Dämonenfinsternis (Dämonentage 3) Dämonenfinsternis (Dämonentage 3) - eBook-Ausgabe
Kurz vor dem Sonnenaufgang erscheint die Nacht am dunkelsten.
„(…) einfach nur begeistert von dem Buch! Ich liebe einfach alles daran und gerade weil es ein paar Ecken und Kanten hat ist es ›perfekt unperfekt.‹“ - dark-books.blogspot.com
Dämonenfinsternis (Dämonentage 3) — Inhalt
An den letzten fünf Tagen des Jahres, den Dämonentagen, leben die Menschen in Furcht. Sobald das letzte Tageslicht versiegt, fallen Dämonen über die Erde her. Und jetzt liefern sich Menschen und Dämonen den letzten Kampf ... Obwohl Gesa offiziell die Königin der Hölle ist, sind Adrianas Probleme noch lange nicht gelöst. Ganz im Gegenteil, denn in der Nacht auf den 2. Januar erfährt die Weltbevölkerung, dass Adriana Astara die Schuld an der erneuten Öffnung der Höllentore trägt. Zu allem Überfluss kann Cruz sich nicht mehr an sie erinnern. Falls Adriana sich nicht Ahels Willen beugt, können sie die Weissagung aus dem Höllenfeuerlied nicht erfüllen. Und die Welt wird in nie dagewesener Dunkelheit versinken ...
Leseprobe zu „Dämonenfinsternis (Dämonentage 3)“
Kapitel 1
Adriana konnte es nicht glauben. Es weder fassen noch verarbeiten, was gerade vor ihren Augen geschehen war. Während ihre Handflächen schwitzig wurden, schoss ihr Blick zwischen Ahel und Cruz hin und her. Nein. Das war ein Trick, oder Cruz spielte ihr einen Streich. Um sie herum schien sich die heiße Höllenluft mit prickelnden Funken aufzuladen.
Ihr Gehirn lieferte ihr massenweise Ideen, eine absurder als die andere, im verzweifelten Versuch, die Situation zu erklären. Doch eigentlich, wenn Adriana ehrlich zu sich selbst war, wusste sie, was [...]
Kapitel 1
Adriana konnte es nicht glauben. Es weder fassen noch verarbeiten, was gerade vor ihren Augen geschehen war. Während ihre Handflächen schwitzig wurden, schoss ihr Blick zwischen Ahel und Cruz hin und her. Nein. Das war ein Trick, oder Cruz spielte ihr einen Streich. Um sie herum schien sich die heiße Höllenluft mit prickelnden Funken aufzuladen.
Ihr Gehirn lieferte ihr massenweise Ideen, eine absurder als die andere, im verzweifelten Versuch, die Situation zu erklären. Doch eigentlich, wenn Adriana ehrlich zu sich selbst war, wusste sie, was soeben passiert war, und dass sie sich dieser Wahrheit stellen musste.
Gesa, die irgendwie blass wirkte, also in ihrem Fall blassviolett, trat neben sie und legte Adriana eine Hand auf die Schulter. Unter ihr knirschte der weiche Torfboden des Botanikums. Eben noch hatten sie und Gesa sich so mächtig und überlegen gefühlt. Als sie Ahel ausgetrickst hatten. Nachdem Adriana klar geworden war, dass Ahel tatsächlich auf Gesa in ihrem Brautkleid hereingefallen war und sie geheiratet hatte, in der Annahme, sie wäre Adriana. Nun hatte der Dämon den dazugehörigen Pakt zwar eingelöst, aber so modifiziert, dass Cruz von allen Leiden inklusive Liebeskummer geheilt worden war. Ahel hatte Adriana aus Cruz’ Gedächtnis gelöscht, damit er nicht mehr ihretwegen litt. Dieser verfluchte Teufelssohn! Adrianas Nackenmuskeln spannten sich an. Ihr Neoprenanzug klebte ihr auf der Haut.
