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Belmonte (Die Belmonte-Reihe 1)
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Piper Verlag GmbH
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Beschreibung
Eine große Familiensaga: SPIEGEL-Bestsellerautorin Antonia Riepp spannt in „Belmonte“ den erzählerischen Bogen von Krieg zu Liebe, von Müttern zu Töchtern, von Deutschland nach Italien.
Die fast 30-jährige Simona ist überrascht, als sie von ihrer Großmutter Franca ein Haus im verschlafenen Belmonte erbt. Bislang wusste sie nichts von dessen Existenz. Als die Enkelin einer Gastarbeiterin in Italien ihre Wurzeln erkundet, entdeckt sie nach und nach ihre eigene Familiengeschichte – und die Geheimnisse ihrer Großmutter.
Gemeinsam mit ihr lernen Sie vier Generationen kennen; jede mit ihren eigenen…
Eine große Familiensaga: SPIEGEL-Bestsellerautorin Antonia Riepp spannt in „Belmonte“ den erzählerischen Bogen von Krieg zu Liebe, von Müttern zu Töchtern, von Deutschland nach Italien.
Die fast 30-jährige Simona ist überrascht, als sie von ihrer Großmutter Franca ein Haus im verschlafenen Belmonte erbt. Bislang wusste sie nichts von dessen Existenz. Als die Enkelin einer Gastarbeiterin in Italien ihre Wurzeln erkundet, entdeckt sie nach und nach ihre eigene Familiengeschichte – und die Geheimnisse ihrer Großmutter.
Gemeinsam mit ihr lernen Sie vier Generationen kennen; jede mit ihren eigenen Heimlichkeiten, Konflikten und starken Frauen.
Antonia Riepp ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Bestsellerautorin. Wer die lebhaften Dorfbewohner von Belmonte kennen- und lieben gelernt hat, darf sich freuen, denn „Belmonte“ ist der erste Teil einer Trilogie. Der Fortsetzungen „Villa Fortuna“ und „Santo Fiore“ ziehen die Leserinnen ebenfalls mit der berührenden wie fesselnden Erzählung in ihren Bann.
Dieses Buch wollen Sie nicht wieder aus der Hand legen.
Gelungen ist Riepp vieles in diesem Roman: Die erzählerische Kraft begeistert, der Spannungsbogen fesselt, die Charaktere sind einnehmend. Herausragend ist jedoch ihr Geschick, Frauenfiguren mit Stärken und Schwächen so zu zeichnen, dass man sie fast bewundern muss. Mit Verständnis und Respekt zeigt die Autorin, mit welchen Herausforderungen Frauen von 1944 bis ins 21. Jahrhundert kämpfen müssen.
„Antonia Riepp schreibt unaufgeregt und fließend leicht. Gleich ab der ersten Seite fühlt man mit den so unterschiedlichen Frauen mit und kann das Buch kaum noch zur Seite legen.“ Freundin
Antonia Riepp gelingt mit „Belmonte“ ein atemberaubender Generationenroman. Die geschickte Erzählkomposition, die liebenswerten Charaktere und die düsteren Geheimnisse der Familie ziehen die Leserinnen in die Geschichte. Trotz der vielen Konflikte strotzt der Roman vor italienischem Flair und einer südländischen Leichtigkeit. Wer „Bella Germania“ von Daniel Speck mochte, wird „Belmonte“ lieben.
Weitere Titel der Serie „Die Belmonte-Reihe“
Über Antonia Riepp
Aus „Belmonte (Die Belmonte-Reihe 1)“
Sandkörner
August 1944
Teresa
Noch war es still. Kein Hund bellte, kein Hahn krähte, sogar die Nachtigallen schwiegen. Ein Schatten löste sich von der Mauer, die den alten Dorfkern umgab, glitt lautlos zwischen Tomatenstauden, Obstbäumen und Weinreben den Hang hinab und folgte schließlich der schmalen Schotterstraße, die im Bogen um den Ort herumführte.
