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Unser ganz besonderer Moment

Gaby Hauptmann
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Roman

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Unser ganz besonderer Moment — Inhalt

Mit der besten Freundin übersteht man alle Stürme

Wenn der richtige Moment Dein Glück bestimmt

So ein besonderer Ort, schießt es Doris durch den Kopf, als sie das idyllische Weingut betritt. Im Hof des alten Steinhauses ist es einfach magisch. Sollen sie es wagen, die alte Winzer-stube wieder zu neuem Leben zu erwecken? Ihre Freundin Katja ist unsicher. Werden sie das nötige Geld auftreiben können? Doch nachdem Doris die Wahrheit über ihren Mann erfährt, ist sie zu allem entschlossen – und will den Neu-anfang wagen, ohne Wenn und Aber!

Zwei Frauen, die mit Hingabe, Loyalität und Tatkraft allen Krisen trotzen, um gemeinsam ihren Traum wahr zu machen.

„Wie die Heldin ihr Leben anpackt, hat mich fasziniert.“ Charlotte Link

€ 12,00 [D], € 12,40 [A]
Erschienen am 23.02.2023
384 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-31966-9
Download Cover
€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 27.01.2022
400 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-60156-6
Download Cover

Leseprobe zu „Unser ganz besonderer Moment“

Prolog

Wie alt muss man eigentlich werden, bis man sich selbst kennt?

Ich bin jetzt 45, und seit Neuestem denke ich, ich kenne mich überhaupt nicht, stehe im Spiegel einer wildfremden Person gegenüber. Es ist noch nicht lange her, da war die Werbeagentur, in der ich arbeitete, mein Leben. Alles drehte sich darum – mein Tagesablauf, meine Gedanken, selbst meine Freunde waren gleich gestrickt wie ich. Mein schönes Appartement in Hamburg war wichtig, mein flotter Wagen, meine Selbstständigkeit, mein Single-Dasein. Und dann hat die Demenz meiner Mutter mein [...]

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Prolog

Wie alt muss man eigentlich werden, bis man sich selbst kennt?

Ich bin jetzt 45, und seit Neuestem denke ich, ich kenne mich überhaupt nicht, stehe im Spiegel einer wildfremden Person gegenüber. Es ist noch nicht lange her, da war die Werbeagentur, in der ich arbeitete, mein Leben. Alles drehte sich darum – mein Tagesablauf, meine Gedanken, selbst meine Freunde waren gleich gestrickt wie ich. Mein schönes Appartement in Hamburg war wichtig, mein flotter Wagen, meine Selbstständigkeit, mein Single-Dasein. Und dann hat die Demenz meiner Mutter mein Leben umgekrempelt. Heim nach Stuttgart, wo ich aufgewachsen bin, und wieder in eine Agentur – doch alles war anders. Ich war anders. Plötzlich wurden andere Dinge wichtig: Meine Freundin Doris aus meiner Schulzeit, die Bewohner des Hauses, in das ich gezogen bin, meine Mutter – und selbst mein Bruder, der mir nichts als Ärger bescherte. Und dann habe ich mich gefragt: Bin ich noch ich? Oder – wer bin ich überhaupt? Noch wichtiger: Was will ich? Wo ist mein Ziel? Mein Freund Heiko, auch ein Schulkamerad wie Doris, macht Männer-Coaching. Aber ob er mir weiterhelfen kann? Und die nächste Frage: Will ich das überhaupt?

Ich will nicht bis nach Santiago de Compostela wandern, um mich kennenzulernen. Ich bin keine Pilgerin. Und wandern war noch nie mein Ding. Aber auf irgendeine Art muss man sich doch selbst auf die Schliche kommen können. Wie nur? Das beschäftigt mich gerade. Und es ist kaum anders als damals in der Agentur: Du hast ein Thema und suchst eine Lösung. Ein Branding, um dem Ding einen Namen zu geben. Midlife-Crisis … ist es das?


Montag, 2. August

Doris ruft mich herunter. Das tut sie manchmal, wenn sie in unserem Café Hilfe braucht. Ich mache gerade den Monatsabschluss und lege bedauernd den Locher als Beschwerer auf die vielen Belege, die ich noch nicht bearbeitet habe. Das war unser Deal, als wir uns vor knapp einem Jahr zusammengetan haben … Sie führt ihr Café weiter, wie gehabt, aber ich steige mit ein. Mit meinem Geld und meiner kaufmännischen Ausbildung – denn das hat ihr gefehlt. Ein riesiges Chaos war die Folge. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich alles im Griff hatte, aber jetzt habe ich den Überblick. Was mich allerdings nicht optimistischer stimmt. Ich signalisiere ihr per SMS, dass ich komme, und schiebe meinen Bürostuhl zurück. Es sind schöne, lichte Räume geworden, nachdem wir die Etage über dem Café dazumieten und renovieren konnten. Und übrigens, trotz der guten Lage in Stuttgarts City, zu einem akzeptablen Preis. Heiko blickt auf. Durch die geöffnete Türe haben wir Sichtkontakt, wenn er seine Coachings vorbereitet. „Alles klar?“, will er wissen.

