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While It Lasts – Cage und Eva (Sea Breeze 3)While It Lasts – Cage und Eva (Sea Breeze 3)

While It Lasts – Cage und Eva (Sea Breeze 3)

Abbi Glines
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Roman

Ein geniales Lesevergnügen, das süchtig nach mehr macht. Das Buch hat mich begeistert und sehr mitgenommen, in die Charaktere vernarrt. - buchversum

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While It Lasts – Cage und Eva (Sea Breeze 3) — Inhalt

Cage York ist ein Playboy. Alkohol, Partys und schöne Frauen sind für den aufsteigenden Stern am College-Baseball-Himmel alltäglich. Als er unter Alkoholeinfluss am Steuer erwischt wird, gibt es für ihn nur eine Möglichkeit, sein Stipendium zu behalten: Er muss den Sommer über auf einer abgelegenen Ranch arbeiten. Das bedeutet aber auch: Keine Frauen weit und breit. Doch dann trifft er die wunderschöne Eva Brooks, die ihn vom ersten Moment an nicht ausstehen kann …

€ 14,00 [D], € 14,40 [A]
Erschienen am 08.06.2015
Übersetzt von: Heidi Lichtblau
260 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-30691-1
Download Cover
€ 8,99 [D], € 8,99 [A]
Erschienen am 08.06.2015
Übersetzt von: Heidi Lichtblau
272 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-96953-6
Download Cover

Leseprobe zu „While It Lasts – Cage und Eva (Sea Breeze 3)“

Prolog


„Deine Mom hat mir heute den Brief gebracht.“ Mich durchfuhr ein so scharfer Schmerz, dass ich mich am liebsten gekrümmt und laut aufgeschrien hätte. „Ich habe jedes deiner letzten Worte gelesen. Mehrmals.“

Der Herbstwind strich sacht über mein Gesicht, doch meine Tränen trocknen konnte er nicht. Sie strömten endlos. Ununterbrochen. Ich schluckte und zwang mich fortzufahren. Es war mir wichtig, dass er mich hörte. »Es ist nicht fair, weißt du … Ein Brief ist nicht das richtige Mittel für einen Abschied. Das ist doch scheiße, Josh. So was von [...]

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Prolog


„Deine Mom hat mir heute den Brief gebracht.“ Mich durchfuhr ein so scharfer Schmerz, dass ich mich am liebsten gekrümmt und laut aufgeschrien hätte. „Ich habe jedes deiner letzten Worte gelesen. Mehrmals.“

Der Herbstwind strich sacht über mein Gesicht, doch meine Tränen trocknen konnte er nicht. Sie strömten endlos. Ununterbrochen. Ich schluckte und zwang mich fortzufahren. Es war mir wichtig, dass er mich hörte. „Es ist nicht fair, weißt du … Ein Brief ist nicht das richtige Mittel für einen Abschied. Das ist doch scheiße, Josh. So was von scheiße!“ Ich schluchzte auf und presste die Faust auf mein Herz. Wie viel Schmerz würde es noch verkraften, bevor es in eine Million Teile zersprang?

„Du hast mir immer gesagt, wir würden zusammen alt werden. Würden einst Händchen haltend auf unserer Verandaschaukel sitzen und unseren Enkelkindern im Garten beim Spielen zuschauen. Das hast du mir versprochen!“, keuchte ich und berührte mit dem Daumen den kleinen Diamantsolitär-Ring, den Josh mir gerade mal vor einem halben Jahr an den Finger gesteckt hatte.

„Du hast dein Wort gebrochen, dabei hast du das doch noch nie! Aber hier stehe ich nun und habe nur noch diesen letzten Brief von dir. Wie soll ich darüber je hinwegkommen? Hast du gedacht, ich lese ihn, und gut ist’s? Hast erwartet, dass ich nach ein paar zerdrückten Tränen einfach ein neues Kapitel in meinem Leben aufschlage?“ Mit einer Antwort rechnete ich nicht, spürte nur den Brief wie eine Last in meiner Gesäßtasche. Er war so von Tränen durchtränkt, dass manches kaum noch lesbar war. Was allerdings keine Rolle spielte, da ich den Inhalt auswendig kannte. Jedes. Einzelne. Wort.

