Neue Zeiten auf der Kö – Die Journalistin Neue Zeiten auf der Kö – Die Journalistin - eBook-Ausgabe
Roman
— Im Düsseldorf der 50er Jahre sucht eine junge Frau nach SelbstbestimmungNeue Zeiten auf der Kö – Die Journalistin — Inhalt
Eine verbotene Liebe öffnet einer jungen Frau in Düsseldorf den Weg zu einem selbstbestimmten Leben als Journalistin. Für alle Leser:innen von Eva Völler, Mechthild Borrmann und Lily Bernstein
„Und warum lernen Sie dann nicht bei einer Zeitung?“ Sie seufzte. „Die Frage kann wohl nur von einem Mann kommen. Die Zeiten, in denen die Frauen für alles zuständig waren, arbeiten gingen und für sich selbst entscheiden durften, sind wieder vorbei.“
Düsseldorf 1950: Eva erfährt mit zwanzig Jahren das erste Mal von den Gräueltaten der Nazis. Ihre Eltern hatten sie als Kind für die NS-Propaganda instrumentalisiert, indem Eva Hitler beim Reichsparteitag Blumen überreichen musste. Sie konfrontiert ihre Eltern mit ihrem neuen Wissen. Aus dem Streit wächst ein Konflikt, der die Grundfeste von Evas Leben erschüttert. Ihr junger Politiklehrer ermutigt sie dazu, ihren eigenen Weg zu gehen und eine Karriere als Journalistin anzustreben. Zwischen den beiden keimt eine Liebe auf, die aus mehr als einem Grund verboten bleibt. Wird es Eva trotz familiärer und gesellschaftlicher Widerstände gelingen, für ihre Freiheit zu kämpfen und gleichzeitig ihrem Herz zu folgen?
Das Buch gefällt mir gut, die Geschichte enthält aber einen Fehler: Düsseldorf - Unterbach gab es 1950 noch nicht, Unterbach gehörte bis 1975 zu Erkrath (Seite 195 des Romans).
Der Roman "Die Journalistin - Neue Zeiten auf der Kö" von Bettina Lausen spielt im Düsseldorf der 1950er Jahre und erzählt die Geschichte der jungen Eva. Mit zwanzig Jahren erfährt Eva zum ersten Mal von den Gräueltaten der Nazis und konfrontiert ihre Eltern, die immer noch den alten Zeiten nachtrauern, mit ihrem neuen Wissen. Aus dieser Konfrontation entsteht ein tiefer Konflikt, der die Grundfesten von Evas Leben erschüttert. Evas junger Politiklehrer ermutigt sie, ihren eigenen Weg zu gehen und eine Karriere als Journalistin anzustreben. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesbeziehung, die aufgrund verschiedener Umstände verboten bleibt. Der Roman thematisiert Evas Kampf gegen familiäre und gesellschaftliche Widerstände. Das Buch ist spannend geschrieben und fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Lausen versteht es meisterhaft, emotionale und dramatische Höhepunkte zu setzen, die die Entwicklung der Protagonistin und die historischen Ereignisse in Einklang bringen. Die Zeit der 50er Jahre ist realistisch und detailreich beschrieben, in manchen Situation habe ich mich an meine eigene Kindheit erinnert. Der Roman fängt die Atmosphäre und die gesellschaftlichen Umstände der Nachkriegszeit authentisch ein. Von den Haushaltsgegenständen über die politische Landschaft bis hin zu den sozialen Normen – alles wirkt sorgfältig recherchiert und lebendig dargestellt. Die handelnden Personen sind im Handlungsverlauf leicht zu erkennen und gut ausgearbeitet. Besonders die Entwicklung von Eva, die von einer naiven jungen Frau zu einer selbstbewussten Journalistin heranwächst, ist nachvollziehbar und inspirierend. Auch die Nebenfiguren, wie Evas Familie, vor allen Dingen ihre Großmutter, ihre Freunde und ihr Politiklehrer, tragen maßgeblich zur Tiefe und Glaubwürdigkeit der Geschichte bei. "Die Journalistin" ist ein packender und tiefgründiger Roman, der nicht nur die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die ihren Weg in einer von Wandel geprägten Zeit findet, sondern auch ein lebendiges Bild der 1950er Jahre zeichnet. Bettina Lausen gelingt es, die Spannungen und Herausforderungen dieser Epoche eindrucksvoll darzustellen und gleichzeitig eine ergreifende persönliche Geschichte zu erzählen. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich für historische Romane und starke Frauenfiguren interessieren.