„Werde ich sehen“, gebe ich zur Antwort, denn woher soll ich das wissen, bevor ich weiß, was da unten los ist?

 

Es ist später Nachmittag, Kaffee- und Kuchenzeit. Manche trinken auch schon ein Gläschen Wein, andere halten sich plaudernd am Mineralwasser fest und schieben den Kinderwagen beruhigend hin und her. Das Café könnte eine Goldgrube sein, wenn Doris mehr Geschäftssinn hätte. Den hat sie aber nicht, sondern sie freut sich an der Geselligkeit ihrer Gäste. Aber gut, denke ich, abends zieht es ja meist an, da ist der Laden ziemlich voll. Flammkuchen und Wurstsalat, das sind die gängigsten Speisen, inzwischen auch vegan und vegetarisch sowieso. Doris lehnt entspannt über dem Tresen und winkt mir zu. Sie ist gut drauf, das sehe ich ihr an, ihre kurzen, schwarzen Haare stehen kreuz und quer ab, ihre Augen blitzen, und gerade lacht sie fröhlich auf. Ihr Gegenüber ist eine junge Frau, die ich nicht kenne und die nun Doris’ Blick folgt und sich nach mir umdreht.

„Das ist meine Teilhaberin“, stellt mich Doris vor, „und außerdem meine Freundin. Katja ist gewissermaßen das Fundament dieses Ladens.“

Ich grüße und denke: Ja, die Rechenmaschine …

„Und das ist Niki, sie studiert und sucht einen Job.“

„Aha“, sage ich und mustere sie. Braunes, schulterlanges Haar, hübsches Gesicht, schlanke Gestalt. „Und woher kennen Sie unser Café“, frage ich, „ich habe Sie noch nie hier gesehen.“

Sie schiebt sich eine der dicken Haarsträhnen hinters Ohr. „Eine Kommilitonin hat mir den Tipp gegeben. Ich bin nicht aus Stuttgart, darum war ich ihr dankbar.“

Doris nickt. „Ja, Studenten haben wir viele.“

Gut, denke ich, aber brauchen wir überhaupt eine Aushilfe?

„Und im Service haben Sie schon mal gearbeitet?“

Sie lacht. „Das habe ich Doris schon erzählt … bisher nur auf Bierfesten. So oktoberfestmäßig. Also servieren und rechnen, das kann ich.“

„Tja“, sage ich. „Das ist sicherlich eine gute Schule gewesen.“

„Ja, aber man muss sich auch ganz schön wehren. Bei steigendem Alkoholpegel meinen manche, die Bedienung sei im Bierpreis inbegriffen.“

„Das kann bei uns nicht passieren. Unsere Gäste sind harmlos …“, erklärt Doris.

Trotzdem verstehe ich nicht so ganz, warum sie jetzt eine weitere Hilfe brauchen soll. „Aber, nur um das abzuklären, wir haben doch Vreni … oder hat sich da was geändert?“

Doris zuckt mit den Schultern. „Dann arbeitet Vreni halt ein bisschen weniger, sie sagt selber, sechs Tage seien ihr zu viel.“

„Ja dann“, sage ich, „Stundenlohn und Trinkgeld … habt ihr darüber schon gesprochen?“

Niki schaut Doris an. „Ja, das geht in Ordnung.“

„Und ich melde dich an, das ist auch klar?“

„Klar. Schwarz mache ich sowieso nichts.“

„Und die Zeiten und so, das klärst du mit den beiden?“, frage ich Doris.

„Aber klar!“ Sie greift über den Tresen nach Nikis Hand. „Herzlich willkommen.“

„Gut“, sage ich, „dann brauche ich deine Adresse und ein paar andere Informationen. Am besten kommst du gleich mit hoch in mein Büro.“

 

Heiko schaut auf, und sein Blick begleitet Niki durch den Raum, bis sie sich an meinen Schreibtisch gesetzt hat. Aha, denke ich, die gefällt dir wohl. Zu jung, mein Lieber.

Niki ist eine aparte Person, das muss ich zugeben. Besonders gut gefällt mir ihre natürliche Art, kaum geschminkt und nur die ausdrucksstarken Augen etwas betont. Geschwungene, volle Lippen und hohe Wangenknochen, kein Wunder, dass Heiko von seiner Arbeit aufsieht.

