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Ork City

Ork City

Michael Peinkofer
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Roman

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Ork City — Inhalt

Die Stadt Tirgaslan versinkt im Verbrechen. Zwergensyndikate kontrollieren die von Neonlicht beleuchteten Gassen, Orkgangs treiben ihr Unwesen. Als Privatdetektiv hält sich der Kriegsveteran Corwyn Rash mit Mühe über Wasser. Doch als die betörende Nachtclub-Sängerin Kity Miotara sein heruntergekommenes Büro betritt, ändert sich alles. Von der Schönheit der Halborkin und der Aussicht auf eine satte Belohnung geblendet, beginnt Rash zu ermitteln – und muss feststellen, dass Kity nicht mit offenen Karten spielt. Als ihm Trolle und ein mordlüsterner Geheimkult auf den Fersen sind, erkennt Rash, dass er Teil einer tödlichen Intrige ist, deren Wurzeln in eine dunkle Vergangenheit reichen.

€ 2,99 [D], € 2,99 [A]
Erschienen am 11.01.2021
368 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-99764-5
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Leseprobe zu „Ork City“

Prolog

Er rannte.

So schnell seine Beine ihn trugen, ungeachtet des unpassenden Schuhwerks und des Anzugs, der jeden seiner Schritte hemmte. Er wusste, dass er nur diese eine Chance hatte, wenn er am Leben bleiben wollte.

Warum er getan hatte, was er getan hatte, wusste er nicht. Es war ein plötzlicher Impuls gewesen, ein innerer Drang, dem er sich nicht hatte entziehen können, ganz gleich was die Konsequenzen sein mochten.

Die Kraft in seinen Beinen ließ bereits nach, sein Herz hämmerte wie wild in seiner Brust. Er war kein Läufer, war nie einer gewesen, [...]

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Prolog

Er rannte.

So schnell seine Beine ihn trugen, ungeachtet des unpassenden Schuhwerks und des Anzugs, der jeden seiner Schritte hemmte. Er wusste, dass er nur diese eine Chance hatte, wenn er am Leben bleiben wollte.

Warum er getan hatte, was er getan hatte, wusste er nicht. Es war ein plötzlicher Impuls gewesen, ein innerer Drang, dem er sich nicht hatte entziehen können, ganz gleich was die Konsequenzen sein mochten.

Die Kraft in seinen Beinen ließ bereits nach, sein Herz hämmerte wie wild in seiner Brust. Er war kein Läufer, war nie einer gewesen, seine Vorlieben gehörten anderen Dingen. Aber genau diese Leidenschaften waren letztlich der Grund dafür, dass er jetzt durch diese Tunnel rannte, dieses düstere und scheinbar endlose Labyrinth, während er hinter sich die Stimmen seiner Verfolger hörte. Unheimlich hallten sie durch die Röhren, begleitet vom Schnauben und Bellen der Warge, die ihn nur wegen des Gestanks noch nicht gewittert hatten, der hier unten herrschte … oder vielleicht hatte es auch etwas mit dem kleinen Wesen zu tun, das er mit den dürren Armen an sich presste, während er Hals über Kopf weiterlief.

Das Kind war der Grund.

Es durfte nicht hier sein, weder an diesem noch an irgendeinem anderen Ort, und doch war es da, so wirklich wie er selbst und wie jene, die ihnen beiden nach dem Leben trachteten.

Im spärlichen Licht, das durch einen Kanalschacht einfiel, tauchte eine Abzweigung auf. Der Flüchtige entschied sich für den rechten Tunnel und wollte weitereilen, doch seine Beine blieben unter ihm zurück. Er geriet ins Straucheln und ließ in seiner Not das Kind los. Er stolperte und fiel der Länge nach hin, schlug sich das Knie blutig, ehe er bäuchlings in das stinkende Rinnsal stürzte.

Tränen schossen ihm in die Augen, Tränen des Ekels, des Schmerzes und der Furcht, während er das Knurren der Warge hörte und wie es näher und näher kam.

Mit vor Anstrengung und Todesangst zitternden Gliedern raffte er sich wieder auf die Beine, während er sich im Halbdunkel nach dem Kind umblickte. Es stand nur wenige Schritte vor ihm und sah ihn an, offenbar war es trotz des Sturzes unverletzt geblieben.

