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Schluchtenscheißer

Schluchtenscheißer

Heidi Hohner
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Ein Fall für Lucky Lämmermeier

„›Schluchtenscheißer‹ unterhält mit viel Wortwitz und Humor, und das Rätsel um den Mörder bleibt spannend bis zum Schluss.“ - Passauer Neue Presse

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Schluchtenscheißer — Inhalt

Ein bayerischer Held in Cowboystiefeln ermittelt

Wie gern wäre Ludwig Lämmermeier Polizist geworden! Aber da er den Eignungstest nicht bestanden hat, arbeitet er nun in seinem Heimatdorf als Polizeireporter. Nicht, dass es da viel zu berichten gäbe, ist Geröllharting doch der sicherste Ort Bayerns – bis der Ferkelzüchter Harald Ammetsbichler tot aufgefunden wird. Eindeutig Herzversagen, wie der Arzt feststellt, eindeutig Mord, wie Lucky meint. Er ermittelt auf eigene Faust und stößt bald auf geheime Liebschaften, einen Skandal in der Schweinezucht und auf die hinreißende Tierschützerin Fritzi, die ihm komplett den Kopf verdreht ...

€ 7,99 [D], € 7,99 [A]
Erschienen am 02.11.2016
288 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-97555-1
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Leseprobe zu „Schluchtenscheißer“

1

Am Wochenende hätte es in Geröllharting beinahe eine Leiche gegeben.

Aber leider nur beinahe.

„Der Herzstillstand vom Hausberglift ist über den Berg!“, ruft meine Kollegin Walburga Angerer und lehnt sich an den Türrahmen von meinem Büro. Als hätte ich sie hergebeten. Hab ich aber nicht.

„Über den Berg? Ich dachte, das heißt: über den Jordan?“, frage ich und schau von meinen Recherchen hoch, Thema „Plötzlicher Herztod“.

»Ach, Lämmermeier, Sie wieder. Nein, im Gegenteil! Der Herr Käsner hat im Sankt Ignaz in Rosenheim angerufen. Und die Ärzte haben gesagt, [...]

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1

Am Wochenende hätte es in Geröllharting beinahe eine Leiche gegeben.

Aber leider nur beinahe.

„Der Herzstillstand vom Hausberglift ist über den Berg!“, ruft meine Kollegin Walburga Angerer und lehnt sich an den Türrahmen von meinem Büro. Als hätte ich sie hergebeten. Hab ich aber nicht.

„Über den Berg? Ich dachte, das heißt: über den Jordan?“, frage ich und schau von meinen Recherchen hoch, Thema „Plötzlicher Herztod“.

„Ach, Lämmermeier, Sie wieder. Nein, im Gegenteil! Der Herr Käsner hat im Sankt Ignaz in Rosenheim angerufen. Und die Ärzte haben gesagt, diese Frau Heilmüller aus Rosenheim ist außer Lebensgefahr. Und zwar, weil der Günter von der Liftstation sie reanimiert hat, gleich nachdem sie in der Gondel zusammengebrochen ist!“

Da sieht man gleich den großen Unterschied zwischen der Angerer und mir: Sie liebt nämlich gute Nachrichten. Ich nicht.

„Wollen Sie damit sagen, Frau Kollegin, dass jetzt die Leiche keine Leiche mehr ist, sondern aus dem Gröbsten raus? Und das habe nicht ich herausgefunden, sondern der Herr Käsner, der bei Ihnen in der Abteilung Praktikant ist?“

Weil ich nämlich gar keinen Praktikanten habe, als Ein-Mann-Abteilung. Und obwohl mir die Mama immer sagt, ich soll froh sein, dass ich eine Arbeit habe, so schön nah von daheim, halte ich der Angerer meine Visitenkarte hin.

„Was steht da? Chiemseewoche Presse GmbH, Lucky Lämmermeier. Und dann nicht Redakteur für Garten und Dorfleben, sondern: Po-li-zei-re-por-ter!“

Die Angerer gratuliert mir dazu, dass ich so eine aufregende Stellung habe bei unserer schönen Geröllhartinger Regionalzeitung. Und fragt mich dann zuckersüß, ob ich denn weiß, wer die Titelstory von heute geschrieben hat. Dabei liegt die heutige Zeitung vor mir auf dem Schreibtisch, und neben dem Artikel „Richtfest für die neue Mehrzweckhalle“ ist ein kleines Foto von einer Frau mit schattigem Gesicht und sehr kurzen Haaren abgedruckt. Und das ist, wie unschwer zu erkennen, die Angerer höchstpersönlich.

Wenigstens kommt der Attila an und stellt sich auf die Hinterbeine, damit ich ihm die Ohren durchzwiebeln kann. Wir mögen uns nämlich, der Attila und ich, was man von seinem Frauchen und mir nicht behaupten kann. Die dreht sich um und geht weg. Und ich sehe leider erst jetzt, dass hinter ihr der Chef gestanden hat – und es ist nicht so, dass der Chef eine halbe Portion ist. Und jetzt steht er da, und zwar mit den Lauschern weit offen.

„Spielen Sie sich nicht so auf, Lämmermeier! Fahren Sie lieber ins Krankenhaus und finden heraus, wann der Herzstillstand wieder entlassen wird!“

Er nimmt sich einen Kugelschreiber von meinem Schreibtisch und rührt damit in seinem Kaffee herum.

„Und dann berichten Sie, wie diese, diese …“, er schaut auf den Zettel, den die Angerer mir auf den Schreibtisch gelegt hat, „… diese Kräuterhexe dem Günter von der Liftstation ein paar Pralinen überreicht. Am besten oben auf dem Hausberg, mit Gipfelkreuz im Hintergrund.“

„Genau das mache ich. Und am nächsten Tag schreibe ich: Der Günter hat sich an den Mon Cheri überfressen, aber ansonsten ist alles wunderbar.“

„Dass Sie immer so negativ sein müssen, Lämmermeier!“

Der Chef wirft den Stift zurück auf meinen Tisch.

„Titeln Sie doch einfach: ›Der Lebensretter von der roten Gondel‹, ›Schutzengel im Einsatz‹ oder etwas Ähnliches.“

„Das sind keine Schlagzeilen, das sind Kitschpostkarten“, murmle ich.

„Ach, und noch was, bevor Sie nach Rosenheim fahren.“ Der Chef wedelt mit einem rosa Flyer. „Schauen Sie am Marktplatz vorbei. Da ist nämlich heute Eröffnung!“

Ich nehm den Flyer ungern, denn Informationen auf rosa Papier bedeuten meistens nichts Gutes. Jedenfalls nicht für einen Polizeireporter wie mich.

„Gmahde Wiesn, Gutschein für einmal Bikinizone, Wert: zwanzig Euro. Was soll das sein?“, frage ich misstrauisch.

