Historisch präzise, bewegend und extrem spannend
Die neue Krimireihe von Bestsellerautorin Anne Stern öffnet die Tür ins Berlin der Nachkriegszeit.
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Der erste Fall für Lou & König: Ein Nachkriegskrimi, historisch präzise, bewegend und extrem spannend!
Kriminalkommissar Alfred König bekommt es im Hungerwinter 1946/47 mit einer Frauenleiche im Schnee zu tun. Die junge Fotografin Lou Faber hat die Tote in den Ruinen gefunden und trägt mit ihren Fotos unfreiwillig zur Ermittlung bei. Während Heiligabend näherrückt, lassen Lou die gefalteten Hände der Toten nicht los. Mit ihrer Intuition hilft sie König und ahnt bald, dass hinter seinem Schweigen ein Geheimnis steckt, das sie verbindet. Der Fund weiterer Leichen setzt die Ermittler unter…
Der erste Fall für Lou & König: Ein Nachkriegskrimi, historisch präzise, bewegend und extrem spannend!
Kriminalkommissar Alfred König bekommt es im Hungerwinter 1946/47 mit einer Frauenleiche im Schnee zu tun. Die junge Fotografin Lou Faber hat die Tote in den Ruinen gefunden und trägt mit ihren Fotos unfreiwillig zur Ermittlung bei. Während Heiligabend näherrückt, lassen Lou die gefalteten Hände der Toten nicht los. Mit ihrer Intuition hilft sie König und ahnt bald, dass hinter seinem Schweigen ein Geheimnis steckt, das sie verbindet. Der Fund weiterer Leichen setzt die Ermittler unter Zeitdruck und weist in eine neue Richtung, zurück in die finstere Vergangenheit.
Für alle Gereon-Rath-Fans!


Die neue Krimireihe von Bestsellerautorin Anne Stern öffnet die Tür ins Berlin der Nachkriegszeit.
weitere InfosLiebe Anne, Du bist in Berlin aufgewachsen und lebst immer noch dort. War das der Hauptgrund dafür, die Lou & König-Reihe in Berlin spielen zu lassen?
Meine Heimatstadt Berlin hat eine absolut faszinierende Geschichte voller Brüche und Neuanfänge, und ich mag das Temperament dieser Stadt – eine Mischung aus schroffer Berliner Schnauze, Widerständigkeit und einem entspannten Achselzucken allen Widrigkeiten zum Trotz. Berlin mit allen Licht- und Schattenseiten wird immer wieder der Motor sein, der mich zum Erzählen bringt.
Du bist bekannt geworden durch den großen Erfolg Deiner Reihe um „Fräulein Gold“. Inwiefern unterscheidet sie sich von der Lou & König-Reihe und warum war es Dir wichtig, diese neue Reihe zu entwickeln?
In „Fräulein Gold“ erzähle ich den Weg in die Diktatur in einem Ton, der zwischen Melancholie und Heiterkeit changiert – eben dieser flirrende Ton, der die Zwanzigerjahre prägte. Ich habe mich aber zunehmend gefragt, wie ich als Schriftstellerin das „Danach“ erzählen könnte. Die Antwort darauf ist meine neue „Lou & König“-Reihe. Nach der sogenannten Stunde Null 1945 steht vermeintlich alles auf Anfang, die Vergangenheit lastet aber schwer auf den Menschen. Dafür brauchte ich einen anderen, etwas härteren Erzählton, der auch dem Krimi-Genre gerecht wird.
Wer war zuerst da, Lou oder König?
Lou Faber und ihre Kamera waren zuerst da. Die Fotografin Lou schafft mit ihren Bildern Sinn und Ordnung in einer Welt im Chaos. Sie ist außerdem das Auge für Kommissar Alfred König, der seines im Krieg verloren hat. König muss den Mordfall aufklären, aber erst mit der Hilfe von Lou kann er das Rätsel lösen und wird auch als Mensch wieder ein Stück weit ganz.
Und wer steht Dir näher?
Alle meine Figuren sind mir gleich nah, denn ich habe sie erschaffen. Sie sind alle auf irgendeine Weise ein Splitter von mir selbst. Manche verstehe ich besser oder schneller als andere, manche muss ich lange suchen. Einige sehe ich besonders deutlich vor mir, als würden sie vor mir stehen und mir die Hand reichen, andere sind schüchtern. Aber sie kommen alle von mir und sind mir gleich wichtig.
Wie kommst Du auf die Verbrechen, die zu Kriminalfällen werden, in denen König ermittelt?
Das ist ein langer Prozess vom Suchen und Finden. Es ist wie eine Wanderung, bei der man am Anfang zwar ungefähr weiß, wohin man möchte, bei der aber der Weg selbst noch im Dunkeln liegt. So ist es bei allen Geschichten, die ich schreibe, egal, ob es ein Krimi ist oder nicht. Auch der Mörder offenbart sich mir nicht ganz am Anfang. Ähnlich wie meine Ermittler finde ich zu Beginn eine Leiche und gehe dann auf die Suche, bis ich verstanden habe, wie alles zusammenhängt.
Wie hast Du Dir ein Bild von der Situation in Deutschland nach dem Ende des 2. Weltkriegs gemacht?