„Es tut mir leid“, sagte er und schüttelte resignierend den Kopf, „aber sie werden jeden Augenblick hier sein. Wir werden es nicht schaffen …“

Im schmutzigen Schein der Straßenlaterne, der von oben einfiel und vom Gitter über dem Kanalschacht in fahle Streifen geschnitten wurde, sah das Kind ihn an – und er hatte das Gefühl, dass der Blick dieser dunklen Augen ihn bis ins Mark durchschaute.

Und trotz der Verfolger, die ihnen auf den Fersen waren; trotz ihres blutrünstigen Geschreis und des Gebells der Warge, trotz ihrer Bosheit und Mordlust, die jeden Quadratzentimeter dieses unterirdischen Labyrinths zu durchdringen schien, lächelte es.





1

Ein Geständnis: Ich hasse Blutbier.

Ganz besonders, wenn es abgestanden ist.

Wann immer mir der faulige Geschmack dieses Gesöffs die Kehle hinunterrinnt, würde ich am liebsten kotzen. Noch schlimmer ist es nur, wenn er mir aus der Kehle eines anderen entgegenschlägt. In diesem Fall aus dem Schlund von Malko Muuny, zusammen mit einem halben Dutzend weiterer Gerüche, von denen alter Knoblauch und der Gestank fauliger Zähne noch die harmlosesten waren.

„Ich höre, Muuny“, knurrte ich. „Was hast du zu sagen?“

„Rash? Bist du das?“

Immerhin, er schien mich zu erkennen. Seine von Falten zerknitterten Züge hellten sich auf, als würde er den Sonnenaufgang persönlich in seiner Wohnung begrüßen, die wenig mehr war als ein finsteres Loch. Nur ein einziger Raum: ein durchgelegenes Bett, ein kleiner Tisch mit zwei schäbigen Stühlen, ein Schrank ohne Türen, weitgehend leer; die Fenster von draußen mit Brettern verschlossen, die Beleuchtung nur aus dem wenigen Tageslicht bestehend, das durch die Ritzen fiel, und entsprechend spärlich. Der Gestank dafür umso gegenwärtiger.

„Verdammt, Muuny. Wann hast du das letzte Mal eine Dusche genommen?“

Das lückenhafte Grinsen wurde noch breiter. „Schätze, vor einem halben Jahr. Muss ein Dienstag gewesen sein.“

Mit einem Grunzen riss ich ihn zu mir empor und warf ihn auf einen der Stühle. Er war leicht, als bestünde er nur aus Knochen, ohne das gammelige Fleisch drum herum und die dünne, an Leder erinnernde Haut. Es mochte am Gnomenblut liegen, das durch seine grünen Adern gepumpt wurde, vielleicht auch am Q’orz, das er rauchte. Es hieß, das Zeug höhlte die Knochen aus. Vielleicht war da ja was Wahres dran.

„Rash!“, sagte er noch einmal, als wäre ich für einen Moment weg gewesen und plötzlich wieder aufgetaucht. Vermutlich traf das eher auf ihn zu. „Schön, dich zu sehen!“

„Erspar uns das Gesülze, Muuny. Du weißt, dass ich nicht zum Plauschen hier bin.“

„Weiß ich.“ Er nickte und kicherte dämlich, während er gleichzeitig Mühe hatte, sich auf dem Stuhl zu halten. „Aber das bedeutet nicht, dass wir uns nicht wie zivilisierte Wesen benehmen können, richtig?“

„Richtig“, gab ich zu, wobei das alles hier – das Loch, in dem Muuny hauste, der Gestank, seine verlauste Erscheinung und im Grunde ganz Dorglash – im Grunde ziemlich wenig mit Zivilisation zu tun hatte. Ungefähr so viel wie der shnorsh in der Kanalisation mit einem gediegenen Vier-Gänge-Menü.

„Du arbeitest also für die Schwestern?“ Muuny brachte es fertig, eine Augenbraue seiner verschwollenen Visage hochzuziehen und mich in gespieltem Vorwurf anzusehen. „Hätte ich nicht von dir gedacht.“

„Ein Mann muss irgendwie über die Runden kommen.“

Muuny nickte, das immerhin schien ihm einzuleuchten, selbst in seinem angeschlagenen Zustand. „Schon mal überlegt, für mich zu arbeiten?“

Ich betrachtete ihn, wie er auf dem Stuhl kauerte, ein ältliches, grauhaariges Männlein mit Buckel und krummen Beinen, das in den Überresten eines Zwirners aus grauem Flanell steckte. Schlips und Einstecktuch fehlten längst, die Taschen waren ausgefranst. Die Zeiten, in denen Malko Muuny anderen Leuten Arbeit verschafft hatte, waren längst vorbei.