Sie reicht mir ihren Personalausweis über den Tisch. Ich lese ihren Namen, das Geburtsdatum, den Geburtsort. Kiel. Also gerade mal 18 Jahre alt. Aber gut, seitdem man das Abi schon mit 17 machen kann und – immerhin ist sie ja volljährig.

„Hm“, sage ich. „Und wo studierst du?“

„Hochschule der Medien, hier in Stuttgart.“

„Und wo wohnst du?“

„In einer kleinen WG, übergangsmäßig, hoffe ich, bis ich etwas anderes finde.“

„Gut, dann melde ich dich an und heiße dich bei uns willkommen!“

Sie strahlt. „Vielen Dank, ich freue mich.“

Heiko steht auf und kommt zu uns herüber. „Ein neues Crew-Mitglied? Habe ich richtig gehört?“

„Hast du“, antworte ich.

Er reicht ihr die Hand und stellt sich vor.

„Männer-Coaching?“ Sie sieht ihn mit einem leicht ironischen Blick an. „Was coacht man denn da?“

„Durchsetzungsvermögen“, antwortet Heiko spontan.

„Gegenüber Frauen?“, will Niki wissen.

„Auch!“

Haha, denke ich, sage aber nichts. Mir fehlt heute einfach der richtige Schwung. Und nachdem Niki gegangen ist, fühle ich mich noch schlapper. Also beschließe ich, heute früher nach Hause zu gehen. Das ist das Gute an der Selbstständigkeit, es zwingt dich keiner dazu, irgendwelche Stunden abzusitzen. Ich fahre den Computer runter und spüre Heikos Blick.

„Noch was vor?“, fragt er von seinem Schreibtisch aus.

„Relaxen“, sage ich. „Morgen ist auch noch ein Tag.“

„Das mit Sicherheit.“

Es hört sich nicht so an, als wolle er sich an meinem Freizeitprogramm beteiligen, also gehe ich auf dem Weg zur Tür nur kurz an ihm vorbei und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. Er sieht mit einem schrägen Lächeln auf.

„Woanders wäre mir das lieber.“

Ich verkneife mir eine Antwort. Zum Scherzen bin ich heute auch nicht aufgelegt. Was ist bloß los? Schlechte Stimmung – und das ohne Grund. Während ich die Treppen hinunter ins Café gehe, denke ich darüber nach. Bin ich heute Morgen schon missgelaunt aufgestanden? Eigentlich nicht … egal.

Doris hat Verständnis für mich.

„Schaust du noch bei deiner Mutter vorbei?“

Das hatte ich eigentlich nicht vor, aber jetzt, da sie es sagt, bekomme ich prompt ein schlechtes Gewissen. Wann war ich das letzte Mal dort? Seitdem meine Schwägerin mit ihren beiden Kindern in unser Elternhaus eingezogen ist, habe ich die Verantwortung abgegeben, stelle ich fest. Also … soll ich?

Mein Fahrrad habe ich im Hinterhof des Nachbarn versteckt, nachdem mir mein neues E-Bike trotz dickem Vorhängeschloss geklaut worden war. Nun überlege ich mir, ob ich überhaupt noch mal eines kaufen soll, und habe mir so lange ein City-Bike geliehen. Ich schiebe es zur Straße und bleibe unentschlossen stehen.

Eigentlich ist es ein Tag fürs Freibad. Ein Augusttag mit strahlender Sonne, wolkenlosem Himmel und Lust auf ein Eis. Oder eher in einen Biergarten? Aber alleine? Oder doch zu Mutti, mich mal wieder mit ihr gemütlich in den Garten setzen und sie von alten Zeiten erzählen lassen? Und von dem Bastdach, das Vati so schön über der Laube angebracht hat?

Ich stehe noch immer regungslos da und kann mich nicht entscheiden.

Ich hasse mich, wenn ich so bin.

Aber es nützt nichts – heute bin ich so.

Schließlich schwinge ich mich auf mein Rad und fahre los. Die verkehrsarme Sackgasse, in der unser Café liegt, hinauf und dann auf die dicht befahrene Durchgangsstraße einbiegen. Aufpassen, dass man nicht übersehen wird, denn eigentlich ist zwischen den vielen Autos, Lieferwagen und auch Lkws kein Platz für Fahrradfahrer, aber das lenkt mich wenigstens ab – und ohne darüber nachzudenken, finde ich mich vor unserem Elternhaus wieder.

Also, okay, das hat wohl meine innere Kommandozentrale beschlossen, dann soll es so sein.

Ich habe zwar einen Schlüssel, aber ich klingle immer ein verabredetes Zeichen, denn ich möchte keinen erschrecken. Wäre auch nicht gegangen, stelle ich fest, nachdem ich im Flur stehe, denn ich sehe und höre niemanden. Wo sind sie denn alle? Normalerweise sind zumindest Lara und Ludwig gleich zur Stelle, die Kinder meiner Schwägerin. Und außerdem Purzel, Muttis neugieriger Kater.

