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Leise Menschen:
Wie machen sie Karriere?

Montag, 29. Februar 2016 von Sylvia Löhken / Piper Verlag


Dr. Sylvia Löhken gibt Tipps wie auch leise Menschen Karriere machen können

Introvertierte Menschen machen je nach Schätzung 30 bis 50 Prozent der Bevölkerung aus. Sie kommunizieren nicht schlechter als ihre extrovertierten Zeitgenossen - sie tun es nur anders.

Thesen:

  • Introvertierte haben besondere Stärken, die ihnen in ihrer Karriere weiterhelfen
  • Leise Menschen kommen leichter und besser voran, wenn sie auf diese eigenen Stärken bauen und
  • bewusst Strategien verfolgen, die zu ihrer Persönlichkeit passen.

Leise Stärken – starke Wirkung: 4 Karrierestrategien für Intros

Es gibt viel mehr introvertierte Führungskräfte, als die meisten Menschen denken: Denn sie fallen einfach weniger auf. Die Wissenschaft hat deutliche Stärken leiser Leister identifiziert. Gehören Sie selbst zu den Intros? Auf www.intros-extros.com/ finden Sie es heraus.
Diese vier Strategien bringen Sie in Ihrer Karriere weiter.
 

Karrierestrategie 1: Sammeln Sie Erfolge.

Erst, wenn Sie von Ihren Leistungen überzeugt sind, überzeugen Sie auch andere. Ihre Haltung scheint nach außen durch.

Viele leise Menschen gehen mit sich selbst eher kritisch um und sehen ihre Erfolge als selbstverständlich oder als Glücksfall. Schalten Sie um: Fragen Sie sich abends, was Ihnen im Job gut gelungen ist. Schreiben Sie die drei besten Antworten in ein Erfolgstagebuch. So schaffen Sie es leichter, Ihre gute Leistung abzurufen und zu kommunizieren. Und an sich zu glauben!

Karrierestrategie 2: Punkten Sie mit Aufmerksamkeit.

Zuhören, beobachten, einfühlen: Das können viele Intros besonders gut. Nutzen Sie sie und nehmen Sie Vorgesetzte, Mitarbeiterinnen und Kollegen mit Interesse wahr. Aufmerksamkeit ist in echter Form selten und zeigt deshalb enorme Wirkung. Und Sie sind informationstechnisch immer im Bilde, während sich Ihre Mitmenschen geschätzt fühlen.

Karrierestrategie 3: Sorgen Sie für Überblick

Erfolgreiche Menschen sehen weiter als bis zur Deadline des nächsten Projektes. Planung, Struktur und analytische Kraft gehören zu den großen Intro-Stärken. Nutzen Sie sie, um Unternehmensziele und Aufgaben Ihres Bereiches zu verorten. Arbeiten Sie mit Prioritäten und Strategien; geben Sie sich und anderen Orientierung. Sie werden dadurch sichtbar. Wenn Sie einen Plan haben, lassen sich Entscheidungen leichter treffen und vertreten. Und Ihre Umgebung wird mit Ihnen rechnen...

Karrierestrategie 4: Kommunizieren Sie bewusst.

Wie läuft die Zusammenarbeit der Teammitglieder? Wo hakt es zwischen den einzelnen Abteilungen? Was sollte auf den Tisch kommen? Wer sollte was wissen? Funkstille kostet Informationen, Zeit und Geld – unterstützen Sie also einen intelligenten Informationsfluss. Gestalten Sie die Kommunikation in Meetings schon so, dass sie Extros und Intros Raum bieten. (Sie werden schon einen deutlichen Unterschied spüren, wenn Sie die Moderation von Teammeetings einfach rotieren lassen.)Netzwerken Sie gezielt. Essen Sie mit Kollegen in der Kantine. Treffen Sie Ihre Mitarbeiter und Vorgesetzten, kommen Sie ins Gespräch. So erfahren Sie viel mehr und gewinnen zudem Vertrauen und Sympathie. Als Intro sind Sie dabei besonders stark im Austausch mit einer Person oder mit wenigen Gesprächspartnern: Das verhindert Überstimulation, erlaubt vertraulichere Themen und minimiert den für viele Intros lästigen Small Talk. Gleiches gilt für Selbstdarstellung: Im Einzelgespräch versuchen selbst "Heißluftgeräte", ihre Selbst-PR-Künste zu dimmen.Ihr Erfolg in einer leitenden Position wird von Ihrer Fähigkeit, Ihre Aufgaben auf ganz eigene Art zu lösen. Führen Sie also mit leiser Persönlichkeit: mit Ihrer eigenen!