„Verschwinde von hier, Ahel“, presste sie hervor. „Wir sprechen uns später.“ Gewagt, dass sie hier die Befehle erteilte. Vor allem jetzt, da nicht sie Königin der Hölle geworden war, sondern Gesa, aber sie setzte darauf, dass Ahel seinen Triumph in Ruhe auskosten wollte, und außerdem standen sie mitten in Gesas Gewächshaus und nicht in seinem Reich.
„Gesa?“, fragte Cruz unvermittelt. „Was ist hier los und wer ist sie?“ Mit seinem Kinn deutete er in Richtung Adriana, wobei sein Gesicht ausdruckslos wirkte, wie wenn er einen beliebigen Menschen anstarren würde.
Bei dieser Geste wurde Adriana übel.
Immerhin fuhr sich Ahel jetzt durch die Haare, wodurch er die Imitation seiner Cruz-Frisur ruinierte, und wandte sich zum Gehen.
„Wir sprechen uns noch. Du wirst meine Frau und die Mutter meiner Kinder, das verspreche ich dir, Adriana. Dann werde ich eben zwei Frauen haben. Eine fruchtbare steht mir zu, das wird Luzifer mir gewähren.“
Dieser irre Dämon! Am Rande erinnerte sich Adriana daran, dass Amon behauptet hatte, er könne riechen, dass Gesa unfruchtbar sei. Sie warf ihrer Freundin einen Seitenblick zu, die reglos dastand und dem roten Dämon hinterhersah, als wäre er nicht mehr als eine lästige Eintagsfliege.
Amon. Der Gedanke an ihn brachte schmerzhafte Erinnerungen zurück. Was für ein Wahnsinn. Amon, Ahels Sohn, den sie getötet hatte … Adriana rieb sich über die Stirn. Amon wäre die beste Option gewesen, um seinen Vater Ahel zu töten, aber diese Chance hatten sie vertan, weil Adriana zu impulsiv gewesen war. Nachdem Amon ihr den Kopf ihrer toten Freundin Dakota gebracht hatte.
Gesa schloss die Tür hinter Ahel. „Puh.“
„Gesa? Ist sie einer der Halbdämonen, die wir suchen?“, fragte Cruz. Neugier flackerte in seinen Pupillen.
Also erinnerte er sich immerhin noch an sein Ziel. Aber nicht an sie. Vor lauter Herzrasen sah Adriana auf einmal nicht mehr klar. Alles flimmerte. Dakota war tot, die Seele ihrer Mutter hatte Ahel in Gesas Tür eingesperrt und Cruz erinnerte sich nicht mehr an sie. Gerade, als sie sich wieder versöhnt hatten.
Unter einem Würgegeräusch beugte sich Adriana nach vorn und übergab sich in den nächstgelegenen Blumenkübel. Wie sollte sie das Eloy erklären, dem sie versprochen hatte, Dakota zu retten? Würden sich in Cruz jemals wieder Gefühle für sie regen? Wahrscheinlich nicht, da Ahel ihn ja von allem Herzschmerz geheilt hatte.
Seufzend reichte Gesa ihr wenige Augenblicke später ein feuchtes Tuch. Adriana konnte ungefähr erraten, was die Halbdämonin dachte. Um Cruz’ Herz wieder zu gewinnen, war sich zu übergeben wahrscheinlich nicht der beste erste Schritt. Besser, sie drehte sich gar nicht erst in dieser Verfassung zu ihm um.
Aber das war nicht mal das Schlimmste. Sie hatte nicht nur Cruz verloren, sondern auch die Höllentore geöffnet, weswegen in dieser Nacht erneut Dämonen auf die Erde strömen konnten und in diesem Moment Menschen töteten.
Während Adriana sich mit dem Tuch über Gesicht und Mund fuhr, zupfte Gesa an ihrem langen Zopf.