„Ich habe auch einen Brief an dich angefangen, den ich dir heute bringen wollte. Meine Chance, noch ein paar letzte Worte an dich zu richten – doch was bringt das? In einem Brief kann man nicht schreien und brüllen. Wie soll man da den Gefühlen, die einen aufwühlen, wirklich Luft machen können?“ Ich griff in die Hosentasche und zog den zerlesenen Brief heraus, der mich mein restliches Leben verfolgen würde.

„Also habe ich beschlossen, dir lieber persönlich zu antworten. Das ist nur fair. Ach, was rede ich!?“, fauchte ich wütend. „Nichts daran ist fair! Aber etwas anderes bleibt mir ja nicht übrig. Dafür hast du gesorgt.“

Behutsam faltete ich den einseitigen Brief auf. Ich wollte ihn nicht zerreißen, denn er war alles, was mir blieb. Ich begann, ihn laut zu lesen:

„Meine Eva Blue.“ Frische Tränen strömten mir übers Gesicht. Allein den Spitznamen zu lesen, den Josh mir mit neun Jahren verpasst hatte, gab mir schon einen Stich ins Herz. Wie konnte ich den ganzen Brief laut vortragen, ohne dass ich zusammenbrach?

Die Tatsache, dass ich diesen Brief schreibe,
schmerzt
mich mehr, als du je wissen kannst. Ich hoffe schwer, dass du diese Zeilen nie lesen musst, aber ich weiß, du verdienst einen Abschied. Du verdienst so viel mehr als das, und du wirst, so Gott will, genau das Bilderbuchleben
führen können, über das wir uns schon so viele Stunden in Tagträumen hingegeben haben.

Ich hielt inne und hob den Blick.

„Diese Pläne haben wir geschmiedet, Josh, gemeinsam! Du und ich. Das waren nicht nur meine. Verdammt noch mal, das waren unsere! Wie konntest du mich da einfach verlassen? Das war doch alles beschlossene Sache! All die Nächte, die wir unter dem Sternenhimmel gelegen haben, uns Gedanken über die Namen unserer Kinder gemacht haben, die Farbe für unser Schlafzimmer, die Topfblumen für unsere Veranda … ja, und Überlegungen über das Sommerhaus angestellt haben, das wir am Strand besitzen wollten … DAS WAREN WIR BEIDE!“

Eine weitere Träne rollte über meine Wange, und ich wischte sie schnell mit der Hand weg, bevor sie auf das Papier tropfte. Ich musste das hier hinter mich bringen, so schwer mir das Lesen auch fiel. Ein richtiger Abschluss würde es dennoch nicht sein, den würde ich nie bekommen. Das hier kam dem Ganzen noch am nächsten.

Ein einziger Blick in deine hübschen blauen Augen, und es war um mich geschehen. Selbst mit gerade mal fünf Jahren wusste ich schon, dass kein anderes Mädchen je einen Platz
in meinem Herzen haben könnte. Niemand käme je an dich heran. Du wärst immer die Eine für mich, Eva Brooks. Immer. Bitte vergiss nicht: Nichts außer dir war mir je wichtig. Niemand sonst konnte mein Herz so berühren wie du. Und mit jedem Jahr verliebte ich mich noch mehr in das wilde, verrückte und schöne Mädchen von nebenan. Fand es unfassbar, dass dieser vollkommene Engel mich wollte, dass ich dieses sensationelle Mädchen zur Frau bekäme. Das Leben, das wir planten, das Leben, das wir uns erträumten, war es, das mich nach vorn blicken ließ, solange es mir möglich war.


Ich sank auf den Boden, zog die Knie an meine Brust und schluchzte los, zwang mich, meinen Blick weiter auf die Worte zu richten, die ich lesen musste. Es ging nicht anders!

Ich bete zu Gott, dass du diesen Brief nie lesen musst. Mein größter Wunsch ist es, dass ich ihn dir eines Tages, wenn wir alt und grau sind, zum Lesen geben kann. Und wir uns dann anlächeln und voller Dankbarkeit sind, dass dieser Brief nie zum Einsatz kam. Aber, Eva, wenn du diesen Brief doch eines Tages von meiner Mom erhältst, dann sollst du wissen: Ich habe dich bis zu meinem letzten Atemzug geliebt. Als
ich meine Augen für immer schloss, habe ich ausschließlich an dich gedacht. Unsere gemeinsame Zeit war über die Maßen vollkommen. Mein Leben glich dem Himmel auf Erden,
denn ich verbrachte es mit dir!