Blick ins Buch
Leise Menschen - starke Wirkung

Wie Sie Präsenz zeigen und Gehör finden

Warum haben es introvertierte Menschen oft so schwer in unserer lauten Gesellschaft? Welche Bedürfnisse haben sie? Und wie können leise Menschen ihre Stärken nutzen? Sylvia Löhken erklärt, dass Stillsein keine Schwäche ist: Introvertierte haben einfach andere Stärken und Bedürfnisse als extrovertierte Menschen. Sylvia Löhken hilft ihnen dabei, diese für ihre beruflichen und privaten Ziele zu nutzen, Präsenz zu zeigen und Gehör zu finden. Sie weiß Wege, wie Intro- und Extrovertierte in ihrer Zusammenarbeit das Beste erreichen. Mit ihren eigenen Mitteln. Und mit allen Unterschieden.

Vorwort



Dieses Buch ist einzigartig. Es handelt von den vernachlässigten 50 Prozent aller Menschen, von der Minderheit der leisen Menschen.


Ich habe die Autorin dieses Buches, Sylvia Löhken, in einer Vereinigung kennengelernt, in der es zum Berufsbild gehört, „laut“ über sich selbst zu reden. Nach drei Tagen lautstarker Konferenz der German Speakers Association traf ich Sylvia am Ausgang. Ich war vollkommen geschafft. Nicht nur durch die „Überstimulation“ – wie ich jetzt weiß –, sondern von der Übermacht der „Extros“ auf einem Fleck. Meine Energie war nahe dem Nullpunkt. Sylvia verstand mich sofort, und ein, zwei Sätze von ihr genügten, mir das Gefühl zu geben, ich sei nicht allein in dieser weiten, egobesessenen Extro-Welt.


Natürlich weiß ich schon seit Langem, dass ich eher zur introvertierten Spezies gehöre. Als Zen-Meditationslehrerin sind das Leise, die Stille und die innere Kraft mein Metier. Was für mich jedoch neu war, ist, wie weitreichend mein gesamtes Verhalten vom Typus des leisen Menschen geprägt ist. Leise Menschen denken anders, handeln anders und werden von „Extros“ häufig unterschätzt, obwohl sie solide und intelligente, aber „leise“ Arbeit leisten.

Die Fachliteratur der Selbsthilfebücher ist in unserer Kultur – angeführt von US-Autoren – jedoch ganz auf den Typus des erfolgreichen sich selbst behauptenden Extrovertierten ausgerichtet. Auf Extros, wie Sylvia Löhken sie nennt, die sich durchsetzen können, Selbst-PR-Spezialisten sind und gerne den Mund aufmachen. Solche Bücher nützen dem introvertierten Kommunikator ungefähr so viel, als ob ein Adler von Enten Unterricht im Schwimmen bekäme. Er wird niemals gut schwimmen lernen. In der Luft wäre der Adler der König, vorausgesetzt, er besinnt sich auf seine Stärke, das Fliegen. Genauso wenig profitieren leise Menschen von der Mehrzahl der Bücher über Kommunikation. Sie brauchen z. B. keine ellenlangen Kapitel darüber, wie notwendig es sei, Menschen zuzuhören. Im Gegenteil: Sie hören gut zu, wundern sich aber, dass ihnen nicht zugehört wird.


