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Blick ins Buch
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LiES. Das Buch

Literatur in Einfacher Sprache

„Wie man sich in der Auswahl der Mittel und literarischen Techniken beschränken und trotzdem - oder vielleicht auch gerade deswegen - vielseitig und überraschend schreiben kann, zeigt dieses Buch.“ - Offenbach Post

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LiES. Das Buch — Inhalt

Literatur für ganz Viele

Ein wichtiger Vorstoß: Das erste Buch mit literarischen Geschichten in Einfacher Sprache

Gar nicht so leicht, es einfach zu machen. Literatur muss nicht kompliziert, verrätselt oder wortgewaltig sein, um ihre Wirkung zu entfalten. Wie man sich in der Wahl der Mittel beschränken und doch überraschend vielseitig, vielschichtig und abwechslungsreich sein kann, zeigen diese fünfzehn Geschichten. Entstanden unter dem Eindruck, dass die zeitgenössische Literatur mittlerweile große Kreise kaum noch erreicht, hat Hauke Hückstädt ausgezeichnete Schriftstellerinnen und Schriftsteller eingeladen, einfach zu schreiben und vorzulesen. Als Summe erfolgreicher Veranstaltungen präsentiert er diese Geschichtensammlung, die sich allen und für alles öffnet. Ein abenteuerliches Leseerlebnis!

Fünzehn Geschichten in Einfacher Sprache von:

Henning Ahrens, Mirko Bonné, Nora Bossong, Arno Geiger, Olga Grjasnowa, Judith Hermann, Anna Kim, Kristof Magnusson, Jens Mühling, Maruan Paschen, Ulrike Almut Sandig, Julia Schoch, Alissa Walser

€ 20,00 [D], € 20,60 [A]
Erschienen am 16.03.2020
Herausgegeben von: Hauke Hückstädt
288 Seiten, Hardcover
EAN 978-3-492-07032-4
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€ 12,99 [D], € 12,99 [A]
Erschienen am 16.03.2020
Herausgegeben von: Hauke Hückstädt
176 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-99633-4
Download Cover
Hauke Hückstädt im Interview mit Programmleiter Literatur Olaf Petersenn

Für den Leiter eines Literaturhaus ist es auf den ersten Blick nicht gerade naheliegend, sich mit Einfacher Sprache zu beschäftigen, wenn man doch klassischerweise mit anspruchsvoller und entsprechend komplexer Literatur zu tun hat. Wie kamen Sie und ihr Team darauf?
Am Beginn war eine Frage. Die Stabstelle für Inklusion der Stadt Frankfurt, mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration im Rücken, kam zu uns und fragte: Literatur mit weniger Barrieren, was fällt dem Literaturhaus Frankfurt dazu ein? Und da wir nicht dafür bekannt sind, die Ghettoisierung der Literatur, die Parzellierung der Genres, Sparten und Publika voranzutreiben, wussten wir schnell, was wirklich dringend fehlt.

Welche gesellschaftlichen Gruppen sind es, denen mit Einfacher Sprache ein Zugang zur Teilhabe am literarischen Geschehen eröffnet werden muss?
Wir haben versucht, uns mit dieser Fragestellung den Weg nicht zu verstellen. Das Ziel ist einzig, so wenig Menschen wie möglich auszuschließen. Also keine harte Tür. Bildungsfern, bildungsnah, alt, jung, fit oder gebrechlich, blind oder taub, hochbegabt oder tiefenbegabt, Vielleser oder Youtube-Watcher, Feuilleton oder Twitter, Internat oder Palliativstation, Feinkost oder Supermarkt. All diese Zuschreibungen und Besitzstandsstempel sollen einmal außer Kraft treten. Statistisch wissen wir, jeder vierte Mensch in Deutschland kann nicht besonders gut lesen, jeder zwölfte ist auf Einfache Sprache angewiesen.

Wie ist es Ihnen gelungen, an diese Gruppen heranzutreten? Können Sie einige Beispiele nennen?
Natürlich haben wir Netzwerkarbeit betrieben. Und natürlich sind wir noch am Anfang. Das Netzwerk Inklusion, Aktion Mensch, die Chaja-Stiftung, hr2-Kultur sind wichtige Partner für uns in Frankfurt gewesen, wenn es darum geht, erst einmal nicht auszuschließen. Von Anbeginn kam ein äußerst gemischtes Publikum. Etwa die Germanistin, die ihre Bachelorarbeit über Nora Bossong schreibt. Die Familie mit ihren zwei Dreikäsehoch-Söhnen, einer davon mit Down-Syndrom. Der Studienrat, der sich eigentlich empören wollte, dann aber beeindruckt von Mirko Bonnés Text nur noch zum Weitermachen ermutigen mochte. Die Taubstummengruppe aus Rödelheim. Bekennende Autisten, heimliche Erstlesungsbesucher, Literaturhausfans, Menschen mit öffnenden Gesten und offenen Gesichtern. Ah, fühlte man, so gelingt Inklusion, alle waren irgendwie gefordert und ziemlich gut unterhalten.

