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Ein allzu braves Mädchen

Ein allzu braves Mädchen

Roman
12,00 €
11.08.2014
176 Seiten, Broschur
12cm x 18,7cm
978-3-492-30486-3

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info@piper.de
Piper Verlag GmbH
Georgenstraße 4
80799 München

Beschreibung

Ihre roten Haare leuchten zwischen dem Grün der Bäume. Verstört und mit bloßen Füßen findet man die junge Frau in einem Waldstück. Ihr anfängliches Misstrauen den Psychiatern gegenüber weicht erst ganz allmählich dem Bedürfnis, ihre Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die wirklich niemanden kalt lässt. Aber entspricht das, was sie erlebt zu haben glaubt, auch der Wahrheit?

Medien zu „Ein allzu braves Mädchen“

Über Andrea Sawatzki

Foto von Andrea Sawatzki

Biografie

Andrea Sawatzki, geboren 1963, gehört zu den bekanntesten deutschen Film- und Fernsehschauspielerinnen. Nach ihrem SPIEGEL-Bestseller „Ein allzu braves Mädchen“ erschien die turbulente Weihnachtskomödie „Tief durchatmen, die Familie kommt“. Mit „Von Erholung war nie die Rede“, »Ihr seid natürlich...

Mehr über Andrea Sawatzki

Aus „Ein allzu braves Mädchen“

MONTAG

1

Sie hatte sich in ein nahe gelegenes Wäldchen geflüchtet und kauerte unter den tief hängenden Ästen einer Tanne. Die Arme um ihren Oberkörper geschlungen, wiegte sie sich sanft vor und zurück, als wolle sie sich selbst festhalten. Um nicht auseinanderzubrechen.

Obwohl es kalt war, fror sie nicht, sie war empfindungslos. Der Regen hatte ihr Haar durchnässt, Tropfen perlten über ihr blasses Gesicht und rannen an ihrem Hals hinab.

Dumpf starrte sie auf das Muster der Tannennadeln zu ihren Füßen, und ihre Gedanken verloren sich in Bildern und Geschichten, die sie [...]

Buchcover müssen unverändert und vollständig wiedergegeben werden (inklusive Verlagslogo). Die Bearbeitung sowie die Verwendung einzelner Bildelemente ist ohne gesonderte Genehmigung nicht zulässig. Wir weisen darauf hin, dass eine Zuwiderhandlung rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Blogbeiträge zum Buch

Rollentausch - Andrea Sawatzki über ihre Arbeit als Autorin

Rollentausch - Andrea Sawatzki über ihre Arbeit als Autorin

Andrea Sawatzki begeistert als eine der bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands – und als Bestseller-Autorin! Mit ihrem neuen Roman zeigt sie einmal mehr ihre Vielseitigkeit.

weitere Infos

Pressestimmen

„Andrea Sawatzkis erster Roman geht unter die Haut. (...) Bewegend, tragisch und schockierend.“

Westfalen Blatt

„Ein verstörendes Buch. Ein Krimi, bei dem sich so langsam aus den zögerlichen Schilderungen einer verstörten jungen Frau das düstere Szenario einer schrecklichen Kindheit ergibt, einer Kindheit, die zu Mord, ja zu Morden führt. Absolut lesenswert.“

WDR 5 - Die telefonische Mordsberatung

„Das Buch überzeugt mit reifer Sprache in episodenhaften Kurzkapiteln. Sawatzki hat die Herausforderung als Autorin mit Bravour gemeistert.“

Südkurier

„Bewegend, tragisch und schockierend zugleich.“

Radio Bremen

„Dramatisch und berührend.“

OÖ Nachrichtenn (A)

„Bewegend, tragisch und schockierend zugleich.“

Nürtinger Zeitung

„Die Schauspielerin hat die Herausforderung als Autorin mit Bravour gemeistert.“

Nürnberger Nachrichten

„Eine Geschichte, die wirklich niemanden kaltlässt...“

Miss (A)

„Andrea Sawatzki hat dieses "Seelen-Drama" intelligent konstruiert: mit viel Raum für feine, bisweilen schmerzhafte Zwischentöne, ausgeprägtem Gespür für die Verletzlichkeit der menschlichen Seele und vor allem ohne oberlehrerhaften Duktus. Der Spannungsknoten löst sich erst auf der letzten Seite auf. Ein Debüt, das neugierig macht auf mehr.“

Mannheimer Morgen

„Andrea Sawatzki beweist in ihrem ersten Roman großes psychologisches Talent. Ein Buch, bei dem es schwer fällt, es wieder aus der Hand zu legen. Spannend - schockierend - ergreifend!“

Echo

„Ein Krimi und abgrundtiefes psychologisches Porträt zugleich.“

Dresdner Morgenpost

„Eine Psychostudie? Ein Krimi? Beides, wie sich im Verlauf von nur rund 170 Seiten zeigt.“

Die Rheinpfalz

„Die Geschichte lässt niemanden kalt - wie alles, was Andrea Sawatzki präsentiert.“

Buchjournal

„Psychologisches Gespür, die Fähigkeit, atmosphärische Schauplätze zu erschaffen und eine präzise Figurenzeichnung sind die Essenz dieses Romans, der zwischen Krimi und psychologischem Porträt angesiedelt ist.“

Booksection

„Sawatzki hat ein Gespür für feine psychologische Zwischentöne.“

Bolero

„Sprachlich dicht, psychologisch tiefschürfend und von einem eigenartigen Sog.“

Badische Zeitung

„Der erste Roman der beliebten Schauspielerin geht unter die Haut.“

(A) Absolut Beautiful

„Fesselndes Debüt: Ein bewegendes, hochspannendes Leseerlebnis.“

Wienerin

Die erste Bewertung schreiben

Andrea Sawatzki
Ein allzu braves Mädchen.
Rollentausch - Andrea Sawatzki über ihre Arbeit als Autorin

Warum hat eine Schauspielerin auf einmal das Bedürfnis zu schreiben?

