Where the Waves Rise Higher (Shetland-Love-Reihe 2) Where the Waves Rise Higher (Shetland-Love-Reihe 2) - eBook-Ausgabe
Roman
— Die rauen Shetlands und ein prickelnder Konkurrenzkampf – deutscher New-Adult-Liebesroman zum Mitfühlen„Ich stehe auf Nessa und Boyd.“ - josiwismar
Where the Waves Rise Higher (Shetland-Love-Reihe 2) — Inhalt
Eine Liebe, die Wellen schlägt
Als älteste von drei Schwestern musste Nessa viel zu früh erwachsen werden. Mit ihrer eigenen Mikrodestillerie erfüllte sie sich endlich einen Traum, und langsam gewinnt ihr Whisky auch über Shetland hinaus Bekanntheit. Als die nordschottische Whiskymesse ansteht, hat sie vor allem ein Ziel: Sie will es ihrem Erzfeind Boyd Tulloch, Erbe der größten Destillerie der Insel, ein für alle Mal zeigen. Doch schon bald muss Nessa zugeben, dass Boyd nicht nur ein arroganter, sondern auch ein ziemlich attraktiver Idiot ist. Und der Konkurrenzkampf wird ganz neu angeheizt.
Band 2 der Shetland-Love-Reihe von Spiegel-Bestsellerautorin Kathinka Engel.
Leserstimmen zum ersten Band der Reihe, „Where the Roots Grow Stronger“:
- „Ich bin verliebt! In Shetland, in Connal, in diese Geschichte, in die ich so tief eingetaucht bin, dass ich den Wind in den Haaren gespürt habe und die salzige Meeresluft riechen konnte. Einfühlsam, sanft und so herzerwärmend!“ SPIEGEL-Bestsellerautorin Lilly Lucas
- „Wunderschön, tiefgründig und vor allem authentisch. Ein absolutes Herzensbuch!“ @beccasbibliotheca
- „Eine schmerzhafte Liebe, Shetlands raue Naturkulisse und drei starke Frauenfiguren – ein kluger und mitreißender NA-Roman!“ @ant1heldin
- „›Where the Roots Grow Stronger‹ ist der absolute Wahnsinn. Ein New-Adult-Roman, der emotional, ehrlich und hoffnungsvoll zugleich ist! Ich habe jetzt schon Sehnsucht nach Schottland.“ @lauraslesestunde
- „Ein großartiger Reihenauftakt! Ehrlich, authentisch, ernst und trotzdem cozy.“ @inas.little.bakery
Perfekte Lektüre …
… für die LeserInnen von Kelly Moran, Lilly Lucas und Kira Mohn.
… für alle, die sich nach tiefen Gefühlen sehnen.
… zum Herzerwärmen.
… zum Davonträumen und Abtauchen.
… für ein paar gefühlvoll-prickelnde Stunden.
… für kalte Herbsttage.
Kathinka Engel kennt die Buchwelt aus verschiedensten Perspektiven: Als leidenschaftliche Leserin studierte sie allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft, arbeitete für eine Literaturagentur, ein Literaturmagazin und als Redakteurin, Übersetzerin und Lektorin für verschiedene Verlage. Mit ihrem Debüt „Finde mich. Jetzt“ schaffte sie es aus dem Stand auf die SPIEGEL-Bestsellerliste.
Leseprobe zu „Where the Waves Rise Higher (Shetland-Love-Reihe 2)“
1
Ich habe einen wiederkehrenden Traum. Darin wate ich ins Wasser, ein Mädchen an der Hand. Manchmal sind es zwei. Und seltener ist es ein Junge. Ich wate einem Ziel entgegen, das ich nicht kenne. Aber ich weiß, ich muss es erreichen. Meine Kleider saugen sich voll Wasser, ziehen schwer an meinem Körper, die kleinen Finger klammern sich fester an mich. Es ist kalt, es ist nass, ich rutsche auf den Steinen aus, fange mich wieder, halte die Hand. Ich darf sie nicht loslassen. Wind zerrt an meinen Haaren, Wellen rollen auf uns zu. Erst sind sie klein und zu [...]
1
Ich habe einen wiederkehrenden Traum. Darin wate ich ins Wasser, ein Mädchen an der Hand. Manchmal sind es zwei. Und seltener ist es ein Junge. Ich wate einem Ziel entgegen, das ich nicht kenne. Aber ich weiß, ich muss es erreichen. Meine Kleider saugen sich voll Wasser, ziehen schwer an meinem Körper, die kleinen Finger klammern sich fester an mich. Es ist kalt, es ist nass, ich rutsche auf den Steinen aus, fange mich wieder, halte die Hand. Ich darf sie nicht loslassen. Wind zerrt an meinen Haaren, Wellen rollen auf uns zu. Erst sind sie klein und zu bewältigen. Doch je weiter wir waten, desto höher wachsen sie, steigen, schwellen an. Sie reichen mir bis zur Hüfte, dann bis zur Brust, bis zu den Schultern. Das Mädchen neben mir schluckt Wasser, ich muss schneller sein. Muss schneller waten, sie in Sicherheit bringen. Doch der Widerstand des Wassers ist groß, zu groß. In der Ferne sehe ich ein Ruderboot. Ein Mann sitzt darin, und ich will schreien, winke ihm hektisch. Aber er hört mich nicht, weil ich keinen Laut von mir gebe. Wenn ich genauer hinsehe, kann ich erkennen, dass es mein Vater ist, doch er rudert nicht einmal, sondern ergibt sich vollkommen den Fluten. Wieder versuche ich zu schreien, wieder ist kein Laut zu hören. Das Wasser steht mir bis zum Hals, Wellen schwappen in meinen geöffneten Mund, schwappen über mich, hohe Wellen, mächtige Wellen. Sie sind mächtiger als ich, und ich habe ihnen nichts entgegenzusetzen. In dem Moment, da die nächste Woge mich und das Mädchen an meiner Hand unter Wasser drückt, hinunterzieht, bis auf den Meeresgrund, erwache ich.