„Ein Waxing-Studio! Ganz was Neues hier in der Gegend. Da machen Sie mir einen flotten Sechszeiler, ja?“

„Die Eröffnung von so einem Beautyschmarrn fällt nicht in mein Ressort. Das betrifft eindeutig die Abteilung Garten und Dorfleben!“

„Ich bitte Sie, Lämmermeier. Die Frau Angerer und Herr Käsner haben mehr als genug zu tun, jetzt vor dem 1. Mai. Was man von Ihnen nicht behaupten kann, Lämmermeier.“

„Was kann ich dafür, wenn in diesem Scheißkaff nie etwas Gescheites passiert?“ Das sage ich zwar so leise, dass es der Chef es nicht versteht, aber gesagt werden muss es trotzdem, und nehme mir die alte Strickjacke mit den Hirschhornknöpfen von der Stuhllehne, die mir die Mama heute früh nachgetragen hat, wegen der Eisheiligen.

Die Sonne scheint durch die gläserne Eingangstür und wirft die Schatten der Klebebuchstaben auf die Spitzen meiner Cowboystiefel: Chiemseewoche Presse GmbH, spiegelverkehrt. Ich schaue kurz darauf, um mich zu sammeln.

„Geht’s los?“, fragt mich die Gitti vom Empfang, ich nicke und starte durch.

Die Jolly steht mit dem Heck zur Hauswand, und ich muss zum Losfahren nicht wenden. Bei Sekunde fünf lande ich mit Powerslide auf der Hausbergstraße und biege nach ein paar Hundert Metern rechts ab. Weil ich in den Haarnadelkurven Richtung Panoramagaststätte in den Ersten runterschalte, schaffe ich die Strecke bis nach Hause unter viereinhalb Minuten. Trotz der sechshundert Höhenmeter.


Der Milchreis ist schon fertig, genau wie ich ihn mag: ohne Rosinen, aber mit einem Stück Zitronenschale. Die Mama bringt ihn mir in den Biergarten, wegen tipptopp Frühlingswetter – fast zu warm für die Jahreszeit und mit einem Stich ins Schwüle.

Nach dem Essen poliere ich der Jolly noch schnell ein paar tote Fliegen weg von dem grünen Streifen an der Seite. Und weil ich es heute einfach mal nicht eilig habe, bügle ich der Mama noch die Schürzen, zwei fürs Dirndl, zwei zum Bedienen. Beim Huberwirt wohnen ist für uns beide nämlich eine feine Sache. Die Mama hat es nicht weit zur Arbeit, und ich habe es nicht weit zur Mama. Danach mache mich auf den Weg zum See.

„Servus, Uwe!“, brülle ich aus dem Fenster und drehe im Kreisverkehr nach dem Ortsschild noch eine Runde mehr, vorbei an den drei Wegweisern nach Osten, Süden und Norden. Traunstein, Salzburg, Rosenheim. Da sieht man gleich, wo unser Geröllharting liegt, mitten im Bermudadreieck der Sommerfrische.

„Lucky, wohin geht die Reise?“, schreit der Mann mit der schwarzen Wollmütze und der orangefarbenen Latzhose zurück und winkt aus dem Blumenbeet in der Mitte vom Kreisel.

„In die Mittagspause.“

Der Uwe schaut kurz auf die Uhr und streckt den Daumen nach oben. „Respekt! Heute Abend dann bei mir, ja?“

Nach zwei weiteren Runden im Kreisverkehr habe ich mit unserem Gemeindediener geklärt, welchen Tatort wir uns später mit dem Highspeedinternet vom Uwe aus dem Netz holen wollen, und biege ab, die einzige Ausfahrt ohne Wegweiser. Es ist eigentlich ein schöner Tag, links von mir leuchten die Berge in der Sonne, silbern wie die Schultersterne von einem Polizeihauptkommissar. Rechter Hand ziehen sich die Felder grün und gelb bis zum Chiemsee, dazwischen immer mal wieder ein Bauernhof, seit dem Wochenende mit roten Geranien an den Balkonen.

Die Straße gabelt sich nach ein paar Minuten und führt zwischen ein paar dünnen Birken zum See hinunter. Ich fahre ein kurzes Stück am Ufer entlang und rolle mit der Jolly zum Wasser.

Mit einem Ratsch fährt der Fahrersitz in die hinterste Position, damit ich die Füße auf das Armaturenbrett legen kann. Ich klebe zwei extralange Zigarettenpapiere zu einem L zusammen und drücke beim Soundsystem der Jolly auf Play und Repeat. Die Bläser setzen ein. Weil man unmöglich den Eröffnungssong der Blues Brothers dreimal hintereinander hören kann, ohne Luftsaxophon zu spielen, will ich gerade zum Solo ansetzen. Aber leider bekomme ich Besuch.

„Servus, Steff“, sage ich und versuche etwas zu spät, den Joint nach unten zu halten.

„Lucky, was macht du denn hier?“

„Stress in der Arbeit.“ Ich drehe die Musik ein bisschen leiser.

„Ah. Sieht man gleich“, bemerkt der Steff.

„Wusste gar nicht, dass du noch hierher an den See kommst. Hast dich gut eingearbeitet?“ Direkt höflich klingt die Frage – für meine Verhältnisse. Also für das Verhältnis vom Bruckner Steff und mir. Der poliert erst einmal einen unsichtbaren Fleck an meinem Außenspiegel weg, bevor er antwortet.

„Na ja, weißt du, in München war schon mehr los bei der Polizei. Aber wenn die Babsi hier einen Job kriegt, war doch klar, dass ich mich nach Geröllharting versetzen lasse.“

„Hast du denn für heute schon frei?“

„Frei? Nein. Ja, doch. Ich, wir, äh, die Babsi hatte einen Arzttermin in Traunstein. Und danach wollt ich irgendwie an den See. Wie früher.“

Das Wort „Arzttermin“ sagt er so, dass ich auf seine Hand schauen muss, die immer noch auf dem Außenspiegel liegt, und auf den Ehering daran.

„Was ist denn mit der Babsi?“, frage ich und schaue wieder geradeaus. „Kann der Doktor Sprengel seine Sprechstundenhilfe nicht selber untersuchen?“

Weil – er hat schon recht, der Steff. Hier am See war früher unser Lieblingsplatz. Bis ich der Babsi nähergekommen bin. Und dann die Babsi dem Steff nähergekommen ist. Und der Steff in der Polizeischule genommen worden ist und ich nicht. Und dann keiner von uns mehr irgendwohin gegangen ist mit dem anderen.

„Eigentlich nicht. Sie ist ja auch gar nicht richtig krank.“ Ich sage nichts, und der Steff druckst ein bisschen herum. „Es ist nur so, also, wir kriegen ein Baby.“

Das haut bei mir ganz schön rein, und ich nehme schnell noch einen Zug. Und noch einen. Dann führe ich die Hand vor den Mund und schreie in ein unsichtbares Funkgerät.

„Achtung, Schnullerfahndung!“

Der Steff lacht nicht und meint, ich solle vorsichtig sein im Umgang mit Genussmitteln. Ich sage ihm maximal lässig, dass ich alles unter Kontrolle habe und sowieso erst einmal ein Schläfchen halten werde. Der Steff steigt in seinen Passat, ich stelle mir die Blues Brothers auf Nickerchen-Lautstärke und schließe die Augen.