Ich durfte an der Leserunde zu Bettina Lausens Buch @bettina.lausen ‚Die Journalistin‘ teilnehmen. Es war meine erste Leserunde und mir hat es sehr gefallen. Der Austausch mit den anderen Lesern und mit Bettina war wirklich nett und mir hat gefallen, dass Bettina die Leseabschnitten unterteilt hat. Nun zum Buch: Ich habe von Anfang an sehr gut in die Geschichte hineingefunden. Die Figuren und Schauplätze sind sehr gut beschrieben. Mir gefällt, dass Eva, die Protagonistin, als Frau der 50er Jahre anfängt, Fragen über die Vergangenheit zu stellen. Sie nimmt nicht hin, dass Frauen nur schmuckes Beiwerk sind und nur zum Heiraten und Kinder gebären geboren sind. Mir gefällt sehr, dass sie sich gegen ihren patriarchalischen Vater auflehnt und dass sie in Oma Ida die beste Mentorin überhaupt hat. Und Oma Idas Dialekt ist einfach super! Die Farben Rot und Weiß ziehen sich wie ein roter Farben durch die Geschichte und vergegenwärtigen, dass es erschreckender Weise auch nach dem Krieg noch viele Menschen gibt, die dem Nationalsozialismus hinterhertrauern und die diese grausame Zeit wieder aufleben lassen wollen. Das Buch ist durchweg spannend und das Ende ist sehr dramatisch. Eva entwickelt sich trotz Schicksalsschlag zu einer starken Persönlichkeit, die auch in ihrem Beruf ihren Weg gefunden hat. Das Ende und der Werdegang einiger Personen ist offen. Ich hoffe sehr auf einen zweiten Teil. Liebe Bettina, vielen Dank für die spannenden Lesestunden und dass ich dabei sein durfte.
Was für ein intensives Leseerlebnis! Bettina Lausen hat mich mit ihrer fiktiven Geschichte um „Die Journalistin – Neue Zeiten auf der Kö“ durch ihre fesselnde Schreibweise und die unglaublich facettenreich dargestellten Charaktere, von denen einige mich sehr polarisiert haben, außerordentlich begeistert. Der Roman spielt in Düsseldorf in den „Fünfziger Jahren“ und der Autorin ist es hervorragend gelungen die Atmosphäre der immer noch im Aufbau befindlichen Stadt nach Kriegsende und der Wirtschaftswunderzeit zum Leser zu transportieren, genauso wie die zwiegespaltene Denkweise der Menschen nach dem Ende der Naziherrschaft unter Einbindung historischer Begebenheiten. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht Eva Brockmann, die einst als kleines Mädchen Hitler auf einer Propagandaveranstaltung einen Blumenstrauß überreicht hatte. Sie stammt aus einer gutsituierten und angesehenen Familie, deren Mitglieder mich durch ihre Vielschichtigkeit, ihre Geheimnisse, ihre persönlichen und politischen Ansichten, Zukunftsvisionen und ihre tragischen Schicksalsschläge, voll in den Bann gezogen haben. Als wohlerzogene und bisher folgsame Tochter erfährt die Zwanzigjährige während ihrer Ausbildung zur Erzieherin im Politikunterricht zum ersten Mal bewusst von den Machenschaften und Gräueltaten der Nationalsozialisten. Eva ist geschockt und sprachlos und versucht mit ihren Eltern über dieses Thema zu reden, doch diese lassen sich auf so gut wie keine Diskussion ein und blocken sie ab. Nach weiteren Unstimmigkeiten und Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen beginnt Eva ihre Wertevorstellungen zu überdenken und versucht ihren eigenen Weg zu gehen, begegnet der Liebe ihres Lebens, muss schmerzhafte Erfahrungen machen, verschreibt sich der Wahrheitsfindung und erfährt im Laufe der Zeit hart erkämpfte Wertschätzung und unverhoffte Erfolge. Ihr Charakter hat mich unglaublich fasziniert und ich mochte ihre rebellische, neugierige, couragierte und freiheitsliebende Art, aber auch ihre Verletzlichkeit und ihren unbändigen Willen ihr Ziel zu erreichen. Ihre Gedankengänge und Handlungen