„O Gott, Josh, ich schaffe es nicht ohne dich! Wie denn auch? Ich liebe dich so sehr. Bitte, bitte, Gott!“ Ich weinte laut. Doch auf dem menschenleeren Friedhof hörte mich niemand. Nun noch Joshs letzte Zeilen, die von allen am untragbarsten waren. Wie konnte er so was auch nur denken?

Eines Tages wird es dir wieder besser gehen. Dein Leben wird sich weiterbewegen. Ein anderer Mann wird das große Glück haben, einen Platz in deinem Herzen zu finden. Wenn es so weit ist, liebe ihn. Sieh nach vorn. Führe das glückliche Leben, das du verdienst. Sei dir bewusst, dass ich dich liebte. Dass du mein Leben vollständig gemacht hast. Aber sieh nach vorn, Eva. Liebe wieder. Lebe dein Leben.

In Liebe, Josh



1. Kapitel

Cage

Achtzehn Monate später …

„Danke fürs Herbringen!“ Ich angelte mir meine Reisetasche, in der sich meine gesamten Sommerklamotten befanden.

„Bedank dich bei Low, ihr zuliebe habe ich es getan“, erinnerte mich Marcus Hardy zum zweiten Mal. Meine beste Freundin, Willow, war ein Feger, und was für ein heißer! Marcus, ihr Verlobter, kehrte zwar gelegentlich ganz schön den Snob raus, aber darüber sah ich hinweg. Mir blieb auch gar nichts anderes übrig, wenn Low in meinem Leben weiter eine Rolle spielen sollte. Wichtig war nur, dass ihm klar war, dass Low übers Wasser wandeln konnte. Solange er das im Kopf behielt und sie entsprechend behandelte, konnte ich mit dem Wichser leben.

„Als ob mir das nicht klar wäre!“, erwiderte ich grinsend und schulterte die Tasche. Ich wandte mich zu dem großen weißen und hellbraunen Farmgebäude um. Meilenweit war es von nichts als grünem Gras, Bäumen und höllisch vielen Kühen umgeben – so sah also in diesem Sommer mein persönliches Fegefeuer aus! Ich nickte Marcus noch mal zu und wollte gerade die Pick-up-Tür zuschlagen. Ich wusste, er wollte auf schnellstem Weg zurück nach Sea Breeze, wo Low auf ihn wartete. Bloß nicht eine Minute zu viel in diesem verdammten Kuhnest verbringen!

„Cage, warte!“, rief Marcus, und ich zog fragend eine Augenbraue nach oben. Was konnte er noch von mir wollen? Die ganze einstündige Herfahrt über hatte er kaum ein Wort gesagt.

„Bau keinen Scheiß, okay? Finger weg vom Alkohol. Fahr nicht Auto, bevor du deinen Lappen nicht zurückhast, und verdirb’s dir nicht mit dem Bruder deines Coachs. Deine Zukunft hängt von diesem Sommer ab, und Low ist deswegen in Sorge, was mir gar nicht gefällt. Denk doch zur Abwechslung auch mal an andere und nicht nur an dich.“ Ach nee, Marcus Hardy hielt mir doch glatt eine Standpauke. Wie niedlich!

„Marcus, mir ist schon klar, was passiert, wenn ich es hier vermassle. Danke aber, dass du mich daran erinnerst.“ Meine Stimme triefte vor Sarkasmus.

Marcus zog die Brauen zusammen und setzte an, noch etwas zu sagen, schüttelte dann aber nur den Kopf und legte den Rückwärtsgang ein. Unterhaltung beendet. „Na also, geht doch“, dachte ich mir. Der Typ kümmerte sich mal besser um seinen eigenen Mist!

Ich knallte die Tür zu, und Marcus fuhr mit quietschenden Reifen davon. Ich drehte mich wieder zum Haus, denn ich lernte mal besser den Mann kennen, der mich den restlichen Sommer über betreute, damit die Party hier steigen konnte. Diesen Typen musste ich glücklich machen, das war auch schon alles. Wenn ich mich die nächsten zweieinhalb Monate um seine Kühe kümmerte und ihm zur Hand ging, würde mein Coach mich nicht aus dem Baseballteam werfen. Dass der mich mit einer Kaution vor dem Gefängnis bewahrt hatte, in dem ich wegen Alkohol am Steuer hatte einsitzen sollen, wäre vergessen, und mein Baseball-Stipendium bliebe bestehen. Dieser Plan hatte nur drei Haken:

1. Keine Mädchen.

2. Ich hasste körperliche Arbeit.

3. Keine Mädchen.

Ansonsten hatte ich es hier doch gar nicht so schlecht erwischt. Sonntags hätte ich frei und somit Zeit, meinen Bedarf an schnuckeligen, kleinen Schnitten in winzigen Bikinis zu decken. Ich erreichte die Haustür. Die ums ganze Haus verlaufende Veranda hatte was! Ich stand ja nicht so auf diesen Bauernkram, aber das Haus hier war gar nicht so übel. Die Betten hatten bestimmt eine angenehme Größe, darauf wettete ich.