„Ich erkläre dir gleich alles, an einem sicheren Ort, Cruz. Und du, Adriana, solltest dich mit Drym und Savannah am Portal treffen, bevor die Nacht vorüber ist.“
Obwohl Adriana gern bei Cruz geblieben wäre, mit ihm gesprochen hätte, wusste sie, dass Gesa recht hatte. Sie hob den Kopf. Wie viel würde Gesa Cruz erzählen?
Sie fing ihren Blick auf. Die neue Königin der Hölle lächelte sanft, was Adriana beruhigte. „Ja, mit etwas Glück bringen Drym und Savannah die … Ware.“ Da Gesa bereits zugegeben hatte, dass die Wände im Botanikum Ohren besaßen, sprach sie lieber nicht aus, dass sie darauf hoffte, dass ihre Freunde die Kinder aus Roseburg abgeholt hatten. Garrison und Rosie. Beide Halbdämonen, wenn sie sich nicht irrten. Kinder, die man ins Kinderheim verfrachtet hatte, nachdem sie ihren Vater getötet hatten.
„Adriana?“ Unter Cruz’ Worten zuckte sie zusammen. Er hatte sie angesprochen.
Mit bebenden Wangen wandte sie sich zu ihm um. Wie schön und unschuldig er aussah. Der Gedanke verschlug Adriana fast den Atem. Dieses kantige Gesicht mit den wachen Augen, die sie immer so verschmitzt angestrahlt hatten, so voller Liebe …
„Sind wir uns schon mal irgendwo begegnet?“
Adriana schluckte. Dutzende Male. Aber das sollte Gesa ihm erzählen. Oder vielleicht nicht. Nicht zu viel, bevor ihm davon schwindelig wurde. Also brachte sie nur leise hervor: „Du hast mich letztes Jahr während der Dämonentage vor Amon gerettet. Als er meine Freundinnen getötet hat.“ Sie deutete auf die Stelle an ihrem Arm, wo die Ballonnarbe unter ihrem Neoprenanzug prickelte. Allein die Erinnerung an diese Nacht ließ ihre Augen feucht werden.
Nie im Leben hätte Rico sich erträumt, einmal in diese Lage zu geraten. Da sagten die Leute immer, er sei überdurchschnittlich intelligent, und nun das.
Fieberhaft wog Rico seine Möglichkeiten ab, wobei er nicht verhindern konnte, dass sein Körper wie ferngesteuert in Richtung Technikraum marschierte. Ein Summen in ihm trieb ihn an, kommandierte ganz offensichtlich seine Gliedmaßen.
Okay, ruhig bleiben. Vor fünf Tagen hatte ihn ein Delta-Dämon ins Bein gebissen. In der ersten Dämonennacht, als er sich gerade in Mollys Villa hatte retten wollen. Zwar war dieser Dämon danach direkt geköpft worden, doch nun musste sein Anführer die Rechte an dieser Markierung übernommen und sie aktiviert haben. Warum hatte Rico nicht daran gedacht, dass ein Biss auch als Dämonenmarkierung zählte? Eine Markierung, wie die von Dakota, durch die Ivan sie steuerte. Verflucht, wie dämlich er gewesen war.
Seine Hand rüttelte am Knauf der Tür. Sie war verschlossen. Immerhin. So leicht würde er sich nicht in den Raum mit dem Generator kommandieren lassen. Zumindest vermutete Rico, dass das Brummen im Technikraum auf einen Generator zurückzuführen war. Über seinem Kopf klonkte etwas. Zwar konnte er den Blick nicht selbstständig heben, doch er wusste instinktiv, dass das Geräusch aus den metallenen Lüftungsrohren gekommen war, die unter der Decke zwischen den Leuchtstoffröhren verliefen.
„Hey, Rico. Gott sei Dank, dir geht es gut.“ Trippelschritte hinter ihm kündigten Mrs Twerbeed an. Wie hatte sie es nur hinbekommen, auf ihren hohen Absätzen den Bunker zu erreichen? Er an ihrer Stelle wäre in Strumpfhosen vor den Dämonen davongerannt. Kurz fiel in Ricos Erinnerung alles in sich zusammen, als er an die arme Mutter dachte, die es nicht vom Festzelt der BKOD bis zum Bunker geschafft hatte, weil sie vorher von Beta-Dämonen in zwei Hälften gerissen worden war. Er konnte nichts sagen. Nicht den Mund öffnen. Nicht auffällig blinzeln.