Als ich wieder aufwache, ist es fast fünf. Über dem Hausberg ist der Himmel schwarz, und am Ufer entlang blinken die orangefarbenen Lichter der Sturmwarnung.

„Richtig unheilschwanger“, berichte ich der Jolly und hänge mich übers Lenkrad, um die dunklen Wolken besser sehen zu können.

Und auf einmal hebt sich meine Stimmung schlagartig, denn unheilschwanger, das ist gut.


2

Ich nehme mir vor, die Sache mit dem Herzstillstand später telefonisch zu regeln und mir zuerst das Waxing-Studio vorzunehmen. Die Jolly stelle ich auf dem Behindertenparkplatz direkt am Brunnen vor der Antoniussäule ab und mache mir erst einmal ein Bild der Lage. Der Valentino steht vor seiner Eisdiele, schaut in den Himmel und räumt dann den Mülleimer in Form einer hüfthohen Eiswaffel nach drinnen. Ich winke ihm zu, damit er weiß, dass ich später noch vorbeikomme.

Das Haus, in dem bis vor Kurzem die Landmetzgerei Moser war, steht gegenüber vom Valentino auf der anderen Seite vom Marktplatz. Die Gulaschsuppendosen sind aus der Auslage verschwunden, und die Scheibe ist neuerdings abgeklebt. Gmahde Wiesn, steht in großen Buchstaben auf der rosa Folie, und kleiner darunter: Waxing-Studio, Inhaberin: Maria Perez.

Ich beschließe, erst einmal in Ruhe alles von außen zu fotografieren. Weil mich aber links im Bild ein gelber Sonnenschirm stört, lasse ich die Kamera wieder sinken. Die Blonde, die gerade einen zweiten Schirm vom anderen wegrückt, damit eine bedruckte Plane dazwischen straff gespannt wird, habe ich noch nie hier gesehen.

„Tiere leiden auch in deiner Nähe. Initiative gegen Massentierhaltung“ steht auf dem Banner, und auf einer Stelltafel vor einem Bistrotisch hängt ein Poster mit ein paar federlosen Hühnern mit aufgerissenen Glupschaugen. Das hätte der alte Moser sicher nicht vor seiner Metzgerei geduldet wegen Umsatzrückgang bei der Geflügelwurst, was aber wegen der jungen Frau schade gewesen wäre. Sehr schade.

Das nächste Foto vom Waxing-Studio rutscht mir irgendwie nach links, und so sehe ich im Display, wie die Blonde auf mich zukommt, mit Klemmbrett und strahlendem Lächeln. Ihre Haare schweben um das Gesicht herum wie Zuckerwatte, und ihre Knie schauen unter einem absolut frühlingshaften Frühlingsrock heraus. Die will sicher mit mir reden. Aber mit der Angerer streiten ist eins, und mit so einer jungen Frau etwas zu tun zu haben ist etwas ganz anderes.

„Hast du einen Moment Zeit?“ Sie duzt mich gleich, ich dagegen habe eine ziemliche Ladehemmung und kann nur nicken. Sie spricht alle Wörter und Endungen schön deutlich aus, was sie aber sagt, kommt irgendwie nicht bei mir an. Das geht, zuhören, ohne zuzuhören. Ich schau nur auf die blonden Locken, die bei jedem Wort mitwippen, und als sie mir fünf Minuten später die Hand hinstreckt, weiß ich zwar immer noch nicht, wie sie heißt, bin aber Mitglied im Verein Tiere sind Familie e. V.


Im Waxing-Studio riecht es wie beim Huberwirt in der Weihnachtsbäckerei, wenn die Backbleche mit Bienenwachs eingelassen werden. Die Maria Perez ist eine kleine, dralle Person mit dunklen Kulleraugen, die mir gleich ein „Herzlich willkommen!“ entgegenzwitschert und total aus dem Häuschen ist, weil ich von der Presse bin.

„Schön geworden, nicht?“, flötet sie und führt mich herum. Es hat sich wirklich so ziemlich alles verändert. Nicht dass ich noch die Fleischtheke vom Moser erwartet habe, doch das Gmahde Wiesn sieht vor lauter Ambiente gar nicht mehr aus wie ein richtiger Laden. Hinter einer geschwungenen weißen Theke mit rosa Neonröhren biegt die Maria Perez mit mir nach hinten ab in ein diskretes Nirgendwo. Sie zieht einen Vorhang zurück und will mir die Behandlungskabine zeigen, aber für sechs Zeilen muss ich nun wirklich nicht zu sehr ins Detail gehen.

Die Perez erklärt mir trotzdem, dass sie eine echte brasilianische Depiladora ist, und als ich sie frage, was denn der Pfarrer dazu sagt, muss sie lachen und sagt, eine Depiladora, das ist eine Waxing-Expertin, und nur die Brasilianerinnen können das richtig, mit viel Schwung und wenig Schmerz.

„Und warum sprechen Sie so gut Deutsch, Frau Perez?“

„Ich war in São Paulo auf der deutschen Schule, weil das die beste in unserem Viertel war“, sagt sie und zeigt mir die kleine Küche mit einem Spülbecken und zwei Kochplatten, auf denen ein Topf steht. „Da ist das heiße Wachs drin“, erklärt sie mir und dass sie niemals das Rezept dafür hergeben würde, weil die heiße Pampe nicht auf der Haut kleben darf, an den Haaren aber schon.

„Und da hatten Sie einen bayerischen Lehrer, auf Ihrer deutschen Schule? Oder wem ist der Name Gmahde Wiesn eingefallen?“

Die Perez sagt: nein, alles ist auf ihrem Mist gewachsen, und führt mich nach hinten, und ich muss beim Hinterhergehen zwangsläufig auf ihre Rückseite in dem strammen Kittel starren, bei dem man an den kleinen Röllchen genau sieht, wo darunter die Unterwäsche anfängt und wo sie aufhört.

Das schaut ganz interessant aus. Meine Nervosität hält sich diesbezüglich aber in Grenzen, weil es seit der Tierschützerin bei den Frauen heute optisch nur noch bergab gehen kann. Ich nehme mir daher vor, zur erneuten Kontaktaufnahme noch einmal zu der Frau von Tiere sind Familie hinüberzuschlendern, und verlasse das Gmahde Wiesn, ohne eine weitere Frage gestellt zu haben.

Leider hat sich schon einer vorgedrängelt, denn am Infostand steht ein stämmiger Mann, zwei Köpfe größer als die Tierschützerin, die Schultern doppelt so breit. Er kommt bunt, aber ziemlich elegant daher, sein Gesicht jedoch kann ich nicht sehen, weil er mir den Rücken zudreht. Ich stehe kurz herum, während die beiden diskutieren, und schaue dann lieber beim Valentino vorbei, zum Abkühlen und für die Nerven.

Ein paar Minuten später hat mein Strohhalm die letzten Tropfen vom Bananenshake aus dem Glas geröchelt, und ich lege dem Valentino vier Euro auf die Theke.

„Grazie, Luigi“, sagt er, ohne mich anzusehen.

„Prego!“, entgegne ich, denn nach so vielen Jahren als Stammgast spreche ich natürlich so gut wie fließend Italienisch, und folge seinem Blick Richtung Tierschutzstand.