Früher war ich jedes Mal schweißgebadet, hatte das Gefühl zu ersticken, keuchte nach Luft. Inzwischen ist der Traum Gewohnheit. Noch während ich schlafe, weiß ich, dass ich träume, und wenn es mir zu viel wird, zwinge ich mich, aufzuwachen. Das funktioniert meistens. Weil es eben nur ein Traum ist.
In der Realität lassen sich Probleme leider nicht so einfach lösen. Obwohl mir auch in wachem Zustand das Wasser bis zum Hals steht. Geldprobleme, Übermüdung (aufgrund einer unnachahmlichen Mischung aus zu wenig Schlaf dank wiederkehrender Träume und Überarbeitung), ellenlange To-do-Listen.
Neben kleinen Aufgaben wie „Medikamente für Mrs Henderson abholen“ und „Marigold Whiskynachschub bringen“ steht seit einigen Tagen „Vorbereitung Banktermin“ auf meiner Liste. Denn ich brauche für meine Mikro-Destillerie Golden Plover Whisky dringend einen kleinen Kredit. Unsere Abfüllanlage ist kurz davor, endgültig den Geist aufzugeben, ich schulde Henry, meinem einzigen Mitarbeiter und besten Freund seit der ersten Klasse, ein Monatsgehalt (und mir selbst mindestens drei) und eine längst überfällige Gehaltserhöhung. Außerdem will ich in neue innovative Finishing-Fässer investieren. Seit über einem Jahr suche ich nach den perfekten Fässern. Jetzt habe ich sie gefunden, kann sie mir aber nicht leisten. Und dann ist da noch die ungeplante Ausgabe für die Whiskymesse, an der wir aufgrund einer Unüberlegtheit meinerseits teilnehmen müssen. Normalerweise treffe ich überlegte Entscheidungen. Aber wenn Boyd Tulloch, Erbe und Geschäftsführer der größten Destillerie der Shetlands und meine Nemesis, seit ich vor Jahren ein Praktikum bei der Tulloch Distillery absolviert habe, in der Nähe ist, lasse ich mich zu leicht provozieren.
„Verflucht noch mal, du Mistding, jetzt geh endlich an!“ Henry kniet mit einem Schraubenzieher in der Hand neben unserer Abfüllanlage und versucht seit geschlagenen zwei Stunden, sie wieder zum Laufen zu bringen. Ich sitze am Schreibtisch neben der Küchennische und starre auf meinen Bildschirm. Auf die Verläufe unserer Finanzen. Einnahmen, Ausgaben. Zwei Ordner mit den Unterlagen liegen aufgeschlagen daneben.
Bis vor anderthalb Jahren hatte ich das Glück, von einer staatlichen Förderung für junge Unternehmerinnen zu profitieren. Die Kurve ging stetig bergauf. Doch leider zu langsam, sodass wir seit einiger Zeit keine schwarzen Zahlen mehr schreiben. Aber die Differenz wird geringer – wiederum stetig, wiederum zu langsam.
Ich seufze, nehme einen Schluck von meinem inzwischen lauwarmen Schwarztee. Ich hasse Finanzen. Hasse Excel. Hasse Kurven, vor allem, wenn sie so flach sind wie diese hier. Deswegen öffne ich die Website mit den Fässern. Fünf verschiedene Holzarten – vier Eichenarten und Kastanie. Jahrzehntelang wurde Mezcal in ihnen gelagert. An solche speziellen Fässer zu kommen, ist schwierig, aber Henry und ich würden gern ein Experiment mit schnell gemaischtem, dreifach destilliertem Whisky wagen. Mit einer sehr kurzen Gärung wollen wir so einen Whisky kreieren, der über drei Jahre die Würze der Sherry- und Bourbon-Fässer mit starkem Malzcharakter verbindet und durch den kurzen Maischprozess die Getreidenoten behält. Das Finishing in diesen Fässern würde dem Whisky in unserer Vorstellung die perfekte Rauchnote verpassen.
„Schaust du dir schon wieder die fancy Fässer an?“ Henry kennt mich einfach zu gut.
„Sie sind jedenfalls noch da. Aber der Preis leider auch … Was wärst du bereit zu zahlen?“ Ich bin zwar die Geschäftsführerin von Golden Plover, sehe Henry aber als vollkommen gleichberechtigt an. Golden Plover, das sind er und ich. Henry und Nessa. H + N, so wie ich es uns in der ersten Klasse mit schwarzem Filzschreiber auf den Arm malte, als wir endlich beide Buchstaben gelernt hatten. Jede Entscheidung treffen wir gemeinsam. Ein paarmal wollte ich ihn schon überreden, Teilhaber zu werden, doch bislang hat er immer abgelehnt.
„Mehr als dreihundert pro Fass ist Wahnsinn“, sagt Henry, und ich gebe ihm recht. Allerdings könnten wir uns im Moment nicht einmal das leisten, geschweige denn den Wucherpreis von fünfhundert Euro, den Ariel82, der Verkäufer auf der Plattform, dafür haben will. Das absolute Maximum sind eigentlich tausend für alle vier Fässer, obwohl sich die Investition sicher lohnen würde. Nur eben erst in drei Jahren, wenn der Whisky fertig ist. Bei Whisky braucht man einen langen Atem, sowohl finanziell als auch geduldsmäßig. Letzteren habe ich. Ersterer fehlt, seit unsere Nachwuchsförderung ausgelaufen ist.