„Rico?“
Der fremde Wille, der ihn steuerte, gab ihm keinen Befehl, Mrs Twerbeed zu antworten, also blieb er stumm. Er musste sich auf dieses Problem zuerst konzentrieren, so viel war klar. Wenn er die Kontrolle über seinen eigenen Körper nicht zurückerlangen konnte, war alles andere erst mal nebensächlich. Der Delta-Dämon, der ihn gebissen hatte, war Teil von Ivans Clan gewesen. Damit musste Ivan nun ihn, Rico und Dakota unter seine Kontrolle gebracht haben. Wenn er das gewusst hätte, Rico hätte sich das Bein abgehackt oder amputieren lassen.
Immer noch rüttelte seine linke Hand am Türknauf. „Ich glaube, der Generator läuft nicht einwandfrei, den Geräuschen nach zu urteilen“, hörte er sich selbst sagen. „Ich möchte etwas überprüfen. Haben Sie einen Schlüssel zum Technikraum?“
Bitte nicht. Bitte lass Mrs Twerbeed keinen Schlüssel haben.
„Oh“, sagte die ältere Rezeptionistin zaghaft. „Da hast du wohl recht. Dieses Klirren.“
Also hatte sie nichts bemerkt. Keinen Verdacht geschöpft, weil Ricos Frage so untypisch tonlos über seine Lippen gekommen war? Konnte überhaupt jemand etwas merken? Vielleicht Eloy? In seinem Blickfeld war sein Freund jedoch nicht auszumachen und Rico fehlte die Kontrolle, um seinen Kopf zu drehen.
Wieder ein Klonk aus dem Lüftungsrohr über ihnen, was Mrs Twerbeed ganz offensichtlich falsch zuordnete. Verflucht. Das konnte gerade nicht wirklich passieren.
„Ich hole den Schlüssel, dann sehen wir uns das mal an.“
Ohne sich zu ihr umzudrehen, ahnte Rico, dass die gute Mrs Twerbeed, die die trockensten Plätzchen der Stadt backte, gerade mit ihrem sanften Lächeln an der Brillenkette um ihren Hals nestelte und dann auf dem Absatz kehrtmachte.
Nein, nein, nein. Mit aller Macht versuchte Rico seine Hände daran zu hindern, gegen seinen Willen zu handeln. Wenn er nur die Kontrolle über seinen kleinen Finger zurückgewinnen konnte, so wie er es in seinem Schlafparalysekurs gelernt hatte, dann konnte er von diesem Punkt ausgehend die komplette Kontrolle über seinen Körper zurückerlangen, dessen war er sich sicher. Nur der kleine Finger an seiner linken Hand.
Der kleine Finger, nur der kleine Finger.
Doch sein Mantra schien keine Früchte zu tragen. Es tat sich nichts. Keine Rückgewinnung irgendeines Muskels und erst recht von keiner Fingerkuppe. Aber er musste es weiter versuchen, und in dem Moment, in dem es ihm gelang, würde er den General oder wen auch immer bitten, ihn zu fesseln. Oder gegen eine Wand rennen und sich selbst vorerst das Licht ausknipsen. Beides hatte seine Vor- und Nachteile.
Drym hatte nichts gesagt. Den ganzen Flug über hatte er sich zurückgehalten. Doch jetzt war es genug. Keine Sekunde länger würde er es ertragen. Mit ausgestreckten Armen pflückte er sich Rosie von seinem Rücken und stellte sie direkt neben dem Eingang zur Höhle ab.
