In den Farben des Dunkels In den Farben des Dunkels - eBook-Ausgabe
Roman
— Das neue intensive Leseerlebnis des SPIEGEL-Bestsellerautors von „Von hier bis zum Anfang“In den Farben des Dunkels — Inhalt
In den Farben des Dunkels | Ein grandioser, wuchtiger und emotionaler Gesellschaftsroman
Der neue Roman von SPIEGEL-Bestseller-Autor Chris Whitaker ist ein Meisterwerk: zugleich aufwühlender Kriminalfall und dramatische Liebesgeschichte.
Der international gefeierte Autor Chris Whitaker erzählt mit großer Wucht und unendlicher Einfühlsamkeit von zwei unvergesslichen Helden auf einer Reise um Leben und Tod.
Patch ist dreizehn, und weil er nur ein Auge hat, trägt er eine Augenklappe wie ein Pirat. Eines Tages wird er aus seinem Heimatstädtchen Monta Clare, gelegen im Schatten eines gewaltigen Bergmassivs im Mittleren Westen der USA, entführt. Für seine beste Freundin Saint bricht die Welt zusammen. 307 Tage wird Patch in einem stockdunklen Raum gefangen gehalten, gemeinsam mit der geheimnisvollen Grace. Seine Befreiung gelingt, doch als niemand seiner Erzählung von Grace glaubt, gibt es für ihn nur noch ein Ziel: Er muss sie finden und retten. Während Patch dreißig Jahre seines Lebens dieser Obsession widmet, kämpft Saint unerbittlich um die Wahrheit, um ihren Freund, den sie an eine düstere Erinnerung verloren glaubt, und um ihre große Liebe. Eine grandiose Odyssee und ein unvergesslich intensiver Roman über Menschlichkeit, Schicksal und bedingungslose Liebe.
„In den Farben des Dunkels“ ist ein grandioser, epischer Roman über die Unausweichlichkeit des Schicksals und die Bedingungslosigkeit der Liebe.
Chris Whitaker über das, was ihm bei seinem Roman am meisten am Herzen liegt:
„Ich wusste, diese Geschichte würde anders als alles, was ich bisher geschrieben habe. Ich wollte, dass die Leser:innen mit den Figuren mitwachsen, mit ihnen auf eine Reise gehen, ihre Siege und Niederlagen miterleben. Meine Aufgabe als Geschichtenerzähler ist es, bei den Leser:innen Gefühle zu wecken, vielleicht nicht immer Liebe für die Figuren, aber Mitgefühl. Zu verstehen und mitzufühlen. Wenn ich das geschafft habe, bin ich glücklich.“
Das intensivste Leseerlebnis des Jahres.
Wie und wo schreiben Sie?
Ich habe dieses Buch fast ausschließlich in einem extra dafür gebauten Gartenhäuschen geschrieben. An meinem Haus mussten größere Arbeiten durchgeführt werden, und ich brauchte einen ruhigen Ort zum Schreiben und für die Interviews zu „Von hier bis zum Anfang“. Während alles hektisch war (meine Tochter wurde geboren, dann kam Covid), war das Schreiben der Zufluchtsort, den ich brauchte – wie immer in meinem Leben.
Ich konnte nicht in die USA reisen, um die Veröffentlichung von „Von hier bis zum Anfang“ zu begleiten, und war bei über hundert online-Veranstaltungen dabei. Wegen der Zeitverschiebung – ich lebe in London – war es für mich oft mitten in der Nacht. Vielleicht weil Patch, die eine Hauptfigur, einen Teil der Geschichte in völliger Dunkelheit verbringt, fand ich es einfacher, seine Szenen zu schreiben, während die Welt um mich herum schlief. Manchmal fühlen sich diese Stunden an, als wäre man der einzig wache Mensch auf der Welt. Und Patch leidet ja im Laufe des Romans an einem ganz akuten Gefühl der Einsamkeit.
In welchen Zeiträumen ist das Buch entstanden?
Von der ersten Zeile bis zum fertigen Manuskript dauerte es fast vier Jahre, eine zu lange Zeit vielleicht zwischen zwei Büchern. Ich bin ein bisschen in Sorge, dass meine Leser*innen, so treu sie auch sind, mich vergessen haben könnten. Aber ich weiß, dass ich einfach nicht schneller hätte schreiben können. Dies ist mein erstes Buch, das ich als hauptberuflicher Autor geschrieben habe. Anfangs dachte ich noch, dass es schneller gehen würde. Ich war auch so naiv zu glauben, dass der Schreibprozess mit zunehmender Erfahrung einfacher wird – es ist immerhin mein fünftes Buch –, aber beides hat sich nicht bewahrheitet.
