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Alte Wut
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„›Alte Wut‹ ist so privat wie politisch. Und Caro Matzko baut mit ihrem Buch eine dringend gebrauchte Brücke.“
MDR - artourBeschreibung
Als Zehnjähriger floh Caro Matzkos Vater aus Ostpreußen. Er verlor seine Heimat, seine Kindheit und erlebte Dinge, die kein Mensch je vergisst. Achtzig Jahre später reist seine Tochter seine Fluchtroute zurück, auf der Suche nach Antworten. Sie will verstehen, warum sich die seelischen Verletzungen ihres Vaters in ihrem eigenen Leben fortpflanzen konnten. Wo liegt der Ursprung ihrer durchlebten Magersucht, ihrer Kämpfe gegen Depression und Burn-out? Wie vererben sich Traumata von einer Generation auf die nächste? Mit schonungsloser Ehrlichkeit und unerschrockenem Humor erzählt die bekannte…
Als Zehnjähriger floh Caro Matzkos Vater aus Ostpreußen. Er verlor seine Heimat, seine Kindheit und erlebte Dinge, die kein Mensch je vergisst. Achtzig Jahre später reist seine Tochter seine Fluchtroute zurück, auf der Suche nach Antworten. Sie will verstehen, warum sich die seelischen Verletzungen ihres Vaters in ihrem eigenen Leben fortpflanzen konnten. Wo liegt der Ursprung ihrer durchlebten Magersucht, ihrer Kämpfe gegen Depression und Burn-out? Wie vererben sich Traumata von einer Generation auf die nächste? Mit schonungsloser Ehrlichkeit und unerschrockenem Humor erzählt die bekannte Journalistin und Moderatorin von einer schmerzhaften Reise, die ihr alles abverlangt.
„Tolle Frau, tolles Buch.“ Jürgen von der Lippe
„Was für eine berührende Geschichte über die deutsche Geschichte und über eine von ihr berührte moderne Frau. Die darüber offen reden und schreiben will, und vor allem ihre damit verbundene eigene Geschichte brillant erzählen kann. Mit vollem Herzen. Caroline Suchmaschine hat mit diesem Buch das für uns Menschen Wichtigste gefunden: Frieden!“ Hannes Ringlstetter
„Dieses Buch hat mich mitten ins Herz getroffen. Denn: es berührt, unterhält und zeigt auf liebevolle sowie klare Weise wie politischer Diskurs in Deutschland laufen kann. Meine Empfehlung des Jahres!“ Tijen Onaran
Medien zu „Alte Wut“
Über Caro Matzko
Events zum Buch
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Nürnberg
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Lörrach
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Straubing
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Regensburg
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Passau
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Bad Aibling
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Bad Füssing
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Lüneburg
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ im Rahmen der Münchner Bücherschau
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Großaitingen
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in München
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Düsseldorf
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in München
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Unterföhring
Impulsvortrag & Lesung: Caro Matzko liest aus „Alte Wut“ in Sulzbach-Rosenberg
Aus „Alte Wut“
1 Knallo
„Die Linken wollen nur verhindern, dass Russland und Deutschland zusammen eine Wirtschaftsmacht werden. Und die Amis wollen das auch!“
Mein Vater sitzt auf der Rückbank unseres VW-Caddys und redet sich wie so oft in Rage. Ich spüre, wie ich reflexartig die Luft anhalte, mein ganzer Körper sich verspannt und ich wütend werde. Entspann dich, Caroline Deeskalationsmaschine, flüstere ich mir zu. Auf vier: einatmen, auf fünf: ausatmen. Vagusnerv beruhigen, parasympathisches System runterfahren. Konzentriere dich auf die positiven Dinge.
Eigentlich ist der Tag doch [...]
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Liebe Caro, dein Buch beschäftig sich mit der Vererbung von Traumata – einem Thema das immer mehr ins allgemeine Bewusstsein rückt. Wann wurde dir klar, dass die psychischen und psychosomatischen Probleme, unter denen du lange gelitten hast, mit dem Kriegstrauma deines Vaters verknüpft sind?
Das hat viele Jahre gedauert, obwohl ich ja schon als Teenager bei Psychologinnen Hilfe suchen musste, aufgrund meiner Essstörungen. Von Trauma-Vererbung habe ich erst als Erwachsene gelesen und so richtig klar wurde es mir erst, als ich mit Anfang vierzig im Rahmen meiner Burn-out-Therapie EMDR-, also Trauma-therapeutische Sitzungen absolvierte und mein Hirn mir völlig unerwartete Bilder geschenkt hat, die gar nichts mit dem eigentlichen Gegenstand der EMDR-Sitzung zu tun hatten. Ich bin am Grund meines Unterbewusstseins nämlich meinem Vater begegnet – meinem Vater als Kind.
Auf der Suche nach dem Ursprung der Wunden, die der Zweite Krieg deinem Vater und auf indirekte Weise später auch dir zugefügt hat, reist du die Fluchtroute deines Vaters zurück, bis ins frühere Ostpreußen. Gab es Momente, an denen du am liebsten wieder umgekehrt wärst?
Zwei Mal. Einmal Wochen vor der Abreise, als ich Angst vor meiner Angst bekommen habe. Und zwar doppelt: Angst, dass ich Angst haben muss, aber auch Angst, dass sich nichts in mir bewegen wird. Dass ich diese ganze Reise umsonst mache. Und dann ging mir Düse noch einmal an dem Tag, an dem meine Familie und ich den Ort gesucht haben, wo mein Vater als Kind zusammen mit seiner Familie im Januar 1945 auf der Flucht von der Roten Armee eingeholt wurde.
Auf deiner Reise begleiten dich dein Mann, deine elfjährige Tochter, euer Hund, deine Siebträgermaschine und jede Menge Gute-Laune-Deko in eurem bis obenhin vollbepackten Auto. Warum kam für dich nur diese Reisegesellschaft infrage?
Erstens aus purem Eigennutz: Ich hätte mich nicht getraut, diese Reise ohne meinen Mann anzutreten, weil ich nicht wusste, was mit mir passiert, und ich wollte ihn unbedingt zum Anlehnen und Pfoti-Halten haben. So auch den Hund. Den wollte ich darüber hinaus bei mir haben, weil mein Vater als Kind auch einen vierbeinigen besten Freund hatte: seinen Harras. Der Gedanke, dass ich mit meinem Tier dort stehe, wo mein Vater vor achtzig Jahren mit seinem Tier stand, fand ich einen schönen Ringschluss. Und unserer Tochter wollte ich gern zeigen, wo ein Teil ihrer Familie herkommt. Ich wünsche mir, dass der Begriff Ostpreußen für sie nicht mit Schmerz und Verlust verbunden ist, sondern mit Schönheit und Lebensfreude. Und ich glaube, das haben wir geschafft. Sie hat jedenfalls gesagt, sie möchte dort noch einmal hin, weil das Hotel, in dem wir gewohnt haben, die coolsten Wasserrutschen der Welt hat.
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