„Gut, der Spaß ist vorbei. Bitte mach mir die Zöpfe auf.“
Savannah kicherte. „Wieso? Steht dir doch gut. Und diese rosa Schleifchen betonen deine violette Gesichtsfarbe.“
Stöhnend richtete sich Drym zu seiner vollen Größe auf, klappte seine Flügel auf dem Rücken zusammen.
„Wirklich witzig.“ Obwohl er ein ernstes Gesicht aufsetzen wollte, konnte Drym nicht anders, als in Savannahs Gekicher einzustimmen.
Selbst Garrison hob eine Hand vor den Mund, um sein Grinsen zu verbergen.
„Sie mag dich mit und ohne coole Frisur“, bemerkte Rosie in diesem viel zu ernsten Tonfall. Die Kleine war einfach gruselig. Viel reifer, als eine Fünfjährige sein sollte, und dazu war sie hellsichtig und empfing somit Bilder aus der Zukunft, wie sie bereits bewiesen hatte. Kurz schloss Drym die Augen. Wenn sie ihm die aufkeimende Romanze mit Savannah vermasselte, würde er … würde er sich nie wieder Zöpfe in seine Dreadlocks flechten lassen.
„Bitte hilf mir einfach, in Ordnung?“ Sein Neoprenanzug quietschte, als er sich vor dem Mädchen auf dem Waldboden im Schneidersitz niederließ.
„Aber wir müssen uns beeilen, bevor der Halbengel kommt“, erklärte Rosie, die ihren Haifischrucksack zu Boden gleiten ließ. „Sie ist sehr traurig. Ihr müsst sie trösten.“ Nach diesem Satz hielt die Kleine inne. „Ich bin sicher, deine Frisur würde sie aufheitern, Drym.“
Garrison schien das auch zu finden, denn er nickte, entblößte seine Zahnlücke. Die Bewegung ließ seine blonde Topffrisur wippen.
„Na gut.“ Drym schloss für zwei Sekunden die Augen. „Dann lassen wir diese Barbiefrisur auf meinem Kopf, wie sie ist. Soll ich dir deine Zöpfe neu flechten? Du siehst etwas durch den Wind aus, Rosie.“ Er grinste sie an, worauf das unheimliche Mädchen lächelte.
Wie Rosie vorausgesagt hatte, hörte Drym kurz darauf Schritte in der Höhle. Und es roch nach Adriana. Genauer gesagt nach einer Adriana, die sich kürzlich übergeben hatte.
Savannah musste sie ebenfalls bemerkt haben, denn sie hob beide Augenbrauen und tauschte einen Blick mit Drym. Zwar verhinderten ihre Neoprenanzüge, dass man sie über lange Distanzen witterte, aber aus dieser Entfernung konnten sie jeden Schweißausbruch und Ähnliches riechen.
„Wir sind hier, Adriana“, sagte Rosie bestimmt, was Savannah zusammenfahren ließ.
Irgendwie niedlich, fand Drym. Andererseits auch verstörend, denn Rosie hatte Adriana noch nie zuvor gesehen. Doch dann schüttelte Savannah ihre roten Locken und quetschte sich durch den Eingang zur Höhle.
„Geht es dir gut?“, hörte er sie fragen. „Wir haben die Kinder.“ Selbst durch die Höhlenwand konnte Drym den Geruch wahrnehmen. Zweifellos stank Adriana geradezu nach Verzweiflung.
Savannah kam ihr entgegen, gerade als Adriana ihr Handy an eine Powerbank anschloss, und führte sie aus der Höhle. Mit einer Hand stützte sich Adriana an der Höhlenwand ab. In der ständigen Furcht, sie könnte sich erneut übergeben.
„Wir haben dieses Mädchen und ihren Bruder hergeflogen.“ Savannah verzog das Gesicht. Was das bedeutete, würde sie ihr sicher gleich erklären.
Draußen empfing Drym sie mit seinem offenen Lächeln. Er wirkte verändert, was nicht nur an den rosafarbenen Schleifen in seinen Dreadlocks lag. Und … waren das geflochtene Zöpfe auf dem Kopf des ehemaligen Elitesoldaten?