Vor einem Gehöft verharrte der Schatten. Ein leiser Pfiff. Zwei Gestalten verschmolzen in einer flüchtigen Umarmung, Rucksäcke wurden geschultert, ein paar geflüsterte Worte gewechselt, dann marschierten sie los. Nur [...]
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Ich freue mich, Ihnen meinen Roman „Belmonte“ persönlich vorstellen zu können und Ihnen etwas darüber zu erzählen, woher die Inspiration zu dieser Geschichte kommt, wie die Figuren zu mir gefunden haben, was mich mit meinem Handlungsort verbindet, dem (fiktiven) Dorf „Belmonte“, also Schöner Berg – welcher Name könnte besser passen für ein verträumtes mittelalterliches Dorf, das oben auf einem Hügel thront?
Auslöser meiner Geschichte, die zwischen den italienischen Marken und dem Allgäu spielt, ist eine überraschende Erbschaft: Als ihre Großmutter Franca plötzlich stirbt, hinterlässt sie Simona, dem italienisch-deutschen Gastarbeiterkind in der dritten Generation, ihr Elternhaus in den italienischen Marken, von dessen Existenz Simona bis dahin nichts wusste. Die junge Landschaftsgärtnerin aus dem Allgäu macht sich auf in das italienische Dorf, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Dort findet sie auf Kassetten die Lebensbeichte ihrer Großmutter. Stück für Stück und Geschichte für Geschichte folgt Simona den Spuren ihrer Vorfahren in ein verlassenes Kloster, zu einem ehemals feudalen Gutshof und dessen menschenscheuem Besitzer, bis sie am Ende ein lang gehütetes Geheimnis enthüllt …
In „Belmonte“ gibt es eine Szene, die stark autobiographisch gefärbt ist. Nämlich die, in der die junge Simona im Allgäu im Graupelschauer aufbricht, über den Brenner bis in die italienischen Marken fährt, und dort, als sie aus dem Auto steigt, den „Moro“, den Maulbeerbaum, sieht, den Duft von Kräutern und Minze einatmet und für einen Moment überzeugt ist, im Paradies gelandet zu sein.
Genauso ging es mir, als ich beschloss, einen ganzen Sommer in Italien zu verbringen. Die Düfte, die Farben, das Licht, es war einfach überwältigend schön und verheißungsvoll. Eher zufällig landete ich in den Marken in Mittelitalien, im Dorf Castiglioni di Arcevia. Was mir dort sofort auffiel, waren die Herzlichkeit der Menschen und der im Vergleich zu Deutschland und Norditalien viel ruhigere Takt, in dem die Dinge vonstattengehen. Daran musste ich mich als deutscher Pünktlichkeitsfreak natürlich erst einmal gewöhnen. Es dauerte nicht lange, und ich wurde ins Dorfleben integriert. Ich fand eine nette junge Frau aus Castiglioni, Fabiana, die mich zweimal in der Woche mit italienischer Grammatik triezte und mir nebenbei sämtlichen alten und neuen Dorfklatsch auf dem Silbertablett servierte. Was für eine Fundgrube und überreiche Quelle der Inspiration! Nicht selten haben wir unter dem Moro gesessen, kichernd und gackernd wie die Hühner von nebenan.
Eine der ersten neuen Vokabeln, die ich lernte war orto – Gemüsegarten. Fast jede Familie hat einen, entweder direkt am Haus oder am Hang, unterhalb der Festungsmauer. Jeden Morgen wurde ich um sechs Uhr durch ohrenbetäubendes Knattern geweckt. Dann brauste unsere betagte Nachbarin Gabriella auf ihrem Ape, einem feuerroten dreirädrigen Pickup, zu ihrem orto, um zu gießen und zu ernten. Auf der Rückfahrt hielt sie zuweilen an und legte der deutschen scrittrice – der Schriftstellerin, denn auch das hatte sich rasch herumgesprochen – einen Teil ihrer Ernte vor die Tür. Von Fabianas Mutter bekam ich Marmeladen, von meinen padroni, den Vermietern, den Wein … Ich war wirklich im Paradies gelandet – einschließlich der gelegentlich durch das hohe Gras des Gartens huschenden Schlangen. Auf die ich hätte gut verzichten können.