haben mir einige Denkanstöße bezüglich der Nachkriegsgeneration und deren Aufarbeitung der nationalsozialistischen Zeit gegeben, bei denen es damals wie auch leider heute noch, uneinsichtige und ignorante Menschen gibt, die Geschehenes verleugnen. Große Antipathie und Aggressionen haben bei mir Evas Verlobter Gert und ihr Vater Heinrich durch ihre eingeimpfte Ideologie und ihre Seil- und Machenschaften aufgebaut, deren Charaktere Bettina Lausen ausgezeichnet dargestellt hat, dass sie solche Empfindungen bei mir ausgelöst haben. Als tollen Kontrast zu ihnen empfand ich Oma Ida, die Seele der Familie, die ich durch ihr liebenswertes Wesen, ihre Hilfsbereitschaft und ihren Düsseldorfer Dialekt sofort in mein Herz geschlossen habe. Evas Mutter entsprach sehr gut der untergeordneten Rolle der Frau in der damaligen Zeit, die sich nicht groß gegen ihren partiarischen und empathielosen Mann gewehrt hat. Großes Mitgefühl hatte ich für Evas Bruder Kurt, der traumatisiert und ausgemergelt 5 Jahre nach Kriegsende unverhofft wieder vor der Tür der Familie steht und für den es fast unmöglich scheint sich wieder zu integrieren. Doch noch viele andere Protagonisten bereicherten diesen Roman, zu dem Evas beste Freundin Helga, Politiklehrer Johann Winkler und Evas Arbeitskollegen zählten. Nach all den aufwühlenden und fesselnden Ereignissen und offenen Zukunftsaussichten einiger Charaktere habe ich mich unheimlich darüber gefreut als ich erfahren habe, dass noch eine Fortsetzung von „Die Journalistin“ geplant ist. Mein Fazit: Bettina Lausen hat mir mit „Die Journalistin“ allerbeste Unterhaltung geboten und ich füge ihren Roman zu meinen Lesehighlights 2024 hinzu. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne!
Düsseldorf, 1950. Wir begleiten die zwanzigjährige Eva, die sich mitten in ihrer Ausbildung befindet und kurz vor ihrer Hochzeit mit Gert steht, dem Sohn einer befreundeten Familie. Im Zuge ihrer Ausbildung nimmt Eva auch am Politikunterricht teil. Hier erfährt sie erstmals von den wirklichen Gräueltaten Hitlers, welche ihre Eltern bis jetzt totschweigen. Eva ist entsetzt und beginnt mit Hilfe ihres Politiklehrers sich eingehender damit zu beschäftigen. Dabei erfährt sie nicht nur, dass sie selbst als Vierjährige von ihren Eltern für NS-Propaganda instrumentalisiert wurde, sondern steckt plötzlich in einem tiefen Konflikt mit ihren Eltern, der ihre Grundfeste erschüttert. Je tiefer Eva gräbt, umso mehr Entsetzliches kommt hoch. Sie will nicht länger alles totschweigen und bemüht sich, als Journalistin Fuß zu fassen. Doch wird sie trotz aller Widerstände ihren selbstbestimmten Weg gehen können? Bettina Lausens Roman ist ein Buch, welches tief berührt. Es geht um Schuld, Familiengeheimnisse, das Aufarbeiten der Kriegserlebnisse. Vieles wird totgeschwiegen, eigene Meinungen, besonders von Frauen wie Eva, sind nicht gewünscht. Eva muss nicht nur mit der Vergangenheit kämpfen, sondern auch mit den vorherrschenden Vorurteilen. Nur wenige, wie etwa ihr Politiklehrer oder ihre Oma, unterstützen sie ihren eigenen Weg zu gehen. Mit Eva ist dabei eine großartige Hauptprotagonistin entstanden, welche viel Mut beweist, zu ihren Überzeugungen steht und sich nicht von Hindernissen stoppen lässt. Die Mischung aus geschichtlichen Fakten, den toll ausgearbeiteten Charakteren und einer bewegenden Liebesgeschichte lässt einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Hervorheben möchte ich auch noch Evas Oma Ida, welche mit ihrem Dialekt so liebenswürdig dargestellt wird und dem Buch noch mehr Authentizität verleiht. Von mir eine große Leseempfehlung für diesen Roman.