Er lachte hohl und freudlos, als würde ihm das in diesem Moment klar werden. Er musste husten und würgte, spuckte grünen Speichel auf die schmutzigen Dielen, Auswurf vom Q’orz. Der bittere Gestank schlug mir noch mehr auf den Magen als zuvor. Ich wollte den Obb erledigen und dann nach Hause gehen, mir einen ordentlichen Schluck genehmigen.

„Also?“, fragte ich nur.

„Sag den Schwestern, dass sie ihr Geld bekommen.“

„Wann?“

Malko Muuny grinste mich an wie zu seinen besten Zeiten. „Sobald ich es habe.“

„Das genügt nicht. Nicht dieses Mal.“

„Komm schon.“ Sein Gesicht zerknitterte sich wieder, und er brachte es fertig, beleidigt auszusehen. „Ist dir nicht klar, wer ich bin? Ich hab Kredit!“

„Der ist abgelaufen, fürchte ich. Ich bin hier, um dir zu bestellen, dass die Damen die Geduld mit dir verloren haben, Muuny.“ Demonstrativ griff ich in die Innentasche meines Mantels. Muunys Augen weiteten sich, und er hielt den Atem an – um pfeifend nach Luft zu schnappen, als ich nur ein Blatt Papier hervorzog, das ich vor ihm entfaltete.

„Da ist einiges aufgelaufen“, fasste ich zusammen. „Die Damen schätzen es nicht, wenn man ihre Dienste in Anspruch nimmt, ohne dafür zu bezahlen. Und du hast ein paarmal aufs falsche Pferd gesetzt, buchstäblich …“

„Ich hatte eben Pech“, erklärte Muuny mit einem Zucken seiner knochigen Schultern, „in der Liebe wie im Spiel. Richte das den Damen aus, mit meinen besten Empfehlungen.“ Er grinste wieder. Vor einer gefühlten Ewigkeit mochte dieses Lächeln ein paar Tausend Orgos wert gewesen sein. Inzwischen war es genauso falsch und faulig wie die Zähne, die es entblößte.

„Ich fürchte, das wird dieses Mal nicht genügen“, sagte ich und griff noch einmal in den Mantel. Als ich meine Rechte diesmal hervorzog, hielt ich den klobigen Griff der R.65 umklammert, und der Lauf zeigte genau auf Muunys hässlichen Schädel.

„Eine Zwergenstanze“, nannte er die Waffe bei ihrem volkstümlichen Namen. „Lange keine mehr im Gebrauch gesehen.“

„Und falls du auch diese nicht im Gebrauch erleben willst, schlage ich vor, du rückst jetzt die siebenhundert Kröten raus, die du den Schwestern schuldest.“

Für einen kurzen Moment hatte es ausgesehen, als wäre Muuny von meinem Revolver beeindruckt gewesen. Nun schien sich sein Respekt bereits wieder zu verflüchtigen. „Dann, fürchte ich, kommen wir hier nicht weiter, Rash“, behauptete er fröhlich. „Denn wenn du abdrückst, werden die Damen nicht einen einzigen müden Orgo von mir bekommen.“

„Das stimmt zwar“, räumte ich gelassen ein, „aber dieses Risiko wurde von den Schwestern bereits mit einkalkuliert. Ich soll entweder mit den siebenhundert Mäusen im Gepäck zurückkehren – oder mit deinem hässlichen Schädel unter dem Arm.“

„Das ist unvernünftig. Ein toter Kunde kann seine Schulden nicht mehr bezahlen.“

„Aber ein toter Kunde kann auch keine neuen Schulden mehr machen“, konterte ich, zog den Hahn zurück und hielt die Waffe dergestalt, dass ihr Lauf drohend vor seiner Nase schwebte. „Also?“

Mit treudoof geweiteten Augen sah er mich an. „Wo nichts ist, kannst du nichts nehmen, Rash.“

„Drei“, sagte ich, den Finger bereits am Abzug.

„Tu, was immer du tun musst, Rash.“

„Zwei.“

Muunys grünliche Miene wurde fahl, beinahe grau.