Aber niemand?

Gar niemand?

Ich gehe den Flur weiter in die Küche. „Hallo“, kündige ich mich an, „wo sei ihr denn alle?“

Dann sehe ich sie. Die Terrassentür steht weit offen, und in der Laube erkenne ich bunte Kleidung. Offensichtlich hocken sie alle dort.

Der Garten ist groß, und jetzt, im Sommer, hat er sich in eine blühende Wiese verwandelt. Seitdem der siebenjährige Ludwig in der Schule gelernt hat, dass Bienen Blüten als Nahrung brauchen, darf nicht mehr gemäht werden, nur eine schmale Schneise zur Laube und weiter zur Schaukel am Nussbaum ist noch gestattet.

Meine Schwägerin sieht mich als Erste: „Grüß dich, Katja, du wirst es nicht glauben: Ein Wunder ist geschehen …“

Nun werden auch die anderen aufmerksam. Ludwig macht das Peace-Zeichen zum Gruß, meine Mutter verdreht etwas den Kopf, aber so ganz klappt das nicht mehr. Also winkt sie mit dem einen Arm etwas ungelenk nach hinten.

Schulterprobleme, denke ich. Immer noch.

„Grüß euch“, rufe ich im Näherkommen und erkenne schließlich, dass sie alle über eine große Landkarte gebeugt sind.

„Hallo, Tante Katja“, kräht Lara, die es als Dreijährige irgendwie toll findet, eine Tante zu haben. Sie patscht mit ihrer Hand mitten auf die Karte. „Da fliegen wir hin“, verkündet sie, „zu Papa!“

„Zu Papa?“ Ich werfe Isabell einen fragenden Blick zu. Mein Bruder hat sich mit seinen vielen Eskapaden seiner Familie gegenüber nicht gerade loyal gezeigt. Da wollen die jetzt hin?

„Zu ihm?“, frage ich vorsichtshalber nach.

„Er hat uns eingeladen“, bekräftigt Isabell. „Er bezahlt sogar die Tickets …“ Ihre Stimme bleibt oben.

Das ist ja ein Ding, denke ich.

„Hier“, signalisiert Ludwig, ganz der große, erfahrene Bruder, und zeigt auf einen Punkt. „Das ist die Insel, wo Papa gerade arbeitet. In Thailand.“ Er sieht mich groß an. „Das ist doch richtig weit weg, oder?“

„Ja, das ist weit weg.“ Ich bleibe am Kopfende des Tisches stehen.

Nun sieht mich auch meine Mutter an. Seitdem Isabell mit ihren beiden Kindern zu ihr gezogen ist, sieht sie sehr viel besser aus. Diese Durchsichtigkeit, die mich vor einem Jahr bei ihrem Anblick noch so erschreckt hat, ist einer gesunden Körperlichkeit gewichen. Sie hat zugenommen. Vier Kilo schätze ich, und es tut ihr gut. Nun passen ihr auch ihre alten, so geliebten Kostüme wieder und hängen nicht nur an ihrem ausgemergelten Körper.

Als ich damals aus Hamburg angekommen bin, hatte sie nichts außer Kaffee im Schrank. Und im Kühlschrank noch weniger. Es freut mich immer wieder, dass meine Schwägerin zwar ihre Demenz nicht aufhalten kann, aber dafür ihren vorzeitigen körperlichen Verfall. Wobei, ich korrigiere mich, seitdem die Kinder das Haus mit Leben erfüllen, ist auch Muttis Einsamkeit vorbei, sie nimmt buchstäblich wieder am Leben teil.

„Ich fliege auch mit“, sagt sie bestimmt und sieht mich an. „Dann musst du aufs Haus aufpassen und vor allem Purzel füttern. Er mag es gar nicht, wenn er alleine ist!“

Mutti will mitfliegen? Nach Koh Phangan?

„Rutsch mal“, sage ich zu Ludwig und quetsche mich dann neben ihn auf die Bank. „Stimmt das?“, frage ich Isabell.

Sie sieht mich mit einem Blick an, der alles bedeuten kann: Das denkt Mutti, das träumt sie oder … so ist es halt.

Nun sitze ich meiner Mutter gegenüber. Klar, für ihre 78 Jahre ist sie körperlich noch ziemlich fit. Das ist nicht ihr Problem. Die fortschreitende Demenz ist ihr Problem. Wie soll das auf einem so langen Flug mit Umsteigen, Schiffsüberfahrt und was noch allem gehen?

„Bist du sicher, Mutti?“, frage ich sie.

