zum Zweck ist. Böse Menschen wurden geschaffen, nicht geboren. Das war eine Tatsache, wie ich inzwischen wusste. Ich hatte es immer wieder miterlebt. Nan war eine zutiefst beschädigte und verletzte Frau. Gab es etwas Gefährlicheres? Ich bezweifelte es. Mit seinem hin und her hat mich Major ganz schön zur Weißglut gebracht. Nans kalte Fassade entpuppt sich schnell als Schutzmauer, da sie im Leben schon viel zu oft verletzt wurde und diese Barriere ihr den Halt liefert, nicht in all ihrem Kummer zu versinken. Einerseits scheint Major Nan nur als lästige Pflicht anzusehen und dann keimt in ihm doch so etwas wie Interesse ihr gegenüber auf, bei dem er anscheinend selbst nicht weiß, ob dieses nur seinem Testosteronspiegel geschuldet ist oder doch an ihr als Person liegt. Seine Gefühlsregungen machen Nan für ihn zu einem Punchingball, mit dem er sich beschäftigt wenn er gerade Lust dazu hat und wieder links liegen gelassen wird, wenn seine Interessen in andere Bahnen gelenkt werden. Dabei bemüht er sich nicht einmal darum seine Lügen geschickt zu verpacken, was Nan noch einmal mehr vor Augen führt, dass sie bis auf Rush selbst keinen Halt und keine Beständigkeit im Leben hat. Zusammenhalt, Geborgenheit und Liebe zu erfahren sind ihre größten Wünsche, bekommt diese durch andere Paare immer wieder vor Augen geführt und dennoch sind alle blind für das, was in ihr verborgen liegt. Cope gegenüber war ich erst skeptisch, denn auch er scheint Nan nur oberflächlich zu betrachten und spielt mit ihren Gefühlen. Er versucht sich ihr Vertrauen zu erschleichen und das auf einer Ebene, auf der sie schon viel zu oft verletzt wurde. Er übernimmt sozusagen Majors Part, allerdings mit sehr viel mehr Disziplin und Einfühlungsvermögen. Charaktere: Nan versteckt ihre Verletzlichkeit hinter einer Maske aus Überheblichkeit, ebenso wie sie durch ihr äußeres Erscheinungsbild, mit Souveränität und Selbstsicherheit zu überzeugen versucht. Mit ihrem Verhalten stößt sie die Menschen in ihrer Umgebung vor den Kopf. Dabei wünscht sie sich, trotz ihrer Schwächen akzeptiert und geliebt zu werden. Auch Cope versucht sie immer wieder von sich zu stoßen, doch dieser bleibt hartnäckig und kämpft um sie, sodass auch ihre Fassade langsam zu tauen beginnt, nur um festzustellen, dass sie erneut eine Schachfigur in einem Plan war. Wenn man möchte, dass alles wie am Schnürchen läuft, muss man selbst eingreifen, dass ist Cope dank Majors Unzuverlässigkeit klar geworden. Er braucht dringend antworten und hat vor, diese von Nan zu bekommen, egal, welche Mittel er dafür einsetzen muss. Niemals hätte er dabei gedacht, dass diese sture Frau ihn dabei wirklich um den Finger wickeln könnte. Major verhält sich wie ein pubertärer Teenager, der nicht weiß, was er will. Anders als gedacht, ist er nicht so raffiniert in seiner Vorgehensweise Nan gegenüber. Sie durchschaut seine fadenscheinigen Ausreden, jedoch weiß sie nicht den Grund für seine sporadischen Interessensschübe an ihr, ebenso wenig wie Major sich seiner Gefühle ihr gegenüber klar wird. Schreibstil: Die Bücher von Abbi Glines sind für mich immer wieder eine spannende und abenteuerliche Reise, die ich nur zu gerne verfolge. Ich liebe es in eine Welt einzutauchen, die einem so vertraut vorkommt, weil wir die Protagonisten der vorangegangenen Bände weiter in ihrer Entwicklung verfolgen können. Sie erschließen sich alle zu einer großen Familie, die eben diese Werte vermitteln, wonach zu Beginn ein jeder gesucht hat: Liebe, Zusammenhalt und Wärme. Nan schien immer ein Außenseiter zu sein, was mir trotz ihrer Eigenschuld an dieser Situation sehr leid getan hat. Sie lebt inmitten von all dem, was sie sich wünscht und dennoch nicht hat. Sie ist immer wieder als Mittel zum Zweck missbraucht worden und hat mit ihren Gefühlen gespielt. Kann man es ihr da wirklich übel nehmen, wenn sie sich abschottet um sich selbst zu schützen? Das Leben hat ihr übel mitgespielt und dennoch scheinen weder Major noch Cope darauf Rücksicht zu nehmen. Major durchlebt hier eine Entwicklung die mir gut gefallen hat, auch wenn ich ihm gegenüber skeptisch bleibe und er mich hier des Öfteren, innerhalb von Sekunden, von Null auf Hundert gebracht hat. Wie heißt es so schön, manchmal wissen wir erst wie wichtig uns jemand ist, wenn wir ihn verlieren. An diesen Punkt angelangt verhält er sich dann allerdings endlich so, wie es von Anfang an richtig gewesen wäre. Cope hingegen ist zwar um einiges disziplinierter, dabei aber auch weniger wankelmütig. Er verfolgt sein Ziel ohne Rücksicht auf Verluste, denn in seinem Plan ist Nan nur eine Marionette. Die Autorin hat Nans Fassade hier zum rechten Zeitpunkt einen Knacks gegeben, welcher es Cope ermöglicht, dass erste Mal einen Teil ihres wahren Ichs zu erfassen. Lediglich eine Szene hat mir in seiner Ausarbeitung nicht gefallen, denn diese schien einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Majors Auftrag soll auch sein Schicksal sein und für Nan eine Belastungsprobe ihrer Nerven. Eine Inszenierung, die wir augenscheinlich hautnah miterleben und bei der ich mich am Ende des Buches angekommen, gefragt habe, wie das möglich war. Nichts desto trotz war es schön, sich erneut in die von Abbi Glines geschaffene Welt entführen zu lassen und Nans wahres Ich zu erleben, das so lange verborgen war und von vielen missverstanden wurde.
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