„Aber du willst diese Fässer, oder? Vielleicht solltest du sie einfach kaufen.“
„Ich will sie dringend, weil ich glaube, dass der Whisky spektakulär wird. Aber ohne den Kredit wird das nichts.“
„Hoffen wir, dass sie nach dem Termin mit der Bank noch da sind“, sagt Henry und schlägt einmal fest mit der Faust gegen die Abfüllanlage, die daraufhin sofort anfängt zu rumpeln. „Ernsthaft?“, fragt er. „Stundenlang versuche ich es mit Liebe, aber ein einziger Faustschlag genügt, um sie wieder zum Laufen zu bringen?“
Ich lache. Aber innerlich bin ich einfach nur erleichtert, dass Henry jetzt weiter abfüllen kann. Denn ohne Abfüllanlage keine abgefüllten Flaschen. Und ohne abgefüllte Flaschen keine Verkäufe. Und ohne Verkäufe kein Kredit und ohne Kredit keine neue Abfüllanlage. Keine Fässer. Ein weiterer Monat ohne Gehalt. Ich muss diesen Kreislauf durchbrechen. Für unseren Traum, die schottische Whiskylandschaft mit unseren Kreationen zu bereichern. Sie bunter zu machen, vielfältiger, mutiger. Die Innovationen in den letzten Jahren kamen aus den USA, aus Japan, aus der ganzen Welt. Aber hier, wo der Whisky seinen Ursprung hat, haben es kleine Destillerien wie meine schwer. Mit neuem Elan wende ich mich wieder Excel zu.
Glücklicherweise habe ich Erfahrung mit schwierigen Situationen dieser Art, weil ich mich seit meinem fünfzehnten Lebensjahr um die Finanzen der Familie kümmere. Fiona war damals elf, Effie neun und unsere Mutter seit ebenso vielen Jahren verstorben – und unser Dad versuchte, seinen Kummer im Pub hinunterzuschlucken.
Während Henry Flaschen abfüllt und etikettiert, suche ich die letzten Jahre meiner peniblen Buchführung zusammen und erstelle eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation der Destillerie. Dann wage ich mich an eine Prognose. Eine optimistische Prognose, denn Henry hat vor Kurzem eine kleine Getränkemarktkette in Nordschottland überzeugt, unseren Whisky ins Sortiment aufzunehmen. Ich setze Zahlen ein, lasse Excel kalkulieren, korrigiere, setze optimistischere Zahlen ein, bin immer noch nicht zufrieden. Ich kratze an der Grenze des Realistischen, aber jetzt sieht die Prognose deutlich besser aus. Deutlich kreditwürdiger. Einige Schönheitskorrekturen werde ich noch durchführen müssen, aber für ein paar Stunden Arbeit bin ich ziemlich zufrieden mit dem Material. Ich hoffe nur, dass Mr McGill es auch sein wird.
Bevor ich Marigold Whiskynachschub bringe, muss ich noch einen Punkt meiner To-do-Liste hinter mich bringen. Das Telefonat mit der Immobilienfirma, die für die Pacht der Halle zuständig ist. Mein Vater hatte den Pachtvertrag vor Jahren in einer seiner manischen Phasen zu einem Spottpreis abgeschlossen, was der Grund war, warum ich ihn sofort übernahm. Den Pachtvertrag und den Traum einer eigenen Destillerie, den ich im Gegensatz zu ihm allerdings wirklich in die Tat umsetzte.
„Guten Tag, mein Name ist Nessa Linklater. Ich rufe an wegen der Erneuerung einer Pacht“, sage ich ins Telefon, das ich mir zwischen Schulter und Kinn geklemmt habe.
„Einen guten Tag wünsche ich Ihnen. Bitte warten Sie einen Moment, ich verbinde Sie.“ Die freundliche Frau am anderen Ende der Leitung verschwindet zugunsten einer nervtötenden Warteschleifenmusik. Ich stehe auf, beginne unter Henrys Blicken, unruhig durch die kleine Halle zu laufen. Vorbei an unserer kupferfarbenen Brennanlage mit der glänzenden Brennblase, nach hinten, wo auf Edelstahlregalen unsere Fässer lagern, und wieder zurück, bis ich am anderen Ende der Halle zu unserer altersschwachen Abfüllanlage komme. Dieser hundert Quadratmeter große Raum ist mein ganzer Stolz, und ich liebe einfach alles daran. Ganz besonders das winzig kleine H + N, das ich an unserem ersten Tag in der Halle, als sie noch vollkommen leer war, in den Betonboden geritzt habe.
Die Musik verstummt, und eine Männerstimme meldet sich.
„Nessa Linklater hier. Ich rufe an wegen der Verlängerung der Pacht von 17 Cunningham Way.“
„Lassen Sie mich mal eben … ah ja, da haben wir es. Die Pacht läuft aus.“
„Ja, das weiß ich, deswegen würde ich sie gerne verlängern.“
„Sind Sie sicher?“, fragt er und lacht. „Ich schaue mir gerade Bilder an …“
„Meine Existenz hängt davon ab, also ja, ich bin mir sicher.“ Es ist schön, dass ihm nach Witzen zumute ist. Aber für mich steht hier eine Menge auf dem Spiel. Meine Lebensgrundlage beispielsweise. „Denken Sie, die Pacht wird erhöht?“ Ich kann nichts dagegen tun, dass man mir die Sorge anmerkt.
