Wie sind Sie auf die Romanidee gekommen?
Das weiß ich nicht genau. Die Geschichte war einfach da. Wahrscheinlich hat mein dickes Kaltblutpferd Lukas mich inspiriert. Und auch die vielen tollen Pferdemädels, die man kennenlernt, wenn man durch den Kauf eines solchen Tieres in den erlesenen Kreis dieser Spezies aufgenommen wird.
Welche Autoren haben Sie am meisten beeinflusst?
Oh, jetzt kommt eine bunte Mischung. Natürlich war es Tina Caspari, die die tollen Bille & Zottel Bücher geschrieben hat, durch die ich endgültig zum Lesen gekommen bin. Meine Mutter hatte schon die Hoffnung aufgegeben, ich würde nie mehr als Comics anschauen.
Dann Walter Kempowski. Ein wunderbarer Schriftsteller und ein ganz besonderer Mensch, bei dem ich sogar einmal einen Teil meiner Sommerferien verbracht habe.
Und auch Susan Elizabeth Phillips, über deren Romane meine beste Freundin und ich uns herrlich amüsieren können.
Hatte ihr Pferd Gemeinsamkeiten mit Heinrich?
Ja, definitiv. Lukas war das langsamste Pferd auf der ganzen Welt, ein Körper-Klaus erster Güte, grundsätzlich zu dick, sehr charakterstark und absolut von sich überzeugt. Er liebte alles was klein war – Kinder, Hunde, Ponies, Katzen, Esel. Er war freundlich zu jedem, der nichts von ihm verlangte. Aber er konnte sehr zornig und auch gefährlich werden, wenn ein Mensch meinte er müsse ihm mit Druck begegnen. Er war mein bester Lehrmeister in Geduld und Stolz.
Und was ist das Besondere an Heinrich?
Heinrich steht für das, was meiner Meinung nach ein gutes Kaltblutpferd ausmacht. Er ist selbstständig im Denken und Handeln, ruhig und gelassen, arbeitseifrig (solange die Arbeit nach seinem Geschmack ist) und treu den Menschen gegenüber, die er mag. Er hat bestimmt nicht die besten Reitpferdqualitäten, aber dafür eine gute Seele und ein großes Herz, mit viel Polster drum herum.
Was bedeutet Reiten für die Liebe und für Sie im Besonderen?
Reiten bedeutet mir nicht viel. Das sollte immer nur eine Zugabe sein. Natürlich ist es toll, wenn man auf seinem Pferd sitzt und sich vertrauensvoll von ihm tragen lässt. Aber das Wichtigste ist das Dasein bei und mit dem Pferd. Das ist auch das, was die meiste Zeit kostet.
Eine echte Pferdefrau zu sein ist eine kosten- und zeitaufwendige Lebenseinstellung. Da kann es in einer Beziehung schon mal krieseln. Wenn zB die Frau zu ihrem Mann sagt: „Schatz, ich gehe mal eben kurz zum Pferd“, sollte ihm klar sein, dass nicht vor drei Stunden mit ihrer Rückkehr zu rechnen ist. Eher vier.
Ein nicht-pferdeverrückter Partner sollte von großer Toleranz sein was Dreck, Haare, Heu und Stroh anbelangt. Es wäre auch super, wenn er über ein unermessliches Zeitkontingent und viel Geduld verfügt. Es ist nicht zwingend notwendig dieses Hobby zu teilen, eine Akzeptanz reicht meistens völlig aus.
Was wollen Sie Ihren Lesern mit auf den Weg geben?
Einfach mal denken und handeln wie ein Kaltblutpferd. Stur, geradeaus, ehrlich, kein unnötiges Drumherum und Herz voran. Es kann dann allerdings passieren, dass manche Leute einen deshalb doof finden, aber es klärt ungemein die Prioritäten. Das sollte jeder in seinem Leben mal getan haben.
Die Autorin
1972 im Sauerland geboren, aber in Niedersachsen aufgewachsen, lebt Tina Wolff zwischen Moor und Heide auf dem platten Land. Eine Schauspielausbildung, ein Examen im medizinischen Bereich, die Familie, Ponys, Hunde, Katzen und ein dickes braunes Pferd ergeben das Resultat ihres Lebens: Ein Landei mit normalem Job und jeder Menge Geschichten im Kopf.
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