„Bella, eh?“

„Mhm“, mache ich. „Kennst du sie?“

„No“, schüttelt der Eisdielenbesitzer den Kopf und küsst die gespitzten Finger seiner linken Hand. „Wohnt hier ganz neu, in oberste Stock. Ist neue ragazza, bellissima!“

Anscheinend leistet die neue ragazza volle Überzeugungsarbeit, denn sie diskutiert immer noch mit dem Eleganten.

„Und ihn?“

„Kenne ich nicht. Aber Hose hellblau, Sakko gelb? Mamma mia. Ist Mann oder Wellensittich?“

Leider ruft ausgerechnet jetzt der Chef an und will mich wegen einer dringenden Angelegenheit bei der Abendkonferenz dabeihaben, obwohl ich finde, dass ich mit dem Waxing-Studio und dem wiederauferstandenen Herzstillstand schon genug gute Nachrichten auf dem Buckel habe. Ich nehme mir einmal Himbeervanille mit auf den Weg und gehe zur Jolly zurück. In der Luft steht so eine Elektrizität, und als ich mich noch einmal nach der Tierschützerin und dem Typen mit dem gelben Sakko umdrehe, stellt es mir die Haare auf, als würde ich in Plastikschlappen über einen Polyesterteppich laufen.


3

Im großen Konferenzzimmer der Chiemseewoche sitzt schon die Redaktion zusammen und wartet auf mich. Die Gitti hat mir sogar einen Kaffee hingestellt, vor den leeren Stuhl rechts vom Chef. Ich nehme Platz und freue mich direkt, weil da sonst immer nur die Angerer sitzen darf.

Der Chef macht eine Pause, um mir beim Hinsetzen zuzusehen. Ich mache eine Handbewegung, dass er ruhig weitersprechen darf, so ein Aufheben muss er jetzt auch wieder nicht machen. Macht er aber. Er streckt sogar die Hand aus, um mir höchstpersönlich die Kaffeetasse wieder wegzunehmen, und sagt: „Der Platz ist nicht für Sie, sondern für die Frau Bürgermeister!“

Als ich das höre, schaue ich ganz automatisch auf das Foto, das neben dem Geröllhartinger Stadtplan an der Wand hängt. Es zeigt eine Frau, Typ eiserne Lady, im Lodenkostüm und mit einer Nase, die aus dem Gesicht heraussticht, als würde sie einen Bus früher erwischen wollen. Bevor ich fragen kann, was unsere Bürgermeisterin bei der Themenkonferenz einer unabhängigen Regionalzeitung zu suchen hat, rauscht sie auch schon herein, der Ramsauer, Geröllhartinger Pressesprecher und ihre rechte Hand, hinterher, und beide stellen sich direkt hinter mich.

Jetzt kann ich gar nicht mehr aufstehen, selbst wenn ich wollte, obwohl mich der Chef anschaut, als würde er mich am liebsten in seinen Kaffee rühren.

„Meine Herren, die Damen, ich gehe gleich einmal in medias res.“

Die Frau Bürgermeister klappt die Mappe auf, die ihr der Pressefuzzi aus dem Rathaus hinhält.

„In Zusammenarbeit mit der Polizei Oberbayern und dem Statistischen Bundesamt verleiht …“

Ich drehe mich um, weil mich was im Nacken kitzelt. Vor meinen Augen baumelt das Charivari, das die Frau Bürgermeister sich über den Trachtenrock geschnallt hat. In der Mitte hängt, in Silber gefasst, der Unterkiefer eines kleinen Raubtiers. Ich drehe mich schnell wieder nach vorne und höre, wie ihre Stimme nach oben geht und verkündet: „… das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Tourismus unserer Marktstadt Geröllharting den Titel: Der sicherste Ort Oberbayerns!“

Kurze Stille, dann stürmischer Beifall von allen Seiten. Der Ramsauer kämmt sich mit der Hand die Haare nach vorne, die ihm der liebe Gott noch am Kopf gelassen hat, und darf den Rest erzählen. „Keine Diebstähle, keine Einbrüche, keine Trickbetrüger. Geröllharting ist die Nummer eins in puncto Bürgerwohl!“

In drei Wochen, sagt er und gibt in der Stirnmitte noch einmal extra Druck auf die Strähnen, wird es bereits so weit sein und unser schöner Ort eine Urkunde erhalten in maximal festlichem Rahmen.

„Großartig!“, ruft der Chef. „Da ist natürlich das Thema mit drin, dass wir das in unserer Heimatpresse ganz groß aufhängen.“

„Ganz wunderbare Idee!“ Die Frau Bürgermeister legt mir die Hand auf die Schulter. „Die Walburga und der Wiggerl machen die Berichterstattung, ausgemacht. Die offizielle Verleihung der Urkunde findet in circa drei Wochen am 18. Mai in einem Festzelt auf dem Marktplatz statt.“

Eigentlich darf nur meine Mama Wiggerl zu mir sagen, aber der Chef gibt mir einen Tritt unter dem Tisch, und ich beschließe, mich zu beschweren, wenn die Frau Bürgermeister weg ist.

„Wie kann es sein, dass ich von diesem Preis noch nie gehört habe?“, frage ich stattdessen.

„Weil er zum ersten Mal verliehen wird.“

„Und warum wird er schon so bald verliehen?“, fragt jetzt die Angerer. „Wir könnten doch sonst den ganzen Sommer darauf hinschreiben!“

„Freuen Sie sich lieber darüber, dann greift das in der Hochsaison noch für den Fremdenverkehr. Das ist doch wunderbar. Ganz gleich, wo man heutzutage hinfährt, fliegt einem etwas um die Ohren. Das Böse ist immer und überall – nur bei uns in Geröllharting nicht!“

Leider bin ich mir nicht so sicher, was so eine Auszeichnung für mich und meinen Berufsstand bedeutet, und als die Konferenz vorbei ist, klatsche ich nicht wie die anderen. Ich bleibe lieber noch eine Weile sitzen und ziehe mir die morgige Ausgabe vom Stapel in der Mitte des Konferenztisches her. „Die Maikäfer sind zurück“ steht als Schlagzeile direkt unter den blauen Buchstaben der Chiemseewoche, und natürlich ist schon wieder das Foto von der Angerer daneben. Erst auf der dritten Seite finde ich einen Artikel von mir.

Nur ein Maßkrug weniger

Aus Sicht der Polizei war das diesjährige Frühlingsfest wieder eine sehr gelungene Veranstaltung. „Die gute Sicherheitslage der vergangenen Jahre konnte auch heuer wieder fortgesetzt werden“, so Einsatzleiter Stefan Bruckner. Die meisten Besucher beherzigten die Präventionshinweise der Polizei und hielten ihre Siebensachen zusammen. Auch das Phänomen Maßkrugdiebstahl verliert weiter an Bedeutung, es musste nur ein Fall aufgenommen werden. LL


Nichts als positive Bilanzen also in puncto Verbrechensstatistik, und das werden wir jetzt bald auch noch amtlich haben. Und so hänge ich meinen düsteren Gedanken nach, reibe mir den Bauch, weil es mich in der Nabelgegend so zwickt, und trinke den Kaffee von der Frau Bürgermeister aus.