„Eins …“

„Also gut!“ In einer resignierenden Geste warf er die Arme zur niedrigen, rußgeschwärzten Decke. „Du hast gewonnen, du elender, sturer Mistkerl! Du kriegst das Geld!“

„Wo ist es?“

„Dort in der Schublade.“ Mit dem spitzen Kinn deutete er auf die andere, mir zugewandte Seite des Tisches. „Wenn du gestattest?“

Ich nickte und trat einen Schritt zurück, den Finger behielt ich am Abzug. Muuny erhob sich und kam wieselflink um den Tisch herum, im nächsten Augenblick hatte er die Schublade schon aufgezogen. Was darin zum Vorschein kam, war allerdings kein Bündel moosgrüner Geldscheine, sondern der schlanke schwarze Griff einer Garka.

Ich habe die kleinen Dinger noch nie gemocht. Machen kaum Lärm, dafür aber hässliche Löcher, die sich nur schwer wieder stopfen lassen. Eine ziemlich hinterhältige Art, jemanden in Kuruls Grube zu befördern.

Glücklicherweise hatte ich damit gerechnet.

Malko Muuny war schon immer ein shnorshor gewesen, auch und ganz besonders zu der Zeit, als er noch an großen Dingern beteiligt gewesen war und heiße Ware verschoben hatte. Dass er mir die Orgos ohne große Manöver aushändigen würde, war nicht zu erwarten gewesen, also hatte ich auch nicht damit gerechnet. Der Moment, in dem der Griff der Garka auftauchte und seine gierigen Knochenfinger danach griffen, war auch der, in dem ich mit dem rechten Fuß zutrat und die Schublade wieder schloss. Dass Muunys Hand noch im Spalt war und mit hässlichem Knacken Knochen brachen, war mir herzlich egal.

Muuny brach in etwas aus, das man mit etwas Fantasie auch als Gesang hätte bezeichnen können. Kaum hatte ich die Schublade wieder freigegeben, zog er seine Hand heraus und vollführte als Zugabe noch ein hübsches Tänzchen. Die Lust, seine jetzt grotesk gefalteten Finger um den Griff der Waffe zu wickeln, schien ihm vergangen zu sein.

Ich hatte die Faxen satt. Indem ich Muuny am Genick packte und niederrang, hielt ich ihm noch einmal die R.65 vors Gesicht. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in den hässlich schwarzen Lauf, und der hässlich schwarze Lauf starrte auf ihn. Und als gäbe es zwischen den beiden etwas wie ein stummes Einvernehmen, begann er krampfhaft zu nicken, während sich unter ihm eine Pfütze bildete.

„Unter dem Boden!“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, seine demolierte Hand in die Achselhöhle pressend. „Die vierte Diele vor der Tür ist lose!“

„Und was finde ich dort? Eine scharfe Granate?“

„Bitte, Rash! Ich schwöre …“

Ich stieß eine Verwünschung aus und ging zur Tür. Den Lauf des Revolvers hielt ich weiter auf ihn gerichtet. Jede einzelne der morschen Dielen, die den Boden des Lochs bedeckten, hörte sich hohl an, wenn man darauftrat – Ratten und anderes Ungeziefer hatten sich dort vermutlich schon vor langer Zeit häuslich eingerichtet. Aber die vierte Diele von der Tür aus gesehen war tatsächlich nur provisorisch befestigt. Ich trat auf das eine Ende, worauf das alte Holz nach oben klappte – die Nägel am anderen Ende waren nur Attrappen. In dem Hohlraum, der sich darunter befand, lag ein Kuvert aus braunem Papier. Ich nahm es heraus und öffnete es.

Geldscheine.

Moosgrüne Gormos.

Acht Stück.

„Der Rest ist für dich. Trinkgeld“, beteuerte Muuny und stieß ein zahnloses Lachen aus. Ich wusste selbst nicht, ob ich mitlachen oder ihm in den Hintern treten sollte. Stattdessen ging ich zum Tisch, schnappte mir die Garka und nahm das Magazin heraus. Die jetzt nutzlose Waffe legte ich in die blutige Schublade zurück, die Patronen steckte ich ein.

„Immer ein Vergnügen, mit dir Geschäfte zu machen, Muuny“, versicherte ich.

„Gleichfalls, Rash“, stöhnte er, während ich schon auf dem Weg nach draußen war. Ich brauchte dringend frische Luft.