AS: Bei mir war das eigentlich schon immer da. Bereits als Kind habe ich gern und viel geschrieben. Vielleicht kann man es so sehen, dass die Schauspielerei eine Vorstufe zum Schreibenwar. Auch als Schauspielerin muss mansich sehr intensiv mit Charakteren auseinandersetzen und Biografien für eine Figur erschaffen.

Als „Tatort“-Kommissarin Charlotte Sänger haben Sie eine Figur gespielt, die sich in Opfer und Täter besonders gut hineinversetzen konnte. Beherrscht die Autorin Sawatzki das auch?

AS: Man kann da durchaus Parallelen sehen. Durch die Arbeit an meinen Rollen habe ich ein Verständnis für die Menschen entwickelt. Als Autorin macht es mir großen Spaß, nicht nur in einer Figur zu sein und eine Figur zu ergründen, sondern die Fäden aller Figuren in der Hand zu halten und zu bestimmen, was als nächstes passiert. Die Bilder, die ich dabei vor mir habe, sind durchaus sehr filmisch.

Warum haben Sie den Krimials Genre gewählt?

AS: Das war wirklich nicht so vorgesehen. Ich habe nach einem Genre gesucht, das die Menschen interessiert, das sie spannend finden, auch wenn ich mich inhaltlich einem schwierigen Thema widme.

In Ihrem Buch geht es um die verstörte junge Frau Manuela Scriba, die traumatische Erlebnisse ihrer Kindheit verdrängt hat und nun im Verdacht steht, einen alten Mann getötet zu haben. Hätten Sie sich auch vorstellen können, einen lustigen Berliner Regionalkrimi zu schreiben?

AS: Nein, das hätte mich nicht so interessiert.

Wie würden Sie Ihre Protagonistin beschreiben?

AS: Manuela Scriba ist eine sehr weiche Frau und sehr verletzlich. Sie hat gelernt, diese Verletzlichkeit nicht nach außen zu tragen. Sie glaubt, nur überleben zu können, wenn sie ihren Mitmenschen etwas vorspielt. Sie ist eine absolute Einzelgängerin, die zugleich große Angst vor der Einsamkeit hat.

Auf eine klassische Ermittlerfigur haben Sie verzichtet und richten den Blick stattdessen aufdie Vergangenheit der Verdächtigen.Warum?

AS: Es war mir sehr wichtig, die Entwicklung meiner Hauptfigur sehr behutsam zu vermitteln. Ich wollte die Opfer und Täterrollen nicht klar verteilen. Um diese Balance halten zu können, habe ich mich dazu entschlossen, die harsche Ermittlungsarbeit außen vor zu lassen. Ich wollte der Geschichte eine ruhige Grundstimmung geben. Deshalb ist es in meinem Buch auch kein Kommissar, sondern eine Psychiaterin, die dem Verbrechen auf den Grund geht.

Sie haben einmal gesagt, die bösen Rollen interessierten Sie mehr als die guten. Ist das beim Schreiben auch so?

AS: Es ist auf jeden Fall so, dass ich ergründen möchte, warum ein Mensch böse wird. Es ist immer ein tiefes Sich hinein versetzen in eine Figur. Kaum jemand ist von Natur aus böse. Ein Verbrechen kann auch ein Hilfeschrei sein.

Das Verbrechen also als eine Therapie?

AS: So weit würde ich nicht gehen. Eine Straftat ist nie heilsam. Aber durch ein Verbrechen werden manchmal jene Menschen auffällig, die sonst niemandem auffallen würden.

Die Sprache, die Sie verwenden, ist stellenweise recht derb. Eine bewusste Provokation?

AS: Manuela Scriba will kein Opfer sein und kämpft deswegen permanent gegen die Welt an. In ihrem Fall ist die Sprache auch eine Hilfe zur Abwehr. Ich beobachte das oft bei Menschen, die schüchtern sind und verletzlich wirken. Sobald sie in die Enge getrieben werden, kommt bei ihnen eine Sprachgewalt und eine Sprachauswahl zu Tage, die einen überrascht und vor den Kopf stößt. Deswegen war es für mich ein sehr reizvolles Element, dass Manuela Scribaso redet.

Spürt man bei seinem Debütroman eigentlich auch so etwas wie Lampenfieber?

AS: Lampenfieber würde ich das nicht nennen. An dem Buch kann ich nichts mehr verändern. Der Roman ist geschrieben, und ich liebe ihn sehr. Es wird einerseits Menschen geben, die ihn mögen, und andererseits welche, denen das vielleicht zu hart ist, was ich geschrieben habe. Aber damit muss man leben, wenn man an die Öffentlichkeit geht.

Werden Sie weiter schreiben?

AS: Ja. Ob mein nächstes Buch aber wieder ein Krimi sein wird, steht noch nicht fest.

Lesen Sie selbst Krimis?

AS: Manchmal schon. Ich mag Nicci French sehr gern. Sonst lese ich aber eher Schicksalsberichte. Was mich interessiert, ist die kriminelle Energie, die Menschen haben. Ich bevorzuge Geschichten, bei denen deutlich wird, warum ein Täter etwas gemacht hat. Was ich nicht mag, ist dieses Schwarz-Weiß-Denken: Das ist der Täter, das das Opfer, dann kommt der Kommissar und schnappt sich den Täter. Das finde ich zu wenig. Das geht mir zu schnell.