Ich höre, wie der Typ auf einer Tastatur tippt. „Wenn es nach mir ginge, könnten Sie die Halle einfach geschenkt haben. Aber leider bin ich ein zu kleines Licht, um das zu entscheiden. Und wenn ich mir ansehe, wie wenig Sie im Moment zahlen, könnte ich mir schon vorstellen, dass …“
„Okay? Und wer kann es entscheiden?“, unterbreche ich ihn, weil ich nicht hören muss, dass ich mir die Pacht demnächst nicht mehr werde leisten können.
„Ich leite Ihr Anliegen weiter.“ Wieder klappert die Tastatur. „Wir melden uns dann bei Ihnen.“
„Können Sie mir sagen, wann ungefähr?“, frage ich mit einem mulmigen Gefühl.
„Ich will Ihnen keine falschen Versprechungen machen. Wie schrecklich finden Sie es, wenn ich zeitnah sage? Vermutlich nicht so schrecklich wie ich …“
Ich versuche mich an einem wenig überzeugenden Lachen, dann verabschieden wir uns, und ich lege auf.
„Mach dir keine Sorgen“, sagt Henry. „Wir finden für alles eine Lösung. Haben wir immer. Hast du immer. Du bist unser aller Fels in der Brandung, Nessa.“ Und das weiß ich, doch was, wenn die Wellen zu hoch werden?
„Ich helfe dir beim Einräumen“, biete ich Marigold am frühen Abend an. Ihr gehört der Geschenkladen im Zentrum Lerwicks, in dem Fiona ihre Keramik anbietet, Effie ihre Strickwaren und ich meine Whiskykreationen. Die dreijährige No 1 steht neben der fünfjährigen No 2 und der dreijährigen No 3. Die No 1 ist solide, interessant, ein Scotch mit Edge. Die No 2 ist ein sanfter, beinahe vanillig-fruchtiger Whisky, den ich sehr liebe. Aber unsere No 3, die das Finishing in Chardonnay-Fässern erhält, ist mein ganzer Stolz.
„Du hast sicher genug zu tun, meine liebe Nessa.“ Marigold erhebt sich von ihrem Sessel hinter dem Kassentresen, wo sie bis zu meinem Eintreffen ihren Tee geschlürft hat.
„Du hast genug zu tun, Marigold“, erwidere ich, denn Marigold wird nicht jünger, und ich will versuchen, ihr unter die Arme zu greifen, wo ich kann.
„Ich habe die Flasche aus dem Schaufenster gestern verkauft. Wenn du willst, kannst du die auch gleich ersetzen.“ Marigold zeigt auf das große Fenster zur Straße hin.
In der rechten Ecke des Schaufensters schläft Red Leg Greaves, ein dicker, rotgetigerter einäugiger Kater, von dem niemand so genau weiß, woher er kommt. Er stand eines Tages vor Marigolds Ladentür, und seither lebt er hier – zu seinen Konditionen. In der linken Ecke stehen verschiedene Whiskys, unsere, ein paar vom Festland und zwei Tullochs. Die Tulloch Distillery ist die einzige andere Destillerie der Shetlands. Ein Familienunternehmen mit jahrhundertealter Tradition, aufgrund derer Boyd Tulloch sich für die Krone der Schöpfung hält. Gleichzeitig ist die Tulloch Distillery der größte Arbeitgeber der Inseln, so riesig ist das Unternehmen inzwischen. Ich verziehe das Gesicht und stelle kurz entschlossen die No 3 ganz nach vorne, so, dass sie die konservativ aufgemachten grünen Tulloch-Flaschen verdeckt. Ich könnte mich schlecht fühlen, es könnte mir peinlich sein, dass ich zu solchen Mitteln greife, aber es ist noch nicht lange her, da versuchte Boyd Tulloch Marigold davon zu überzeugen, meine Whiskys aus dem Sortiment zu nehmen. Deshalb hält sich mein schlechtes Gewissen in Grenzen, wenn ich nun Boyds Whiskys mit meinen verdecke. Vor allem, weil es Boyd Tulloch egal sein kann. Seine Whiskys werden weltweit vertrieben. Ich bin froh, wenn Golden Plover Shetland-weit und in ein paar ausgewählten Läden auf dem Festland verkauft wird.
Ich stelle mir vor, wie der großkotzige Boyd demnächst an Marigolds Schaufenster vorbeikommt und ihm sein arrogantes Grinsen vergeht, wenn er sieht, dass sein Whisky in die hinterste Reihe verbannt wurde. Und für einen kurzen Moment drängt dieser Gedanke all meine Sorgen in den Hintergrund. Die Erneuerung der Pacht, die defekte Abfüllanlage, die Fässer, die ich mir nicht leisten kann, den Banktermin mit Mr McGill. So groß ist die Befriedigung über meine kleine Racheaktion.
2
Die vorderen Reihen in der Aula des Rathauses sind bereits voll besetzt. Die leisen Gespräche vereinen sich zu einem lauten Summen. Hier und da werden Stühle gerückt. Jacken rascheln. Effie steuert auf eine noch ziemlich leere Stuhlreihe im hinteren Drittel zu.
„Nein, warte, nicht hinter Mr O’Toole“, sagt Fiona. „Letztes Mal hatte er ein so penetrant riechendes Sandwich dabei, dass mir beim Gedanken an geräucherten Fisch immer noch übel wird.“ Und tatsächlich liegt ein eingepacktes Sandwich auf dem Stuhl neben Mr O’Toole.
„Dann hier?“, frage ich und zeige auf die Reihe dahinter. Sie ist zwar schon gut besetzt, aber am Rand sind noch Plätze frei. Effie und Fiona rutschen rein, und ich nehme auf dem Stuhl direkt am Mittelgang Platz.