Jede Geschichte ist absolut einzigartig und bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Es ist kein Witz, wenn ich sage, dass ich nach jedem meiner Romane wirklich glaube, dass ich nie wieder einen schreiben kann. Ich wusste, dass diese Geschichte anders sein würde als alles, was ich bisher geschrieben habe: der Umfang, die Details, die Tiefe. Ich wollte, dass die Leser*innen mit den Figuren mitwachsen, dass sie mit ihnen auf eine Reise gehen, ihre Siege und Niederlagen miterleben und sich auf dem Weg dorthin vielleicht sogar in sie verlieben. Das Leben verläuft selten linear, und so war es auch beim Schreiben. Die Worte flossen und flossen, und ich verbrachte Monate mit einzelnen Kapiteln, bevor ich weitermachen konnte. Die Geschichte führte mich in Richtungen, die ich nicht vorhergesehen hatte, und am Ende fühlten sich die Figuren wie Familie an, nicht nur für mich, sondern für alle, die an dem Buch mitgearbeitet haben.
Wer hat mit Ihnen am Manuskript gearbeitet?
Meine Lektoren. Ich habe großes Glück, mit den nettesten, großzügigsten, besten und geduldigsten Menschen der Branche zu arbeiten. Tatsächlich betrachte ich das Schreiben selten als Geschäft. Bei diesem Buch gab es keinen Termindruck und keine Hektik, sondern nur die Überzeugung, dass wir an etwas Besonderem arbeiten und sich das Warten lohnt, egal wie lange es dauert. Das Schreiben kann oft ein einsames Unterfangen sein, aber mit dem richtigen Team ist es anders. In den letzten Jahren hatte ich unzählige Mittagessen, Telefonate und Zoom-Meetings mit meinen britischen und US-amerikanischen Lektoren und Agenten, wo wir über den Plot sprachen, darüber, wo ich stehe und was sie tun können, um mir zu helfen. Bei allen Treffen war klar, wie sehr allen die Geschichte am Herzen liegt, und dass wir am Ende das absolut beste Buch haben wollen. Ich bin mir des Vertrauens meiner Verleger*innen und meine Leser*innen immer voll bewusst. Deshalb bin ich es ihnen und mir schuldig, die beste Geschichte abzuliefern, die ich schreiben kann. Selbst wenn das bedeutet, dass ich während des Prozesses ein bisschen verrückt werde.
Haben Sie beim Arbeiten Material wie Bilder oder Fotos um sich herum?
Ich mache mir Notizen auf meinem Laptop und meinem Handy, aber ich schreibe immer nur an meinem Computer, wo ich an drei Bildschirmen gleichzeitig arbeite, damit ich eine Szene aufbauen kann, während ich sie schreibe. Obwohl die Stadt Monta Clare, in der ein Großteil der Geschichte spielt, frei erfunden ist, gibt es im Roman Hunderte von realen Schauplätzen, die ich anhand von Fotos, Reiseführern und Büchern – Romanen wie Sachbüchern – recherchiert habe. Ich habe auch eine große USA-Karte an der Wand meines Büros hängen. Patchs Suche nach Grace führt ihn quer durch Amerikas, und dafür musste ich die Route vor Augen haben. Ich wünsche mir, dass das Gefühl für den Ort in jeder Szene so stark ist, dass die Leser*innen das sehen können, was die Figuren sehen. Was man sieht, hört, riecht, muss zur Zeit und zum Ort passen und bis ins Detail ausgearbeitet sein. Der Roman spielt in einem Zeitraum von dreißig Jahren, weshalb ich viel Zeit mit Geschichtsbüchern verbracht habe. Die Details sollten nicht von der eigentlichen Geschichte ablenken, aber ich fand es wichtig die jeweilige Zeit mitzuerzählen und Moden und Trends zu berücksichtigen.
Wie entwickeln Sie Ihre Figuren?
Die ehrliche Antwort ist: langsam. Ich entwickle sie nie im Voraus, sondern beginne mit einem Namen und einer groben Vorstellung davon, wer sie sind. Während des Schreibens, manchmal über Jahre, entwickeln die Figuren sich mitunter so sehr, dass ich sie am Ende kaum wiederzuerkenne. Die Figuren sind das Herzstück. Oft finde ich eine wunderbare Wendung oder eine emotionale Szene, aber sie werden nur deshalb so packend, weil mir die Figuren, die sie erleben, wirklich am Herzen liegen. Ich wusste, Patch und Saint würden die Hauptfiguren des Buches sein, ihre Freundschaft und die Irrungen und Wirrungen ihrer beider Leben. Ich wusste, sie würden wir sehr gut kennen lernen. Aber um sie herum gibt es noch Misty, die von Patch am Anfang gerettet wird, Saints Großmutter Norma oder den Polizeichef Nix. Auch an deren Schicksalen sollen wir teilhaben. Die Dialoge sind ebenfalls von zentraler Bedeutung. Wir können aus der Art und Weise, wie jemand etwas sagt, genauso viel herauslesen wie aus dem, was er sagt. Also arbeite ich intensiv an Tonfall und Kadenz. So versteht man, was Saint fühlt, wenn sie ihre Stimme senkt, oder was in Patch vorgeht, wenn er einen Satz abbricht.
Ich glaube, meine Aufgabe als Geschichtenerzählerin ist es, die Leser*innen etwas empfinden zu lassen, vielleicht nicht immer Liebe für die Figuren, aber doch Mitgefühl. Zu verstehen und mitzufühlen. Wenn ich das geschafft habe, dann bin ich glücklich.
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