Wie haben Sie es geschafft, so viele namhafte Schriftstellerinnen und Schriftsteller dazu zu bringen, sich auf das Schreiben in Einfacher Sprache einzulassen?
Das war leicht. Künstler wissen, dass die Kunst am Ende ist, wenn sie nichts mehr probiert, nichts wagt, wenn sie sagt: Wir sind fertig. Literatur für ganz Viele? Gab es nie, brauchen wir nicht! Alle, die dabei sind, waren sofort dabei. Alle hatten Lust auf einen Aufbruch, auf das Auflösen von Abgrenzungen, auf Lesergewinnung statt Leservertreibung. Wir können doch nicht jährlich einen millionenfachen Leserschwund bejammern und gleichzeitig hinnehmen, dass es für 20 Millionen Menschen quasi kein literarisches Textangebot von angesagten Gegenwartsautoren gibt. Und hier ist jetzt ein Verlag, der das verlagsübergreifend auch so sieht, und mit Autoren vorstellt, die bei Suhrkamp, Hanser, S. Fischer, Matthes und Seitz  und Rowohlt zuhause sind.

Wie haben sie gemeinsam definiert, was mit Einfacher Sprache gemeint ist?
Wir haben die Autoren versammelt und sie haben nach einem Tag Arbeit, auch zusammen mit einer Fachlektorin für Einfache Sprache, eigene Regeln aufgestellt. Dieses knappe Dutzend Regeln kommt von keiner Behörde. Die Regeln gehorchen nicht den strengen Kriterien der Einfachen oder gar Leichten Sprache. Aber sie sind ein Gerüst, hinter dem nunmehr viele wundergute Texte entstehen.

Ist es den Autorinnen und Autoren schwergefallen, sich daran zu halten? Mussten Sie korrigierend eingreifen?
Das müssen natürlich die Autoren beantworten. Ihre Texte sagen klar: nein! Andererseits fällt es Autoren auch sonst nicht leicht, das berühmte weiße Blatt zu füllen. Das ist der dauernde Kampf von Selbstanspruch und Selbstzweifel. Literatur in Einfacher Sprache ist ja kein Anspruchslosfestival, sondern eher eine Neulanderkundung mit Bauhausgedanken.

Gibt es etwas, das sich in Einfacher Sprache besser ausdrücken lässt?
Alles ist gekürzt um Längen besser, schrieb einmal der Dichter Arne Rautenberg. „Ich liebe dich!“ kann bei sehr vielen Gelegenheiten passender sein als ein Klopstock-Zitat oder rührseliges Rumgeeiere! Oder um ein Beispiel aus dem Buch zu nehmen: Julia Schoch hat sehr berührend, sehr einfach und zum Verlieben nummerisch über Liebe und Schmorgurken geschrieben.

Wie waren die Reaktionen bei den Lesungen?
Überraschung, Zustimmung, leuchtende Augen, rote Ohren, tosender Applaus und  die greifbare Gewissheit, dass die Rollstuhlrampe die Treppe nicht verbannt hat. Und dass es gut ist, dass jetzt viel mehr Leute in die Textwelten und Gedankengebäude von Judith Hermann, Arno Geiger, Alissa Walser oder Henning Ahrens gelangen können.

Welche Entwicklungsmöglichkeiten sehen Sie für Literatur in Einfacher Sprache?
Es gibt über 20 Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum, die nicht gut lesen können. Spricht man da im Marketing von „Potential“? Für mich ist es das Desiderat der kommenden Jahrzehnte. Bei Enzensberger hieße das, die Lücke, die der Teufel lässt. Eine Lücke, die wir schließen können.

Gibt es Versuche, schon publizierte literarische Texte in Einfache Sprache zu übertragen?
Die gibt es. Das sind dann Übersetzungen von literarischer Sprache in Einfache Sprache, die zugleich Einkürzungen sind. Meist eher kunstlose Nacherzählungen. Doch das ist ein notwendiger Weg, um Klassiker und kanonische Literatur vielen Menschen zugänglich zu machen.

Wenn Kunst definiert wird als ein Produkt menschlicher Kreativität, das eine spezifische Offenheit und Vieldeutigkeit besitzt, und Literatur im Besonderen als Text, der keinen eindeutigen Sinn ergibt, wie ist das dann in Einfacher Sprache realisierbar?
Ach, offen und vieldeutig sind auch diese Texte. Und eindeutig ist, wenn Worte im Spiel sind, gar nichts. Viel wichtiger ist doch, ob etwas Bedeutung hat und für wie viele es Bedeutung hat. Und da wir uns Schwundprozessen gegenübersehen, sehe ich: Bedeutung ohne Unterlass.