Ein paar Leute sehen uns, kommen vorbei, um uns zu begrüßen, machen Small Talk. Vor uns sitzt Henrys großer Bruder Benjamin und dreht sich um.
„Habt ihr auch ein Thema für die Stadtversammlung?“
„Nein, wir sind nur zur Unterhaltung hier“, erwidert Effie grinsend.
„Ihr müsst euch ja wirklich langweilen …“ Ben lacht.
„Hi, Effie!“ Erwin, einer von Effies engsten Freunden, klettert über die Stuhllehne und setzt sich neben sie. „Hi, ihr.“ Doch er wartet nicht ab, bis wir seine Höflichkeit erwidern, sondern verwickelt Effie gleich in ein Gespräch. Fiona und ich sind uns ziemlich sicher, dass er in Effie verschossen ist, sie streitet es jedoch vehement ab.
In allerletzter Sekunde gesellt sich auch noch Connal zu uns, Fionas Ex-Freund und seit Neuestem Wieder-Freund. Erwin und Effie rutschen einen Platz weiter, damit er neben Fiona Platz findet. Er küsst sie, dann nimmt er ihre Hand. Es ist so normal, so verblüffend alltäglich. In solchen Situationen kommt es mir beinahe komisch vor, dass sie über drei Jahre lang getrennt waren. Räumlich und als Paar. Vor allem, weil ich mir ebenfalls diese Art von Alltäglichkeit mit meiner Schwester zurückwünsche. So wie es war, bevor sie vor dreieinhalb Jahren ohne ein Wort, ohne eine Erklärung uns und die Insel verließ, weil sie annahm, Connal würde unter einer Kinderlosigkeit mit ihr mehr leiden als unter einer Fionalosigkeit. Aber die Fionalosigkeit war schlimmer als alles. Für Connal. Und für Effie und mich ebenso. Und während es Connal und Effie gelungen ist, Fiona zu vergeben, hinke ich noch ein bisschen hinterher.
„Guten Abend, liebe Bürgerinnen und Bürger Lerwicks!“, ruft Bürgermeister Scolley ins Mikrofon und reißt mich damit aus meinen Gedanken. „Ist das an? Test, Test, TEST!“ Er wird immer lauter, obwohl wir ihn wunderbar durch das eingeschaltete Mikrofon verstehen. „Hallo? Hören mich alle?“ Er tippt mit dem Finger dagegen.
„Ja, Munro, alle hören dich“, ruft seine Frau Edith laut aus der ersten Reihe. „Das Mikrofon ist an. Wie jedes Mal.“
„Guten Abend, liebe Bürgerinnen und Bürger Lerwicks!“, wiederholt Munro Scolley, vollkommen unbeeindruckt von der Tatsache, dass er schon die ganze Zeit wunderbar zu hören war. „Ich freue mich, dass Sie alle hier sind.“ Aus seiner Hosentasche zieht er einen Stapel Karteikarten, ohne die man ihn noch nie bei einem öffentlichen Event angetroffen hat. „Neben einigen allgemeinen Informationen“, liest er ab, „wird der Haupttagesordnungspunkt heute die nordschottische Whiskymesse sein, die wir dieses Jahr in unserer wunderschönen Stadt ausrichten. Danke noch einmal an Boyd Tulloch, dem wir diese Ehre zu verdanken haben.“
Ich stöhne und rutsche tiefer in meinen Stuhl, um nicht mit ansehen zu müssen, wie sich Boyd Tulloch in der zweiten Reihe erhebt. Natürlich sehe ich ihn dennoch. Er ist groß, breitschultrig, trägt ein bis zu den Ellenbogen hochgekrempeltes weißes Hemd, das über seinem Bizeps spannt. Dieser elende Angeber deutet ein paar alberne Verbeugungen Richtung Saal an, grinst selbstgefällig. Und ich verdrehe die Augen.
„Das wird dein Abend heute, Nessa, was?“, flüstert mir Effie an Fiona und Connal vorbei zu.
„Hör bloß auf.“ Ich wende mich mit einer genervten Grimasse ab.
„Wir haben Sponsoren für die Tischtennisplatten auf dem Schulhof der Lerwick High School gefunden. Mein Dank gilt hier vor allem dem engagierten Lehrerkollegium und dem Elternbeirat, die Hand in Hand gearbeitet haben.“
Er redet noch darüber, dass wir ab nächstem Monat endlich die neuen Recyclingtüten bekommen, die alten aber bis Jahresende auch noch abgeholt werden. Der Termin der Beisetzung von Stuart McAdam, einem ehemaligen Fischer, und weitere allgemeine Bekanntmachungen folgen. Ich merke, wie meine Augen schwer werden. Wie sich mein Atem vertieft. Ich denke an mein warmes Bett, an das Gefühl, die Socken erst unter der Decke auszuziehen. Ich will mich komplett ausstrecken, bis mein Rücken knackt. Und das wird er, das tut er jeden Abend. Vielleicht noch ein paar Seiten in einem Krimi oder in The World of Whisky lesen. In einer dieser kurzen Phasen, in der es unserem Dad besser ging, schloss er ein Abonnement ab. Noch heute ist er der offizielle Empfänger, obwohl ich längst selbst für das Magazin zahle. Aber ich habe mir nicht die Mühe gemacht, ihnen mitzuteilen, dass er verstorben ist. Whisky war immer sein Traum, auch wenn er nur ab und zu die Kraft aufbringen konnte, zu träumen. Abgesehen von der Trauer um unsere Mum und den Pints im Pub, konnte er für ziemlich wenig Kraft aufbringen, sodass ich mit fünfzehn den Entschluss fasste, erwachsen zu sein, und die Verantwortung für die Familie übernahm. Mit sechzehn übernahm ich das Abo von The World of Whisky, mit achtzehn die Pacht der Halle. Und mit zwanzig übernahm ich seinen Traum, der schon lange zu meinem Traum geworden war.