Zwischen 2013 und 2017 habe ich mit meinen Hunden Bruno und Wilma, beide leider inzwischen verstorben, vier Sommer hintereinander im Gästehaus einer alten Mühle unterhalb des Dorfes verbracht. Natürlich habe ich dort nicht nur gefaulenzt, sondern auch gearbeitet. Allerdings noch nicht an diesem Buch, sondern an diversen Kriminalromanen, die ich unter meinem Pseudonym Susanne Mischke ja schon seit Jahren schreibe. Ganz ehrlich: Zu der Zeit hatte ich nicht den Gedanken, einen wie auch immer gearteten Roman in meinem Refugium Castiglioni spielen zu lassen. Das kleine Paradies sollte mein Geheimnis bleiben.
Dennoch habe ich, ohne es zu wissen, bereits für den vorliegenden Roman recherchiert. Manche Dinge brauchen ihre Zeit und müssen sich erst mal „setzen“, bevor sie verarbeitet werden können. Meine deutschen Vermieter waren und sind geschichtsbewusst. Sie nahmen mich mit zu Gedenkveranstaltungen für die Opfer der deutschen Besatzung, die häufig am Nationalfeiertag, dem 25. April stattfinden. In diesem Zusammenhang erfuhr ich von den Gräueln, die die Besatzer auch in den Marken begangen haben, von der Resistenza und von der Rolle der Frauen im Widerstand. Sie griffen nicht unbedingt selbst zur Waffe, obwohl es das auch gab, sondern leisteten ihren Beitrag, indem sie die in den Bergen verschanzten Partisanengruppen mit Proviant versorgten. Man berichtete mir aber auch, dass diese Frauen deswegen nicht immer gut angesehen waren, sondern nach der Besatzung vielfach bezichtigt wurden, mit den jungen Männern in den Bergen „Unzucht“ getrieben zu haben. Bei der Erinnerung an diese Schilderungen kam mir die Idee für meine Figur Teresa, eine der drei Frauenfiguren, um die sich mein Roman „Belmonte“ dreht.
1944 ist Teresa zwanzig Jahre alt, verliebt und glaubt fest an eine goldene Zukunft nach dem Ende des Krieges. Doch auf einem Versorgungsgang zu den Partisanengruppen in den Bergen fällt Teresa zusammen mit ihrer Freundin deutschen Wehrmachtssoldaten in die Hände, wird vergewaltigt und bekommt ein Kind, ihre Tochter Franca.
Franca haftet seit ihrer Geburt der Makel an, ein „Bastard“ zu sein. Nicht zuletzt deshalb verlässt sie das Dorf Belmonte und geht nach Süddeutschland – für immer, wie sie glaubt.
Die Idee für diese Figur, die als junge Frau Mitte der Sechzigerjahre aus den italienischen Marken ins Allgäu auswandert, stammt weniger aus Castiglioni, als vielmehr aus meiner Heimatstadt Kempten im Allgäu. Nah an Österreich und Italien gelegen, war die Stadt seit jeher attraktiv für Gastarbeiter und Kleinunternehmer aus Italien, und bis heute hört man auf den Straßen Kemptens viel Italienisch. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an eine Nachbarfamilie, die aus Kalabrien stammte. Zugegeben, es bestand kein wirklich enger Kontakt, man beäugte sich gegenseitig eher skeptisch, es war bestenfalls eine friedliche Koexistenz. Aber die italienische Kultur, vor allen Dingen die Esskultur, war Mitte der Sechzigerjahre in Kempten schon sehr verbreitet, und natürlich reiste man schon nach Italien, wobei für die meisten meiner Landsleute Italien hinter Rimini aufhörte. Was danach kam war, so das Vorurteil, finsteres Mafia-Territorium.