„Du musst der Typ sein, den Wilson für den Sommer angeheuert hat.“ Ein Kerl in ausgeblichenen Jeans und einem Paar krassen, abgetragenen Stiefeln kam die Verandatreppe herauf – der Sohn des Farmers vermutlich. Den ganzen Sommer über würde ich an seiner Stelle Heu und Kuhscheiße schaufeln. Da musste mir sein Herz doch nur so zufliegen!

„Yeah“, erwiderte ich. „Cage York. Mein Coach Mack hat mich hergeschickt.“

Der Typ nickte und schob grinsend die Hände in seine Vordertaschen. Hätte er jetzt noch auf einem Strohhalm herumgekaut, wäre das Klischee vom typischen Landei perfekt gewesen.

„Ach ja, stimmt. Hab schon von dir gehört. Trunkenheit am Steuer. Schöner Scheiß, Mann, zumal Wilson ein echter Sklaventreiber ist. Mein Bruder und ich haben zu Highschool-Zeiten selbst viele Sommer für ihn gearbeitet. Ich werde nie wieder betrunken Auto fahren, darauf kannst du Gift nehmen!“

Okay, er war wohl doch nicht der Sohn des Alten. Ich nickte und wollte an die Tür klopfen.

„Wilson ist noch nicht vom Viehhof zurück. Das kann noch gut ein Stündchen dauern.“ Der Typ streckte mir seine Hand entgegen. „Übrigens, ich bin Jeremy Beasley. Ich wohne gleich nebenan, wir werden uns den Sommer über also öfter mal über den Weg laufen, vermute ich. Und, tja, dann gibt’s da noch Eva.“ Sein Blick schweifte zur Tür. Ich wollte ihn gerade fragen, was es mit dieser Eva auf sich hatte, als ich seinem Blick folgte und an der Tür das Licht am Ende des Tunnels stehen sah.

Sie hatte langes braunes, leicht gewelltes Haar, das ihr über die nackten Schultern fiel. Dazu die hellsten blauen Augen, die mir je untergekommen waren und die von langen, dichten schwarzen Wimpern eingerahmt wurden, und volle rote Lippen. Dieses Gesicht war ein wahres Meisterwerk! Ich ließ den Blick gemächlich nach Süden wandern, wo ich glatte, gebräunte Haut entdeckte, die nur notdürftig von einem Bikinioberteil und winzigen Shorts bedeckt wurden, die auf ihren schmalen Hüften hingen. Dann Beine. Endlose Beine, bis zwei kleine, bloße Füße das lächerlich vollkommene Gesamtpaket vor mir abrundeten. Meine Fresse! Vielleicht hätte ich schon öfter mal aufs Land fahren sollen. Mir war gar nicht klar gewesen, dass man hier solche Mädchen großzog!

„Eva, du bist noch gar nicht fertig? Ich dachte, wir würden es in die Vorstellung um halb sieben schaffen“, sagte Jeremy hinter mir. Och nö! Shit, er und diese Göttin waren doch nicht etwa ein Paar? Ich sah wieder zu ihr und entdeckte, dass sie ihre blauen Augen direkt auf mich gerichtet hatte. Verdammt, Augen von einem solchen Blau hatte ich echt noch nie gesehen.

„Wer bist du?“ Ihr frostiger Ton verwirrte mich.

„Jetzt komm mal runter, Eva. Das ist die Aushilfskraft, die dein Daddy für den Sommer angeheuert hat.“ In ihren Augen blitzte so etwas wie Abscheu auf. Ernsthaft? So einen Blick hatte ich in den Augen eines Mädchens zwar schon gesehen, aber eigentlich erst, nachdem ich sie flachgelegt und dann in die Wüste geschickt hatte. Interessant …

„Aha, du bist der Säufer“, bemerkte sie.