Als das Zwicken langsam unangenehm wird, gehe ich eine Tür weiter, um Druck abzulassen. Der Chef steht am Pissoir und lässt gemütlich laufen. Er wirft mir einen kurzen Blick zu.

„Warum sind Sie eigentlich in so einer desolaten Stimmung, Lämmermeier?“, fragt er mich und sieht wieder nach vorne.

„Da fragen Sie mich? Ich war heute in einem Waxing-Studio, als Polizeireporter! Und jetzt werden wir auch noch der Sicherste Ort Oberbayerns.“

„Ich würde sagen, da ist das Thema mit drin, dass ein guter Journalist aus allem eine gute Story machen kann“, sinniert der Chef und betrachtet weiter die lindgrün gekachelte Wand vor ihm. „Wenn Ihnen unsere Themen nicht gefallen, dann schauen Sie sich halt woanders um. Zeitungen gibt es ja genug. Wobei Sie keine journalistische Ausbildung genossen haben, da könnte es schon schwer werden, nicht wahr? Aber hier bei der Chiemseewoche, Lämmermeier, da brauche ich Sie in Zukunft eher bei der Frau Angerer in der Abteilung. Basta. Was nutzt Ihnen ein eigenes Ressort, wenn Sie darin nichts zu tun haben?“

„Das sagen Sie jetzt, Chef!“, rufe ich. „Aber mich zwickt es überall. Ich weiß einfach, dass bald etwas passieren wird, bei dem Sie einen Polizeireporter brauchen können. Ich habe das sozusagen im Urin.“

„Im Urin, soso. Bilden Sie sich nichts ein, Lämmermeier, das ist der viele Kaffee.“ Der Chef schüttelt ab und zieht den Reißverschluss mit einem energischen Ruck hoch.

„Wissen Sie, ich habe Sie damals angestellt, weil ich Ihre Frau Mutter sehr schätze. Und die hat zu mir gesagt, wenn ich Polizeireporter in Ihren Vertrag schreibe, dann kommen Sie eher darüber hinweg, dass es mit dem Gesetzeshüter nichts geworden ist. Aber das war’s auch schon mit der Existenzberechtigung Ihrer Arbeitsstelle. Daher arbeiten Sie entweder ab sofort Hand in Hand mit der Frau Angerer zusammen und beweisen mir, dass Sie zu einer Regionalzeitung im Sichersten Ort Oberbayerns passen. Oder ich werfe Sie hinaus. Und Sie können schauen, wie Sie das dann Ihrer Mutter erklären. So einfach ist das.“

Und dann knallt er die Tür zu, und ich zucke zusammen und fabriziere eine Riesensauerei an der Wand über dem Pissbecken.

Die Wolken hängen immer noch schwefelgelb und schwarz in den Bergen, und auf dem Weg nach Hause haut es ein Gewitter vom Himmel, dass die Blütenblätter von den Kastanien nur so durch die Luft fliegen. Ich parke die Jolly daher lieber nicht vor dem Biergarten, sondern auf der anderen Straßenseite. Der Uwe schickt mir eine SMS, wo ich bleibe, aber ich schalte das Handy aus und werfe mich aufs Bett, ohne zu antworten.


4

Am nächsten Morgen steht die Jolly blitzblank da, von der Frühsonne getrocknet, und ich kann direkt losfahren. Das ist allerdings das Beste an meinem Start in diesen Dienstag, denn in der Redaktionskonferenz überkommt mich das ganz große Gähnen, als meine neue Chefin mich begeistert zutextet.

„Wie schön, dass Sie jetzt offiziell bei uns in der Abteilung sind. Als Erstes, hab ich mir gedacht, übernehmen Sie für unsere Rubrik ›Natur des Jahres‹ den Artikel über die Kleine Moosjungfer! Klingt doch hübsch, nicht? Sie ist, falls Sie das nicht wissen, zur Libelle des Jahres gewählt worden.“

Während die Angerer mit mir redet, beobachte ich durchs Fenster, wie unser Praktikant auf seinem Mofa in den Hof gefahren kommt. Zwischen der Jolly und dem VW-Bus der Angerer schlingert der Karl kurz, als ob ihn etwas erschreckt hätte.

„Herr Lämmermeier, haben Sie mich verstanden?“

Der Käsner Karl kriegt kaum den Verschluss seines Helms auf, so wie er daran herumzerrt. Und ich überlege, warum ein so ein gemütlicher Typ wie der Karl sein Mofa mitten im Hof aufbockt und Richtung Redaktion rennt. Vielleicht kann ich der Angerer gleich die Kleine Moosjungfer vor die Füße werfen, weil endlich etwas Schlimmes passiert ist? Tatsächlich stürzt der Karl direkt in den Konferenzraum. Er sieht sich kurz um, entdeckt mich und schreit: „Herr Lämmermeier, haben Sie Ihr Auto schon gesehen?“

„Logisch“, meine ich leicht verwirrt und zeige auf die Jolly, die wie immer mit dem Heck zur Druckerei auf ihrem Parkplatz steht, bereit zum Einsatz. „Ich bin doch vorhin hierhergefahren.“

„Aber haben Sie auch die Beifahrerseite gesehen?“, keucht der Karl, und das Entsetzen steht ihm ins Gesicht geschrieben.

Keine Minute später stehen der Chef, die Angerer, der Karl und ich vor der Jolly. Ich muss mich auf der Motorhaube abstützen, und der Chef legt mir mitfühlend die Hand auf den rechten Arm.

„Das wird es doch nicht gewesen sein, was Sie im Urin gehabt haben?“

Denn vom grünen Streifen an der Beifahrerseite der Jolly ist nichts mehr zu sehen. Auf rotem Hintergrund hat jemand einen unregelmäßigen schwarzen Kreis gesprüht und das ganze Kunstwerk dann mit einem großen X durchgestrichen. Ich schlage die Hände vors Gesicht.

„Was ist passiert?“, fragt die Gitti, weil sie immer ein bisschen braucht, bis sie hinterhergestöckelt ist. Ich nehme die Hände wieder runter. Das Graffiti ist immer noch da.

„Oioioi“, quietscht die Gitti. „Heiliger Antonius, hilf!“


Über die sechsundsechzig Sekunden persönliche Bestzeit bis zum Marktplatz kann ich mich unter diesen Umständen nicht freuen. Ich mache mich sofort auf den Weg zu dem einstöckigen Haus in der Kirchgasse, das von den Dachbalken bis zum Kellerschacht mit verblichener Bauernmalerei tätowiert ist: unsere Polizeiwache.

„Ich muss eine Anzeige aufgeben!“, rufe ich der Bild-Zeitung zu, die mir entgegenschaut.

Der Steff macht keine Anstalten, sich von seinem dunkelbraunen Drehstuhl zu erheben, sondern gibt nur ein schmatzendes Geräusch von sich, als er sich mit der Zunge am Eckzahn herumsaugt.