Sie erwidert meine Frage mit einem Lächeln. Eine schöne Frau, auch heute noch, das denke ich immer wieder. Sie hat die feinen Gesichtszüge, die ich nicht habe. Und auch den schmalen, zarten Körper. „Mein ewiges Mädchen“, hatte mein Vater immer gesagt. Irgendwie stimmt das sogar.

„Vati und ich wollten immer reisen“, sagt sie jetzt und dreht ihren Ehering, der ihr locker am Finger sitzt. „Er ist zu früh gegangen.“

„Ja, das ist er“, bestätige ich. An einem Herzinfarkt vor sechs Jahren, kaum, dass er seinen Ruhestand genießen konnte. „Aber muss es gleich so weit sein?“, frage ich in die Runde. Und an Isabells Schweigen erkenne ich: Boris hat Mutti gar nicht eingeladen. Auf diese Idee war ihr geliebter Sohn überhaupt nicht gekommen.

„Es ist nicht weit“, betont meine Mutter mit erhobenem Zeigefinger. „Für einen geliebten Sohn ist nichts zu weit!“ Sie sieht mich Beifall heischend an. „Für eine liebende Mutter schon gar nicht.“

Dein geliebter Sohn hat seine Familie sitzen lassen, weil er sich fremdverliebt hat, liegt mir auf der Zunge, aber ich verkneife mir den Kommentar. Schon wegen der Kinder. Die denken ja auch, dass ihr Vater, der berühmte Architekt, große Dinge im Ausland bauen muss und deshalb nicht hier ist.

„Dann also ein Familienausflug“, frage ich, „wann?“

„Recht bald“, erklärt Isabell schnell, und ihre moosgrünen Augen halten meinen Blick fest. „Die Tickets sind da, wir fliegen in drei Tagen.“

„Und seit wann wisst ihr das?“

„Seit heute Morgen.“

„Und wann kommt ihr zurück?“

„Wir bleiben vierzehn Tage.“

Typisch Boris, denke ich. Und jetzt weiß ich plötzlich auch, weshalb ich seit heute Morgen ein so ungutes Gefühl mit mir herumtrage.

Was wird mit Mutti, wenn alle weg sind?

Wer kümmert sich, wer kauft ein, wer überwacht ihre Tabletteneinnahme, wer … vor allem: Wer tröstet sie, wenn Isabell und die Kinder zu Boris fliegen und sie, die Mutter, nicht mitkann?

Mir wird ganz flau.

 

Zwei Stunden später stoße ich das kleine Gartentor zu meiner Wohnung im Heusteigviertel auf. Seit etwa einem Jahr wohne ich hier, und anfangs dachte ich, dass ich es in dem Mehrfamilienhaus mit den schrägen Mitbewohnern nicht lange aushalten würde. Vor allem mein Vermieter, Petroschka, hatte mir mit seinem fleischigen Vollmondgesicht, den glubschigen Augen hinter der dicken Brille und der unförmigen Figur im Trainingsanzug die ersten Tage einfach nur einen Schrecken eingejagt. Bis ich den besonderen Kern entdeckte, der sein Wesen ausmacht. Was mir mal wieder bestätigte, dass der erste Eindruck sehr wohl trügen kann. Ähnlich ging es mir mit Fräulein Gassmann, einer pensionierten Studienrätin, die auf dieser antiquierten Anrede besteht und mir ständig mit der Hausordnung kam. Nur oben, im dritten Stock, schien mir mit Lisa Landwehr eine normale, junge Frau zu wohnen, wenn sie auch erstaunlich scheu war. Inzwischen hat sich das alles eingespielt. Auch die Gartenmöbel, die ich ungefragt in dem kleinen Garten aufgestellt hatte, sind mittlerweile von allen akzeptiert. Der kleine, runde Eisentisch steht nun mit den passenden Klappstühlen dicht bei den beiden Apfelbäumchen Else und Judith, die Petroschka, wie er mir eines Tages verraten hat, nach menschlichen Vorbildern benannt hat – und zwar nach seiner Mutter und deren Zwillingsschwester.

Ich schiebe mein Fahrrad den schmalen Weg am Haus entlang und bin froh, dass sich im Garten niemand aufhält. Also werde ich mir ein Glas kühlen Weißwein holen und mich zu den Apfelbäumchen setzen. Vielleicht wissen die beiden ja Rat.

Spinn nicht, sage ich mir im gleichen Moment, aber so ein bisschen traue ich den beiden mystische Fähigkeiten zu, vor allem in Vollmondnächten, wenn ich nicht schlafen kann und ihre Gesellschaft suche. Vielleicht liegt es auch daran, dass Else ein dürres, halb verkrüppeltes Apfelbäumchen ohne Früchte war, bis sie im letzten Jahr Judith dazubekam, Judith im Topf, die dann mit viel Freude von allen Hausbewohnern eingepflanzt wurde. Seither wachsen die beiden Bäume prächtig, und Else trägt sogar zum ersten Mal Früchte, kleine, grüne Äpfel, die im September sicher fantastisch schmecken werden.