Hier hilft dieses Buch enorm. Es geht von den Stärken der leisen Menschen aus und gibt Tipps, sie richtig einzusetzen. Leise Menschen haben z. B. bei Verhandlungen sehr gute Karten, nur die meisten wissen nicht, wie und wann sie sie ausspielen können. Wie gehen leise Menschen an Meetings heran, wo das Gesetz des Lauten herrscht? Oder auch – wichtig für Führungskräfte und Teamleiter: Wie können Methoden wie Brainstorming an die Bedürfnisse der leisen Menschen angepasst werden, sodass das ganze Team doppelt von den Ideen der Anwesenden profitieren kann?

Dieses Buch ist nicht nur für die eine Hälfte der Menschheit geschrieben. Es ist auch für die Kolleginnen, Partner, Mütter, Väter und Vorgesetzten von leisen Menschen geschrieben. Zum Beispiel: Wie gehen Sie mit Ihrer leisen Partnerin um? Warum tickt sie anders, braucht Zeit nachzudenken, will nicht dauernd reden, hat ein großes Bedürfnis nach Alleinsein?


Sylvia Löhkens Buch gehört auf die ersten Plätze der Bestsellerlisten. Das wäre ein schönes lautes Zeichen für ein leises Buch.

Dr. Fleur Sakura Wöss
Leiterin des Daishin Zen-Meditationszentrums Wien,
Vortrags-Coach und Autorin


Einleitung
Extros und Intros: zwei Welten in einer



Ich heiße Sylvia Löhken. Ich bin eine introvertierte Kommunikatorin. Das ist vielleicht ungewohnt: Introvertiert – das klingt nach dem Nerd, der sich tagelang mit dem Computer verbarrikadiert und unrasiert bestellte Pizzas auf die Tastatur krümelt. Doch dieser Nerd ist nur ein (klischeehafter) Typus leiser Menschen. Es gibt viele von uns. Ich habe gern mit Menschen zu tun – sie sind mein Beruf und meine Berufung. Und dennoch brauche ich nach einem Tag voller Trubel und Begegnungen Zeit zum Alleinsein, um meine Batterien aufzuladen. Unabhängig von meiner Liebe zu dem, was ich tue, kann ich meine Energie nicht wie meine extrovertierten Kollegen aus der so lebendigen und spannenden Arbeit mit Seminarteilnehmern, Zuhörern und Coachees beziehen. Warum aber ist das Intro-Dasein ein Thema für ein Kommunikationsbuch? Das musste ich selbst auch erst herausfinden. Es begann wie folgt:


Für meinen Beruf sind Weiterbildungen eine Selbstverständlichkeit. Doch irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf Kommunikationstrainings. Und dies nicht wegen des Inhalts: Das, was zwischen Menschen passiert, gehört zu den Dingen, die mich am meisten interessieren. Nein, ich fremdelte mit den Trainerinnen und Trainern – mit meinen eigenen Kollegen. Sie kamen mir oft zu laut und zu oberflächlich vor, und mir war klar: Das war erst einmal mein Problem. Also begann ich nachzudenken. (Introvertierte Personen denken gern und ständig nach.) Was konkret störte mich an meinen Kolleginnen und Kollegen? Die Menschen, die vorn standen, waren nicht besser oder schlechter als ich, wenn ich vorn stehe. Sie waren allerdings anders – auf eine Weise anders, dass ihr Verhalten oft an meinen Bedürfnissen vorbeiging. Viele etikettierten sich selbst als Elite: „Nummer 1“, „führend“, „Top-Wasauchimmer“ – das fand und finde ich dick aufgetragen. In den Weiterbildungen selbst bekam ich oft Hinweise, die mir mein Anderssein bestätigten. Meine Bewegungen: ausladender, bitte! Mein Redestil: offensiver, bitte! Meine Vermittlung der Inhalte: mit mehr Energieeinsatz, bitte!