Eine Frage war das nicht. Gut, dann brauchte ich darauf auch nicht zu antworten. Stattdessen schenkte ich ihr ein strahlendes Lächeln, das meines Wissens garantiert nicht ohne Folgen für das Höschen eines Mädchens blieb, und machte einen Schritt auf sie zu. „Ich habe viele Namen, Baby“, erwiderte ich schließlich.

Ihre Augenbrauen schnellten in die Höhe, und sie straffte sich und warf mir den eisigsten Blick zu, den ich je abbekommen hatte. Na, wie war die denn drauf? „Da bin ich mir sicher. Lass mich raten: Loser, Blödmann und Alki, um nur ein paar davon zu nennen, und obendrein vermutlich noch eine Geschlechtskrankheit im Gepäck“, erklärte sie schnippisch, trat heraus und schlug die Tür hinter sich zu. Ihr Blick schwang zu Jeremy, der verstohlen in sich hineinprustete.

„Das mit dem Kino klappt nicht, Jer. Bitte, sei so nett und fahr mit mir zu Mrs Mabel. Ihr Brunnen muss wieder in Schwung gebracht werden.“

„Schon wieder?“

„Ja, schon wieder. Eigentlich bräuchte sie einen neuen.“

Eva ging an mir vorbei, packte Jeremy am Arm und zog ihn zur Treppe. Anscheinend war ich entlassen.

„Hat denn dein Dad schon Mrs Mabels Jungs angerufen? Die sollten mal ihre Ärsche herbewegen und ihrer Mom helfen!“, sagte er, während sie sich trollten, ohne mich noch eines Blickes zu würdigen.

Ja, Scheibenhonig! Wollte die sich etwa wortlos vom Acker machen und mich hier einfach auf der Veranda stehen lassen? Was für eine heiße Schnitte, aber völlig durchgeknallt!

„Hey, soll ich einfach reingehen?“, rief ich den beiden hinterher.

Eva blieb stehen und wirbelte herum. Wieder erschien auf ihrem Gesicht diese angewiderte Miene. „Ins Haus? Äh, nein.“ Sie schüttelte den Kopf, als hätte ich sie nicht mehr alle. Sie hob die Hand und deutete auf die rote Scheune hinter dem Haus. „Dein Zimmer befindet sich hinten in der Scheune. Es hat ein Bett und eine Dusche.“

Na, klang das nicht phantastisch …?



Eva


Typen wie Cage hasste ich. Für sie war das Leben ein einziger Spaß. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, dass Frauen jeglichen Alters bei seinem Anblick zu sabbern anfingen. Er war gesund, lebendig und warf das alles einfach weg, als wäre es ein Spiel.

„Fahr die Krallen ein, Süße. Der hält von jetzt an garantiert Abstand.“ Jeremy drückte mir sanft das Bein und schaltete dann das Radio an.

„Er ist ein Idiot“, stieß ich durch zusammengepresste Zähne hervor.

Jeremy lachte und rutschte auf seinem Sitz herum. Er überlegte, wie er reagieren sollte, ganz klar. Die einzige Person, die mich genauso gut oder besser gekannt hatte als Jeremy, war Josh – sein Zwillingsbruder und mein Verlobter. Wir waren alle zusammen aufgewachsen. Im Prinzip war Jeremy immer das fünfte Rad am Wagen gewesen, aber Josh und ich hatten unser Bestes getan, um ihn so oft wie möglich mit einzuschließen.

Als Josh vor achtzehn Monaten nördlich von Bagdad durch eine Bombe getötet worden war, hatte ich außer Jeremy niemanden in meiner Nähe ertragen. Joshs und seiner Mom zufolge lag das daran, dass Jeremy der Einzige war, der meiner Meinung nach meine Trauer verstehen konnte. In gewisser Hinsicht hatten wir beide unsere andere Hälfte verloren.

„Und woher weißt du das nach der kurzen Unterhaltung gerade eben schon so genau? Ich fand ihn eigentlich ganz nett.“ Jeremy war Optimist durch und durch. Sah immer das Beste in den Menschen. Meine Aufgabe war es aufzupassen, dass niemand seine Vertrauensseligkeit ausnutzte. Josh war ja nicht mehr da, um das zu tun.

„Jer, er ist hier, weil er zugedröhnt Auto gefahren ist. Das ist ja nun wirklich kein kleineres Vergehen mehr. Er hätte eine Familie überfahren können. Ein Kind hätte dabei getötet werden können. Er ist ein egoistischer Loser!“ Der einfach unfassbar gut aussah. Aber ich würde mich von seinem hübschen Gesicht nicht blenden lassen. Keine Chance!