Wir haben sehr gute und präzise Quellen zu dieser Zeit, es gibt Tagebuchaufzeichnungen, Tonfilme, Unmengen Fotografien und sehr gute Sekundärliteratur von Historiker:innen. Ich bin ein visueller Typ und muss alles wie im Film vor mir sehen, darum sind mir besonders Bildquellen sehr wichtig. Ich habe aber auch in den Archiven der Polizeihistorischen Sammlung in Berlin ganze Aktenordner durchgewälzt, in denen schreibmaschinengetippte Berichte der Kriminalpolizei jedes Verbrechen dieser Jahre nach 1945 akribisch dokumentieren. Wie ist das Verhältnis von Recherche und Konzeption zum Schreibvorgang? Eine gute Recherche ist nötig, um den Nährboden für die Geschichte zu bereiten. Erst auf dieser Grundlage kann die Fiktion entstehen. Man sollte im historischen Roman aber nicht in Versuchung geraten, um jeden Preis die „Wahrheit“ erzählen zu wollen, denn Wirklichkeit und Erfindung gehen im Roman eine wichtige und wunderbare Allianz ein. Idealerweise kann man am Ende der Geschichte als Autorin gar nicht mehr sagen, was „wahr“ oder was „erfunden“ ist. Während des Schreibens recherchiere ich dann immer weiter an der Erzählung entlang, um noch weitere wichtige Details zu finden und die Zeit lebendig werden zu lassen.
War es mühsam, sich mit dem Wiederaufbau der Institutionen, der kommunalen Verwaltung und des Polizeiapparats zu beschäftigen?
Es war sehr viel Arbeit, aber nicht mühsam. Da ich als Historikerin von jedem neuen Fund begeistert bin, ist diese Arbeit auch gleichzeitig ein Vergnügen. Es ist wie ein Puzzle, und je mehr Teile ich zusammentrage, je klarer das Bild wird, desto mehr Freude habe ich beim Schreiben. Ich habe schon als Kind sehr gern Rätsel gelöst, und diese Leidenschaft hilft mir in meinem Beruf sehr.
Wie wichtig ist der politische Konflikt zwischen den West-Alliierten und der Sowjetunion für den weiteren Verlauf der Reihe?
Dieser Konflikt ist prägend für meine ganze Romanreihe. Die Entwicklung Berlins nach 1945 hängt in hohem Maße von der raschen Zuspitzung des Kalten Krieges ab, und die Teilung der Berliner Kripo, die schon ab 1946 beginnt, nimmt die Teilung Berlins 1948 auf der Ebene des Polizeiapparats bereits sehr früh vorweg. Die gespaltene Stadt ist ein Pulverfass, in dem politische Ideologien, Spionage, Korruption und der Ehrgeiz einzelner Akteur:innen kräftig mitmischen – eine ideale Ausgangssituation für einen spannenden Krimi.
Welche Erkenntnis aus der Zeit nach 1945 hat Dich besonders überrascht?
Wie wahnsinnig schnell die Allianz der Siegermächte auseinanderbricht! Im Grunde enden die Gemeinsamkeiten der West-Alliierten und der Sowjetunion bereits im Sommer 1945, wenige Wochen nach dem gemeinsamen Sieg über Nazideutschland. Die ideologischen Gräben zwischen den Mächten waren von Anfang an unüberwindbar, und die Folgen wird meine Romanserie im Detail erzählen. Lou ist eine Fotografin mit einem ganz besonderen Blick für die Dinge und Menschen und einer ganz eigenen Perspektive.
Kannst Du gut fotografieren und was fotografierst Du am liebsten?
Ich kann leider nicht gut fotografieren, aber ich kann mir vorstellen, wie es ist, gut fotografieren zu können. Imagination ist alles, und man kann auf jedem Gebiet Expertin werden, wenn man sich nur intensiv genug damit beschäftigt. Auf dem Papier bin ich Gärtnerin, Konditorin, Geigenbauerin, Hebamme, Detektivin und Fotografin, in Wahrheit kann ich nur Romane schreiben. Und ähnlich wie eine Fotografin richte ich beim Schreiben meinen Fokus auf etwas, das es wert ist, gesehen zu werden, und ordne auf diese Weise die Welt neu – nur eben mit Worten.
Was tust Du am liebsten, wenn Du nicht schreibst?
Natürlich Lesen. Spazierengehen und gut essen. Musik machen und Singen. Aufs Meer sehen. Meinen Kindern alle meine früheren Lieblingsbücher vorlesen und sie mit ihnen gemeinsam noch einmal entdecken.
Wie ist Dein Verhältnis zu Abgabeterminen und Deadlines?
Sie sind eine Notwendigkeit meines Berufs und ich habe keine Angst vor ihnen. Ich komme aus dem Selfpublishing und habe ein recht sportliches Verhältnis zum Schreiben. Manchmal mag ich es sogar, unter Zeitdruck zu arbeiten und auf diese Weise in einen Flow zu kommen. Wie immer ist eine Deadline im Notfall aber verhandelbar. Du hast ein sicheres Angestelltenverhältnis verlassen, um freie Künstlerin zu werden. Welche Rolle spielt Freiheit in Deinem Leben und wann fühlst Du Dich tatsächlich frei? Freiheit ist für mich das wichtigste Motiv in meinem Leben. Die Freiheit, ohne Angst und ohne Not leben zu dürfen. Die Freiheit, als Frau über meinen Körper und meinen Weg entscheiden zu dürfen. Jeden Tag das zu tun, was mir Freude bereitet, jede Geschichte so zu erzählen, wie ich es möchte, weil ich ahne, dass sie meine Leser:innen erreichen und bewegen wird. Das ist ein unglaublicher Luxus, und es gibt keinen Morgen, an dem ich nicht mit diesem Wissen aufwache und mich darüber freue.
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