„Schon. Aber ich bin allein auf der Wache“, meint er dann und saugt weiter. Muss ein ziemlich flachsiger Speck sein, den er da auf seiner Brettljause vor sich stehen hat. „Der Chef und die Karin sind beim Blitzermarathon auf der B10. Wenn’s dir so pressiert, dann musst du nach Rosenheim fahren, da haben sie mehr Beamte.“

Ich halte ihm trotzdem das Handyfoto von der armen Jolly hin und meine, er muss sofort eine Großfahndung nach dem Täter in die Wege leiten. Der Steff schaut eine Weile auf seine gefalteten Hände. Danach steht er auf und verschwindet im Büro mit dem Türschild Polizeihauptkommissar Alfons Döblinger. Dienststellenleitung.


„Hör zu, Lucky, der Chef findet das persönlich auch ganz schlimm, was mit deinem Auto passiert ist“, sagt der Steff, als er wieder herauskommt. „Aber weißt du, was er mich noch gefragt hat? An was du gerade schreibst!“

„An einem Herzstillstand, einem wiederauferstandenen. Und an der Libelle des Jahres.“

„Aha. Und da bist du nicht zufällig noch auf der Suche nach etwas, was ein bisschen krimineller klingt?“, fragt mich der Steff, zieht seine Uniformjacke aus und pflanzt sich wieder auf seinen Stuhl.

„Echt jetzt, Steff, ich kann auch gleich direkt bei der Staatsanwaltschaft anrufen und …“

Aber unser Geröllhartinger Ordnungshüter unterbricht mich. „Zum Thema Staatsanwaltschaft kann ich nur sagen, dass ich dir von der Frau Zirngibl ausrichten soll, dass sie dich niemals wieder zum Doktor Kastner durchstellen wird. Sie hat gesagt, seitdem du so einen Aufstand gemacht hast wegen den zwei Euro, die angeblich aus dem Antoniusbrunnen getaucht worden sind, wird dich keiner mehr ernst nehmen.“

Ich sehe mir den Steff an und überlege, ob ich ihm glauben soll. Und rufe zum Faktencheck gleich mal in Rosenheim an.

„Staatsanwaltschaft Rosenheim, Zirngibl.“

„Den Herrn Doktor Kastner müsste ich sprechen. Es geht um einen Fall von Vandalismus.“

„Wen darf ich melden?“

„Chiemseewoche, Lämmermeier.“

„Hach“, sagt die Zirngibl. „Sie sind das. Da haben Sie leider Pech. Obwohl Sie sicher wieder ein rechtes Kapitalverbrechen beobachtet haben, gell. Aber gerade ist er zur Tür heraus, unser Herr Doktor Kastner. Und seinen Mantel hat er auch dabeigehabt. Der kommt heute nicht mehr rein, das kann ich Ihnen gleich sagen.“

Als ich auflege, grinst der Steff, als hätte er eines von diesen Internetfilmchen gesehen, bei denen der Pfarrer bei der Trauung rücklings in den Swimmingpool fällt.

„Ich sag’s jetzt einfach noch einmal, Lucky, wir werden die Sache weiter im Auge behalten, aber sehen momentan keinen erhöhten Handlungsbedarf.“

Ich drehe mich vor der Tür noch einmal um und rufe in die Polizeistation hinein: „Wenn ich hier sitzen würde, würde hier nicht so ein Schlendrian herrschen!“

„Ist schon recht, Lucky. Wenn’s dich halt nur genommen hätten bei der Polizei“, nickt der Steff und drückt auf den Summer, damit ich die Wache verlassen kann.

„Grüß Gott, die Herren“, sagt eine tiefe Stimme am Eingang. Sie gehört ganz unverkennbar einem groß gewachsenen Herrn im dunklen Anzug und weißem Kragen.

„Herr Pfarrer!“ Der Steff hebt auf einmal doch den Hintern vom Stuhl. „Was kann ich für Sie tun?“

„Ich will mich nicht vordrängeln“, meint unser Hochwürden. „Der Ludwig war zuerst da. Was ist denn passiert?“

Ich schwenke mein Handy. „Jemand hat mein Auto mit einem Graffiti verziert!“

„Wie bitte?“, fragt der Herr Pfarrer. „Meins auch!“

Unser Herr Pfarrer hat Furchen im Gesicht wie ein alter Hackstock, der vor einem Schuppen in der Sonne steht, aber seine Beine sind so schnell wie die von einem jungen Haflinger. Er ist als Erster bei den beiden Autos.

„Das ist der gleiche Täter, gleiches Motiv, eindeutig“, sage ich, weil der priesterliche Kleinwagen nicht besser aussieht als die arme Jolly. „Aber wer tut so etwas, Hochwürden? Und vor allem – was soll das darstellen?“

„Das war sicher nur ein Dummejungenstreich.“

„Ein Dummejungenstreich?“

Ich weiß nicht, ob das die richtige Bezeichnung ist für etwas, was mir so nahegeht.

„Tststs“, macht der Steff, nachdem er um die beiden beschmierten Autos herumspaziert ist. „Da kann der Herr Pfarrer direkt froh, sein, dass er so ein Hustenguadl fährt, auf dem hat der Vandale nicht so viel Platz gehabt. Da schreib ich jetzt erst einmal ein Protokoll.“

„Gibt’s nichts Dringenderes zu tun? Sogar ich weiß, wo bei euch in der Wache der Spusi-Koffer steht.“

Der Steff atmet so tief ein, dass die Knöpfe sein beiges Hemd gerade noch zusammenhalten, zieht sich einen Schritt Richtung Antoniusbrunnen zurück und winkt mich zu sich.

„Lucky, was jetzt passiert, entscheide schon noch ich. Und ich schreib jetzt erst einmal ein Protokoll. Und dann wird man schon sehen.“

„Aber was willst du denn da noch sehen? Das ist Körperverletzung!“

Das weiß ich jetzt selber, dass das nicht stimmt, aber es rutscht mir so heraus, weil mir die Jolly einfach so nahesteht. Wie eine Lebensgefährtin, sozusagen.

„Vielleicht gibt es irgendwo noch ähnliche Fälle.“

„Nein, bisher bist nur du betroffen und der Herr Pfarrer. Und weißt du, was interessant ist?“

Der Steff kommt mir so nahe, dass ich riechen kann, dass er wieder mit dem Rauchen angefangen hat.

„Das letzte Mal, als was vom Herrn Pfarrer angesprüht worden ist, war das die Friedhofsmauer!“

Es ist ziemlich unfair, dass der Steff wieder mit der alten Geschichte anfängt. Saublöd, wenn Polizeireporter und Polizist sich zu gut von früher kennen.

„Damals ist keine Anzeige erhoben worden. Da waren wir sechzehn, und du weißt auch, dass ich mich nicht daran erinnern kann.“

„Weil du nach einem Bier schon so blau warst wie der Chiemsee im August. Jedenfalls, bis du gereihert hast wie ein Wasserfall“, grinst der Steff. „Zeugen gab’s ja genug. Die haben alle gestaunt, dass ausgerechnet du so gut nackerte Weiber malen kannst. Vielleicht überlegst du dir, ob du das heute Nacht nicht selber warst, nur damit du endlich was zum Schreiben hast!“

Der Steff sagt das mit sehr fester Stimme. Aber als ich nach ein paar Sekunden immer noch nichts erwidert habe und nach ein paar weiteren immer noch nichts, blinzelt er doch ein bisschen. Als der Herr Pfarrer näher kommt und beschwörend seine Hände hebt, weiß ich, dass ich es geschafft habe, maximale Mordlust in meinen Blick zu legen.