„Eva, viele Leute trinken ein bisschen was und klemmen sich trotzdem hinters Steuer. Vermutlich ist er bloß das kurze Stück von der Bar zu sich nach Hause gefahren. Ein Roadtrip war das sicher nicht. Und mehr als ein paar Bierchen hat er wahrscheinlich auch nicht gekippt.“

Der süße Jeremy. Mannomann, er hatte wirklich keinen Schimmer, wie verkommen manche Menschen waren. Das war eine der Eigenschaften, die ich an ihm so liebte. Zufällig wusste ich aber, dass Cage York sternhagelvoll gewesen war, als man ihn aus dem Verkehr gezogen hatte. Ich hatte Onkel Mack erzählen hören, was für ein Rüpel er war, der nur seine Leidenschaft fürs Baseballspiel ernst nahm, sonst nichts.

„Vertrau mir, Jer, dieser Kerl macht nur Ärger.“

Jeremy antwortete nicht. Er lehnte den Ellbogen aus dem offenen Fenster und ließ sich von der warmen Brise abkühlen. Um diese Jahreszeit kam man im Pick-up meines Daddys vor Hitze fast um, aber hinter das Steuer eines anderen Fahrzeugs setzte ich mich nicht. Mein eigener Wagen stand unberührt in der Garage. Ich konnte mich einfach nicht überwinden, damit zu fahren, verkaufen wollte ich ihn andererseits aber auch nicht. Der schicke silberfarbene Jeep, den Daddy mir gekauft hatte, war nicht mehr zum Einsatz gekommen, seitdem mich Joshs Mutter angerufen und mir gesagt hatte, dass er ums Leben gekommen sei. In diesem Jeep hatte er um meine Hand angehalten, mit Blick auf Hollows Grove. Dann hatte er die Musik im Radio lauter gedreht, und wir waren ausgestiegen und hatten unter den Sternen getanzt. Seit anderthalb Jahren hatte ich keinen Blick mehr auf den Jeep geworfen. Stattdessen fuhr ich den Pick-up. Es war einfacher so.

„Eva?“, fragte Jeremy. Er schien grundsätzlich zu wissen, wann man mich aus meinen Erinnerungen reißen musste.

„Ja?“

„Du weißt, dass ich dich liebe, oder?“

Abbi Glines

Über Abbi Glines

Biografie

„Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich immer schon Geschichten geschrieben. In meinem Kopf entsteht eine Idee, und ich schreibe sie auf.“ Bevor Abbi Glines mit ihren „New Adult“-Romanen der internationale Durchbruch gelang, schrieb sie bereits zahlreiche Fantasy- und Jugendbücher. Viele ihrer...

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Ein geniales Lesevergnügen, das süchtig nach mehr macht. Das Buch hat mich begeistert und sehr mitgenommen, in die Charaktere vernarrt.

Kommentare zum Buch
eine tolle Sommerlektüre
Denise von Leseratten lesen am 05.07.2015