Die Wahrheit muss ans Licht Ich finde das Cover sehr schön. Es ist mir sofort ins Auge gefallen und ich wollte wissen, worum es geht. Die Dame auf dem Cover ist sehr hübsch. Das ältere Haus und die Farbe lassen das Cover älter aussehen. Desweitern mag ich den Titel sehr. Ich finde es ist alles sehr gut gelungen. Der Klappentext hört sich sehr interessant an. Wie hat Eva von der Vergangenheit erfahren? Wie schwer wird sie es haben, einen Job zu bekommen und wird der Politiklehrer immer hinter ihr stehen können? Was ist der Grund dafür, dass ihre Liebe verboten ist? Fragen über Fragen. Ich bin schon sehr neugierig auf die Geschichte von Eva. Aber auch, ob ich einige Standorte in Düsseldorf erkenne. In diesem Buch habe ich viele Charaktere kennengelernt. Manche waren sehr nett und sympathisch, andere laut und egoistisch, wieder andere haben ihre Vergangenheit verdrängt. Es gab einen tollen Mix von allem. Meiner Meinung nach wurden alle Charaktere sehr authentisch beschrieben und ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie es in der Nachkriegszeit zu ging. Meine Meinung „Die Journalistin – Neue Zeiten auf der Kö“ von Bettina Lausen aus dem Piper Verlag, war mein erstes Buch der Autorin und es ist wirklich klasse. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. Ich fand sehr schnell in die Geschichte und konnte ihr auch sehr gut folgen. Das Buch war eine Achterbahn der Gefühle und durch die doch sehr bildliche Schreibweise konnte ich mir auch alles sehr gut vorstellen. Da ich schon des Öfteren in Düsseldorf an der Kö und Umgebung war, konnte ich mir das ein oder andere Mal gut vorstellen, wo gerade die Szene gespielt hat. Bettina Lausen hat Düsseldorf jedoch auch sehr gut und ausführlich beschrieben. Eva ist eine junge Frau, die noch ihr ganzes Leben vor sich hat. Sie erfährt immer mehr über ihre Familie, den Krieg und den Nationalsozialismus. Sie möchte endlich die Wahrheit über alles und jeden erfahren, doch dabei stößt sie bei ihrem Vater und der Familie ihres Verlobten auf taube Ohren und bekommt immer mehr Ärger. Wird Eva standhaft bleiben oder für den Familienfrieden nachgeben? Mein Fazit Zum ersten Mal habe ich ein Buch gelesen, dass direkt nach dem zweiten Weltkrieg spielt. Eigentlich lese ich keine historischen Romane, aber dieses Cover und der Klappentext haben mich nicht mehr losgelassen und ich wollte unbedingt erleben, wie Eva zur Journalistin wird. Ich bin so sehr von der Geschichte begeistert, dass das Buch von mir eine absolute Leseempfehlung erhält. Wie es in den 1950er Jahren so üblich war, hatten die Frauen nicht viel zu sagen. Aufgrund dessen hatte ich öfter als einmal einen erhöhten Puls, denn ich war mit vielem überhaupt nicht einverstanden. Ehrlich gesagt bin ich froh darüber, dass ich nicht zu dieser Zeit gelebt habe. Im Buch gab es natürlich nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Man hat vieles erfahren und ich habe mir meine Gedanken darüber gemacht. Wie schrecklich die Zeit doch gewesen sein muss etc. Ich war von Eva sehr begeistert. Mit jedem Kapitel konnte man merken, dass sie immer stärker wurde und immer mehr für sich und ihre Ziele eingestanden ist. Sie hat immer mehr hinterfragt, um endlich die Wahrheit zu erfahren und auch kund zu tun. Sie hat sich nicht damit abspeisen lassen, dass dieses oder jenes nur etwas für Männer sei und sie an den Herd gehöre. Ich hatte größten Respekt vor ihr, dass sie sich von ihrem Vater nicht hat klein reden lassen, sondern einem Streit nicht aus dem Weg gegangen ist. In der Geschichte gab es immer wieder Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet habe. Dadurch konnte ich das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen und es wurde das ein oder andere Mal schon sehr spät, sodass mein Bett immer wieder nach mir gerufen hat. Besonders toll fand ich, wenn Evas Oma Ida platt gesprochen hat. Natürlich ist es nicht das Original Düsseldorfer platt, denn das hätte ich garantiert nicht verstanden, sondern eine abgewandelte Version davon. Aber dadurch wurde mir Oma Ida sehr sympathisch und mein 2. liebster Charakter des Buchs. Es gab sogar den ein oder anderen Gegenstand, welcher mich in meine Kindheit zurück hat reisen lassen. Wo ich dachte „och den kenne ich auch noch“. Jetzt hoffe ich sehr, dass wir noch etwas von Eva und ihren Freunden, sowie ihrer Familie hören werden, denn es gibt auf jeden Fall noch genügend zu erfahren.