5

Nach diesem Vorfall sehe ich mich nicht mehr in der Lage, mich mit der Kleinen Moosjungfer zu beschäftigen, verbringe den restlichen Tag am See und fahre dann direkt heim zum Huberwirt.

Am Tresen versenkt die Mama gerade eine halbe Zitronenscheibe in einem frisch gezapften Weißbier und stellt es dem Ramsauer hin.

„Mensch, Rosi, jetzt muss dein Lucky sich auch endlich eine Lederhose zulegen, für die große Party zur Verleihung!“, ruft ihr der Ramsauer über den Tisch zu und macht mir auf der Bank Platz. „Was sagt dein Sohn eigentlich dazu, dass wir im Sichersten Ort Oberbayerns leben?“

Die Frage kommt mir gerade recht, und ich frage, ob ich mit der besprühten Jolly in die Hausbergstube fahren soll oder sie mir auch so endlich glauben, dass das Böse immer und überall ist. „Da ist jetzt das Thema mit drin, Lämmermeier, dass wir natürlich Ihre Aufregung verstehen“, meint der Chef, der auch am Stammtisch sitzt und mit seinem Bierdeckel spielt. „Aber es macht keinen Sinn, deshalb jetzt den guten Ruf unseres Ortes zu besudeln. Sie wissen ja noch nicht einmal eindeutig, ob Ihr Auto auch in Geröllharting beschmiert worden ist. Das kann ja auch außerhalb des Landkreises passiert sein.“

„Ich habe es doch die ganze Nacht nicht wegbewegt!“

„Und dafür haben Sie Zeugen? Denn da ist jetzt das Thema mit drin, Lämmermeier, dass Sie öfter mal irgendwohin fahren und auch eine Weile brauchen, bis Sie wieder da sind.“

Er trinkt in aller Ruhe einen Schluck Bier.

„Ich würde den Vandalismus an Ihrer Stelle nicht zu sehr an die große Glocke hängen, denn es ist schon so, dass Sie in Sachen Graffiti durchaus eine Vergangenheit haben.“

„Ich würde niemals mein eigenes Auto beschädigen, das habe ich schon dem Herrn Bruckner gesagt!“

„Ist ja gut, ich will Ihnen keine Sabotage unterstellen, Lämmermeier. Aber jetzt beruhigen Sie sich erst einmal. Und Ihr Artikel zur Libelle des Jahres, der steht ja auch noch aus. Oder wollen Sie in Ihrer neuen Abteilung gleich mal einen Fehlstart hinlegen?“

Auf diese Frage hin reicht es mir, ich proste in die Runde und genehmige mir einen Schluck und gleich noch einen. Das Weißbier vom Ramsauer schmeckt erstklassig, und ich winke der Mama, sie soll mir ein eigenes bringen. Weil sie das nicht tut, steh ich auf und zapfe mir selber eins. Es rinnt mir durch die Kehle wie Wasser einen Gebirgsbach. Nach dem ersten Weißbier informiere ich den Chef darüber, dass in der Sache Sicherster Ort Oberbayerns das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Nach dem nächsten Bier muss ich mir schon die Hand vor den Mund halten, trotzdem sage ich allen, dass ich zwei große Allergien habe, und die erste wäre die Abteilung Garten & Dorfleben und die zweite das Tragen von Lederhosen. Dann spricht die Mama ein Machtwort und schickt mich ins Bett.

„Kinder ohne Ehe und Ehe ohne Kinder, da ist nicht viel Freud dahinter!“, gibt der Ramsauer seinen Senf dazu, und es ist ihm völlig wurscht, dass ich ihn oben auf der Treppe noch hören kann. Auch die Mama redet nicht unbedingt leise.

„Manchmal weiß ich nicht, was ich mit einem Buben machen soll, der kein Bier verträgt. Die Hebamme hat mich schon gewarnt. Rosi, hat sie damals gesagt, wenn das Kind heut noch kommt, wo der Mond im Zwilling steht, das gibt Probleme.“

„Hättest halt den Erzeuger von deinem Ludwig damals nicht in dein Zimmer gelassen.“ Anscheinend hat sich der Huberwirt jetzt auch noch mit an den Tisch gesetzt. „Aber Rosi, was soll man sagen, bist ja selber gestraft genug.“

Und dann klicken sie ihre Biergläser aneinander, während ich Gas gebe, um es rechtzeitig aufs Häusl zu schaffen.

Als mir nicht mehr ganz so schlecht ist, gehe ich zurück auf mein Zimmer und wasche mir das Gesicht mit kaltem Wasser. Wenn mein Vater dem Kerl ähnlich war, der mir aus dem Alibert entgegenschaut, hat er nicht nur eine Bierallergie gehabt, sondern muss auch ein ziemlicher Spargeltarzan gewesen sein. Ich strecke meinem Spiegelbild den Mittelfinger entgegen und hau mich direkt in die Federn.


Am nächsten Morgen fühle ich mich wie ein Sofakissen, das die Mama mit der Handkante in Form gebracht hat. Trotzdem machen sich die Jolly und ich sofort auf den Weg zum Marktplatz. Ermittlungen kennen schließlich keinen Feiertag.

Kein Mensch ist zu sehen, so früh am 1. Mai. Weil ich aber weiß, dass der Herr Pfarrer immer schon um halb neun in der Kirche ist, finde ich sein Auto in der Kirchgasse Ecke Ganghofer. Ich gehe vor der hochwürdigen Reisschüssel in die Knie und hebe mit der Rasierklinge vorsichtig ein Stück roter Farbe vom Graffiti ab.

„Servus, Lucky! Was wird das, wenn’s fertig ist?“

Mich reißt es wie mit einem kapitalen Ischias, als ein Streifenwagen langsam an mir vorbeirollt. Der Steff hängt aus dem Fahrerfenster.

„Spinnst du?“, schreie ich ihn an. „Mich so erschrecken! Ich hätt mich sonst wie schneiden können!“

„Ich frage mich nur, was du mit dem Auto vom Herrn Pfarrer machst?“, wiederholt der Steff und steigt aus.

„Es ist nicht das, wonach es aussieht.“ Ich richte mich auf.

„Natürlich nicht. Darf ich trotzdem mal in dein Auto schauen?“

„Auf keinen Fall!“, erwidere ich, aber der Steff hat schon den Kofferraumdeckel von der Jolly in den Polizistenfingern.

„Ja, leck“, sagt er, „ein Karton mit Spraydosen. Gehören die dir?“

„Freilich. Hab ich gestern im Hagebau geholt zwecks Farbvergleich. Weil ich wissen will, ob die Farbe vom Graffiti aus unserem Baumarkt stammt. Spurensicherung, verstehst du?“

„Aha“, sagt der Steff.