Ich stelle mein Fahrrad an der Hauswand ab und frage mich, wie lange ich mich mit irgendwelchen Gedankenspielen noch ablenken kann, bis ich auf das eigentliche Problem zurückkomme: meine Mutter. Meine Mutter und ihr Sohn in Koh Phangan. Mein nichtsnutziger Bruder. Und während ich noch in meinem kleinen Rucksack nach meinem Haustürschlüssel fahnde, fällt mir mein Handy in die Hand. So!, denke ich. Sehr gut! Das werde ich jetzt gleich mal klären.

„Lieber Bruder“, tippe ich, „ich habe gerade von der tollen Einladung gehört. Ludwig und Lara freuen sich schon wahnsinnig. Mutti auch. Kommt ihr Ticket noch?“

Dass ich darauf wahrscheinlich keine Antwort bekommen werde, stört mich nicht, aber immerhin empfinde ich sofort eine diebische Freude. Ich will gerade die Haustüre aufstoßen, da wird sie von innen geöffnet. Lotta Gassmann macht einen erschrockenen Schritt zur Seite: „Huch!“ Sie hält ihre unvermeidlichen Walkingstöcke in der einen Hand und sieht mich groß an.

„Ich wollte Sie nicht erschrecken“, sage ich rasch. Bei alten Damen weiß man ja nie, ob das nicht lebensgefährlich enden kann. Sie fasst sich schnell.

„Sie sehen ja auch nicht wirklich zum Fürchten aus“, erwidert sie und weist dann zu meinem Fahrrad. „Nur, dass Ihr Rad schon wieder mitten im Weg steht …“

Ich unterdrücke einen Stoßseufzer. „Ich wollte es nach dem Aufschließen aus dem Weg räumen.“

„Nun, die Türe ist ja jetzt offen …“

Sie kann es einfach nicht lassen, denke ich. Ewig dieser Oberlehrerton. „Dafür habe ich gestern schon das Treppenhaus gereinigt“, sage ich versöhnlich.

„Sie waren ja auch dran!“, erklärt sie stirnrunzelnd und geht an mir vorbei die drei breiten Steinstufen hinunter.

„Ihnen auch einen schönen Tag noch“, rufe ich ihr nach, höre aber nur noch das Tackern ihrer Stöcke.

Blöde Kuh, denke ich, nehme den Gedanken aber gleich wieder zurück. Sie hat auch ihr Päckchen zu tragen, wie ich seit einigen Monaten weiß. Man darf nicht alles auf die Goldwaage legen.

Ich gehe zurück, schiebe mein Fahrrad ein paar Meter weiter am Haus entlang in den Fahrradständer, wo auch Lisas Rad schon steht, und lächle in mich hinein. Lisa ist also zu Hause – und sicher wäre sie einem Gläschen nicht abgeneigt … Auf der anderen Seite, denke ich, wollte ich doch in Ruhe nachdenken. Und ist das nicht eine unbewusste Ablenksituation, wenn ich jetzt Lisa einlade? Sei nicht so streng mit dir, sagt mir meine innere Stimme, und bevor ich mich versehe, ist mein Zeigefinger schon auf Lisas Klingelknopf. Ein Mal lang, zwei Mal kurz, das interne Zeichen im Haus. Noch stehe ich unten auf der Steintreppe und warte gebannt auf eine Reaktion. Als keine eintritt, gebe ich es auf. Dann ist es halt so.

Ich werde mir ein Gläschen eingießen und mich mit meinen Problemen beschäftigen.

 

Zwanzig Minuten später sitze ich mit meinem Wein im Garten bei den beiden Bäumchen und lasse meine Gedanken schweifen. Zwischendurch sehe ich aufs Handy, dann denke ich plötzlich, wie spät ist es denn eigentlich in Thailand? Ich google schnell: + 6 Stunden. Also ist es jetzt bei Boris nach Mitternacht.

Mitternacht war für meinen Bruder noch nie spät, kein Grund, nicht zu antworten. Aber unabhängig davon: 14 Tage. Gut, es kommt jeden Tag eine Pflegekraft, medizinisch ist Mutti also versorgt, geduscht wird sie auch, falls sie es zulässt und sich nicht verweigert, wie schon einige Male geschehen … Deshalb geht es nur um das, was ich auch vor Isabells Einzug schon gemacht habe, einkaufen, kochen, Zeit mit ihr verbringen. Warten, bis sie im Bett ist.