All dies stimmte mich unbehaglich. Weder große, ausladende Gesten noch offensive Verhandlungen noch Powerbekundungen im Vortrag hatte ich bisher mit meinem persönlichen Stil in Verbindung gebracht. Und bisher hatte mir das nicht geschadet. Im Gegenteil: Die „leisen“ Klienten und Seminarteilnehmer (die mit den ruhigen, zurückgenommenen Bewegungen, dem kooperativen Stil und den weniger offensichtlichen Gefühlswelten) mochten meine Angebote sehr. Und ich sie: Meine Kunden waren meist sehr besonnen und logisch denkend. „Aha! Sie mögen die ruhigen Blauhirne!“, sagte mir mein (sehr extrovertierter) Coach, als ich ihr meine Lieblingskunden beschrieb. Sie hatte recht. Nach meinen eigenen Erfahrungen als Seminarteilnehmerin genoss ich die intensive Arbeit mit Menschen, die ähnlich tickten wie ich. Dabei erkannte ich: Für meine Lieblingskunden und mich gab es keine Kommunikationstrainings – also Trainings, die speziell auf die Stärken und die Bedürfnisse leiser Menschen zugeschnitten sind.

Mit dem Buch, das Sie gerade lesen, will ich diese große Lücke schließen helfen – zusammen mit Seminaren, Vorträgen und Coachings, die auf introvertierte Persönlichkeiten zugeschnitten sind.



Gute Kommunikation hat, das war (und ist) mein Ausgangspunkt, etwas mit Identität zu tun. Erst wenn ich mich selbst kenne und mit mir selbst gut umgehen kann, kann ich auch mit anderen erfolgreich umgehen: im Vortrag, beim Verhandeln, beim Netzwerken und auch im Privatleben. Was aber macht einen leisen Menschen aus? Da es ja für uns ganz normale (also weder schüchterne noch hochsensible) „Leise“ nichts gab, packte ich mich an die eigene Nase und analysierte meine Kommunikationsgewohnheiten. Fündig wurde ich vor allem in der englischsprachigen Ratgeberliteratur und in der Psychologie. Außerdem schaute ich nun mit einem ganz speziellen Erkenntnisinteresse auf meine Kunden.


Das Ergebnis war spannend: Ich entdeckte zwei Bündel an Eigenschaften, die introvertierte Menschen in die Kommunikation mitbringen, sauber einteilbar in Stärken und Hürden. Nicht alle leisen Menschen haben all diese Eigenschaften – aber viele leise Menschen haben viele dieser Eigenschaften. Damit lässt sich arbeiten!


Wobei Stärken klare Vorteile sind, aber Hürden auf ihre Weise auch – denn wenn ich meine eigenen Hürden kenne, dann kenne ich meine Bedürfnisse besser als jemand, der sich um seine schwachen Seiten nicht kümmert. So hielt ich mich beispielsweise lange Zeit für unsozial, wenn ich während der Zeit, die ich mit Familie oder Freunden verbrachte, plötzlich das Bedürfnis verspürte, mich zurückzuziehen. Jetzt weiß ich: Der Rückzug ist ein ganz logisches Bedürfnis, das mir bei Erschöpfung hilft, meine Energie zurückzubekommen. Schwäche würde ich das nicht nennen – ebenso wenig wie ein extrovertierter Mensch schwach ist, weil er stärker als ein Intro auf die Rückbestätigung seiner Umgebung angewiesen ist.


Hiermit lade ich Sie herzlich ein: Lernen Sie Ihre Stärken und Ihre Hürden kennen. Begrüßen Sie beide als gute Freunde, die Sie im Leben begleiten. Dann können Sie eine Situation viel leichter so beeinflussen, dass sie für Sie „passt“ und Ihnen eine gelungene Kommunikation ermöglicht.


Dabei eignen sich zwei Fragen besonders gut für die verschiedenen Arten des menschlichen Miteinanders:
1. Welche Stärken kann gerade ein leiser Mensch in dieser Situation nutzen?
2. Worauf sollte gerade ein leiser Mensch in dieser Situation achten?

In diesem Buch finden Sie die Antworten, die ich auf diese Fragen gefunden habe, und zwar so aufbereitet, dass Sie sie für Ihr eigenes Leben nutzen können.

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