„Aha“, sagt auch der Herr Pfarrer, stellt sich neben den Steff und sieht mich nachdenklich an.


Ich sag dem Steff, er soll aufhören Unschuldige zu verdächtigen, sondern sich lieber um Bürger kümmern, die ein Problem haben. So wie ich.

Oder wie die Frau, die gerade barfuß und im weißen Kittel auf dem Marktplatz auftaucht.

„Ajuda! Ajuda!“, schreit sie in einer solchen Stimmlage, dass Polizist und Pfarrer sich sofort umdrehen und im Schweinsgalopp zu ihr laufen. Mein erster Gedanke ist natürlich, dass hier ein weiterer Fall von Autovandalismus vorliegt. Aber als alle zusammen im Gmahde Wiesn verschwinden, fällt bei mir der Groschen, dass es die Depiladora ist, die da gerade um Hilfe gerufen hat.

Ich hole den Steff ein, als er den pinken Vorhang der Behandlungskabine aufzieht.

„Stabile Seitenlage!“, schreit er direkt in mein Ohr, weil ich quasi an seinem Gesicht klebe, um ihm über die Schulter zu spähen.

„Nein, dafür ist es zu spät“, höre ich den Herrn Pfarrer keuchen. „Kein Puls, keine Atmung.“

Daraufhin zieht der Steff sein Handy aus der Gürteltasche und macht kehrt. Ich habe freien Blick auf das, was sich da in der Behandlungskabine abspielt.

Auf dem Boden vor der Edelstahlliege liegt eine große nackte Puppe, wie sie beim Gaissmayer im Schaufenster herumstehen, wenn er von Sommer- auf Wintertrachten umstellt. Weil ich mich frage, warum der Herr Pfarrer bei einer Schaufensterfigur eine Herzdruckmassage beginnt, drücke ich den Lichtschalter rechts von mir. Eine Neonröhre flackert auf, und ich verstehe, warum das männliche Individuum auf dem Boden aussieht wie aus Plastik. Sein Körper ist nämlich absolut glatt. An Brust, Beinen, Körpermitte – die im Moment nicht vitaler aussieht als ein Beilagensalat vom Huberwirt – flimmert kein einziges Körperhaar. Dafür ist die Haut dort mit winzigen roten Punkten überzogen, kaum zu sehen, die tiefen Kratzer an den Oberarmen dafür umso mehr. Eine Schaufensterfigur mit Lackschaden.


„Ist der Mann hier Kunde?“

Niemand antwortet mir, obwohl die Maria Perez neben mir steht, die gespreizten Finger vors Gesicht geschlagen.

„Und warum sieht er aus, als wäre er in den Himbeeren gewesen?“

Der Herr Pfarrer zieht dem Nackten den Unterkiefer nach unten zwecks Beatmung, und in dem Moment, als er sich über das reglose Gesicht beugt, öffnen sich die Augen darin. Und bleiben offen stehen.

Die Perez macht ein Geräusch wie der Attila, wenn man zu fest an der Leine zieht, legt eine Hand auf den Bauch, die andere an den Mund und stürzt aus der Behandlungskabine.

„Eins, zwei, eins, zwei …“, pumpt und zählt unser Pfarrer weiter, und ich finde, dass Hochwürden das ganz hervorragend macht. Allerdings pfuscht er seinem Vorgesetzten damit eindeutig ins Handwerk. Denn als ich meine Hand auf das glatte Männerbein lege, fühlt es sich zwar noch warm an, aber es kriecht mir ein Gefühl den Arm hoch, als würde mir jemand mit einer kalten Stahlspitze an den Knochen entlangfahren.

Im selben Moment löst unser Pfarrer seine Hände und schlägt ein Kreuz.

„Ich fürchte, Ludwig“, meint er ziemlich außer Atem, „für den Herrn Ammetsbichler können wir auf dieser Welt nichts mehr tun.“

Der kalte Schauer kriecht mir in die Schulter, von der Halswirbelsäule in den Kopf hinein und greift mir als eisige Klammer von Ohr zu Ohr. Ich stecke meine Hand schnell in die warme Hosentasche und sehe den Herrn Pfarrer an.

„Da wird einem ganz kalt, gell?“, meint er.

„Ja“, sage ich und muss schlucken.

„Wenn der Tod ins Zimmer tritt, frieren auch die, die nur danebenstehen.“

In dem leblosen Gesicht am Boden fallen die Wangen ein, als würde jemand das Fleisch abtragen. Die Lippen sind so dunkel angelaufen, dass der klaffende Mund noch tiefer aussieht. Ich massiere automatisch meine Oberarme, um mich zu wärmen.

Ja, der Tod ist da.

Und zwar ziemlich plötzlich.

Vor meinem inneren Auge taucht eine Schlagzeile auf, noch etwas unscharf.

„Sie wissen, wer das ist?“, frage ich leise den Herrn Pfarrer.

„Aber ja. Dieser arme Sünder ist der Mann von der Ammetsbichler Liesl. Harald Ammetsbichler. Ich habe ihn das letzte Mal gesehen, als ich seine Kinder getauft habe. Und das ist jetzt sicher fünf Jahre her.“

„Aber Herr Pfarrer, wie kann einer so plötzlich sterben?“

Statt einer Antwort beginnt der Herr Pfarrer zu beten.

„Nachlass, Nachlass, Nachlass aller Sünde schenke dir Gott, der Allmächtige, Amen. Dein erbarme sich Gott, der Allmächtige, dir vergebe er alle deine Sünden!“

Ich frage mich, ob er bei jedem Totengebet einen solchen Nachdruck auf den Sündennachlass legt. Oder ob da vielleicht mit inbegriffen ist, dass der Verstorbene ein paar Hobbys hatte, die ein paar mehr Vaterunser an der Himmelspforte erfordern.

Auch im Sucher sieht der Ammetsbichler außerordentlich tot aus, und ich fotografiere hinter dem Rücken vom Herrn Pfarrer mit dem Handy das Zimmer: die Leiche, die blank polierte Liege und den Hocker, auf dem eine hellblaue Hose mit goldener Gürtelschnalle und ein gelbes Sakko liegen, ordentlich übereinandergelegt.

Und auf einmal weiß ich: Ich habe diesen Mann noch am Montag auf dem Marktplatz gesehen.

Und zwar am Tierschutzstand.

Und da hat er nicht den Eindruck gemacht, als würde er die Woche nicht überleben.

Heidi Hohner

Über Heidi Hohner

Biografie

Heidi Hohner musste als Chefredakteurin von MTV feststellen, dass Stars, Glamour und 70-Stunden-Wochen auf Dauer nicht selig machen. Sie kehrte reumütig in die oberbayerische Heimat zurück, fing noch einmal ganz von vorne an und lebt inzwischen mit ihrem Mann und drei kleinen Söhnen auf der...

Pressestimmen
Passauer Neue Presse

„›Schluchtenscheißer‹ unterhält mit viel Wortwitz und Humor, und das Rätsel um den Mörder bleibt spannend bis zum Schluss.“

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