Nicht, dass die Luft in Dorglash zu irgendeinem Zeitpunkt frisch gewesen wäre – und bei diesem Wetter schon gar nicht –, aber als ich die dunkle Kellerwohnung verließ und über die schiefen Treppenstufen zurück an die Oberfläche stieg, ertappte ich mich dabei, dass ich sie dankbar in meine Lungen sog, ehe ich in meine Tasche griff, eine Zigarette aus der fast leeren Packung schüttelte und sie mir ansteckte.

Ich schlug den Kragen meines Mantels hoch, zog den Hut tiefer ins Gesicht und trat hinaus in den strömenden Regen.

Es war nur ein weiterer Tag.

Ein weiterer schmutziger Tag im Leben von Corwyn Rash, Domhor Sul.

Privatschnüffler, wie es bei den Milchgesichtern hieß.

Michael Peinkofer

Über Michael Peinkofer

Biografie

Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift „Moviestar“. Mit seiner Serie um die „Orks“ avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasyautoren Deutschlands. Seine Romane um „Die Zauberer“...

Kommentare zum Buch
Düstere Mischung aus Krimi und Fantasy
SE am 25.01.2021

„Ork City“ von Michael Peinkoffer ist eine spannende Mischung aus Krimi und Fantasy mit düsteren Noir Elementen. Eigentlich eine klassische Ermittlungsgeschichte, aber in dem faszinierenden Setting der düsteren Stadt Tirgaslan, wo Zwerge zwielichtige Syndikate leiten, Orks und Menschen zusammenleben und auch mal ein Zyklop als Leibwächter auftauchen kann. Tatsächlich war genau diese Mischung der Grund warum mir das Buch aufgefallen ist und ich bei der Leseprobe hängen geblieben bin.   Corwyn Rash, der teils orkisches Erbe in sich hat, leitet in Dorglash, dem verkommenen, dreckigen Sündenpfuhl der Stadt ein Ein-Mann Privatermittlungsbüro. Die Milchgesichter nennen ihn auch „Privatschnüffler“. Normalerweise umfasst seine Tätigkeit eher wenig ruhmreiches, häufig deckt er Affären auf, oder treibt Geld ein. Allerdings ändert sich das als die prominente Nachtclub Sängerin Kity Miotara mit einem interessanten Auftrag sein Büro betritt.   Schon beim Anfang der Ermittlungsarbeiten merkt Rash, dass viel mehr hinter dieser Geschichte steckt und bald findet sich der Privatschnüffler als Spielball von viel mächtigeren Gegnern wieder. Den nicht nur das berüchtigte von einer Zwergen Familie geleitete Hammerfall Syndikat hat seine Finger im Spiel, sondern auch eine düstere Sekte treibt sein Unwesen in der Stadt, dazu spielt seine Auftraggeberin nicht mit offenen Karten.   Als Leser ist man bald mitten drin in der düsteren „Ork City“ und hetzt mit Corwyn Rash durch die Stadt auf der Suche nach Antworten. Obwohl das Buch eher kurzweilig ist, schafft es der Autor nicht nur dem Setting, sondern auch den Charakteren Leben einzuhauchen. Tatsächlich hätte ich mich gerade deswegen über ein paar Seiten mehr gefreut um noch mehr Geschichten, Hintergründe etc. zu erfahren. Es gibt zwar ein paar Anspielungen auf frühere Bücher von Michael Peinkoffer, allerdings war das Buch auch ohne Wissen darüber sehr gut zu lesen. Gut gefallen haben mir so kleine Details wie z. B. die ork brud – die Allgemeinsprache der Unterwelt, die in Dorglash gesprochen wird und die der Autor immer wieder hat einfließen lassen. Die Spannung kommt, passend für einen Krimi natürlich nicht zu kurz, es gibt genug Verdächtige und jeder scheint seinen eigenen erstmal undurchschaubaren Antrieb zu haben. Einen kleinen Makel hatte für mich dann leider das Ende, zwar spannend bis zum Schluss, aber die Auflösung hat mir nicht ganz so gut gefallen.   Trotzdem würde ich hier eine klare Empfehlung für die spannende Krimi-Fantasy Mischung rausgeben und hoffe etwa, das es vielleicht mal einen Nachfolge Teil und somit ein Wiedersehen mit Corwyn Rash und den anderen Charakteren geben wird.

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