Das fällt mir ja eigentlich nicht schwer. Angst habe ich nur vor den Fragen nach Boris. Warum sie nicht mitdarf. Was soll ich ihr sagen? Dass ihr erwachsener Sohn sie gar nicht haben will? Nein. Und wenn ich darüber nachdenke, kann man das Isabell auch nicht zumuten: zwei kleine Kinder und dann auch noch eine demente Schwiegermutter … und plötzlich habe ich die Idee: Ich werde ihr anbieten, gemeinsam etwas zu unternehmen. Mutter und Tochter, eine kleine Reise, irgendwohin, wo sie gern hinmag. Schwarzwald, Bodensee … Irgendwas in der näheren Umgebung. Das wäre zeitlich machbar – und auch bezahlbar angesichts unseres unrentablen Cafés.

Zufrieden und ausgeglichen gehe ich an diesem Tag ins Bett, das hätte ich vor ein paar Stunden noch nicht gedacht. Ich hatte mir noch ein kleines Abendessen mit Brot, Käse und Trauben für den Garten gerichtet und mir nebenbei einen Podcast angehört, Thema „Ausdauersport Liebe“, und war dann lächelnd nach oben in meine Wohnung und wenig später ins Bett gegangen.

Das ganze Leben ist ein Ausdauersport, finde ich, bevor mir die Augen zufallen, nicht nur die Liebe. Aber prompt träume ich von meiner ersten großen Liebe und dem Liebeskummer, der mich damals schier umgebracht hätte. Und beim Aufwachen denke ich, dem Traum nachspürend, dass das Thema immer schwierig bleibt. Egal, ob mit 16 oder 45. Vielleicht darf man dem einfach nicht so viel Bedeutung beimessen. So heißt es doch immer: Wer locker bleibt, hat weniger Probleme. Also locker, liebe Katja, sage ich mir, jetzt steh mal locker auf und mach dir einen Morgen-Cappuccino, dann zurück ins Bett zu den Nachrichten des Tages im Frühstücksfernsehen.


Dienstag, 3. August

Doris findet es klasse, dass Boris seine Kinder eingeladen hat. Klar, sie hat ja selber Kinder, sie sieht das halt mehr von dieser Seite. Ich dagegen hatte mir bis zu meinem Umzug nach Stuttgart alles vom Hals gehalten, was irgendwie nach ständiger Pflichterfüllung aussieht … also Kinder, Tiere und Pflanzen. Vielleicht bereue ich das ja eines Tages, denke ich, während sie mir begeistert schildert, wie großartig es für die Kinder sein wird, endlich wieder ihren Vater zu sehen. Und dann noch am Meer. „Auf einer thailändischen Insel, überleg doch mal. Endlose Strände“, sprudelt sie hervor, „Palmen, Wasserschildkröten, Delfine, Sandburgen bauen, schnorcheln, schwimmen … Liebe.“

„Liebe?“, frage ich nach.

„Schön wär’s“, sagt sie nur kurz. „Aber für die Kinder ist das ein Traum!“

„Na ja“, sage ich.

„Und du bekommst das doch auch locker in den Griff. Das hast du am Anfang auch geschafft – und da war es doch noch viel schwieriger.“

„Wie wahr, wie wahr“, stimme ich zu.

„Na, also!“

Wir stehen am Tresen über die Reservierungen gebeugt, listen die Waren auf, die bestellt werden müssen, überlegen, ob wir das Weinsortiment vielleicht mal ein bisschen verändern sollen und auch die Speisekarte … zwei weitere vegane Gerichte vielleicht?

„Da soll unser Koch mitreden“, finde ich und schau auf meine Uhr. Schon nach zehn. „Wo bleibt er überhaupt?“

Doris zuckt mit den Achseln. „Du weißt doch, dass er chronisch unpünktlich ist. Aber zum Schluss klappt dann doch immer alles.“

„Er kostet vor allem Nerven“, sage ich und klappe das Reservierungsbuch zu. „Also für heute Abend zehn Leute, das ist doch immerhin was. Welche Tische stellen wir denn zusammen?“

„Das mache ich schon“, winkt Doris ab. „Heute kommt Niki zum Probearbeiten, dann kann ich gleich mal sehen, wie praktisch sie veranlagt ist.“

„Auch gut“, erkläre ich. „Dann bring ich meinen Schreibtisch in Ordnung.“

Doris’ schräger Blick hält mich zurück. „Ist noch was?“

Sie zieht mit drei Fingern ein Briefkuvert her, das seitlich von ihr auf dem Tresen lag, und dreht es um. „Vom Finanzamt“, sagt sie leise und schiebt es mir zu. „Ich befürchte, eine Steuernachzahlung.“

„Hast du es nicht aufgemacht?“

„Ich mag keine schlechten Nachrichten.“

Ein Stirnrunzeln kann ich mir nicht verkneifen. „Woher soll denn eine Steuernachzahlung kommen, der Laden wirft doch kaum was ab?“