Zum Cover: Die Covergestaltung im nostalgischen Stil gefällt mir richtig gut und die junge Frau passt zum Bild, was ich mir gedanklich von der Protagonistin Eva gemacht habe. Ihr arisches Aussehen und ihr zielstrebiger Blick und die Leidenschaft zum Schreiben fand ich im Cover wieder. Meine Meinung: Mit "Die Journalistin - Neue Zeiten auf der Kö" von Bettina Lausen fand ich mich in den 1950ger Jahren wieder und erlebte hautnah die gut recherchierte NS-Zeit mit und war gefesselt von den Ereignissen der damaligen Zeit. Eva muss schmerzlich erfahren, dass ihre Familie so manche Geheimnisse verbergen. So erfährt sie von Edith, ihrer verstorbenen Schwester, über Gräueltaten der Nazis und dass sie als vierjähriges Kind das Blumenmädchen von Hitler war und ihr Vater immer noch an die Hitlerzeit festhält. Zudem ist sie Gerd, dem Sohn der befreundeten Familie Koll und Inhaber des Tanzlokals Kolvenbach, versprochen. Doch während ihrer Feier zur bevorstehenden Ausbildung zur Kinderpflegerin, merkt sie, dass sie Gerd nicht heiraten kann und verliert zusehends ihr Herz an ihren Politiklehrer Johann. Sie beginnt für sich Einzustehen und kämpft für ihre Rechte und widersetzt sich ihrer Familie. Findet Eva ihr Glück und kann ihren Traum als Journalistin zu arbeiten realisieren in einer Zeit, in der Frauen die Erlaubnis des Ehemannes benötigen, um arbeiten zu dürfen? Sehr schnell konnte ich in die Geschichte eintauchen und obwohl Bettina Lausen sich nicht detailliert in Beschreibungen vertieft, schaffte sie es, mich in die damalige Zeit zu versetzen und die Atmosphäre zu genießen. Die geschichtlichen Hintergründe empfand ich als sehr gut recherchiert und wurden gut im Textfluss übermittelt. Das Tanzlokal Kolvenbach gibt es tatsächlich und ist derzeit ein Lost Place, welchen die Autorin auf ihrem Social Media Kanal sogar vorstellt. Die Charaktere wurden authentisch und zeitgemäß beschrieben und ich konnte mich in Eva hineinfühlen und fieberte ihre Lebensgeschichte ereignisreich mit. Sie war für mich eine starke Persönlichkeit. Sie kämpfte um ihre Unabhängigkeit und ihr Glück, wo manch andere bereits schon aufgaben und sich dem Schicksal ergaben. Sie nahm kein Blatt vor dem Mund und hinterfragte ihre Vergangenheit und die der Eltern. Ihre Mutter dagegen unterlag ihrem Vater, der mich oftmals wütend werden lies, durch seine herzlosen Aussagen und Handlungen. Großmutter Ida schloss ich sofort ins Herz und war begeistert, dass Bettina Lausen ihr den Düsseldorfer Munddialekt verpasst hat. Dies war für mich etwas ganz besonderes - ich liebe es, wenn Charaktere durch sprachliche Dialekte zum Leben erweckt werden. Die Liebe zwischen Eva und Johann war zärtlich und innig und so voller Schmerz und Trauer durchzogen. Den Beiden wurde es nicht leicht gemacht und dennoch standen sie zueinander. Die Geschichte baut sich erst langsam auf und Evas Weg zur Journalistin wird erst zum Ende hin Raum finden. Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Element früher einbezogen worden wäre, da es sich so, nur als Nebenstrang anfühlte, und ich aufgrund des Titels "Die Journalistin " etwas mehr Beachtung zu diesem Thema erhofft habe. Zum Ende wurde ich durch einige Wendungen überrascht, die mich erschüttert haben - auf eine schmerzliche Art. Ich war traurig und dennoch glücklich und zufrieden. Ich möchte unbedingt mehr von Bettina Lausen lesen. Fazit: "Die Journalistin - Neue Zeiten auf der Kö " von Bettina Lausen erzählt in der NS-Zeit über den Weg einer jungen Frau, die selbstbestimmend ihr Leben als Journalistin ausleben möchte und sich ihrer Familie gegenüber widersetzt - um frei, unabhängig und glücklich zu sein. ~ fesselt und mitreißend geschrieben ~ gut recherchierte geschichtliche Hintergründe ~ familiäre und gesellschaftliche Hindernisse ~ Lost Place Tanzlokal Kolvenbach ~