Auf einmal ertönt Gelächter. „Was ist passiert?“, frage ich Fiona.
„Munro hat versucht, einen Witz zu machen.“
„Und deswegen lachen die Leute?“ Ich runzle die Stirn.
„Der Witz war unfreiwillig zweideutig.“ Und das macht schon mehr Sinn.
„Und jetzt übergebe ich das Wort an Boyd Tulloch“, verkündet Munro Scolley. „Boyd?“
Erneut erhebt er sich, drängelt sich durch die Reihe. Er hätte sich durchaus auch an den Rand setzen können, aber auf diese Weise kann er länger zeigen, von welch enormer Bedeutung seine Anwesenheit hier ist.
„Du wirst immer größer, mein Junge“, sagt Munro, als Boyd mit einem behänden Satz auf die Bühne springt. Boyd ist locker anderthalb Köpfe größer als Munro, und dessen Blick wandert nun ehrfürchtig an ihm hinauf.
„Ich danke Ihnen“, sagt Boyd und schüttelt die Hand des Bürgermeisters ein bisschen länger, als nötig wäre. „Ich freue mich über die Möglichkeit, heute zu euch zu sprechen, meine lieben Freunde.“
„Er hält sich für den Messias“, murmle ich, und Fiona kichert neben mir.
„Die Vorbereitungen für das Event des Jahrzehnts gehen ab nächster Woche in die entscheidende Phase, und wir freuen uns über jeden Freiwilligen, der Zeit und Lust hat, sich zu engagieren. Ich als Mitveranstalter und Whiskyaushängeschild Shetlands …“
„Noch“, murmle ich. „Aber ich werde der Welt zeigen, dass shetlandischer Whisky mehr ist als deine öde Plörre.“
„That’s what he said“, sagt Effie, und Fiona und ich sehen sie etwas ratlos an. Zu den unpassendsten Gelegenheiten versucht sich Effie an That’s what he/she said-Witzen, und wir kommen nicht dahinter, warum eigentlich.
„Du weißt schon, wie diese Witze funktionieren, oder?“, fragt Fiona grinsend. „Die sind immer zweideutig. Und immer versaut.“
„Aber er hat es doch gesagt!“, verteidigt sich Effie, und ich mache mir nicht die Mühe, diesen Moment zu nutzen, um ihr zu erklären, dass selbst Munro Scolley die Zweideutigkeit, die für diese Art von Witzen nötig ist, verstehen würde.
„Genau genommen hat er Öko-Plörre gesagt“, mischt Fiona sich ein.
„Danke für die Erinnerung“, sage ich.
„Es gibt verschiedene Kategorien“, fährt Boyd fort, „Aufbau, Öffentlichkeitsarbeit, Organisation und so weiter, bei denen eure Talente gefragt sind.“ Sofort schnellen ein paar Hände in die Höhe. Ausnahmslos weibliche Hände. „Danke, danke, ich weiß eure Begeisterung sehr zu schätzen. Meine kleine Schwester hat hinten einige Listen ausgelegt, auf denen ihr euch eintragen könnt.“
Alle Köpfe wenden sich um. Dort, hinter einem Tisch, sitzt ein Mädchen im Teenageralter, das gelangweilt auf einem Kaugummi herumkaut.
„Jamielee?“, fragt Boyd, und sie blickt auf, winkt lustlos.
„Ich glaube, die habe ich noch nie gesehen“, flüstert Fiona.
„Sei froh. Ein verzogenes Ding“, sagt Effie. „Habe einmal für die Tullochs gebabysittet.“
„Hast du?“, frage ich entgeistert.
„Schhhhh“, macht jemand vor uns.
„Ja, aber ist schon ewig her. Und so gut, wie das Mädchen schrecklich ist, können die einen gar nicht bezahlen. Sie ist so ein richtiges Rich Kid. Mit eigenem Pony und so.“ Effie fängt sich ein weiteres „Schhhhh“ ein, und ich wende mich wieder dem Geschehen auf der Bühne zu.
„Jeder, der hilft, bekommt einen kostenlosen Tagespass für die Messe sowie Verzehrbons im Wert von zehn Pfund“, kündigt Boyd gerade an.
„Wie großzügig. Hoffentlich übernimmt er sich nicht“, murmle ich.
Nachdem Boyd noch gefühlt eine halbe Stunde über den geplanten Ablauf, hohen Besuch, verschiedene große Destillerien, die ihre Teilnahme angekündigt haben, und seine eigenen Erfolge schwadroniert hat, übernimmt Munro wieder und löst offiziell die Versammlung auf.
Ein kollektives Stühlerücken und Jackenrascheln geht durch den Raum. Die Leute erheben sich, drängen in die Gänge und nach draußen. Als unsere Gruppe den Ausgang ansteuert, ertönt hinter uns eine Stimme.
„Nessa Linklater.“
Ich wende mich um und blicke direkt in sein Gesicht. Fünftagebart, blaue Augen, dunkelblonde Haare, sein linkes Ohr steht etwas weiter ab als das rechte. „Boyd Tulloch.“
„Kein Interesse an einem Tagesticket? Hast du mit dem Whiskypanschen aufgehört?“ Er grinst dämlich.