„Vielleicht habe ich im letzten Jahr was übersehen … als du noch nicht da warst?“

„Heißt das, du hast gar keine Steuererklärung gemacht?“

„Nicht so richtig …“, sagt sie und verzieht das Gesicht, „… befürchte ich.“

„Aber der Steuerberater … Ja, okay“, ich wedle mit dem Briefumschlag, „ich schau mir das erst mal in Ruhe an. Keine Panik. Wird schon.“ Damit nicke ich ihr zu und gehe in den Flur zurück, zur Treppe in den ersten Stock, meinem Büro. Tja, Doris ist ein herzensguter Mensch, hübsch dazu mit ihren tiefschwarzen Haaren, dem schmalen, gebräunten Gesicht und den meist strahlenden Augen. Aber sie ist keine Geschäftsfrau, ganz und gar nicht. Zahlen, Konten, Geschäftsbücher, Betriebswirtschaft … lieber backt sie unablässig Kuchen und macht damit ihre Gäste glücklich.

Ich habe kein gutes Gefühl mit dem Briefkuvert in der Hand. Offizielle Kuverts verursachen immer ein schlechtes Gefühl, selbst wenn es nur ein Strafzettel ist.

Oben im Büro lege ich es erst mal auf den Tisch, mittendrauf auf den Stapel, der auch noch bearbeitet werden will, und schau mich nach Heiko um. An seinem Tisch sitzt er nicht, das ist leicht zu sehen, vielleicht in unserer kleinen, gemeinsamen Küche? Auch da nicht.

Ich muss heute mit meinem Kram alleine fertigwerden. Also nehme ich den Brieföffner und schlitze das Kuvert mit einem Ratsch auf. Todesverachtend. Aber dann muss ich mich doch setzen.

Sie haben das Café geschätzt. Gewinn: 80 000 Euro. Nie im Leben, denke ich. Und wieso hat das Finanzamt denn geschätzt?

Hatte Doris die Mahnung übersehen?

Offensichtlich.

Die Zahl darunter macht mich auch nicht glücklicher: 23 000 Euro Steuernachzahlung. Und wenn dies nun auf die Vorauszahlung umgerechnet wird, dann werden hier die Euros nur so abfließen … und zu wenige hereinkommen.

Ich lasse den Bescheid sinken. Jetzt wäre es doch schön, wenn Heiko da wäre. Mit ihm könnte ich das besprechen. Was kann man gegen den Bescheid tun? Widerspruch einlegen? Aber wie? Ich war noch nie in so einer Situation. Ich bin ja auch kein Steuerberater, sondern habe lediglich vor langer Zeit ein paar Semester BWL studiert.

Dreiundzwanzigtausend Euro.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:

Drei-und-zwanzig-tausend!

Ob sie die von ihrem Mann kriegt, der sowieso schon sauer ist, weil sie das Haus und ihn vernachlässigt, wie er ihr ständig vorhält … Oder ist es nun sein Triumph, wenn wir vor seinen Augen baden gehen? Wenn ihre Ambitionen scheitern?

Mein erster Impuls ist, hinunterzugehen und das gleich mit Doris zu besprechen. Aber ich bin zu aufgewühlt, wer weiß, was ich sage. Also lieber erst mal sacken lassen.

80 000 Euro Gewinn!!

Wenn sie 40 000 Euro geschätzt hätten, dann wäre das eine Sache! Dann könnte man ja sogar noch profitieren. Allerdings wäre es dann bei real höheren Einnahmen so etwas wie eine Steuerhinterziehung, und wir könnten entsprechend belangt werden.

Schließlich entscheide ich, dass das wirklich nicht meine Sache ist, und mach mich an die monatliche Abrechnung. Muss aber immer wieder den Kopf schütteln bei all unseren Ausgaben, der Miete, den Waren, dem Koch, den Aushilfen, den Versicherungen, den Abgaben … Wo soll da ein solcher Gewinn herkommen?

Und dann muss ich mir eingestehen: Wenn wir keinen höheren Umsatz erwirtschaften, dann macht das ganze Café keinen Sinn. Mein Taschenrechner zeigt mir schnell, dass wir beide, Doris und ich, bei einem Gewinn von von 80 000 Euro für 3333 Euro monatlich arbeiten. Vor Steuern.

Gaby Hauptmann

Über Gaby Hauptmann

Biografie

Gaby Hauptmann, geboren 1957 in Trossingen, lebt als freie Journalistin und Autorin in Allensbach am Bodensee. 1995 erschien mit „Suche impotenten Mann fürs Leben“ ihr erster Bestseller, seitdem hat sie über 30 Bücher geschrieben, wurde in 35 Ländern verlegt, hat allein in Deutschland knapp über 8...

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