Ich selbst betrat zum ersten Mal 1966, als Sechsjährige, italienischen Boden bei einer Urlaubsreise an den Gardasee. In meiner kindlichen Vorstellung hatte ich erwartet, dass nach dem Passieren der Grenze schlagartig alles vollkommen anders aussehen würde. Wie enttäuscht war ich, als ich beim Blick aus dem hinteren Fenster des VW-Käfer zunächst kaum bemerkte, in einem anderen Land zu sein. Nur das Geld war ein anderes, ich erinnere mich noch an diese federleichten, blechernen Lire-Münzen. Eine recht persönliche Erfahrung ist Francas zweite Arbeitsstätte im Exil, die „Nähstube“, die tatsächlich im damaligen Kaufhaus Wagner existierte. Meine Mutter war viele Jahre in diesem „Atelier“ beschäftigt, und ich habe sie dort als Schulkind oft besucht, was offenbar geduldet wurde. Mucksmäuschenstill saß ich dann in einer Ecke und lauschte den Gesprächen der Frauen, und es war, als würde ich durch ein Schlüsselloch in eine verborgene Welt blicken. Noch heute sehe ich den Raum deutlich vor mir, habe den Geruch der Stoffe in der Nase, und erinnere mich an den Klangteppich ratternder Nähmaschinen, zischender Dampfbügeleisen und heller Frauenstimmen. Es gab in dieser Änderungsschneiderei tatsächlich eine junge Frau aus Sizilien, und zwischen ihr und den deutschen Frauen fand ein reger Kulturaustausch statt. Meine Mutter sprach jedenfalls oft von „unserer Luisa“, und wie es bei ihr zu Hause zuging.
Während mir meine Figuren Theresa und deren Tochter Franca in ihren Wesenszügen mehr oder weniger sofort deutlich vor Augen standen, brauchte ich für Simona, die dritte zentrale Frauenfigur, etwas länger, um sie richtig in den Griff zu bekommen. Das mag vielleicht auch an Simonas Alter von zarten dreißig Jahren liegen – so alt wie mein Sohn und halb so alt wie ich. Doch schließlich machte es endlich Klick, und ich begriff, woran es lag: Sie war anfangs lediglich die Detektivin, die die Handlung von hinten aufrollt. Und das wäre in einem Krimi vielleicht auch richtig, aber für diese Geschichte war das zu wenig, und ich hätte ihrem komplexen Charakter damit großes Unrecht getan. An Simona ist es, die ererbten Traumata nicht nur in Erfahrung zu bringen, sondern sie zu überwinden oder wenigstens – wo man nichts mehr ändern kann – anzunehmen. Als ich das verstanden hatte, war mir klar, wo ihre inneren Konflikte liegen, womit sie hadert und worin andererseits ihre Stärken bestehen.
Es hat wohl mit meiner Affinität zu Gärten und Pflanzen zu tun, dass Simona Landschaftsgärtnerin ist und sich für Gemüse und Komposthaufen begeistern kann. Ein anderer Beruf wäre für sie nicht in Frage gekommen. Simona ist mir von Seite zu Seite mehr ans Herz gewachsen und inzwischen meine Lieblingsfigur. Ihre teils impulsive, teils grüblerische Art, ihr trockener Humor, ihr Fatalismus und ihr Charakter, in dem sich deutlich ihr italienisches Erbe und ihre Allgäuer Sozialisation widerspiegeln, machen sie zu einem lebendigen Original. Sie ist eine Person die ich im wahren Leben bestimmt mögen würde. Und Sie hoffentlich auch!
„Simona, ich will dir erklären, warum ich dir nie von meinem Haus in Belmonte erzählt habe, doch es fällt mir nicht leicht, darüber zu sprechen.“
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