„Falls es dich interessiert, ich habe bereits vor einer Woche einen Stand angemietet.“
Boyd runzelt die Stirn. „Ist dir das nicht peinlich? Jeder wird wissen, dass du für diesen Witz von Whisky verantwortlich bist …“
„Ist dir dein Benehmen nicht peinlich?“, frage ich zurück, und Effie applaudiert glucksend.
Ohne auf meinen Konter einzugehen, fährt er fort: „Hast du dir nicht auf die Fahnen geschrieben, dich für den schottischen Whisky zu engagieren? Auch wenn es natürlich ein etwas zweifelhaftes Engagement ist …“
„Was meinst du?“ Ich kann nichts dagegen tun, dass ich giftig klinge.
„Na ja, das hier wäre deine Chance, um wirklich mal einen Beitrag zu leisten, oder?“, fragt Boyd und wedelt mit einer der Namenslisten.
„Ich habe leider keine Zeit. Manche von uns müssen einen Messeauftritt ohne Hundertschaften von Angestellten auf die Beine stellen, weißt du?“ Sein arrogantes Gelaber treibt mich zur Weißglut. Dass er dabei äußerlich so ruhig bleibt, als würden wir eine normale Unterhaltung führen, macht die Sache nur noch schlimmer. Denn ich für meinen Teil koche innerlich. Am liebsten würde ich einfach abhauen. Aber diese Genugtuung gebe ich ihm nicht.
„Nessa, Nessa, Nessa“, sagt er und schüttelt den Kopf. Ich hasse es, wie er meinen Namen sagt. Dass er ihn überhaupt sagt. Fiona und Effie sind einen Schritt zurückgewichen, als hätten sie Angst, gleich in einen Faustkampf zu geraten. Und im Moment wäre mir wirklich danach, auf ihn loszugehen. „Ich hoffe, du übernimmst dich nicht.“
„Lass das mal meine Sorge sein“, gebe ich zurück und recke den Kopf, um mich etwas größer zu machen. Aber natürlich wirke ich neben dem Hünen Boyd bestenfalls zerbrechlich.
„Ich würde nicht so weit gehen, zu sagen, dass ich mich sorge“, sagt er. „Ich wünsche mir nur, dass sich auf meinem Event niemand blamiert.“
„Du hast Angst, dass deine Messe zur Blamage wird, wenn ich die Organisation nicht übernehme? Ach so!“, sage ich. „Jetzt verstehe ich. Aber es tut mir leid, das hast du dir selbst eingebrockt, Boyd.“
Er lacht verächtlich. „Ist vielleicht das Beste so.“ Er tätschelt meine Schulter auf eine pseudo-verständnisvolle Weise. „Wenn deine organisatorischen Fähigkeiten genauso ausgeprägt sind wie dein Talent zum Whiskybrennen, sind wir ohne deine Hilfe wohl besser dran.“ Er zuckt mit den Schultern und will sich abwenden.
Ich habe das Bedürfnis, ihm wüste Beschimpfungen an den Kopf zu werfen. Richtig ausfallend zu werden. Doch in diesem Moment kommt eine Mutter mit zwei kleinen Kindern vorbei, und um ihretwillen schlucke ich die Worte hinunter, die mir auf der Zunge liegen.
„Nur, damit du Bescheid weißt, die Anmeldegebühr entfällt für alle, die helfen.“ Er macht Anstalten, zu gehen, und ich will nichts lieber, als dass er endlich verschwindet. Aber ich erinnere mich noch zu gut an meine Kurzschlussreaktion, in der ich ankündigte, es Boyd bei der Messe zu zeigen. Damals dachte ich nicht an die finanziellen Implikationen. Und als Henry fragte, ob wir uns die Teilnahme überhaupt leisten könnten, war es für einen Rückzieher zu spät. Jetzt habe ich die Chance, ein bisschen Geld zu sparen.
„Weißt du, was, du Großkotz?“
Boyd dreht sich langsam wieder zu mir um. Mit einem wissenden, triumphierenden Ausdruck im Gesicht. O Gott, wie ich ihn verabscheue! Ich muss mich wirklich zusammenreißen, damit meine Stimme nicht vor Wut zittert.
„Schreib mich ruhig auf deine alberne Liste. Das Event soll schließlich ein Erfolg werden. Na los! Schreib!“, weise ich ihn an.
Ein süffisantes Grinsen umspielt seine Mundwinkel. „Nessa Linklater“, wiederholt er meinen Namen, während er schreibt. „Hier bitte noch deine Telefonnummer und E-Mail-Adresse eintragen.“
Er hält mir die Liste hin, und ich kritzle beides neben meinen Namen.
„Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee war?“, fragt Fiona, als wir uns endlich auf den Weg nach draußen begeben. „Ich meine, du hast wirklich viel zu tun und …“
„Weißt du, Fi“, sage ich und sauge gierig die kalte, feuchte Abendluft ein. „In meinen fünfundzwanzig Lebensjahren habe ich eine Sache gelernt. Wenn du willst, dass etwas gut wird, musst du es selbst machen.“ Dass mich eher die Aussicht überzeugt hat, ein paar Hundert Pfund zu sparen, behalte ich für mich.
Dennoch habe ich das Gefühl, als hätte Boyd gewonnen. Als hätte er mich ausgetrickst. Aber er kann mich nicht ausstehen, warum also sollte er mich absichtlich dazu provozieren, meinen Namen auf diese alberne Liste zu setzen?
„Ich geh mit Erwin noch auf ein Pint in den Hideout“, ruft Effie und winkt.