Hitlers Blumenmädchen – dieses Foto lässt die 20jährige Eva nicht los, nachdem sie während ihrer Ausbildung zur Kinderbetreuerin von ihrem Politiklehrer Johann mehr über die tatsächlichen Gräueltaten der Nationalsozialisten erfährt, die leider immer noch verschwiegen werden. Dass sie von ihren Eltern als 4jährige dazu benutzt wurde, einem Menschen Blumen zu überreichen, der so viel Leid verursacht hat und unter dessen Auswirkungen noch viele in der Nachkriegszeit leiden, macht ihr schwer zu schaffen. Nach und nach tauchen auch andere Geheimnisse der Familie auf und je mehr Eva hinter die Kulissen schaut, desto empörter und enttäuschter ist sie. Zudem soll sie mit einem Mann verheiratet werden, der auch immer noch dieses Gedankengut trägt. Bestärkt durch Johann, ihre beste Freundin Helga und den Lebenskünstler Rolf, aber auch Oma Ida, die eine besondere Verbindung zu ihrer Eva hat und mit ihrer Düsseldorfer Mundart trotz aller Dramatik und schwerer Konflikte etwas Leichtigkeit und Humor in das Leben ihrer Enkelin zaubert, gewinnt sie an Zuversicht und konfrontiert ihre Familie mit den Gegebenheiten und ihren eigenen Wünschen und Träumen, kämpft für ihren Berufswunsch und verfolgt dieses Ziel hartnäckig. Der Konflikt mit den Eltern eskaliert immer mehr und Eva ist hin und hergerissen zwischen der Verbundenheit zu ihrem Bruder und der Oma, aber gleichzeitig sind ihre Eltern in vielen Dingen uneinsichtig und verständnislos. Man spürt, wie Eva mit zunehmender Problematik über sich hinauswächst, sie aus dem anfänglichen duldsamen Mädchen an persönlicher Stärke gewinnt und nach und nach offen anspricht, was ihr missfällt. Sie lässt sich von ihrem Herzen leiten, ermutigt durch die Omi, die für mich die wertvollste Persönlichkeit in diesem Buch ist. Auch wenn sie hart für ihre Pläne kämpfen muss und die Reaktionen ihres Vater erschütternd und schockierend sind, es auch einige Rückschläge gibt, so gefiel es mir, wie hier eine unglaublich spannende Mischung aus historischen Ereignissen und Abläufen mit fiktiven Persönlichkeiten und Details entstanden ist. Das Thema Gleichberechtigung, politische Veränderungen, wirtschaftlicher Wiederaufbau und Frauen in der Berufswelt und Eintritt in neue Arbeitsbereiche sind hier wunderbar integriert und den Leser erwartet so manche Überraschung – emotional ist hier von allem etwas dabei. Der Schluss hätte für mich noch etwas länger sein können, auch wenn hier etwas Spielraum für eigene Gedanken und Kreativität der Leser gegeben wird. Auch dieser historische Roman erhält von mir eine Leseempfehlung, ich mag ihren Schreibstil und die Art, wie man von Anfang an durchgehend in die Handlung gezogen wird und es bis zum Schluss fesselnd und abwechslungsreich bleibt, auch dank der außergewöhnlichen und grundverschiedenen Persönlichkeiten, denen man begegnet.
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