„Du siehst nicht gut aus“, begrüßte er sie mit geschürzten Lippen, um gleich weiterzufragen: „Was ist los? Hast du die Engel gefunden? Habt ihr Ahel ausgetrickst?“
Wieder wurde Adriana übel, doch sie verbot sich selbst, noch mehr Schwäche zu zeigen. Diese Abwärtsspirale konnte sie jetzt nicht lostreten. Es blieb schlichtweg keine Zeit dafür. Also fuhr sie sich mit dem Handrücken über den Mund.
„Wen habt ihr da mitgebracht?“
Offensichtlich schienen die zwei Kinder nur darauf gewartet zu haben, dass Adriana sie ansprach, denn sie stürzten in diesem Moment auf sie zu, als wäre Adriana ihre Lieblingskindergärtnerin. Adriana schätzte das Mädchen mit den dunkelblonden Zöpfen auf fünf Jahre und den Jungen auf sechs.
„Du bist es!“, jauchzte das Mädchen. Ohne irgendwelche Berührungsängste griff sie nach Adrianas Hand. „Ich bin Rosie und das ist Garrison und du bist unsere Erretterin.“
Erretterin. Das Wort ließ Adriana schlucken. Erretterin, das klang wie Erlöserin, wie die Schreier in den Portalen sie nannten. Und Cruz hatten sie als Erlöser bezeichnet. Nur … Für einen Moment schloss Adriana die Augen. Bisher hatten sie die Welt in ein noch größeres Chaos gestürzt. Sie hatte aus Versehen die Portale geöffnet, sodass ab heute jede Nacht Dämonen auf die Erde strömen konnten, und Cruz hatte Teile seines Gedächtnisses verloren. Adrianas Gedanken sprangen bis zur Erinnerung an ihre Visionen. Wenn sie nur gemeinsam mit Cruz die Armee gegen die Dämonen anführen konnte, wie sie es in der Vision gesehen hatte, musste sie sich nun doppelt anstrengen, um ihn für sich zurückzugewinnen.
„Hi“, sagte sie an die Kinder gewandt. „Schön, euch kennenzulernen.“
Savannah beugte sich zu Drym, der immer noch auf dem Boden saß, und wisperte etwas, das wie „Bei ihr verhalten sie sich gar nicht gruselig“ klang.
Adriana musterte Savannah. Savannah, die alles geopfert hatte, um die Welt zu retten. Ihr Leben als Nonne gegen das einer Halbdämonin in der Hölle getauscht hatte. Im Gegensatz zu Savannah … Bittere Galle stieg in Adrianas Rachen empor. Wahrscheinlich war das nicht mehr nur das sprichwörtliche schlechte Gewissen.
„Wir wollten dich mit eigenen Augen sehen.“ Rosie schlug einen Ton an, als wäre das doch selbstverständlich.
„Was gibt’s Neues?“ Drym warf Adriana einen entsprechenden Blick zu, und sie wusste ja auch, dass sie den beiden ein Update schuldete. Bloß schmerzten die Worte viel zu sehr. Tief atmete sie durch, bevor sie den Mund öffnete, wobei sie merkte, dass die Worte herauswollten. Sie schnell auszusprechen hieß, es hinter sich zu bringen.
„Gesa hat Ahel an meiner Stelle geheiratet und er hat den Pakt erfüllt. Er wird uns gegen Luzifer beistehen, allerdings hat er Cruz’ Gedächtnis in Bezug auf mich gelöscht. Cruz weiß nicht mehr, wer ich bin.“ Den letzten Satz hauchte sie nur ganz leise in die Nacht.
Eine kleine Hand schob sich in ihre. „Das wird schon wieder. Außerdem hast du jetzt auch noch uns“, flüsterte Rosie. Ihre kleinen Augen starrten sie ehrfürchtig an. „Und du bist ein Engel.“
„Halbengel.“ Adrianas Mundwinkel zuckten eine Winzigkeit, doch sie brachte einfach kein echtes Lächeln zustande.
