
„Wenn die Wälder reden könnten, würden sie von einer jungen Frau erzählen, die zwischen ihren Stämmen umherhetzte. Von dem maskierten Mann, der ihr folgte. Und vom Blut, das im Mondlicht fast schwarz aussah.“
Linus Geschke über die Protagonisten von „Der Trailer"
Lisa Martin war 21, eine junge Studentin, als sie 2011 nach Belgien aufbrach, um zwei Wochen durch das Land zu reisen. Ihr letzter bekannter Aufenthaltsort ist Camp Donkerbloem, ein abgeschiedener Campingplatz mitten in den Ardennen. Hier wurde sie zuletzt gesehen, hier verliert sich ihre Spur.
Frieda Stahnke ist Hauptkommissarin in Hamburg. Sie würde das selbst nie von sich behaupten, aber sie ist eine der Besten ihres Fachs. Taff, kühl, analytisch. Mit den Ermittlungen über das Verschwinden von Lisa hat sie beruflich nie etwas zu tun gehabt, aber sie kannte Lisa, mit der sie im gleichen Ort aufgewachsen ist. Irgendwo in der Lüneburger Heide, behütet, geborgen. Um den Fall nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sagt sie ihre Beteiligung an einem True-Crime-Podcast zu, der sich mit Lisas Verschwinden befasst. Eine Entscheidung, die sie bald schon bereuen wird.
Ihnen Wout nahe zu bringen, ist nicht ganz so einfach. Wout Meertens ist 42, gebürtiger Belgier und Besitzer einer schmierigen Bar in Köln, in der bevorzugt Musik aus den 80ern und 90ern läuft. Er ist nicht nur cholerisch und kokst gerne, er ist auch ein verurteilter Spanner. Kein allzu sympathischer Zeitgenosse, denken Sie? Sie haben recht! Gemeinsam mit seinem besten Freund Tayfun – ein ehemaliger Boxer, der jetzt in seiner Bar als Türsteher arbeitet – hört Wout den Podcast. Er war damals selbst in Camp Donkerbloem, an eben jenem Wochenende, an dem Lisa verschwand, und er hat sogar etwas gesehen, was bei den Ermittlungen helfen könnte. Dennoch ist er nie zur Polizei gegangen. Warum auch? Wout hasst die Bullen, und er ist niemand, der sich selbst mit Anlauf auf Platz 1 der Verdächtigen-Liste schießen würde.
Ganz anders Kathinka Schill. 24, Computernerd, starker eigener Kopf (in Wouts Worten: „störrisch!“). Sie hat die kleine Einliegerwohnung in Wouts Bungalow gemietet und ist die Erste, die eine Verbindung zwischen ihrem Vermieter und Lisa Martin zieht. Wout verschweigt etwas, das wird Kathinka schnell klar, aber hat er auch etwas mit Lisas Verschwinden zu tun? Keine Ahnung. Kathinka weiß nur, dass Wout Geheimnisse hat, was sie ihm nicht einmal übelnimmt – schließlich gibt es davon auch in ihrem Leben mehr als genug.
Gemeinsam mit Tayfun versuchen die drei herauszufinden, was mit Lisa Martin geschah. Jeder für sich, ohne dem anderen zu trauen. Einig sind sie sich nur, dass die Lösung dort zu finden ist, wo alles begann: mitten in den Ardennen, in Camp Donkerbloem.
Und dann geschehen weitere Morde …
„Linus Geschke ist die deutsche Antwort auf amerikanische Autoren wie Don Winslow."