 

10 Regeln für Literatur in Einfacher Sprache

1. In den Texten können wir erfinden.
2. Wir schreiben Texte von 20 Minuten Vorleselänge. (Diese Regel galt für die öffentliche Lesung, nicht jedoch für die gedruckten Texte.)
3. Wir benutzen einfache Wörter.
4. Wir schreiben einfache Sätze.
5. Wenn wir Sprachbilder verwenden, erläutern wir diese.
6. Wir vermeiden Zeitsprünge.
7. Wir erzählen aus nur einer Perspektive.
8. Wir gliedern unser Textbild anschaulich.
9. Möglichst wenige Hauptwörter!
10. Möglichst viele Verben!

Veranstaltung
Lesung und Gespräch
Freitag, 11. Oktober 2024 in Erlangen
Zeit:
19:00 Uhr
Ort:
Stadtbibliothek, Erlangen
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Medien zu „LiES. Das Buch“
Pressestimmen
rbbKultur „Kulturtermin“

„Die Geschichten in einfacher Sprache in Hauke Hückstädts Anthologie sind spannend, fantasievoll und berührend. Die Lektüre ist ein Gewinn für alle, weil es den Autoren und Autorinnen gelungen ist zu zeigen, dass Literatur in einfacher Sprache Kunst ist.“

KUBIA – Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und Inklusion

„Ein abenteuerliches Leseerlebnis!“

Die Glocke

„Es ist toll für Menschen, die altersbedingt zuletzt nicht viel gelesen haben oder für Menschen mit Migrationshintergrund.“

Falter „Buchpodcast“ (A)

„Ich war so dermaßen überrascht, wie man eine Geschichte runterbrechen kann auf einfache Sätze, dass ich mir denke, eigentlich müsste das nicht nur Pflichtlektüre sein für alle, die Deutsch lernen, sondern es müsste Pflichtlektüre für alle sein, die Bücher schreiben.“

buecheratlas.com

„Sprachliche und formale Extravaganzen finden sich hier selbstverständlich nicht. Doch die Konzentration aufs Wesentliche – Satz für Satz und Szene für Szene – bedeutet keinen Verlust an Spannung, Witz, Intensität und Intimität. Vielmehr gewinnt der Leser den Eindruck, den Intentionen der Autorinnen und Autoren besonders nahe zu kommen, gleichsam ohne Umwege zum Geschichten-Kern vorzudringen. Hier kann jeder, der sich für Literatur interessiert, sein Vergnügen finden. Einfach heißt nicht einfallslos.“

NDR „Bücherjournal“

„Das hat eine ganz eigene Ästhetik, einen eigenen Klang. Die Texte sind dadurch so pur, so wesentlich. Eine Empfehlung für alle. Dieses Experiment ist wirklich gelungen. Literatur, die versucht niemanden auszuschließen.“

eselsohr

„›LiES. Das Buch‹ erlaubt im Deutschunterricht nicht nur einen guten Einstieg in deutschsprachige Gegenwartsliteratur, weil Schüler*innen auf einen Schlag 13 ganz verschiedene Autor*innen kennenlernen können. Die wissenschaftliche Begleitung hat auch gezeigt, dass die Texte wirken. Und verständlich sind.“

goethe.de

„Ein sehr lesenswerter Erzählband.“

Deutschlandfunk Kultur „Lesart“

„Die sprachliche Reduktion schadet den Geschichten nicht. Im Gegenteil: Viele der Texte klingen fast schon lakonisch elegant, vor allem, wenn die Form auf den Inhalt reagiert.“

Offenbach Post

„Wie man sich in der Auswahl der Mittel und literarischen Techniken beschränken und trotzdem - oder vielleicht auch gerade deswegen - vielseitig und überraschend schreiben kann, zeigt dieses Buch.“

SWR 2 „Lesenswert Magazin“

„Ein besonderes Literaturprojekt“

Südwest Presse

„Es sind spannende Geschichten dabei.“

Kurier Online (A)

„Jetzt sitzen Menschen gezwungenermaßen zuhause, die sonst nicht viel lesen. Die vielleicht auch überfordert sind mit richtiger Literatur. Dieses Buch ist für sie das perfekte Einstiegsbuch, es ist Literatur in einfacher Sprache von berühmten SchriftstellerInnen, die zeigen, was in einfacher alles Sprache möglich ist.“

WDR 3 „Mosaik“

„(Manche Menschen) sind auf einfache Sprache angewiesen und endlich gibt es ein Buch, das auf dieses Bedürfnis reagiert. ›LiES!‹ lautet der Titel und der ist gleichzeitig die Aufforderung, in die Erzählwelten namhafter Autoren einzutauchen.“

carpegusta.de

„Eine wirkungsvolle Geschichtensammlung“

Süddeutsche Zeitung Literaturbeilage

„Häufig wird ja von Kunst und Literatur geredet, als seien sie am besten, wenn sie rücksichtslos und respektlos sind. Dieser Sammelband ist der Gegenbeweis.“

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