Im Gegensatz zu ihr sah Rosie mit ihrem niedlichen Gesicht und den Zöpfen deutlich mehr wie ein Engel aus als Adriana.
„Rosie ist hellsichtig. Sie kann die Zukunft zumindest in Teilen sehen.“ Dryms Stimme klang etwas genervt, aber vielleicht bildete sich Adriana das auch nur ein.
Wirklich? In Adrianas Gehirn ratterte es. Hellsichtigkeit. Das klang ziemlich abgedreht. Dennoch … war es einen Versuch wert. Mit zitternden Knien bückte sich Adriana zu Rosie hinunter. Wind frischte auf und ein Zweig strich über Adrianas Hüfte.
„Was siehst du für Cruz und mich voraus?“
Daraufhin änderte sich die Miene der Kleinen. Sie unterbrach den Blickkontakt, streckte eine Hand nach dem Zweig an Adrianas Seite aus. Ziemlich teilnahmslos begann sie ein Blatt nach dem anderen abzupflücken. Herzförmige Blätter segelten zu Boden.
„Wir sollten die Reihenfolge einhalten“, sagte sie letztendlich in einem Tonfall, der absolut nichts verriet.
„(…) einfach nur begeistert von dem Buch! Ich liebe einfach alles daran und gerade weil es ein paar Ecken und Kanten hat ist es ›perfekt unperfekt.‹“
„Ninas unglaublich humorvolle Art und die Liebe zu ihren Charakteren macht dieses Buch zu einem meiner Jahreshighlights.“
„›Dämonentage‹ konnte mich mit seiner originellen Idee begeistern.“
„Ein gelungener Mix, ein phänomenaler frischer Schreibstil und eine Handlung, die mich von der ersten bis zur letzten Seite total gefesselt hat.“
„Eine fantastische Idee mit viel Humor und Spannung.“
„Fantasy, die einfach nur der absolute Wahnsinn zwischen zwei Buchdeckeln ist - Nina MacKay schreibt Geschichten, von denen einem ab der ersten Seite ganz schwindelig wird, außerdem high wie von Drogen.“
„Ich finde die Idee hinter dem Buch einfach nur klasse! Es ist erfrischend zu lesen und endlich mal etwas Neues. (…) Auch der Schreibstil der Autorin ist super.“
„Humorvolle Romantasy mit toll charakterisierten Protagonisten und furchteinflössenden Dämonen.“
„Eine sehr spannende, düstere und geheimnisvolle Geschichte die voller Kreativität und Einfallsreichtum glänzt.“
„Dämonentage handelt von einer sehr düsteren, fesselnden, witzigen und spannenden Fantasygeschichte, deren Einleitung, Entwicklung und Ausgang genauestens durchdacht wurden, dass es einen von Anfang bis zum Schluss von Gänsehaut befällt und amüsiert durch die witzigen Dialoge, die geführt werden und den schwarzen Humor von Nina.“
„In ›Teenie Voodoo Queen‹ schreibt die Autorin unglaublich spannend, fesselnd und humorvoll, dass ich beim Lesen des Buches die Zeit stets vergessen habe, da ich einfach so vernarrt in ihren Schreibstil war und mich davon kaum losreißen konnte.“
„Eine rasante Urban Fantasy mit sympathischer Protagonistin und einer geheimnisvollen Prophezeiung sorgen für tolle Unterhaltung.“
„›Dämonentage‹ von Nina MacKay ist ein spannendes Fantasybuch, das mich mit seiner perfekten Mischung aus Spannung, wunderbarem Humor und einer kleinen Liebesgeschichte einfach toll unterhalten hat. Wer Dämonen mag und gerne mal einen Blick in die Hölle werfen möchte, ist hier sicherlich absolut richtig.“
„›Dämonentage‹ ist eine super spannende und düstere Fantasy-Geschichte. (…) Ein absolut gelungener Auftakt.“
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