Von der Autorin Abbi Glines hatte ich schon sehr durchmischte Meinungen gehört also wurde es Zeit für mich mir auch mal ein Bild zu machen. Erst nach einer Weile habe ich raus gefunden, dass das der dritte Band einer Reihe ist. Die ersten beiden Bände werde ich auch noch lesen, weil einige Charaktere da schon vor kommen, z.B. Cage selbst, aber mich hat es nicht gestört, dass ich das noch nicht getan hatte. Der Schreibstil der Autorin ist nicht besonders anspruchsvoll und lässt sich daher auch gut bei warmen Temperaturen im Schatten lesen. Das Buch ist irgendwie wie geschaffen für so ein Wetter. Es ist ein recht entspanntes lesen. Dazu schön was kühles zu trinken, bequem in der Sonne liegen und schon liest es sich einfach so runter.   Die Geschichte unterhält einen recht gut. Klar, man darf jetzt kein spannenden Wendungen und Überraschungen erwarten. Überraschende Elemente hatte das Buch meiner Meinung nach eher nicht und ich wusste recht schnell wie der Hase läuft. Ich glaube, aber wer ein paar Nicolas Sparks Filme geschaut hat kann nicht mehr überrascht werden ;) Aber das hat mich dieses Mal überhaupt nicht gestört, weil ich sowas auch nicht erwartet hatte. Ich wollte dieses Buch gerade deswegen einmal lesen. Diese typische „BadBoy Verwandlung“ war genau das was ich wollte. Ich habe mich auf eine schöne vielleicht auch etwas kitschige Liebesgeschichte gefreut und genau das habe ich bekommen. Manchmal ist das einfach nur schön. Genau, manchmal braucht Frau das einfach…xD An einigen Stellen hat mich das Buch dazu gebracht mit den Augen zu Rollen. Die Charaktere – vor allem Cage - haben manchmal Sachen von sich geben…da weiß man oft nicht ob man lachen oder ihnen vor den Kopf schlagen soll. Auch manche Situationen waren ein bisschen überzogen und mir waren die Charaktere an einigen Stellen auch nicht tiefgründig genug, aber ich bin mir nicht ganz sicher ob ich sowas von solchen Büchern überhaupt erwarten darf. Eva war mir recht schnell dafür ans Herz gewachsen. Mir gefiel gut, dass sie nicht auf den Mund gefallen war und oft einen guten Spruch auf den Lippen hatten. Sie hat mich auch dadurch zum Lachen gebracht.   Fazit: Eine tolle Sommerlektüre. Irgendwie passt dieses Buch richtig gut in die letzten heißen Tage. Vielleicht nichts anspruchsvolles, aber dafür entspanntes Lesen mit einer einfach schönen LoveStory

Eine traumhafte Geschichte, einer wundervollen Autorin
Julia von Blonderschatten's Welt der Bücher am 29.06.2015