„Aber wenn es dir zu viel ist, sagst du es, oder?“, fragt Fiona. Sie ist ein paar Schritte gerannt, um zu mir aufzuschließen, und man sieht ihre Atemwölkchen im Schein der Straßenlaterne. „Ich könnte dir ein bisschen unter die Arme greifen …“
„Danke“, sage ich, weiß aber, dass es besser ist, sich auf niemanden zu verlassen. Und schon gar nicht auf die eigene Familie, die einen immer genau dann hängen lässt, wenn man sie am dringendsten braucht. Und die einen immer dann am dringendsten braucht, wenn man selbst eigentlich schon auf dem Zahnfleisch geht.
„Ich stehe auf Nessa und Boyd.“
„Eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Familie, welch verrückte Wege die Liebe gehen kann und dass sich oftmals ein Blick hinter die Fassade lohnt. Das Ganze wurde zu einer schönen Geschichte verwoben, die vor allem durch ihren Humor brilliert.“
„Schreibstil, top. Setting, erneut einfach atemberaubend und großartig. Charaktere, LOVE IT!!!!“
„Wenn ich nur eine einzige Reihe empfehlen dürfte; es wäre die Shetland-Reihe von Kathinka Engel.“
„Ein absolut grandioses Buch und wieder mal ein Highlight. Eigentlich sage ich es bei jedem Buch der Autorin, aber bitte lest ihre Bücher. Es lohnt sich!“
„Der Schreibstil von Kathinka Engel ist auch hier wieder sehr liebevoll, humorvoll und irgendwie auch gemütlich.“
„Ich weiß nicht wie, aber Kathinka Engel schafft es einfach immer wieder mich mit ihren Büchern sprachlos zurückzulassen. Und so sitz ich hier schon wieder und hab einfach keine Worte dafür, die auch nur ansatzweise beschreiben, was ihre Bücher mit mir machen... Der wunderschöne Schreibstil, die liebevollen Charaktere und das Wohlfühl-Setting auf Shetland fühlte sich sofort wieder wie ›nach Hause kommen‹ an. Wie schon die ›Roots‹ waren auch die ›Waves‹ eine unglaublich authentische Geschichte.“
„Ich liebs. Alles daran, alles an Lerwick und alles an dieser Reihe.“
„Das Buch lebt vor allem von den kleinen Momenten, die man vielleicht leicht übersehen könnte, die aber doch so besonders sind und hervorstechen.“
„Kathinka Engels Schreibstil ist gewohnt lebendig, ehrlich und emotional, verliert dabei aber nie die Charakterentwicklung und ihre Themen aus dem Blick.“
„Manchmal, manchmal da frage ich mich, wie man ein Buch noch mehr lieben kann als seinen Vorgänger, obwohl man diesen schon absolut geliebt hat. Aber dann kommt aus dem nichts ein Buch wie ›Where the Waves Rise Higher‹ um die Ecke, und beweist, dass es durchaus möglich ist.“
„Ich konnte es wirklich kaum abwarten, endlich den nächsten Band der Shetland Reihe lesen zu können. Es hat sich einfach angefühlt wie nach Hause kommen und das ist, meiner Meinung nach, das schönste Gefühl wenn man eine Fortsetzung beginnt zu lesen. (...) Für mich hatte das Buch einfach alles, was ein Wohlfühl-Roman perfekt macht. Ich kann euch die Shetland Reihe wirklich nur sehr ans Herz legen.“
„Nessa und Boyd waren einfach wundervolle Protagonisten und gerade dass es eine Enemies to Lovers Geschichte ist, hat das Ganze noch interessanter gemacht.“
„Wenn es eine Reihe gibt, die sich mit Band zwei vollends in mein Herz geschlichen hat, dann ist es die neue Reihe von Kathinka Engel.“
„Durchweg spannend, humorvoll, gefühlvoll und atmosphärisch.“
„Wahrlich eine ›Liebe so stürmisch wie das Meer‹. Sowohl die raue Natur, der vollmundige Whisky als auch die emotionale Achterbahnfahrt sorgen für ein Wechselspiel der Gefühle und Leselust.“
„Kathinka Engel besitzt einfach die Gabe ihre Romane mit dem perfekten Gleichgewicht aus Humor, Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht, Wohlgefühl und Spannung zu versehen.“
„Ein echtes Gesamtpaket mit einer Extraportion Wohlfühlvibes.“
„Spannend, emotional und einzigartig.“
„Engel schreibt detailliert und gefühlvoll. Es ist ein sehr angenehmer und flüssiger Schreibstil, wodurch ich immer weiter lesen hätte können. Nessa Geschichte ist von vorne bis hinten rundum fesselnd, auch wenn sie es nicht immer leicht hat.“
„Dieses Buch gehört für mich zu den Besten, die ich jemals in diesem Trope gelesen hab. Ich konnte es kaum weglegen. (...) Die Shetland-Love Reihe ist einfach besonders. Ein absoluter Wohlfühlort, an dem man zwischen Meeresrauschen, rauer Seeluft und der Melancholie von Worten versinken kann.“
„Mit ›Where the Waves Rise Higher‹ hat Kathinka mein Herz berührt und mich dennoch laut lachen lassen. Wie ich diese Mischung liebe.“
„Die Königin der Emotionen“
„Eine wunderschöne Geschichte vor einer großartigen Kulisse.“
„Eine einzigartige Liebesgeschichte, die man nicht so leicht aus der Hand legen will.“
„Eine zauberhafte Geschichte über Familie, Liebe, Freundschaft und Humor, die einem lange in Gedächtnis bleiben wird.“
„Vor allem mag ich an diesem Buch aber dieses natürliche Setting und den Charme, den es versprüht. Denn dieses raue, aber familiäre Feeling macht das Buch perfekt. Es ist so voller Liebe und Hingabe, dass es mir mein Herz erwärmt.“
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