Cover:   Mir gefällt der Kontrast des aufgeknüpften Holzfällerhemd zu dem weißen Top. Ebenso die gesättigte bräune des Mannes zu dem doch recht hellem Farbton der Frau. Der Cowboy Hut als Hinweis für die Ranch. Der Buchtitel ist toll hervorgehoben und die Autorin Abbi Glines mit schwungvoller Schrift ebenfalls gut ins Cover eingearbeitet. Lediglich die Haltung der Finger um den Rand des Hutes finde ich ein wenig komisch. Ansonsten jedoch ein Traum den ich mit Freude zu allen anderen Büchern der Autorin stelle <3     Meinung:   Jedes Buch ist ein Geschenk, jede Geschichte eine neue Welt in die wir eintauchen dürfen. Evas herzzerreißenden Worte haben mich schon auf der zweiten Seite zu Tränen gerührt. Eine junge Frau, die schon früh den Mann fürs Leben gefunden hat und der ihr auf furchtbare Art weggenommen wurde. Ein richtiger Abschied war den beiden nicht gegönnt und doch hat Josh vorgesorgt. Immer wenn die Sprache auf Josh kam, sind mir erneut Tränen in die Augen gestiegen, doch je weiter es im Buch ging, desto besser konnte auch ich als Leser den Schmerz ertragen. Es ist schon komisch, so sehr in eine Geschichte einzutauchen und so mit den Charakteren zu leiden. Die Trauer von Eva möchte ich im waren Leben so schnell nicht verspüren müssen - wer möchte das schon - doch so sehr mitgerissen zu werden war einfach einmalig.   "Dieser Plan hatte nur drei Hacken: 1. Keine Mädchen. 2. Ich hasste körperliche Arbeit. 3. Keine Mädchen. Ansonsten hatte ich es hier doch gar nicht so schlecht erwischt. Sonntags hätte ich frei und somit Zeit, meinen Bedarf an schnuckeligen, kleinen Schnitten in winzigen Bikinis zu decken."   Cages auftreten überzeugt von viel Selbstbewusstsein, doch seine Vergangenheit zeigt, dass er gar nicht so cool ist, wie er nach außen tut. Er hält sich für die Art Mensch, der keine festen Bindungen im Leben braucht und gerade das ist, was mich so traurig gemacht hat. Außer Willow hatte er nie eine beständige Person in seinem Leben, niemanden, der ihm Halt gegeben hat. Man könnte sagen, wenigstens Low war für ihn da, doch auch sie war damals nur ein Kind. Cage selbst wurde behandelt, als wäre er wertlos und genau so behandelt er Frauen. Er benutzt sie - zwar mit Hinweis darauf, dass sie nie mehr als ein One-Night-Stand sein werden - doch sind sie immer präsent, was es ihm ziemlich erschwert, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und nach vorne zu Blicken. Manche Mädchen geben sich damit zufrieden, ihn einmal gehabt zu haben, andere wiederum sehen sich in ihrem Stolz verletzt und gönnen ihm nicht mal ein wenig Glück.   "Sie hatte Jeremy gesagt, dass sie mich nicht wollen wollte? Das gefiel mir! Damit ließ sich was anfangen."   Evas erste Reaktion auf Cage war alles andere als höflich, so sehr ich gegen Vorurteile bin, kann ich ihr Verhalten jedoch gut nachvollziehen. Mit Josh wurde ein Mensch aus ihrem Leben gerissen, dem so viel am Leben lag und Cage hat mit seinem Verhalten nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr gebracht. Nicht nur Evas Vater, sondern auch Joshs Familie steht vollkommen hinter Eva und alle hoffen, dass sie den Weg aus der Trauer finden wird. Was ist nicht ganz nachvollziehen konnte ist, warum alle darauf behaart haben, Eva solle Joshs Ring abnehmen. Haben sie wirklich geglaubt, dass es ihr dann möglich ist schneller darüber hinweg zukommen? Einerseits versteh ich die Reaktion, sie befürchten, dass sie zu sehr klammert und so nicht den Blick nach vorne richten kann, doch bin ich auch der Ansicht, dass der Ring ein kleiner Trostspender sein kann. Die Erinnerung an ihn aufrechtzuerhalten in dem sie den Ring auch 18 Monate später noch trägt und so das Gefühl hat, Josh noch ein Stück bei sich zu haben, trägt meines Erachtens nicht dazu bei, dass sie nicht aufhören kann zu trauern, sondern, dass sie sich nicht für einen anderen Mann in ihrem Leben öffnen kann.   "Dass er meine Dummheit so einfach akzeptierte, brachte etwas in mir zum Schmelzen. War mir jemals schon jemand wie er begegnet? Er beging Fehler und gab es zu. Redete sich nicht heraus, befasste sich damit, und weiter ging's."   Das Wilson seine Tochter vor Kummer beschützen möchte, nachdem sie sich seit 18 Monaten in einem Zustand der Trauer befindet kann ich keinem Vater verdenken, doch die Vorurteile die der Mann gegen Cage hegt haben mir gar nicht gefallen. Fehler begeht jeder in seinem Leben, davon kann sich keiner frei sprechen. Desweiteren hat Cage auf der Farm hart gearbeitet und sich keine Fehltritte erlaubt, wieso also verschließt sich Wilson so sehr ihm gegenüber? Die Veränderung an Eva sind auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen und wie kann derjenige schlecht für seine Tochter sein, der sie nach achtzehn Monaten der Trauer wieder zurück ins Leben gebracht hat?   Wilson versucht Eva so gut wie möglich zu beschützen und greift dabei auch zu unfairen mitteln. Was ist stärker? Der Beschützerinstinkt eines Vaters oder die Liebe zweier junger Menschen?     Charaktere:   Eva ist seit 18 Monaten nur noch ein Schatten ihrer selbst. Mit Josh wurde ihr, ihre große Liebe genommen. Wie kann sie jemanden anderes in ihr Leben lassen, ohne das Gefühl zu haben, Josh aus ihrem Leben zu streichen?   Cage ist selbstbewusst und bekommt alles was er will. Doch das wichtigste im Leben hat er nie bekommen, Liebe, Zuneigung, das Gefühl wirklich gebraucht zu werden. Eva ist für ihn erstmals eine von vielen, doch als sie die Krallen ausfährt wird sein Interesse erst richtig geweckt. Schafft er es sie zu bändigen und mit dem wahren Cage die Eva von früher zum Vorschein zu bringen?     Schreibstil:   Jedes einzelne Buch von Abbi Glines ist emotionsgeladen, die Charaktere wachsen einem ans Herz und als Leser fiebert, leidet und freut man sich mit. Jedes Buch erzählt die gleiche Geschichte und ist doch vollkommen anders. Ich werde ihren Geschichten einfach nicht müde und liebe jedes einzelne. Sie sind Schätze in meinem Bücherregal, die ich nie wieder hergeben würde. So viele einzigartige Charaktere hat die Autorin schon hervorgebracht und immer noch fasziniert sie mich mit weiteren. Das auf und ab der Gefühle, welches Abbi Glines bei mir bewirkt, habe ich lieb gewonnen und finde es in jedem ihrer Bücher.

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